AW: [23.04. 2008] Tödliche Eifersucht
„Ja, der Spanier, das bin ich. Toreador.
Hm, na ja, und du bist vielleicht eine der wenigen, die jetzt noch mit mir redet, für die ich nicht der letzte Dreck bin. Hoffe ich mal.
Die gehobene Gesellschaft der Kainskinder wird jedenfalls auf mich spucken sobald sich herumspricht was ich getan habe. Ich bin für die Vernichtung von Augusta Holmström, der neuen Primogena der Ventrue, verantwortlich.
Meine Ghulin Lucia hat heute die Primogena geköpft, mit einem Samuraischwert. Daraufhin hab ich Lucia umgebracht.
Erst bin ich vor der Obrigkeit geflohen, mit Lucias Leiche im Kofferraum, dann hab ich mich doch noch gestellt. Die Seneschall hat mich zum Unfreien degradiert, habe also jetzt keinen Status mehr. Und dann wird mich noch die Geissel hart rannehmen. Körperlich züchtigen, als weitere Bestrafung.
Das Blutbad fand in meiner neuen Zuflucht statt, in dem Haus wo auch Antonia de Groote wohnt, eine vornehme Toreador, deren Ghul dieses Haus gehört. Lucia hat dort auch ein ganzes Zimmer demoliert. Wenn Antonia von all dem erfährt, kriegt sich bestimmt einen Schreikrampf und schmeißt mich raus.
Ich gehöre also jetzt nicht mehr zu den besseren Kreisen, in die Akademie darf ich nicht mehr, denn ich bin jetzt ein Bad Boy."
Miguel wunderte sich über sich selbst, dass er das Ganze nicht mit Entsetzen erzählte, sondern so als sei etwas solches für ihn alltäglich.
Was bin ich plötzlich abgebrüht.
Es war ihm, als würde er in die Rolle des Bad Boy hereinwachsen und sein altes Ich, sein altes Leben, wie eine überflüssig gewordene Haut abstreifen. Zum Vorschein kam etwas Neues.
Gab es noch ein Zurück in sein altes Leben, und wollte er das überhaupt? Er hatte nun einen Makel, den er niemals wieder loswerden würde. Die gehobene Gesellschaft - er gehörte nicht mehr dazu. Er war gebranntmarkt. Er konnte nicht mehr wie bisher leben. Und seltsamerweise war er nicht traurig darüber. Dabei hatte er doch gerade vor diesem Ausgestoßen-Werden erst so eine Angst gehabt. Miguel wunderte sich immer mehr über sich selbst.