[13.10.2015] von Büchern und Geheimnissen

Das Blatt das Kiera beschrieben hat, war mit Schriftzeichen bedeckt, die der Mambo auf keinen Fall geläufig waren, das war wohl ein Fall von automatischem Schreiben gewesen.


aschenputtel text aramaeisch.jpg

Es ist natürlich nicht der Text ist nur ein Schriftbeispiel das ich gefunden habe, denn natürlich kann ich auch kein aramäisch.
 
Entfernt war die Schrift Moishe vertraut, er hatte sie mal in alten Büchern seines Großvaters gesehen. Sie war irgendwie mit dem modernen Hebräisch verwandt aber er war weit davon zu verstehen oder nur Bruchstücke entziffern zu können. Er rief über sein Handy Wikipedia auf und fand folgendes:
"Sieht nach Altaramäisch aus. Hab sowas mal gesehen. Die Sprache wurde ider ersten Hälfte des 2. Jahrtausend vor Christus gesprochen. Durch die Diaspora wird später die neuaramäische Sprache aber nicht nur im Mittleren Osten sondern auch in Amerika, Europa und Australien gesprochen.

 
Nun jeder würde seine Erfahrungen zu verarbeiten haben und hatte so seine Möglichkeiten, sich mit dem Text zu befassen, es war allen klar, daß dies eine ganze Weile dauern würde, bis einer von ihnen den Text entschlüsselt hatte.

Kiera würde nach einiger Zeit von selbst zu sich kommen und hatte keine Erinnerung an das, was mit ihr geschehen war, nur ihr Kopf schmerzte, da die Übernahme nicht mit Vorsicht wie bei den Loa erfolgt war, sondern überfallartig und sogar gegen ihren Willen.

Der Thread ist dann hier zu Ende und das Ergebnis können die, die sich mit der Sprache und der Mitteilung befassen wollen, in einem anderen erörtern.
 
Stefan überlegte kurz und zog sein Handy heraus um das geschrieben zu fotografieren.
 
Vicente würde Keira sorgfältig in Rücksprache mit Libby abgelegt niedergelegt.
Er zog in Betracht bis zum aufwachen auszuharren, entschied sich jedoch statt dessen den Text zu fotografieren - er nutzte mehrere Winkel - sowie eine erste Kopie für die weiteren Studien anfertigen.
 
Out of Character
Auch hier gibt es wieder leben, ...



Als alle gegangen waren trat der Herr des Hauses aus einer der Bücherreihen hervor. Unter seiner Robe bewegt sich etwas, schien sich vor den Blicken aller zu verbergen. Kroch scheinbar dorthin wo einst ein Herz gesessen haben müsste.

Es waren interessante Besucher gewesen, flatterhaft und Granit und Rose und Dornen. Alles vereint.

Dieser Vicente war interessant. Tod und Schwärze lag in seinem Wesen und ein Geheimnis. Er würde die Aufmerksamkeit des Ahnen für später gewiss sein. Später, irgendwann. Bestimmt.

Er blickte nach Kiera. Schätzte ihren Status ab und befand ihn als unkritisch.

Libby saß bei ihr und streichelte ihre Hand. Er lächelte den beiden zu.

Dann betrachtete er das Schreiben.

Der Jude hatte recht, aramäisch. Aus den Zeichen wurden Buchstaben und dann Worte und Bilder.

Faszinierend.

Einfach und schön zugleich.
 
Kiera erwachte plötzlich wie immer und schnappte nach Luft, dabei brauchte sie dies garnicht und blickte sich dann um, verwirrt und doch mit einem verklärten Blick.

Dann sah sie Ithamar und wie er das Blatt betrachtete und das Interesse deutlich in seinem Gesicht stand.

"Alles gut, Libby, mir ist nichts passiert", beruhigte sie die Kleine, die in den Jahren sehr anhänglich geworden war.
"Kannst du das lesen?"fragte sie dann den Malkavianer. "Ich hatte eine starke Vision von jemandem, die sich die Mutter unserer Rasse nannte."
 
„Lilith!“

Das Wort war ausgesprochen bevor der Gedanke ob der Richtigkeit und der Logik gebührend geprüft worden war.

„Man versteht die Worte und versucht den Inhalt verständlich zu machen. Ja, das könnte sein.“

Dann lächelte er und es hatte fast den Anschein als ob er Zwiesprache mit anderen, unsichtbaren, hielt zumindest bewegte er den Kopf als würde er jemanden zuhören.

„Kleine Mambo wurde geritten? Ja. Genau. Es ist immer interessant. Natürlich. So muss es sein.“

Kiera wußte dass das ´Kleine´nicht abwertend gemeint war. Er schätzte die Caitiff. Es war eher auf die Körpergröße gemünzt oder auf ihr Alter.
 
"Ich habe mal gehört, Kain wäre der erste Vampir gewesen, sollte das denn falsch schein? Lillith war das nicht die erste Frau von Adam, die nicht unterwürfig genug war?" sinnierte sie. "Soll das heissen das Kain garnicht der Anfang war?"

Möglich war natürlich alles.

"Meinst du, du kriegst das raus, was das heisst?"
 
Er schaute zu ihr rüber und machte ein überraschtes Gesicht.

„Was meinst du? Ich soll bis an den Anfang zurückgehen? Ich trau uns fast jede Problemlösung zu. Und mit der entsprechenden Zeit sogar darüber hinaus. Aber wozu sollte das gut sein? Denkst du man kann sie fragen ob es so war?“

Er schien das Schriftstück … ausgeblendet zu haben. Er hatte die Arme auf den Rücken verschränkt und hielt das Blatt dort in Händen.

Er wippte auf den Fußspitzen auf und ab. Er dachte nach.

„Adam und Eva, Adam und Lilith, Kain und Lilith, Kain und Abel. Lilith war nie alleine. Die Schöne. Rassenmutter hast du sie genannt. Ja. Könnte sein. Dämonenmutter. Man wird gespannt sein.“

„Herr Rosselini, wenn ich mich richtig erinnere, Vicente Rosselini. Willkommen in der Domäne des Mondes.“

Er blickte das andere Kind der Nacht freundlich an. Seine roten Augen leuchteten dabei und ließen einen wachen Geist vermuten.

Würfe in der Verwaltung
 
Die Nacht ward fortgeschritten und der Italiener hatte sich intensiv mit dem Schriftstück befasst.
Im Rahmen der Zuflucht, auf seine eigenen Mittel für das Studium der ihm kaum bekannten Schrift zurückgreifend.

Das Studium, welches Nächte umfasste, förderte interessantes wie bedenkliches zu Tage. In einer früheren Zeit hätte er sich ausführlicher damit beschafft, mit seinen Vertrauten besprochen und die Erkenntnis um ihrer selbst Willen erfasst. Gerade in Anbetracht des Inhalts. Zu Nacht jedoch war er ein Caitiff, die Anzahl der wahrlich Vertrauten Blutsverwandten vernichtend gering und die Bedrohung fassbar.
So führte ihn der Weg zurück an den Ort an dem man sich zuletzt getrennt hatte, der umfangreichen Bibliothek dessen Wissenschatz er genoss.

Er trat sicheren Schritt ein. In seiner Rechten ein alt wirkendes Büchlein, sowie das ledereingeschlagene Notizheft das er nutzte mit sich führend. Der Blick des Nekromanten durchstreifte den Raum, nahm kurz sichtbar von Libby Notiz bevor er Keira und mehr noch Ithamar bemerkte, welcher sogleich das Wort erhob.

Vicente verharrte regungslos während der Ahn Worte an ihn richtete. Noch einen Moment bevor er annahm bemerkt worden zu sein. Jedoch nicht erschrocken sondern wie die Plastik einer Leiche welche man in den Raum gestellt hatte. Einige Augenblicke verstrichen, bevor sich die Gestalt der Geissel respektvoll verneigte.

"Es ist mir eine Ehre Herr Von Stein." kam die Erwiderung, das Haupt erhob sich und der Blick wurde aufgenommen.
Der Italiener wog die Situation ab. War der Ahn des Mondes doch deutlich höher gestellt und ein Schweigen angebracht, doch schien sich die Etikette in Finstertal über viele Traditionen zu erheben und die Stille weniger geschätzt werden.

"Der Name Lilith fiel. So sie sich mit dem Text befassen mag ich meine Hilfe anbieten."
Ein leichtes senken des Haupts um die Worte zu unterstreichen, bevor er seinen Blick an Libby vorbei erhob.

"Wenn Sie es gestatten." Er sah zu Libby "Wenn es dir recht ist" Bevor er sich wieder an den Alten wandte.
"Habe ich Besuch für Libby dabei." Ein kurze zustimmende Geste und Fiora würde sich zur anderen Geist gesellen. Ohne politisches Kalkül seitens des Nekromanten, sah man von der Weisung ab über bestimmte Sachen nicht zu sprechend, sondern als schlichte Möglichkeit der seinen sich ein wenig von den Anstrengungen der letzten Tage zu erholen. Etwas Zuckerbrot anstatt der Peitsche.
Ohne dies würde sie schlicht draußen verharren müssen.
 
Ithamar gab seinen Text an Kiera zurück. Dabei berührte er ihre Hand. Es wirkte zufällig und unschuldig. Dennoch durchfluteten sie Bilder. Gedanken. Ideen. Sie sah wie Seth und Lilith sich das erste Mal begegneten, wie Kain Seth berichtete wie er zu seinen Kräften gekommen war, wie die Idee geboren wurde den Menschen mit solchen Kräften zu helfen, wie Wissen geteilt und gestohlen wurde, wie ein Dämon auf Verrat reagiert und was aus Tränen, blutigen Tränen erwachsen konnte.

Dann waren die Bilder verschwunden.

Das Mondkind hatte sich vollständig zum Italiener umgedreht. Beide Hände gespreizt und an den Fingern sich berührend, eine Ruhe ausstrahlend.

„Was wissen sie über die Mutter? Und wen haben sie uns mitgebracht? Ein Quell der Freude für geschundene Seelen? Ein Quell des Wissens für durstige Gemüter? Wer ist die Dame?“

Etwas regte sich unter dem Priestergewand und wellenartige Bewegungen zogen sich von der Brust in den rechten Ärmel.
 
Es war nur einen kurzen Moment und doch setzen sich die Gedanken in ihrm Kopf fest und erwarteten eine Bewertung, so dass es der Voodoohexe froh war, dass sich im Augenblick Vicente eher auf Ithamar konzentrierte und nicht auf sie. Sie stand am Tisch und wartete, ob sich etwas neues ergab.
 
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