[15.05.2006] Einzug der pelzigen Freunde

AW: [15.05.2006] Einzug der pelzigen Freunde

"Sehr schön Hohenegg! Dann sind wir uns ja einig? Solange wir ehrlich miteinander umgehen und Verständniss aufbringen für die Sitten und Arten des Anderen nähern wir uns ohne Unterlass einander an! So war es geplant und so soll es sein. Ich halte ihre Art für launenhaft und unberechenbar, ihr die unsere für brutal und böse. Die Wahrheit liegt, denke ich irgendwo dazwischen und fusst auf Notwendigkeiten die unser aller Überleben sichern. Erst wenn wir einander verstehen lernen und hinter die Fassaden jahrhunderte alter Klischees blicken, können wir vielleicht friedlich koexistieren?"

Buchet wandte sich von dem Garou wieder Delilah zu.

"Nun aber wieder zu eurem Werk, meine Liebe!
Hohenegg? Habt ihr Interesse an gemalter Kunst? Wenn ja, dann gesellt euch zu uns und betrachtet das Werk meiner jungen Freundin hier!
Seht ihr die Stelle wo die Körper ineinander verschmelzen? Die gekonnte Pinselführung und die gut durchdachte Farbauswahl? Wirklich gelungen, großartig sogar!! Allerdings ist der Hintergrund ein wenig vernachlässigt worden!? Oder wart ihr nur unsicher wie genau ihr ihn gestallten wolltet? Das Verhältniss ist leicht unstimmig, aber doch vertretbar!"

Der Prinz hielt kurz inne und sah die Toreador danch eindringlich an.

"Ihr müsst das Bild konkret vor Augen haben, bevor ihr den Pinsel ansetzt. Erst wenn das Werk bis zum letzten Detail vollendet ist, darf es auch entstehen.
Aber bitte versteht mich nicht falsch, liebste Miss Gerlish. Ihr habt ein herausragendes Werk geschaffen, auf das ihr stolz sein könnt. Doch wenn ich mir euer Potential betrachte sehe ich noch wesentlich größere Fähigkeiten in euch schlummern! Ich hoffe ihr lasst mich noch des öfteren an eurer Kreativität teilhaben!?
Was meint ihr Hohenegg? Was sagt ein Laie wenn er dieses Bild betrachtet?"
 
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Die junge Toreador lauschte zunächst der Streitigkeit der "Großen" und beschloss, den Mund zu halten. Egal was sie gesagt hätte, wäre mit Sicherheit dreist gewesen und unhöflich. Das wollte sie nicht.
Könnt ihr nicht beide wieder von euren Leitern klettern? Wir haben doch wirklich besseres zu tun. Beruhigt euch endlich!!
Es lag wahrscheinlich an ihrer gewaltlosen Art, dass sie anders als die beiden dachte. Sie dachte so, weil die beiden ja in keiner Konkurrenz zueinander standen, die sie erkennen konnte.

Delilah wäre rot geworden, wenn es noch möglich gewesen wäre. Sie hatte nicht erwartet, dass Buchet nichts zu bemängeln hatte. Schließlich hatte er Recht behalten. Der Rest seiner Lobeshymne entzückte Delilah regelrecht. Verschämt grinste sie und ihre gute Laune strahlte durch den Raum. Spätestens jetzt mussten beide erkennen, dass es sowohl Wichtigeres als auch Schöneres gab, als Streit. Sie wartete ab, bis Herr von Hohenegg seinen Kommentar abgegeben hatte.
"Danke. Ich weiß gar nicht, was ich jetzt sagen soll..." Ihr fehlten ein wenig die Worte, wie es unschwer zu erkennen war.
Sie begnügte sich damit, sich auszumalen (*g*), wie sie Meyye das Bild schenkte. Vorfreudig, aber auch etwas unsicher erwartete sie den Augenblick, in dem Meyye das Bild auspacken würde.
 
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Von Hohenegg war aus dem Sessel aufgestanden und sah sich das Kunstwerk an. Er blieb ein paar Augenblicke ruhig um das Bild auf sich wirken zu lassen. Dann nickte er langsam und anerkennend.

"Dieses Bild gefällt mir sehr gut. Allerdings bin ich wirklich nur ein Laie." Er lächelte. "Meine Spezielgebiete liegen wo anders. Wirklich eine sehr gelungene und ausdrucksvolle Leistung."
 
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Langsam fasste sich Delilah wieder. Sie schaute mit auf das Bild.
"Beim Hintergrund hatte ich gleich ein paar Ideen und habe sie fälschlicherweise verknüpfen wollen. Naja. Fürs nächste Mal weiß ich bescheid." Immernoch grinsend betrachtete sie das Bild. Sie war sehr zufrieden mit der Kritik, vor allem, weil sie das mit dem Hintergrund schon geahnt hatte.
Sie lies das Bild noch kurz auf dich wirken und fragte dann: "Die Sonne geht bald auf. Ich würde mich gerne zurückziehen, wenn es recht ist." Sie nahm das Bild wieder an sich und wartete auf Reaktion.
 
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"Aber natürlich liebste Delilah! Ich danke euch das es euch gelungen ist mich von meinen schwermütigen Gedanken eine zeitlang abzulenken. Ich wünsche euch einen geruhsamen Tag!"

Buchet lächelte die Toreador nochmal an und ging dann an einen nahen Schrank um dort zwei goldene Kelche zu entnehmen. Es war offensichtlich das der Prinz noch zu tun hatte und Gerlish damit entlassen war.
 
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"Ich habe zu danken, Prinz Buchet. Ihnen auch einen ruhigen Tag." Delilah wandte sich an Hohenegg. "Ihnen natürlich auch."
Mit diesen Worten verlies die junge, glückliche Toreador den Raum.
 
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Nachdem Delilah gegangen war verschloss Buchet die Tür und ging zu den beiden Kelchen, die er vorhin schon bereit gestellt hatte. Mit einem entschuldigendem Lächeln zog er sich das Jakett aus und krempelte den Ärmel seines Hemdes sorgfältig nach oben.

"Ich habe nun noch einige Dinge zu erledigen, die ihnen sehr seltsam vorkommen müssen Herr Hohenegg. Es steht ihnen frei zu gehen. Möglicherweise können ihnen die nächsten Minuten ein wenig ihrer Unschuld rauben?"

Mit dem Nagel seines Fingers brachte sich der Prinz während er sprach, eine tiefe Wunde zu, die sich vom Handgelenk den halben Unterarm nach Oben erstreckte. Dunkeles Blut quoll sofort aus dem Arm hervor und bildete einen seltsamen Kontrast zu dem weißen Fleisch des Monarchen.
Geräuschvoll sammelte es sich in dem bereitstehenden Behälter.
 
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Von Hohenegg musste schmunzeln. "Unschuld? Entschuldigen sie bitte ... ich habe zwar ein reinweißes Fell, aber ich kann ihnen versichern, dass ich keine reine Weste mehr habe. Ich bin schon ein paar Jahre Garou ... und da erlebt man auch so einiges. Wenn sie ihre Ruhe haben möchten, sagen sie es. Wenn nicht, erledige ich meine Aufgabe und bin bei ihnen."

Er verzog keine Mine, sah aber nicht unbedingt zu diesem "Ritual" oder was auch immer das sein sollte. Der Kontrast war etwas eklig. Aber es war nicht das erste mal, dass der Silberfang Blut sah.
 
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Ganz der unerschrockene Krieger was?

Bei dem Gedanken an das was kommen würde musste Buchet lächeln. Er hatte den Garou gewarnt und man würde sehen...

"Sagt nicht ich hätte euch nicht gewarnt! Aber gut, ich fühle mich wohl in eurer Gesellschaft und wäre froh wenn ihr noch bleibt!"

Nachdem die beiden Krüge gefüllt waren, nahm Buchet einen davon in die Hand und ging zur hinteren Mahagonietür.

"Wollen sie mitkommen? Ich möchte ihnen eine liebe Freundin von mir vorstellen. Es geht ihr nicht besonders, daher helfe ich ihr mit meinem Blut wieder auf die Beine!"

Noch während er das sagte, betrat Buchet den Schlafraum und setzte sich neben Lena ans Bett.

"Ach ja! Eines noch Hohenegg! Vermeiden sie bitte tunlichst das Bild über dem Kamin anzusehen. Ich habe es mit einem Tuch verdeckt, kann aber nicht dafür garantieren das die Wirkung zur Gänze aufgehoben ist!"

Beinahe zärtlich strich Buchet der Nosferatu eine Locke aus dem vollkommen verunstalteten Gesicht. Mit einer Mischung aus Ekel und Faszination nahm er ein feuchtes Tuch aus einer nahen Schüssel und wischte ihr den Eiter und sonstige unbestimmbare Flüssigkeiten aus den geschlossenen Augen. Leise sprach er zu der in Starre liegenden Frau.

"Guten Abend meine Liebe! Nur noch wenige Stunden, dann ist es geschafft! Verzeih mir diese drastischen Mittel, aber ich bin mir sicher du wirst mir verzeihen, nicht wahr?"

Als nächstes ließ der Prinz ganz langsam das noch vor Wärme dampfende Blut in den Schlund der Nosferatu fliessen. Sorgsam darauf bedacht, dass nicht ein Tropfen der Flüssigkeit verloren ging. Er nahm sich alle Zeit der Welt für diesen Akt, zumindest das war er seinem Opfer schuldig
 
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Von Hohenegg lächelte. "Herr Buchet, das war wirklich sehr geschickt. Wie ist es denn, wenn jemanden gesagt wird, er soll zu einer bestimmten Stelle nicht hinsehen? Meistens doch so, dass man unbedingt dorthin sehen will ... nun gut ... mal sehen wie standhaft ich bleibe. Ansonsten würde es mich natürlich brennend interessieren, was sich hinter diesem Tuch verbirgt."

Das diese gepflockte Kainitin eine Freundin war ... konnte sich von Hohenegg nur schwer vorstellen ... aber er wusste von der Bindung des Kainitenblutes. Wo Von Hohenegg heute anwesend sein durfte war tatsächlich eine Art Ritual. Er sprach leise die Worte: "Ein Blutsband, richtig?" Anschließend war er vollkommen leise und beobachtete den Prinzen. Er musste sich zusammenreißen ... sollte er einen Blick auf das Bild riskieren? Konnte er dem widerstehen?

Wurf auf Willenskraft:

[dice0]

Er presste kurz den Mund zusammen und riss sich zusammen. Er musste seine Aufgabe erfüllen ... das Bild war es bestimmt nicht wert ... oder doch?
 
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Still lächelte Buchet in sich hinein! Natürlich hatte es seinen Reiz dem Verbotenen nachzugeben. In dieser Beziehung waren wohl alle Lebewesen gleich.

"Ihr habt recht Hohenegg! Es ist ein Blutsband! Ihr seid erstaunlich gut informiert, muss ich sagen! Und meine Schöne hier.."

Der Prinz hob den Oberkörper ein wenig um dem Garou eine bessere Sicht zu ermöglichen.

"...ist etwas ganz besonderes! Finden sie nicht?"

Langsam stand er daraufhin auf und stellte den geleerten Krug auf den Nachtisch.

"Verzeihen sie bitte die Schocktherapie Herr Hohenegg, aber mit dem Bild ist es eher wie mit dem Kind und der heißen Herdplatte. Bitte vertrauen sie mir, wenn ich ihnen sage das ein Blick auf das Gemälde, schwerwiegende Folgen haben könnte! Seien sie also dankbar, das es nur das Gesicht der Nosferatu ist, das ihnen die Tragweite meiner Warnung verdeutlicht und sie von anderen Dingen ablenkt!"
 
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Von Hohenegg war nun wirklich von diesem Bild abgelenkt. Diese Kainitin war sowas von abstoßend und abscheulich, dass es ihn schon fast würgte und er angewidert den Kopf zur Seite drehte und die Augen schloss. Er hüstelte etwas abfällig. "Wie sie meinen, Herr Buchet. Sie ist natürlich etwas ... besonderes. Besonders widerlich zum Beispiel."

Er musste dann schlucken und es schüttelte ihn kurz. "So etwas habe ich wirklich noch nie gesehen. Interessant, was man hier alles erlebt."
 
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"Das ist sie wahrhaftig, selbst nach den Maßstäben ihres eigenen Clans gemessen!"

Ansonsten machte sich der Prinz nicht weiter die Mühe, auf die Reaktion des Garou einzugehen.

"Allerdings gebe ich zu bedenken, dass selbst in dem für uns so abstossenden eine gewisse Symmetrie und Kunstfertigkeit zu finden ist!
Wissen sie Herr Hohenegg, während meiner Zeit damals in Brüssel, hatte ich mit sehr vielen Nosferatu zu tun und habe durch sie lernen müssen, dass es manchmal schwerer ist dem Grauen eine Gesicht zu geben, als das nach unseren Maßstäben Schöne zu gestalten.
Verstehen sie? Jeder von uns hat eine feste Vorstellung davon, was er als schön und begehrenswert empfindet, doch nur die wenigsten wissen wie es um ihre Ängste und tiefsten Nöte bestellt ist!
Und genau das bringt mich wieder zu dem Bild, vor dem ich sie gewarnt hatte."

Buchet nahm Hohenegg sanft am Arm und führte in zurück in das Wohnzimmer. Sorgsam verschloss er hinter sich die Tür.

"Und zu meinem nächsten Thema! Als nächstes werde ich mein Blut..."

Er nahm den zweiten gefüllten Kelch in die Hände und goss einen kleinen Teil seines Inhalts auf ein Holzbrettchen. Danach ergriff der Prinz einige Schälchen mit verschiedenfarbigen Pulvern und rührte sie der Vitae unter.

"...mit verschiedenen Farben mischen und versuchen erneut ein Gemälde zu schaffen, welches über... sagen wir vorerst, besondere Fähigkeiten verfügt!"
 
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"Hmmm ... ja, das mit dem Schönen und Häßlichen ... ist natürlich eindeutig. Auch mein Volk praktiziert etwas ähnliches. Unser Leben besteht ja zum größten Teil aus Kampf. Aber auf der anderen Seite, kenne ich kein anderes Volk, dass es auch so gut versteht, Feste zu feiern, wie wir. Man muss nur die eine Seite oft genug sehen, um zu erkennen, dass es wichtig ist, das Leben zu feiern, solange es noch geht."

Von Hohenegg fing an, Fasziniation für den Prinzen zu entwickeln. Die Abscheu, die ihm schon seit dem Anfang seiner Garouwerdung mitgegeben wurde, verhinderte allerdings, dass aus der Faszination mehr wurde. Der Silberfang war und blieb vorsichtig.

"Also ein Gemälde aus eurem Blut. Wirklich sehr interessant ..." Und das war nicht nur so daher gesagt.
 
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"Nicht wahr? Allerdings fehlt mir heute Nacht die nötige Inspiration um mit dem Werk zu beginnen. Ich werde zwar schon ein wenig Präsenz auf die Leinwand bannen, aber das Gemälde an sich, also den Träger des ganzen, werde ich erst beginnen, sobald ich weiß wie genau ich es gestallten soll!"

Buchet sah kurz von seiner konzentrierten Arbeit auf und sah den Garou an.

"Vielen Dank für diese kurzweilige Nacht, Herr Hohenegg! Ihr könnt euch nun zur Ruhe begeben, wenn ihr mögt. Sobald ich hier fertig bin gedenke ich mich auch zurückzuziehen!"
 
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Von Hohenegg nickte. Er hatte eine anstrengende Zeit hinter sich. "Ich werde mich morgen wieder bei euch melden, Herr Buchet." Er lies dann den Monachen allein.
 
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