[17.05.2008] Gerechtigkeit...

Ahnenblut

Ceterum censeo virginitatem esse delendam!
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Alles war vorbereitet!
Der von der nächtlichen Sitzung betroffene Trakt der Akademie war abgesperrt und wurde durch gut geschultes Wachpersonal gesichert. Hinzu kamen die Maßnahmen, die der Sheriff ergriffen hatte.

Auch im Inneren war alles perfekt hergerichtet, wobei dies keine große Kunst war. Es bedurfte nicht viel, ein geschmackvoller Tisch, gesäumt von passenden Stühlen. Allesamt handverlesen, modern und äußerst bequem. Dazu kamen natürlich eine Standleitung ins Internet, dazu passende Tablets, ein Beamer neuster Bauart und jeder nur erdenkliche technische Standard, den man sich nur vorstellen konnte. Sybille ging nicht davon aus, dass die Teilnehmer der Verhandlung auf derartige Ausrüstung zurückgreifen würden, aber es konnte nicht schaden, auf alles vorbereitet zu sein. Außerdem hatte der Clan Ventrue einen Ruf zu verlieren...

Die Ventrue blickte auf ihre Uhr.
Nur noch wenige Minuten, dann würde die Sitzung beginnen. Sie war sehr gespannt darauf, was dieser Abend bringen würde. Ihn schicksalhaft zu nennen, wäre noch eine gelinde Untertreibung...

***

Jeder Neuankömmling musste an einer Tür mit zwei bewaffneten Sicherheitsleuten vorbei. Diese überprüften die Personalien der ankommednen und glichen ihre Namen mit der Einladungsliste ab. Die Männer waren gut ausgebildet und sehr gut vorbereitet.
 
Daneben war auch einer der beiden Mitarbeiter des Sheriffs an einem Tisch mit Laptop vor dem Verhandlungssaal positioniert und händigte jedem der rechtmäßig an der Verhandlung teilnahm eine codierte Magnetkarte aus die die Tür öffnete. Es war ein neues hochmodernes Schloss angebracht worden. Es ging dabei weniger darum jemanden auszusperren als zu bemerken wenn sich jemand versuchte Zutritt zu verschaffen. Das Schloss lies ein Knacken hören wenn es geöffnet wurde und die Tür war so präpariert worden das sie immer nur Raum für eine Person lies um einzutreten. Es war geradezu unmöglich sich als blinder Passagier oder heimlischer Lauscher zur Verhandlung einzuschmuggeln. Wer versuchte das Schloss zu knacken würde erst das Wachpersonal loswerden müssen.
 
Enio kam an der Akademie an. Er hatte es geschafft in dieser Nacht seine Commando wieder aus der Garge zu holen und mit dem Motorrad zur Verhandlung zu fahren. Das Dunkle um den Brujah herum schien sich etwas gestört zu fühlen und wollte fast die Worte „Nächtliche Ruhestörung“ mit Schatten in den Himmel schreiben als der Brujah mit seiner Engländerin über die Straße knatterte und die Norton an der Akademie abstellte. Nein… unauffällig nähern war mit so einem Gefährt kaum möglich. Irgendwann würde sich der Italiener ganz sicher ein Auto kaufen. Irgendwann wenn es mal ruhiger war in dieser Stadt und man für soetwas auch Zeit hatte. Also direkt nach Gehenna.

Der Brujah-Primogen nahm Kurs auf den Eingang und betrachtete die offensichtlichen Sicherheitsmaßnahmen wie das Wachpersonal. Klar… was hatte er erwartet? Das mußte wohl sein und ergab somit zumindest den Schein einer gewissen Sicherheit. Obwohl es eigentlich auch witzig war. Wer sollte sie heute Nacht hier stören? Ein Sabbatklüngel? Das wäre sicher der kürzeste Angriff den der Sabbat je gefahren hatte. Aber egal… Enio mußte sich wohl bei den Wachleuten anmelden. Oder irgendwas ähnliches.
Ach ja… und da war doch noch was…

Enio trat an die Wachmänner heran und beobachtete sie dabei. Sie waren aufmerksam und aufeinander eingespielt. Keine Anfänger. Na immerhin.
„Mein Name ist Enio Pareto. Ich wurde eingeladen. Ich habe Waffen dabei, die ich hier offiziell zur Aufbewahrung abgeben möchte. Auserdem will ich ben Levy sprechen.“ Kurz und bündig. Enio war klar, daß er in dieses Gebäude keine Waffen mitnehmen durfte… nicht mehr. Aber niemand durfte von ihm erwarten, daß er durch diese Höllenstadt spazierte ohne sich ausgerüstet zu haben.
 
Einer der Sicherheitsleute trat näher und verwies Enio in einem angrenzenden Lagerraum auf abschliessbare Lagerboxen für sein Equipment. Nachdem Enio seine Waffen dort eingeschlossen hatte erhielt er den Schlüssel des ihm zugewiesenen Behälters. Dann trat ein Mann den er bisher noch nicht kennengelernt hatte an ihn heran und sprach ihn an.
"Guten Abend Herr Pareto. Mein Name ist David Rabinowitz und ich bin ein Mitarbeiter von Herrn ben Levy. Er ist auf dem Gelände unterwegs und ich habe ihn benachrichtigt das Sie mit ihm sprechen wollen. Wenn ich mir bis dahin erlauben darf Ihnen diese Zugangskarte für den Verhandlungsraum auszuhändigen. Sie sorgt dafür das nur befugte und geladene Personen den Verhandlungssaal betreten können und wir einen Überblick darüber haben wer sich im Saal befindet. Bitte geben Sie mir die Karte am Ende der Verhandlung zurück, die Zugangsdaten auf den Karten werden am ende der Verhandlung ohnehin wieder gelöscht so das sie keinen großen Wert hat, es erspart mir nur immer wieder neue Karten beschaffen zu müssen."
Enio fiel nun auf das neben der Tür zum Verhandlungsraum ein Tisch stand auf dem sich ein sehr modern aussehender Laptop befand an dem David bei seiner Ankunft gesessen hatte. An der Tür des Saals war ein modernes Magnetschloss angebracht für deren Öffnen offensichtlich die kleine unscheinbare weisse Karte mit dem Magnetstreifen gedacht war.
Gerade als David Enio die Karte ausgehändigt hatte kam Moishe durch die Eingangstür.
"Guten Abend Herr Pareto. Sie wollten mit mir sprechen? Gehen wir doch ein Stück gemeinsam." Moishe wies auf die Tür nach draussen. Der Jude hatte nicht vor sich mit dem Brujah vor den ganzen Akademiebütteln auszutauschen.
 
Enio legte seine Waffen ab und nahm den Schlüssel an sich. Einem aufmerksamen Betrachter würde nicht entgehen, daß der Italiener wohl das Klischee des Messerstechers erfüllte, da von einem Holzpflock abgesehen an vielen verschiedenen Stellen an der Kleidung und am Körper Stichwaffen sämtlicher Länge und Art hervor kamen. Die meisten Messer und Dolche konnte man getrost als kleiner und nett aussehend betrachten und bei zwei sah es sogar wirklich so aus als ob sie nur dekorativem Zwecke dienen würden. Lediglich die Kukrisklinge, die an einer Halterung über Enios Rücken angebracht war, sah schon auf den ersten Blick bedrohlich aus. Schusswaffen führte der Brujah wohl nicht mit sich.

Enio erwiederte die Begrüßung durch David lediglich durch ein Nicken, das man tatsächlich sogar als freundlich durchgehen lassen konnte. Manchmal war es ganz gut, wenn Enio einfach gar nicht sprach. Aber er hörte zu. Zugangsdaten… blabla… Magnetkarten undsoweiterundsofort… Sicherheitszeugs. Gut das mußte man über sich ergehen lassen und im Prinzip sprach es ja für die Organisatoren des Ganzen. Enio hätte sich vielleicht ähnlich verhalten, wenn er das Ganze bewältigen hätte müssen. Vielleicht weniger Technik, da er nur begrenzt eine Ahnung davon hatte. Daher folgte er den Ausführungen von David auch nur soweit wie es für ihn wichtig erschien. Aber der Ghul hielt sich eh kurz und Moishee kam relativ schnell dazu.

Enio nickte dem Sheriff ebenfalls kurz zu und folgte ihm nach Drausen. Gute Idee! „Meine SMS haben sie ja erhalten. Ich brauch ja wohl nicht mehr zu sagen… auser sie wollen mir noch etwas dazu sagen, weil es neue Erkenntnisse in dieser Sache gibt.“ Enio hielt es nicht für notwendig den Ventrue davon in Kenntnis zu setzen mit wem er sich gestern noch darüber unterhalten hat. Obwohl… ein Gesprächpartner war doch erwähnenswert. „Ich habe gestern noch Meyye getroffen. Sie wird hierher kommen und ebenfalls aussagen.“

Ansonsten war für Enio nur noch die Sache mit den Typen aus der Unterwelt wichtig. Es war nicht nur deswegen weil der Shriff ihn um Hilfe gebeten hatten, sondern vor allem deswegen weil Enio von einem ausgewachsene Bandenkrieg selbst betroffen wäre und eine wichtige Ressource gefährdet war. „Sie haben mich gestern gebeten mich ein wenig umzuhören und nach den Unruhen beziehungsweise der schlechten Stimmung bei der hiesigen Unterwelt nachzuforschen. Das habe ich gemacht. Wird ihnen nicht gefallen.“ Enio fasste zusammen was Baumann ihm erst kurz zuvor berichtet hatte. Enio sparte natürlich aus woher er diese Information hatte und Moishee würde sicherlich nicht nachfragen.

„Sieht so aus als ob die Russen den anderen wie immer die Schuld in die Schuhe schieben und die Umstände nicht so hinterfragen… wie wir es wohl sollten. Ich meine… aus dem 3.Stock gesprungen und dann unverletzt spurlos verschwunden. Hört sich irgendwie schon bekannt an nicht wahr?! Momentan ist es auf jeden Fall so, daß jede Kleinigkeit das Fass zum überlaufen bringen kann und wir in Finstertal einen ausgewachsenen Bandenkrieg bekommen.“ Tja… wenn die Untoten, Garou oder irgendwelche Dämonen oder Geister es nicht schaffen würden Finstertal dem Erdboden gleich zu machen… dann mußten halt die Menschen den Teil selbst übernehmen. Die richtige Richtung dazu hatten sie offenbar eingeschlagen.
 
"Ah, das ist gut das Sie Meyye dazubitten konnten. Weiss sie das sie als Zeugin nur für ihre Aussage wird an der Sitzung teilnehmen dürfen?" Wenn nicht würde Moishe Kai und den Duke möglicherweise auf Ärger vorbereiten müssen.
Bei den Berichten des Brujahs wurde Moishes Gesicht tatsächlich immer länger. Das sprach dafür das da jemand aus der Vampirgesellschaft versuchte einen Unterweltkrieg vom zaun zu brechen. Da würde man nachhaken müssen.
"Es bleibt nur die Frage was dahintersteckt. Wenn es einer von unserer Art war bleibt die Frage was der bezweckt. Ist das der erste Versuch des Sabbat unsere Maskerade vollkommen zusammenbrechen zu lassen, ist ein Jagdversuch von einem Camarilla - Vampir schiefgegangen oder ist es ein schlechter Versuch seinen Fuß in der Unterwelt Finstertals in die Tür zu bekommen. Ich werde mir über die Akademie die Polizeiberichte besorgen. Schade ist das wir hier noch nicht die lückenlose Verkehrsüberwachung der Innenstädte haben wie in den USA oder London, dann hätten wir schnell ein Bild von einigen Leuten. Über unsere Reaktion auf den möglichen Bandenkrieg werde ich mit dem neuen Prinzen sprechen. In jedem Fall danke ich Ihnen für Ihre Unterstützung, ich weiss das zu schätzen."
 
„Nein weiß sie nicht... wir haben darüber nicht gesprochen.“ Für Enio war das naheliegend, da auch bei den Menschen Verhandlungen normalerweise so geführt werden aber wer mochte erahnen was die Gangrel dachte. Enio war schon froh wenn sie überhaupt dachte und gestern hatte sie wohl einen lichten Moment gehabt. Wer wollte da gleich zuviel erwarten?

Der Sheriff dachte in viele Richtungen. Der Sabbat? Soweit hatte der Brujah noch selbst gar nicht gedacht. Vielleicht weil das sogar für die Sabbatis etwas holprig und unbeholfen war. „Pfff... keine Ahnung. Für mich klang es jedenfalls so als ob sich der Typ bezeihungsweise die Typen besonders dämlich angestellt haben und äußerst stümperhaft. Aber gut... das kann natürlich auch Absicht gewesen sein. Um die Maskerade zu gefährden würde es aber sicherlich bessere Möglichkeiten geben.“ Enio dachte nur laut. Der Ventrue war jetzt gefragt. Falls er Hilfe benötigen würde, wüßte er ja jetzt wer zumindest ein Ohr in der Szene hatte.

„Passt schon.“ Zuviel Dank war auch wieder schlecht. Damit hatte Enio keine guten Erfahrungen in Finstertal gemacht. Ruckzuck war man selbst wieder Sheriff oder Kriegsherr. Das mußte nun wirklich nicht sein.
 
"Gut, dann wollen wir mal sehen wie das alles ausgeht. Vielleicht sollten wir mal jemanden an besagte Wohnungstür schicken und sich dort über Auspex nachsehen lassen wer da auf Möchtegerneinbrecher gemacht hat. Auf die Sache zwischen den Türken und Russen werden wir achten müssen. Sobald wir wieder eine dauerhafte Stadtführung haben müssen wir im Rat darüber eden wie man da vorgeht. Aber jetzt sehen wir erstmal wie das so weitergeht mit dem Prinzenamt von Finstertal. Gibt es noch etwas was wir vor der Sitzung besprechen müssten?"
 
Enio hatte dem vorerst nichts hinzuzufügen. Moishe hatte recht. Zuerst würde die Hürde mit der neuen Stadtführung kommen. Womöglich war Enio ab Morgen sowieso alles scheißegal was in dieser Stadt passierte.

"Nein... von meiner Seite aus nicht."
 
"Dann viel Erfolg uns Beiden und unseren Plänen in dieser Nacht!" Moishe nickte dem Brujah zu und reichte ihm zur Bekräftigung in dieser Sache die Hand bevor er sich zurückzog.
 
Es wäre sicher eine tolle Zaubershow geworden einfach im Innerem der Akademie, am besten noch direkt in dem Raum in dem die Verhandlung statt finden sollte, aufzutauchen. Außerdem noch eine durchaus beeindruckende Macht Demonstration und eine Erinnerung daran, das Clan Nosferatu hin ging wo es ihm passte und wann es ihm passte. Allerdings würde man mit solch prahlerischem Auftreten auch deutlich seine Karten auf den Tisch legen und auch wenn es sicher eine Zeit gab, in der solche Gesten nötig sein mochten, so war Lurker immer eher ein Freund davon gewesen andere nicht wissen zu lassen zu was man allem fähig war. Wenn der Feind nicht wusste woran er war, musste er vom Schlimmsten ausgehen. Das war nicht nur demoralisierend, sondern fraß auch unnötig viele Ressourcen und zusätzlich schufen viele Baustellen auch viele Schlupflöcher.

Neben taktischen Erwägungen, gab es aber auch noch einen weiteren Grund aus dem der Verborgene hier heute niemanden beschämen oder vorführen wollte. Ben Levy hatte sich als brauchbar erwiesen und sogar einen Preis für das gestrige Gespräch an den Nosferatu entrichtet, indem er Lurker seine Erkenntnisse über das was im Tunnel passiert sein mochte mitgeteilt hatte. Das war anständig und derartiges wollte er nicht mit Schlechtem vergelten.

Daher packte der Nosferatu die Gelegenheit beim Schopfe, dass sich Moishe eben mit Enio vor der Türe unterhalten hatte und fing den Anderen ab, bevor dieser wieder im Gebäude verschwinden konnte.

Guten Abend Sheriff

Konnte dieser dann also das rostige, geflüsterte Krähen der Kanalratte hören.

Der Verborgene war schon ein wenig um die Akademie herumgeschlichen, hatte sich alles angesehen, Leute belauscht, vielleicht sogar das Gespräch zwischen dem Turiner und dem Venture, und ausgiebig Ausschau gehalten. Allerdings hatte er nicht vor sich den Menschen zu zeigen, daher war Ben Levy gerade eine gute Gelegenheit um den Veranstaltungsort offiziell zu betreten, ohne vor dem Futter auf und ab zu laufen.
Für gewöhnlich bekamen nur Obdachlose und Junkies aus den östlichen Teilen der Stadt, die sowieso in einem permanent benebeltem Zustand waren, Lurker zu Gesicht. Hätte sich der Verborgene gezeigt, wäre er in seinem Penner Outfit vermutlich auch gebeten worden wieder zu gehen.
 
Moishe war von Clan Nosferatu dramatische Auftritte gewohnt, daher überraschte ihn Lurkers Erscheinen nicht wirklich. Allerdings war dem Ventrue auch durchaus klar wie es zu werten war. "Guten Abend Lurker. Ich hoffe sie haben meine Nachricht von gestern nacht erhalten und alles ist bei Ihnen in Ordnung?"
Das wäre jetzt noch das Tüpfelchen auf dem I wenn Ziege jetzt in Minas Händen wäre oder frei durch Finstertal laufen würde. Die Tremere würden auf der Suche nach dem Kerl die Stadt niederbrennen.
 
Auch Helena kam an, zu Fuß, immerhin wohnte sie nicht weit weg und auch das Cafe aus dem sie kam, war nur einige Minuten weit entfernt. Unter dem Arm trug sie ein dickes ein gepacktes Bündel und steuerte auf Moishe und Lurker zu.
Mit einigen Blicken sah sie sich um und was sie sah gefiel ihr garnicht, Moishe, der sich beschwerte wie schlimm das Dritte Reich war und daß er dort seine Familie veloren hatte und nun hielt die Gestapo und Stasi in Finstertal ein. Für den Juden war es wohl nur wichtig, daß der an der Macht war.

"Guten Abend, die Herren", sagte sie und steckte dann jedem von ihnen ein kleines gefaltetes Papier in die Tasche. "Alles ruhig, hier?"
 
"Guten Abend Miss O´Niell. Bisher ja, hoffentlich bleibt es auch so." Hätte Moishe Helenas Gedanken gehört hätte er wohl mit den Augen gerollt. Das Treffen musste abgesichert werden und der Zugang war eben nur denen gestattet werden die auch eingeladen waren, das waren die Anweisungen. Wenn ein beschränkter Zugang und Sicherheitspersonal zum Schutz der Verhandlung ein Beispiel für Gestapomethoden war dann hatte Helena als Betrachterin einen sehr merkwürdige Wahrnehmung von Realität und Geschichte.
 
Tatsächlich hatte der Verborgene ja auch einem undramatischen Auftritt den Vorzug gegeben, selbst wenn er in letzter Zeit etwas Theatralik vermisste. Immerhin hatte er gestern den neuesten Zögling des Sheriff ein wenig durch die Gegend scheuchen und dabei ein wenig auf die Tube drücken können.
Als die Caitiff sich dann zu ihnen gesellte, wandte sich Lurker ein wenig zur Seite um Helena in das Gespräch mit auf zu nehmen.

Guten Abend Hel.

Für Moishe war es also offensichtlich, dass die Hüterin und der Nosferatu sich kannten und die Anrede schien sogar einigermaßen vertraut, obwohl Lurker mit dem Hauptelysium der Stadt weniger zu tun hatte, als ein Fisch mit Bergsteigen.

Ja, alles in Ordnung.

Da er sich bei seiner Antwort auch kurz dem Sheriff zu wandte, konnte dieser die Antwort also auch auf seine Frage beziehen. Gleichzeitig war es aber auch eine Antwort für Helena, dass Lurker sich umgesehen und nichts Verdächtiges bemerkt hatte.
Dann entnahm der Nosferatu kurz das Papier aus seiner Manteltasche und bog seinen Körper eine Idee nach Hinten. Gleichzeitig stellte er sich das Geflecht aus Sichtlinien und die Strömungen aus Wahrnehmung und Sinneseindrücken um sich herum vor, suchte sich eine kurze Lücke, die sich genau dann ergab als Moishe Helena antwortete und damit den Fokus auf sich und die Hüterin legte, und las was ihm die Andere mitteilen wollte.
Möglich das es wichtig war zu wissen was es gab, bevor er sich in der Akademie befand, denn es wäre Auffällig gewesen einen Vorwand zu suchen um wieder heraus zu kommen.
 
@Zettel:
Caitlin hat herausgefunden, daß Lena das Blutsband zu Buchet gebrochen hat, mach was draus.

Wenn Helena mit Moishe fertig war, würde sie Lurker zur Seite bitten, denn da war noch was anderes wichtiges, was außer ihnen beiden niemanden anging.

"Gibt es etwas zu beachten, Herr Ben Levy?" frage sie dann in Richtung des Sheriffs.
 
"Nun, es dürfen nur stimmberechtigte Personen an der Verhandlung teilnehmen. Es sind keine Gäste erlaubt, Zeugen warten draussen machen ihre Aussage und gehen dann wieder. Daher wird jeder von Ihnen von meinem Mitarbeiter David eine Magnetkarte erhalten mit der sich das Türschloss öffnen lässt. Dadurch wird gewährleistet das sich keine Unbefugten einschleichen können. Ansonsten war ich noch nicht im Verhandlungsraum, kann also nicht sagen ob wir freie Platzwahl oder es eine Sitzordnung haben, aber wenn Sie wollen können wir uns das ja mal anschauen."
 
"Ja, das mit der Chipkarte können wir gleich erledigen, ich muss aber noch was mir Lurker sprechen oder kann ich mit der nur gleich rein und am Ende wieder raus", erkundigte sich Helena und warf einen Blick in Richtung des Nosferatu.
 
Enio bekam noch mit wie Lurker plötzlich von irgendwoher auftauchte und auch das Helena sich zum Sheriff gesellte aber er hatte sich schon wieder auf den Weg nach nach drinnen gemacht und konnte den beiden nicht mehr als ein Begrüßungsnicken schenken. Irgendwie war er froh, daß er einer der ersten zu sein schien. Dann mußte er schon nicht zu jedem hin und ‚Hallo‘ sagen. Obwohl Enio nicht unbedingt dafür bekannt war, sonderlich viel Wert auf Begrüßungen zu legen und man es durchaus als „gewohnt“ durchgehen lassen konnte, wenn der Brujah einfach an einem vorbei lief.

An einem konnte der Italiener jedenfalls nicht vorbei laufen. Der Duke! Aus irgeneinem Grund hatten sich vorhin ihre Wege nicht gekreuzt aber sein Clansbdruder war offenbar auch hier. Da das Riesnbaby sicherlich nicht über nacht zum Amtsinhaber oder Würdenträger geworden war, konnte sich Enio nur ausmalen, daß er einer von denen war, die für Sicherheit sorgen sollten. Es fehlte dabei aber das schwarze T-Shirt mit dem typischen „Security“ Aufdruck.

Aber was war das? Was für komische Sachen hatte Duke heute an? Enio wollte ihn doch direkt mal drauf ansprechen. „Hey Duke. Die letzten Nächte auch überlebt was? Freut mich.“ Ja das tat es durchaus. Mark und Enio waren ganz sicher nicht sowas wie Freunde. Dazu kannten sie sich ja viel zu wenig und eigentlich bezeichnete Enio niemand als seinen Freund aber der Brujah-Primogen hatte nicht sehr viele von seinem Clan hier in Finstertal und war über jeden froh. Auserdem wirkte der Duke bisher sehr loyal und richtig gepolt. Nach den bisherigen Erfahrungen von Enio war es in Finstertal mit den Brujahs nicht weit her geholt. Einer hatte sie alle verraten und einer hatte versucht ihn zu vernichten. Da wikte der Duke eigentlich recht normal. „Was ist los Duke. Strenger Dresscode heute? Wußte nicht das Verkleidungszwang ist.“ Es war einer der seltenen Momente in denen Enio einfach eine Steilvorlage nutzte um tatsächlich mal so etwas wie Humor zu demonstrieren. Sein Gesicht wirkte zwar nicht sehr amüsiert und der Ton war auch nicht sonderlich erheiternd aber mit viel Toleranz konnte man durchaus den guten Willen erkennen.
 
Vielleicht hatte Enio gemerkt, wie ihm Helena als er an ihr vorbei ging schnell was in die Tasche gesteckt hatte, wenn nicht würde er es irgendwann merken.
 
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