[12.05.2008]Feste Feiern mit den neuen Bossen

Katharina sah sich das Geschehen erst recht interessiert an, wobei ihre Aufmerksamkeit zunächst ganz klar auf der Statthalterin lag, dann nahm sie die Frage ihres Begleiters wahr.

"Oh, wie es aussieht, haben die Damen und Herren alles im Griff, da werden wir hier wohl nicht länger gebraucht. Außerdem möchte ich doch den Archonten nicht die Gelegenheit nehmen, mit ihren überragenden Fertigkeiten zu glänzen, indem ich dort herumstümpere, was meinen sie ?" stellte sie die Gegenfrage.

Ob sie half oder nicht, war ziemlich gegenstandslos, man konnte ihr aus beidem einen Strick drehen, wogegen sie wohl auch nicht viel tun könnte. Außerdem verdarben zuviele Köche schnell den brei, da ließ sie doch lieber die Vollprofis ran und hielt sich an der Seitenlinie auf. Da war auch die Sicht besser. Und sie brauchte keinen Disziplinseinsatz abzuleisten, auch wenn sie das sowieso nicht getan hätte... Sollten die neuen Chefs nur machen und mal zeigen, wie gut der neue Besen auskehrte und wie lange sich diese Standards halten würden.

"Gehen wir."
 
Moishe lächelte Iain matt zu als dieser sich zu ihm gesellte.
Bruder, das klingt gut...auch wenn ich gerade über den Begriff Kainskind nachdenke und Kain und Abel waren auch Brüder.
"Iain, ich habe nicht die geringste Ahnung was das gewesen sein soll. Ich halte es aber für eine recht hohe Disziplin der Malkavianer, auch wenn ich etwas ähnliches noch nicht erlebt habe. Warum zu dem ganzen Simsalabim die Gitarre notwendig war weiss ich auch nicht.
Ich hoffe nur das nach Zach jetzt nicht der nächste Alte anfängt Amok in Finstertal zun laufen. Auf eine Schlacht mit Malkzilla habe ich nämlich überhaupt kein Lust. Ich beneide Trapper und Pareto nicht. Wahrscheinlich ruft Galante gerade die Blutjagd auf den Kerl aus und das wird letztlich heissen das Sheriff und Geißel sich mit dem Kerl werden auseinandersetzen müssen."
 
Johnny beobachtete das Geschehen.

"Wie es aussieht übernehmen die Ahnen die Gehirnwäsche selbst, und die können das sicherlich am besten."

Solange die das nicht bei mir machen ist gut.

Die konnten jedem das Hirn völlig umkrempeln, das war kein sehr angenehmer Gedanke, und der Brujah hoffte dass man das mit ihm nie machen würde. Ahnen, die das konnten sollte man wirklich nach Möglichkeit meiden.
Ein falsches Wort, zack stocherten die einem im Hirn rum.

"Auf unsere Hilfe wird man also verzichten können."

Johnny verließ also mit Katharina das Gebäude. Und jetzt, in welche Richtung ging es zum Café?

"Sie kennen also den Weg? Wo müssen wir denn jetzt lang?"

Die Ruhe hier draußen tat gut. Johnny war froh diesem Gewusel und Gewimmel dort drinnen entkommen zu sein.

"Hatten Sie auch alle möglichen Bilder gesehen? Alle meine Missetaten sind sozusagen wie ein Film in meinem Kopf abgelaufen, und das war teilweise so real als hätte ich es nochmal erlebt. Ist den anderen Kainiten das wohl auch passiert oder warum waren die dann alle so neben der Spur? Und das soll ein alter Malkavianer getan haben...?"

Irgendsowas hatte er doch aufgeschnappt. Einem uralten Malkavianer war wohl etliches zuzutrauen, aber warum sollte er das getan haben?

"Als wir getanzt haben ist mir kurz so ein Typ mit Gitarre aufgefallen, der in Richtung Konferenzraum ging. Der hatte ziemlich wirres Haar. Der könnte es wohl gewesen sein. Aber warum bloß..."

Tja, wenn er älter war als alle Ahnen hier,, dann waren sie für ihn wohl nur wie kleine Ameisen, und er erfreute sich daran wie sie alle wild durcheinanderliefen nachdem er heißes Wasser auf sie geschüttet hatte? Oder war es nicht einfach bloß Sadismus?
 
Nach und nach waren auch die letzten auseinandergetriebenen Beschäftigten aus den hintersten erreichbaren Räumen zusammengetrieben, zwischendurch begegnete er dabei anderen der Untoten die er doch vorhin schon gesehen hatte, sie trieben ebenso Leute zusammen.

Wozu überhaupt der ganze Mist? Wenn die hier fähig wären hätt es nie überhaupt ne Feier mit so viel Untoten gegeben, bei der auch nur ein einziger Kellner mit ansatzweise freiem Willen unterwegs wär.

Und sicher war es in solch einer Stadt auch kein Problem verhasste Clans sehr schlecht dastehen zu lassen, auf Kosten anderer Leute. Mit einem leicht überheblichen Grinsen machte er sich darauf auf den Weg zur großen Gehirnwäschesitzung, untderdrückte noch vor der Tür so gut er konnte das Gefühl hier allen überlegen zu sein in seinem Lächeln und suchte sich einen freien Platz für die Arbeit. Nachdem er sich kurz informierte auf welche Informationen man sich geeinigt hatte, begann er damit hier die nötige Arbeit am Verstand der Leute zu erledigen. Aus einem tief verdrängten Teil ihn ihm drangen dabei Fragen nach obenmit denen ER nicht gerechnet hatte. Setzten hier Reflexe von Kai ein? Hoffentlich würden diese nicht zu stark werden. Die fest eingearbeiteten Denkvorgänge drängten ihn zur Vorsicht, so fragte er jeden der Leute ob sie jemanden ausserhalb der Feier über seltsame Vorgänge informiert hatte, in einem Fall wurde er tatsächlich fündig. Eine Frau hatte ihrem Bruder geschrieben das sich ein paar der Gäste seltsam verhalten hatten, dazu war ihr Bruder noch als freier Fotograph für die Lokalzeitungen unterwegs. Glücklicherweise hatte dieser In dieser Nacht mehr als genug zu tun, darum kümmern sollte er sich aber trotzdem. Er notierte sich die Daten, Namen, Anschrift und Nummer der Frau, sowie von ihrem Bruder und pflanzte ihr die Erinnerung an einen Schriftsteller ein, der gerne mit einem Lokalreporter sprechen würde um ein paar Hintergründe für ein Buch zu erarbeiten. Ein großartiger Gedanke, er kam nie auf den Gedanken zu hinterfragen ob es auch sien eigener Gedanke war.
 
Der Saal leerte sich allmählich, als die Gäste sich auf den Weg zum Cafe begaben. Die Arbeit war erledigt. Bis morgen die wildesten Geschichten in der Zeitung auftauchen. Das kam wohl auch auf die Qualität der Gehirnwäsche an. Und oft ließ sich diese erst im Nachhinein feststellen. Auch Ahnen waren nur Menschen, ob sie es wahr haben wollten oder nicht.

Marta bemerkte den jungen Mann der etwas ratlos in der Nähe der Tür stand. Bei der Ansprache des Prinzen hatte sie ihn nicht gesehen. Vorstellung verpasst, wie? Wahrscheinlich hatte er noch mit den Nachwirkungen der geistigen Attacke zu tun gehabt. Seinem Verhalten nach zu schließen, war er nicht von übermäßig hohem Rang und damit ansprechbar. Langsam schritt sie in seine Richtung.

"Schönen guten Abend." Nein, das ist nicht ironisch gemeint. "Marta Hagen, mein Name. Darf ich ihnen Gesellschaft leisten."

Während sie sprach, führte sie einen kleinen anmutigen Knicks aus. Sicher ist sicher. Marta war zierlich, etwas kleiner als er, auch wenn dies durch ihre Schuhe weniger auffiel. Sie sah ihn scheinbar gut gelaunt an, ein bezauberndes Lächeln im Gesicht. Wer konnte da schon ablehnen?
 
"Die Möglichkeit hunderte Jahre oder sogar mehr auf diesem Planeten zu verbringen, als Teil einer Kabale aus Zauberern. Richtigen Zauberern. Was ist dagegen schon der Nachteil der unkündbaren Mitgliedschaft?" Er lächelte dünn. Du solltest Wien weiter fernbleiben, ob Zwilling oder nicht, damit du weiter so unbeschwert über diese Stadt reden kannst. Und über den Clan. Selig wer die Angst nicht kennt.

"Sind die Nosferatu eigentlich nicht erschienen? Ich habe, glaube ich, nur eine Gestalt gesehen, die passen würde. Aber die ist im Hinterzimmer verschwunden", wechselte er das Thema. Über Wien zu sprechen bereitete ihn früher oder später, meist früher, Unbehagen. Er hatte damals kaum an der Oberfläche gekratzt und dennoch viel zu viel gesehen und besonders gespürt. Während er sprach prägte er sich den Weg ein, falls sie nicht stehengeblieben waren. Zwar folgte ihm sein Diener mit Sicherheit, aber Ortskenntnis war nie zu verachten. Was auch daran lag, dass Wissen dem Nichtwissen immer vorzuziehen war. Seiner bescheidenen Meinung nach jedenfalls.
 
"Okay, 100 Jahre ist ein Angebot, Teil einer Gemeinschaft auch, aber zu einem echten Magier gehört ein Avatar und der wird definitiv bei der Zeugung zerstört", erwiderte Kiera und vielleicht würde Rudolf spüren, dass sie genau wußte, was sie sagte, wenn nicht, dann war es auch egal. "Die Diskussion über den Preis führe ich schon seid ewigen Zeiten mit meiner Schwester und da kommen wir eh nicht auf einen grünen Zweig."

Dann wechselte er das Thema. Okay, konnte sie verstehen, hätte sie an seiner Stelle vielleicht auch gemacht.

"Der Mann mit der Kapuze ist Lurker, der Primogen der Nosferatu, zwei oder drei Mal hatte ich mit ihm zu tun, eigentlich ist mit ihm gut zurecht zu kommen. Dr. Thürmer gehört auch zu ihnen, aber ich diskutiere mit ihm auch keine Clanprobleme, sondern ganz normale Sachen, weil er sich eben wie ich für alte Religionen interessiert und bei solchen Themen spielt der Clan keine Rolle. Ich glaube ich habe noch einen gesehen, aber von dem weiß ich den Namen nicht, ich habe nur mal kurz hinter die Maske geschaut." Sie zuckte die Schultern. "Wer weiß schon wieviele Nosferatu sich in einer Stadt aufhalten, können gut und gerne noch ein paar mehr sein, die sich nicht anmelden, denn wer steigt schon freiwillig in die Kanalisation."

Natürlich würde er brühwarm alles an Grimm weiter erzählen, aber vielleicht sollte er auch genau das tun.
 
"In die Kanalisation? Kommt auf die Umstände an ... allerdings wäre es dann wohl nicht freiwillig, da haben Sie recht", erwiderte er und überlegte. "Ich nehme an dann wurde es den Nosferatu erlaubt ihre Kräfte zu benutzen?" Das hatte er noch nie erlebt, aber das hier schien wohl eine Stadt der Toreador zu sein, die sonst immer dafür sorgten, dass die Nosferatu in keinem Elysium auftauchten, eben wegen des Anblicks. Aber so war das nun mal unter Blutsaugern: jede Stadt hatte ihre eigenen Regeln. Und die wurden von den Insassen gemacht. "Sie können einem Leid tun. Wien wird Jagd auf sie machen und zwar ohne Rücksicht auf Verluste", meinte er und brauchte nicht schauspielern, um Anteilnahme zu zeigen. Er bedauerte freilich nicht die Nosferatu selbst, sondern dass er durch Grimms Absichten wohl keine Geschäfte mit den Kanalratten machen konnte.
 
"Ich kenne kaum eine Stadt, in der Nosferatu nicht auf Verdunkelung zurück greifen dürfen, zumindest soweit es um die Veränderung des Äußeren angeht", überlegte Kiera laut. "Zumindest war es in den meisten Städten in Europa so, die ich bisher besucht habe."

Dann sah sie ihn an. "Warum tue ich ihnen leid und warum sollte Wien Jagd auf mich machen? Nur weil ich über die Stadt lästere?"

Nun man konnte das Gesagte auch falsch verstehen.
 
Rin schaut die Frau vor sich etwas verwirrt an. Marta Hagen.. hm. Doch der Ausdruck hält nur kurz an und wird anschließend von einem umwerfend freundlichen Lächeln ersetzt, das durch eine formvollendete Verbeugung begleitet wird. "Sachiko Rin, mein Name, sehr erfreut, Sie kennen zu lernen, Frau Hagen. Ihnen ebenfalls einen guten Abend, solange man geistige Angriffe, massenweise Blut weinende Vampire und mentale Angriffe einer mythischen Bestie als 'gut' einstuft." Er lächelt schief. "Aber bis zu diesem Punkt kann man es als einen guten Abend einstufen, denke ich."
 
"In etwa, ich bin hier schonmal lang. Folgen sie mir." An die generelle Richtung konnte sie sich auch gut erinnern, nur die Details wollten nicht so richtig. Also gab es den einen oder anderen kleinen Umweg, aber sie verließ sich darauf, daß Johnny das nicht merken würde.

"Das eine oder andere war dabei, ja." gab sie bereitwillig zu. Daß sie nicht die Unschuldvom Landewar, war ja schon mehr oder weniger klar, aber das Ausmaß ihrer, sie beschloß es 'Visionen' zu nennen, ging keinen was an ! "Steht also zu vermuten, daß es den meisten so ging. Das würde auch die, nun, Ausbrüche erklären, die jetzt da drin kaschiert werden." Bei dem einen oder anderen hätte sie jedenfalls gerne mal Mäuschen gespielt, vielleicht wäre ja bei den Nosferatu was schönes dabeigewesen ? "Wenn, und das ist ein dickes 'wenn', es ein Malkavianer war, dann hatte er wohl eine dieser verrückten Botschaften, die er unbedingt an den Mann bringen mußte, weil sie derart wichtig und bedeutsam ist. Oh, und dazu für normale Leute völlig unverständlich, aber das ist ja klar. Unserer hier war wohl möglicherweise einer von der Esospinnerfraktion... Mit genügend Auspex könnte man sowas aber auch hinbekommen denke ich, vielleicht wars auch ein Toreador, der etwas zu viel Farben und Firniß geschnüffelt hat... Was meinen Sie ?"

Während sie sprach lenkte sie die Schritte weiter gen Cafe. Oder zumindest in die ungefähre Richtung.
 
Thürmer sah sich um, wie jemand, der soeben einen Anfall von Sekundenschlaf gehabt hatte. Laut der folgenden Ansprache würde hier also demnächst das großflächige Beherrschen und Gedankenmanipulieren anfangen, offenbar durch einen 'Quod non est licitum lege, necessitas facit licitum' Ansatz gedeckt, auch wenn man meinen sollte, daß die Archonten diesen Akt der 'Notwehr' selbst herbeigeführt hatten... Nun, egal. In jedem Fall wurde ihm das ganze hier deutlich zu ungemütlich. Er verspürte keine Lust, 'versehentlich' von einem geltungsbedürftigen Hexer oder gar einem Archont mit Drang zu unbewußt loyalen Personal für einen Kellner gehalten zu werden. So oder so war es Zeit zu verschwinden ! Das half auch, nicht zu stark über das nachdenken zu müssen, was hier geschehen war.

Aber zunächst galt es noch, etwas zu erledigen, bevor alle den Saal verließen ! Tatsächlich hatte er seinen Primogen dort drüben erspäht und begab sich jetzt zu diesem.

"Abend, Boß ! Ich weiß nicht, wie es bei Ihnen war, aber hier war ein Eindringling mit Gitarre, der meiner Vermutung nach so ziemlich den ganzen Saal aufs Parkett gelegt hat. Mich leider eben auch. Ich bin nicht sicher, ob er sich auch an die Archonten und den Rat gewagt hat, aber hier war einiges los." In der Tat klang aus der Stimme ein Unterton der Beklemmung hinaus.

"So oder so, Herrn ben Levy und Herrn Finnlay vom Königsclan kennen sie vermutlich bereits, aber bevor ich mich zum Cafe zurückziehe wollte ich sie noch auf die junge Dame dort drüben hinweisen. Amanda Peel, Kind Ian Finnlay's, Immobilien. Der Herr dort drüben könnte durchaus Tremere sein, die Frau die mit ihm den Saal betreten hat auch, wenn sie wissen, wen ich meine. Falls nicht, sie hat vor kurzer Zeit den Saal in Begleitung eines Herren in Anzug und Hut verlassen. Erwähnter Herr ben Levy wünscht übrigens zusammen mit erwähntem Herrn Finnlay einen Klüngel zusammenzustellen, der der gegenseitigen Hilfeleistung dienen soll, solange Clansinteressen nicht tangiert werden. Vermutlich hat er mehrere Kandidaten angesprochen, darunter mich und Mrs. McKinney. Ich werde mir das mal ansehen und die Entwicklung der Angelegenheit im Auge behalten... Ach, und um das wichtigste nicht zu vergessen, anscheinend gab es heute am frühen Abend den ersten Übergriffsversuch von Seiten der Hexer, namentlich der Regentin selbst, wenn ich Mrs. McKinney glauben schenken soll. Damit wäre der Tanz also eröffnet, wenn sie die Formulierung gestatten."
 
"Ja, eine ziemliche Sauerei... Wenigstens scheint niemand größere Schäden davongetragen zu haben. Hoffen wir, dass die 'Behandlung' der Angestellten erfolgreich war."

Ein kurzer Blick in den Raum. Ob er sich gerade absichtlich wiederholt hatte? Vielleicht ist er noch etwas durch den Wind. Jedenfalls wirkte er äußerst nett. Und schlecht sieht er auch nicht aus... Marta wirkte nicht sehr mitgenommen. In der Tat hatten sie die Gespräche mit dem Personal wieder aufgeheitert. Erinnern wird sich bestimmt keiner mehr... Sie sah ihn direkt an und suchte kurzzeitig Augenkontakt. Ob es unachtsam war oder sie sich auf die Besonderheit des Ortes verließ, konnte man nicht genau sagen.

"Bei ihnen ist wieder alles in Ordnung?"
 
Offensichtlich hatten sie nicht diesselben Städte besucht, aber das war nicht verwunderlich. Vampire reisten trotz moderner Verkehrsmittel immer noch sehr ungern.

Ihr Missverständnis erzeugte bei ihm, deutlich sichtbar, erst einmal Unverständnis oder Verwirrung. Dann klärten sich seine Züge und er begriff. "Oh, nun, Sie sind sicherlich mit dem Prinzip der Identität vertraut. Und es würde mich nicht verwundern, wenn dies in diesem Fall sogar in die rückwärtige Richtung funktionieren würde." Er konnte so etwas nur vermuten, seine Beherrschung der Thaumaturgie war viel zu kümmerlich, um solche Spekulationen in irgendeiner Weise nachzuweisen. Selbst wenn er es gekonnt hätte, hätte er vermutlich die Finger davon gelassen. "Aber ich meinte die Kanalratten", sprach er die weit verbreitete Bezeichnung der Nosferatu aus, wie es nur ein Blutsauger konnte, der kaum noch einen Sinn für angewandten menschlichen Stolz (und deshalb vermied diesen bei anderen zu verletzen) besaß. "Der Botschafter ist der Meinung der Clan ist bestohlen worden und darüber soll nicht verhandelt werden."

Wusste der Teufel welche Rituale Grimm mitgebracht hatte, um den Kanalratten zu Leibe zu rücken. Wahrscheinlich gab es nur das Problem keine Spuren zu hinterlassen. Besonders in der Stadt eines scharfsinnigen Toreador, auch wenn dieser gerade vernichtet oder verschwunden war.
 
Rin schaut ihr schon die ganze Zeit in die Augen während des Gesprächs. Das war eine seiner Angewohnheiten. Manchen Leuten war direkter Augenkontakt unangenehm, doch wenigstens etwas hat er aus seiner Erziehung mitgenommen.

"Ja, bei mir geht es wieder, danke der Nachfrage." Er lächelt sie offen an. "Bei Ihnen auch, wie ich sehe. Ich muss leider gestehen, dass ich etwas weggetreten war und gerade nicht viel mitbekommen habe. Wohin sind denn der Großteil der Unseren gegangen?"
 
"Ich bin ich mit dem Prinzip vertraut, allerdings gibt es Leute, die sind da etwas empfindlich und so halte ich fast alles für möglich." Kiera grinste. "Vermutlich hätten sie es mir auch nicht gesagt, wenn ihr was gegen mich unternehmen wolltet."
Die Sache mit den Nossis hatte sie erwartet, okay, aber sie hätte nun auch nicht damit gerechnet, dass er das einfach so sagte.
"Wie kann es denn sein, dass die Nossis euch was geklaut haben, eigentlich sollte doch ein Gildehaus gut gesichert sein." Sie zuckte die Schultern. "Wobei ich weiß nicht, hier ist soviel passiert. Was haben sie denn gestohlen?"

Es gab verdammt viel, was man vielleicht stehlen könnte, aber es würde einem bestimmt kein Glück bringen.
 
Unangenehm war es ihr nicht, doch in der Regel war es besser, einem Vampir nicht direkt in die Augen zu schauen. Ein Grund, warum es angenehmer war sich mit Sterblichen zu unterhalten. Zumindest außerhalb eines Elysiums. Und bekanntlich war selbst dieses kein ausreichender Schutz. Mal sehen wie der Prinz sein Ansehen rettet. Schließlich maß man den Anfüher vor allem an seinem Umgang mit Traditionsbrechern.

"Oh, sie haben wohl die Ansage verpasst. Die Veranstaltung wurde ins Café de Trois verlegt. Schließlich fehlt hier das Personal..."

Ja, die Leute litten an akutem Gedächtnisschwund. Und das ist auch gut so. Gerade noch hielt sie ihren Blick gesenkt. Jetzt sah sie ihm wieder in die Augen, diesmal länger. Ein einladendes Lächeln trat in ihr Gesicht.

"Wenn sie wollen, können wir uns auf den Weg machen."
 
In's Café? Der Prinz muss natürlich genau dann eine Ansage machen, wenn ich Draußen nach frischer Luft schnappe. Nun eigentlich bin ich ja mit Roxana hier, aber ich glaube die braucht noch länger bei der Sitzung, also kann ich genauso gut dorthin.

Er schaut etwas unglücklich rein. "Das können wir tun, allerdings bin ich nicht selber gefahren, deswegen steht mir derzeit kein Gefährt zur Verfügung, um Sie zu fahren. Deswegen müssten Sie mich mitnehmen oder wir uns ein Taxi rufen."
 
Die Art Manipulation die bei den Zeugen angewandt wurde war nicht Lurkers, oder seines Blutes, Spezialität. Das rohe einbrechen in einen Verstand und direkte Ändern von bereits durch das Gehirn interpretierte Realität, mittels Gedanken kontrollierenden Kräften, war für sein Empfinden ohnehin etwas unstetes. Man konnte als Arzt noch so geschickt Knochen richten und Fleisch nähen, am Ende würde eine Narbe sichtbar bleiben müssen. Egal wie sehr sich ein Gärtner auch anstrengen mochte, seine eingepflanzten Gewächse würden immer einen Tick zu geordnet aussehen. Nur natürlicher Wuchs und Zeit konnten auf die Dauer den Geist kontrollieren. Alles andere würde Fußangeln hinterlassen, über die man eines Tages fallen mochte.

Aber wie immer vertrauten die anderen Vampire auf ihre mysthischen Kräfte und ihre magischen Fähigkeiten, egal ob sie sie selber wirklich verstanden, anstatt auf ihren Verstand. Wenn die Maskerade erst mal zum Teufel war, würden sie die wirklich groben Methoden auspacken müssen um alles wieder gerade zu biegen, aber gut, im Moment schien Eindämmung und schaumgebremstes Arbeiten die Parole zu sein und für sein Empfinden war es schon zu spät gewesen, als man überhaupt Menschen in ihre Nähe gelassen hatte. Nur die verfluchten Toreador konnten so grenz-dämlich sein Sterbliche, als etwas anderes als Futter, in einem solchem Haufen Untoter herumlaufen und Häppchen servieren zu lassen, die dann keiner essen konnte.

Da der Nosferatu also hier nicht direkt eingreifen konnte, und die beste Methode zur Wahrung der Maskerade für seinesgleichen ganz eindeutig lautete von einem Menschen gar nicht erst bemerkt zu werden, machte er sich auf den Weg zum Durchgang in den Service Bereich, von wo aus er durch das Backoffice und die Küche bis hinauf in den Hof und die Seitenstraßen gehen würde, um alle Bereiche außerhalb des Ballsaals zu patroullieren, für den Fall das schon jemand panisch raus gerannt war und sich nun in irgendeiner Ecke verkroch, oder außerhalb des Gebäudes herum irrte und sich fragte, was zur Hölle gerade da drinnen passiert war. Falls sich Menschen davon gemacht hatten, würde er sie finden, niederschlagen und dann in einem separatem Raum sammeln, wo die Gehirnsauger ihnen den Grips schälen konnten.

Als der Doktor ihm also entgegen trat nickte der Verborgene knapp und bedeutete dem Anderem ihm zu folgen, während er sich zufrieden den Bericht seines Clansbruders anhörte.

Wir vermuten es war ein Mondkind und wir hatten dort drinnen das zweifelhafte Vergnügen, dass es direkt an unserem Tisch gestanden hat, als sein Wahnsinn sich ausgedehnt hat. Was sie erlebt haben war so etwas wie ein Schutzmechanismus ihres Verstandes. Wie ein System, das sich bei Überlastung abschaltet und die Überlast ist in diesem Falle das, was wir den Wahnsinn nennen.

Sie passierten Helena die gerade ebenfalls auf dem Weg nach draußen zu sein schien. Hatte die frisch ernannte Ober Caitiff eben noch Lurker überrascht, als sie beiläufig hatte fallen lassen, dass sie das Geschehen auch nicht für einen Angriff, sondern eher für eine Eruption gehalten hatte, so konnte diese nun ihre Vermutung, dass auch der Nosferatu so einige Erfahrungen mit dem Clan der Irren gemacht zu haben schien bestätigen, wenn sie denn nun Lurkers Referatu über dessen Vermutung der Vorkommnisse hörte. Vermutlich würden sie noch einiges zu bereden haben und nicht alles davon würde politisch sein.

Deutlich leiser fuhr der Nosferatu dann fort, als ans eingemachte ging. Auf Thürmers Bericht hin brummte er zufrieden.

Sehr gut. Der Kerl mit dem Habicht Gesicht heißt Grimm und ist ein hohes Hexentier direkt aus Wien. Außerdem ist unsere Geißel jetzt der Primogen der Malkavianer und Helena ist offiziell als Erstgeborene für den frisch etablierten Caitiff Clan eingesetzt worden. Anschließend sind sich alle ein wenig an die Gurgel gegangen, weil die McKinney in einem Anfall von geistiger Umnachtung doch tatsächlich den Prinzen mit Blutmagie berührt hat, in der Absicht ihn zu schützen. Das hätte sie beinahe den Kopf gekostet. Dieser Grimm hat dann Fürsprache gehalten. Die Hexer sind also sicherlich alles andere als gut Freund, aber sie sind noch nicht an dem Punkt, an dem man die Regentin auf den Richtbock legt um das eigene Fell zu retten.

Er ersparte sich eine Andeutung, dass die Lage leider sehr viel komplizierter war, als einfach nur dafür zu sorgen dass die Oberhexe einen Kopf kürzer gemacht wurde, genauso wie irgendwelche Hinweise darauf, dass Informationen aus der Primogenssitzung natürlich einen immensen Preis hatten. Sein Clansbruder wusste wie man mit so etwas umging und gleich würde er, gemeinsam mit dem Rest vom Schützenfest, in ein Cafe gehen, vollgestopft mit Vampiren die sicher darauf brannten zu erfahren, was denn dort hinter verschlossenen Türen so vor sich ging. Zu wem sollten sie wohl gehen, wenn nicht zu seinem Nosferatu?
 
"Ist bei mir ähnlich. Wie wäre es, wenn wir zu Fuß gehen? So weit ist es ja nicht zum Café."

Nur einmal um die komplette Akademie. Marta hatte kein Problem mit dem Bürgersteig, schließlich war sie hier größtenteils gelaufen. Und das teilweise mit noch höheren Absätzen. Außerdem musste man ja nicht so schnell wie möglich in das nächste Haifischbecken springen. Gut, die Straße war kein Elysium, doch man hatte ja gemerkt, wieviel das am Ende wert war.

"Wenn sie aber lieber ein Taxi nehmen wollen..." Ihren Gesichtsausdruck konnte man wohl am ehesten mit 'süß' beschreiben. "...ich habe leider keine Nummer."
 
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