[12.05.2008]Feste Feiern mit den neuen Bossen

Caitlin kämpfte mit sich, nicht panisch zu erstarren, als Helena die Schauspielerei offenbar durchschaute. Sie war eigentlich recht stolz auf ihre Leistung gewesen, das machte man schließlich nicht alle Tage, noch nicht einmal als Tremere. Ob Helena einfach nur ins Blaue geraten hatte? Sie kannte Caitlin mittlerweile ziemlich gut, schließlich haben sie gemeinsam die letzten Wochen überlebt.

Dass sie trotzdem auf ihrer Seite war, freute Caitlin ehrlich. Sie hatte Helena ebenfalls stets hochgehalten und war bei der Archontin damit leider nicht besonders gut angekommen. Doch das interessierte sie wenig. Die war schließlich bald wieder weg und nahm Galante und Grimm und auch diesen Evangelistos oder wie der hieß, hoffentlich gleich mit.

Caitlin wich ein wenig zur Seite aus und zog Helena mit zur Seite. Ihre Berührung schien diese zum Glück nicht zu fürchten, beruhigend.

„Vielleicht, Grimm ist wirklich… „ Sie schaute kurz nach vorne, war er noch in Hörweite? Nein, zum Glück war er gleich weitergegangen und auch kein anderer Kainit konnte ohne Verstärkung zuhören, jedenfalls solange sie leise waren. „…Ein Arschloch. Er macht seinem Namen alle Ehre. Offenbar dachte Wien, ich wäre von Johardo informiert worden und macht mir jetzt echte Schwierigkeiten. Ich muss unbedingt meinen Namen wieder rein waschen und dafür brauche ich euch. Ihr wisst, was wirklich in den letzten Wochen passiert ist.

Weißt du, ich möchte meinen Clan wieder einen besseren Ruf geben hier in Finstertal. Und das geht nur, wenn ich beweise, dass nicht alle Tremere von Grund auf schlecht sind. Wirklich nicht. Ich weiß, Johardo hat eine Menge kaputt gemacht und Grimm ist absolut keine Hilfe dabei. Ich will ihn loswerden. Schnellstmöglich.“ Es war offensichtlich, dass Caitlin nicht log. Sooo gut war sie nun auch wieder nicht.
 
"Er ist ein Arschloch, alle Tremere sind Arschlöcher und wenn du beweisen willst, daß du keines bist, dann wird das schwer sein, das zu beweisen, denn woher soll einer von uns wissen, ob du wirklich nicht Johardos verlängerter Arm bist." Helena musterte Caitlin. "Ich meine, du hast auch eine Reihe Dinge getan, die mich mehr als nur zweifeln lassen, auf der anderen Seite hast du auch geholfen."

Eine Pause.

"Ich denke, es gibt keine Chance, so wohl der Stadt als auch Wien zu dienen, eine Seite wirst du immer anlügen müssen und du wirst immer genauer beobachtet werden als jeder andere. Und du glaubst ja wohl nicht wirklich, daß irgendjemand glaubt, daß das was du und der Märchentrickser abgezogen habt, echt war."

Ein Blick zur Tür.

"Also komm jetzt mit rein, ich erwarte eine McKinney am Tisch und wenn nicht du, dann deine Schwester."
 
Du, umme, Defi. Und Waschmaschine ? Dieses Vokabular und dann noch diese Aussprache. Amanda hatte direkt ihre Probleme, den Riesen zu verstehen. Aber andererseits war sie sich jetzt umso sicherer, die richtige Wahl getroffen zu haben und der große Mann wirklich ein Brujah war.
Der Händedruck sagte alles. Ein wahrer Schraubstock und dabei hielt sich diese wandelnde Straßensperre bestimmt noch zurück. Die Ventrue hatte keinen Zweifel daran, das er ihre Hand mühelos pürieren könnte.
Dem gegenüber konnte Amanda nur lächeln. Alles andere wäre Unsinn gewesen.
"Oh ja, " erwiederte sie ihm, "man spürt deutlich die Handschrift des Clans der Gelehrten. Aber ich kann dich beruhigen," ging sie auf die Vertraulichkeit des Riesen ein, "isch abe garkein Waschmaschine, Signorina." Möglicherweise war der Große ja für eine Spur Humor empfänglich und so bediente sie sich eines bekannten Werbezitats. Das dürfte seinen geistigen Möglichkeiten entgegenkommen.
"Dafür habe ich vielleicht etwas anderes. Wer kann das jetzt schon sagen. Doch schließlich sind Partys wie diese ja genau dafür da, um sowas herauszufinden, meinst du nicht ?"
In völliger Missachtung der Tatsache, das der Brujah ihr mit einem Zucken den Arm abreißen könnte, hackte sie sich bei ihm ein und behandelte ihn ganz so, als würde er tatsächlich hierher gehören.
"Schließlich reden hier sogar Leute miteinander, die sich draußen nicht mit Diskussionen belästigen würden."
Sie guckte ihn von unten her an und sah so überhaupt nicht wie das Opfer aus, das sie eigentlich sein sollte. Eher wie eine gutgelaunte Schlange, die im Augenblick keinen allzu großen Hunger hatte.
"Aber wenn du unbedingt Waschmaschinen willst, ich bin sicher, das ich welche auftreiben kann. Ich sehe das Ganze hier als Tauschbörse." Und sie schwenkte den freien Arm, um die gesamte Party einzuschließen.
"Jeder zeigt, was er anzubieten hat oder gewillt ist. Nicht wahr ? Die Einen haben dieses," dabei drückte sie sanft aber merklich den übermenschlichen Bizeps neben sich, "die Anderen jenes," und bei diesen Worten spielten ihre Finger beinahe abwesend mit den Smaragden um ihren Hals, die sicherlich ein Vermögen gekostet haben und von denen einer allein schon eine große Kiste Kanonen wert sein mußte. Natürlich nur, wenn sie echt waren, aber Amanda machte ganz und garnicht den Eindruck, als würde sie sich auch nur aus Versehen mit billigem Modeschmuck beleidigen.
"Und Vorsicht ist immer löblich, aber vielleicht würdest du mir trotzdem deinen Namen verraten, Großer. Meinen kennst du ja schon."
Sie würde seinen Namen sicherlich auch so herausbekommen, denn unauffällig war diese kainitische Mischung zwischen King Kong und Godzilla schließlich nicht. Aber sie gab ihm zumindest die Möglichkeit, im Rahmen seiner Möglichkeiten höflich zu sein. Geduld war für einen Kainiten schließlich eine noch viel größere Tugend, als für einen bloßen Menschen.
 
Caitlin nickte verstehend. "Ja, sicher komme ich mit rein. ich habe nie etwas anderes vor gehabt. Und schließlich bin ich immer noch Primogena Honorable."

Wobei es mal lustig wäre, Kiera da in ihrem Outfit reinzuschicken. Die würde die lahme Bande dadrinnen aufmischen. Wenn es allerdings zu Abstimmungen kommen würde, war sich Caitlin nicht sicher, ob ihr deren entscheidungen und Ansichten gefallen würden. Eher nicht.

Sie betrat den Raum zusammen mit Helena und nahm den Platz auf der anderen Seite von Galante als Sybille für sich in Anspruch. Im Gegensatz zu den anderen Kainiten des Raumes, setzte sie sich nicht sogleich sondern sah die Anwesenden einzen an und sprach dann, als alle eingetroffen waren. "Ich begrüße Sie alle zur Primogenversammlung, die ich hiermit eröffne. Wir sind meines Wissens nach vollständig." Dabei blickte sie auf Moishe, der mit Antonia reingekommen war, aber auch gleich wieder ging. Gehörte auch eine Harpie dazu? Na warum nicht, es war ein Amt, wenngleich kein stimmberechtigtes, ebenso wie das der Hüterin. "Ich übergebe das Wort an unseren Prinzen Monsignore Galante." fuhr sie fort und setzte sie sich dann.

ooc: Eigener Thread? Dann stören wir die anderen Gespräche nicht."
 
Moishe beeilte sich Antonia bis zur Tür zu geleiten und dann schleunigst den Rückzug anzutreten. Er wollte auch nicht im Ansatz andeuten zu diesem Kreis zu gehören oder ein Recht auf Zutritt zu haben. Mit einem höflichen Nicken verabschiedete er sich von Antonia an der Tür und zog sich mit einer entschuldigenden Geste in Richtung der anderen Anwesenden so diskret wie möglich zurück.
 
Signorina? Hä? Wenn dann ja wohl Senor! Oder was meinte sie? … Egal.

Dass sie sich einhakte war kein Problem für ihn. Die Anspielungen waren dann doch ein wenig zu subtil. Das Drücken des Oberarms interpretierte er wie ein Duke sowas interpretieren musste. Als Anmache, nicht als Anspielung. Das Spiel mit den Steinen wurde in die Gleiche Schublade gesteckt. Egal ob sie nun echt waren oder nicht. Dass sie Geld zum Kotzen haben musste stand fest. Sie war schließlich ne Ventrue und auch der Duke hatte Vorurteile. ^^


„Woher soll ich deinen Namen kennen? … Ah ja, Amanda, sorry, war abgelenkt von …“ er deutete auf das Grimmsche Theater. „ … denen da.“

„Nun, sach´ ma, dein Schmuck ist doch bestimmt ein Vermögen wert? Oder?“

Was hatte er denn jetzt vor? Und das Nichtnennen seines Namens war bestimmt keine Absicht. Er ging vielleicht davon aus, dass ihn jeder kennen würde. Und auf Status usw. legte er nicht so viel wert. Irgendwann würde Amanda erfolgreich sein. Bestimmt. Bleib standhaft, Mädchen.

Er griff vorsichtig an ihren Hals und streichelte sanft über die Steine. Wie zufällig berührte er auch ihre Brust, zumindest dort, wo sich normalerweise die Warze befinden musste.

„Tolle Aussicht! Tja, … Geben und nehmen eben, …“

Oh Duke, pass auf, dass du der Schlange nicht zu lange in den Ausschnitt, … ähm, … in die hypnotischen Augen siehst.
 
Antonia hatte keine Chance bekommen zu antworten, da war dann auch Moishe wieder weg. Gut, sie suchte sich ein Platz und würde auch kein Problem haben, sich direkt neben Lurker zu setzen.

Jeder bekam ein freundliches Nicken, denn ansonsten hatte sie schließlich alle draußen schon gesehen.
 
Katharina lächelte etwas ungelenk zurück. Verdammt, sie würde das entweder üben oder öfter machen müssen !
So oder so bugsierte sie zunächst unter Zuhilfenahme des linken Fußes einen Stuhl in eine bessere Sitzposition, auf dem sie sich dann niederließ, nachdem sie John die Linke zur Begrüßung gereicht hatte. "Katharina Zimmermann, Haus und Clan Tremere. Sehr erfreut, Mr. Steinberg ! Ich fürchte allerdings, da ich auch erst seit gestern in der Stadt bin, kann ich ihnen da nicht weiterhelfen." Sieht aber verdammt nach Toreador aus !
Das behielt sie aber für sich, sie ging nicht gerne mit Vermutungen spazieren, das gab meist mehr Ärger als es wert war.

"Was hat sie denn in diese Domäne geweht ? Die Staaten sind immerhin recht weit weg, von wo kommen sie denn, wenn die Frage nicht zu persönlich ist ?" Nach einem kurzen Blick auf sein Glas winkte sie einen Kellner heran, anscheinend war der Rote doch gehaltvoller, als sie angenommen hatte. Sie bestellte das Gleiche und der Lakai verschwand, das Gewünschte zu besorgen.
 
Rudolf stand immer noch da und ließ den Blick schweifen. Doch weder der Duke-Turm, der fragende Blick Katharinas noch der Streit seiner Ahnen konnten ihn festhalten und aus den rasenden Gedanken reißen.

Das schaffte erst das grelle Erscheinungsbild einer Frau, zu dem ihm niemals der Name Grete oder Gretchen in den Sinn gekommen wäre. Er blinzelte und dann glotzte er. Nun ja, seinen Mund konnte er unter Kontrolle und geschlossen halten und auch sein Gesicht zeigte eine freundliche Neutralität. Aber der Blick blieb ohne zu blinzeln auf diese schrille Person gerichtet.

Wahrscheinlich wusste er gerade selbst nicht zu sagen, welche Gedanken gerade alle in seinem Hirn übereinander stolperten.
 
Moishe kam schnellen Schrittes wieder zurück in den Festsaal und atmete im Geiste erst einmal tief durch.

Das war doch wieder so eine kleine Bosheit von Frau de Groote. Den Ahnen wäre doch garnichts anderes übrig geblieben als mich hinauszuwerfen wenn ich mich nicht umgehend abgeseilt hätte und wer hätte sich dann über meinen Status Gedanken machen müssen, mal überlegen....

Der Ventrue kam zu einem Ergebnis und legte es in seiner Erinnerung als beachtenswert ab. Dann sah er sich im Saal nach neuen Gesprächpartnern um und entdeckte Marta Hagen am anderen Ende des Saals. Moishe ging lächelnd auf die auf den ersten Blick junge Frau zu und setzte ein Lächeln auf das Wiedererkennen und die Freude über das Wiederbegegnen demonstrierte.

"Guten Abend Frau Hagen. Wie ist es Ihnen seit unserem Abendspaziergang in unserer ersten Nacht hier in Finstertal ergangen?"
 
Ja, es brauchte sicher seeehr lange Leitungen, bis ganz nach oben, in dieses vernachlässigte brujahnische Dachgeschoss. Aber ihrem Gesicht sah man es nicht an, das sie innerlich seufzte. Es war nicht seine Schuld, schließlich hätte sie sich ja auch irgendwas mit mehr Ähnlichkeit zu einem zivilisierten Homo Noctis suchen können.
Aber es war die Ähnlichkeit zu einem Bären, welche sie angezogen hatte und wer mit Tieren spielt, der muß auch Flöhe mögen. So oder so ähnlich hieß es jedenfalls, in irgendeinem Sprichwort.
"Jaja, ein Vermögen..., oder auch zwei, mein lieber..., hmmm...," dehnte sie ein wenig. "Wie nenn ich dich jetzt ?
Ach egal, sagen wir Franz," weil ihr kein blöderer deutscher Name einfiel. Außerdem ähnelte es dem schwuchteligen englischen Namen Francis und sie hatte noch keinen Brujah getroffen, der so hatte heißen mögen.
"Also gut, großer Franz. Dir gefallen die Smaragde ? Sie kommen aus Kolumbien, so wie andere gute Stoffe auch. Könnte ich dir mit soetwas einen Gefallen tun ?"
 
"Großartig." Ja, er freute sich nicht darauf, den Malkavianer in dieser Angelegenheit zu belästigen, aber sich nützlich zu machen war eben einer der Wege, sich etwas aus dem Fadenkreuz zu lavieren...

"Nun, dann werden wir ja sehen, was noch so alles auf uns zukommt. Würden sie mir die Ehre erweisen, mich ins Haifischbecken zurück zu begleiten ? Nicht, daß der verlängerte Aufenthalt außen noch unbotmäßigen Vermutungen Vorschub leistet." Er bot Kiera seinen Arm an.

Oder die Hexer was bemerkten und die Punkte halbwegs richtig verbanden. Nicht, daß das viel Grips erforderte, aber ihnen auch noch Handhabe zu geben... Nun, das lag nun wirklich nicht auf seiner Prioritätenliste !
 
Auch Kiera legte nicht unbedingt wert auf Malik, erstens war er Malk und zweitens ein gewissenloser Mörder, aber manches Mal brauchte man solche Leute, zumindest wenn sie auf der richtigen Seite standen.

"Ja, das werden wir, egal ob wir es wollen oder nicht", erwiderte Kiera und nahm den Arm. "Ich werde sogar noch mehr tun, als nur mit ihnen nach drinnen gehen. Wenn sie möchten reserviere ich ihnen auch den ersten Tanz auf meiner Tanzkarte."

Ein alter Begriff, aber er war in Vampirkreisen durchaus noch gebräuchlich. Warum sollte man gewissen Leuten nicht etwas Futter geben, es würde mit Sicherheit bei der Stelle ankommen, die sie damit erreichen wollte.
 
Soviel also dazu, gewisse Dinger hinter dem Sichtschirm zu halten, nun, dann nicht...
"Ich wäre hocherfreut, dem nachzukommen, Mrs. McKinney." Mit seiner Begleitung betrat er den Ballsaal wieder. Offenbar hatte es bedeutenden Schwund gegeben, denn von den Angehörigen der höheren Ränge war nichts zu sehen. Vermutlich hatte es nach der Ansprache so etwas wie eine Aufforderung zur Sitzung oder so etwas gegeben, so genau hatte er das ja nicht verfolgt.

"Offenbar sind alle wichtigen Personen bereits beschäftigt." bemerkte er.
 
"Ja, scheint so zu sein, ob wir was verpaßt haben?" fragte Kiera und stellte auch fest, dass es wesentlich weniger Leute waren. "Aber wir werden schon alles wichtige erfahren."

Sie ließ sich von Thürmer aufs Parkett führen. In seiner Maske konnte er auf jeden Fall mit den meisten anderen Männern mithalten und auch ohne diese, hatte die Mambo schon mit ganz anderen Leuten getanzt. Und die Tremere sollten ihr doch erstmal etwas nachweisen. Langsam machte ihr das Spiel spaß, aber im Moment fühlte sie sich sowieso als gehörte ihr die ganze Welt. Was wollte man ihr tun? Sie töten? Sie war doch schon tot ...

'Ohoh', schoß es ihr kurz durch den Kopf. 'Ich fürchte, der Baron färbt ab.'
 
Sie hatte sich weggedreht. Luder. Grrrr. Dann eben nicht. Später, wenn de´ ein wenig aufgetaut bist!

„Wie kommste denn auf Franz? Is´ das son Inselding? Alla, wegen mir, … kannst mich aber auch DUKE nennen. Entspricht wohl eher deiner Zunge, gelle?“

„Stoff also, … hm hm hmmm. Ich nehm´ mal an, dass de nich´ den Grünen meinst, nur weil er so gut zu deinen Augen passt, du Katze. Auch wenn du jetzt gleich waaaahnsinnig enttäuscht sein wirst, abba mit Drogen hab´ ich nix am Hut. Ausser dem was einen so ab und an unter die Fänge kommt.“

Der Duke hatte seine gute Laune aber nicht verloren und so plauderte er munter weiter.

„Da hätt´ich auch nix zu bieten, also in den Dimensionen in denen du Geschäfte machst. Das is´ mir viel zu öde, … abba du kannst auch nich´ aus deiner Haut. Icke bin eben blöd und du kannst nur an Kohle denken, is´ eben so. Und jetzt? Bestimmt eingeschnappt. Verläßte den großen Brujahklotz schnell? Nur nicht zu lange mit ihm gesehen werden?“

Auja, ein wenig provozieren. Vielleicht würde sie ein wenig aus ihrer Haut.
 
Eine Tremere also...dann ließ Johnny sich besser nicht anmerken wie sehr ihn der Streit der Tremereahnen belustigte.
Er würde keinen Tremere zum Freund haben wollen, zum Feind allerdings auch nicht. Zu Katharina eine positive Bekanntschaft aufzubauen wäre also nicht verkehrt. Aber von den Ahnen dieses Clans hielt er sich natürlich lieber fern.
Johnny hätte von Katharinas Kleidung her sowieso am ehesten auf Ventrue oder Tremere getippt.
Auf keinen Fall Toreador, dafür war ihre Kleidung zu schlicht, und Brujah oder Gangrel hätte auch nicht wirklich gepasst.
Allerdings hätte er auch Cat und Meyye auf den ersten Blick nicht als Gangrel eingeordnet.
Bei der Alltagskleidung war das meist besser erkennbar wer zu welchem Clan gehören könnte.

Johnny gab der Tremere die Hand. Er war ein wenig verwirrt, dass sie ihm die linke Hand gab, aber er dachte sie sei Linkshänderin und gab ihr auch seine linke Hand.

"Sehr erfreut Ihre Bekanntschaft zu machen, Frau Zimmermann."

Er hatte bisher gestanden, direkt neben einem Tisch mit Stühlen.
Während Katharina sich setze, rückte er ihr den Stuhl zurecht, wie man das als Gentleman nun mal tat, und dann setzte er sich auch hin.
So war er eben erzogen worden, das war für ihn normal, denn er stammte ja aus der Mittelschicht.
Im Gegensatz zu etlichen Brujah war Johnny also im Normalfall höflich und nur im Ausnahmefall unhöflich.
Auch unter Gangstern war er nie ein Pöbler gewesen.

Also doch Small talk, aber was soll´s.

Zum Glück nicht mit einer Toreador. Denen konnte man es selten recht machen, die achteten auf jede klitzekleine Kleinigkeit. Die fanden doch immer was an einem auszusetzen, sagten einem das aber meistens nicht direkt ins Gesicht sondern lästerten hintenrum.

"Ich bin in Seattle geboren und aufgewachsen. Aber ich bin deutschstämmig, mein Großvater stammt aus Finstertal und ist nach Amerika ausgewandert, daher bin ich neugierig auf diese Stadt. Und Sie stammen wohl hier aus Deutschland?"

Johnny war einerseits froh, dass er nicht der einzige Neue hier war, andereseits wäre es schön gewesen von jemandem erfahren zu können wer hier wer war.

"Der Wein ist erstklassig, aber völlig ungemischt, Sie verstehen...? Ich bin also höchstwahrscheinlich der einzige Gast, der den trinken kann. Ich kann auch normales Essen zu mir nehmen."

Aber sich um der Maskerade Willen Wein zu bestellen konnte ja nicht schaden.
Johnny bekam nur noch am Rande mit, dass der Tumult in den die beiden Tremereahnen verwickelt waren, noch ein wenig weiterging.
Er hatte sich eingeprägt wer zum Konferenzraum gegegangen war, aber wer das alles war würde er dann wohl erst irgendwann später erfahren.

"Haben Sie denn hier schon neue Bekanntschaften machen können?"
 
Noch jemand kam dann doch fast zu spät zur Sitzung, denn sie hatte schließlich ihren Zögling dabei der sich nur zögernd traute, die Gesellschaft zu erkunden.

"Ich hoffe, du kommt für eine Weile alleine klar, Rin?" sagte sie und lächelte aufmunternd.

Dann ging sie als letzte durch die Tür in den Sitzungssaal und würde dann den letzten Platz einnehmen.

"Entschuldigen sie bitte." Mehr war nicht zu sagen.
 
"Aber ganz im Gegenteil, mein lieber Duke," grinste Amanda. "Jetzt schon garnicht, wo ich weiß, das du auch von edlem Geblüt bist.
Jaja, du hörst schon richtig," sagte sie, als droben in der Brujahgesichtssimulation eine Augenbraue hochging, "du bist adelig. Weißt du, bei uns in England wärst du mehr als ein Baron, mehr als ein Viscount, ein Earl, ein Marquess oder sonstiger Graf. Duke werden dort die Herzöge genannt und das ist doch angemessen. Meinst du nicht ?"
Sie schälte sich geschickt aus seinem Arm und stellte sich wieder vor ihn.
"Und mit deinen Dimensionen bin ich durchaus zufrieden," sagte die Ventrue, während sie dem Duke mit einem Zeigefinger über die mächtige Brust strich. "Außerdem suche ich keinen Geschäftsführer, dafür wäre jemand wie du auch hoffnungslos überqualifiziert.
Oh nein, einer wie du ist für andere Dinge geschaffen und ich bin mir absolut sicher, das du dich da weder blöd anstellst, noch das du es öde findest. Ich bin mir nämlich sicher, das DU auch nicht aus deiner Haut kannst."
Sie zog ihre schmeichelnde Hand wieder zurück, um mit ihr eine ihrer Visitenkarten aus ihrem Kostüm zu zaubern.
"Ich kann mich natürlich irren," sagte sie weiter, "aber es heißt schließlich, Gegensätze ziehen sich an, nicht wahr ? Wenn du also der Meinung bist, das sich Geld," die Visitenkarte tippte erst auf ihre Brust, weil der Riese da offenbar völlig zu Recht etwas Interessantes gesehen hatte, "und Muskeln," jetzt tippte die Karte an des Duke's faßförmige Ausmaße, "gelegentlich mal einen Gefallen tun könnten, dann sollten wir vielleicht mal Nummern tauschen."
Damit schob sie ihm ihre Karte in den gespannten Stoff seiner Hemdtasche und schenkte ihm noch ein Zwinkern.
Ja, es stimmte schon, die meisten Ventruefrauen hätten sich mit einem solchen Klotz nicht abgegeben, aber Amanda war nicht die meisten und so sah sie die Sache positiv. Warum teuer für etwas bezahlen, das sich auch billig mit Sex kriegen ließ ? Und schließlich mußte sie sich auch eingestehen, das sie es genoss, das der Große sich eher für ihre weiblichen Edelsteine interessierte, als für ihre kolumbianischen.
"Komm, sag ja, sonst wäre ich wirklich eingeschnappt und du weißt doch was man behauptet. Es gibt nichts gefährlicheres, als eine eingeschnappte Frau."
Dazu ein unergründlicher Blick, etwas leichtes Körperspiel und ein klein wenig Schmollmund.
 
Oh.. Mist. denkt sich Meyye auf dem Weg zum Konferenzraum und bleibt abrupt stehen. Jetzt hätte sie beinahe ihren neuesten Clansgenossen in der Stadt vergessen. Wie informiert sind die Türsteher-Lakaien eigentlich über den wahren Zweck dieser Versammlung? Jedenfalls was die speziellen Gäste angeht. Würden die jemanden ohne Einladung reinlassen? Sie wird es einfach ausprobieren.

Also macht sie kehrt und strebt dem Ausgang zu ohne die anderen Kainskinder dabei groß zu beachten. Dort sucht sie sich denjenigen, dem sie ihre Einladung zugesteckt hatte. "Ich hab was vergessen." sagt sie diesem. "Es kommt noch jemand namens Jean de Romer hierher, der hat seine Einladung verbummelt, aber er gehört zu mir. Alles klar?"
 
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