[23.04. 2008] Tödliche Eifersucht

AW: [23.04. 2008] Tödliche Eifersucht

„Jenny? Bist du es? Hier ist Miguel. Du erinnerst dich? Wir hatten uns vor ein paar Nächten in diesem Café kennengelernt. Ich hoffe ich störe nicht gerade.“

Miguel klang irgendwie überhaupt nicht so wie in dem Café. Sondern...schwer zu sagen, aber jedenfalls nicht nach Sunnyboy.
 
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Ein Moment der Stille, Jenny schien ernsthaft zu überlegen.

"Ah ja klar! War in der Nacht als ich mich angemeldet hatte? Der Spanier, oder?"

Schlagartig wurde die Stimme etwas freundlicher. Wenigstens keiner der üblichen Verdächtigen, die nur anriefen um der Caitiff vorzuhalten das sie sich wieder einmal daneben benommen, einen Termin einzuhalten, oder sonstwas wieder gut zu machen hatte.

"Sei nicht sauer wenn ich etwas überrascht bin, aber was kann ausgerechnet ich für dich tun? Du bist doch'n Torrie wenn ich recht informiert bin? Zudem noch aus diesen besseren Kreisen, also direkt aus der Akademie der Pinselficker, oder nicht?
Ich bin nur ne unbeutende Schlampe aus der Gosse, also..."

Abwertende Worte aber mit hörbarem Stolz vorgetragen. Sie mochte sich so wie sie war, das war nicht zu überhören. Und sie hatte noch nicht wieder aufgelegt, was bewies das zumindest ihre Neugier geweckt war.
 
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„Ja, der Spanier, das bin ich. Toreador.
Hm, na ja, und du bist vielleicht eine der wenigen, die jetzt noch mit mir redet, für die ich nicht der letzte Dreck bin. Hoffe ich mal.
Die gehobene Gesellschaft der Kainskinder wird jedenfalls auf mich spucken sobald sich herumspricht was ich getan habe. Ich bin für die Vernichtung von Augusta Holmström, der neuen Primogena der Ventrue, verantwortlich.
Meine Ghulin Lucia hat heute die Primogena geköpft, mit einem Samuraischwert. Daraufhin hab ich Lucia umgebracht.
Erst bin ich vor der Obrigkeit geflohen, mit Lucias Leiche im Kofferraum, dann hab ich mich doch noch gestellt. Die Seneschall hat mich zum Unfreien degradiert, habe also jetzt keinen Status mehr. Und dann wird mich noch die Geissel hart rannehmen. Körperlich züchtigen, als weitere Bestrafung.
Das Blutbad fand in meiner neuen Zuflucht statt, in dem Haus wo auch Antonia de Groote wohnt, eine vornehme Toreador, deren Ghul dieses Haus gehört. Lucia hat dort auch ein ganzes Zimmer demoliert. Wenn Antonia von all dem erfährt, kriegt sich bestimmt einen Schreikrampf und schmeißt mich raus.
Ich gehöre also jetzt nicht mehr zu den besseren Kreisen, in die Akademie darf ich nicht mehr, denn ich bin jetzt ein Bad Boy."

Miguel wunderte sich über sich selbst, dass er das Ganze nicht mit Entsetzen erzählte, sondern so als sei etwas solches für ihn alltäglich.

Was bin ich plötzlich abgebrüht.

Es war ihm, als würde er in die Rolle des Bad Boy hereinwachsen und sein altes Ich, sein altes Leben, wie eine überflüssig gewordene Haut abstreifen. Zum Vorschein kam etwas Neues.
Gab es noch ein Zurück in sein altes Leben, und wollte er das überhaupt? Er hatte nun einen Makel, den er niemals wieder loswerden würde. Die gehobene Gesellschaft - er gehörte nicht mehr dazu. Er war gebranntmarkt. Er konnte nicht mehr wie bisher leben. Und seltsamerweise war er nicht traurig darüber. Dabei hatte er doch gerade vor diesem Ausgestoßen-Werden erst so eine Angst gehabt. Miguel wunderte sich immer mehr über sich selbst.
 
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Ein leises Kichern klang trotz der Musik im Hintergrund durch die Hörmuschel.

"Du hast die Chefin der Geldsäcke abgemurkst? Na Respeekt!!! Mir übrigens völlig egal wie es dazu gekommen ist, wird schon alles seine Gründe gehabt haben. Brauchst dich also nicht weiter zu rechtfertigen, denn wenn die Gute schon nicht in der Lage war sich gegen nen blöden Ghul zu wehren, dann ist sie da wo sie jetzt ist, mit Sicherheit am Besten aufgehoben!"

Jenny schwieg wieder, anscheinend schien sie zu überlegen.

"Wundert mich nur das die dich weiter so mir nix dir nix in der Stadt rumrennen lassen. Hätte gewettet, dass so eine Tat schwerer bestraft würde. Aber was gehts mich an? Wenn du nen Platz zum pennen brauchst kannste gerne bei mir vorbeikommen. Ich kenne ne Menge Leute und Plätze bei denen du unterkommen kannst...

Wieder ein Pause. Diesmal ein zögern.

"...ist allerdings nicht grade das Ritz! Verstehste, ich fürchte du wirst deine Ansprüche komplett neu ordnen müssen?"
 
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„Na wer weiß wie schnell mich die Geissel am Wickel hat. Wenn Dargol von der Sache erfährt, vielleicht will er mich dann sofort in die Mangel nehmen.
In die Wohnung in Antonias Haus, den Tatort, dahin kann und will ich nicht mehr zurück. Ins Hotel Privilegio will ich nicht, denn da wohnt Dargol.
Kennst du den Typen? Der ist bestimmt ein ziemlicher Brutalo, oder?
Ich weiß also im Moment nicht wo ich unterkomme. Von daher, danke für das Angebot, das würde ich gerne annehmen.
Meine Jugend hab ich in Armut verbracht, ist also nicht so als ob ich schon immer wohlhabend gewesen wäre. Ich komme auch mit wenig Geld zurecht. Ich werde meinen Ferrari verkaufen, 25.000 Euro kriege ich bestimmt noch dafür. Irgendwie passt so ein Angeberauto nicht mehr zu mir.“
 
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"Die Geißel ist ein gefühlloser Mistkerl, wenn du mich fragst. Ich würde ihn nicht unbedingt als Brutalo bezeichnen, sieh in ihm eher einen gerissenen Hai der gierig im Meer nach eventuellen Opfern fischt. Du tust gut daran dich so lange wie möglich von dem fern zu halten. "

Jenny zog hörbar an ihrer Zigarette.

"Wenn du deinen Schlitten loswerden willst, wende dich am Besten an Peter Crain. Ist'n Freund von mir der ein Händchen für solche Dinge hat. Sag ihm das ich dich geschickt habe, dann macht er dir nen korrekten Kurs. Warte ich geb dir die Nummer seines Handys durch..."

Sie nannte ihm die Zahlen.

"Wenn du Bock hast mich zu treffen, dann komm im Hovel vorbei, ich werd noch ne ganze Zeit hier sein!"
 
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Miguel notierte sich die Nummer.

„Ich werde mich an Peter Crain wenden, danke für die Nummer.
Und ich komme gern noch ins Hovel. Wie finde ich denn dorthin? Im Moment bin ich noch in der Nähe der Kunstakademie.“
 
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"Das Hovel liegt etwas versteckt im Industriegebiet Ost, kannst es eigentlich nicht verfehlen."

Jenny nannte Miguel die genaue Adresse, hielt es aber auch für nötig ihn im Vorfeld über gewisse dort herrschende Umstände zu informieren.

"Du solltest wissen das der Laden rein... privater Natur ist. Also nichts offizielles, wenn du verstehst. Ich hoffe du hast gelernt wie man mit den Leutz hier umgeht, denn wenn ich dir eines versprechen kann, dann das es hier in meinem Lieblingsladen verdammt rauh zur Sache geht. Zieh also am besten nicht grade deinen Besten Zwirn an, denn es könnte sein das du damit den ein oder anderen Süßen hier verärgerst! Ansonsten frag am Eingang einfach nach meinem Namen, die Jungs sagen dir dann wo du hin musst."

Die Musik im Hintergrund wurde schlagartig lauter, anscheinend hatte irgendjemand im Hintergrund eine Tür geöffnet. Jenny schien es plötzlich recht eilig zu haben, mit geübter Stimme schrie sie gegen den nun vorherrschenden Lärm an.

"Wir sehen uns, ich muss weiter! Bis dann, bye!"
 
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„Bis dann!“

Miguel legte auf.

Er hatte nur die Kleidung, die er am Leibe trug. Eine schwarze Jeans und ein schwarzes Hemd. Eine Jacke hatte er in der Eile gar nicht angezogen. Aber diese Kleidung war doch sicher leger genug fürs Hovel.
Aber wenn das eine etwas üble Gegend war – nicht, dass sein Ferrari dort demoliert oder gestohlen wurde. Das musste wirklich nicht sein. Also lieber mit dem Taxi fahren. Miguel telefonierte sich ein Taxi herbei. Sobald das Taxi angefahren kam, stieg er aus dem Ferrari und in das Taxi, und es fuhr los in Richtung Industriegebiet Ost.

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Bin da! Und übler kann die Gegend gar nicht werden...
 
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Und so bekommst du dann einen echten Torrie ins Hovel
 
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Zu spät....

Vielleicht nur Sekundenbruchteile, aber zu spät. Lurker knurrte leise, während er wütend den sich entfernenden Lichtern eines Taxis nachsah.
Das flüchtende Rosenkind war in dieses Monstrum von einem Automobil gestiegen an der Akademie und der Nosferatu hatte einen Augenblick zu lange gezögert, so das ihm nur noch übrig geblieben war das Gefährt zu beobachten wie es unter Ohrenbetäubendem Lärm von Gelände der Akademie fuhr.
Er hatte es schlicht und ergreifend nicht fertig gebracht sich an diesem Abend nochmal in so eine Höllenmaschine zu setzen. Die Fahrt in dem Straßenkreuzer der Ventrue hatte ihn alles an Chzupe gekostet und dieser röhrende rote Alptraum war noch eine ganz andere Liga als das Vehikel in dem er heute schon hocken hatte müssen. Da war es ihm nur ein kleiner Trost das die Erstgeborene des Königsclans nun in den Aschenbecher ihres eigenen Wagens passte.

Zum Glück fiel so ein extraordinäres Gerät wie dieses auf wie ein bunter Hund. Der stolze Clan der Rosen stolperte einmal mehr an der eigenen Arroganz und dem krankhaftem Hang zu den überflüssigen Statussymbolen der Menschen. Erst konstruierte man die Konsum Tretmühle um die Sterblichen in eine Falle aus sozialen Spielchen zu locken, damit sie schön als Schafsherde für die Verfluchten dienten und dann tappte man selber hinein.
Es war Lurker einigermaßen leicht gefallen den Ferrari in der Stadt zu verfolgen, einfach weil wirklich jeder der wenigen potentiellen Zeugen sich an dieses Ding erinnern konnte.

Genutzt hatte es ihm am Ende freilich wenig, denn er hatte Cortéz nicht mehr erreicht. Nervös und fahrig biss er an den Knöcheln seiner zur Faust geballten Finger. Es half wohl alles nichts, die Jagd würde weiter gehen. Der Nosferatu zischte wütend und mit einem schnellem, heftigem Hieb schlug er einen der Außenspiegel von der verhassten, motorisierten Nemesis.
Das rot lackierte Teil schoss im hohen Bogen davon und blitzte im Flug funkelnd daher wenn das Licht der Straßenbeleuchtung sich darin reflektierte. Als es dann scheppernd auf den Asphalt aufschlug und krachend in tausend Teile zerbarst war an der Stelle an der eben noch Lurker gestanden hatte nur noch Leere, die andeutete das dort einmal jemand gewesen sein mochte.
 
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