[11.05.2008] Ehre, Blut und klingende Münze

AW: [11.05.2008] Ehre, Blut und klingende Münze

Sophie seufzte nur innerlich. Wie lang war sie jetzt mit dem ganzen Kram befaßt? Achja etwas mehr als eine Woche, ein Woche, in der es kaum jemanden gab, der die Zeit gehabt hätte, ihr etwas zu erklären. Das Café war der Dreh- und Angelpunkt der Stadt, sie und Maya hielten die Augen und Ohren offen und belauschten hin und wieder auch schon mal Privatgespräche - unauffällig natürlich. Und jetzt war da ein von sich selbst überzeugtes Raubtier, das einen Dialog mit einer kleinen Angestellten führen wollte, sie wußte nur eines, wenn die Tante auch noch erwarten würde, daß sie den Vorkoster spielen sollte, wenn sie sich entschieden hatte, was sie trinken wollte, dann würde sie streiken.

"Sie verstehen das falsch, alles auf der Karte, sind Spezialitäten, es kommt ganz einfach auf die persönlichen Vorlieben an, was man bevorzugt", sagte sie dann. "Alleine von daher würde ich es nicht wagen ihnen eine Empfehlung auszusprechen, dazu müßte ich definitiv mehr über sie wissen." Würde sie wissen, was sie meinte? Ein Blick in den Laden, war jemand dabei, dem sie nicht traute, waren der Ravnos und der Nosferatu da?
"Nun, sie gehören zur Kunstakademie und von daher ist es jederzeit möglich, die Begleichung der Rechnung, entsprechend zu regeln." Auch Helena rechnete direkt über die Kunstakademie ab, jedenfalls stand das so in den Unterlagen. "Es gibt auch die Möglichkeit, eine Abbuchung am Ende des Monats eintragen zu lassen, das erspart häufigen Kunden, die lästige Abrechnung bei jedem Besuch. Allerdings sind dies Dinge, die unsere Gäste in der Regel mit Miss O'Niell besprechen und vorabklären. Natürlich können sie mir auch einfach über Kreditkarte bezahlen."

Erklärte sie wirklich gerade einer Ventrue, was es für Zahlungsmodalitäten gab? Schien so, aber öfters mal was Neues. Wenn sie jetzt Pech hatten, war das ganze Gespräch dann doch für die Katze, weil der Geschmack der Ventrue so ausgefallen war, daß sie kein Blut dafür da hatten.

"Aber ich begleite sie selbstverständlich an ihren Tisch und berate sie gerne."

Natürlich würde sie Sibille auch den Stuhl zurechtrücken, wenn sich nicht einer der Männer vordrängte. Konnte eigentlich irgendwer Ventrue leiden, bei der Harpyie hatte sie jedenfalls schon gemerkt, daß die sie nicht mochte.
 
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Moishe würde sich ganz gewiss nicht vordrängen, schließlich war Sophie mit deutlichem Abstand die rangniedrigste Person im Raum und damit diejenige die den Kotau gegenüer Sybille zu machen hatte. So weit kam es noch das er sich auf Grund menschlicher gesellschaftlicher Konventionen in den eigenen Reihen erniedrigte.
Ich bin hier immer noch auf dem Prüfstand, weiss das die Archontin jede unserer Handlungen genau registriert und auch ihr Gehabe einer Gleichgestelten gegenüber ihren Clangeschwistern nicht wirklich etwas Wert. Es ist wie immer, an einen Ventrue werden höhere Ansprüche gestellt als an die anderen Clans, Schwächen und Sentimentalitäten werden registriert aber keinesfalls toleriert. Die Mitglieder des Clans der Könige müssen in der Lage sein auf allen Schlachtfeldern zu kämpfen, dem wirklichen Kriegschauplatz auf der Straße wo die Vitae gefallener Kainskinder die Rinnsteine rot färbt, dem der Hochfinanz wo ganze Bevölkerungen ins Elend gestossen zu werden um unseren Feinden einen kleinen Schlag im ewig währenden Dschihad zu versetzen und ganz sicher der Kriegsschauplatz den das gesellschaftliche Parkett der Elysien darstellt. Die Ventrue kämpfen an all diesen Fronten. Ein Mentor wie Friedrich erwartet das ich mich auf jedem dieser Schlachtfelder behaupte. Welcher andere Clan stellt noch nur ähnlich hohe Ansprüche an die Seinen? Ein Brujah oder Gangrel wäre niemals in der Lage sich überall in diesen Umfeldern zu behaupten, ein Malkavianer würden niemals die notwendige Selbstbeherrschung und geistige Kontrolle für eine derartige Anforderung an sich selbst aufbringen können. Die Nosferatu sind nicht in der Lage zu führen, sind sie doch gezwungen sich immer verborgen zu halten, die Tremere sind durch ihre Struktur und Hexerei sowie ihre Geschichte dermaßen verhasst dass sie unsere Rasse niemals führen könnten und die Toreador? Man hat es vorgestern Nacht gesehen - sobald es zu Auseinandersetzungen kam sind sie nicht in der Lage für ihre eigenen Angelegenheiten zu kämpfen - wer ist im Angesicht der Plagen vom Schlachtfeld geflohen - die beiden anwesenden Rosen und hat sich Oliver Buchet nicht ähnlich verhalten als Finstertal in seiner größten Krise steckte? Ist er nicht feige geflohen? Nein, wenn jemand die Camarilla führt dann wir, auch wenn ein anderer der Prinz ist, dann nur weil wir ihm erlauben nach aussen hin zu führen. Teile und herrsche!
Moishe bemerkte das er mit den Gedanken über die Diskussion zu den Formalitäten der Bezahung abgeschweift war und sammelte sich wieder, in Erwartung das sie endlich mit den Gespächen über wichtige Angelegenheiten beginnen konnten wge denen er ehute Nacht hier war.
 
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"Nur habe ich Ihnen gegenüber nie erwähnt, das ich etwas mit der Akademie zu tun habe, was so gesehen auch überhaupt nicht richtig ist. Ich bin die Primogena des Clans Ventrue und wünsche die entstehenden kosten privat und aus eigener Tasche zu bezahlen!"

Hieß der unbedachte Vermerk auf die Akademie, dass Sophie also doch schon gewusst hatte um wen es sich bei Sybille gehandelt hatte? Sehr abwegig war der Gedanke nicht. Es war die Pflicht der Hüter ihre Untergebenen umgehend über alle wichtigen Ereignisse zu informieren und Helena war den bisherigen Angaben nach sehr gewissenhaft. Vielleicht hatte auch einer der anderen beiden im Vorfeld etwas verraten...
Wie dem auch sei, es schien immer deutlicher, dass die gute Bardame versucht hatte ihre Spielchen mit der Ventrue zu spielen. Nun, sei's drum!

Sybille bewegte sich an den Tisch im Separee und nahm Platz. Sorgsam studierte sie die Karte, stellte einige höfliche und leicht zu beantwortende Fragen und bestellte dann ihren Drink.

"Eine rote Mädchentraube, bitte. Nur europäisches Blut bitte, männlich. Es ist wichtig, dass der Spender des Blutes absolut gesund gewesen sein muss. Hierzu zähle ich auch Übergewicht, Alkoholkonsum und Tabakgenuß. Die Reinheit der Vitae spielt eine äußerst große Rolle für mich, wenn Sie verstehen? Wenn Sie in der Lage sind, meinen Wünschen zu entsprechen, dürfen Sie das Getränk fest für mich verbuchen. Der gesamte Rest auf der Karte entspricht nicht meinem Geschmack. Ich danke Ihnen herzlich für Ihre Mühen, Sophie!"

Nachdem Sophie sich entsprechend geäußert hatte, war sie entlassen. Die Archontin wartete bis die Bedienung außer Hörweite war und begann dann zu sprechen.

"Nun meine Herren, was sagt Ihnen das eben erlebte? Wie ist Ihre Meinung dazu? Sein Sie bitte ehrlich, es nutzt nichts, wenn wir uns gegenseitig etwas vormachen. Sie brauchen sich auch nicht zu fürchten. Ich bin nicht sehr empfindlich und mag ein offenes Wort!"

Offensichtlich wollte Sybille mit ihrer Frage auf etwas bestimmtes hinaus. Es war nicht klar, ob sie die beiden Männer prüfen, oder ob sie gar auf etwas lehrsames hinaus wollte. Vielleicht stellte sie ihnen auch schlicht eine Falle....
 
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Iain wartete noch einen Moment, bis Sophie den Raum verlassen hatte.

Dann wollte er schon Luft holen, um zu sprechen, hielt aber noch einen Moment inne. Augenblicke vergingen, eine kurze peinliche Pause wurde zu einer längeren, nachdenklichen, die fast schon wirkte, als wäre sie mit Bedacht eingelegt um die Wirkung der folgenden Worte zu steigern.

"Nun, Madame Sybille, ich schätze man könnte die gerade erlebte Situtaion als eine Metapher Finstertals auffassen."
Der jüngere Ventrue schmunzelte.
"Das Verhalten Sophies mag wohl für ein sterbliches Cafe noch akzeptabel oder zumindest tolerabel gewesen sein, für die Domäne Finstertal und das sie repräsentierende Elysium war das jedoch eindeutig nicht gut genug. Die Schuld dafür könnte man nun sicherlich bei ihrer Domitorin suchen, oder in der Abwesenheit einer etablierten Obrigkeit mit Sinn für Etikette und Taktgefühl..." War das eine Anspielung auf die 'Zwischenherrschaft' von Brujah und Tremere in Finstertal? "... vom Schwarze-Peter-Zuschieben alleine jedoch löst sich das Problem auch nicht. Letztendlich spielt es wahrscheinlich sowieso keine Rolle worin der Mangel an Perfektion besteht. Sie sahen für sich die Veranlassung zu handeln, sie sind die rechte Hand des designierten Prinzen von Finstertal und die älteste Ventrue in der Stadt. Sie waren geradzu verpflichtet, hier wieder dafür zu sorgen, dass Finstertal dem alten Standard gerecht wird. Und hier war der erste kleine Baustein, dessen Fuge schief war und der neu gerichtet werden musste.
Ich denke ihr Handeln war ein Sinnbild für uns jüngere, dass wir hier in Finstertal einiges anzupacken haben... sei es nun das Wiedererreichen des notwendigen Standards hier im Haupt-Elysium, die Reorganisation der Stadt oder - wie sie bereits in unserer privaten Unterredung früher heute Abend andeuteten - das Errichten eines repräsentativen Elysiums für Clan Ventrue." ... in dem dann sicherlich keine kleine dahergelaufene Dienstmagd solche kuriosen Sperenzchen machen wird, wenn Madame damit IRGEND etwas zu tun haben wird...

Nunja... Iain wusste, dass er mit diesem Vergleich, dieser Stilisierung des Vorgefallenen leicht den Bogen überspannt haben könnte. Er stellte nichts fest, was aus Sicht höfischer Verhaltensrichtlinien nicht ohnehin offensichtlich gewesen wäre. Aber er kannte auch die Tests und Spielchen der Ahnen. In der Regel konnte man sie nicht gewinnen. So gut die eigenen Vorschläge auch immer waren, die Ahnen hatten daran immer etwas auszusetzen, und sei es auch nur, dass die Idee nicht von Ihnen stammte. Also lieber als jemand dastehen, der nur fantasielose Ideen nach dem gängigen Schema der Höflichkeiten und Hof-Etiktten produzierte, als als jemand dazustehen, der stumm und ideenlos keine Lösungen sah? So oder so war es ohnehin ein Drahtseilakt...
 
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Bevor Sophie ging hatte Moishe schnell sein Schulterholster abgeschnallt - hier konnte er die Waffe wenigstens sicher abgeben, im Schankraum war es ihm zu öffentlich und ohne Schußwaffe fühlte er sich in einer Stadt mit dem Gefahrenpotential Finstertals einfach nackt.
"Sophie, bitte entschuldigen Sie, würden Sie die hier bitte verwahren bis ich wieder gehe? Ich hätte gerne einen Whiskey, Glenlivet, mit entsprechendem nahrhaften Zusatz."
Moishe zuckte innerlich die Schultern bevor er der Archontin antwortete. Wenn Sybille wollte würde er ihr Spiel mitspielen. Danach wartete er ab bis Iain geendet hatte.
"Nun, wir wissen jetzt zumindest das Ihr sowie Monsignore Galantes Ankunft allgemein bekannt war bevor Sie die Stadt betreten haben. Das bedeutet weiterhin das die Hüterin ihre Mitarbeiterin vorab gebrieft hat oder aber das die Bedienungen hier im Elysium die vertraulichen Gespräche der Gäste belauschen - ein guter Grund vertrauliche Unterhaltungen nur noch außerhalb des Cafes abzuhalten, wir wissen nicht einmal ob dieser Raum hier verwanzt ist. Ein weiterer Grund baldmöglichst eine eigene Ruhestätte für den Tag zu finden, da das El Privilegio unter der selben Leitung steht und mir die Kamera in meinem Zimmer bereits aufgefallen ist und garnicht gefällt.
Ein Grund mehr sich schnell einen eigenen Ort für den Clan zu schaffen an dem wir sicher sein können nicht bespitzelt zu werden und unsere Treffen weniger öffentlich für die anderen Clans abhalten können." Sondern wir selbst an den Reglern der Abhöranlagen sitzen.
Moishe machte eine kurze Pause und fuhr dann fort. "Weiterhin hielten Sie es offensichtlich für notwendig die gute Sophie in ihre Schranken zu verweisen, den Nutzen davon weiss ich nicht abzuschätzen, aber Iains Ausführungen diesbezüglich leuchten mir ein. Ansonsten danke ich für das Vertrauen das Sie in meiner Gegenwart so offen über Ihre Nahrungsvorliebe gesprochen haben. Ich weiss Ihre Offenheit zu schätzen und werde mich gerne gleichsam offenbaren falls Sie das wünschen sollten.
Ansonsten gestatten Sie mir eine Bemerkung warum ich erst gerade eben meine Waffe abgegeben habe, obwohl ich schon einige Minuten vor Ihrem Eintreffen im Elysium war. Es ist für einen Gast hier im Cafe schwierig eine Waffe schon am Eingang abzugeben und sicher verwahren zu lassen ohne das es jeder Gast oder zufälliger Passant bemerken kann, daher habe ich es nun erst getan. Es ist ein Punkt den ich in einigen Nächten mit der Hüterin besprechen möchte - es ist aus meiner Sicht zu öffentlich gehalten. Ich habe hier immer den Eindruck ich betrete den Oriental - Saloon in Tombstone und gebe meine Waffe beim Barmann ab, was der Maskerade nicht wirklich zuträglich ist. Gleichsam kann man nach den Ereignissen der vergangenen Nächte einfach nicht erwarten das man sich in dieser Domäne unbewaffnet durch die Straßen bewegt, daher sollten die Gegebenheiten der Elysien besser an diese Notwendigkeiten angepasst werden denke ich."
 
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Sophie erklärte der Archontin, daß sie wegen des Getränkes erst einen Anruf tätigen müßte, da sie sich nicht sicher war, ob wirklich der Vorrat rein genug war - irgendwie war die Vorstellung einer kotzenden Ventrue nur auf den ersten Gedanken lustig.

"Natürlich nehme ich die Waffe, immerhin konnten sie nicht wissen, daß die Erlaubnis wieder aufgehoben ist." Immerhin war es ein Verstoß gegen das Elysiumsrecht, aber richtig streng würde es wohl erst ab morgen wieder werden.

Was das Briefing angeht, natürlich hatte es bei Sophie geklingelt, als sie den Namen hörte, aber auch so, war die Sache mit der Akademie klar, wenn eine solche Primadona hier aufkreuzte und sich dann auch noch mit den Geldhaien abgab. Nur leider dachten einige nur noch in sehr begrenzten Bahnen, doch was sollte man da machen, einfach aufpassen, daß man nicht selber so wurde. Und Abhöranlagen, nun, das war doch hier noch das geringste Problem, das ein Kainskind bekommen konnte, doch darüber schwieg man, das wüßten nicht mal in der Akademie alle, was es hier an Sicherheiten gab.

Damit war sie weg und würde kurz danach, würde es wohl auch klopfen und Getränke für die beiden Männer gebracht werden. Das Blut für die Archontin würde Jonathan besorgen, das war klar, doch das dauerte einige Minuten.
 
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"Beides gute Ansätze, aber denoch nicht der eigentliche Grund für mein Verhalten. Wie sicher auch Sie, habe ich über Jahrzehnte hinweg ein großes Unternehmen geleitet. In dieser Zeit bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass die Qualität - aber auch der Ruf! - eines Unternehmens von der Qualität und dem Bestreben jedes Einzelnen abhängt. Hier sind es ganz besonders die unteren Schichten die nicht selten über Erfolg und Verdienst oder Niederlage und Verlust entscheiden. Der einfache Fabrikarbeiter, sagen wir in einer Näherei, entscheidet letztlich über die Qualität der hergestellten Mode. Was nutzt ein herausragend designtes Kleid, wenn die Nähte platzen oder der Stoff nicht sauber geschnitten wurde? Ebenso verhält es sich mit einer Stadt wie Finstertal. Sophie, - finden Sie es nicht auch auffällig, das die Dame keinen Nachnamen genannt hat? - zum Beispiel vermittelt fremden Besuchern einen ersten Eindruck über die Verhältnisse in der Stadt. Ihre Höflichkeit, Professionalität und besonders ihr persönliches Engagement entscheiden über die Meinung die sich Gäste - und damit früher oder später ein großer Teil der europäischen Camarilla - über Finstertal bilden. Wie Sie sehen, müssen gerade wir Ventrue uns einen Blick für die Unterschichten bewahren. Ghule, Clanlose, Ausgestoßene. Sie alle mögen ein Ärgernis sein, aber sie sind viele und sie tragen ungemein stark dazu bei wie sich Finstertal in den Augen anderer repräsentiert und ganz besonders die eigene Zukunft gestlaltet. Man kann Anarchen, Aufwiegler und Querdenker mit aller Gewalt bekämpfen. Natürlich! Aber man kann Sie auch ködern und zu einem Teil des eigenen Systems machen. Fühlt sich ein... nennen wir es Rebell, verstanden, gebraucht und wichtig genommen, wird er wesentlich weniger Ärger machen, als wenn er sich seiner irrigen Annahme hingeben kann, verhasst und ausgestossen zu sein."

Ein kurze Pause folgte in der Sybille den Blick der beiden Männer prüfte.

"Sie haben meine Diskussion mit Sophie verfolgt und wissen das ich im Recht bin. Allein die Tatsache das sie mir den Zugang zu einem Separee verwehrte, obwohl ihr genaustens bekannt war, dass ich Teil der neuen Führungsriege Finstertals bin, zeigt das die Dame eine rebellische und zum ungehorsam neigende Erziehung genossen hat. Dies wiederum zeigt uns, dass auch Helena O'Niell diese Wesenzüge aufweist. Was also kann man dagegen tun? Sollen wir die Ghul und ihre Herrin abstrafen? Wir würde ihren Zorn nur erhöhen und ihren Widerstandswillen weiter verstärken. Oder wäre es besser einen offenen Dialog zu suchen, in dem man unter Beweis stellt, das man Verständnis für die Vielzahl der vorherrschenden Probleme hat?"

Ein Lächeln umspielte ihre Lippen.

"Meine Herren! Nun sind Sie wieder an der Reihe. Wie könnte es uns gelingen Sophie - aber natürlich auch Helena - von ihrer irrigen Annahme abzubringen, das unsereins eine gegnerische Partei darstellt die es -und sei es nur durch kleinliche Trotzreaktionen- zu bekämpfen gilt? Wie zeigen wir, das wir die Guten sind, die zwar führen und herrschen, dabei aber stest ein Ohr und ein Herz auch für die Sorgen und Nöte der 'kleinen' Leute haben....?"
 
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Moishe runzelte ein wenig die Stirn. So leicht würde das nicht sein. Sybille ging davon aus das jeder die Ventrue quasi von Natur aus als die Führer der Camarilla ansah, dabei war das gewiss nicht so. Die anderen Clans fügten sich mehr oder weniger in ihr Schicksal weil die Macht des Clans durch seinen Zusammenhalt allem Druck von aussen gemeinhin standhielt und dann durch seine kollektive Macht sich durchsetzte. Danach war jeder Ventrue in der Lage auf die ein oder andere Art seine Überzeugungen durchzusetzen und eben den anderen Clans Zugeständnisse abzupressen, nur durch anbiedern wäre in Finstertal nichts zu machen.
"Ich sehe die anderen Clans nicht als Ärgernis Mme. d´Auvergne. Sie sind Partner, potentielle Verbündete aber oft auch Gegner in diesen Nächten.
Was die Führung angeht bin ich der Meinung man führt durch das Vorbild das man in dieser Rolle den anderen Kainskindern gibt. Wenn man das konsequent durchhält wird man auch den Respekt der anderen Clans und der Clanlosen bekommen.
Das man dabei nicht prinzipiell jeden vergrätzt der nicht unseres Blutes ist gehört dabei zu einem vernünftigen Stil. Wobei man sicherlich auch gewisse Härte zeigen muss, das geht aber auf unterschiedliche Art und Weise. Härte ist nicht immer notwendig dazu, manchmal lässt man dem Gegenüber besser auch einmal das Gefühl gewonnen zu haben indem man etwas unter Zähneknirchen herausrückt das man schon vorher bereit war ihm zu überlassen, nur damit er sich im Gewinn sieht oder man ignoriert gewisse Defizite im Verhalten eines Charakters die einem nicht passen und konzentriert sich nur auf das Wesentliche. Alles bis ins Kleinste zu kontrollieren und zu regulieren führt nur dazu sich zu verzetteln und die Kreativität der eigenen Mitarbeiter zu lähmen.
Um bei Ihrem Beispiel zu bleiben haben Sie als Leiterin einer großen Modeproduktion bestimmt nicht jeden Tag einen Teil Ihrer Zeit in der Produktion zugebracht um die Qualität der Nähte zu prüfen. Das haben Sie am Anfang getan und dabei den Leiter dieser Produktion so lange unter Druck gesetzt bis er ihre Qualitätsvorstellungen verinnerlicht und übernommen hat und dann automatisch dafür sorgte das seine Mitarbeiter Ihren Ansprüchen an deren Arbeit gerecht werden, so dass Sie sich um andere Dinge kümmern konnten.
Ich vermute also das wir diese Produktionsleiter sind und jetzt entsprechend unterwiesen werden. Mein Problem damit ist nun das ein Mitarbeiter in einer Modefirma wegen seines Broterwerbs gezwungen ist mit Ihnen zusammenzuarbeiten, der typische Brujah - Neonat ist das nicht! Man kann nun tatsächlich versuchen dem Volk aufs Maul zu schauen und deren Bedürfnisse zu berücksichtigen um sie zur Kooperation zu bewegen, aber das ist keine Garantie für den Erfolg dieser Maßnahmen. Ohne das man Sie als Person akzeptiert und respektiert wird man bei diesen Leuten nichts erreichen. Ihre Autorität reicht genau so weit wie Sie sie nicht einsetzen müssen.
Auf unsere Situation übertragen benötigen wir zunächst einmal Respekt so dass wir auf dieser Basis Autorität gewinnen durch die wir wiederum Macht ausüben können.
Seien wir doch mal ehrlich - die Ventrue sterben hier wie die Fliegen den engültigen Tod, einige waren Verräter, Frau von Liebenstein war ein Beispiel dafür, der Clan hat hier mit Alexander Stahl ein einziges Gesicht das von Ahnen und jungen Kainskindern allgemein respektiert wird, selbst im Primogen sitzen fast nur relativ junge Kainskinder - wo sollen da bei einem Clan Ventrue Respekt und Achtung bei den anderen Kainskindern der Domäne erwachsen. Außerdem verbinden speziell die Clanlosen mit unserem Blut die Willkür der Obrigkeit der sie sich in allen Camarillastädten ausgesetzt sehen - mit ein wenig Verständnis und Freundlichkeit ist da kurzfristig nichts zu machen.
Viele dieser Clanlosen und den Vorstellungen der Anarchen zugehörígen Kainskinder sehen das Beispiel das wir ihnen geben und das ist einfach katastrophal hier in Finstertal. Alexander Stahl wurde vom Clan alleine gelassen, Franziska von Liebenstein wurde das gerechte Opfer einer Blutjagd in der sie wie Iain Ihnen bestätigen wird kaum noch menschlich zu nennende Züge zur Schau trug und wie ein Monstrum durch die vereinten Kräfte der anwesenden Kainskinder vernichtet werden musste. Ansonsten sind wir auf Wunsch der Ahnen unseres Clans dabei das Ancient Regime, wie die gebildeten Vertreter der Brujah es wohl sagen würden, wieder zurück in Amt und Würden zu bringen und viele dieser Kainskinder denken eben das sie von Prinz Buchet und Lord Johardo verraten und verkauft wurden. Wie soll das zu Respekt und Anerkennung führen?
Vergessen wir auch nicht den Lebensstil den wir auf Grund unserer gesellschaftlichen Stellung vorleben. Wenn die deutsche Gesellschaft eine Neidgesellschaft ist, dann ist das unsere Vampirgesellschaft erst Recht und dieser Neid fällt auf unseren Clan mit seinen Errungenschaften. Dem allem kann man nicht kurzfristig entgegen wirken, es ist eine Aufgabe von Dekaden mit einer entsprechenden Führerschaft die auch nach aussen wirkt. Über den kurzen Weg ist da nichts machbar. Das Ausmisten des Augeasstalles von Finstertal ist nur über einen langen Zeitraum machbar, ich glaube nicht das man da in der Kürze mehr tun kann als erste Ansätze zu beginnen umzusetzen."
 
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Iain nickte, wartete schweigend. Hörte zu.
Dann setzte er an zu sprechen.

"Sie reden von nicht anderem, als von sozialem Qualitätsmanagement. Total Quality Management!
Die Theorie dazu wirkt so einfach... Qualität beruht demnach auf dem Bewusstsein aller Mitarbeit und der Übereinkunft und Bereitschaft derselben, daran zu arbeiten. Dann kann ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess aufrecht erhalten werden. Das Bewusstsein der Mitarbeiter - und in unserem Fall der Bürger Finstertals - kann man natürlich nicht gegen ihren Willen erringen... idealerweise findet man natürlich einen gemeinsamen Konsens oder ein gemeinsames Ziel...

Sowie ich das feststellen konnte, haben einige der hier Ansässigen ein starkes, fast schon 'patriotisches' Heimatgefühl bezüglich Finstertal entwickelt. Ich denke, sie wären zu einem gewissen Grade bereit, zum Wohle der Stadt einer Zusammenarbeit zuzustimmen. Wobei man sich dann allerdings darauf einstellen sollte, nächtelang mit ihnen zu diskutieren, worin nun denn genau das Wohl Finstertals besteht. Die jüngsten Kainskinder Finstertals könnte man auf diese Weise wahrscheinlich hinter sich einen... bei den älteren und mächtigeren - vor allem jenen mit stärkeren und mächtigeren Eigeninteressen - sehe ich da aber Probleme.

Eine mögliche Anregung könnte natürlich im wachsenden Wohlstand von Finstertal bestehen... Gesetz, Ordnung, Recht, finanzieller Aufschwung. Bleibt immer noch die Gruppe der Kainskinder Finstertals, die es bevorzugt, in niederen Gesellschaftsschichten zu verkehren... wie lockt man die?

Das, was wiederum immer noch am stärksten eint, ist ein gemeinsamer Feind... stellt sich nur noch die Frage, welcher Feind hier in Finstertal noch existiert?"

Iain hielt kurz inne. Dann sprach er weiter.

"Meine Recherchen und meine Erlebnisse hier in Finstertal haben ergeben, dass die beiden gravierensten und für die Kainskinder in Finstertal gefährlichsten Ereignisse hier das Auftauchen Zacharii's und der Angriff eines Werwolfsrudels waren. Zumindest wenn ich mich diesbezüglich nicht vertan habe.

Die Werwölfe - und auch die übrigen nennen wir sie 'sozialen Querelen' hat Prinz Buchet immer relativ gut im Griff behalten. Offiziell gilt er lediglich als vermisst... wenn er wieder auftauchen würde, wären eventuell die größten Probleme Finstertals behoben - auch wenn ich zugeben muss, nicht alle politischen Verwicklungen, die sich damit ergeben würden, überblicken zu können. Defintiv wären mit seinem Auftauchen auch neue Unruhen verbunden. Genau so - wie ich schätze - wie mit der offiziellen Bestätigung der Einsetzung von Mosignore Galante.

Was die Bedrohung durch Zacharii angeht, fühle ich mich verpflichtet, Ihnen mitzuteilen, dass ich heute von einem jungen Gangrel namens Steven erfahren habe, dass die Primogena von Clan Gangrel, Meyye, noch ernsthafte Zweifel am endgültigen Ableben des Koldunens hegt und noch heute Nacht nähere Einzelheiten untersuchen will."

EDIT:
Hmpf... Synchronposting. Ich lese erst mal Totz' Post durch und editiere dann u.U. entsprechend...
 
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"Wir kommen sicher nicht weiter, wenn wir damit beginnen unsere gegenseitigen Aussagen zu bestätigen, bzw zu wiederholen. Sicher spreche ich von sozialem Qualitätsmanagement und auch von Ärgernissen. Das weiß ich alles, denn ich habe es ja gerade erst gesagt! Ich bin auch erst bei den Grundzügen meiner Ausführungen und wie sie meinen Worten entnehmen konnten, bzw ich in Ihren Worten deutlich heraushören konnte, sind wir in den meisten Dingen einer Meinung. Lassen Sie uns trotzdem noch darauf verzichten den gesamten Ballon möglicher Vorgehensweisen auf einmal zu zerpflücken und bleiben, wenn Sie nichts dagegen haben, bei der schrittweisen Aufschlüsselung dessen was ich mit Ihnen besprechen will. Verzeihen Sie, wenn ich dabei etwas oberlehrerhaft klinge aber auf diese Weise kommen wir schnell, effizient und übereinstimmend zu einem schnellen Ergebniss."

Es folgte ein aufmunterndes Lächeln.

"Sicher folgt dem Zuckerbrot noch einiges nach. Derzeit befinden wir uns aber noch bei Schritt Eins. Wir versuchen uns auf eine vernünftige und zuvorkommende Weise den anderen Clans, den Ghulen und ja, sogar den Garou zu öffnen. Wir geben jedem eine Chance sich auf uns einzulassen und zeigen, dass es einem an unserer Seite gut gehen kann, weil wir es ehrlich meinen und wir aufrichtig sind. Die in unserem Blut liegende Arroganz muss an dieser Stelle unbedingt weichen, übermäßige Selbstherrlichkeit ist destruktiv. Ist dieser Schritt abgeschlossen, wissen wir wer für uns ist und wer nicht. Wir kennen Verbündete, Zweifler und Feinde! Was uns wiederum zum nächsten Schritt bringt. Der Aufrichtigkeit und Ernsthaftigkeit unseres Handelns. Damit bekommen wir die Zweifler an unsere Seite, dazu jedoch später."

Der Ventrue kam in dieser Sekunde ein Gedanke.
Sie lächelte schmal.

"Ohje, ich muss mich anhören wie ein Ursupator, der nach der Macht in dieser Stadt greift. Lassen Sie mich bitte schnell erklären. Wir Ventrue haben die Pflicht unsere Stellung in Finstertal zu festigen, weil die Stadt für unseren Clan von großer politischer Bedeutung ist. Wir müssen die Toreador also nach Kräften unterstützen. Diese aber sind derzeit äußerst spärlich gesäht. Es gibt zu wenige Kinder der Rose, als das sie allein und für sich den Bewohnern dieser Stadt eine feste Hand bieten können. Wir Ventrue müssen also einspringen und unsere Verbündeten unterstützen. Nicht nur im Sinne des Friedens und der Ordnung, sondern ganz besonders auch im Sinne der schrecklichen Schicksalsschläge die unseren Clan hier in den letzten Jahren heimsuchten. Der Clan Ventrue ist zu einem Running-Gag verkommen. Wir sein verflucht, heißt es! Das kann ich so nicht stehen lassen. Also arbeite ich daran unser Ansehen zu festigen und damit sind wir wieder bei meinen Mehrpunkteplan. Und der Beginnt mit dem Versuch, den anderen Clans zu beweisen, dass die neue Ordnung unseres Blutes dazu führt, dass wir aufrichtig, ehrlich, vertrauensvoll und hilfreich für alle sein können. Damit muss es beginnen und das müssen wir verinnerlichen, denn erst dann können wir uns unseren Gegnern widmen."

Sie blickte umher.
Hatte sie verdeutlichen können um was es ihr ging?

"Daher zurück zu meiner vorigen Frage die Sie bisher noch nicht beantwortet haben. Wie könnte es uns gelingen Sophie - aber natürlich auch Helena - von ihrer irrigen Annahme abzubringen, das unsereins eine gegnerische Partei darstellt die es -und sei es nur durch kleinliche Trotzreaktionen- zu bekämpfen gilt? Wie zeigen wir, das wir die Guten sind, die zwar führen und herrschen, dabei aber stest ein Ohr und ein Herz auch für die Sorgen und Nöte der 'kleinen' Leute haben....?"
 
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Iain setzte wieder als erster an zu sprechen.

"Nun, zum einen deke ich, wir haben ein Finstertal wieder aufzubauen. Das ist der primäre, grundsolide erste Punkt.
Auf rein wirtschaftlicher und sozialer Ebene.
Darunter fällt natürlich die Organisation von Blut, die Sie mir bereits zu recherchieren aufgetrageb haben, aber auch das Etablieren eines stabilen Wirtschaftsgefüges. Wir sollten versuchen, für Kainiten wichtige Dienstleistungen anzubieten und damit die bereits existenten wie beispielsweise die des El'Privilegio und des Cafe de Trois zu ergänzen."

Iain lächelte bitter.

"Die unserem Clan eigene Effektivität in Geschäftsangelegenheiten hat uns leider diesbezüglich einen schlechten Ruf eingebracht, aber wir sollten gerade deswegen versuchen, die Dienstleistungen nicht zu überteuerten Preisen anzubieten, sondern vorerst so günstig wie möglich."

Iain schwieg und dachte kurz darüber nach, wie auf dem politischen Schlachtfeld vorgegangen werden konnte. Finanzen und Geschäftsbücher waren eben eher seine Welt...
 
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Nun die Haltung von kleinen Leuten wie Sophie ändern wir bestimmt nicht dadurch das wir wie die blaublütigen Großkotze auftreten als die wir sowieso überall verschriehen sind und sie an ihrem Arbeitsplatz wegen irgendwelcher Kleinigkeiten kujoneren.
Moishe gefiel diese gesamte Einpeitscherrede für das Fußvolk so sehr wie ein eitriger Backenzahn und seine Breitschaft sich das weiter anzuhören ging gegen Null. Er hatte schon geantwortet und wollte das nicht wieder von neuem Aufrühren. Er glaubte nämlich nicht wirklich das das Wohlwollen von Sophie an der Lage des Clans der Könige in der Domäne auch nur das geringste in den nächsten Jahren ändern würde.
"Mme., Sie denken also wir sollten versuchen die Ängste und Sorgen dieser Leute zu ergründen und ihnen beweisen das ihre Ängste unbegründet sind. Sophies Sorgen spiegeln gewiss auf die ein oder andere Weise ihre Besorgnis um Helenas Wohl wieder sowie ihre Beziehung zu ihrer Herrin im Allgemeinen. Wenn wir Sophie klarmachen das wir keine Bedrohung für Helenas Stellung darstellen sondern stattdessen zu Helenas Wohlbefinden und Sicherhheit beitragen und uns sonst in keiner Weise in ihre Beziehung zu ihrer Herrin mischen oder sie gegenüber Helena schlecht dastehen lassen ändert sich unsere Rolle von einer Bedrohung zu einer positiven Bereicherung."
 
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Ja klar... die Frage ist nur, wie man Jahrhunderte der Übervorteilung durch Clan Ventrue vergessen machen könnte, damit uns suach die Rolle des barmherzigen Samariters geglaubt wird... einmal ganz davon abgesehen, dass ich nicht sicher bin, dass Madame diese Rolle tatsächlich so ohne weitere Hintergedanken ausführen möchte...
 
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Es war wie überall! Das Mißtrauen gegen den Clan Ventrue saß den Kainiten derart tief in den Knochen, dass selbst die Abkömmlinge des Clans selbst nicht aus ihrer Haut konnten und hinter jedem netten Wort die folgenden Ohrfeige vermuteten. Sybille konnte es den beiden nicht verdenken. Nach allem was war, durfte man sich nichtn wundern, dass die Kinder des Clans sich weigerten einer Führungsperson zu folgen. Bisher hatte man es in Finstertal entweder mit Verrätern oder schnell dahinscheidenden Randerscheinungen zu tun. Es war nur logisch, das die verbliebenen sich daran gewöhnt hatten sich allein um sich selbst zu kümmern. Egoismus war ein fester Bestandteil des Blutes der Ventrue und was wurde wohl aus einem Egoisten den das Leben gelernt hatte nur allein auf sich selbst zu vertrauen?

Sybille erkannte, dass sie mit ihrer bisherigen Taktik nicht weiterkam. Die beiden anderen waren zu sehr darauf apicht ihre eigenen Standpunkte darzulegen und den eigenen Vorteil im Fokus zu behalten. Was kümmerte es in dieser Sekunde, dass einer von ihnen mit Blut zu handeln gedachte? Sie würde ihm den Markt schon nicht streitig machen. Und selbst wenn sie es tat, was konnte er schon dagegen tun? Unerheblich, die Antworten der beiden verlangten nach einer neuen Strategie und wenn es etwas gab das Sybille beherrschte, dann war es die Anpassung an eine neue Lage.

"Ich verstehe! Lassen Sie uns das Thema wechseln. Wie ich Ihnen beiden Anfangs schon sagte, gedenke ich dem Clan Ventrue eine neue Basis zu verschaffen. Hierzu würde ich gerne Ihre Meinung hören. Welche Gebäude halten Sie für geeignet? Bisher habe ich zwei Möglichkeiten auftun können. Das eine ist die Discothek Mexican. Sie können wir als Vorschlag Alexander Stahls einfügen. Die Vorteil lägen in seiner Zentralen Lage und der Tatsache, dass sich das Gebäude bereits in unserem Besitz befindet. Ich selbst halte etwas derartiges allerdings für etwas ungeeignet.
Die andere Idee wurde von der verstorbenen Frau Melissa Del'Abricotier aufgezeichnet. Sie hielt ein Feinschmeckerlokal in Burgh für geeignet. Und zwar handelte es sich dabei um das 'La Coquille' (Die Muschel). Letzteres müssten wir zwar käuflich erwerben, bekämen aber in den oberen zwei Stockwerken des Lokals ausreichend Möglichkeiten uns als Geschäftspartner und als Clan auszubreiten. Ursprünglich sollten die beiden Etagen als Hotel genutzt werden, dieser Plan wurde jedoch nie in die Tat umgesetzt.
Weitere Ideen und Vorschläge?"
 
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Moishe nickte kurz auf Sybilles Worte. Hätte er ihre Gedanken gekannt hätte er sich missverstanden gefühlt. Sicher wollte er etwas aufbauen, aber eben nicht zum Selbstzweck und wenn Sybille aufgepasst hätte, hätte sie gewusst das er sich in vielen Dingen nach ihren Ansichten bereits verhielt, aber er eben aus eigenern Erfahrung wusste das dieses Handeln kurzfristig nichts bewirken würde, was eben nicht hiess das er nichts bewirken wollte.
"Ja, ich habe in den Aufstellungen der Gräfin zu ihrem Vermögen Rückstellungen für das Finstertaler Spielcasino bemerkt, die sie erst vor wenigen Tagen gebildet hat. Wissen Sie was es damit auf sich hat?"
 
AW: [11.05.2008] Ehre, Blut und klingende Münze

Hätten die Anwesenden ihre Gedanken erkannt, wäre wohl gegenseitiges Mißtrauen der Hauptaspekt aller Erkenntnisse.
Sybille hatte die beiden sehrwohl verstanden, hielt andere Dinge derzeit jedoch für wichtiger. Wenn Sie sich in Diskussionen verhedderten, kamen sie nicht voran und Zeit war eben jetzt ein äußerst wichtiger Faktor.

"Nicht gänzlich! Was ich sagen kann ist, dass das Casino zum Eigentum der Tremere gehört. Namentlich von Lord Johardo selbst. Gräfin Liebenstein war wohl so etwas wie eine geschäftsführende Leiterin ohne direkte Gewinnbeteiligung. Warum die Tremere sich ausgerechnet diese Dame ausgesucht haben und welche vertraglichen Regelungen dahinter stecken, kann ich zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht sagen. Nur soviel. So gerne ich das Casino für unsere eigenen Zwecke nutzen würde, so unwahrscheinlich halte ich den Erfolg den wir in dieser Beziehung haben dürften..."
 
AW: [11.05.2008] Ehre, Blut und klingende Münze

"Gut, dann ist das zwar sehr schade aber eben nicht zu ändern. Was die beiden anderen Lokationen angeht ist die Frage welches Bild wir nach aussen abzugeben gedenken? Ein Club wie das Mexican wirft ein anderes Bild auf unseren Clan als es ein Feinschmeckerlokal mit anhängenden Räumlichkeiten täte.
Ich habe mir immer gewünscht hier allgemein einen privaten Club der Geschäftsleute und politischen Honoratioren Finstertals zu gründen, der zur Geschäftsanbahnung und zum Knüpfen von Beziehungen dienen könnte, uns also ermöglichen würde aus den Reihen der Mitglieder die Personen auszuwählen die uns dienlich wären die Kontrolle über die Stadt und ihre Verwaltung zu gewinnen. Ideal wäre dabei eine Einrichtung die zunächst nicht profitorientiert arbeiten muss und auf Grund des gewährten Luxus und Status die Mitglieder geradezu anzieht. Natürlich müssten die Räumlichkeiten sehr exklusiv sein, so das eben diese Exklusivität alle Menschen anzieht und deren Bedürfnis weckt selbst Mitglied dort zu sein. Die Mitgliedschaft im Club wäre also quasi der Beweis nach aussen das man es in Finstertal geschafft hat. Geld alleine würde keine Mitgliedschaft garantieren, man muss auch den ntwendigen Status und Einfluss aufweisen damit einen andere Mitglieder dort einführen.
Als Zeichen unseres guten Willens könnten wir dann auch anderen Personen der Kainskindergesellschaft unseres Vertrauens dort Zugang gewähren."
 
AW: [11.05.2008] Ehre, Blut und klingende Münze

"Um noch einmal bei dem Bild nach außen zu bleiben, das Moishe gerade angesprochen hat:
Exklusivität hat ihren Preis... Wenn wir hier von einem exquisiten Club sprechen, so schließt dies schon fast den Verkehr mit einigen anderen Kainskindern dort aus...
Die Frage ist, welche Stammkundschaft dort gewünscht ist: Wollen wir nur die High-Society dort verkehren lassen, so ist ein 'Noble's Club' sicherlich eine passende Möglichkeit - ähnlich wie exklusives Feinschmeckerlokal oder ein Finantagungscentre oder Börsenclub.

Nehmen wir doch einmal als Beispiel dieses Cafe hier:
Es ermöglicht sowohl uns gesellschaftlich etablierteren, wie auch Mitgliedern am unteren Rande der Gesellschaft die Benutzung.

Ein Nachtclub böte einem ähnlichen Spektrum von Kunden eine Anlaufstelle.
Doch Sie sprachen bereits zu Recht von einem möglicherweise unpassenden Flair des Arrangements. Eventuell ließe sich dies sowohl durch architektonische und designerische Maßnahmen wie auch eine Zwieteilung der Lokalität beheben?

Mir schwebt da ein Doppelarrangement vor, das sowohl einen Nachtclub als auch ein Tagungszentrum miteinander vereint... Und am wichtigsten: Wir hätten damit ein positives Unterscheidungsmerkmal zum hier bereits etablierten Cafe de Trois.

Wäre das unter Umständen in ihrem Sinne, Madame?"
 
AW: [11.05.2008] Ehre, Blut und klingende Münze

"Ich persönlich halte einen Nachtclub für ein falsches Signal. Natürlich sollten wir einen gewissen Anspruch an die Kainiten stellen die sich bei uns einfinden. Ein Noble Club oder auch ein reines Firmengebäude wären hier der richtige Weg finde ich. Exclusivität sollte ein fester Bestandteil unseres Heimes sein. Nicht um andere auszugrenzen, sondern einfach um einen gewissen Standard zu halten an dem man sich nur unter Gleichgesinnten befindet und sich wohlfühlen kann. Es gibt genügend offene Elysien in der Stadt an dem sich Kainiten allen Blutes einfinden können. Warum nicht etwas errichten, dass unsere Art zu denken und zu leben unterstreicht?"

Sybille betonte das Wort Leben in besonderem Maße.
Sicher war man irgendwann einmal gestorben. Sich aber als Untot zu bezeichnen, hieße seine menschlichen Wesenszüge und auch einen großen Teil der eigenen Würde aufzugeben. Man war Untot, aber trotzdem sollte man nicht vergessen woher man kam, in welcher Welt man sich bewegte und welche Dinge eine Zivilisation erst zu einer erträglichen Gesellschaft oder besser Existenz machten.

"Geld soll hierbei keine Rolle spielen! Unser Clan hat eine große Menge brachliegendes Kapital in der Stadt, dass wie frei nutzen können. Darüber hinaus bin auch recht wohlhabend. Weitere Ideen?"
 
AW: [11.05.2008] Ehre, Blut und klingende Münze

"Nun das Lokal liesse sich bestimmt mit dem Noble - Club verbinden. Wenn wir dieses Lokal öffentlich halten würden und entsprechend exklusiv und auch teuer gestalten würde es die Möglichkeit bieten das sich Mitglieder des Clubs sowie mögliche Anwärter auf die Mitgliedschaft dort Kennen lernen können.
Ich würde vorschlagen eine Liste von gewünschten ersten Mitgliedern zu erstellen, die als Gründungsmitglieder des Clubs für das erste Jahr kostenlos und ohne Beitrag aufgenommen werden und dafür als Multiplikatoren für die Gewinnung von weiteren zahlenden Mitgliedern fungieren sollen und eine Art Kommitee´für die Mitglieder bilden sollen.
Außerdem benötigen wir einen bekannten Sternekoch und einen erfahrenen Oberkellner die sich um Essen und Getränke sowie den Weinkeller kümmern könnten. Für die geschäftlichen Unterredungen würde ich vorschlagen 2-3 Besprechungszimmer zur Verfügung für die Clubmitglieder einzurichten und ein geheimes für die im Club agierenden Kainskinder. An dieses Zimmer hätte ich gerne eine Sicherheitszentrale angeschlossen die es uns ermöglicht die Umgegend im Auge zu behalten und in dem wir die Informationen heraushören können die für uns interessant sind und von den Mitgleidern besprochen werden.
Weiterhin sollten wir für den Club eine private Securty - Truppe beschäftigen. Ich könnte dafür vielleicht einen meiner alten Mitarbeiter als Berater gewinnen. Wichtig wäre auch das wir kooperationen zum Yachthafen und Golfclub herstellen um Synergien zu nutzen und uns dadurch nach und nach auch dort zu integrieren."
 
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