[17.05.2008] Wie findet man einen Primogen

Es war kurz nach zwei Uhr als die Tür erneut aufflog und Marta ausspuckte. Sie war sichtlich in Eile und hatte etwas zu viel Schwung in die Bewegung gelegt, weshalb ihre erste Handlung darin bestand eben jene Tür wieder aufzufangen, bevor irgendwelche Schäden auftreten konnten. Und zu spät... verdammt nochmal! Nachdem sie die Bedienung kurz, aber mit aller Freundlichkeit begrüßt hatte, schritt die junge Frau zügig, jedoch ohne die vorherige Hektik, auf die Gruppe zu. Ihre Kleidung fiel heute etwas pragmatischer aus - was der Eleganz jedoch keinen Abbruch tat.

Die Vampirin ließ ihren Blick über die Gruppe gleiten. Helena saß mit Jenny am Tisch, daneben Vicente, der irgendwie fehl am Platz wirkte und Michael. Der dritte Herr machte auf sie den Eindruck als stand er kurz davor, eine Rede zu halten. Kai Braun war der Name. Die Abwesenheit Kieras nahm sie zur Kenntnis, verschwendete aber zunächst keine weiteren Gedanken daran. Die braunen Augen richteten sich wieder auf Helena. Man konnte sich einbilden, dass sich darin neben dem üblichen Charme noch ein leicht freches Glitzern spiegelte. Was folgte war ein formvollendeter Knicks der die Bewegung perfekt abschloss.

"Einen schönen guten Morgen! Helena - bitte entschuldige die Verspätung. Ich war unterwegs..."

Natürlich war ihr bewusst, dass die Ältere nicht der größte Anhänger derartiger Respektsbekundungen war. Doch die Situation erforderte es. Dass sie auf Grund der räumlichen Nähe auch von Jenny knickste, sah - auch wenn es dem offiziellen Status durchaus gerecht wurde - schon ein etwas seltsamer aus.
 
Vicente betrachtete Kay, es war durchaus zu erkennen woher der Ruf kam. In wie weit er gerechtfertigt war, darüber würde er sich wohl selbst ein Bild formen.
"Vicente Rosselini." Die Erwiederung war knapp.

Den Rest hatte Helena wieder gegeben. Zunächst stand Jenny als bisher einziger Kandidat im Raum. Der gegebene Rahmen erlaubte schlicht keine weitere Kandidatur. Daneben das seine Frage immer noch im Raum stand. Dementsprechend wandte er sich wieder ihr zu.

Was das Bild betraf. Er hatte bisher keinen Unmut über das Vorgehen aufkommen lassen. Die Zeit war schlicht zu gedrängt gewesen. Kaum war das eine Thema bewältigt, widmete man sich eigenen Geschäften stand das nächste Thema an. In seinem erscheinen, in seiner - Gestik soweit man diese lesen konnte - fand sich dementsprechend keine Aufregung oder gar Ablehnung.
Tatsächlich war er sogar bereit den Vorschlag für einen letzten Versuch zu wagen. Hatte das Thema von sich aus wieder aufgebracht. Er kannte den Neuankömmling nicht, andererseits hatte Helena es im Elysium offen verkündet.
Die Tür ging auf und Martha kam hinzu. Helena würde wohl ein viertes mal ran dürfen und er weiter auf Jennys Antwort warten. Er sah erneut zu der Toreador "Es wird nicht unbedingt schwieriger, vielleicht ... dreister." Er machte eine kurze Pause "Das bestimmen eines Primogen hat allerdings Vorrang." Damit wandte er sich wieder Jenny zu.
 
"Hallo zusammen!"

Den Worten folgte ein schmales Lächeln. Irgendwie erschien ihr die gesamte Situation etwas surreal. Helena ausgenommen, hatte sie von allen Anwesenden hier die längste Zeit gehabt sich mit der neuen Situation auseinanderzusetzen, trotzdem erschien sie unwirklich und seltsam.

"Ich würde das Amt der Primogena annehmen, ja! Allerdings nur, wenn wirklich jeder von uns mich an dieser Stelle sehen möchte. Ich reiße mich nicht um diesen Job, aber ich sehe in ihm eine große Chance für unsere Sache. Wer mich kennt, weiß das ich eine große Anhängerin des Anarchismus bin. Aber ich sehe ein, dass wir derzeit nach den Regeln der Camarilla spielen müssen. Ich werde mich also den Anforderungen der Akademie anpassen. Ausreichend geschult bin ich. Auch wenn ich die meisten Gesetze ablehne, so wurde ich doch umfassend ausgebildet. Irgendwie hatte sich in den letzten Jahren jede Geißel auf die Fahnen geschrieben, mir die Traditionen und ihre Bedeutungen näherzubringen. Nur um das zu unterstreichen, ich halte sie noch immer für Scheiße, aber ich bin klug genug um zu wissen, dass wir sie brauchen, wenn wir weiter kommen wollen. Wir Caitiff fristen seit einer halben Ewigkeit eine Art Außenseiterdasein. Wir werden gehasst, gejagt und vernichtet wo immer man uns zu fassen kriegt. Die meisten von uns haben das mit Sicherheit schon einmal am eigenen Leib erfahren müssen. Hier in Finstertal haben wir erstmals die Chance uns zu etablieren und für andere Städte ein Vorbild zu sein. Also sollte es uns am Herzen liegen, den Clan der Caitiff für Finstertal unverzichtbar zu machen. Wir müssen beweisen, dass wir besser sind als die anderen Clans. Verlässlicher, Aufrichtiger und stärker im Zusammenhalt. Wenn das funktioniert, wird es Schule machen und andere Städte könnten anderen Caitiff ebenfalls eine Chance geben."

Sie zündete sich eine Zigarette an und blies den blauen Rauch in die Luft.

"Ich stelle es mir so vor: Wichtige Entscheidungen treffen wir gemeinsam. Wir besprechen uns vor größeren Problemen und ich versuche mit der Stimme von uns allen zu sprechen. Sicher wird das nicht immer möglich sein, es gibt bestimmt auch spontane Entscheidungen die getroffen werden müssen, aber wenn ich ungefähr weiß wohin wir gemeinsam wollen, dürfte auch das kein Problem sein."

Ein weiterer Zug.

"Je nachdem wohin die neue Prinz die Stadt führen wird, natürlich! Vielleicht müssen wir uns auch mit anderen Clans zusammenschließen und in die Opposition treten. Ich kenne diese Lena nicht und weiß nicht ob sie zu gebrauchen oder gar der Feind ist?"
 
Ewigkeit ist ein langer Zeitraum insbesondere wenn in den Dimensionen von Kainiten gelernt hat zu denken.

Nicht alle Traditionen sind schlecht, aber es stimmt, die sind die die Gesetze der Menschen für die Herrschenden gemacht und nicht wirklich für das Volk.
Schön, da muss ich mich nicht auch noch um so was kümmern. Die Camarilla besteht aber aus mehr als den 6 Traditionen, ok die siebte Jenny beherrscht Du sicherlich perfekt.

„Ich denke Helena wird so nett sein, Dir noch hilfreich zur Seite zu stehen. Meine Hilfe um Umgang mit der Elite wirst Du wohl nicht wollen, hatte gestern den Anschein. „Hört sich bis jetzt sehr gut an," und in Gedanken fügte Michael hinzu mal sehen, was Du daraus machst, wenn Du die Macht hast. Da bin ich gespannt, ob nicht eine Wandlung vom Paulus zum Saulus erfolgt, da wärst Du leider nicht die Erste.

Schön, da muss ich mich nicht auch noch um so was kümmern.

„Ich denke Helena wird so nett sein, Dir noch hilfreich zur Seite zu stehen. Meine Hilfe um Umgang mit der Elite wird Du wohl nicht wollen Zudem hatte gestern den Anschein
 
Helena blickte zu Martha und winkte sie mit einem Lächeln an den Tisch. Hatte sie schon mitbekommen, um was es ging? Wenn nicht würde sie es ihr gleich auseinanderlegen.

Ansonsten war es schon eine kleine illustere Runde und sie hatte ihre Favoritin genannt - was machte sie eigentlich anders als Noir oder Buchet? Richtig, nichts und auch Jenny hatte das mit der Politik voll drauf. Vielleicht könnten sie irgendwann wirklich die unblutige Anarchie ausrufen.
 
Vicente folgte den Ausführung. Das Jenny derart lang, ausführlich berichtete, ohne die üblichen Kollegialitäten, den Klang der Gosse, überraschte ihn, trug jedoch zu der aufkeimenden Überzeugung bei.

Der Italiener nahm sich etwas Zeit die Worte zu betrachten, nochmals kritisch zu hinterfragen. Den Aspekt des Anarchismus gegen die ehrlich wirkende Bemühung den Clan mit Taten weiter aufzubauen. Der Umstand das es sie bereits in die Opposition zog.

"Ich steh hinter dir." Die Aussage kam direkt, fest und bedingungslos. Es war mitnichten so das er ihre Ansichten zu Anarchie teilte. Ihre Aussagen zu den Traditionen, etwas das er unter normalen Umständen nicht unkommentiert hätte stehen lassen. Auch gerade aufgrund dessen was Caitiff normalerweise blühte. Die Aufnahme in die Camarilla änderte viel. Dennoch es war werder Thema noch zielführend.
Ziel ist der Zusammenhalt. ... Oder? die leiste Stimme warnte ihn. Warnte davor das er alte Verhältnisse auf ungeeignete Konstellationen übertrug. Letztlich blieb jedoch das festhalten an Vertrauten. Der Glaube das man als Bollwerk zusammen stehen musste. Es war nur eine kleine Variation des üblichen, ein alter Hund lernte keine neuen Tricks.

"Wichtig ist auch Neuankömmlinge weiterhin eine Basis zu bieten. Die Aufnahme wie sie mir zu teil wurde war außergewöhnlich, vorbildhaft." Er ließ eine kleine Pause. Schließlich mochte er das Lob wirken lassen bevor er weiter sprach. "Allerdings sehe ich auch das es mit Aufwand verbunden ist." er überdachte es kurz, entschied sich jedoch dann mit dem Vorschlag vorzupreschen. "Wenn es zuviel wird, könnte man es schlicht aufteilen. Eine Art Info-Kette wer sich um den Neuen kümmern soll."

Der Blick wandte sich in Michaels Richtung. Es war nicht das Vicente der Ansicht war das man Rat ausschlagen sollte. Das Helena durch die Veränderung korrumpiert wurde. Das er ihr nicht traute, selbst nach dem sie freizügig über seine Fähigkeiten gesprochen hatte. Doch die Idee, die erste, sich von einem anderen Clan abhängig zu machen... sich wie ein Kind unter die Tutelage größerer zu werfen. Es war so typisch für die Passivität die er schon zuvor im Gespräch mit Martha kritisiert hatte.

"Meiner Meinung nach sollten wir für uns stehen, uns beweisen. Die Oben haben es mehr als deutlich gefordert."
Entweder das oder sie spekulierten geradezu darauf das sich die Caitiff freiwillig in die Obhut der Toreador begaben.
Man bot Freiheit an und die Sklaven warf sich - mit gebeugten Haupt, in fötaler - Stellung dem neuen Herr in den Schoss. Ihn darum bittend zu erklären wie den die große Welt funktionert. Während der Herr mit allerlei Lügen von der Freiheit den Verstand abtötete und für das Geschenk der falschen Freiheit ausbeutete.

Der Blick glitt zu Helena "Nichts gegen dich." die Versicherung kam ebenso knapp, ehrlich und ohne weiteren Kommentar wie die Zusicherung an Jenny.
Er lehnte sich zurück Stand Michaels Vorschlag nicht sogar im Gegensatz zu dem von Jenny? Der gemeinsamen Koordination. Wie dem auch war, der Clan wurde in's kalte Wasser geworfen und würde schwimmen oder untergehen. Nicht mit Schwimmflossen im Kinderbecken herum patschen.
 
Helena lächelte, grinste fast.
"Ach wisst ihr, ich reisse mich nicht darum, euch zu helfen, wenn ihr das auch ganz alleine könnt, dann werde ich euch gerne alleine lassen. Ihr macht das schon", sagte sie.

Vermutlich hielt sich Vicente für wahnsinning erfahren und kompetent, aber er hatte nicht den Hauch einer Ahnung von der Stadt. Naja, es mußte sie nicht kümmern.

"Dann sollte ich wohl gehen."

Sie hatte in der Tat was besseres zu tun.
 
Er war kein Diplomat, seine Beteiligung an Gesprächen, in gänzlich anderen Kreisen, beschränkte sich oftmals auf das Überbringen von Botschaften, kurze Äußerungen. Dennoch, es fiel ihm schwer den Fehler zu erkennen. Er war kurz, auf den Punkt und der längste Teil dessen was er Ansprach stellte eine Lob für sie da, für ihre Taten in der vorangegangenen Nacht. Ob ich es missverständlich formuliert hab? Vielleicht ist es das Gesicht der Toreador-Harpyie das sie nun zeigt?

Die Irritation über Helenas Reaktion spiegelte sich über ein Stirnrunzeln in Vicentes Mine wieder.
"Es geht mir darum Passivität, Lethargie unter uns zu vermeiden. Manche mögen derart harte Erfahrung gemacht haben, das ihnen die Vorstellung selbst zu stehen Angst bereitet." Wie konnte er noch deutlicher vorbringen das es mehr eine Kritik an Michael war, den als ihr.
"Es liegt mir fern deine Hilfe abzulehnen oder gering zuschätzen."

Der Nekromant sah direkt zu Helena. Sowohl Tote, Italiener als auch Russen waren deutlich einfachere Gesprächspartner. Weniger kompliziert im Umgang, eher innerhalb seines Metier. Wird sie nun doch bleiben? Ungeachtet der Überlegungen fand sein Gesicht zur neutralen Maske zurücke.
"Wenn du gehst, bist du später noch zu erreichen?" Er war sich aufrichtig nicht sicher ob sie gehen würde oder blieb. Was überhaupt falsch gegangen war. "Es geht um das andere Thema"

Die leise Stimme im Hinterkopf, die ihm zu zischte das sie versuchte ihn reinzureiten. Für den Abgang verantwortlich zu machen schob er zurück. Sollte es eintreffen wüsste man wohl was von sowas zu halten wäre.
 
Michael schwieg erst mal.

Vicente, Du bist ein Idiot. Michael würde, wenn er könnte Vicente unter dem Tisch vor das Schienbein treten, nicht fest aber immerhin.

Michael traute Jenny vieles zu, nur aber nur bedingt, dass sie die Etiketteregel und Höflichkeitsformen der Camarilla wirklich kannte. Da etwas Nachhilfe wäre sicherlich nicht verkehrt. Dies hatte Michael gemeint. Jenny würde sich von Helena sicher mehr sagen lassen als von ihm, auch wenn sie beide das Gleiche anführen würde. Daraus machte er Jenny noch nicht mal einen Vorwurf, er würde dies in einer anderen Konstellation genau sehen.

Zudem war das Verhalten von Helena widersprüchlich, erst freundlich und jetzt das war eine höfliche aber deutliche Abfuhr.

Gut warten wir wie Jenny selber reagiert und lehnen uns nicht weiter aus dem Fenster. Dies hatte Vicente ja schon mit Bravour übernommen.
 
"Was denn nun, Vicente, eben willst du mich rauswerfen und jetzt soll ich bleiben?" fragte Helena. "Ich will euch nicht reinreden, ich habe noch nie einen Unterschied gemacht, wenn jemand ankam, egal welchen Clan er hatte oder nicht hatte und ich denke Jenny wird das auch nicht anders machen.

Wenn sie Hilfe möchte, dann kann sie sich bei mir melden, wenn sie es alleine kann, dann ist das auch okay. Aber das kann sie erst nach der ersten Sitzung wissen."

Es ging da vermutlich wesentlich anders zu, als sich das Vicente und Michael vorstellen konnten, aber das war eine andere Sache. Die Caitiff und Anarchen waren schon Helenas Baby gewesen, als noch keiner einen Clan Caitiff brauchte. Schlimm war es doch erst geworden, als Buchet nicht mehr da war.
 
"Ich habe nicht davon gesprochen dich 'rauszuwerfen'."
Die Feststellung kam knapp, nüchtern, sachlich. In der selben Tonlage vorgebracht mit dem er das Ergebnis einer wissenschaftlichen Messung ablesen würde. Das Gesicht blieb weiterhin bar jeder Regung, Emotion. Die Gedanken des Italieners perfekt in der eigenen, unmenschlichen Natur verbogen.

Hast du nicht gerade versucht den Schwanz einzukneifen und davon zu pinzen?!
Er wusste nicht welchen politischen Bullshit Helena gerade versucht abzuziehen.
Vielleicht war ihr die Beförderung zu Kopf gestiegen. Vielleicht war es nur die generelle Eigenschaft des Weibs.
Vicente war neu in der Stadt, angreifbar. Offensichtlich konnten sie nicht widerstehen drauf einzutreten.

Kurz rief er sich zur Raison. Brachte die Paranoia die mit dem Alter kam in den Griff.
Es bestand immer die Möglichkeit das es ein Missverständnis war.

"Was bringt dich zu der Annahme das ich es wollte, das ich es noch will?"
Die Frage war ruhig vorgetragen, die Stimme angenehm modelliert. Es klang eine gewisse wissenschaftliche Neugierde ebenso mit wie der Umstand das er keinen Schimmer hatte was die Reaktion provoziert hatte. Erneut hielt er es sich kurz. Verzichtete darauf das Lob hervorzuheben, weiter zu argumentieren.

Wenn er es sich genau überlegte passte es.
Erst die Bloßstellung sensibler Informationen in der frühen Nacht.
Der Versuch ihm hier absurde Unterstellungen unter zu schieben.
Das sie sein Angebot sich weiter für die Beschaffung des Bildes einzusetzen ignorierte. Es fügte sich.
Wenn es dergestalt weiter ging würde das Biest, die Harpyie, wohl spätestens morgen anfangen Schmähungen wegen des Einsatz verbreiten.
Wahrscheinlich war es gar so das sie es nicht nur wusste, sondern es sich als perversen Zeitvertreib ausgedacht hatte. Ob andere eingeweiht waren?

Der Bestatter saß weiterhin in unbewegter Haltung da, keine Regung der inneren Überlegungen nach draußen dringend lassen.
Kannst du die politische Scheiße nicht einfach lassen? Was soll der Rotz? Der Gedanke blieb unausgesprochen. Es würde wohl das Gespräch zu stark beeinflussen ihn zu äußern. Selbst in freundlicherer Form.

Aus dem Unterbewusstsein kroch das Tier hervor. Natürlich würde sich Jenny nach ihren Besprechungen mit Helena treffen. Natürlich würde Helena nicht von der Macht lassen. Die Versammlung davor? Ein noch durchsichtigerer Versuch den Pöbel ruhig zu halten als die Bekanntgebungen auf der Farm der Tiere. Die hat doch nur Jenny vorgeschlagen, weil die unter ihrer Fuchtel steht. Du bist auch noch drauf reingefallen.
Weiterhin gönnte er sich nicht den Luxus die Gedanken zu zeigen. Lediglich sein Blick ging zu Jenny.
Man konnte ihn durchaus als,... besorgte beschreiben. Wenn die Dolchstecherei bereits jetzt und so startete,...
 
Marta war Helenas Wink gefolgt und hatte sich mit an den Tisch gesellt, wo sie die Sache zunächst einmal aus nächster Nähe beobachtete. Eine Einführung in die Themen des Abends war unötig, dafür hatte Jenny beinahe umgehend gesorgt. Wir brauchen also einen neuen 'Ältesten'. Ihr Blick ging zu Helena. War zu erwarten. Eigentlich schon erstaunlich, dass man sie nicht komplett aus dem Rat geschmissen. Da gibt es doch sicher einen Haken. Trotzdem war es natürlich eine Chance, die sie lieber nicht verstreichen lassen sollten.

Doch wer war wirklich geeignet für diese Aufgabe. Helena war als Mitglied des Clans der Rose eigentlich nicht wirklich eine von ihnen, sie würden an dieser Stelle also die Zügel aus der Hand geben. Und vermutlich passt es den übrigen Clans auch nicht. Wenn es sich bei 'Lena' tatsächlich um die ehemalige Seneschall handelte, bei deren Sekretärin sie sich angemeldet hatte, könnte eine weitere Stimme der Toreador zu Spannungen führen.

Jenny würde sicherlich für ihre Interessen einstehen, doch ob sie das nötige Feingefühl besaß? Flasche durch die Wand kommt da sicher nicht gut an. Das Konzept war definitiv brauchbar setzte es doch genau da an, wo der wahre Vorteil der Clans lag - Kooperation. Bei den Clanlosen, die keine überregionalen Strukturen besaßen war lokale Zusammenarbeit um so wichtiger.

Kai Braun wirkte hingegen wesentlich seriöser, doch kannte sie ihn zu wenig. Er zu denjenigen gehört, die sich um die Zeugen gekümmert hatten, nachdem das alte Mondkind in den Köpfen der Vampire Amok gelaufen war. Auf ihrem ersten Treffen hatte er sich konstruktiv beteiligt und damit insgesamt Kompetenz gezeigt. Aber bist du auch ein Anführer oder doch nur ein Soldat?

Die abwesende Kiera war sicherlich erfahren genug, stand den Hexern jedoch für ihren Geschmack etwas zu nahe. Die Neuankömmlinge Vicente und Michael fielen aus und Marta als 'Älteste' wäre wohl der größte Witz der Nacht. Außerdem bist du ja selbst erst knapp zwei Wochen hier. Da ihr keine weiteren Clanlosen bekannt waren, lief es wohl auf eine Entscheidung zwischen Jenny und Kai hinaus.

Vicente sprach sich kurzentschlossen für Jenny aus. Damit haben wir schon die erste Stimme. Für ihren Teil hielt sich die junge Frau zunächst noch zurück. Vor allem, weil sie sich noch eine genauere Einschätzung der Kandidaten erhoffte. Was sie stattdessen bekam war ein Gespräch, dass sich immer mehr zum Schlagabtausch zwischen Helena und Vicente entwickelte. Und das konnten sie gerade überhaupt nicht gebrauchen.

"Bitte!"

Ihre Stimme war sowohl lauter als auch schärfer als sie ursprünglich gewollt hatte. Hast du dich jetzt echt reingehängt? Für einen Rückzieher war es jedenfalls zu spät, also sprach sie - in deutlich schüchternem Tonfall - weiter, während ihre Mimik irgendwo zwischen Ermahnung und Entschuldigung schwankte.

"Ich denke es gibt im Moment wichtigere Dinge zu besprechen!"
 
Marta hatte mit ihrem Vorstoß völlig recht. Danke, dass Du dies übernommen hast.

Wenn Michael ehrlich war kannte er keinen, lassen wir mal Vicente weg. Er kommt alleine schon wegen seiner Ausstrahlung nicht in Frage und als Diplomat hat er sich bis heute nun wirklich nicht gezeigt.

Marta ist laut ihrer Aussage erst 4 Jahre alt, sollte dies nur ansatzweise stimmen, würde man sie alleine aufgrund dieser Tatsache nicht ernst nehmen.

Kai Braun, hatte Michael noch nie gesehen, daher verbot sich jede Einschätzung.

Kiera will nicht und wahrscheinlich wäre sie damit die beste Wahl.

Bleibt nur Jenny und beten, dass sie doch entgegen ihrem Auftreten was noch Etikette versteht oder zumindest gewillt ist, diese zu lernen.

Zudem stellt sich die Frage welche Deal Helena möglicherweise für die Ernennung zum Toreador eingehen müsste. Zudem sollte diese Möglichkeit auch in Betracht ziehen.
Dies könnte selbstredend auch alles nur ein großer Schwindel sein, wenn Helena den Auftrag hat jemanden vorschlagen, der nicht geeignet ist nur um der Welt zu zeigen, sieht her der Abschaum bekommt nicht, selbst wenn sie mal machen lässt. Helena hatte ja heute Abend schon ihren Auftritt. Michael glaubte nicht an Zufälle, folglich müsste Helena dies absichtlich kundgetan haben, kein netter Zug. Und wer eine Toreador Ausbildung genossen hat, dem ist fast alles zu zutrauen, sowohl positiv wie negativ.

Und nur weil ich es könnte, heißt dies aber nicht, dass ich auch will. Nein Freiwillig selber anbieten, sicher nicht.
 
"Verschiebt eure Streitigkeiten bitte auf später. Es geht hier nicht darum wie gut oder wie schlecht Helena uns vertreten hat, sondern um einen neuen Anführer. Für mich kommen hierfür drei Personen in Frage. Kai Braun, Marta Hagen und ich selbst. Kai wird uns der Camarilla näher bringen, da er meiner Meinung nach am engsten mit den Machenschaften dort vertraut und verwoben ist. Unter ihm würden wir mit Sicherheit ein eng verbundener Teil des Vereins mit allen Rechten und Pflichten. Meiner Meinung nach vielleicht etwas zu eng verbunden. Marta ist meiner Meinung nach die beste Organisatorin und, wenn ich das sagen darf, eine herausragende Menschenführerin. Sie würde uns als Gruppe sehr gut durchstrukturieren und den Zusammenhalt stärken. Allerdings fehlen ihr die Kontakte zu den anderen Primogenen und die nötige Erfahrung sich mit denen auf einer Augenhöhe auseinanderzusetzen. Bestimmt ihr mich zum Primogen, werde ich mit Sicherheit sehr unbequem für diese Bande von selbstverliebten Anführern. Mir liegt nichts daran bei anderen Schönwetter zu machen und ich werde mich mit Sicherheit auch das ein oder andere Mal im Ton vergreifen. Das aber sind Dinge, die wir uns mittlerweile herausnehmen können. Wir Caitff haben in den letzten Tagen, in der Zeit in der es hier richtig fies zur Sache ging die meiste Arbeit geleistet. Wir standen an vorderster Front, waren immer da und verlässlich und sind, davon bin ich überzeugt, ein nicht mehr zu verzichtender Teil dieser Stadt. Es wird Zeit, das wir den Bonzen das auch zeigen. Bisher hatten wir nur Pflichten, meist die Pflicht zu bluten, nun aber geht es um unsere Rechte. Die wir einfordern sollten! So wie es die Camarilla vorsieht, nach allen gegebenen Regeln, aber doch auch deutlich und vor allem unbequem!"

Langsam lehnte sich die Anarche in ihrem Sitz zurück.
Dem Drang ihre Beine vor sich zu verschränken wiederstand sie.

"Es geht nicht mehr darum, dass wir deren Spiel mitspielen! Denn wir alle haben gesehen, was dabei rauskommt. Der Krieg gegen die Wölfe, Zacharii, ein besessener Prinz, Ziege und dieser scheiß um das Gemälde das ihn unsterblich macht. Warum müssen die Nosferatu Ziege bei sich verbergen? Jedem hier in der Stadt sollte klar sein, was mit ihm zu geschehen hat. Warum wird das Gemälde versteckt? Warum nicht in aller Öffentlichkeit verbrannt? Ich kann euch sagen wieso! Weil die alle denken, dass sie machen können was sie wollen. Wir hingegegn sollten denen unangenehm auf die Füße latschen. Innerhalb der Regeln, denn wir wollen ja überleben, aber doch so unangenehm, dass die Säcke es mit ihren Betrügereien nicht mehr so einfach haben werden. Ich für meinen Teil habe vor den Part des entzündeten Zahns zu übernehmen. Schmerzhaft, unangenehm und doch artig mit all den anderen Zähnen in einer Reihe. Mag sein, dass der ein oder andere uns deswegen ziehen will... Doch das sollen sie, denn wenn wir alle hier die Wurzeln des Zahns sind, wird dieser Eingriff besonders schmerzhaft."

Sie grinste breit.

"Ok, war nicht das beste Gleichnis! Aber es sollte klar sein, was ich meine."
 
Damit hatte die Caitiff es auf den Punkt gebracht, drei ernsthaffte Bewerber. Allerdings gab es da ein kleines Problem. Auf den ersten Blick mit den ersten Worten schien es als wolle Kai nun eine Rede halten um sich aufzustellen, er wiegte seine Worte ab und gab ihnen vorsichtig Gewicht, der Inhalt war allerdings nicht positiv.

"Den drei Namen stimme ich größtenteils zu, gebe aber zu bedenken das aktuell ein Verfahren gegen mich im Gange ist bei dem die rechtmäßigkeit einer von mir an einem Ventrue begangenen Diablerie in München geklärt wird."

Er spielte mi offenen Karten, so offen wie man es sonst nie erwarten würde, vor allem bei einem derarr schweren Verbrechen.

"Die Tat geschah im Rahmen einer Blutjagd, der Ausgang hängt davon ab wer in München die Anfragen hierzu beantwortet."

Wobei klar war das mit Ausgang auch seine Existenz gemeint war.Danach sah er zu den beiden andere genannten, in jeder anderen Stadt hätte er Martha gewählt, aber Finstertal hatte andere Bedürfnisse.

"Meine Stimme geht an Jenny Färber."
 
Wenn Jenny sie nicht wegschickte, dann würde Helena nicht gehen, wenn Jenny Primogen wurde, dann war das ein kleiner Sieg gegen die Camarilla und das alleine freute Helena, was die Stadt nicht brauchen konnte, waren Duckmäuser und Ja-Sager.

Vielleicht gab es sogar eine weitere Möglichkeit, Anarchie, der die Camarilla sogar zustimmen musste und Helena hatte da sogar eine Idee, nur die behielt sie noch für sich.

Und was das Bild anging, da würde sie wohl lieber mit Profis arbeiten, als mit unfähigen Stümpern, was dachten die denn, warum Kiera nicht da war.
 
Die Haltung Vicentes blieb weiter unbewegt. Wäre er menschlicher, würde es wohl zu einem Seufzen genügen doch so. Da wurden Kinder keck und zu der absurden Idee das er Helena des Raum verwiesen hatte gesellte sich eine Geringschätzung der Leistungen.

Stattdessen folgte er aufmerksam den Worten Jennys. Die Vorstellung das Martha geeignet war erschien ihm hinreichend absurd. Vielleicht war sie eine gute Menschenführerin, eine Eigenschaft die unter Kainiten keinen Wert besaß, waren sie doch keine Menschen. Egal was sich einige Verirrte einbildeten. Was die Organisation betraft, der einzige Vorschlag der jungen Vampiren der gestern vorgebracht wurde bestand aus hinlegen und abwarten.
Kai wiederum, Jennys Äußerungen das er Camarilla treu waren stellten das erste positive da was Vicente über ihn hörte. Es bildete immerhin einen Gegenpol zu Helenas Worten. Was sich wiederum zu dem Bild das sie heute in Vicentes Augen von sich zeichnete fügte. Dennoch war er im Gegensatz zu Jenny nur ein Neugeborener und die Beschreibung seiner Agenda - so nett sie sein mochte - erweckte den Eindruck von eingeschlafenen Füßen.
Die Enthüllung. Die Ehrlichkeit beeindruckte Vicente durchaus. Es war eine Sache nicht zu kandidieren, eine andere eine Diablerie sowie ein Verfahren einzuräumen. Zwar stieg die Achtung, allerdings war er wohl nun kein Kandidat.

"Mein Wort bleibt. Ich stehe hinter dir." Vicentes Äußerung kam souverän.
Es mochte als Schwäche gesehen werden sich festzulegen. Als erster zu sprechen. Nicht wie eine Katze um die Maus herum zu schleichen, sich in pseudo-poltischen taktieren zu üben oder wie die Karikatur einer Eule auf die Beute zu lauern. Als weniger gewichtig weil man keine Entscheidung herbei führte. Weil jene die zuletzt abstimmten glaubten das das eigene Wort mehr wog als das der vorangegangenen, weil man versuchen konnte deren Stimme zu entwerten oder dieser zu folgen.
Die Taktiererei, die Falschheit die den ach so gut menschlichen zu eigen war lag nicht in der Natur des Manns mit der unheimlichen Präsenz. Einen Zahn zog man direkt. Man schubste ihn nicht hin und her, pulte etwas dran rum und zerrte sacht und langsam dran. Man entschied sich und erledigte das Problem mit einem Ruck.

Die unausgesprochene Frage ob sich Vicente für geeignet hielt würde dieser bejahren. Natürlich war die Aura vorhanden, die Präsenz. Allerdings war das Amt des Primogen weder ein Sympathie- noch ein Schönheitswettbewerb. Er verstand sich nicht unbedingt als Diplomat, dennoch war er in er Lage zu parlieren. Zudem hinter dem was er Tat zu stehen. Tatsächlich sogar überaus geschickt darin Personen zu manipulieren.
Letztlich wollte er nicht. Wohl aus den gleichen Gründen aus dem Keira erst gar nicht erschienen war und sich nicht zur Wahlstellte.
Michael hingegen,... ein verweichtlicher Konformist ohne Durchsetzungsvermögen, Intellekt oder Kompetenz. Dazu noch überaus jung, unerfahren und naiv. Das er überhaupt mit ihm gereist kam fasste Vicente mittlerweile als eine direkte Bestrafung seiner Person durch die Alten auf.

Die Haltung des italienischen Caitiff blieb weiter unbewegt, lies die Erwägungen, Meinungen nicht durch dringen.

Was das Bild betraf. Vicente war sich keiner Stümperei bewusst. Wenn es etwas unprofessionelles gab dann doch wohl sie in der Besprechung der "Willigen" zum falschen Gebäude zu schicken, anschließend zu einem weiteren Ziel und sie dann zurück zu pfeifen bevor sie handeln konnten. Ihre Handlungen waren, im Rahmen dessen was bei dieser unüberlegten Hauruck Aktion möglich, war durchaus professionell. Aus der Kommunikation genommen zu werden, Einzelaktionen hingegen.

Den Umstand das Helene sitzen blieb wertete er - missverstand er wohl - als Friedensangebot. Scheinbar hatten seine Worte, vielleicht noch die Marthas und Jennys, es rum gerissen. Doch würde das Gespräch bis nach der Primogen-Beratschlagung warten müssen.
 
Echt jetzt? Hatte sie sich mit ihrer Wortmeldung etwa unabsichtlich für den Posten beworben? Das ist nicht dein Ernst? Die meisten der Alten waren schon lange Vampire, bevor sie überhaupt geboren war und vermutlich hatte jeder hier mehr Erfahrung in solchen Dingen als sie. Was sollte Marta im Ältestenrat? Als Dekoration herhalten? Macht brachte der Posten jedenfalls nicht, war er doch Ausdruck von bereits vorhandener Macht - die sie nun einmal nicht besaß. Daran solltest du arbeiten, Mädchen.

Kai Braun ergriff das Wort, um seine Position darzulegen - oder doch nicht? Diablerie? Das ist harter Tobak! Doch im Rahmen eine Blutjagd schien das wohl häufiger zu passieren. Vermutlich hätten sie das längst fallen gelassen, wenn du nicht clanlos wärst... Was nichts daran änderte, dass ihm der Makel anhaftete und er verwundbar war - ein Zustand, den er wohl auf den ganzen 'Clan' übertragen würde, vor allem mit seinem Geständnis. Marta erwiderte seinen Blick freundlich, ohne dass Mitleid oder Vorwurf darin zu erkennen waren.

"Ich halte Jenny für eine geeignete Wahl." Mit Einschränkungen. "Du hast meine Unterstützung."

Damit war eigentlich alles gesagt. Die Einschätzungen ihrer Person waren durchaus interessant, wurden jedoch kommentarlos abgespeichert. Auf die Diablerie wurde nicht näher eingegangen. Was sollst du auch sagen? 'Oh, wie schrecklich!'? 'Alles halb so schlimm'? Letztendlich war beides nichts als Heuchelei.
 
Michael war mit ganz anderen Dingen beschäftigt als mit der Primogenswahl.
Sein Tier nervte gerade völlig.

Lass doch mal die Tage hier nochmals Ablaufen, nur mal so zu Spaß und Du wirst feststellen, dass ich Recht habe, egal wie sehr Du Dir das Gegenteil wünscht. Heute ist ein guter Tag, das Tier wusste dies ganz genau.

Gleich das erste Treffen, war nur Jenny geladen worden, Hey, wenn Du eines gelernt hast Primogens oder Primogena handeln nicht zufällig und völlig ohne Hintergedanken. Also war Absicht dabei, hey hast Du gestern selber erkannt, sehr löblich. Dann denk da mal weiter und nicht durch als den Gutmenschen sondern als Kainit, ich weiß Du kannst es, es wurde dir immerhin schon lange und gut eingebläut.

Eine Marta, Kiera und ein Kai wurden nicht eingeladen, sagt das schon vieles und das zufälligerweise Jenny die Einzige war die konnte, glaubst Du doch nicht wirklich, oder? Zu naiv kannst selbst Du nicht sein.

Und schon ihr Satz was ich von dem Rest halte, wollen sie mit Sicherheit nicht wissen", eine völlige Geringschätzung Deiner Leistung, nur mal so nebenbei.

Helena wechselt von Primogena der Caitiff zum den Kunstfreaks und zwar genau heute, Zufall?

Eine gute Schauspielerin ist Helena auf jeden Fall, dafür sollte Du die Freaks gut genug kennen, gerade Du, also nicht jede Regung ist echt, eher bestimmt jede Regung ist unecht. Wahrscheinlich ist die eine glatte Egomanin und versteckt dies nur gut unter der angeblichen Hilfsbereitschaft und Offenheit. Einen netten Blutsauger gibt es nicht, auch Du machst Dir was vor, aber das Thema hatten wir schon oft, kannst Du dich erinnern?

Die Aktion heute früh. Keiner kommt mit richtigen Informationen raus. Himmelfahrtskommando ohne Plan und Verstand. Vielleicht hat Dich ja auch jemand verraten? Perfekte Gelegenheit jemand zu beseitigen beim Bruch der Domänentradition, da kann keiner was sagen. Warum sollte man die Aktion abbrechen, wenn das Bild wirklich so wichtig wäre, dann sollte man doch alle Energie dahinter klemmen. Wahrscheinlich ist das Bild nur ein Fake, mal sehen, was die Trottel machen und können. Und Du bist auch noch herrlich darauf reingefallen; Trottel!

Helena hat alles verschwiegen, dass sie überhaupt nichts von irgend welchen Hindernissen wußte glaubst Du doch selber nicht. Frag mal Vicente, ob die genau so eine Pleite erlebt haben wie ihr. Ich wette meinen Schwarz, Verzeihung meine Rute, dass dies so war.

Und warum gerade heute, da ja alle wichtigen Bonzen beschäftigt waren. Wenn das Bild so wichtig ist, warum erst jetzt. Ja genau damit das dämliche Fußvolk beschäftigt ist und an gefährliche Orte und mit Glück löst sich das Überbevölkerungsproblem. Ratssitzung vorbei Rückruf, muss ja nichts mehr bemacht werden. Klar das Bild ist ja nicht mehr wichtig. Denk mal einfach darüber nach. Die Helena ist kein Engel sondern ein intrigante Schlampe und als Lohn gab es den Clan.

Meyye kommt zu spät und dann gleich der Rückruf, schon ein merkwürdiger Zufall.

Und dann Meyye, verschwindet bei der Besprechung und vergisst, netterweise alles wichtige was sie über die Kellerräume in der Akademie weiß und dann das zu spät kommen, passt doch perfekt ins Bild.

Wahrscheinlich musst Du den Gangrel Tyr noch danken, dass er uns aufgehalten hat. Würde auch erklären, warum Meyye so aggressiv auf ihm reagiert hat, er hat den Plan gefährdet wenn nicht sogar zerstört.

Würde doch alles perfekt zusammenpassen oder? Ich sage ja nicht dass alles so ist, aber es könnte doch sein, einiges spricht dafür. Zufälle gibt es nicht, sagt Du immer selber.

Helena schlägt sie Jenny vor, wahrscheinlich hat sie sie im Sack. Die war ja auch komischerweise nicht da.

Das Tier hätte sicherlich noch mehr Pulver dazu gefunden, wenn von der Aktion Kais gegen Jenny wüsste. Es würde gut dazu passen, wer ist echt; Dir droht sie gleich Schläge an und das wirkliche heftige Verhalten von Kai wird völlig ignoriert.

Die Zweifel waren gesägt und das Tier war mit sich zufrieden, mehr konnte es zur Zeit nicht erreichen.

Michael war beschäftigt, das Tier still zu bekommen. Dummerweise müsste Michael zugeben, dass vieles wahres daran sein könnte und wahrscheinlich auch so ist.

Nebenbei bekam er noch mit, das was Jenny sagte.
Welche Jenny war echt? Die Prollige oder welche wie sie sich jetzt präsentiert.


„Herzlichen“ in Richtung Jenny. Meine Stimme hast Du nicht, aber dies ist ja auch egal. Es klang perfekt nach Zustimmung, war aber in Wirklichkeit keine.
 
Vicentes Blick ging zu Michael, ruhte auf diesen. Wenn es den so war das Michael angesichts der Vorfälle ein Gefallen an dem unheimlichen Begleiter zu entwickeln, mochte der Blick ihn in gewisser weise erden.
Hart, unnachgiebig und in Anbetracht der Worte missfallend. Du hast eine Stimme. Sprach er überaus deutlich. Allerdings lag in dem Blick noch ein anderes, die Feststellung.
Wir stehen zusammen! Nicht die nette, aufmunternde Variante. Sondern die eigentlich positive Prämisse als Befehl. Als eine Handlungsanweisung.

Die Haltung des Älteren straffte sich. Die Lippen wurde auf einander gepresst, schienen wortlos ein halbes Wort zu bilden. Die leichte Streckung des Körper, die minimal erhobene Position, der Blick senkte sich auf Michael herab wie auf ein bockiges Kind. Vicente wusste nicht genau welche Erziehung Michael genossen, die eigene war jedoch streng gewesen, traditionell in jeder Hinsicht. Wenn jemand der Gruppe die Frage stellte ob sie Individualisten waren, dann antworte man mit Ja. Wenn es eine Richtung gab, dann zog man mit. Sie hatten eine Aufgabe und zumindest der Italiener war davon überzeugt das Jenny gerade in dem Kontext die richtige Wahl war.
Kurz verengten sich seine Augen leicht. Du hast eine Stimme. Nutze sie. Ich hab's dir vorgemacht. Michael hatte ihm unterstellt das er den Auftrag hatte ihn zu überwachen. Jedoch war er sich wohl auch bewusst das der Bestatter Rechenschaft schuldete und das Verhalten das er missbilligte weiter geben würde.

Es war nur der Bruch teil eines Moment. Dann folgte ein leichtes räuspern. Als würde er sich kurz die Kehle frei machen. Angesichts des nahezu leichenhaften Auftreten des Caitiff war es wohl ein durchaus passendes Verhalten.
 
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