[15.5.2008] Angriff der Bestien

Der Geisterjunge würde irgendwie auf Sybille einreden, sie immer wieder antatschen und so, doch so wirklich störte das die Ventrue nicht, immerhin konnte sie den Jungen auch nicht wahrnehmen.
"Willst du ihn fragen oder soll ich?" fragte Helena. "Ich meine, wenn er den Job hier nicht behalten will, könnte ich mir vorstellen, daß er daran interessiert ist, daß es klappt und wir Buchet wieder bekommen."
Sie blickte auch zu den anderen.
"Hm, also ich halte wenige für geeignet, wenn ich ehrlich sein soll."
 
Caitlin fragte sich genervt warum der Geist seinen Stock nicht einsetzte und ihr zwischen die Beine stieß, oder sie umstieß. Die Fähigkeit auf kleinstem Level bewirkte doch nichts anderes. Dennoch zögerte Caitlin aufgrund des Amuletts den Zauber direkt auf die Interimsseneshall zu lenken. Sie war trotzdem übel gelaunt, warum ihre kleinen Intriegenversuche nie klappten. Erst hatte Thürmer keinerlei Auswirkungen gezeigt, dabei hat der Zauber fast das Vertrauen ihrer Schwester zu ihr angekratzt und jetzt machte der Geist seinen Job nicht richtig. Es machte einfach keinen Spaß.

Sie sah sich grummelig die letzten Reste des Kampfes an und lies die Kontrolle über die verkohlten Überreste von Thürmers Plage los. Dann antwortete sie Helena: "Ja, bei Meyye sollten wir vorsichtig sein. Sie liegt mit Buchet im Klinch. Ob sie wirlich für seine Rettung kämpfen würde? Aber der Duke auf jeden Fall, Vielleicht Moishe und Kai. Ob die Archonten mitkommen würde weiß ich nicht. Abstimmen müssen wir uns mit ihnen auf jeden Fall." Man hörte ein "leider" heraus. Es war nie leicht mit einer aufgezwungenen Autorität leben zu müssen.
 
Galante

Der Toreadorahn bekam langsam Übung darin wie er mit den Plagen umgehen musste. Die letzte der Kreaturen wandte ihm zudem noch ihr Hinterteil zu, eine besondere Art der Demütigung die der Archont zu ignorieren gedachte. Galante hatte gemerkt das sich unter dem Panzer der bestien nicht nur Massen des ätzenden Sekrets befanden mit dem er überzogen war, sondern auch Nervenknotenpunkte die durch eine dicke Panzerung geschützt waren, die aber, wenn es gelang diese Panzerung zu schwächen, quasi an den Schnittstellen anzuheben, einen Angrifspunkt boten die die Plage fast augenblicklich tötete. So waren auch seine ersten Streiche auf diesen letzten Gegner nur dazu gedacht den Weg zu bereiten für einen beidhändigen Schwertstreich der durch Fleisch und Nerven der Kreatur schnitt wie das berühmte Messer durch die Butter. Belohnt wurde der Prinz mit einer weiteren Dusche des Sekrets. Noch während die Plager die letzten Zuckungen durchlief begann sich der Toreador der dampfenden und blubbernden Reste seines Harnischs zu erledigen der nur noch ein ekliges Überbleibsel seiner ehemaligen Pracht darstellte.
Auch der Rest der Kleidung des Prinzen war in Mitleidenschaft gezogen, unter den rEsten des wattierten Has´rnischs sahen die Kainskinder von Finstertal nun das Galante alles andere als ein verweichlichter Jüngling zum Zeitpunkt seiner Wandlung gewesen sein musste. Der Körper des Prinzen war muskulös und durchtrainiert, kein Gramm Fett war zu sehen, die Haut zeigte Spuren von Narben aus Kämpfen während seiner sterblichen Tage, die er mit in den Untod hinübergenommen hatte.

Galante schien Caitlins letzte Bemerkung am Rande wahrgenommen zu haben und gesellte sich mit zu ihr und Helena. "Nun meine Damen, verstehe ich das richtig das sie schon mehr über die Geschicke unserer Extraktionsgruppe wissen als wir anderen? Raus damit!"
 
Helena zuckte die Schultern. "Meyye ist gegen die meisten", meinte sie dann. "Dabei wäre gerade sie in vielen anderen Städten gleich am Anfang vernichtet worden. Sie braucht auf die Dauer mehr als die meisten von uns einen wie Buchet, der ihre Leistungen über ihre Fehler stellt."
Nein, manches verstand die Pseudotorrie wirklich nicht, wobei sie vermutlich auf die Dauer auch mit einem anderen Prinzen klar kommen könnte, wenn es sein müsste.
 
Caitlin zuckte auch, aber eher leicht zusammen. Das Galante, der eben noch kämpfte so schnell bei ihnen war, damit hatte sie nicht gerechnet. "Oh..." sagte sie ersteinmal und kämpfte gegen die weibliche Reaktion, am Körper des Prinzen herab zu sehen. Statt dessen ignorierte sie vornehm dessen Erscheinung und kam seiner Bitte sogleich nach.
Caitlin wollte Galante aber ungern etwas von ihrer Zwillingsbindung erzählen, dass ging ihn nichts an. Doch wie sollte sie sonst begründen warum sie so ein mieses Gefühl hatte?

"Wir wissen natürlich nichts genaueres. Aber da wir hier mit einem erheblich größeren Aufmasch von Garou gerechnet haben, werden mehr als erwartet in den Mienen geblieben sein und auf unsere andere Gruppe treffen. Ich bin nicht sicher, ob Verdunklung funktioniert, wenn sie tatsächlich Plagen dort haben, was bedeutet, sie könnten in eine böse Falle laufen. Auf jedenfall halte ich es für sinnvoll, wenn wir weitere Wölfe aus der Miene locken oder sie zumindest ablenken. Es scheinen einige kampferfahrene Kainiten noch fit genug zu sein." meinte sie schließlich.
 
"Es ist einfach eine gewisse Erfahrung in dieser Stadt, es ging auch viel schneller mit dem Auftauchen unserer Gegner als ich gerechnet hatte, normalerweise dauert es länger, ich fürchte, ich war irgendwie zu gut mit meinen Ruf." Es gelang Helena sogar was zerknirscht auszusehen.
"Und bei Plagen können sie die Verdunkelung vergessen, das weiss ich leider aus Erfahrung."
 
Galante

"Das leuchtet mir ein meine Damen" gab Galante zurück und rieb mit einem verschmitzten Seitenblick auf Caitlin an seinem Ohr als wolle er auf sein außergewöhnlich gutes Gehör hinweisen, "aber ich befürchte das einige der Kainskinder hier vor Ort ihre Reserven angegriffen haben dürften. Wenn wir eine Entsatzaktion zur Mine unternehmen wollen würden viele von uns, mich eingeschlossen, Vita benötigen. Außerdem möchte ich denjenigen die hier heute Ihre Haut zum Markte getragen haben nicht eine weitere Aktion befehlen. Also wenn wir gehen nur mit Freiwilligen."

Die Seneschall war in der Zwischenzeit nähergetreten und hatte mit Sicherheit auch das Gesprochenen mitbekommen.

"Du musst zurück zur Akademie und vorher hier die Aufräumarbeiten hier beaufsichtigen, Sybille. Ruf in der Akademie an und lass mir neue Kleidung ins Cafe de Trois bringen. Ich schlage vor das wir uns dort sammeln, zumindest alle die noch an der Expedition in die Mine teilnehmen wollen oder haben Sie andere Vorschläge?" Galante sah fragend in die Runde.
 
Moishe hatte sich still zur Gruppe gesellt. Das er sich an der Exkursion in die Minen beteiligen würde war für den Juden Ehrensache. Allerdings würden sie diesmal unvorbereitet in fremdes und feindliches Terrain vordringen müssen.
"Da wir uns unter Tage begeben würde ich vorschlagen Klettergerät, Lampen und Seile zu besorgen, wenn Sie erlauben mein Prinz. Wer weiss was wir dort vorfinden werden? Wenn allerdings unsere Leute bereits Feindberührung haben würde das zu lange dauern um ihnen noch zu helfen. Es ist ein Dilemma, wie wir es auch machen."
Moishe war froh die Last der Entscheidung in dieser Angelegenheit an die Ahnen weiterzureichen. Sollten die sich ihren Kopf zerbrechen wie man weiter vorgehen wollte.
 
"Kein Problem, wir könnten da wir eh vom Berg müssen, einen kleinen Abstecher zum Hotel machen, dort wartet Antonia auf uns und hat uns allen was zu trinken mitgebracht", erwiderte Helena nach einem kleinen Blick auf ihr Handy und die SMS von der Harpyie. "Sie kann uns auch an der Talstation empfangen, wenn euch das lieber ist."
Das euch konnte jetzt auch jeder deuten, wie er es wollte. So gut kannte sie Galante nun noch nicht, daß sie wußte, ob er diese Anrede haben mochte.
 
Galante

"Exzellent Miss O´Niell, dann zum Hotel, anstatt zum Cafe. Aber der Einwurf von Mr. Ben Levy scheint mir nicht falsch. Seile, Licht unter Tage und Klettergerät wären nützlich. Kann man das noch besorgen bis wir uns gestärkt haben?"
Der Prinz schien nicht beleidigt zu sein das man einen besseren Vorschlag gemacht hatte, vielleicht war es auch ein Vorteil wenn man jemanden in dieser Position hatte der die Funktion nicht deshalb ausfüllte um sich damit zu profilieren, da schienen Eitelkeiten keine Rolle zu spielen.
 
Caitlin überlegte kurz und meinte dann:" Im Cafe wartet diese junge Caitiff - Marta Hagen heißt sie glaube ich. Wir könnten ihr den Auftrag geben uns das benötigte Material in einem Laden zu besorgen. In der Nähe der Mall ist ein 24h Baumarkt, oder Helena? Du bist länger in Finstertal als ich. Shopping hatte bislang nicht meine Priorität. Liegt der in Reichweite?"

Sie hatte den Wink mit dem Ohr natürlich verstanden und war in dem Moment froh, nichts direkt gesagt zu haben, was man ihr ankreiden konnte. Jedenfalls nicht vom Wortlaut her. Himmel, manchmal wünschte sie sich in ihr Gildehauslabor zurück, wo die größte Gefahr war, das ein Experiment scheiterte, anstatt auf diesem politischen Pakett zu tanzen.

Was Galantes Einwurf zur Freiwilligkeit an ging: Er kannte die Finstertaler wirklich noch nicht. Niemand gab hier auf, wenn er von etwas überzeugt war. Die Frage war eher: Wer war überzeugt genug, um nochmal sein Unleben für Buchet zu riskieren? Doch sie schwieg. Es würde interessant genug werden, die Freiwilligen zu sehen.
 
"Die Frage ist Caitlin, wie lange willst du warten? Von hier bis zum Cafe, ist es gut eine halbe Stunde, wenn wir nicht alle Verkehrsregeln missachten wollen", überlegte dann Helena laut. "Das selbe nochmal zurück. Wenn wir jetzt Marta einkaufen schicken, dann würde das vermutlich auch eine Weile dauern und wenn sie dann hierherkommt, dauert das auch mindestens eine Stunde."

Der Blick, den sie der Tremere zuwarf, bedeutete soviel, wie es ist deine Entscheidung, denn es ist deine Schwester, die in der Höhle ist. Es war zwar nicht so, daß Helena etwas an Kiera suszusetzen hatte, aber so eng war die Verbindung längst nicht wie sie zwischen Geschwistern war.
 
OK, die Verkehrsregeln waren Caitlin gerade total egal. Auch ob Marta einen Laden ausrauben oder die Sachen anständig bezahlen würde. Aber Helena hatte leider recht. es würde zu lange dauern. Mit einer halben Stunde Weg hatte sie nicht grechnet. "Wirklich? Solange? Herjee, dann brauchen wir gar nicht mehr hin. Bis dahin sollte die Aktion eigentlich längst durch sein. Damit halte ich persönlich den Vorschlag des Ausrüstens als undurchführbar. Stellt sich die Frage: Wer kommt nach einer Vitae-Stärkung mit uns zur Miene?" Caitlin sah erst Galante an und dann in die Runde. Mittlerweile waren alle Kämpfe beigelegt und die Plagen beseitigt, sodass alle ihre Worte hören konnten.
 
Wieder eine weniger, wieder ein Säureschwall der noch mehr von ihrer Kleidung zersetzt, ihr selbst aber nichts anhaben kann. Abgesehen von nur noch rudimentär vorhandener Jacke und Hose und Schuhen ist sie so gut wie nackt. Na toll... aber sie wirft das was von der Jacke noch übrig ist ab, damit es sie nicht in ihren Bewegungen behindert. Immerhin, als der Möchtegern-Prinz sie anspricht und ihr Befehle gibt, sieht sie dass es ihm auch nicht besser ergangen ist. Ihr Mundwinkel zuckt kurz. Niemand hat gesagt, dass man in der Apokalypse nicht noch irgendwelche dummen Kleinigkeiten lustig finden darf.

Wenn auch nur für einen Augenblick. Sie schnaubt kurz, wendet sich ab und der Hütte zu. Während sie hinläuft stellt sie zufrieden fest, dass die Jeans zwar jetzt mehr aus riesigen Löchern als Stoff besteht, aber zumindest noch hält. Es sind die kleinen Dinge des Unlebens... oh verdammt, da ist noch eine Plage! Und der.. ist das Hal? Dem könnte sie ruhig den Kopf abbeissen, aber darauf wartet sie nicht, sondern stürzt sich mit einem weiteren unartikulierten Kampfschrei auf das Monster. Ein Schlag nur, der muss genügen, das hat sie gerade beschlossen! Und darum legt sie alles hinein.
 
Moishe warf einen kurzen Blick zu Caitlin und musste nicht lange überlegen. "Ich bin dabei" vermeldete er knapp. "Ich habe sogar noch ein wenig Seil und eine starke Taschenlampe im Kofferraum meines Wagens."
 
"Gut und ich schicke Antonia eine SMS, daß sie mal noch schauen soll, ob es Taschenlampen oder Seile im Hotel gibt und wenn nötig, soll sie das Silberbesteck requirieren", meinte Helena, bevor sie anfing die Nachricht zu schreiben. "Sonst noch was, was ihr braucht, Pfeffer oder sowas?"
 
Inzwischen war auch Kai wieder etwas zur Ruhe gekommen und trat zur Gruppe die schon den nächsten Einsatz plante. Einen kurzen Blick auf seine Waffe und noch vorhandene Munition später signalisierte auch er Bereitschaft.

"Ich bin dabei."
 
Nachdem sich seine Plage mehr oder minder in Rauch aufgelöst hatte, erschien der Nosferatu ebenfalls auf der Bildfläche, wenngleich verspätet. So hatte er auch nicht mehr als die letzten Fetzen des Gesprächs mitbekommen, aber das reichte ihm dann auch schon. Seil, Taschenlampe, Mine ? Das klang nach einer Entsatzaktion. Er konnte sich schöneres vorstellen als nach dem, was hier abgelaufen war eine ähnliche Angelegenheit unter deutlich haarigeren Bedingungen hinter sich zu bringen. Sollte es aber tatsächlich darum gehen, da unten welche rauszuhauen, darunter den Primogen und den ehemaligen Prinzen, dann würden die schon den einen oder anderen brauchen. Und es war ja nicht so, daß er noch nie von anderen hatte irgendwo rausgeholt werden müssen...

So stellte er sich dann also zu der Gruppe und sah sich aufmerksam die versammelten Gestalten an. Das Gewehr mit dem immer noch aufgepflanzten Bajonett trug er am Riemen über der Schulter, die Hände hielt er in den Taschen des Mantels vergraben, das Gesicht im Schatten der breiten Hutkrempe.

"Was ist mit Dingen wie Chlorreiniger ? Könnte der sich nicht möglicherweise als hilfreich erweisen ?"

Immerhin war so etwas deutlich aggressiver als Pfeffer. Er meinte eine der Tremere hatte sao etwas vor dem Einsatz erwähnt.

"In jedem Fall wäre ich geneigt, den Damen und Herren meine Unterstützung anzubieten."

Seine Rippen fanden den Vorschlag nicht ganz so witzig, aber das brauchten die anderen ja nicht zu wissen und mit ein wenig Glück würde es vorher noch eine Gelegenheit geben, etwas zu heilen.
 
Helena hörte sich den Vorschlag mit dem Chlorreiniger an und gab ihn mit ein, sowas würde es in dem Hotel schon geben und wer sollte denn sonst jemandem so was aus dem Ärmel leiern, wenn nicht eine Toreador?
 
Es dauerte ein wenig, bis dann auch Magdalena Buchet bei den Anderen ankam, denn sie hatte noch die Reste der Höllenarme verschwinden lassen müssen.
"Ich komme auch mit, bis jetzt bin ich nicht verletzt und ich denke, es kann nicht schaden, wenn jeder mitgeht, der noch dazu in der Lage ist", sagte sie und tatsächlich schien sie nur sehr wenig abbekommen zu haben.
 
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