[19.04.04. Montag] Der Zerfall beginnt

Tatjana sprang vor dem quietschende Auto zurück ... Super Tag, wenn man sie auch noch überfahren würde. Die Beifahrertür war schon offen. Ein Mann ... nein, Spikes Herrchen versuchte einen massigen Arm wegzuschieben ... Er schnallte sich dann doch ab, murmelte ein "Danke" zum Fahrer und rannte wie wild auf Meyye zu. Tatjana freute sich richtig und wollte sich die Begrüßung nicht entgehen lassen.

Dann sah sie zum Fahrer ... fing an, wie wild mit ihrem Schwanz zu wedeln, ein freudiges Bellen erklang und lief dann auf Viktor zu ... Sie hechelte zur Begrüßung, lief einmal um ihn herum und strich dabei kurz um seine Beine.
 
Out of Character
Edit: Tatjana ist in ihrer Wolfsgestalt und wedelt deswegen ... also ist Meyye von zwei "Hunden" umgeben ... wollte nur die Verwirrung entwirren. ;)
 
Viktor beugte sich ein Stück vor und Strich mit der Hand über Tatjanas Rücken.
Er lächelte, fast etwas scheu.

"Hallo Tati!
Das nenne ich mal einen Zufall!
Was sich das Schicksal wohl bei so etwas denkt?!"

Scheinbar konnte Viktor mit einer um seine Beine streichenden Garou noch nicht wirklich viel anfangen oder besser gesagt, wusste nicht, wie er sich verhalten sollte.
Er wirkte ein wenig hilflos und auch ein bißchen unsicher.
 
Tatjana hechelte nochmal kurz Viktor freudig an und ging wieder zu Meyye zurück. Sie merkte, dass sie mit dieser Begrüßung den Vampir vielleicht etwas überfordert hatte. Irgendwie tat ihr das schon wieder leid ...
 
Meyye ist schon fast bei dem Haus, in dem sie nur hofft Spikes Herrchen noch lebend anzutreffen, aber schwankt, ob sie das erwarten soll... diese Nacht und vermutlich die kommenden auch noch sind ein Alptraum. Als Reifen quietschen wirbelt sie herum. Ja, genau das würde jetzt noch fehlen, dass Tati überfahren wird! Aber zum Glück ist ihr nichts passiert. Stattdessen kommt ein Mann auf sie zugelaufen und sie erkennt Viktor als Fahrer des Wagens.

Dann erkennt sie auch den, der so auf sie zustürmt. Sie kann sich des erleichterten Lächelns nicht erwehren, der Entspannung die plötzlich in ihre Haltung kommt wie auch ihren Geist. Er hat seinen Hund gesucht, das muß es sein. Und es geht ihm gut. Es gibt noch Hoffnung für diese Stadt. "Hallo." grüßt sie als er heran ist. "Ich hab hier wen, der Sie vermißt hat." Damit reicht sie Spike an den Mann weiter, wobei sie versucht, abzuschätzen wie es um seinen Geisteszustand steht... immerhin hat er sein Hündchen wieder an dem er schon vorher sehr hing, vielleicht wirkt Spike ja als eine Art Anker und Ronald wird nicht von der Melancholie weggeschwemmt wie soviele andere...
 
Ronald war mehr als überglücklich und Tränen sammelten sich in seinen Augen. "Ich ... ich danke dir so sehr ... ich kann es gar nicht ausdrücken ... wie sehr ... "Freudig nahm er seinen Spike entgegen, der zwar etwas verwirrt, blutverschmiert ... aber schwanzwedelnd sein Herrchen ansieht. "Ich wüßte nicht, was ich gemacht hätte, wenn ich ihn auch noch verloren hätte. Alles ist hier so ... furchtbar ... ich danke dir!! Wie geht es denn euch beiden?"
 
"Das ist okay. Hab ihn zufällig gesehen. Dachte mir schon, dass Sie sich Sorgen machen." sagt sie und versucht, nicht mehr an ein achtlos weggeworfenes Messer zu denken. "Keine Ahnung, wo er das Blut her hat.. aber vielleicht auch besser, wir wissen das nicht. Was für ein Zufall... Viktor wollt ich heute noch suchen." Sie winkt dem Tremere zu, bevor sie sich wieder Spikes Freund zuwendet.

"Mir geht's gut und Tati auch. Da scheinen wir in der Stadt aber ziemlich allein zu sein. Geht's dir denn gut? Ich glaub es ist am besten wenn du und Spike raufgehen, sich aufwärmen und heut nacht drinnen bleiben. Hoffentlich ist der Spuk bald vorbei." sagt sie und blickt dabei nach oben... sie stehen eigentlich immer noch alle im strömenden Regen.
 
Ronald schloß Spike in seine Arme, der aber immernoch Meyye anhächelte ... Etwas verdutzt sah er zu seinem Kleinen. "Oh ... du siehst gar nicht gut aus ... Aber wir bekommen dich wieder gesund ... Wer hat dir das nur angetan ... mein armer kleiner ... Aber schau mal, wie gern er dich hat ... " Und tatsächlich ... wieder ein lächelndes Gesicht eines Menschen ... aber nur kurz.
 
Hoffnung. Noch ist nicht alles verloren. Und wenn sie weiterhin solche Tricks anwenden muß, damit alles letztlich wieder so wird wie es war, wird sie es tun. Ihretwegen auch Tzimmie-Boy aus den Weg gehen. Nur vermutet sie dass sie den leider am Dom nicht verfehlen können wird. Also ein Biß in den sauren Apfel (sehr ungewöhnlich für eine Vampirin..). Sie seufzt leicht und schaut zu Spike hinunter, der sie anhechelt als habe er sich auf sie fixiert. Oh nein, bitte nicht. Sie hat keine Ahnung, was Vampirblut mit Tieren macht. Aber das muß jetzt wirklich nicht sein.

"Ja, sieht so aus." sagt sie und streichelt dem Kleinen über den Kopf. "Ich kann ihn auch gut leiden, aber jetzt muß ich dann wirklich los. Und du solltest dich um ihn kümmern... und selber ein heißes Bad nehmen. Oder gleich zu zweit." Sie grinst kurz. "Schön zu sehen dass es euch gut geht." sagt sie, vielleicht ein wenig zu ernst. Aber wäre das in diesen Zeiten ein Wunder?
 
So, wie es aussieht, kann man uns nicht vorwerfen, das wir uns um 'unsere Herden' nicht kümmern würden!
Der Gedanke schoß ihm durch den Kopf, und Viktor lächelte kurz bitter, aber dann wurde sein Gesichtsausdruck wieder erfreut, als er zu Ronald, Tatjana und Meyye hinüberging.

"Schön, das es noch Happy Ends gibt!
Hallo!
Und den Ratschlag mit dem heißen Bad kann ich nur unterschreiben! Ich muss jetzt auch weiter, bin spät dran!"

Er wandte sich an Meyye, warf auch einen Blick auf die einohrige Wölfin, in der er natürlich das junge Mädchen sah, die er kennen gelernt hatte.
Eigentlich war er dagegen, das Tati in der Nähe war, wenn es um den Fluch oder den Sabbat ging, aber so, wie er sie kennen gelernt hatte, wäre es ein Kampf gegen Windmühlenflügel, etwas dagegen zu sagen!
Harmlos lächelte er.

"Soll ich dich ein Stück mitnehmen?
Ich schätze mal, ich muss in deine Richtung!"

Ein Zwinkern folgte.
 
Ronald winkte den beiden zu. "Ich danke euch beiden! Vielleicht sieht man sich ja mal wieder" Dann verschwand er mit dem hechelnden Spike im Haus.

Tatjana watschelte zielsicher auf das Auto zu. Richtung Rücksitzbank. Hoffentlich macht Viktor bald das Auto auf ... Es war nass!! Sie schüttelte sich das Fell.
 
Sie winkt Ronald ebenfalls noch hinterher, dann wendet sie sich Viktor zu. "Ein bißchen Teamwork unter den Verfluchten, schon klappts mit den Sterblichen." sagt sie halblaut und ihr Mundwinkel zuckt. Galgenhumor, oder sowas. Sie blickt auf und sieht Viktor an. Vielleicht haben in solchen Begebenheiten ja auch höhere Mächte ihre Finger im Spiel, dieses Zusammentreffen und dass er Ronald dabei hatte hätte ja nicht besser passen können. Vielleicht sollte sie ihren Glauben an solche Mächte wieder ausgraben. Vielleicht sieht sie das Ganze aber dann doch lieber als glücklichen Zufall.

"Ja, und ich schätze mal ich könnte ne Mitfahrgelegenheit brauchen. Danke." sagt sie und geht um das Auto herum. "Ich hoffe mal du hast nichts gegen wäßrige Vampire auf dem Beifahrersitz und nasse Wölfe auf der Rückbank." Sie scheint gar keinen Gedanken darauf zu verschwenden, dass Tatjana aus irgendeinem Grund nicht mitkommen sollte. "Ich hab noch ein anderes Problem." sagt sie dann düster. "Ich brauch unbedingt was zu trinken. Hast du es auch gemerkt?"
 
"Ja! Bestimmt!"

Der Tremere winkte hinterher und seine Stimme klang freundlich, aber er warf einen Blick hinterher, den Hunde drauf haben, wenn sie etwas Leckeres zu fressen in der Hand einer Person sehen und sich dovor setzen um es mit Blicken zu fixieren.
Nur wirkte es nicht so bettelnd.

Dann schloß er kurz die Augen, als Ronald die Tür hinter sich schloß und öffnete sein Fahrzeug.
Der Kombiwagen bot keine Rücksitzbank, aber einen fensterlosen Ladebereich, der nach vorne mit einem dicken Vorhang, der verschiebbar war, getrennt wurde.
Hinten lagen ein paar Decken und 2 Schlafsäcke.
Das Ganze wirkte sehr gemütlich, fast schon für Schäferstündchen geeigent, konnte aber wohl auch dafür sorgen, das Jemand mit Sonnenlicht emopfindlichkeit hier problemlos den Tag verbringen konnte.

"Die Geister lenken wohl unsere Schritte!
Und Ja, etwas passiert in meinem Körper, und ich spüre größeren Durst!
Aber steig erstmal ein!"
 
Tati sah zu Meyye hoch ... wie soll sie denn da auf die Rücksitzbank kommen? Kann ihre Schwester den Sitz umklappen? Und ... ohhh ... Schlafsäcke!! Toll ... schön weich. So hatte sie es gemütlich, während die beiden noch auf Jagd gingen ...

Meyye nickt und öffnet die Autotür, blickt kurz zu Tatjana und sucht dann nach einem Weg, den Sitz umzuklappen und den Vorhang beiseitezuschieben... was auch irgendwann klappen sollte. Danach steigt sie selbst ein und sorgt für nasse Autositze... aber mit einer solchen durchgeweichten Wölfin im hinteren Bereich sollte das der geringste Wasserschaden sein, den Viktors Auto erleiden muß. "Danke. Kannst losfahren. So beschissen es auch ist jetzt noch auf die Menschen hier loszugehen... ich brauch Blut und zwar ne Menge davon. Vielleicht wärs sogar am besten, wenn wir ne frische Leiche fleddern." Emotionslos, pragmatisch, alles für das Überleben. Wenn sie Ekel ob dieses Gedanken empfindet, zeigt sie ihn nicht, aber vielleicht ist sie einfach nur der Meinung, Tote spüren nichts mehr...
 
Von der Rücksitzbank kam Tatjanas menschliche Stimme ... sie war aber immernoch in Wolfsgestalt. "Schwester ... du weißt, wo du im Notfall etwas herbekommst ... ich kann mich heilen." Das ganze klang recht ernst ... Tatjana kennt die Risiken und auch die Nachteile.
 
Meyye bleibt erst sitzen mit dem Gesicht nach vorn, das fast noch mehr zur Maske erstarrt als ihre schonungslosen Worte vorher schon nahegelegt haben. Dabei haben sich ihre Augen kurz geweitet wie in Freude über ein verlockendes Angebot, als spräche die Gier in ihrem Inneren: Ja doch, die optimale Lösung! Sie muß sich auf keine Unwägbarkeiten einlassen, auf keine fade schmeckenden Leichen oder Menschen, sie muß eigentlich nie mehr jagen! Sie hat das Köstlichste was es gibt immer zuhause und Tatjana gibt es ihr doch freiwillig! Sie zwingt sie ja nicht dazu... also kann sie es doch annehmen!

Ihre Hände ballen sich zu Fäusten, sie beißt die Zähne zusammen und drängt die gewachsenen Fänge zurück. Ihre dunklen Augen blitzen zornig, Wetterleuchten von dem Kampf in ihrem Inneren. Sie wirft einen schnellen Seitenblick auf Viktor, der das Ganze mitbekommen haben könnte und lächelt schwach. "Danke... aber so ein Notfall ist noch nicht, nicht ganz." sagt sie dann und sieht ihre Schwester nicht an.
 
Tatjana nickte nur und kuschelte sich auf die Rücksitzbank. Sie hatte damit gerechnet, dass Meyye das Angebot zurückwies. Dann sah Viktor zwei Gestalten am Rand des Stadtparkes. Die eine war eine Frau, die grün und blau geschlagen an einem Baum lag und weinte. Die andere Gestalt, war ein Mann, der sie mit einem Messer bedrohte.
 
Er hatte das Angebot Tatis an Meyye wahrgenommen und einen Blick nach hinten geworfen, der Anblick der Wölfin verwirrte ihn aber doch ein bißchen.

"Das mit einer Leiche wäre kein Problem! Auch Tiere wären okay, man muss da pragmatisch denken und muss ja nicht töten!
Aber eine Leiche habe ich vorhin schon in der Finster treiben sehen!
Vielleicht gibt es noch mehr da draußen!
Die Umstände bringen die Leute anscheinend dazu, sich ziemlich krass zu verhalten und dann sind da noch diese blauen Erscheinungen, die ich sehe!
Hast du ...habt ihr heute auch schon so etwas gesehen?"

Er sah sich um und entdeckte das Geschehen, das ihn an etwas erinnerte, das er erst vor kurzem erlebt hatte.
Hoffentlich lief es ähnlich glimpflich ab.
Er bremste den Wagen vorsichtig ab.

"Da drüben!
Kümmer du dich um die Frau!
Den Typen schnapp ich mir!"

Sein Tonfall machte unmissverständlich klar, das es keineswegs besonders fürsorglich gemeint war!
 
Meyye wird erst durch Viktors Ruf auf das Geschehen im Stadtpark aufmerksam. Sie spart sich den Hinweis, dass es in der Stadt vor Selbstmördern gerade so wimmeln dürfte im Moment und dass sie nicht im Fluß tauchen muß, um sich eine Leiche zu verschaffen. Diese blauen Erscheinungen sind wieder am Herumschleichen? Vielleicht soetwas wie Überträger des Fluches... einerlei, das kann verschoben werden. Sie sieht die beiden, blickt zu Viktor und nickt nur knapp, ehe sie auch schon aussteigt.

Toll, die Frau also... die hat auch keinen Glückstag. Genau genommen hat niemand in Finstertal gerade einen Glückstag, und eigentlich könnte der Frau auch Schlimmeres passieren als ein bißchen Blut zu verlieren... sie könnte in dieser Situation alleingelassen werden, zum Beispiel. Ja, besser die Vampirin kommt und saugt ihr das Leben aus, nicht? Tolle Ausrede. Sie fängt an zu rennen und springt geradezu zwischen den Mann und die Frau. "Hör auf mit dem Scheiß!" faucht sie ihn an und hofft, so Viktor einen Überraschungsmoment zu liefern. Das würde die Sache einfacher machen.
 
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