[10.5.2008] I got ballz of steel... but a stake in the heart

Discordia

B! scheuert
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Out of Character
zur Orientierung: das Ganze ist def. erst nach dem Treffen mit den Archonten


Enio zog die schwere Stahltür hinter sich zu und bestätigte die Verriegelung. Er konnte selber nicht sagen warum er die Kellerräume des Black Hammers gegen Ausen – um genau zu sein gegen die Kanalisation – so stark abgeschottet hatte. Der Grund war aber auch egal… letztendlich fühlte es sich immer noch richtig an und gab dem Brujah-Ahn eine trügerische Sicherheit, die ihm beim Übertagen im Hammer zu einem guten Schlaf verhalf. Im Prinzip völlig unnötig, wenn man die Tatsache bedachte, daß Enio schlief wie ein Stein und noch nicht einmal von einem mittelschweren Erdbeben geweckt werden konnte.

Der Hausherr betrachtete noch kurz den leblos wirkenden Körper des Duke, der auf dem Boden lag und warf danach einen Blick auf sein Handy. Es war schon spät. Keine Zeit… wie immer. Das war in Enios Augen das erbärmlichste was einem in der Existenz als Untoter passieren konnte und in Finstertal leider zur Tages… Nachtordnung zählte: Keine Zeit! Was für ein Witz! Unsterblich und nie alternd, für alles konnte man eine Ewigkeit in kauf nehmen und man mußte nicht damit rechnen, daß einen die Jahre irgendwann einholten und am Ende blieb es fast wie bei den Sterblchen. Keine Zeit!

Wie auf ein Startsignal setzte sich Enio in Bewegung und verlies den Heizungskeller, in dem erst vor kurzem ein weiterer Gast seinen vorübergehenden Tod gefunden hatte und Ziege gestorben war. Schon wieder! Aber das war für heute Nacht egal. Der verdammte Wiedergänger würde sein Ende schon noch finden und zwar endgültig. Dafür würde der gute alte Enio schon sorgen und wenn es das letzte war was er tun würde. Dabe spielte absolut keine Rolle was die Archonten gerne hätten oder was sonst jemand mit Ziege vor hatte. Enio war jetzt am Drücker und für ihn gab es in dieser Angelegenheit nur einen Weg. Tja… Symphatiepunkte würde ihm das wohl bei niemand einbringen und am Ende wäre Enio vielleicht sogar seinen Job als Sheriff und Primogen los. Aber hey… man mußte eben Prioritäten setzen.

Der Kriegsherr… pardon ehemalige Kriegsherr trat in den Gang des Kellers und schlug den Weg durch die Küche in Richtung Eingang ein. Er hatte keine Ahnung ob die Karre seines Clansbruders noch vor dem Gebäude stand oder ob sich die Ghulin damit aus dem Staub gemacht hatte und sich auf die Suche nach ihrem Herrn gemacht hatte. Es würde vieles einfacher machen, wenn sie noch da wäre und brav warten würde. Mark brauchte sie jetzt. Andernfalls überlegte sich Enio tatsächlich den Duke noch eine weitere Nacht mit einem Pflock im Herzen liegen zu lassen und ihn erst mit genügend Blutkonserven als Versicherung wieder ins Hier und Jetzt zurückzuholen. Das was Enio auftreiben konnte war erbärmlich und würde gerade mal in den sogenannten hohlen Zahn passen. Auserdem hatte er nicht vor den anderen Brujah so viel von seinem eigenen Blut abzugeben, daß er satt war. Dafür hate Enio immer noch selbst zu wenig in seinem Körper. Es hatte sich noch keine Gelegenheit ergeben. Wie immer… keine Zeit!

Enio ignorierte das wieder zu sich gekommene Personal und nickte nur hier und da unverbindlich. Es war erstaunlich aber es waren offenbar nicht nur seine Angestellten wieder geschäftig, sondern es hatten sich doch tatsächlich auch in dieser Nacht noch einige Gäste im Hammer eingefunden. Aber klar… es waren wohl die, die mit ihrem Blackout so umgehen mußte, das sie sich lieber irgendwo volllaufen liesen oder anderweitig zerstreuten als das sie sich mit den Geschehnissen der letzten paar Nächte auseinenadersetzen mußten. Der Mensch war manchmal sehr einfach gestrickt und das war im einen oder anderen Fall sogar mehr als gut. Enio verkniff sich ein Grinsen und trat vor die Tür. Ein kurzer Blick in die Richtung wo der Bus den Dukes stand reichte um ihm mitzuteilen ob seine Blutsklaven noch da waren.
 
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Und wie die da war. Elly war aus ihrer Trance erwacht und hatte sofort an ihren Liebling gedacht. Aber warum ging der Idiot nicht an sein Handy? Oder schrieb zumindest seine sms zurück. Verdammt, das konnte nur eines bedeuten. Schwierigkeiten. Wiedermal. Sie waren doch gerade erst hier angekommen. Noch nicht einmal ausgepackt. Verdammt, Verdammt, verdammt. Das wäre neuer Rekord! „Duke, du riesiges Stück Scheiße, wo bist du“ dachte sie sich. „Ich brauch dich doch. Ich liebe dich doch.“ Weibergewäsch, würde dieser sagen. Aber er war eben nicht da!

Sie blickte auf das Display ihres Handys, als wollte sie es hypnotisieren. Es dazu bewegen Kontakt zum Brujah herzustellen, …. Als Boxter neben ihr zu knurren begann.

Sie blickte in den Aussenspiegel du sah ihn. Er war wohl gerade aus diese Disco herausgetreten. Elly hatte genug Erfahrung um so einen zu erkennen. Mit ´so einen´ meinte sie einen Blutsauger. Die hatten alle eine gewisse Aura. Eine Aura der Macht und der Gewalt und dieser strahlte beides aus. Er war ein Raubtier. „Duuuuuuke, …. Ich brauch dich!“ dachte sie verzweifelt. Sie machte sich klein in ihrem Sitz, als ob das etwas bewirken würde. Warum mussten sie auch so ein auffälliges Fahrzueg besitzen? Als Enios Blick daran hängen blieb, raste ihr Herz. Entdeckt! Uiiii, wie verwunderlich.

Dann eben nicht, … ja was den eigentlich? Oh mann, ich weiß mal wieder nix. …. Ellys Gedanken rasten und wie aus Refelx griff sie ins Handschuhfach und holte eine Dose Tränengasspray raus und … eine kleine Wumme, die sie bestimmt noch nicht einmal hochhalten konnte, geschweige denn abfeuern. Aber das Gewicht hatte etwas beruhigendes. Es erinnerte sie an den Duke. An ihren Duke.

Wenn du ihm ein Haar gekrümmt hast, dann mach ich dich fertig, Schmalzlocke. Dann fackle ich dir den Schuppen ab. Ach was das ganze Viertel oder besser die ganze Stadt. Als ob Finstertal davor Angst hätte.

Sie beobachtet, was der Kainit als nächstes tat. Kam er rüber? Bereit wenn sie es sind Mister … Unbekannt.
 
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Enio machte sich nicht wirklich ernsthafte Gedanken darüber, daß die Ghulin seines Clansbruders ihn als Bedrohung betrachten konnte und die Möglichkeit bestand, daß sie davon ausging, daß er ihr ans Leder wollte oder ihrem Duke. Daher war er vielleicht etwas zu unvorsichtig. Naja... warum auch nicht? In Finstertal wurden in der Regel nur dämliche Ventrues von Ghulen geköpft und fanden ein unrühmliches Ende. Einem Brujah konnte sowas unmöglich passieren!

Daher schlenderte Enio relativ entspannt und zumindest der Körpersprache nach wenig bedrohlich in Richtung des Vans. Mark hatte sowohl den Namen des Köters erwähnt als auch den seiner Sklavin aber wie so oft hatte mitlerweile Enio beides komplett vergessen. Typisch! Der Italiener hatte nur ein T-Shirt an und wollte dem Rest der Nacht seinem Mantel etwas Ruhe gönnen. Auf dem Shirt stand „Ich war als Kind schon scheiße!“ und damit hatte Enio zumindest die Meinung seines Vaters wieder getroffen. Beide Arme pendelten lässig links und rechts am Körper vorbei und es sah nicht so aus als ob der Typ etwas in der Hand hielt. Keine Waffe, kein Kopf vom Duke und kein Eis am Stil. Aber war das wirklich Grund zur Entwarnung? Elly wußte es wohl besser und Enio hatte auch nicht vor sich ihr so zu nähern, daß es so wirken könnte als wollte er ihr um den Hals fallen.

Der Sheriff hatte die Ghulin bemerkt und konnte sich glücklicherwise auch an den Hund erinnern und daran, daß Hunde für gewöhnlich nicht so gut auf Untote reagieren und oft noch schlechter wenn sie geghult wurden. Zumindest auf andere Blutsauger als ihr Herrchen. Daher blieb Enio auf einem angenehmen Unterhaltungsabstand stehen und sprach Elly an. „Wenn du zum Duke gehörst, dann komm mit. Dein Herr brauch deine Hilfe.“ Spitzenmäßige rethorische Fähigkeiten waren was anderes aber Enio empfand es als ausreichend. Das Elly das nicht so empfinden könnte war da eher nebensächlich. Aber hey... sie war mit dem Duke unterwegs und es mußte mit dem Teufel zugehen wenn sie das nicht gewohnt war.
 
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„Dem Duke geht es schlecht? Ich wußte es! Dieses riesen Stück Dummbrot! Immer bringt er sich in Schwierigkeiten!“ dachte Elly oder murmelte es oder so , was ja auch egal war. Der andere machte nicht den Eindruck als wollte er Ärger. Kein typischer Krawallbruder. Ausserdem konnte IHR Duke diesem ErosRammadingsbumms-Verschnitt den Arsch aufreisen, wenn er wollte. Sie strich Boxter über den Kopf. „Beruhig dich Kurzer! Ich kümmere mich um dein Herrchen, …“ wie immer.

Betont lässig, die Wumme locker nach unten gerichtet, stieg die Braut aus.

„Aha, der Duke braucht Hilfe? Meine Hilfe? Und woher nimmst du die Sicherheit, dass ich dir glaube? Wer bist du überhaupt, Gringo? Ich kenn dich nicht. Noch kein Bier zusammen gesoffen, also?“

Das hätte sie eigentlich zu Enio sagen sollen. Vertrau niemandem! Und schon gar keinem Blutsauger! Das hatte Mark ihr eingeschärft, immer und immer wieder. Aber jetzt dachte sie nicht daran.

Sie spürte, dass etwas nicht stimmt, dass es ihrem Schatz schlecht ging und einen Blick auf die Uhr verbesserte dieses Gefühl nicht.

„Verdammt, dann bring mich sofort zu ihm, Amigo. Sollten ihn nicht zu lange mit seinen Problemen alleine lassen. Bereit, wenn sie es sind, Mister Bush.“

Sie stecke die Knarre in den Hosenbund und war bereit zu gehen.
 
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Enio bekam nur kleine Bruchstücke mit von dem mit was die Ghulin so vor sich hin brabbelte. Vielleicht war das auch besser so! Jedenfalls entging ihm nicht die Knarre, die Elly als Armverlängerung nach unten hängen hatte. Er konnte das Risiko, daß sie plötzlich auf ihn schießen würde abschätzen und es ging seiner Meinung nach gegen Null und würde dazu der Braut nicht viel nützen. Aber die Sterblichen in Finstertal waren mitlerweile wieder bei sich und es fiel ernorm auf, wenn so ein Weibsbild – oder irgendjemand anderer – mit einer Wumme herum lief.

Gerade wollte er ihr mitteilen, daß sie das Scheißding wegstecken sollt, da kam sich auch schon der Wunschvorstellung des Brujah entgegen und machte das selber. Sollte recht sein wenn man nicht alles extra erwähnen mußte. Was jetzt die Blutsklavin dachte, machen wollte oder machen hätte sollen war dem Sheriff egal und er spekulierte keine Zehntel Sekunde darüber. Es zählte was sie sagte und wie sie reagierte. Enio verstand zwar den Teil mit dem Mister Bush überhaupt nicht aber es war ihm zu unwichtig um nachzufragen. Neugierde gehörte nunmal überhaupt nicht zu Enios Eigenschaften.

„Na dann komm mit!“ Ohne weitere Nettigkeiten oder Small-Talk drehte sich der Italiener um und ging ins Gebäude zurück. Viel los war nicht aber es tummelten sich tatsächlich ein paar unverbesserliche Nachteulen in dem Laden herum, sodaß sogar im Eingangsbereich ein paar Gestalten herumstanden. Der Türstehen, der mitlerweile wieder seinen Posten eingenommen hatte, nahm keinerlei Notiz von Elly und schiene damit zufrieden zu sein, daß sie in Begleitung des dunkelhaarigen Mannes war. Auch gut!

Enio nahm den Weg über die Garderobe in die Gänge, die sowohl zu seinem Büro führten als auch auch zu dem Heizungskeller vom Black Hammer. Als sich die Tür schloß wurde es viel leiser und nur noch die Schritte des Turiners waren vor der Ghulin zu hören. Er hatte sich nicht die Zeit genommen sich auch nur einmal nach ihr umzudrehen und war sich auch wegen ihrer Knarre offenbar sehr sicher, daß sie nicht viel gegen ihn damit ausrichten konnte, falls sie sich tatsächlich entscheiden sollte Spielverderber sein zu wollen und Quer zu treiben. Die weißen und ungastlich wikenden Wände liesen den Gang wie einen Weg wirken, den man mit einem Fremden eigentlich nicht gehen sollte. Zumal man sich sicher war, daß der Fremde zu den Untoten gehörte und nicht wirklich viel geredet hatte seither. Vielleicht war das Ganze auch nur ein Bluff und Enio machte sich einfach nur einen heiden Aufwand um Elly an die Wäsche... pardon an ihr Blut zu gehen. Unwarscheinlich? Womöglich... aber deswegen wurde die Situation auch nicht angenehmer. Ein etwas gesprächigerer Typ hätte das Ganze vielleicht doch etwas entspannter gemacht.

Aber irgenwann wann blieb der Spagetthi-Typ dann vor einer Tür stehen und machte sich am Schloß zu schaffen. Der Duke war also zumindest schon mal weggesperrt. Schlecht! Aber immerhin begann der Typ vor ihr mal damit seine Lippen zu bewegen und Worte seinen Mund zu verlassen. „Mein Name ist Enio Pareto und ich bin der Primogen deines Herrn und somit des gesamten Clan Brujah in Finstertal.“ Sachlich kühl und definitiv ohne unnötige Schnörkel oder rethorischen Feinheiten. Die Tür schwang auf und nachdem Enio eingetreten war und auch einen Schritt zur Seite gemacht hatte, konnte Elly tatsächlich ihren Duke auf dem Boden liegen sehen. Gefesselt war er offenbar nicht aber sonderlich beteiligt oder agil schien er auch nicht zu sein. Erst bei genauerem Hinschauen konnte man den Grund dafür erkennen und Pareto gab sogleich den passenden Kommentar dazu ab: „Was das eigentliche Problem des Duke ist, kann man nur unschwer übersehen nicht wahr. Aber wir beide sind ja deswegen hier um diesen Zustand zu ändern. Capice?!“

In der Brust des Duke steckte ein Holzpflock. Das hölzerne Verhängsnis wie der eine oder andere Blutsauger manchmal zu sagen pflegte. Jedenfalls etwas was keiner der Kainskinder gerne als Piercin trug und eigentlich niemand dem anderen aus Jux und Dollerei in den Körper trieb. Irgend etwas war passiert und irgendwer hatte aus Mark Duke am Spieß gemacht.
 
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Elly, arme Elly sie war plötzlich voller Sorge und beeilte sich mit Enio Schritt zu halten. Wohin die Reise ging bekam sie nur so beiläufig mit.

Türsteher, … , Lutscher, … , kaum was los, … Langweilig, … , schwere Tür, … , Kellergang, … Alleine mit dem Vampir, … Beklemmung, … was war nochmal ein Primogen?, … verdammtes Alzheimer, … Mark?, … , mein Riesenbaby, …

Mit einem Aufheulen schoß sie an Enio vorbei und zu ihrem Duke. Tränen quollen hervor als Reaktion auf den leblosen Körper. Dann trat die Erkenntnis wieder an den Platz der Emotionen. Sie hatte vergessen, dass der Duke ja schon lange tod war. ABER sie wußte auch, was es bedeutete, jemanden zu pfählen. Sie wußte, dass es nur ein kleiner Schritt vor der eigentlichen, der endgültigen Vernichtung war. Sie schluchzte kurz und zog schniefend die Nase hoch und sammelte sich. Mit abgewandtem Gesicht dachte sie fieberhaft nach. Was galt es zu tun? Was konnte man tun? Und was sollte sie tun?

Kurz wischte sie sich die letzte Träne mit ihrem Ärmel weg und drehte sich zum Primogen der Randalebrüder um. Ihre ramponierte Schminke waren ihr egal, auch dass man bestimmt sah, dass sie kurz vorher Pippiwasser in den Augen gehabt hatte.

Mach ne falsche Bewegung und ich beiss dir was ab, dachte sie trotzig.

„Und jetzt? Kann man das Ding nicht entfernen? Normalerweise heilt der Duke alles was ihn nicht vernichtet. Und vernichtet sieht er nicht aus … und so sollte es auch bleiben, … CAPICE?“ ahmte sie den Ahnen nach.

Sie hatte die Hände in die Hüften gestemmt und versuchte stark auszusehen, nein stark zu sein.

Ohmanohmannohmann Mark, was hast du wieder angestellt? AAAAAAAAH, Primo, jetzt wußte sie wieder, das war sozusagen der Cheffe von det Clanszeugs, …. Ohmanohmannohmann, dann hatte Mark ja nicht gebraucht um die Oberen anzupissen, …. Irgendwie auch cool, …

Elly grinste plötzlich und wirkte erleichtert.

DANN …. Stürmte sie auf Enio zu und würde ihn umarmen und an sich drücken. Garnicht so schwach, die Kleine, …

„Danke, danke, dass du ihn mir zurückgebracht hast, …“ würde sie hauchen und den Primo nenn Kuss auf die Wange hauchen. Sie wäre echt froh. So wirklich froh.
 
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Enio stand stumm daneben und fragte sich zunächst warum die Ghulin Tränen vergoß. Gewiß… es war für einen Untoten kein Pappenstil einen Pflock im Herz zu haben und das würde unter seinesgleichen sicherlich niemals Mode werden aber letztendlich mußte man immer damit rechnen, daß so etwas einmal geschah. Aber vielleicht sah Elly das ja zum ersten Mal und der Duke war seither von solchen unangenehmen Seinszuständen verschohnt geblieben. Im Prinzip war es auch egal. Der Italiener wollte sich ganz gewiß nicht mit solchem Balast beschäftigen.

Die folgenden Worte der Blutsklavin unterstützen Enios Vermutung, daß sie nicht wirklich eine Ahnung hatte was zu tun war und womöglich noch gar nicht lange an der Seite des Dukes weilte. Es konnte aber auch gut sein, daß sein Clansbruder noch viel zu jung war um besonders lange mit einer Sterblichen zusammen zu sein. Enio wollte gerade zu einer Antwort ansetzen und begann mit: „Sicher kann man das man muß nur…“ aber schon stürmte die bekloppte Tante auf Enio zu und umarmte ihn. Ein Angriff sah völlig anders aus und daher sah Enio keinerlei Gefahr. Aber das machte es nicht wirklich besser. Der Brujah-Primogen stand etwas verduzt da und versteifte sich spürbar. Seine Hände und Arme erwiederten die Umarmung in keinster Weise und seine ganze Körpersprache schien sich dagegen zu wehren. Schließlich lies er es kurz über sich ergehen und nahm dann Elly an den Unterarmen und schob sie von sich weg. Der Kuß war des Guten zuviel. Enio hatte für solche emotionalen Ausbrüche ganz und gar nichts übrig. Die Mine des Italieners blieb unbewegt und damit eher unfreundlich als verständnisvoll. „Jetzt krieg dich wieder ein verdammt! Passt schon!“

Enio machte einen Schritt von der Frau weg und bewegte sich auf das Reisenbaby auf dem Boden zu. Neben dem Brujah lag eine Tasche, die der Turiner öffnete und drei Kunststoffbeutel herausholte. Elly war sicher sofort klar, daß es sich bei dem Inhalt um Blut handelte. Nicht nur die Vampire waren Süchtige auf der Suche nach Erlösung, sondern ihre Sklaven umso mehr, daher würde Elly sicherlich sofort klar sein, daß in den Beuteln genau das war was für ihren Duke das Richtige war. Aber reichte das schon? Der Sheriff gab unaufgefordert die Antwort. „Es sieht folgendermaßen aus. Mark hat sehr viel Blut verbraucht und wir nachdem ich den Pflock aus seinem Herz gezogen habe sicher nicht in guter Stimmung sein. Schätze mal du weißt was ich meine. Damit er überhaupt erst aufwacht werde ich ihm ein wenig von meinem Blut geben nachdem er das Stück Holz nicht mehr mit sich rumschleift.“ Und was das bedeutet wirst du wohl auch wissen Tussi!

„Dann kommt der gefährliche Teil. Bis er wieder etwas klarer denken kann wird er in erster Linie nur eines wollen und Schokokuchen ist das sicher nicht. Dabei kommen die 3 Beutel Blut ins Spiel und… Du!“ Der Blick des Brujah-Ahn sprach Bände und die Ghulin würde sicherlich wissen, daß sie womöglich die größte Arschkarte gezogen hatte. Der Italiener sah aber nicht so aus als ob er ihr mehrere Optionen anzubieten hatte.

„Ich werde versuchen darauf zu achten, daß wir alle drei wieder selbständig den Raum verlassen können und keiner heute Nacht noch irgendwo verscharrt werden muß.“ Na super! Der Brujah-Primogen hatte wirklich eine ernüchternde Art und eine, die keine unnötigen Hoffnungen aufkommen lies. Elly würde vielleicht ahnen, daß ihr Leben unter Umständen keinen Pfifferling mehr Wert war, wenn der Kainit ihr gegenüber ein skrupelloser Drecksack war. Und waren sie das nicht alle?
 
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Die Blutsklavin wurde so schnell wieder nüchtern, wie sie zuvor euphorisch war. Als ihre Lippen das kalte, untote Gewebe von Enios Backen berührten, war es vorbei mit der Romantik. Fast hätte sie ausgespuckt und sich den Mund abgewischt. Die Reaktion des Ahnen half aber, sie innezuhalten.

Sie stand also fast regungslos da und lauschte den nüchternen Worten. Und sie begriff. Sie begriff, dass Mark alles gegeben hatte. Sie begriff was in den Beuteln war. Sie begriff, dass der Duke diese dringend brauchte, wenn man ihn nur mit einem Pflock ruhig stellen konnte. Sie begriff, wie er sich fühlen musste, sie begriff wie er sich fühlen würde UND sie begriff, was Enio andeutete, als er ihr erklärte, dass er ihrem Duke Blut geben wollte.

BLUTSBAND! Schoss es ihr durch den Kopf, der Ahn wollte dem Duke die Freiheit nehmen, zumindest hatte sie das so irgendwann irgendwo einmal gehört, dass das Blut der Blutsauger so was vermochte. Dass sie ein lebender Beweis war, soweit reichten ihre Gedanken nicht. Ihre Liebe war echt und tief, zumindest für sie. Wie konnte sie das verhindern? Verdammt. Sie hatte keine Chance. Das wusste sie, das machte sie wütend. Aber ihr würde etwas einfallen, mit der Zeit und wenn sie ihr Riesenbaby einpacken würde und ihn soweit wegbringen, dass er Finstertal nie wieder sah.
… DU! War das nächste was sie aktiv wahrnahm. Ich? Mist, was hatte er vorher gesagt? Der Duke färbte ab. …

„Jaja, kein Problem. Mach ich, …“ Aber was? Keinen Ahnung. Also Brust raus und die Arme davor verschränken, locker in der Hüfte stehen und wichtig dreinschauen, wird schon irgendwie schief gehen.

Aha, er machte sich Sorgen. Um alle drei? Ja genau, die Reihenfolge, falls was schief geht, stand auch schon fest, da war sich Elly sicher. Ganz sicher. Aber gab es etwas schöneres, höheres, Edleres als dass sie sich mit ihrem Leben für ihren Duke opferte, falls es nötig war? Nein! Also dann, …

„Dann schwing keine großen Reden! Raus mit dem Stück Holz. Den Rest ergibt sich dann. Der Duke wird sich schon nehmen was er benötigt. Keine Angst um dein kostbares Blut. Ich werde meinem Duke helfen! Kein Ding! DU musst nichts weiter machen!“

Außer dich verpissen! Und uns in Ruhe lassen! Dachte sie noch. Sie hatte keine Angst vor der Raserei. Ihr Duke würde ihr nichts machen. Hatte er noch nicht und würde er nie!

Arme Elly, hoffentlich behält du recht.
 
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Na also! Dann war doch alles gesagt. Enio hatte zumindest nichts mehr hinzuzufügen und kniete sich, in einer Bewegung, die fast dem Anziehen von Operationshandschuhen gleichkam, neben seinem Clansbruder nieder. Man sah es ihm zwar nicht an aber Enio hasste das eigentlich. Er gab sein Blut niemand anderem. Soetwas machte man einfach nicht. Keinem Menschen und auch keinem anderen Kainskind. Enio Pareto hatte da ganz eigenen Vorstellung von dem was richtig und dem was falsch war. Aber für heute Nacht hatte sich der Brujah nunmal die Vorgehensweise so aufgeladen. Und das obwohl er mitlerweile wußte, wie er andere aus der Starre bekam ohne sein Blut ihnen direkt einzuflößen. Armer Max... der Idiot... vielleicht wäre er nicht übergelaufen, wenn ihn etwas an Enio gebunden hätte und er ihn nicht mit den mystischen Fähigkeiten der Salubri zurückgeholt hätte, sondern genau so wie er es jetzt mit dem Duke machen würde.

Enio wollte das Blutsband nicht ausnutzen und war daran interessiert, daß der Zauber so schnell wie möglich verging. Wobei... einen gewissen Reiz hatte das trotz allen Prinzipien. Kainiten waren nunmal nicht nur Raubtiere, sondern im Grunde doch alle Sklaven einer gewissen Hackordnung. Und wenn ein Blutsauger die Möglichkeit sah einen anderen unter sich zu stellen nutzte er das meistens. Waren sie da nicht alle gleich? Enio hätte diese Frage selbstverständlich verneint aber der Spitzbube in ihm als welches sich ab und zu das Tier zu verkleiden beliebte, lachte schallend auf als es an eine Alternative zu denken wagte.

Dann ging alles relativ schnell und der Brujah-Primogen verlor kein weiteres Wort mehr. Er legte die Blutbeutel auf die Brust des anderen Kainskindes, legte eine Hand auf dessen Brustkorb und die andere legte er um den Holzspfahl. Mit einer nahezu unverschämten Leichtigkeit zog der Italiener den Pflock aus Marks Brust, sodaß sein Körper ganz kurz wie eine Puppe nach oben zuckte und danach wieder flach auf dem Boden lag. Danach folgte ein kurzer Griff an das Kiefer des Reisen um dessen Mund zu öffnen. Enio biß sich ins Handgelenk um dem Vitae die Feiheit zu geben. Es war für Elly kaum zu sehen und keine Fänge blitzten auf. Enio war diskret und öffnete seine Adern fast beiläufig. Eine nahezu nebensächliche Ausführung für solch eine folgenschwere Tat.

Dann führte er das Handgelenk über des Dukes Mund und die unbezahlbare Flüssigkeit rann in dessen Kehle. Enio achtete vorläufig darauf, daß er seinen Clansbruder nicht berührte und von seinen Lippen weg blieb. Es war einfach nur ein Vermeiden der Verzückung, die jeder Vampir verspürte, wenn er selber trank oder von ihm getrunken wurde. Enio hatte keine Lust darauf auch wenn ein Teil in ihm sehr wohl genau das wollte. Ob es helfen würde blieb abzuwarten. Es lag nun am Duke wieder zurückzukommen.
 
Und wie der Duke wollte, das Blut tat seine Wirkung, .... aber die gute alte Mutter Sonne auch, .... sie kroch über den Horizont und zumindest der Duke, geschwächt durch die Ereignisse der Nacht wurde schneller als sonst von ihr übermannt. Fast friedlich, seinen Gesichtzügen nach zu urteilen, schlief er ein. Elly traute sich an sein Lager und bettete seinen Kopf in ihren Schoss und wischte mit ihren Fingern einen Blutspritzer von seinem Kinn.

Was wohl die Nächte in Finstertal bringen würden? Dann schlief auch sie ein.

*Kurz und schmerzlos, wie gewünscht, .... und jetzt.... auf zu neuen Ufern, ähm, Taten. .... Taten natürlich ^^*
 
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