[12.05.2008]Feste Feiern mit den neuen Bossen

"Nach meinem Wissen könnte es Irrsinn oder eine hohe Stufe von Beherrschung oder Präsenz sein", sagte Kiera ruhig. "Machen sie jetzt keine Dummheiten. Wären sie in den letzten Wochen hier in der Stadt gewesen, dann hätten sie weitaus schlimme Effekte erlebt. Und natürlich darf man in einem Elysium einem anderen nicht in den Kopf sehen und wenn sollte man sich nicht erwischen lassen."

Die Worte McKinneys schien er über sich ergehen zu lassen, nicht gewillt sein Hantieren mit dem Handy zu unterbrechen. Auch dem restlichen Raum schien er keine Beachtung mehr zu schenken.

"Irrsinn, Beherrschung, Präsenz - eine sehr präzise Analyse, doch. Aber vielleicht sollte man noch Auspex, die Kräfte der Setiten und Blutmagie hinzunehmen", troff seine Erwiderung vor ätzendem Spott. Eigentlich war sie ja weder Ursache noch richtiges Ziel, aber sie war halt da und hatte den Fehler gemacht mit ihm zu sprechen. Wäre er bei klarem Verstand gewesen, dann hätte er vielleicht auch derart reagiert, nur um zu schauen ob er nun die Regentin oder eine Doppelgängerin vor sich hatte.

Er blickte wieder auf, als eine Stimme durch den Saal schallte. Der Wolfs im Schafspelz - wahrscheinlich kein Erstgeborener, sondern ein Amt der Exekutive, folgerte er mit dem noch normal funktionierenden Teil seines Verstandes.

Noch einmal tippte er etwas, dann steckte er das Handy wieder ein und schien seine volle, immer noch wütende, Aufmerksamkeit auf Kiera vor ihm zu richten. Falls sie noch nicht geflohen war. "Keine Sorge wegen den Dummheiten. Die werde ich mir für nachher aufheben und dann dieser Archontin in den Arsch schieben", meinte er mit einem bösartigen Lächeln.
 
"Machen sie sich nicht lächerlich und benehmen sie sich nicht wie ein Brujah." Nun war Kieras Stimme schärfer geworden. "Wenn sie nicht augenblicklich aufhören, sich wie ein Narr zu verhalten, können sie mit ihrer Karriere und ihrem Leben abschließen oder sollten sie das vergessen haben."

Sie blickte auf sein Handy.

"Und stecken sie dieses Gottverdammte Handy weg. Vielleicht möchten sie aber auch, dass ich Honorius Grimm über ihr Verhalten informiere."

Hoch gepokert, aber was blieb ihr anderes übrig, sie hatte Rudolf noch nicht im Gildehaus getroffen, also könnte es gut sein, dass er zu ihm gehörte, wenn nicht, dann hatte sie eben Pech gehabt
 
Die Worte über seine Karriere und sein Unleben schienen spurlos an ihm vorüber zu gehen, als jedoch der Name Grimm fiel glätteten sich seine Züge. Seine Körperhaltung und seine Stimme entsprachen im Folgenden sehr viel mehr der zivlisatorischen Norm anständigen Verhaltens, als eben noch.

"Ein Brujah? Als Brujah würde ich diese Veranstaltung wohl jetzt verlassen, inklusive derber Gossensprache und zertrümmertem Mobiliar", entgegnete er mit spielerischem Charme, der einen krassen Gegensatz zu seiner Darstellung von Zorn bildete. "Und ich kann ihnen versichern, dass dieser mobile Fernsprecher nicht dazu in der Lage ist jemanden in den Kopf zu sehen, noch andere Disziplinen auszuführen." Er lächelte. "Sie können also unbesorgt sein. Außerdem habe ich ja womöglich gerade den ehrenwerten Grimm über die Lage ins Bild gesetzt", fuhr er fort. Und allein die Vorstellung des Alten, wie er in der Versammlung unter den anderen Ahnen saß und plötzlich ein vibrierendes Handy aus der Tasche zog, steigerte seine Laune erheblich.

Er warf einen Blick umher. "Dieser Zirkus dürfte einigen hohen Damen und Herren ziemlich quer im Magen liegen. Sind eigentlich die örtlichen Anarchen anwesend?", wechselte er das Thema ebenso plötzlich wie ihm wieder eingefallen war, wie wenig er noch über die Stadt und ihre Bewohner wusste.
 
<body><p>Eine schnelle Analyse der Lage fand statt,aber er konnte nicht folgen, der Kampf in seinem Inneren war noch nicht zu Ende. Kai wehrte sich, der Körper verkrampfte und blickte ins Leere.<p><br><p> es ist mein Recht! Ohne mich wärst du längst tot und für deine Sünde hätte man dich längst vernichtet! Du has keinen Wert. Nenn mich nicht Verräter, wir beide Wissen wer das eingefädelt hat. Knie vor einem Herrn und aktzetiere es!<p><br><p>Endlic! Diese Runde hatte er gewonnen,nun musste er einen Plan aufstellen und umsetzten.
 
"Doch, das geht, wenn man genug Erfahrung hat", erwiderte Kiera auf die Sache mit dem Auspex und dem Handy. "Oder was meinen sie, wie das Artefakt entstanden ist, das die Archontin ihr eigen nennt."

Die Idee, dass Grimm ein vibrierendes Handy in seiner Kutte hatte, fand sie dann allerdings doch ausgesprochen lustig, alleine der Stilbruch.

"Sagen wir es mal so, ich denke, es wurde jeder betroffen, doch nicht jeder geht gleich damit um. Wenn Irrsinn Ängste und Verfehlungen ins Gedächtnis zurück ruft, dann könnten hier einige tickende Zeitbomben im Raum sein." Sie blickte sie um, suchte nach Anzeichen in den Gesichtern.

"Was die Anarchen angeht, Jenny Färber würde sich eine solche nennen, doch als es um die Verteidigung der Stadt ging, stand sie immer in der ersten Reihe. Wenn Anarchismus bedeutet, immer dienlich zu sein und keinen Dank dafür zu verlangen, dann ist sie eine und man sieht einfach über ihre schlechten Manieren hinweg. Ansonsten, einige Sympathisanten könnte ich mir vorstellen, ein Toreador, der herumläuft und Parolen schwingt, aber ich weiß nicht, ob ich den wirklich ernst nehmen kann. Sie spielen doch wohl nicht mit der Absicht, diesen beizutreten."
 
Als Rin mit dem Taschentuch in der Hand einen Schritt auf Gretchen zu geht, trifft ihn der Geruch des Blutes unvorbereitet. Als wäre alles um ihn herum eingefroren, stockt er in der Bewegung, lässt das Taschentuch fallen und starrt das Blut an, unfähig sich zu bewegen. Doch in seinem Kopf tobt der Kampf zwischen seinem Bewusstsein und dem Raubtier in sich.
Sein Geist war geschwächt durch den vorigen Angriff des Irrsinns und das Biest nutzt die Schwäche und die Sensation des Blutgeruchs, samt Erinnerung an den Geschmack von Roxanas Blut, aus und greift brutal das Bewusstsein von Rin an. Nachdem er drei, vier Sekunden wie eingefroren steht, lässt er das Taschentuch fallen und stolpert wieder ein paar Schritte zurück und ein halb unterdrückter, gurgelnder Schrei entflieht seiner Kehle, während er mit den Händen an seine Schläfen drückt, als hätte er massive Kopfschmerzen.
Doch es war weit mehr als nur Schmerzen, es tobt ein Kampf.

Zu.. zurück.. ver..schwinde, du.. hast... keine.. Macht über mich... Fall sie an! Durchstoße ihren Hals mit deinen Fängen! Genieß ihr Blut! Du weißt, dass du es willst!

Rin fällt auf die Knie, noch immer mit weit aufgerissenen Augen, jedoch ohne die Umgebung warzunehmen, doch jetzt wieder vollkommen still nach Außen.

Ich.. werde... mich nicht... beugen.

Es war Ruhig. Erst nur einen Moment, dann ein paar Sekunden und schließlich verging eine Minute und Rin kommt wieder zu Bewusstsein und schaut sich um. Doch der Frieden trügt. Trink ihr Blut! Kaum stand er wieder, fällt er auch schon erneut auf die Knie. Er war jetzt in der Verteidigung, den ständigen Angriffen des Biests ausgesetzt. Das ist die Hölle.. Hah! So jung, so naiv, die Hölle erwartet dich, wenn du dich mir nicht beugst!

Verschwinde! Heh, das ist noch nicht vorbei, ich komme wieder.

Und dann mit einem Aufschrei... war Ruhe. Rin fällt nach vorne, steht ja da auf Händen und Knien. Unbewusst kommen menschliche Triebe wieder hoch und er atmet schwer, obwohl seine toten Lungen keinen Sauerstoff mehr benötigen. Dann erhebt er sich langsam und schaut mit noch immer leeren Augen Richtung Gretchen. Wieder ohne groß nachdenken zu können, spricht er sie an. "Entschuldigt.. ich habe.. das Taschentuch fallen lassen. Mehr habe ich leider nicht dabei.."
 
Moishe bekam die kleine Szene um Grete und den bisher unbekannten Asiaten mit und sah sich kurz um. Niemand schien darauf direkt zu reagieren, auch wenn der Kerl sich jetzt langsam wieder im Griff zu haben schien. Er hatte sein Gesicht inder Zwischenzeit notdürftig gereinigt. aber es bedurfte noch der genaueren Pflege. Er ging auf Grete und den jungen Mann zu.
"Frau Worre, alles in Ordnung?" Ohne weiteren Kommentar reichte er der Malkavianerin einige Papiertaschentücher, sein eigenes aus Seide hatte bereits für sein eigenes Gesicht verwendet.
"Und sie junger Mann, kommen Sie wir suchen den Waschraum auf und machen uns wieder präsentabel. Ich bin Moishe ben Levy, Ancilla vom Clan Ventrue. Freut mich Sie kennenzulernen."
Moishe streckte dem Mann seine Hand hin und setze ein etwas schiefes Grinsen auf.
 
Helena hatte hatte die letzten Wort von Galante gehört und schüttelte den Kopf. Narren, allesamt diese Hohlköpfe von Archonten, unter Buchet wäre manches anders gelaufen.
Aber jetzt war sie Hüterin, ging von einer Gruppe zur anderen und fragte nach dem Befinden. Das war eine Sch...ßparty, gemacht ohne nach zu denken, einfach um was zu machen, noch dazu im ungeschützten Teil der Akademie.

"Herr ben Levy." Sie stand mit einem Mal neben ihm. "Ich denke, sie sollten unsere Leute hier raus bringen, gehen sie mit ihnen ins Café. Ich sage Maya Bescheid das sie aufmacht und für jeden eine kleine Stärkung bereitstellt, bevor hier noch ein Unglück geschieht. Es hat zuviele Sterbliche hier."
 
Moishe hatte Helena garnicht kommen hören, nickte aber bei deren Befehl. "Ich kümmere mich darum Miss O´Niell. Was für ein Schlamassel!" Den letzten Satz hatte er nur geflüstert.
"Würden Sie bitte Frau de Groote sagen, das ich bereits zum Cafe vorgefahren bin, sie mich aber nur anrufen muss und ich hole sie hier ab."
Dann wandte er sich mit lauter Stimme an die anderen Kainskinder.
"Sehr geehrte Damen und Herren, auf Grund der unvorhergesehenen Umstände halten wir es für besser diese Festivität zu verlegen. Wir treffen uns alle auf Anregung der Hüterin Miss O´Niell in dem Ihnen allen sicher bekannten Cafe de Trois. Wer sich vorher noch frisch machen möchte sollte das sofort tun. Der Saal wird in den nächsten Minuten geschlossen werden. Wer eine Mitfahrgelegenheit benötigt melde sich bitte bei mir, genauso bitte ich diejenigen die eine selbige anbieten können kurz bei mir. Wir werden in 15 Minuten aufbrechen."
Zum ersten Mal hörten viele den sonst so ruhigen und eher höflich gesetzt sprechenden Moishe im Kommandoton sprechen. Er war bestimmend und gut zu verstehen. Jeder der ihm zuhörte merkte das dieser Mann schon oft Befehle gegeben hatte.
Dann wandte er sich an Rin. "Kommen Sie machen Sie schnell, wir sehen beide nicht so aus das man uns der Herde präsentieren sollte" und ging zur Toilette um sich zu waschen.
Auf dem Weg fragte er nach dem Leiter des Catering und nahm den Beiseite mit hinaus. "Hören Sie, wir wissen ja das Sie und ihre Mitarbeiter diskret sind, aber eine Sache muss heute Nacht noch geschehen. Ich möchte das alle benutzten servietten, Papiertaschentücher oder Handtücher die sie hier finden verbrannt werden - nicht eines darf übrig bleiben oder in fremde Hände geraten. Sammeln sie alle in einer Mülltüte und händigen Sie meinem Mitarbeiter Hr. Araron Meier aus, der sich bald hier einfnden wird." Die letzten Worte waren in eindringlichem Ton gesprochen und würden den Mann kraft der Fähigkeiten des Ventrues zwingen genau nach dessen Befehlen zu handeln.
Nach diesem Intermezzo lief Moishe mit dem Handy am Ohr zum Waschraum. Dort wusch er sich Gesicht und Hände und steckte die blutbeschmierten Papiertücher ein. Aaron würde den Müllberg in einer Stunde abholen und an einem sicheren und nicht leicht einsehbaren Ort auf seine Anweisung hin verbrennen.
In den folgenden Minuten bis zur Abfahrt hielt er vor allem die Tremere im Auge damit keiner die Situation nutzte auf diese Weise an das Blut einiger Mitkainiten zu gelangen.
 
"Doch, das geht, wenn man genug Erfahrung hat", erwiderte Kiera auf die Sache mit dem Auspex und dem Handy. "Oder was meinen sie, wie das Artefakt entstanden ist, das die Archontin ihr eigen nennt."

Er hatte ja nur von seinem Handy im aktuellen Zustand gesprochen, aber wenn sie ihn für so unwissend hielt, wollte er diese Annahme nicht erschüttern. Gleichzeitig verfestigte sich seine Meinung es nicht mit der Regentin zu tun zu haben. Aber da würde er sich noch nicht endgültig festlegen. Man hatte schon Pferde nicht kotzen sehen. "Tatsächlich? Wie überaus praktisch. Was ist das für ein Amulett? Ich wusste gar nicht, dass die Archonten über Blutmagie verfügen." Und den ganzen Rest weiß ich auch nicht. Ich bin der Hering zur Fütterungszeit im Eisbärgehege.

"Sagen wir es mal so, ich denke, es wurde jeder betroffen, doch nicht jeder geht gleich damit um. Wenn Irrsinn Ängste und Verfehlungen ins Gedächtnis zurück ruft, dann könnten hier einige tickende Zeitbomben im Raum sein." Sie blickte sie um, suchte nach Anzeichen in den Gesichtern.

Er hatte sich schon umgesehen und die verschiedenen Reaktionen auf die geistige Vergewaltigung registriert. "Ich für meinen Teil halte jeden von uns für eine tickende Zeitbombe. Schließlich sind wir Raub- und keine Kuscheltiere."

"Sie spielen doch wohl nicht mit der Absicht, diesen beizutreten."

Er schmunzelte und richtete den Blick wieder auf Kiera. "Sie sollten sich entscheiden: entweder soll ich keine Dummheiten machen, oder aber ihnen meine Absichten mitteilen." Würde eine Regentin mitten im Saal auf einer solchen Veranstaltung eine solche Frage stellen? Nun, unmöglich war keine Kategorie in der eine aufrecht gehende und Blut saufende Leiche denken sollte. Und er tat es auch nicht.

Rudolf musterte Moishe, als sich dieser zum Zeremonienmeister aufschwang. "Tatsächlich, es kümmert anscheinend doch jemanden was aus uns wird. Ist das die Hüterin?", fragte er wie nebenbei mit nachdenklicher Stimme nicht unbedingt Kiera, allerdings standen sie ja nun mal beieinander. Es war nicht ganz klar ob seine Frage auf Moishe oder die Frau neben diesem abzielte, schließlich lag ja immer noch ein Hauch von Irrsinn in der Luft.
 
Johnny war verwirrt. Was war hier los? Hier schienen etliche Leute ziemlich durch den Wind zu sein. War also nicht nur ihm was Seltsames passiert? Der Tremere (Katharina hatte dem Brujah vorhin seinen Namen genannt, von Schwarzenburg oder -berg hieß er doch) wirkte irgendwie ziemlich aggressiv, von seiner Mimik und sonstigen Körpersprache her. Andere Kainiten hatten Blut im Gesicht. Hatten die geweint, oder was?
Und der Hüne stand da mit einer Frau im vornehmen Kostüm, und sie hatte sich an ihn geschmiegt.

Jemand kam aus dem Konferenzraum, der Schwarze in dem weißen Anzug. Wenn sein Blick auf Johnny fiel würde Malik in dessen Gesicht einfach nur Verwirrung lesen. Der Brujah war viel zu verwirrt um wütend zu sein, und er hatte absolut nicht kapiert was da eigentlich passiert war, er wäre von selbst gar nicht darauf gekommen, dass ein Malkavianer oder sonstwer sowas bei ihm ausgelöst haben könnte. Sowas war Johnny noch nicht passiert. Er wusste wie es sich anfühlte, wenn jemand bei ihm die Disziplin Präsenz anwendete und sich selbst auf diese Art viel sympathischer erscheinen ließ, denn Simon hatte ihn diese Wirkung nach Vorwarnung spüren lassen bevor er sie Johnny beigebracht hatte.
Er wusste auch von Simon, dass Ventrue und Tremere einem in den Kopf Befehle einpflanzen konnten und einen zwingen konnten die Wahrheit zu sagen. Aber wirklich passiert war auch das ihm noch nicht - zumindest nicht dass er wüsste. Aber sie konnten einen ja auch Erlebtes vergessen machen.

"Ich nehme einmal an, dass der Alte nicht wieder hier herausspaziert ist?" fragte der Schwarze.
Johnny zuckte nur mit den Schultern. Er hatte den Typen bloß in Richtung Konferenzraum gehen sehen, danach nicht mehr.
Oje, und dann stand anscheinend jemand kurz vor der Raserei, der Typ sah nach Japaner aus, aber woher sollte man das wissen, na Asiate war er jedenfalls.
Johnny tangierte der Blutgeruch nicht, denn er hatte nicht den geringsten Blutdurst, er war vollkommen satt.
Hätte Johnny einen Pflock dabei dann könnte er bei Bedarf den Asiaten ruhigstellen. Aber das war ja ein Elysium, da würde er sich des Elysiumsbruchs schuldig machen, und des Maskeradebruchs obendrein. Wenn Menschen anwesend waren sollte man besser keinem Blutsauger ein Stück Holz ins Herz rammen. Aber zum Glück konnte der Asiate sich noch so gerade eben zusammenreißen. Aber nur knapp, Johnny kannte das ja selbst nur zu gut und erkannte die Anzeichen.

Dann kam noch jemand aus dem Konferenzraum. Die Frau, die diesem Grimm Paroli geboten hatte.
Sie sprach mit dem Typen im Smoking, und der machte dann eine kurze Ansprache. Sie war hier also die Hüterin und hieß O´Niell.
Die Party aufzulösen war auf jeden Fall jetzt das Vernünftigste was man tun konnte.

"Möchten Sie bei mir mitfahren?" fragte Johnny Katharina.
"Ich bin mit meinem Auto da."
 
Nachdem Prinzens einer Pause gnädig zugestimmt hatten, schlüpfte auch Lurker aus dem Sitzungsraum hinaus und durchmaß den Ballsaal mit kritischen Blicken. Natürlich war von dem Verursacher des allgemeinen Chaos keine Spur mehr zu sehen. Eine Tatsache die mit dafür sorgte, dass in dem Nosferatu bereits Verdrängungsmechanismen griffen und er sich zu fragen begann, ob die Person die er gesehen hatte auch wirklich da gewesen war, oder er sich nur ein Gesicht zu einem Phänomen zurechtgelegt hatte. Über dem gesamten Saal lag der Duft des vergossenen Blutes wie der nebelige Dunst in einer Opiumhöhle. Der Verborgene leckte sich unwillkürlich über die Lippen, während er einen Blick auf die Menschen warf. Vermutlich hatte die Bugwelle des Ereignisses gereicht um sie völlig aus dem Konzept zu bringen. Er erwartete also, dass einige einfach nur wie blöd da stehen würden, den Blick auf ihre Füße geheftet und die Stirn schwer arbeitend, in dem verzweifeltem Versuch sich erinnern wofür diese Dinger da unten gut gewesen sein mochten, während andere vielleicht einfach nur zu einer Kugel eingerollt lagen und nicht aufhören konnten sich zu übergeben. Wenn die Mondkinder ihre Finger im Spiel hatten galten plötzlich nicht nur andere Spielregeln, nein, man durfte sich einfach nicht wundern wenn Karten geworfen wurden, wo eben noch ein Würfel die Hauptrolle gehabt hatte. Wenn man nicht untergehen wollte, blieb einem manchmal dann nichts anderes übrig als zu Nicken und seinen gesamten Einsatz auf das Pferd mit dem Hut zu setzen, der aussah wie ein Obstkorb.

Vornehmlich wollte er prüfen wie es seinen Geschwistern hier draußen ergangen war. Immerhin war es möglich, dass Dr. Thürmer oder Harold Hilfe brauchten, oder hier draußen etwas beobachtet hatten, dass interessant war. Vielleicht war der seltsam prophetische Störenfried ja nicht alleine gewesen? Daher hielt der Nosferatu also Ausschau nach den Beiden anderen und war plötzlich sehr froh, dass sich Stray bereits im Vorfeld verdrückt hatte. Möglich, dass sie so etwas sogar geahnt hatte? Sie hatte in ihrem Überlebenskampf unglaubliche Instinkte und Reflexe entwickelt und dank ihres Wesens war sie diesen Impulsen sehr Nahe.
Desweiteren war es auch möglich, dass der Uralte in der Nähe war. Die Tatsache dass er nicht eingeladen war und noch nicht mal das Aufenthaltsrecht in dieser Stadt genoß, konnte einen Nosferatu für gewöhnlich nicht aufhalten. Schon gar nicht einen von Evangelistos Format. Gut möglich also, dass er hier war und nun Kontakt wünschte.

In seiner Nähe sah er Helena und den Partylöwen Ventrue bei der Arbeit. Bei der Hüterin erkannte man, dass sie eine Finstertalerin war, denn sie handelte und versuchte Sicherheit und eine Linie herzustellen. Der Andere schien einfach Krisen und Befehlsgewalt gewohnt zu sein und tat daher auch das nötige. Vielleicht war das hier, seit Seneschall Kuragin, endlich mal wieder ein Blaublüter der diesen Namen auch verdiente? Zu schön um wahr zu sein, nachdem Lurker so viele Kleiderständer, befehlsempfangende Speichellecker, machtgeile Intriganten und unfähige Schnösel hatte kommen und, vor allen Dingen, hatte gehen sehen.

Kurz überlegte er, ob er seinen Geschwistern, so sie sich denn bei ihm einfinden würden, die Anweisung geben sollte entgegen der Aussage der Hüterin hier in der Akademie zu verbleiben, denn immerhin war das die letzte Aussage der Stadtverwalterin Auvergne, die Helena hier, ganz nonchalante Kraft eigener Arroganz außer Kraft setzte.
Der Nosferatu verwarf die Idee aber schnell wieder. Die Interessanten Dinge würden nicht in einem verlassenem Tanzsaal stattfinden, sondern dort wo die anderen Untoten waren. Also würden die Nosferatu auch dort sein. Außerdem hatte man ihn gerade eben im Sitzungssaal so herrlich ignoriert, und seine Einwände als der eigenen Inspiration entsprungen gehandhabt, dass er mit großer Freude der kleinen, rebellisch tänzelnden Flamme in seinem verdorrtem Herzen nachgab.
Tatsächlich würde er sogar anpacken und mithelfen, wenn es etwas zu tun gab.
 
Nun, warum stellten sich Tremere immer vor, dass nicht sein konnte, was in ihre kleine Welt nicht passte? Das und der Zwang zum Gehorsam waren die Dinge, die sie an diesem Clan eigentlich am meisten hasste und natürlich die Tatsache, dass es eine Blutlinie der Tzimisce war. Es war schon schlimm, wenn man sich mal in den Gedanken und dem Wissen von Etrius herumgetrieben hatte und so Dinge erfahren hatte, die man lieber nicht wissen wollte, aber das gehörte zu den Dingen, die sie nicht berührte.

"Ich weiß nicht, wo sie es her hat, doch es gibt schließlich genug Tremere, die solche Dinge verkaufen oder an verdiente Personen verschenken", erwiderte sie zu erst einmal unverbindlich. "Warum sollte ich nicht hier mit ihnen über so etwas sprechen, es gibt wenige Orte an denen es gefährlicher wäre uns zu belauschen, finden sie nicht?" Und vermutlich hatten das Gildehaus die meisten Ohren und es wäre mit Sicherheit interessant, da mal ein wenig nachzuforschen.

Sie sah zu Moishe. "Nein, das ist nicht der Hüter, aber die Frau im weißen Kleid ist die Hüterin und sie scheint ihn beauftragt zu haben."

Nun, sie hatte dies kaum erklärt, als Helena schon zu ihr kam.
 
Tatsächlich kam Helena zu Kiera.

"Gut, dir geht es gut." Sie nickte den Umstehenden zu. "Hilfst du bitte Ben Levy und schaust dich, wenn du draußen bist ein wenig nach auffälligen Auren und ähnlichem um", sagte sie. "Hast du den Kerl gesehen und kannst ihn aufspüren?"

Nun, es kam der Einwand von dem Namen, gut hatte die Hüterin vermutlich vergessen im Eifer des Gefechts oder die Mambo hatte es ihr gegenüber noch nie erwähnt.

"Ich habe vielleicht was anderes für dich, ich hoffe, ich komme dran, bevor irgendeiner denkt, er müßte er lang und breit anfingern."

Out of Character
Vermutlich wird das Gespräch etwas länger dauern, aber Namen fallen keine. Ich führe nur nicht gerne Selbstgespräche.
 
Er blinzelte und war seinen Gedanken wieder entkommen. Sein Blick ging wieder zu Kiera, die sich nun plötzlich etwas zurückhaltend gab. Offenbar war sein Vorgehen etwas zu agressiv gewesen. Bevor er aber weitere Anstrengungen unternehmen konnte das Geheimnis zu lüften, kam die als Hüterin benannte Frau auf sie zu.

Die Frau war nicht nur in seinen Augen scharf wie eine Rasierklinge, sondern sie war auch mit Gefolge erschienen und im Konferenzraum gewesen (wenn man den jüngsten Erinnerungen noch trauen konnte). Also handelte es sich wohl um eine Ahnin. Da wollte er, trotz des leckeren Anblickes, nicht im Wege stehen. Also verneigte er sich und zog sich dann mit ein paar rückwärtigen Schritten zurück.
 
Da alles mehr oder minder in Ordnung zu seinen schien verließ Malik den Baalsaal und begab sich nach draußen, wo ihm die kühle Nachtluft entgegenwehte. Auf dem Platz der Akademie angekommen schaute er sich noch einmal um und spannte dabei seine Sinne bis zum Zerreißen an. Vielleicht konnte er den Alten oder jemanden anderes finden, der sich in den Schatten verbarg.
Der Malkavianer konnte noch nicht lange wer sein oder sehr weit gekommen sein, wenn ihn seine innere Uhr keinen streich spielte. Doch würde er ihn wahrscheinlich nicht einmal sehen, wenn er genau hinter ihm stand. Doch der Schwarze würde jetzt nicht hier stehen, wenn er so leicht aufgeben würde. Daher schloss er kurz die Augen und horchte in sich hinein. Sein inneres war immer noch aufgewühlt und es würde noch eine Weile dauern, eh er sich wieder vollkommen unter Kontrolle hatte, doch genau das würde ihm jetzt vielleicht helfen.

So rief die Geißel in die Nacht hinaus, doch nicht in einer Stimme die für menschliche Ohren zu vernehmen war, nicht einmal in einer Stimme, die für andere Kainiten zu vernehmen war. Er rief in der Stimme des Wahnsinns, die für die reserviert war, die mit dem Netzwerk verbunden waren und nicht einmal hier konnte man sicher sein, dass sie von allen gehört wird.
Wer bist du? Wo bist du? Sprich mit mir!

Malik konnte sich nicht sicher sein, ob der Fremde seine Nachricht vernahm, da Worte nicht immer im Netzwerk übertragen wurden, sondern eher Gefühle, Bilder und Visionen. Doch sandte er auch Bilder aus und so ging die Botschaft auf die Reise und der Schwarze hatte ein klares Bild ihres Ziels vor Augen. Mit geschlossenen Augen lauschte die Geißel nach innen und Außen und hoffte auf eine Antwort.
 
Kiera wartete einen Augenblick, bis das Gespräch mit Helena zu Ende war. Alles in allem hatte sie zumindest mit Rudolf so leise gesprochen, dass keiner ohne Auspex und geschärfte Sinne etwas mitbekommen konnte. Was immer also Johnny mitbekommen haben wollte, es war wohl nur seiner kranken Fantasie entsprungen.

Nun wandte sie sich wie Rudolf zu. "Wollen wir gehen, eigentlich brauchen wir kein Auto, es sind nur ein paar Meter und ich möchte draußen etwas überprüfen."
 
Roxana hatte den Sitzungssaal verlassen und sah sich nach Rin um, immerhin war zu befürchten, dass es ihn schlimm erwischt hatte, vielleicht schlimmer als er es verkraften konnte und so war es dann auch.
Mit einigen schnellen Schritten war sie durch den Raum und bei ihm.

"Rin, etwas nicht in Ordnung mit dir?" fragte sie und musterte ihn und dann die Anderen. "Ich hoffe, ihr habt es gut überstanden."
 
Schmidt wollte wieder schlafen. Was er gesehen hatte unterschied sich nicht von dem, was sich ihm schon dargeboten hatte. Die übliche Mischung aus Angst und Ignoranz, nur schwach gewürzt, durch winzige Prisen Erkenntnis. Was sich an Konsequenz daraus destillieren ließ, konnte mit Fug und Recht als vernachlässigbar angesehen werden.
Trotzdem konnte Schmidt nicht wieder einschlafen.
Das war befremdlich und sicherheitshalber schaute er nochmal auf seine beiden Uhren. Tatsächlich, die Zeiten liefen immernoch synchron ! Er blätterte in der ihm eigenen langsamen, etwas zerstreuten Hektik in seinem Heftchen, doch da war nichts weiter. Garnichts. Kein Eintrag mehr für heute, morgen oder auch in hundert Jahren.
Kein Eintrag.
Kein Eintrag !
Die Überraschung wich einem Grinsen. Ja natürlich ! Es mußte wieder an der Zeit sein, um neue Einträge zu machen. Das Ende eines alten und der Beginn eines neuen präkognitiven Milleniums. Das Ende eines gefühlten Jahrtausends Malkavianerzeit.
Und was für besondere Tage das waren. Da merkte man ersteinmal, wie alt man wurde, witzelte Schmidt mit sich selbst. Sowas verschlief man doch nicht. Die Zukunft wurde, entgegen der allgemeinen Auffassung, nicht alle Tage neu geschrieben. Eher in menstruationsartigen Schüben, da war sich Schmidt ziemlich sicher.
Sicher war er sich auch, das das Kommende Arbeit bedeuten würde, harte Arbeit. Zuerst würde er einmal nach weiteren bestehenden Parallelen suchen müssen. Wenn die Zeiten dermaßen konform liefen, dann sicherlich noch einiges andere mehr. Er mußte herausbekommen, welche Ereignisse für ihn bestimmt waren. Passieren tat ja viel und ständig, doch Schmidt interressierten nur die Dinge, die wirklich hundertprozentig mit seiner Zeit synchron liefen.
Das war auch gut so. Ein Schmidt allein konnte sich ja nicht um alles kümmern. Gab auch so schon genug zu tun.

Der Alte setzte sich zunächst wieder auf. Die kopflosen Ahnenhühner hätten sich wahrscheinlich gewundert, wenn sie gewußt hätten, wo Schmidt all die Zeit geschlafen hatte und jetzt saß. Sogar der kleine Oli wäre wohl überrascht gewesen, auch wenn der es hätte ahnen können. Oli hatte sein zweites Gesicht aber immer schon gut einzusetzen gewußt. Es war also zumindest denkbar, das er es wußte.
Doch eine andere Lektion, die Schmidt schon vor langer Zeit gelernt hatte war, das zwischen wissen und glauben das Meer lag. So, wie zwischen dem Wort und der Tat.
Einer tat aber was, das konnte Schmidt ganz deutlich spüren, praktisch sofort, als er seine kleine Existenznische der Malkavianerzeit betrat. Doch, doch, kein Zweifel möglich. Da war ein dünnes Stimmchen, getragen von Unwissenheit und dem immer leicht jammernden Tonfall der Unsicherheit. Das Stimmchen kannte nichtmal seinen Namen, war aber neugierig.
Nunja, wenn das kein Zeichen war, was dann ? Und wenn er seine eigenen Worte nicht Lügen strafen wollte, dann mußte er diesem suchenden kleinen Splitter wohl oder übel helfen, etwas in sich zu erkennen. Er hatte es nötig, der Splitter namens..., namens..., ahh, da war es ja, Malik. Malik Trapper. So voller Blut verschmiert. In mehreren Schichten.
War dieser Trapper auf der Party gewesen ?
Schmidt konnte sich nicht an ihn erinnern. Immer wenn er versuchte, sich zu erinnern, sah er das Bild eines Schmuckstücks vor sich. Das hielt ihn aber nicht davon ab, ein bisschen mit diesem Malik zu plappern.

"Trapper ? Hast du deinen Schmuck verloren, Trapper ?"
 
Rin dreht langsam seinen Kopf und schaut Roxana mit leerem Blick an. "Es.. geht wieder.. was war das?"
 
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