[11.05.2008] Ehre, Blut und klingende Münze

AW: [11.05.2008] Ehre, Blut und klingende Münze

"Der gesamte Nachlass der Frau von Liebenstein muss aufgelöst werden. Am Ende Ihrer Tätigkeiten darf nichts übrig bleiben, dass in irgendeiner Form an die Dame erinnert oder gar Rückschlüsse an unsere Gesellschaft zulässt. Besonders Ghule sind da ein schwerwiegendes Problem! Durch ihre Sucht nach Blut werden sie schnell zu unkontrollierbaren Faktoren, die notfalls auch mit Gewalt versuchen könnten ihren Bedarf zu decken. Dies steht im krassen Wiederspruch zu den Regeln der Tradition, insbesondere hier dem Gesetz der Maskerade. Sie sind selbstverständlich ermächtigt dieses Problem im eigenen Beritt zu lösen, natürlich steht es Ihnen aber auch frei die Geißel zur Unterstützung heranzuziehen."

Es folgte ein weiterer Schluck von dem Getränk. Sybille war sichtlich zufrieden mit dem Geschmack.

"Morgen Abend ist geplant den neuen Prinzen Monsignore Galante mittels einer kleinen Feier der Stadt vorzustellen. Gut das Sie diesen Punkt erwähnen. Herr DuPont dürfte die hiermit zusammenhängenden Einladungen zwar bereits verschickt haben, aber es schadet sicher nicht dieses Umstand bereits jetzt in die Planungen miteinzubeziehen!"
 
AW: [11.05.2008] Ehre, Blut und klingende Münze

Nun... wir müssen sehen, wie wir das mit den Guhlen machen... wenn es nur die Kainsvitae ist, die sie treibt, könnten Moishe und ich die geeignetsten in unsere Dienste übernehmen... vielleicht sind sie dann dem Clan wenigstens noch von Nutzen und müssen nicht entsorgt werden... Verschwendung ist etwas so schlimmes... und ich glaube Moishe wäre nicht all zu sehr begeistert, wenn er Menschenleben vernichten müsste... auch wenn er es mit der Maskerade sicherlich rechtfertigen könnte...

Oha... der werte Herr Prinz ist geneigt, sich vorzustellen und ein Festchen zu geben? Gut zu wissen...
 
AW: [11.05.2008] Ehre, Blut und klingende Münze

Moishe nickte, er hatte es sich eigentlich gedacht, aber er hatte sichergehen wollen das niemand die Diener mehr als Zeugen brauchte, aber es war klar gewesen das es nicht ohne Blut abgehen würde. Es blieb nichts mehr zu tun als zu tun als das was zum Wohle der Maskerade und der Camarilla zu geschehen hatte.

Wie fühlen sich die Blutsklaven von Franziska von Liebenstein wohl gerade? Mit Shakespeare gesagt: Wenn ihr uns stecht bluten wir nicht? Wenn ihr uns kitzelt lachen wir nicht? Wenn ihr uns vergiftet sterben wir nicht? Wenn ihr unsere Herrin Franzi von Liebenstein tötet, sollen wir uns nicht rächen? Ich weiss nicht ob mir Franzis Ghule in der Rolle des Shylock gefallen. Dann werde ich wohl übermorgen Nacht den Henker geben. Wo kriege ich so schnell eine Kapuze und ein Beil her?

Moishe war garnicht zum Lachen zu Mute, aber der ihm eigene Sarkasmus in diesen Dingen setzte sich einmal wieder durch. Es wäre ihm sicher angenehm die Drecksarbeit Malik zu überlassen, aber es wäre auch Schwäche einen anderen die Drecksarbeit erledigen zu lassen. Allein bei dem Gedanken fühlte er das Tier an seinen Fesseln zerren und vor Triumph heulen.

Hör auf mit dem Gejammer, wo gehobelt wird fallen Späne und wie es der Genosse Noske so treffend ausdrükte: Einer muss eben den Bluthund machen!

""Also steht morgen Nacht etwas Wichtigeres auf dem Programm. Ich freue mich bereits Monsignore Galante kennen zu lernen. Ich nehme an Abendgarderobe ist erwünscht. Wo wird die Festivität stattfinden?"
 
AW: [11.05.2008] Ehre, Blut und klingende Münze

"Die Garderobe sollten wir entsprechend des Standes unseres Blutes wählen. Bisher sind keinerlei Kleiderzwänge erhoben worden und ich denke auch nicht, dass Monsignore etwas Derartiges in Auge gefasst hat. Aber davon abgesehen, halte ich für ein Zeichen des guten Geschmacks - aber auch für ein Signal unsererseits an die Stadt, wenn wir uns an eine gewissen Minimalanforderung halten. Zeigen wir der Stadt Finstertal, dass wir Ventrue zurück sind und das wir vor keinem angeblichen Fluch zurückschrecken. Wo ginge das besser als auf einem kleinen Fest?"

Eine Pause folgte.

"Die Feier wird auf der Yacht des Prinzen Oliver Buchet stattfinden. Frau Buchet hat uns erlaubt sie zu nutzen. Ich persönlich würde eigentlich die Akademie oder das Kunstmuseum bevorzugen, aber das konnte so kurzfristig leider nicht realisiert werden..."
 
AW: [11.05.2008] Ehre, Blut und klingende Münze

"Ja, das sehe ich ähnlich, aber ich habe mir einmal seit einer Festivität in Neapel angewöhnt mich nach solchen Dingen genau zu erkunden. Prinz Annabelle von Neapel hat einen etwas gewöhnungsbedürftigen Sinn für Humor und liess mich damals etwas overdressed zu einer ihrer Partys erscheinen, nachdem ihr kurzfristig einfiel das Motto ihrer Festivität zu ändern und ihr unglücklicherweise entfiel mich davon zu informieren. Ich bin ja so durch den Wind von den ganzen Aufgaben meines Amtes mein lieber Freund" äffte moishe seine damalige Gastgeberin in ihrem affektierten Tonfall nach.
Moishe musste unwillkürlich bei der Erinnerung an seinen peinlichen Auftritt im Stil des Hofes von Louis XIV grinsen, während der Rest der Gäste in der Mode der 20er Jahre kostümiert erschienen war. Der Ventrue hatte gute Miene zum Bösen Spiel gemacht und seine Mission erledigt nur um seinem Mentor abzuhandeln nie mehr den Zoo von einer Domäne besuchen zu müssen, dem Annabelle vorstand.
"Also gut, dann werde ich meine Mitarbeiter mal bitten den Smoking aufzubügeln." Moishe lächelte dazu. Prinzipiell fand er es richtig sich bei besonderen Anlässen passend zu kleiden und als Mann hatte er es da sicherlich einfacher als die Damen der Vampirgesellschaft die für solche Anlässe abendfüllende Aufgaben vor sich hatten. Wobei der Ventrue zugab das in den meisten Fällen der Erfolg den Aufwand lohnte, auch wenn es einen nachdenklich machte das das ein oder andere Outfit dabei im Wert das Bruttosozialprodukt eines Drittweltlandes häug übertraf, aber Mann schwieg und genoss lieber bei diesem Thema.
"Nun, von meiner Seite wäre damit alles geklärt Madamme" leitete Moishe nun über - "mit Ihrer Erlaubnis gebe ich dann das Wort an Iain weiter der in den letzten Nächten sicher ebenfalls nicht ganz untätig war."
 
AW: [11.05.2008] Ehre, Blut und klingende Münze

Also doch ein soziales Happening... gut! Ich hatte schon befürchtet, seine Hoheit Gallante könnte sich so lange in der Akademie versteckt halten, weil er Angst vor Vampiren hat.
Nun, das sollte für uns kein Problem sein, dort punkten zu können.

Aber gut zu wissen, dann kann man sich schon einmal darauf vorbereiten.

Iain trat mit gemessenem Schritt an Moishe vorbei und in den Vordergrund. Bis jetzt hatte er sich absichtlich nicht nach vorne gedrängt, um seinem jüdischen Freund Spielraum zu lassen, punkten zu können, jetzt war er an der Reihe.

"Sie haben mich beauftragt, eine Mögliche Bezugsquelle für Blut zu recherchieren, Madame Sybille. Hier in Finstertal gibt es zwei Einrichtungen, die rein technisch dazu berechtigt sind, Blutspenden durchzuführen. Das ist zum einen natürlich der Deutsche Blutspendendienst, und zum zweiten das Marienhospital. Unglücklicherweise verbietet uns die Tradition der Domäne, diese beiden Örtlichkeit zu nutzen, da sie momentan im Gebiet der Toreador liegen. Wenn wir also keine Neuordnung der Finstertaler Domänen bewirken oder uns gegen die Tradition der Domäne wenden und selbst in diesen Örtlichkeiten aktiv werden wollen, bleibt uns nur die Option erfinderisch zu werden.

Auch diesbezüglich hätte ich einen Plan anzubieten: Viele Arbeitgeber unterstützen wohltätige Zwecke um Steuervergünstigungen zu erlangen. Es ist bei Firmen mit ausreichendem Personal durchaus üblich, auch Blutspenden zu organisieren. Warum hier in Finstertal noch keine dieser Firmen darauf gekommen ist, kann ich nicht sagen. Möglicherweise war dem Blutspendedienst bisher nicht an Konkurrenz gelegen... jedenfalls bin ich mir sicher, dass betroffenen Firmen hier in Finstertal leicht zu einem solchen Handeln überredet werden könnten.

Auch dürfte es kein Problem sein, einmal im Schul- oder Halbjahr in den Oberstufen der Finstertaler Schulen im Zuge des Biologieunterrichtes oder diverser wohltätiger Aktivitäten eine Blutspende anzukurbeln. Auch die Universität dürfte sich hierzu anbieten - oder zumindest Programme die auf Studenten als Zielgruppe gemünzt sind, auch die Akademie drer schönen Könste ist ja Toreador-Domäne. Diesbezüglich ist es sicherlich auch noch möglich, Partnerfirmen zu finden, die Gratis-Coupons für Erstspender zur Verfügung stellen, nach solchen Angeboten wird stets Ausschau gehalten, um den Werbe- oder Wohltätigkeitsetat ausreizen zu können.

Ein weiterer Ansatzpunkt könnte im Fußballverein Finstertals und den zugehörigen Fans bestehen. Die Spieler werden vom Verein aus Publicity-Gründen angewiesen oder gebeten, zu spenden. Unter teilnehmenden Fans werden Freitickets für die gesamte Saison verlost. Durch die Platzierung des Vereins an der zweiten Bundesliga sind ja die Zuschauerzahlen und das damit einhergehende Zielpublikum groß genug.

Die Fragebögen für die Blutspenden könnten wir entsprechend um einige unauffällige Fragen erweitern, so dass auch genügend Informationen über die Spender vorliegen, um auch erlesenere Gaumen sicher und fehlerlos befriedigen zu können.

Allerdings müssten wir dann die ganze technische Seite der Operation stellen: Geschultes Personal, Uttensilien, Kühlungsapparaturen, Blutwiegen, Transportmöglichkeiten.

Den Blutspendedienst und das Krankenhaus nutzen zu können wäre für uns allerdings wesentlich einfacher, zumindest sobald wir domänentechnisch die Erlaubnis dazu haben. Stellt das für uns hier in Finstertal ihrer Meinung nach eine Option dar, oder soll ich mich auf die Ausarbeitung dieser und anderer Ideen konzentrieren?"
 
"Gut recherchiert! Allerdings übersehen Sie ein wichtiges Detail! Und zwar das der Maskerade. In Finstertal hat es viele schrecklich Ereignisse gegeben. Die hiesige Bevölkerung hat unter unseren Problemen schwer leiden müssen. Egal ob es Zacharii, die Wölfe, die Anarchen oder der Sabbat waren. Hundert, ja Tausende sind ums Leben gekommen. Die Menschen in der Stadt sind aufgeschreckt, mißtrauisch und hellhörig geworden. Die Presse hat geschnüffelt, gefährliche Organisationen von außerhalb haben ihr Augenmerk auf die Stadt gerichtet. Was wir in Zeiten wie diesen unter keinen Umständen riskieren dürfen sind weitere Quellen die den Bürgern der Stadt eine weitere Möglichkeit geben auf uns aufmerksam zu werden. Ich denke, dass eben dies der Grund ist, warum der Handel mit Blut derzeit vollständig brach liegt. Es dient der Sicherheit unserer Art!"

Sie lächelte versöhnlich.

"Allerdings sollten wir uns, im eingeschränkten Rahmen, trotzdem diese Lücke zu Nutze machen und sie für unsere Zwecke nutzen. Freiwillige Blutspenden der normalen Art sind ein guter Weg. Geschäftlich kann man beinahe alles regeln. Ich dachte daran, dass wir eine Scheinfirma gründen, die gewissen Mengen Blut zu... sagen wir Foschungszwecken benötigt. Zur Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten mit Blutplasma zum Beispiel?"
 
Iain nickte sachlich aber mit einer gewissen Ehrfurcht.

An diese Option hatte er nicht gedacht - und er hätte daran denken sollen, wenn ihm die Primogena schon einen derart deutlichen Auftrag erteilte!
Und obwohl seine Worte auch schmeichlerisch ausgelegt hätten werden können, so entbehrten sie jeder kriecherischen Unterwürfigkeit sondern waren nur voller sachlicher Aufrichtigkeit und ernstem Respekt:

"Das ist eine hervorragende Idee, ehrenwerte Primogena. Ihre Einwilligung vorausgesetzt kann ich noch heute Nacht mit den notwendigen Schritten beginnen, um die genannten Partnerschaften für freiwillige Spenden anzustoßen sowie eine entsprechende Firma zu gründen. Mit dem entsprechnden Hintergrund eines medizinischen Forschungsunternehmens könnten wir auch rechtfertigen, genügend Informationen über die Spender zu erhalten um... exquisiten Geschmäckern... gerecht zu werden."

Iain hielt kurz inne.

"Wünschen Sie einen expliziten Handel mit Blut, eine entsprechende Errichtung etablierter Versorgungswege? Oder lediglich die Deckung unserer eigenen Versorgung, um uns unabhängig von anderen Quellen zu machen?

Für entsprechendes Sicherheitspersonal könnte ich sorgen, meines Wissens hat jedoch Herr ben Levy diesbezüglich hervorragende Beziehungen. Alles weitere kann ich ebenfalls mit einiger Planung in die Gänge bringen."

Iain hielt sich gerade, blieb sachlich, wie bei einem militärischen Briefing oder Rapport. Und trotzdem schaffte er es, angespannt und zugleich von entspannter Lockerheit zu wirken.
 
Irgendwie hatte Moishe den Eindruck mit seinen Quellen was Sicherheitsleute anging in diesem Fall mit Kannen auf Spatzen zu schiessen. Ein normaler Sicherheitsdienst würde hier genügen, im Notfall ein Blutsklave in der Leitung um anfallenden Dreck unter den Teppich zu kehren.
"Ich denke ich kann Dich da unterstützen Iain, aber das sind Details mit der wir Mme. d´Auvergne erst belästigen sollten wenn das komplette Projekt auf einem sauberen Fundament steht denke ich. Lass uns die Details ausarbeiten und durchsprechen und Ihr präsentieren wenn wir etwas vorzuweisen haben, natürlich mit Ihrer Erlaubnis Mme?"
 
"Natürlich!"

Dem Wort folgte ein zustimmendes Nicken, danach leerte Sybille ihr Glas.

"Achten Sie aber bitte darauf, dass Sie dem Clan Toreador mit ihren Plänen nicht in die Quere kommen. Die Bezugsquellen der Akademie müssen bei unserer Planung respektiert und komplett ausgeklammert werden. Ich möchte keinen unnötigen Streit vom Zaun brechen."

Als sie mit dieser abschließenden Bemerkung geendet hatte, ließ sie ihren Blick kurz in die Runde schweifen.

"Wir haben viel klären und uns ein gutes Stück weit kennenlernen können. Ich bin recht zufrieden mit dem Verlauf unserer Unterhaltung. Aber das soll es für heute gewesen sein. Ich habe leider noch sehr viel zu erledigen und muss zu meinem Bedauern ein klein wenig zur Eile drängen. Haben wir denn alles besprochen?"
 
"Was mich angeht absolut Madamme d´Auvergne. Ich werde mich ein wenig umhören und meine Mitarbeiter bitten sich über die juristischen Grundlagen für unsere Pläne bezüglich des Clubs zu informieren. Weiterhin werde ch eine Liste potentieller Clubmitglieder aus dem Kreis der Sterblichen zu erstellen, die wir als Gründungsmitglieder ansprechen sollten. Hier wären mir Anregungen willkommen. Ansonsten werden wir wie geplant übermorgen Nacht das Anwesen von Hr. Mentesse betreten. Sobald sich Neuigkeiten ergeben melde ich mich bei Ihnen, aber wir sehen uns ja zuvor morgen Abend beim Empfang. Ich freue mich schon Prinz Galante kennnen zu lernen. "
Moishe hob kurz sein Glas zu einem Trinkspruch. "Auf Sie Madamme und den Clan und das alle unsere Pläne sich nach unseren Vorstellungen entwickeln mögen."
Moishe machte während seines Toasts eine kurze Verbeugung und trank kurz zunächst Sybille und dann auch Iain zu.
 
"Selbstverständlich, Madame." Madame Sybilles Einwand zur Wahrung der Bezugsquellen der Toreador war Iain natürlich Gesetz.

Auch Iain postete den anderen zu und leerte sein Getränk.

Nachdem Moishe geendet hatte, fügte er selbst noch einmal eine klärende Zusammenfassung hinzu, um alle Zweifel über Missverständnisse aus der Welt zu schaffen:

"Ich selbst werde die Gründung der Firma sowie die ersten Sondierungsgespräche für Partner bei freiwilligen Blutspenden einleiten.

Ich würde vorschlagen, hierzu mit verschiedenen anonymisierten schweizer Nummernkonten zu arbeiten, um den Geldfluss weniger transparent und die Tatsache, dass wir hier lediglich eine Scheinfirma gründen nicht zu offensichtlich zu machen. Die Errichtung der Finanzstruktur werde ich ebenfalls übernehmen."

Fehlt uns dann lediglich noch das Kapital, aber dafür hat ja bereits Madame versprochen zu sorgen...

"Sie werden in den nächsten Nächten beide Informationsmaterialien von mir diesbezüglich erhalten.
Wenn Sie mir die Wahl hierzu überlassen, so werde ich mich des weiteren auch gleich um entsprechende Firmenräume, Material und Personal kümmern."

Iain hielt kurz inne. Dann fiel ihm etwas ein.


"Nun.. eine kleine Anmerkung hätte ich noch, Madame. Sie betrifft weniger unsere Geschäfte, könnte aber für ganz Finstertal relevant sein:
Ich traf mich heute mit einem jungen Gangrel, Steven. Er pflegt wohl des öfteren Umgang mit seiner Primogena Meyye. Jedenfalls deutete er an, dass sich Primogena Meyye wohl darum sorgt, der Koldune könnte noch nicht vollständig vernichtet sein. Sie plant wohl, heute Nacht noch einige Örtlichkeiten in Finstertal auf seine Hinterlassenschaften zu untersuchen. Wahrscheinlich haben sie ohnehin bereits davon erfahren Madame, ich hielt die Information aber für wichtig genug, noch einmal gesondert zu erwähnen."

Also entweder wurde er jetzt als paranoid abgestempelt, weil er über Kleinigkeiten berichtete, die die Primogena bereits längst wusste, oder er wurde zusammengestaucht, weil er die Info nicht an den Beginn des Gesprächs gestellt hatte. Iain versprach sich nicht wirklich davon, damit einen Pluspunkt einzufahren...
 
"Auf den Clan!"

Sybille hob ebenfalls ihren Becher und prostete ihren beiden Bründern freudig zu.

"Wir haben alles gesagt. Bei der Ausführung unserer Pläne haben sie nicht nur völlig freie Hand, Sie genießen auch mein uneingeschränktes Vertrauen. Überraschen Sie mich!"

Sie lächelte auf ihre ganz spezielle Weise.
Ein Lächeln mit dem man Stahlträger erweichen konnte und sicherlich auch schon hatte.

"Vielen Dank, Herr Finlay! Diese Information ist in der Tat außerordentlich hilfreich."

Ein kurzes Nicken folgte. Dabei ließ die selbsternannte Stadthalterin vollkommen offen ob sie über diesen Punkt bereits informiert war oder nicht...
 
Iains Bemerkung über Meyyes Verdacht lies Moishe das Blut in den Adern gerinnen. Nur mit all seiner Selbstkontrolle verhinderte er das ihm der Mund offenstand und unterdrückte den gotteslästerlichen Fluch der ihm auf den Lippen lag.
Erstaunlich das Sybille diese Nachricht so gleichmütig aufnimmt. Abgeklärtheit oder Leichtfertigkeit?
Moishes Blick zu Iain besagte mehr als jedes Wort. Über diese Entwicklung mussten sie unbedingt miteinander sprechen.
Das darf einfach alles nicht war sein. Will dieser alte Hund von einem Koldunen nicht endlich sterben?
 
Iain nickte Moishe zu. Sie würden nach der Audienz in Ruhe reden...

Da Moishe und er bereits entlassen waren, verneigte Iain sich noch einmal vor seiner Ältesten und verabschiedete sich höflichst:

"Vielen Dank für Ihre Zeit, Madame. Mit ihrer Erlaubnis werden wir uns an die Erledigung der besprochenen Aufgaben machen."

Noch einmal verneigte sich der junge Ventrue in höflichster Art und Weise. Dann wartete er darauf, dass auch Moishe seinen Abschied nahm, um sich diesem dann anzuschließen und mit ihm in aller Ruhe das weitere Vorgehen planen zu können...
 
Auch Moishe verabschiedete sich höflich von Sybille und wünschte ihr noch einen guten Abend. Dann wartete er noch den Augenblick ab bis er mit Iain alleine war und platzte dann heraus: "Was zum Teufel soll das heissen Meyye geht davon aus das Zach - Problem sei noch nicht erledigt? Das darf doch wohl nicht wahr sein. Weisst Du noch näheres darüber?"
 
Iain wirkte ebenfalls betreten.

"Nun, ich habe heue Abend mit dem jungen Gangrel Steven eine kleine Unterhaltung geführt.
Du weißt ja, er ist ein ganz vernünftiger junger Vampir mit scheinbar ordentlichen Ansichten."

Iain hielt kurz inne. Dann fuhr er fort.
"Jedenfalls meinte er, Meyye sei wegen irgend etwas besorgt und sie würde heute Nacht noch einige der Orte Zachs kontrollieren wollen. Sie hat wohl ein paar Dinge gesehen, die sie beunruhigen.
Was genau sie alles kontrollieren will, ist mir noch nicht klar. Steven sprach nur davon, dass Meyye ihn gebeten habe, noch einmal mit ihr die Boxbude zu untersuchen. Er wollte sich noch einmal bei mir melden, wenn sie mit ihm dort hin geht."
 
Bei Iains Beschreibung von Steven nickte Moishe beiläufig zustimmend vor sich hin. Sein Eindruck ging in eine ähnliche Richtung. "Also nichts konkretes, sondern nur eine Information am Rande? Hoffentlich ist und bleibt es das auch, eine Randnotiz dieser Geschichte."
Moishe wirkte unruhig bei dem Gedanken an den Koldunen. Seine Rückkehr könnte alles was der Clan in den letzten Nächten angestossen und auf den Weg gebracht hat wieder einreissen wie ein Kartenhaus. Gott gebe das Meyye sich irrt."
"Iain, wenn wir wirklich länger hierbleiben und so etwas wie einen Klüngel bilden will ich einen Spezialisten im Bereich Okkultismus dabei haben. Ich glaube das ist der Bereich in dem wir beide vollkommen unbedarft und damit ungeschützt sind. Notfalls einen Tremere, aber vielleicht solten wir einmal mit der Schwester der Regentin reden? Allein schon weil eine Zusammenarbeit mit einem Tremere wie das Gleichnis zwischen dem Frosch und dem Skorpion enden könnte.
Außerdem sollten wir unsere Unternehmungen so planen das wir so schnell wie möglich in der Lage sind unser Kapital und das des Clans abzuziehen. Es sollte also ein jeder von uns entsprechende Vollmachten haben alles aufzulösen und zu retten, wenn die Camarilla Finstertal nicht halten kann."
 
"Hmm.... ich habe mich heute Abend mit Katharina Zimmermann unterhalten, einem Neuankömmling in Finstertal. Sie scheint durchaus einiges an wissenschaftlichem Hintergrund zu haben. Wenn ich sie richtig verstanden habe, ist sie Besitzerin eines Labors - mit welchem Schwerpunkt kann ich noch nicht genau sagen. Sie hat mir noch nicht ihre Clanszugehörigkeit verraten, aber unter Umständen hat sie genau das Wissen, dass Du suchst, Moishe.

Auch wenn ich zugeben muss, dass sie zuerst zwar recht begeistert schien, mich kennenzulernen, dann jedoch merklich abkühlte... ich weiß noch nicht, woran das genau liegt, aber werde auf jeden Fall dran bleiben. Ihre Kontaktdaten habe ich zumindest..."
 
Moishe zeigte seinem Clanbruder ein schelmisches Grinsen. "Deine Wirkung auf die Frauen von Finstertal ist schon irgendwie eindrucksvoll. Erst die Harpyie, jetzt diese Frau Zimmermann....sobald Du mit Ihnen redest geht deren Sympathie für Dich zumTeufel, zwei machen zwar noch keinen Trend, aber wir beobachten das einfach weiter.
Nein, jetzt im Ernst, ich würde die Dame gerne kennen lernen, aber in wie weit kann jemand mit einem Labor und einer wissenschaftlichen Ausbildung unser okkultes Unwissenheitsproblem lösen?"
 
Zurück
Oben Unten