[16.05.2008] Ankunft im Cafe

Die zweite mögliche Vorstellung hatte Michael glatt wieder komplett verdrängt. Angesicht der Umstände hielt er es auch für gut möglich, dass sie darum herumkommen würden, wäre da nicht der Patzer von Vicente gewesen. Klar seine Frage war vollkommen berechtigt und aber der Seneschal hatte deutlich was von „Verschwinden“ signalisiert und dem folgt man besser, insbesondere in unserer Situation. Die Informationen, die ein Seneschall gibt, kann im Regelfall auch jeder Primogen wissen und weitergeben.

Mal abwarten, was da noch kommt.

Sein Blick wanderte von der Harpyie langsam zu Frau Hagen, die sich merkwürdig still verhielt, als wenn sie dies nichts angehen würde oder nicht vor Ort wäre und wieder zurück.

Sollte sich morgen Nacht was wirklich ändern, wären die Obenere wahrscheinlich einigen Nächte und sogar Tage mit sich selbst beschäftigt. Ein neuer Prinz bringt immer Veränderungen mit sich. Die Frage ist, sind es Gute?

Die Harpyie ist hier recht geradeaus und direkt, sollten man sie fragen wer morgen neuer Prinz werden könnte?

Dann starten wir mit minus zwei Gefallen, einer gegenüber der Primogena und der Zweite
gegenüber der Harpyie, nicht gut aber besser ging es nicht.

„Sowohl die Archontin, Madame d'Auvergne als auch die Primognea Frau O'Neill merkten an, dass morgen ein neuer Prinz bestimmt würde. Wenn Sie die Frage erlauben, was ist den Herrn Oliver Buchet passiert?“ fragte Michael interessiert und blickte den Blick leicht gesenkt weiter die Harpyie an.

Was würde jetzt passieren?
 
Die zweite Vorstellung war bereits vor der Entscheidung trotz einer eindeutigen Entlassung das Wort zu ergreifen festgesetzt worden. Aus seiner Sicht kamen sie aufgrund des Umstandes das sie von der Akademie nicht erfasst waren auch nicht umhin. Schließlich war der Grund für sein Aufbegehren nicht nur das er nur allzu gerne die Unterlagen besitzen würde, sondern auch der Aspekt das sie keinerlei Verbindlichkeit erhalten hatten, sah man von der Aufforderung wiederzukommen ab. Würden sie in zwei Nächten nicht empfangen, wäre ihr Gastrecht unter dem sie sich derzeit noch in der Stadt auf hielten abgelaufen.

Hinsichtlich der Zeit, sie mochten alle Zeit zum existieren besitzen, doch das Schicksal des Prinzen würde morgen beschlossen. Ihr eigenes in der Nacht darauf. Hat sie nicht gerade noch gesagt das sie keine Auskunft geben mag?
"Natürlich, bietet sich die Nacht dafür an." Die gesammte gehobene Riege würde an einem Ort versammelt sein, was eine ungewohnte Freiheit mit sich brachte "Gibt es Gegenden, Plätze die sie besonders empfehlen möchten?"

Martha berücksichtigte er nicht weiter. Immerhin hatten sie die Harpyie herbestellt und es hieß das Frauen eifersüchtig wurden, wandte man sich zu sehr der Konkurrenz zu. Vermutlich auch ganz angenehm wenn man nicht mit der Harpyie reden muss. Sich einfach zurück lehnt und studiert.
 
Marta war durchaus vor Ort und verfolgte das Gespräch aufmerksam. Daher erwiderte sie Michaels Blick auch entsprechend. Ja, ich bin noch da. Und nein, ich rede jetzt nicht dazwischen. Schließlich war das Ganze sozusagen ein Vorstellungsgespräch der beiden Herren mit der Harpyie. Für die offizielle Statusbestätigung hatte sie sich kurz bedankt und war dann wieder fließend in den Beobachterstatus gewechselt. Auch wenn das Gespräch nicht direkt über oder mit ihr war, ging sie das Ganze am Ende doch etwas an.

Ganz schön geschäftstüchtig. Wie es aussah wollten die Neuen so schnell wie möglich Nägel mit Köpfen machen und sich hier gewinnbringend ansiedeln. Grundsätzlich nicht verkehrt, doch erforderte es einige Kenntnisse der Domäne und eventuell auch gute Kontakte. Schon interessant, dass ein Arzt und ein Bestatter gleichzeitig hier auftauchen. Der Plan der Neuen war wohl ein längerer Aufenthalt und nicht bloß eine vorübergehende Bleibe. Ob das auch tatsächlich so verlief... würde sich zeigen.
 
Der neuen Prinz, Seneschal oder sonst wer würde die nächsten Nächte wichtigere Dinge zu tun haben, als sich ein paar neue Deppen anzusehen, die schon mal da waren. Der Termin wäre ja auch genau eine Nacht nach der neuen „Wahl“. Wenn sie überhaupt vorgelassen werden, geht Michael davon aus, dass sie ein Ghul abfertigt - hier die Mappen und die vollständig in drei Tagen zurück, aber hurtig Abflug.

Die Frage ist was für einen Apparat haben die Neuen gleich zur Verfügung. Ich würde uns beschatten lassen, mal sehen, was die Neuen so machen, also Vorsicht. Selbst mit geschärften Sinnen, nimmt man bei Leibe nicht alles wahr.

Bei der Abgabe der Unterlagen würde ich dann überraschend als Seneschall oder Prinz auftauchen und mal schauen wie wir reagieren.

Verbindlichkeit bei Ahnen zu bekommen ist schon ein Kunststück oder deren Good Will bei guter Laune. Wen interessiert es, wenn die Ratten, der Vergleich gefielt Michael irgendwie, auch wenn er sich selber nicht als Ratte ansah, Probleme haben und möglicherweise vogelfrei sind. Im Zweifelsfall maximal zwei weniger, oh was für ein Pech.

Michael war sich durchaus im Klaren, wie die Ahnen ticken, auch wenn er solche Geringschätzigkeit nicht nachvollziehen kann.

Also müssen wir Helena von unserem Wert überzeugen, damit sie ein Eigeninteresse hat viele Handlager unter ihr stärken absolut ihre Position als Primogena.

Dein Spiel Vicente war gefährlich, aber möglicherwiese doch gut.
 
"Stimmt, es könnte sein, dass alle diese Leute in den nächsten Tagen mehr und besseres zu tun haben, von daher verfüge ich, dass ihr bis diese Dinge alle geklärt sind, erstmal vorübergehendes Aufenthaltsrecht erhaltet", sagte Antonia.

Der Kerle waren ziemlich aufdringlich mit dem Aufmerksamkeit heischen und auch der Versuch an Informationen zu kommen, war schon mehr als penetrant.

"Da sie bisher nichts mit Prinz Buchet zu tun haben hattet, werden sie bestimmt zu gegebener Zeit informiert, wenn es für sie interessant sein könnte."

Danach nannte sie eine Reihe Orte und Sehenswürdigkeiten in der Stadt, die durchaus jeden interessieren könnten, sie würde selbst einen Clansmitglied nicht mehr erzählen, was die beiden versuchten, machten sie nicht gerade sympathischer, wenn es ihnen hier nicht gefiel, konnten sie doch auch wieder gehen und es wo anders versuchen.

"Frau Hagen vielleicht könnten sie die Herren da ein wenig unterstützen." Sie lächelte Marta freundlich an.
 
„Untertänigsten Dank, Frau de Groote.“ sagte Michael freundlich. Aufmerksamkeit wollte Michael sicher nicht, aber Informationen sind im Zweifel überlebensnotwenig. Auf eine direkte höfliche Frage, bekommt man wenn meist nur ein Nein oder eine nichtssagende Antwort. Dies sagt aber meist dann auch einiges aus.

Merkwürdig, die Reaktion der Harpyie bezüglich Buchet, wenn er entgültig tot wäre, warum darum ein Geheimnis machen. Also war wahrscheinlich meine Annahme falsch, wahrscheinlich liegt er längerfristig in der Starre. Auf den Gedanken, dass Buchet angeklagt sein könnte, würde er nicht kommen, Prinzen werden gestürzt und entsorgt, aber sicher nicht angeklagt, dies passiert nur den Kleinen.


Michael würde warten, ob die Harpyie noch etwas hatte, wovon er nicht ausging und sich wenn diese gegangen war an Frau Hagen wenden. Dabei würde selbstverständlich der Etikette entsprechend der Harpyie bei ihrer Verabschiedung Respekt zollen.
 
"Vielen Dank Frau De Groote." Vicente würde von sich aus nichts weiter anfügen. Galt seine letzte Frage doch weniger der Informationsgewinnung als ein weiterer Versuch ein eher unverbindlichen Gespräch anzubieten. Nach der überraschend ausführlichen Antwort erkannte er das weitere Versuche dahingehend das Potential hatten zu einem größeren Missverständnis oder gar Spannung zu führen.
Vielleicht ob des forschen drängen Michaels, vielleicht wegen der eigenen Ausstrahlung.
 
"Dann wünsche ich ihnen doch noch einen angenehmen Morgen, die Herren", sagte Antonia. "Sie erlauben, dass ich die illustere Runde verlasse?"

Es war eher eine rethorische Frage, denn es war kaum zu erwarten, dass einer der Anwesenden sich dagegen aussprach, meistens waren die Leute froh, wenn die Harpyie wieder weg war.
 
„Auch Ihnen noch einen schönes restlichen Morgen, Frau de Groote.“ wünschte Michael und erhob sich dabei, um die Harpyie mit einer galanten Verbeugung zu verabschieden.

Die Harpyie hatte keine Zeit und noch eher keine Lust. Reisende Höhergestellte soll man nicht aufhalten. Zudem steht Michael auch nicht wirklich auf belanglosen Smalltalk.
 
Wie zu erwarten gab die Harpyie keine wichtigen Informationen preis. Zumindest für die Clanlose war nichts wirklich neues dabei und Antonia machte klar, dass sie wohl auch nicht mehr verraten würde. Stattdessen reichte sie den Ball an Marta weiter, die diesen auffing, kurz musterte und dann erst einmal in den Händen behielt.

"Das werde ich, wenn es gewünscht ist."

Natürlich würde sie sich den Herren nicht aufzwingen und genau wie die Harpyie würde auch die Jüngere keinen ehrenamtlichen Stadtführer spielen oder sensitive Informationen - für ihren Geschmack hatte sie davon eindeutig zu wenig - ohne weiteres preisgeben. Was nicht heißen sollte, dass sie nicht hilfsbereit war. Es gab einfach Grenzen - die natürlich situationsbedingt erweiterbar waren.

Damit war die Unterhaltung auch schon beendet, was die Harpyie durchaus klar machte. Wären sie zu ihr gekommen dann hätte sie jetzt wohl eine höfliche Umschreibung von 'Sie dürfen sich entfernen.' auf den Lippen gehabt. Aufhalten würde man sie sicherlich nicht, aber sie bekam eine standesgemäße Verabschiedung.

"Ihnen ebenfalls einen angenehmen Morgen!"
 
"Ihnen gleichfalls einen angenehmen Morgen Frau De Groote."
Vincente würde sich der Etikette entsprechend erheben und sich nochmals verneigen. Die Idee Einspruch gegen ihre Abschied zu erheben erschien ihn nichtmals. Sobald sie sich entfernt hatte würde er zurück auf seine Sitzgelegenheit gleiten. Erst wenn sie tatsächlich außer Sichtweite war würde er sich etwas zurück sinken lassen, den Eindruck vermitteln das er sich eine Idee entspannte.
 
"Wir werden uns bestimmt wiedersehen."

Antonia lächelte noch einmal und machte sich dann auf den Heimweg. Sie hatte nicht mehr zu sagen, schon gar nicht zu Fremden.
 
Sie ist weg und was machen wir jetzt?

Wir werden uns sicher wiedersehen, ausser eine Partei ereilt der entgültigen Tod, was wir nicht hoffen wollen. Wir haben uns einen sch... Anreisetag gesucht. Hätte es nicht zwei Tage später sein können, dann wäre einiges normaler gelaufen, die Frage ist nur auch besser?

Nah, mal sehen wie die Clansschwester so ist. Michael drehte sich zu Marta und lächlte sie höflich an. Wenn sie es noch nicht wissen sollte, so hat sie gerade ein kostenlose Lerrnstunde der Harpyie bekommen.

Nun gut!
 
Aus seiner Sicht war die Nacht nahezu perfekt. Sie hatten ein Gespräch mit einer Ahnin der Ventrue, Seneshall und Archontin bestanden. Selbst wenn er vielleicht einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben mochte. Die Unterlagen wurden ihnen doch noch ausgehändigt und als i-Tüpfelchen waren sie Neugeborene. Neben der Bekanntschaft von gleich drei 'Clansmitgliedern', zwei Würdenträgern und dem Angebot im Elyisum zu übertagen.

Bello, magst du nicht auch was sagen? Dachte Vicente nachdem er sah wie Michael ihre 'Clansschwester' wortlos anlächelte.
"Ich würde einen Toast auf den erfolgreichen Abend aussprechen, wäre die Speisekarte nicht derart eingegrenzt worden." ein Lächeln an Marta, immerhin wurde sie auch als Neugebornene bestätigt. Angesichts seiner bisherigen, gescheiterten Versuchen Smalltalk zu betreiben unterliess er es irgendwelche Fragen zu stellen und begnügte sich damit die Stille zu brechen.
 
„ Vicente, wir nehmen Dich beim Wort, aufgeschoben ist nicht aufgehoben,“ oder Marta entgegnete Michael und schaute nochmals Marta an.

Smalltalk über das Wetter ist nicht so mein Ding. Mit Menschen ist Konversation um einiges einfacher und leichter.


„ Wir sind Bestatter und Arzt in modanen Leben, dürfen wir erfahren was Du machst, Marta?“ fragte Michael höflich. Einen Versuch kann man ja mal starten.
 
Vicente zeigte keine äußerliche Regung, dennoch empfand er das auch dieses Gespräch drohte von ihrem Partner als weiteres Verhör empfunden zu werden. Eingekeilt zwischen einer Person welche die Ausstrahlung eines Heiligen hatte und ihm.

So reagierte er recht zügig auf Michaels Einwurf reagieren "Ihr könnt auf mein Wort bauen. Seht euch bei der nächsten Gelegenheit eingeladen." Eine kainitische Dinnerparty? Er wog den Gedanken ab, verwarf ihn jedoch wieder.
"Wenn es etwas gibt das mich mein Beruf lehrte so doch das er als Gesprächsthema wenig gut geeignet ist. Diejenigen die meine Dienste benötigen stehen vor der emotionalen Herausforderung mit dem persönlichen Verlust umzugehen. Wohingegen hingegen jene die sie nicht beanspruchen nicht an die Möglichkeit erinnern werden möchten. Es mag bei der Tätigkeit als Arzt deutlich anders sein, jedoch sind die Menschen eher im diskreten Kreis dankbar, wissen die Kunst zu schätzen." Er sprach ruhig, akzentuiert, nach wievor mit dem erkennbaren Akzent und in einer nahezu jovialen Art. Während die Absicht vorsah das Gespräch aufzulockern, schwang doch zwischen den Zeilen etwas deutlich Dunkleres mit. Man konnte sich fragen ob es nur der Präsenz geschuldet war.

"Ich schlage daher vor wir überlassen der Dame die Wahl des Themas." Mit einem Lächeln das die Augen nicht erreichte, daher an ein Reptil erinnern mochte, an Michael gewandt. Damit hatte er seine Schuldigkeit getan, eine Brücke gebaut wenn sie auf die Frage nicht antworten mochte.
 
Zum Essen eingeladen - mal sehen, ob er das auch wahr macht. Was Marta anging war die Einschränkung kein Problem. Konserven, egal wie liebevoll zubereitet, waren nicht nach ihrem Geschmack. Sie mochte ihr Blut frisch vom Spender mit allem drumherum. Hier wäre die Anwesenheit von Vincente allerdings weniger förderlich, dank seiner... besonderen Ausstrahlung. Und andere Sachen scheinst du nicht zu vertragen. Gut, auch wenn die Fähigkeit Nahrungsmittel und auch deren Geschmack vorübergehend aufzunehmen doch recht häufig zu sein schien - nicht jeder war dazu in der Lage. Oder entschied sich bewusst dagegen, bedachte man die Nachwirkungen. Vampiren wurde von fester Nahrung übel. Immer..

"Oh, das ist vergleichsweise langweilig. Ich bin nur eine einfache Sekretärin. Oder zumindest war ich das, bis ich hierher kam. Im Moment bin ich quasi arbeitslos."

Gut, dass stimmte jetzt bloß bedingt. Aber im mundanen Leben war es tatsächlich der Fall - auch wenn Marta eine Teufel tun würde zu verraten, für wen genau sie tätig gewesen war. Aus diversen Gründen. Aber das wird euch bestimmt auch nicht so sehr interessieren. Es sollte klar sein, dass diese Art von Beschäftigung für die ihren schwieriger zu finden war, als wenn man 'als Chef' einstieg, wie es Vincente plante. Marta entschied sich noch eine Kleinigkeit preis zu geben, um in ein leicht anderes Thema abzugleiten.

"Ansonsten mache ich auch gerne mal Sport - aber sie können sich sicherlich vorstellen, dass das relativ schwierg für Unsereins werden kann. Gerade bei schönem Wetter und Sonnenschein..."

Ein Grinsen signalisierte, dass es eher als Scherz gemeint war. Klar vermisste sie den Tag von Zeit zu Zeit, doch das war kein Grund zu verzweifeln oder im Selbstmitleid zu ertrinken. Und die Sonne - eigentlich war es ihr ganz lieb, diese nicht zu sehen. Dass du dich da mal hineingelegt hast... absichtlich!

"Verfolgen sie noch irgendwelche Dinge neben ihrer Arbeit?"
 
Gut Vicente ich werde Dich daran erinnern, grinste Michael innerlich. Er griff den zugeworfenen auf Ball von Marta .

„Offen gesagt mit sportlichen Aktivitäten haben ich es nicht so“,was auch eindeutig bei ihm erkennbar ist, eher der Typ Hemd als die Sportskanone und geistiger Sport zählte dabei wohl kaum.
„Zudem fällt auch jeden Aktivität bei schönem Wetter aus und zudem sieht es glaube ich merkwürdig aus Nachts joggen zu gehen.“
In den Sonne gehen, ist Michael noch nicht in den Sinn gekommen, aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.

„Ich beschäftige mich dann eher mit der philosophischen Betrachtungsweise des Leben und des Todes, welche sowieso eine Einheit bilden.“ damit dürfte ich Marta allerdings eher langweilen, ein tolles Gesprächsthema war dies leider selten. Darüber könnte Michael stundenlang referieren. „Ansonsten würde ich meine Interesse eher kulturell nennen, sei es Besuche in der Oper, Museen oder anderweitige Veranstaltungen. Ich hoffe in Finstertal findet man da auch ein gutes Angebot.“

„Weißt Du näheres über den Unfall im Tunnel?“
 
Die Einladung war durchaus ernstgemeint, schließlich stand er zu seinem Wort. Das er allerdings durchaus auf den blutigen Teil der Café Karte bezogen hatte. Die Idee kainitischen Gästen herkömmliche Speisen und Getränke anzubieten erschien ihm fremd.
Sein Talent lag zwar im präparieren toter Körper, nicht nur Menschen, jedoch mehr für die Schaustellung und weniger für den Verzehr. Der Gedanke wäre ihm vielleicht interessant erschienen, wäre da nicht der Aspekt das die Speisen für die meisten früher, für einige später wieder hervorgewürgt würden. Die Idee hingegen Lebende Menschen zu präsentieren,... er selbst bevorzugte das pulsierende Leben, nicht unbedingt Kohlensäure, sondern den Geschmack der Frische, des beschleunigten und alsbald ersterbenden Herzschlag. Sein Blick streifte Michael Wie's dir wohl gefallen mag?

"Es heißt 'Mens sana in corpore sano' und wenn es auch anders gemeint achte ich darauf nicht der Gefahr zu entgehen einer Leichenstarre zu erliegen." er schmunzelte leicht. "Sowohl in körperlicher als auch in geistiger Hinsicht. Wobei ich einräumen muss das meine Arbeit einen nicht enden wollenden Quell der Faszination ausübt. Allein aufgrund der Erfahrung gestorben zu sein." Die Worte waren mit einer gewissenen Leichtigkeit verbunden. Als würde er es tatsächlich als ein positives Element sehen.

"Um auf meine Einladung zurück zu kommen, gibt es Aspekte die ich berücksichtigen sollte? Ich möchte euch ungern auf einen Umtrunk hier, sobald die Speisekarte wieder erweitert wurde, einladen. Nur um festzustellen das es den Abend zu einer, nun" er versuchte das richtige Wort zu finden langweilig, unerfüllt, öden, entäuschenden, elenden, unnötigen "zu einer ehr anstrengenden Angelegenheit geraten läßt."
 
"Nein, ich habe eben erst davon erfahren. Wenn es ein größerer Brand ist, könnte es aber durachus sein, dass man den Tunnel längere Zeit nicht nutzen kann."

Die beiden Herren schienen eine gewisse Faszination für den Tod zu teilen. Die Erfahrung gestorben zu sein... Etwas, das Marta fehlte - oder zumindest ihrem Gedächtnis. Das erste, an was sie sich erinnerte, war der überwältigende Geschmack von frischem Blut. Das nächste war die Körper ihres ersten Opfers. Sie konnte sich nicht einmal erinnern, ob es ein Mann oder eine Frau gewesen war. Nur an das Blut. Damals wusste sie das natürlich nicht. Bis Johann ihr erklärt hatte, was überhaupt geschehen war. Das erste Mal ist immer am süßesten.

"Ich denke, da brauchen sie sich bei mir keine großen Sorgen zu machen."

Außer du bestehst darauf, dass ich verdünntes Altblut trinke. Andernfalls würde Marta einfach bei 'kalorienfreien' Getränken bleiben. Bei reiner Flüssigkeitsaufnahme hielten sich die Nachwirkungen in Grenzen.
 
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