AW: [23.04. 2008] Tödliche Eifersucht
Dr. Schlesinger stand entgeistert da und rührte sich nicht. Arthur befürchtete er könne in Raserei fallen, schubste ihn in den Raum, wo vorher Lucia eingesperrt gewesen war und schloss die Tür ab.
Er zog Erkki das Schwert aus der Brust und spürte förmlich, wie die Lebensenergie aus seinem Ghul hinauswich.
Es durfte nicht zu Ende sein mit Erkki! Arthur dachte nicht lange nach. Er schlug seine Fänge in Erkkis Kehle und sog ihn ganz leer, bis Erkki tot war. Dann biss Arthur sich ins Handgelenk und ließ ein paar Tropfen seines Blutes in Erkkis Kehle tropfen.
Erkki erwachte nun zu neuem "Leben" und sah Arthur an, und aus seinen Augen sprach Hunger. Da führte Arthur Erkki zu Lucia, die reglos auf dem Boden lag, inmitten einer Blutlache ihres eigenen Blutes. Doch für Erkki war sicher noch genug Blut in ihrem Körper.
Miguel lag blutüberströmt daneben und starrte noch immer mit leerem Blick an die Decke. Er schien nichts mehr mitzubekommen.
Erkki machte sich über Lucia her. Es war noch ein letzter Funke Leben in ihr. Den brachte Erkki zum Erlöschen und nahm begierig ihr Blut in sich auf…bis er auch den letzten Tropfen aus ihr hinausgesaugt hatte. Dann ließ er das was von ihr noch übrig war auf den Boden sinken und leckte sich befriedigt über die Lippen. Das war noch viel besser gewesen als der Sex mit ihr.
Auch Erkkis Kleidung war nun voller Blut. Arthur holte für Erkki saubere Kleidung aus Miguels Kleiderschrank.
„Hier, zieh das an“, sagte er zu Erkki.
Als Erkki fertig angezogen war, wies Arthur ihn an: „Und jetzt fahr los – nach Helsinki. Sofort. Auf der Stelle. Ich bin mir sicher, mein Erzeuger wird dich nicht abweisen. Wenn ich hier für den Bruch der 3. Tradition vernichtet werde – nun gut, dann soll es so sein, aber du sollst weiterexistieren. Mein Sire wird nicht zulassen, dass Prinz Buchet auch dich vernichten lässt.“
Er umarmte sein frisch erschaffenes Kind zum Abschied.
„Und nun geh…“
Erkki gehorchte. Er verließ die Wohnung, bestellte sich mit seinem Handy ein Taxi und ließ sich zum Flughafen fahren. In 20 Minuten ging bereits ein Flieger nach Helsinki, und da Erkki das nötige Kleingeld parat hatte und die Maschine nicht ausgebucht war konnte er direkt mitfliegen.
Derweil in Miguels Wohnung:
Der Toreador starrte immer noch an die Decke. Arthur schätze, dass Miguel nichts davon mitbekommen hatte, dass der Tremere Erkki soeben den Kuss geschenkt hatte.
Arthur nahm sein Handy und rief bei Romero an.
Nachdem Romero seine übliche freundliche Begrüßung von sich gegeben hatte fing Arthur mit tonloser Stimme an zu reden.
„Herr Romero…hier ist Arthur von Löwenstern. Es gab hier ein…ein Gemetzel, ein Eifersuchtsdrama, in der Zuflucht von Miguel Cortés.“
Er nannte die Adresse.
„Lucia, die Ghulin von Miguel, hat aus Eifersucht Augusta Holmström mit einem Samuraischwert geköpft. Miguel hat daraufhin Lucia die Kehle aufgebissen, sie ist jetzt tot und völlig leergesaugt.
Hier im Wohnzimmer ist jetzt sehr viel Blut auf dem Boden.
Es müsste also eine Leiche entsorgt werden, die nicht gerade maskeradetauglich ist. Vielleicht können Sie jemanden herschicken? Herr Cortés ist im Moment nicht handlungsfähig, und Dr. Schlesinger habe ich eingeschlossen.“
Arthur würde beizeiten zugeben, dass er die dritte Tradition gebrochen hatte...vielleicht - aber vielleicht auch nicht? Er konnte doch sagen, Erkki sei, wie von Johann von Löwenstern gewünscht, nach Helsinki geflogen. Aber egal. Das war jetzt nicht wichtig. Falls Arthur es noch zugab, dann jedenfalls nicht jetzt sondern erst dann, wenn Erkki in Sicherheit war. Und im Moment war ohnehin anderes vorrangig.
„Sonst ist hier niemand in der Wohnung, und Augusta und Lucia sind also vernichtet“, wiederholte er die Tatsachen kurz und prägnant wie um sich selbst und Romero diese noch mal klar vor Augen zu führen.