[17.05.2008] Gerechtigkeit...

"Is das alles was Sie können? Mir die Worte im Mund rumzudrehen versuchen und alles andere zu verharmlosen bis aus Zerberus 'ne Dackelwelpe wird? Haben Sie vor ein paar Jahren mal Propaganda für den Irak gemacht?" hat sie für Grimm. "Sie waren nich dabei, Sie können hier nur Zeug behaupten, von dem sie in Wirklichkeit keine Ahnung haben. Und mal ehrlich.. dass Zacharii die Spiralentänzer loslassen würde, hätte er ja wohl wissen müssen weil er doch als einziger die Weitsicht und den Durchblick hatte." Sarkasmus? Aber sicher doch!

Dann fängt Antonia an, die Kerbe zu verbreitern, die Helena schon begonnen hatte. Ach daher weht der Wind bei den Buchet-Fans... wenn die Tremere an allem schuld sind, kann Prinzchen weiterhin das Unschuldslamm sein. Nunja, sie hat nichts dagegen dass Johardo zumindest verbal mit auf die Anklagebank gezerrt wird, wo er hingehört. Wo sie beide hingehören. Dass sie aber dann eine Frage stellt die sie zumindest teilweise schon beantwortet hat, lässt sie die Augen verdrehen. Sie hat Azazel erwähnt.. und sie erinnert sich noch sehr gut an die Geschehnisse.

Und Noir... die liebende Prinzengattin. Und eine sehr gute Schauspielerin. Sie glaubt ihr was den Einfluss der Witwe angeht und die Johardo-Kerbe wird weiterhin grösser, gut so, aber für Buchets connections und Nutzen für die Stadt hat sie nur ein Schnauben übrig. Was haben alle diese Qualitäten Finstertal in den letzten Jahren genützt? Nichts, im Gegenteil... wenn Meyye eines über Ahnen weiß, dann dass er Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt hat, damit ihm niemand von ausserhalb in die Suppe spuckt, ist die Katastrophe auch noch so groß. Er benutzt seine Macht nicht für Finstertal... eigentlich hat Noir gerade darauf hingewiesen, wie gefährlich Buchet noch immer ist. Vielleicht war das ja die Absicht.
 
Von irgendwelchen Absprachen zwischen Noir und einigen der anderen wußte Antonia nichts und vermutlich hätte sie da auch nicht mitgespielt, aber dass ihr Helena gesagt hatte, sie sollte Zeit schinden, dass war klar.

Sie musterte Noir, was das denn jetzt schon wieder, wollte dieses Weib schon wieder die Macht an sich reissen und dieses Mal ihr Mordpläne durchziehen und dann würden Moishe und Caitlin hier ihr böses Regime abhalten und Haus und Clan würde dann doch alles bekommen.

In Antonias Augen war Lena keinen Pfifferling wert.
 
Wieder eine die nicht begreift das ich eigentlich ihre Position vertrete und lieber nach Publikum haschend loskeift. Als würde eine Xanthippe nicht reichen habe ich hier einen ganzen Hühnerstall voll.

"Noch einmal" schnarrte Grimm, dem nichts lieber gewesen wäre als Johardoin Flammen am Pranger zu sehen, "hier wird zu Unrecht gegen Prinz Oliver Buchet verhandelt. Es wird nicht zu Recht indem nicht anwesende und ebenfalls unschuldige Kainskinder mit Schmutz beworfen werden. Es wird auch Prinz Buchets Sache nicht gerecht wenn diese Veranstaltung zu der in Kreisen einfältiger Kainskinder beliebten Plattform "An allem sind die Zauberer schuld" missbraucht wird, denn auch wenn das eine einfache Wahrheit für einfache Geister ist, ist sie nichtsdestotrotz falsch und irrig.
Es geht auch nicht darum was wir Tremere zu tun vermögen oder auch nicht und ja wir teilen es gewöhnlich nicht, einfach weil wir die, die eines solchen Geschenkes würdig wären bereits in unseren Reihen willkommen geheissen haben. Denn nur die Besten sollten diese Geheimnisse kennen, denn sie sind in der Lage abzuschätzen welch gefährliche Macht sie in Händen halten. Die Ethik des Magieanwenders dreht sich nicht um die Frage wozu er im Stande ist sondern darum ob man weil man etwas kann es auch tun sollte.
Weiterhin hat sich Lord Johardo keinesfalls nach Warschau verzogen, der Clan erhob ihn in eine Position die man nicht von Finstertal aus ausüben kann und wenn Sie gegen Prinz Buchet stimmen um zu verhindern das das Bild in Wien landet ist das ihre Angelegenheit, die aber auch nicht hierher gehört. Hier haben Sie über Schuld oder Unschuld eines Clansbruders und Förderers ihrer Person zu entscheiden, also verhalten Sie sich diesem Umstand entsprechend und mässigen Sie Ihre Anfeindungen."

Nur das Oliver Buchet die Stimmen der beiden Frauen brauchte hinderte den Ahnen daran wirklich Tacheles zu reden. Das Frauen auch immer so emotional und irrational sein mussten. Sie führten einen Kampf mit dem selben Ziel: Der Wiedereinsetzung von Buchet als Prinz, die Gründe weshalb sie das taten sollten egal sein...aber eines gab es noch zu tun...

"Darf ich annehmen das die Aussage der Zeugin Mwenda abgeschlossen ist? Dann wäre jetzt die Zeit sie zu entlassen und mit der Verhandlung ohne sie fortzufahren."
 
"Einspruch" lies Moishe verlautenn sobald Grimm geendet hatte. "Erstens hat Frau Mwenda an allen Kämpfen gegen Zacharii und dem was ihm noch so nachfolgte teilgenommen, es mag also durchaus sein das wir ihre Hilfe noch brauchen, weiterhin sind hier alle Clans der Domäne sowie die Clanlosen und Ravnos repräsentiert, da halte ich es für angemessen das auch den Gangrel eine Stimme zugestanden wird. Selbst wenn Prinz Galante Frau Mwenda ihres Amtes enthoben hat sollte sie hier für ihren Clan sprechen und richten dürfen, das haben sie und andere vom Clan des Tieres die ihr Blut für Finstertal in den vergangenen Nächten vergossen haben sich verdient."

So, jetzt werden wir doch mal sehen auf welchen Boden das fällt. Es sind ja viele hier die immer Liberalismus und Gleichheit das Wort reden...mal sehen ob das mehr als leere Worte sind.
 
Helena bedachte Moishe mit einem ausgesprochen fragenden Seitenblick, der Kerl war in ihren Plan eingeweiht und torpedierte ihn nur um seine Machtansprüche zu festigen, klar war ihm sein Arsch näher als irgendwas in der Stadt und wenn er dann auch noch in der Arsch der Tremere kriechen konnte, wenn er Noir erpresste, daß er alles bekam was er wollte. Moishes Überwachungstaat und er ließ sich als Anführer feiern.
Es war vollkommen klar, daß sie nichts mehr zu sagen haben würde und die Sache mit dem Clan Caitiff ausgeträumt war, wenn Noir an die Macht kam, wie lange es wohl dauern würde bis dieses Weibstück Oliver killte oder schlimmer diablerierte und dann mit den Tremere schacherte? Zumal Caitlin ihr Blut hatte und daß die sich gegen ihren Clan stellte, glaubte sie auch erst, wenn sie es tat.

Noch konnte sie sich beherrschen, aber wie lange, das war hier die Frage, hätte sie nicht versprochen Zeit zu schinden, wäre sie schon lange anders aufgetreten. Es hatte schon Gründe, warum sie gerade alle Hebel in Bewegung setzte.
 
Niemand hört dem anderen zu! Alle versuchen nur ihre eigenen Ansichten durchzuboxen und vergessen dabei, dass es hier um die Suche nach einem Resultat oder vielleicht sogar einer Lösung geht.

"Es dürfte kaum an Ihnen liegen, Herr Grimm, über die Anwesenheit von Meyye zu entscheiden! Dies ist Aufgabe des Gerichts, dass wohl kaum Ihrer Belehrungen bedarf!"

Lena erhob sich von ihrem Platz. Ihr Blick, den sie eben noch so ruhig über alle hatte gleiten lassen, loderte nun in schwarzem Feuer.

"Wie ich bereits gerade angeführt habe, hat mein Mann seine Taten längst eingestanden. Ob diese ihm nun zu lasten zu legen sind oder nicht, können wir nur entscheiden, wenn einer jeder hier unvoreingenommen an die Sache herangehen will. Den Aussagen und Reaktion zur Folge, die bisher hier kundgetan wurden, kann man allerdings unschwer ablesen, dass niemand wirklich bereit dazu ist. Ein jeder hier hat feste Vorstellungen im Kopf. Egal ob Verurteilung oder Freispruch, wir alle sind mit einem feststehenden Urteil hierhergekommen und werden uns kaum von den Ansichten eines anderen Überzeugen lassen. Nicht wenige hier neigen gar zum Extremissmus und wie die Weltpolitik der letzten Jahrtausende gezeigt hat, ist diese Krankheit unheilbar."

Nun käme normalerweise eine Stelle, an der Lena gelächelt hätte, in diesem Moment hielt sie es aber für unangebracht.

"Wenn Sie also alle nicht bereit sind zuzuhören und andere Meinungen zuzulassen, dann sollten wir uns vielleicht darauf einigen, abzustimmen, wer der uns hier Anwesenden Oliver Buchet noch die Treue ausspricht und wer nicht. Ich weiß, dass ich mich damit wiederhole und auch, dass dies nicht die eleganteste Lösung ist, aber es brächte uns vielleicht einen Schritt weiter? Für meinen Teil stehe ich natürlich hinter meinem Ehemann!"
 
Jetzt kommt der Auftritt der Thronräuberin...na warte Du Biest!

"Madamme, vielen Dank für Ihre Belehrung, derer ich ja ganz offensichtlich bedarf." Grimms Stimme hatte einen süffisanten Tonfall. "Es ist schön das Sie uns ermahnen einander zuzuhören, ich für meinen Teil habe das durchaus getan. Es tut mir Leid das die Schergen die Sie hier vorgeschickt haben mich nicht von der Schuld ihres Mannes überzeugen konnten und ich mir erlaubt habe dessen Position zu vertreten...was Ihnen offensichtlich trotz aller Behauptungen von Loyalität nicht gelegen kommt...wo Sie doch Ihr Blutsband zu ihm gebrochen haben und vorhaben ihn mit Unterstützung einiger Anwesender zu verdrängen, da kommt Ihnen der Hinweis eine alte Rivalin Ihres Gemahls hier auszuschliessen ungelegen, die sicherlich gegen Prinz Buchet urteilen würde.
Allerdings ist es so das Frau Mwenda keine Primogena mehr ist und auch nicht als Ahnin der Domäne gilt. In der durch Monsignore Galante festgelegten Verfahrensordnung dieser Verhandlung ist Frau Mwenda damit eine Zeugin und hat kein Stimmrecht für das Urteil. Daher beantrage ich das die Archonten ihre eigenen Anordnungen umsetzen damit wir fortfahren können und Ihnen mein Prinz," Grimm sprach nun den Belgier direkt an, "würde ich empfehlen die Loyalität ihrer Gemahlin in Frage zu stellen, denn sie konspiriert seit Ihrer Rückkehr nach Finstertal gegen Sie."

So, dann sehen wir doch mal in wie weit sich Guils Archonten an ihre Befehle und die Zusagen ihrer Herrin halten.
 
Monsignore Galante:

"Im Namen aller Anwesenden möchte ich mich für die Wiederholung meiner Verfahrensordnung bedanken, Herr Grimm!"

Galante schenkte dem Tremere auffallend beiläufige Aufmerksamkeit.

"Ihren Antrag muss ich leider ablehnen, da Frau Mwenda als Zeugin Herrn Vincents geladen wurde und dieser noch nicht geäußert hat, dass sie mit der von ihm gewünschten Aussage zu einem Ende gekommen ist. Solange sie offensichtlich noch als Zeugin benötigt wird, darf sie selbstverständlich weiterhin im Raum verweilen. Was letztlich auch vollkommen unerheblich ist, da sie, wie Sie bereits richtig erinnerten, kein Stimmrecht besitzt! Ich würde mich auch glücklich schätzen, wenn wir uns nicht in irgendwelchen Spitzfindigkeiten verlieren würden. Sowohl eine Zänkerei um Meyyes Anwesenheit, wie auch leere Andeutungen zu irgendwelchen Intrigen bringen uns nicht vorran. Im Großen und Ganzen muss ich mich sogar sehr über Ihre Anschuldigungen wundern, Herr Grimm! Kaum hat Frau Buchet öffentlich die Treue zu ihrem Mann gestanden, da sprechen Sie sie ihr wieder ab?"

Galante lächelte abfällig.

"Ich bin auf Ihre Beweise gespannt!"


Sybille de Auvergne:

Kaum hatte Galante geendet, da schlug die Ventrue mit der flachen Hand auf den Tisch, erbost funkelte sie den Tremere an.

"Beweise! Hah! Leeres Geschwätz! Wir alle hier wissen, dass Professor Johardo genauso schuldig ist wie Oliver Buchet! Beide Männer haben in engster Kooperation zusammen gewirkt. Was der eine entschieden hat, wurde vom anderen gutgeheißen. Herrn Grimm einziges Bestreben ist es, zum Schutz seiner Lordschaft Zwietracht zu sähen und damit eine lückenlose Aufklärung dieses Falles zu verhindern. Natürlich will er, dass Meyye diesen Raum verlässt. Niemand außer ihr war dem Gemälde jemals näher! Oder dem Labor der beiden! Meyye ist wohl die wichtigste Zeugin in diesem Fall überhaupt und deshalb beantrage ich, dass sie für die Zeit dieser Verhandlung wieder in den Rang einer Primogena des Clans Gangrel eingesetzt wird. Wir können kaum von Fairness sprechen, wenn wir einen kompletten Clan aus dem Urteil ausschließen. Die Gangrel sollten ihren Anteil am Urteil haben wie alle anderen auch. Ganz besonders, wenn es sich dabei um eine Hauptzeugin in dieser Angelegenheit handelt.

Eigentlich sollte sich Sybille dafür verwenden, dass Buchet seinen Posten als Prinz behalten konnte. Aber sie wollte verdammt sein, wenn sie einem Tremere auch nur eine Handbreit Boden überließ.

Grins du ruhig, Scharlatan! Mit dir bin ich noch lange nicht fertig...

"Darüber hinaus beantrage ich, dass wir schriftlich fixieren, dass auch Herr Grimm kein Stimmrecht besitzt. Durch eine von Herrn Buchet eingeführte Sonderklausel, besitzen die Hexer bereits ein doppeltes Stimmrecht. Das im Übrigen Frau McKinney allein zugesprochen wurde. Ich wüsste nicht, warum wir dem Clan eine dritte Stimme zugestehen sollten? Immerhin hat Herr Grimm nur allzu deutlich gemacht, dass sein Ansinnen nicht im Interesse einer Aufklärung liegt, sondern nur in der Vertuschung von Tatsachen, im Unterschlagen von Fakten um im Stiften von Zwietracht."

Sie funkelte Grimm an.

"Wenn wir jemanden des Raumes verweisen sollten, dann doch wohl als Erstes den willigen Gesandten und gehorsamen Fürsprecher Professor Johardos!"

So Schätzchen und jetzt leg dich mal mit einer Archontin an... Ich werde dich lehren was Macht alles bewirken kann!
 
Sieh an, der Terrier kläfft und versucht ihr Beinchen an mir zu heben. Diese Weiber verstehen wirklich durch die Bank nicht wer hier auf ihrer Seite steht.

"Aber liebe Madamme d´Auvergne, das doppelte Stimmrecht für Haus und Clan Tremere ist an zwei Positionen gebunden. Einmal die Position des Erstgeborenen, die ich, als ältester und höchstrangiger Tremere der Domäne, schon dem Begriff nach innehabe, aber wenn Sie es wünschen gerne an Caitlin McKinney abtrete. Weiterhin wäre ich als Ahn der Camarilla sowieso stimmberechtigt, auch das sagt Monsignore Galantes Einladung an meine Person aus. Mit der Position der Primogena Honorable die Miss McKinney sich erarbeitet hat und einnimmt hat sie also nach ihrer Auslegung zwei Stimmen und ich eine als Ahn. Also gehe ich von einer Stimme für mich und zweien für Miss McKinney aus. Sollten Sie darauf bestehen mir mein Stimmrecht zu entziehen werden die Tremere Klage gegen Madamme Guil und Sie vor dem Inneren Zirkel führen. Das würde dieses Verfahren obsolet machen und die Rechtsprechung von Justicarin Guil dem Vorwurf der Befangenheit aussetzen. Wollen sie das wirklich? Das gelte natürlich auch für das nachträgliche Verändern der Verfahrensregeln nach denen eine nicht stimmberechtigte Person hier eingeführt werden soll deren Befangenheit durch ihre Aussage bereits mehr als feststeht.
Wenn Sie Klage gegen einen der Unseren zu führen gedenken können Sie das natürlich gern tun, es ist ja nicht so das Lord Johardo nicht auffindbar wäre, nur so lange er nicht überführt ist gilt er als unschuldig was er natürlich ohnehin auch ist...Ihr ganzes Auftreten macht diese Verhandlung zu einer Farce Madamme, wenn ein Prozeßteilnehmer hier mundtot gemacht werden soll weil ihnen dessen Meinung missfällt wirft das ein interessantes Licht auf die Rechtsfindung im Clan der Rose und dem Gerechtigkeitsempfinden im Clan der Könige ganz speziell."

Grimms Lächeln nahm nun langsam das Grinsen eines Katers an der einen Kanarienvogel verspeist und dabei einem bellenden Terrier die Schnauze blutig geschlagen hatte. Sybilles Macht hatte bewirkt das die Tremere nun drei Stimmen inne hatten.
 
Monsignore Galante:

"Na, mein lieber Herr Grimm, nun wollen wir uns aber mal nicht lächerlich machen, nicht wahr?"

Die Stimme des Truchsess klang so, wie seine Worte vermuten ließen.
Wie der Vater mit dem bockigen Kinde...

"Abgesehen davon, dass es alleine mir obliegt über eventuelle Stimmrechte zu entscheiden, ebenso wie es alleine an mir ist ein Urteil zu fällen, wissen wir beide, dass Haus und Clan Tremere einen Teufel tun wird. Die Kritikpunkte meiner Kollegin bezüglich Ihrer Abhängigkeit gegenüber Lord Johardo sind kaum von der Hand zu weisen. Sollten Sie sich also genötigt sehen... in aller europäischen Öffentlichkeit... eine Klage gegen die Justikarin der Toreador höchstselbst zu erheben, wünsche ich Ihnen viel Erfolg bei Ihren zukünftigen Tätigkeiten in New York City, Mexiko Stadt oder meinetwegen auch irgendwo tief in der Arktis. (Am Arsch der Welt!) Lord Johardo wird sich sicherlich keiner öffentlichen Befragung zu diesem Thema aussetzen wollen, denn ansonsten wäre er meiner Einladung hierher zu diesemTreffen gefolgt. Desweiteren kann es kaum im Interesse der Tremere liegen, eine Angelegenheit wie diese als öfffentliche Schlammschlacht durchzustehen. Oh und nur falls Sie es vergessen haben sollten: Madama Guil ist eine Toreador und somit quasi die Erfinderin solcher Schlammschalchten! Wir würden Ihren Clan mit soviel selbstproduzierten Dreck überhaufen, Fakten würden Sie es wohl nennen, dass ihm Hören und Sehen vergehen dürfte!"

Finte, Riposte, Todesstoß....

"Und nun, mein lieber Herr Grimm, entziehe ich Ihnen das Wort. In Anbetracht der Tatsache, dass wir zur Klärung einiger schwerwiegender Anklagepunkte zusammen gekommen sind, bin ich der Meinung, dass wir schon viel zu lange Ihrem Geschwafel ausgesetzt waren."

Galante seufzte übertrieben theatralisch. Dass mochte unangebracht sein, aber er konnte -und wollte- es sich nicht verkneifen.

"Hat jemand nun etwas konstruktives beizusteuern? Fakten? Beweise? Zeugenaussagen? Belege? Irgendetwas, dass uns einen Schritt weiter bringt?"
 
Es war klar das sich die Archonten an die eigenen aufgestellten Regeln nicht halten würden, aber sie hatten sich verplappert und den Präzedenzfall geschaffen der Grimm alle Handhabe gab. Der Alte deutete Galantes Äusserung als Zustimmung zur dritten Stimme für die Tremere, das dabei jetzt Caitlin mehr Stimmen als er selbst hatte störte Grimm nicht, er war nicht eitel, was bei seinem Auftreten nach Aussen auch keiner erwartet hätte. Einzig die Ziele von Haus und Clan Tremere zählten für den Alten.

"Es sind Ihre Stimmen Miss McKinney, ich vertraue darauf das Sie wissen was zu tun ist. Prüfen Sie nach ob das Protokoll stimmt, es darf nicht sein das der Terrier etwas weglässt oder hinzudichtet." Grimm gab die Anweisungen flüsternd und nur für Caitlins Ohr weiter. "Legen Sie beim kleinsten Verdacht auch vorsorglich Protest gegen die Verhandlung ein, weil sich die Archonten eventuell nicht an die eigenen Regeln zu halten gedenken."

Dann nahm er wieder Platz und würde den Rest der Verhandlung schweigend zu verfolgen. Die Rüge und harten Worte des Archonten gingen dem Ahnen dermaßen an seinem Gesäß vorbei...sollten sie sich doch beschweren oder ihm gar seinen Rang aberkennnen, es würde alles nur im Licht reiner Willkür erscheinen die Sybille ohnehin schon zu Hauf demonstriert hatte. Grimm war ein Kind der Pyramide und nur das Urteil von Seinesgleichen war ihm ansatzweise wichtig. Er hatte bekommen was er wollte, Sybille ausmanövriert und gleichzeitig kleine Brechen in den so monolithischen Block der Zusammenarbeit der Archonten geschlagen...und die dritte Stimme gehörte Haus und Clan Tremere.
 
Enios Blick wanderte durch die Runde. Er hätte sich selbst anlügen müssen, wenn er bahuptet hätte, daß diese ganz Runde nicht höchst interessant wäre. Interessant ja… aber es war nicht so richtig seine Spielwiese. Enio kannte seine Fähigkeiten. Seine Stärken aber auch seine Schwächen. In so einer Runde als souveräner Redner zu glänzen war mit Sicherheit keine Stärke von ihm. Der Disput zwischen Grimm und seinen Redegegnern war recht beeindruckend und Enio machte sich eine innere Notitz sich nicht unbedingt mit Grimm oder auch Sibylle in der Öfentlichkeit auf ein Rededuell einzulassen. Er würde warscheinich schlecht dabei aussehen. Aber wenn man wußte was seine Schwäche war, dann war das ja nunmal schon wieder eine Stärke. Daher zog sich Enio vorerst aus der Diskussion zurück und hörte zu.

Die Ausführungen von Meyye und Lurker trafen für seinen Geschmack ins Schwarze und waren am nächsten bei der eigentlichen Sache. Die laute und deutlich vorgetragene Anschuldigungen der Gangrel waren auf jeden Fall etwas bei dem man aufwachen mußte und die der Ganzen Sache etwas das schlaftreibende nahmen. Aber irgendwann driftete das Ganze Geschwafel in einen Tremere vs. Rest-Der-Welt Streit ab und man verlor irgendwie den Fokus. Enio meinte zu erahnen in welche Richtung die Rede von Noir hinging aber offenbar wollte keiner darauf anspringen und das Gezanke ging weiter. Dann platzte der Ventrue-Archontin der Kragen und sie legte sich mit Grimm an. Enio war sich plötzlch nicht mehr so sicher wer hier eigentlich für was stand und wieviele Fraktionen sich eigentlich im Raum befanden. Ging es noch um Buchet? War jemand daran intressiert Noirs Äußerung etwas mehr Bedeutung zu schenken? Und warum zur Hölle wußte Grimm das mit dem nicht mehr vorhandenen Blutsband? Ein unguter Gedanke rührte sich in Enio. Im Prinzip gab es dafür ja nur eine Quelle. Das war schlecht!

Enio hatte es geschafft diese Stadt in kurzer Zeit unter einen Hut zu bringen und seit die Archonten und dieser Penner von Grimm hier waren zerbrach alles in tausend Stücke. Wäre doch nur Buchet vernichtet worde, dann müßten sie nicht hier sitzen und sich Gedanken machen wer für was schuld war und wieso manchen Vampiren der Horizont fehlte um gewisse Dinge zu verstehen. Enio wollte gerne verstehen aber er war mitlerweile fest davon überzeugt, daß andere nicht erklären wollten.

Irgendjemand mußte wieder Struktur in diese Sitzung bringen. Galante war auf dem besten Weg aber jemand mußte zusammenfassen was bisher vorgebracht wurde. Lurker und Meyye hatten ein paar wichtige Dinge gesagt und irgendjemand hatte noch eine Frage gestellt, die nicht beantwortet wurde. Es war um den Dömon gegangen. Aber wer war das nochmal? Enio schwieg weiterhin und hoffte, daß diese Sitzung wieder einen roten Faden bekommen würde.
 
"Dass Clan Tremere das Recht auf Ziege oder Mojo abgesprochen werden muss ist klar", sagte Roxana schließlich. "Ebenso ist klar, dass die Verurteilung von Prinz Buchet nur eine Finte ist. Es hätte jeden klar sein müssen, dass Caitlin McKinney nur für ihren Clan agiert und jeden in die Pfanne hauen würde, immerhin ist sie heil aus Wien zurückgekommen. Es ist ebenfalls klar, dass Lady Noir immer der Tod folgen wird, mir stossen in dem Zusammenhang einige Dinge sehr negativ auf und sich von Schuld frei sprechen, nur weil irgendjemand vom Clan Tremere sagt, sie hat keine Blutband, heisst das doch wohl, dass Clan Tremere sie jetzt von 2 Seiten im Sack hat.

Prinz Buchet hat zugeben, dass er Fehler gemacht hat, ist doch schon mal ein guter Anfang, ich denke nicht, dass irgendeiner hier noch den Mut hätte, sich hin zustellen, ich habe da und da Fehler gemacht. Ist nicht die Frage, was machen wir daraus. Und die Frage, was ist eigentlich ein Dämon? Was macht einen Dämonen aus? Da mich einige meiner Kinder die Tage danach gefragt haben, hatte ich mich damit befassen müssen."

Sie sah zu Buchet.

"Was sie über die Natur von Zieglowski heraus bekommen haben würde mich auch interessieren."

Dann wieder zu den anderen.

"Und was denken sie, wer soll den Prinz werden? Lady Noir, geh nicht, sie hat zuviel getan, was falsch und gegen die Stadt war und dass sie die Einzige war, die Zacharii töten konnte, war wohl der letzte Schachzug, sich reinzuwaschen. Wäre den einer der, die hier so laut schreien, Buchet muss weg, Prinz zu werden?"

Sie schlug sich mit der rechten Faust in die linke Hand.

"Habt ihr bestimmt schon bedacht, dass ihr euch raushalten und von hinten schachern und euch hinter einem anderen verstecken dürft. Frau de Grote, hätte ich persönlich nichts dagegen, aber ich vergass, die wird für Ventrue keine Sonderrechte einrichten, schade aber auch, mein Favorit neben Pareto, die O'Niell, aber da müsste dann Madame Guil ihr die volle Anerkennung zur Toreador geben.

Oder wir entschließen uns und setzen den auf den Thron, der am lautesten geschrien hat ohne Rücksicht auf den Clan?"
 
Caitlin hatte sich lange rausgehalten und den anderen schweigsam zugeschaut. Was Galante von Ihnen verlange: Eine Anklage zu erheben, zu begründen und schließlich einig zu werden, grenzte an schiere Unmöglichkeit. Wenn sie nicht über Tage in diesem Raum eingeschlossen werden würden, mit der einzigen Möglichkeit zu entkommen: Einigt euch oder nur der Stärkste/Klügste/Charismatischste kommt heil heraus und wird dann Prinz, würde wohl nie etwas Sinnvolles passieren. Niemand war interessiert eine Lösung des Problems zu finden, bzw. es entwickelte sich gefährlich Richtung: Die Tremere sind immer an allem schuld. Es war einfach. Ein Sündenbock der verfügbar war, dem eh jeder misstraute. Und der nur dann toleriert – niemals akzeptiert – wurde, wenn er brav der Entscheidung der anderen folgte und seine machtvolle Magie zu deren Gunsten einsetze. Caitlin war es leid. Wochenlang hatte sie um Respekt und Anerkennung gekämpft, wofür eigentlich. Niemand traute ihr wirklich. Vielleicht zu Recht, aber das Mistrauen hatte den Teufelskreis erst ausgelöst: Als Caitlin keine Lust mehr hatte, sich zu beweisen, hatte sie vielleicht bewirkt, dass sie sich nicht mehr beweisen konnte. Johardo hatte ienfach zu gründlich Arbeit geleistet und die Tremere galten in Finstertal als verhasst und „Persona non Grata“. Aber war das noch wichtig? Ihre Gedanken schleiften ab…Erst das Wortgefecht zwischen Grimm und den Archonten warf sie wieder in die Realität.

Verdammt…. Du Ar…h! Von Wegen Wissen macht Weise. Was hast du mit dem Wissen getan?!? Ob das den Zielen von HuC zuträglich ist? Wenn du nach Wien zurück kehrst, hast du hier jedenfalls verbrannte Erde hinterlassen! Das wird dem Stand von HuC nachhaltig schaden, jetzt ist nichts mehr zu retten! fluchte sie innerlich, als Grimm das fehlende Blutsband an Noir thematisierte. da einzige was man ihr ansah, waren erschrocken und wütend funkelnde Augen. Ein kurzer Blick, dann hatte sie sich gefangen. Sie erwiderte nichts auf Grimms Anweisung, und das dritte Stimmrecht wurde zwar wahrgenommen, aber ob man es einklagen könnte: Recht haben und Recht bekommen waren unterschiedliche paar Schuhe. Und genau hier musste sie ansetzen.

Sie stand ganz ruhig auf und sah in die Runde. Ihre klaren, rehbraunen Augen wanderten von Person zu Person und blieben schließlich bei dem Aktuellen Prinz dieser Stadt hängen. „Was im Zusammenhand mit dem Mojo klar ist oder nicht, ist nicht unser Thema, Roxana. Dazu ist weder heute der richtige Zeitpunkt noch sind wir qualifiziert genug darüber zu entscheiden. Und ich weigere mich, mich – in Vertretung meines Clans - in die Rolle des Sündenbocks hineindrängen zu lassen. Diese Verhandlung beschäftigt sich mit den Anklagepunkten, die die Bewohner dieser Stadt gegen Oliver Buchet und seine Gattin vorbringen. Ob das Vertrauen in unseren Prinzen und in seine Fähigkeit zur Führung der Stadt noch vorhanden ist und ihm eine weitere Herrschaft ermöglicht oder ob er stark genug ist, diese auch ohne das Vertrauen der Mehrheit der Primogene fortzuführen steht auf einem anderen Blatt. Setzen wir einen Schritt vor den anderen und beginnen endlich anstelle Reden zu schwingen, sich selbst zu profilieren und gegenseitig Vorwürfe zu machen. Und dabei bitte ich im Gedächtnis zu behalten, dass keiner von uns ein ausgebildeter Anwalt ist, und die Fähigkeiten eines Staatsanwaltes oder Rechtsbeistandes nicht vorausgesetzt werden dürfen. Wir müssen also uns bekannte Fakte möglichst ohne emotionale Beimischung vorbringen und eigene Sichtweisen klar kennzeichnen.

Die Vorwürfe hat Prinz Galante in der Vorladung aufgezählt.
Beginne ich meine Sichtweise zu diesen:
Mord:
Mir ist kein Fall bekannt, wo Prinz Buchet einen anderen Kainiten persönlich oder durch direkte Anweisung ermordert oder gar diabliriert hat, was nicht im Sinne seiner Amtausführung als Prinz und damit Gesetz der Stadt geschehen ist.
Hochverrat:
Hochverrat an wem? Der Camarilla? Der Einwohner Finstertals? Hier sollte zunächst der Begriff Hochverrat definiert sein.
Rein gefühlsmaßig - und dabei handelt es sich wieder um meine persönliche Sichtweise, wobei mir evtl. das nötige Hintergrundwissen fehlt – hat Prinz Buchet die Stadt in Gefahr gebracht, als er aus welchen Gründen auch immer – dem Dämonen Azazel die Vernichtung Finstertals erlaubt hat. Fakt ist: Das mit absoluter Sicherheit nur die Kunstobjekte Finstertals diese Apokaypse über Finstertal überstanden hätten. Fakt ist aber auch, dass Prinz Buchet 2 offensichtlich versierte Teams von Finstertalern beauftragt hat, die sich des Problems annehmen sollten und auch erfolgreich waren. Und Fakt ist, dass sich Prinz Buchet und seine Gattin zu diesem Zeitpunkt in ihre Flitterwochen zurückzogen und die Nacht aus der Ferne beobachteten. Ich bitte an diesem Punkt um eine Erklärung dieser Handlung.
Amtsmissbrauch
Auch hier bitte ich zunächst um Definition. Was darf ein Prinz und was darf er nicht. Mir ist nicht bekannt, dass das jemals festgelegt oder eingeschränkt worden ist und kann aufgrund dieser Tatsache keinen Missbrauch erkennen.
Und schließlich Paktierung
Fakt ist: Prinz Buchet hat einen Vertrag mit dem Dämon Azazel geschlossen. Die Gründe sind in meinen Augen in der heutigen Verhandlung offen zu legen, damit über einen Freispruch nachgedacht werden kann.
Fakt ist: Prinz Buchet hat einen Pakt mit Zieglowski geschlossen. Dieser ist meines Wissens nach kein Dämon und damit ist dieser Pakt auch in meinen Augen nicht illegal.
Evtl. ein Fakt, da bin ich aber nicht sicher: Paktierung mit Zacharias.
Hierbei handelt es sich nun um meine Sichtweise:
In seinem Forschungsdrang den Zauber hinter dem Bild zu entschlüsseln (Ich verweise auf die Tagebücher des Prinzens) hat er Zacharias meines Erachtens nach erweckt in dem Glauben, ihn unter Kontrolle halten zu können. Aus den Tagebüchern entnehme ich eine starke Verzweiflung mit allen anderen Methoden gescheitert zu sein. Inwieweit er dabei seine eigenen Fähigkeit oder die Lord Johardos überschätzt hat kann ich nicht beurteilen. Meine Ausbildung der Psychologie lässt mich vermuten, dass er den Gedanken daran, die Situation nicht im Griff zu haben, ignoriert hat. Vielleicht ist das auch dem allseitsbekannten Problem der Rosen geschuldet, sich in einem Vorhaben zu verlieren. Ich kann hier keinen Fakt nennen.

Dann hat Prinz Galante in seiner Einleitung heute zudem folgende Anschuldigungen formuliert:

Arbeiten an hochbrisanten thaumaturgischen Geheimnissen, in dessen Folge es bis heute zu mehrfachen Gefährdungen der allgemeinen Sicherheit kam.
Es gibt kein Verbot, dass die Anwendung von Thaumaturgie untersagt. Wir Tremere geben dieses Geheimnis nur höchst selten weiter, weil uns bekannt ist, welche imense Gefahr davon ausgehen kann, wenn man nicht die nötige Sorgfalt an den Tag legt. Dennoch gibt es kein Gesetz, dass reguliert wer Thaumaturgie ausüben darf und wer nicht. Niemand wird bis dato als Bürge angesehen, wenn er Thaumaturgie unterrichtet. Vielleicht herrscht hier Handlungsbedarf, soll aber nicht unser Thema sein.
Wenden wir uns der Frage zu, inwiefern ein Prinz die Stadt gefährden darf: Wurde das je niedergelegt? Das ist mir nicht bekannt und ich sage hier das gleiche, wie zum Thema Amtsmissbrauch. Dass das Folgen für das zukünftige Regieren haben wird, steht außer Frage. Ich kann mir nicht vorstellen, dass zukünftige Befehle ausgeführt werden, ohne dass sie hinterfragt werden. Auch hier aber: Meine persönliche Meinung und nicht Thema der Verhandlung selbst und damit ein falscher Zeitpunkt.

Verrat an den Interessen der Camarilla
Damit wäre vielleicht der Hochverrat gemeint? Die Grundsätze der Camarilla sind festgeschrieben worden, die Traditionen bekannt und durch jedes Camarillamitglied akzeptiert. Ich kann nicht erkennen, dass die Traditionen gebrochen wurden außer: Die Tradition der Maskerade. Diese wurde definitiv durch den Krieg gegen Zacharias riskiert und leider u.a. auch gebrochen. Es gab viel aufzuräumen und noch mehr zu bereinigen. dennoch gibt es nach wie vor Zweifler unter der menschlichen Bevölkerung, wie so ein Vorfall passieren konnte. Dennoch sollte ein Kampf wie ein Kampf gesehen wird. Die Maskerade fällt unter Kollateralschaden. Höchst dramatisch aber nicht zu vermeiden. Im Gegensatz zu dem ganzen Kampf. Hier verknüpfe ich die Anschuldigung mit dem Vorwurf der Überschätzung. Ich bitte um Erklärung.

Während ihres Vortrags blickte Caitlin ruhig und selbstbewusst. Sie sah selten Buchet, Helena Enio oder Grimm an. Sie ging einfach ihren eigenen Weg.
 
Hatte er sich zu Beginn der Verhandlung noch darüber geärgert, dass er in einem plötzlichem Ausbruch einfach voran gestürmt war, schlug sein leichter ärger nun in boshafte Freude um. Anscheinend hatte er genau den richtigen Nerv getroffen, denn der Prinz zog Buchet hinter die Verteidigungslinie zurück nachdem Lurker angefangen hatte unangenehme Details aus den betreffenden Nächten anzuschneiden. Wenn der Gegner anfing sich zu bewegen, dann machte man etwas richtig.
Kurz darauf finden alle an sich gegenseitig anzukeifen wie eine Horde wild gewordener Raben, die sich um das Aas stritten. Lurker war derartig überrumpelt davon wie sich die großen Elefanten Bullen der Runde gegeneinander warfen, dass er sogar nur mit einem Ohr mitbekam, das der Rosen Kreuzritter Prinz ihn bei seinem sterblichem Namen hieß.

Meyye ist meine Zeugin? Das ist neu.

Sein Blick huschte schnell zwischen Ben Levy und Galante hin und her. Entweder hatte der Sheriff die Gangrel in seinem Namen geladen, oder Prinzlein spielte Bälle in Lurkers Lager.
Es brauchte nicht einmal die Zeitspanne eines Blinzelns bis der Nosferatu entschieden hatte die Klappe zu halten und den Kommentar des Toreador einfach so stehen zu lassen. Dann war Meyye also im Moment erstmal seine Zeugin. Warum auch nicht.

Als eben jene Gangrel dann plötzlich von der Auvergne Stimmrecht und Zepter überreicht bekam und der Grimm wie ein trotziges Kind begann die feinen, kleinen Türmchen seines eigenen Clans einzutreten, musste er tatsächlich ein wenig an sich halten um nicht zu jubeln oder breit zu Grinsen. Das hatte er sich in der Tat schwieriger vorgestellt. Manchmal musste man die Hexer halt einfach nur machen lassen. Unbeliebt machen konnten sie sich offenbar meisterhaft.

Schön das die Oberhexe sich dann daran machte die Scherben schnell unter den Teppich zu kehren. Lurker ließ sie eine Weile parlieren. Erst als sie geendet hatte erhob er wieder seine scheußliche Stimme.

Regentin McKinney, ich dachte DAS wäre allen klar. Es geht natürlich um die Maskerade. Unsere wichtigste und oberste Pflicht zur Erhaltung unserer Art und der Menschen. Alle Taten dieses Mannes, bei denen wir von Vorsatz aufgrund seiner Eigensucht und dem Versuch das Geheimnis von Zieglowskio zu erlangen ausgehen müssen, wie ich zuletzt ausführte, gipfelten doch schließlich in die uns allen bekannten Katastrophen, die nur mit viel Mühe von uns..

und wieder folgte eine Geste mit zwei überlangen Fingern, die wie Insektenglieder aus den schmutzigen Bandagen stachen, und die die Gemeinschaft der Finstertaler Vampire einschloss.

so gerade noch gerettet werden konnten. Und nicht nur von uns, auch mit viel Hilfe von Außen, nicht wahr. Sonst wären Prinz Galante und Seneschall Auvergne schließlich gar nicht hier. Wie wir alle aber sehen können SIND diese beiden hier, möchte also wirklich noch jemand ernsthaft die Frage stellen was eigentlich so schlimmes passiert sein soll? Ich hoffe diesen nervigen Versuch alles zu leugnen können wir dann jetzt begraben. Also, wer ist noch der Meinung das es um den Bruch und zwar den massiven Bruch unserer Maskerade geht?

Na, war das nicht ein feines Verbrechen?
 
Oliver Buchet, Prinz von Finstertal, Primogen des Clans der Toreador:

Bevor die Menge reagieren konnte, schaltete sich Buchet ein. Lurkers Aussage überging er dabei geflissentlich!

"Vielen Dank für die zutreffenden Aussagen, Frau McKinney! Ich stimme Ihnen ausnahmlos zu und zu Ihren Fragen möchte ich kurz Stellung beziehen. Selbstverständlich ist es richtig, dass ich bei meinen Forschungen um das Gemälde in eine Sackgasse geraten bin. Wie ich bereits ausführte, sah ich mich aufgrund äußeren Drucks aber auch aus leideschaftlichem Forscherdrang dazu verpflichtet meine Anstrengungen zu intensivieren. Dazu habe ich einen Pakt mit dem Dämonen Azazel geschlossen. Allerdings nicht ausschließlich! Ich wusste ebenfalls, dass Zacharii erstarkt und in Bälde zu einem Problem werden würde. Ohne mein Zutun, wie ich betonen möchte. Der Pakt mit Azazel sollte nicht die Erweckung Zachariis zur Folge haben, sondern dessen Verbannung. Gleichsam würde es die Macht des Bildes schwächen und mir einenbisher verschlossenen Zugang ermöglichen. Natürlich waren die Auswirkungen Azazels verheerend. Aber sie waren das kleinere Übel, wenn es gelungen wäre Zacharii zu vernichten. Ich habe die Teams gegen den Dämon angesetzt um Finstertal so gut zu schützen, wie nur irgendmöglich. Gleichzeitig habe ich im Hintergrund, so wie ich es immer mache, meine schützende Hand über alles gehalten. Das die Gruppen autark arbeiteten war zwingend notwendig, denn neben der Vernichtung des Dämons bedufte es auch einer eingespielten und starken Kampfeinheit, die sich für den Fall eines Scheiterns meines Plans, um Zacharii hätten kümmern sollen. Wie es denn auch gekommen ist. Azazel hat seinen Teil der Vereinbarung nicht eingehalten. Das hatte ich geahnt, trotzdem musste ich den Versuch wagen. Nicht aus Leichtfertigkeit, sondern um zu verhindern was dann geschehen ist. Das brutale Erwachen Zachariis mit all seinen Folgen. Auch dagegen hatte ich mich gewappnet, aber wie bereits erwähnt nicht mit seiner verstorbenen Gattin gerechnet. Was übrigens niemand hat!!! Bis zu dem Moment, an dem sie sich über die Seele meiner Frau hergemacht hat, war sie ein vollkommen unbekannter Faktor. Wer hierzu etwas anderes behauptet lügt ganz schlicht und ergreifend. Im Nachhinein war es ein Fehler Azazel zu benutzen, dass räume ich unumwunden ein. Aus meiner damaligen Sicht aber, war es eine Chance, eine Gelegenheit, die unbedingt ergriffen werden musste. Aber wie immer, wenn man auf volles Risiko geht, man kann auch verlieren!
Bezüglich Herrn Zieglowski muss ich hinzufügen, dass es hierzu nur eine mündliche Absprache gab, keinen Pakt wie behauptet. Ich habe Zieges Zügel gelockert und ihm eine Aufgabe zugesprochen, den Waffenhandel. Im Gegenzug zeigte er sich kooperativ! So kooperativ wie möglich bei einem Wesen wie ihm."

Der Blick des Monarchen wandte sich gegen Enio.

"Sie haben Ziege zum Reden gebracht nachdem Zacharii erwacht war. Natürlich hat er da geredet, er sah sich auf der Seite des Siegers und hat mit Ihnen gespielt! Was haben Sie denn erfahren? Was haben Sie verhindern können, dank der Informationen die sie erlangt haben? Zieglowski hat Ihnen Müll erzählt und es Ihnen als Gold verkauft. Wäre es anders gewesen, dann hätten Sie heute das Bild in Händen!"

Nun sah er zum hohen Gericht.

"Ich nehme jedes Urteil an, dass gegen mich gesprochen wird, sofern meine Sünden als solche belegt werden können und ich nicht Opfer weiterer vollkommen haltloser Anfeindungen werde! Als Prinz trifft man jede Nacht Entscheidungen, die weitreichende Konsequenzen haben. Das gehört zum Geschäft in jeder Kainitenstadt dieser Welt. Oft sind die Auswirkungen unseres Handelns nicht besonders schön und mit Sicherheit auch nicht angenehm. Durch mein Handeln ermögliche ich es Ihnen diese Entscheidungen nicht selbst treffen zu müssen. Sie können somit Ihre Hände in Unschuld waschen und mit dem Finger auf andere zeigen. Wo ist denn Herr Zieglowski? Wie oft haben Sie versucht ihn zu töten? Wie lange haben Sie ihn gefoltert? Wo ist er nun eingesperrt? Kommen Sie mir nicht damit, irgendwer von Ihnen wäre Unschuldig! Niemand hier schert sich einen Dreck um die Toten! Jeder der hier Anwesenden ist ein Mörder, eine Bestie! Keiner hat sich der Toten und Verletzten angenommen. Ihr alle habt sie leiden und sterben lassen und wollt es jetzt dem Anführer in die Schuhe schieben, damit eure Gewissen rein bleiben. Ein verständlicher Wesenszug, dem ich mich gerne stelle. Aber aus dem richtigen Blickwinkel heraus!"
 
"Monsieur Buchet räumt den Pakt mit einem Dämon ein, ein Verbrechen an sich. Natürlich ging alles um das Wohle Finstertal und ist dann unglücklicherweise falsch gelaufen. Also gesteht Monsieur Buchet auch das dieser Pakt ein Fehlschlag war. Nun sollen wir ihm verzeihen, ihn freisprechen und dann wieder in sein Amt einsetzen.
Der Pakt führte zum Tod von Tausenden, das ist Fakt, schon allein die Verhandlung und das Paktieren mit einem Dämon zieht die Todesstrafe nach sich...selbst wenn diese Pakte Erfolge zeigen was hier nicht der Fall war. Stattdessen folgte, wie Miss McKinney gerade ausgesagt hat ein massiver Bruch der Maskerade. Es hat seinen Grund das Verträge mit Dämonen verboten sind weil sie quasi immer dergleichen nach sich ziehen.
Wir haben ein Vergehen und ein Geständnis...ich bin dafür den Täter zu verurteilen und einen Nachfolger zu ernennen. Die Schuld von Oliver Buchet ist geklärt.
Jetzt noch ein Wort dazu das wir alle Monster sind: Sie haben Recht! Aber nicht eines dieser Monster hat Dinge getan die Tausende von Menschen das Leben gekostet und alle anderen Bewohner von Finstertal gefährdet hat und wenn Sie wirklich glauben das hier niemand die Opfer betrauert und sie absichtlich hat sterben lassen dann kennen Sie die Bewohner von Finstertal nicht im Geringsten."
Moishe machte eine kurze Pause bevor er sich an die anderen Kainskinder wandte.
"Meine Damen und Herren Amtsträger, aus meiner Sicht ist dieser Mann nicht mehr tragbar und soweit ich für meinen Clan sprechen kann werden wir nicht mehr mit ihm geschweige denn für ihn arbeiten. Als Mitglied der Ventrue entziehe ich Oliver Buchet das Vertrauen und die Unterstützung. Madamme d´Auvergne mag sich dem verweigern, aber als einziges anwesendes Mitglied der Gerousia der Ventrue von Finstertal kann ich eine Herrschaft des Prinzen Oliver Buchet nicht mehr mittragen und spreche auch im Namen des Konsuls."
Weit aus dem Fenster gelehnt Moishe...aber einer musste es tun...ich hoffe die Anderen lassen mich jetzt nicht im Regen stehen.
 
Caitlin sagte was und prompt kamen wieder die, die ihre Felle auf einen Prinzen, der nach ihrer Pfeife tanzen mußte, wegschwimmen sahen.

"Ich weiss nicht, was passiert wäre, wenn Zacharii seinen Plan durchgezogen hätte, manches hätte man verhindern können und nicht alles davon war die Schuld von Prinz Buchet", gab Helena zu bedenken. "Ich möchte dies nicht alles hier ausbreiten, die Maskerade ist eine wichtige Sache, überhaupt sind die Traditionen eine gute, wenn auch nicht neue Sache, doch was hätten sie getan, wenn sie gewußt hätten was kommt, Herr Ben Levy, ich weiss es nicht, auf was für Ideen ich gekommen wäre. Die die hier waren, haben erlebt, wie man keinen Gedanken mehr denken konnte, ohne daß Zacharii es wußte, wir waren handlungsunfähig, ich bin jetzt nicht der Meinung, dass das die Schuld von Oliver Buchet war.

Es ist immer einfach, im nachhinein zu sagen, du hast da Fehler gemacht, denn hinterher ist jeder klüger, ich gestehe auch, daß mich das Schicksal von Ziege nicht gestört hat, ich habe ihn nicht getötet, aber auch nichts dagegen getan, wenn mich das schuldig macht, dann nehme ich das hin. Ich kann nicht sagen, ich war nicht dabei, ich kann auch nicht sagen, daß ich die Warnung auf der Hochzeit nicht gehört hätte, ich habe sie nur nicht ganz verstanden und bevor ich sie verstehen konnte haben sich die Ereignisse überschlagen.

Ich weiss nicht, was geschehen wäre, hätte Prinz Biuchet anders gehandelt, hätte irgendeiner anders gehandelt, hätten damals Johardo und Buchet das Bild nicht an sich gebracht. Es ist geschehen, wir können nicht feststellen, was es noch an Zeitlinien gegeben hätte.

Bruch der Maskerade, sicher, haben wir alle zur Genüge getan, aber können wir das alles jetzt einer Person anlasten, sind wir wie die Soldaten in einem Krieg, die sich hinstellen, es war unser Befehl. Und wie soll Prinz Buchet für den Bruch der Maskerade bestraft werden? Und jeder sollte bedenken, das wird dann auch ein Zeichen für die Zukunft setzen, wenn der nächste einen Maskeradebruch begeht."

Sie durfte gar nicht daran denken, wie oft sie selberdie Traditionen gebrochen hatte.

"Und mal was zum Thema Dämonen. Wir alle sind sehr schnell damit, etwa mit dem Begriff zu belegen, da musste man sich keine Gedanken drüber machen, daß es da nicht nur eine Art gibt. Wäre Azazel ein echter Dämon gewesen, hätten wir ihn nicht vernichten können und wäre Zacharii zu einem echten Dämonen geworden, dann hätten wir ihn auch nicht vernichten können.

Und wo steht, daß Verträge mit Dämonen verboten sind? Das ist mir neu. Man sollte vorsichtig sein, weil die versuchen, einem zu betrügen, aber ein Verbot, wo ist das festgeschrieben?"
 
Das der Mistkerl schwer zu packen sein würde war zu erwarten gewesen. Die völlige Weigerung auf das einzugehen was der Nosferatu sagte war natürlich zunächst klug, vor allem wenn dabei niemand merkte das Buchet Lurkers Bemühungen das Thema festzunageln nicht auswich, sondern versuchte sie völlig zu negieren. Dummerweise gab es auch immer wieder genug Gegackere im Raum, das niemand bemerken mochte wenn ein echtes Ei gelegt wurde.
Möglich auch das der Belgier versuchte den Nosferatu damit zu provozieren, damit dieser aus der Haut fahren würde. Nicht das er sich nicht entsprechend am Stolz gepackt fühlte, tatsächlich ärgerte es ihn das sein Intellekt derart heruntergeputzt wurde, das seine Ausführungen noch nicht einmal in einem Nebensatz Erwähnung finden sollten, aber seinen Ausbruch für heute hatte er ja bereits bei der Eröffnung hinter sich gebracht und außerdem war das Verhalten des Ex-Prinzen glücklicherweise das klassische, das man Clan Kanalratte entgegen brachte und damit etwas womit er durchaus umzugehen verstand.

Er würde es Enio überlassen dem Anderem zu erklären, dass sie aus Ziege anscheinend genug herausgepresst hatten um Zacharii damit aufzuhalten. Wenn der alte Toreador nichts von Lurkers Beteiligung in dieser Sache wusste, würde Lurker ihm diese Information ganz sicher nicht liefern. Noch dazu bot dieser verbale linke Haken den perfekten Einstieg für den Brujah um zu tun, was Moishe Ben Levy darauf hin einleitete. War da also doch noch ausreichend Königsblut in dem Juden, dass er hier Nägeln mit Köpfen machte.
Aber zuerst war da noch jemand anderes.

Der Verborgene schlug einen eher milden Ton gegenüber der Hüterin an. Auch wenn er schräg und kratzig klang, anders als sein bisher galliger Ton, fehlte ihr gegenüber der Biss.

Helena, bitte. Wir können doch in dieser Sache nicht einfach den Maßstab außer Acht lassen. Es geht hier nicht darum das einer dabei erwischt wurde wie er nach dem Fall von einem Gebäude wieder aufgestanden ist, oder das ein Mensch ein paar Fangzähne zu Gesicht bekommen hat. Wir reden hier nicht von Unfällen die hin und wieder passieren und die man mit den eigenen Mitteln wieder stopfen kann. Wir reden von Vorfällen die beinahe die gesamte Stadt vernichtet hätten. Mehrmals. Und nur mit Glück und der Initiative von uns, die wir immer wieder bis zu den Knien im Dreck gestanden haben, auch wenn Monsieur dort drüben immer betont wie toll er das immer geplant hat, dass so viele von uns gelitten, gekämpft, Freunde und Familie verloren haben, großartige Pläne übrigens immer, Applaus an dieser Stelle nochmal, ich persönlich hätte jetzt nicht unbedingt behauptet das ich derartige Katastrophen auch noch geplant habe, aber gut. Nur durch uns ist verhindert worden das nicht am Ende vielleicht sogar globale Probleme daraus geworden sind. Ich fürchte das können wir nicht so behandeln als wäre 'so-ein-bisschen-an-der-Maskerade-gekratzt' worden. Beim nächsten Mal packen wir es vielleicht nicht und dann wird eine Menge mehr zum Teufel gehen als es jetzt schon der Fall war. Und genau so verhält es sich mit dem was hier alle von Dämonen reden. Es geht nicht darum ob sowas nun verboten ist, oder nur unmoralisch. Wenn dabei eine Stadt in den Abgrund zu stürzen droht und die Maskerade mehrmals beinahe mit sich reißt, dann bin ich mir ziemlich sicher das es nicht in Ordnung ist einfach weiter zu machen als wäre alles nicht so schlimm.

Damit wandte er sich Moishe zu.

Da alles was ich sage aber ohnehin keine Beachtung zu finden scheint und Rechtfertigungen immer nur zu anderen Themen kommen, die man leichter abschmettern kann, sehe ich mich gezwungen mich hinter den Sheriff zu stellen. Ich unterstütze Moishe Ben Levy und kann diese Politik und damit den ehemaligen Prinzen Oliver Buchet nicht länger unterstützen.
 
Die Regentin hatte erwartet, völlig zerrissen zu werden. Schließlich hat sie mit ihrer Aussage gegen den Großteil aller Anwesenden Primogene argumentiert. Dass man sie nur an wenigen Stellen packte, nahm sie ohne ihre Miene zu verändern zur Kenntnis. Ihr war durchaus klar, dass sie hier die weiße Seite aufgezeigt hatte, während Lurker die schwarze darlegte. Die Wahrheit war absolut grau. Natürlich hatte sie wie ein Anwalt argumentiert: Es war kein Gesetz gebrochen worden. Moral oder Ethik hatten in einer Anklage nichts zu suchen. Das war ein anderes Thema. Niemand hatte gesagt, dass Buchet einfach so weiterregieren konnte wie bisher und das dürfte er bereits verstanden haben. War er moralisch schuldig: JA! War er schuldig nach dem Gesetz der Camarilla: NEIN! Es war eine sehr eindeutige Sache.

Sie hatte sich wieder gesetzt und verfolgte die weitere Diskussion aufmerksam. Als Lurker auf Helena einredete, warf sie mit ihrer ruhigen und bestimmten Art ein: „Lurker, bitte bedenken Sie, dass im Kriegsfall die Maskerade unmöglich gewahrt werden kann. Und nicht wir Kainiten, sondern sowohl Zacharias als auch die Garou haben die Maskerade gebrochen und die Menschen getötet. Sie können unmöglich Prinz Buchet die vollständige Schuld am Bruch der Maskerade geben. Noch nicht einmal am Ausbruch des Krieges. Wenn Zacharias tatsächlich erstarkte, war es nur eine Frage der Zeit bis es zu einem Krieg gekommen wäre und Prinz Buchets Plan ein Präventivschlag. Ihm aufgrund dessen die Schuld am ganzen Krieg zuzuschieben ist weder moralisch noch gesetzlich richtig.“
 
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