Black Hammer [16.05.2008] recontact!

Discordia

B! scheuert
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7. Januar 2005
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Die Nacht war nicht mehr ganz so jung. Glücklicherweise hatte Enio in dieser Nacht in Finsterburgh nichts vor gehabt. Wie er erst sehr spät erfahren hatte war der Tunnel gesperrt. Zufall? Vielleicht! Wenn Enio fürs tippen bezahlt würde, dann müßte er sich intuitiv auf "Kein Zufall" enscheiden. Er hatte keinen Anhaltspunkt dazu aber manchmal war auch ein Brujah mit Intuition ausgestatet. Das Timing war einfach zu unmöglich.

Aber egal... er wollte nicht mehr in den anderen Stadtteil und morgen war der Tunnel sicher wieder frei. Es gab aber noch ein paar Kontake zu pflegen. Enio wollte sich bei dem einen oder anderen noch melden. Eventuell mußte er sogar noch jemand treffen. Lurker fiel ihm da erneut ein. Enio mußte ihm noch eine Frage stellen und die mußte beantwortet werden bevor die Verhandlung morgen beginnen würde.
Also wählte Enio schon wieder die Piepernummer. Er überließ dem Nosferatu auf welche Weise er sich bei ihm melden wollte. Anrufen... vorbeikommen... eine Brieftaube schicken. Gut... Letzteres schied wohl eher aus. Der Italiener würde auch auf die Schnelle nocheinmal am Güterbahnhof vorbeischauen. Es war nicht weit und die Ruhe dort war verlockend.

Jenny Färber sollte er vielleicht noch eine kurze SMS schreiben. Warum wußte er selbst nicht so recht. Womöglich einfach nur um hallo zu sagen. Sie würde sowieso nicht viel wissen und ihm groß helfen können. Was sie über ein erneutes Einsetzen von Buchet halten würde, war Enio auch klar ohne sich die Meinung der Clanslosen anzuhören.
Eine kurze und formlose SMS ging an Jenny raus.
Hey! Ich bin seit heute wieder in Finstertal. Ruf mich an wenn du Bock hast oder komm euf einen Sprung im Hammer vorbei.
Kein Ciao Bella! Kein hdl am Ende der SMS. Und auch kein geh sterben du Miststück. Nur trockene Information. Klar... was auch sonst?

Was noch? Ja... Helena! Enio hatte ihr heute Nacht sicher nicht mehr viel zu sagen aber etwas verband ihn auch mit ihr. Ach ja... es gab noch eine offene Frage zwischen den beiden. Auch hier mußte man nachhaken. Sie würde er einfach direkt anrufen.
Enio saß in seinem Büro im Black Hammer und erledigte Dinge, die er normalerweise immer lieber persönlich auf die Reihe bekam. Der Zeitrafferfaktor dieser verdammten Stadt machte es manchmal kaum möglich alles zu erledigen das man hinter sich bringen wollte. Aber der Brujah konnte der Sache etwas abgewinnen, daß er momentan in seiner Zentrale saß und vom Hammer aus agierte. Man mußte sich ja nicht gleich immer die Hacken ablaufen. Irgendeinen Vorteil mußten die neuen und modernen Kommunikationsformen doch auch haben. Also noch einen weiteren als die tolle Tatsache, daß man einen völlig beknackten und durchgedrehten Frosch als Klingelton herunterladen konnte.

Ein Freizeichen erklang. Enio machte sich keine Gedanken was für ein bescheuerter Klingelton bei Helena das Handy schädigen würde.
 
Eine SMS...

Jenny befand sich gerade an der Tankstelle um ihrer Kawasaki etwas frisches Futter zu gönnen, als es plötzlich in ihrer Hose summte. Für sie nicht ungewöhnlich. Die Caitiff pflegte einen sehr großen Freundeskreis unter den Sterblichen und galt bei nicht wenigen als rettender Anker. Sie hatte für alle ein offenes Ohr, kannte die meisten wichtigen Leute der Szene und konnte entsprechend vermitteln. Außerdem investierte sie den größten Teil ihres Vermögens in jene Menschen, die es am nötigsten hatten.

Aber erst das Motorrad. Sie zog den Zapfhahn aus dem Einfüllstutzen, hing ihn an die Säule, schraubte den Deckel auf den Tank und begab sich abschließend auf direktem Wege ins Kassenhäuschen um zu bezahlen. Zur Rechnung kamen noch zwei Päckchen Zigaretten hinzu. Draußen angekommen, zündete sich die Caitiff einen Glimmstängel an. Dann erst sah sie aufs Handy.

Enio...

Dieser drecksverfickte Mistkerl von einem Italiener! Jenny gingen noch ganz andere Dinge durch den Kopf, diese können aber aus Gründen der Pietät und zum Schutze des Seelenheils des geneigten Lesers nicht näher ausgeführt werden. Die Zigarette im Mundwinkel hängend zeigte die Caitiff dem Handy, was sie von dieser SMS hielt. Einen inbrünstig ausgestreckten Mittelfinger! Einem kurzen Impuls folgend hätte sie das Smartphone fast gegen eine nahe Wang gepfeffert, besann sich im letzten Moment aber anders. Sei seufzte innerlich und las die Nachricht.

Soso, das Herrchen ruft seine Herde, ja? Kommt alle zu mir...
Fick dich!

Sie würde sich unter keinen Umständen bei ihm melden. Irgendwann würde er SIE brauchen, nicht umgekehrt. Jenny hatte gelernt mit ihren kleinen Problemen umzugehen, dass war ihr Tagesgeschäft. Enio aber hatte das Talent mit stoischer Geduld an Hornissennestern herumzupuhlen. Irgendwann würde wieder ein Schwarm über ihn herfallen und dann brauchte er jemanden, der sich darauf Verstand, Problemen den Arsch aufzureißen.

Warum kommst du nicht einfach zu mir ins Hovel? Oder zu meiner Fabrik? Es wäre mir eine Freude dich zu empfangen, Pilger! Wenn du aber darauf wartest, dass ich angeschlichen komme, dann... [zensiert!]

Das Handy verschwand in der Innentasche der Lederjacke. Jenny hatte zuviel zu tun, um sich groß über den ollen Brujah zu ärgern, also verdrängte sie ihn aus ihrem Schädel und konzentrierte sich wieder auf das was wichtig war...
 
Helena würde ans Telefon gehen, allerdings hatte sie vorher nicht aufs Display geschaut und so wußte sie nicht, wer genau dran war.

"Guten Abend, Helena O'Niell hier, was kann ich für sie tun?" Es war einfach nur ihr Standartspruch.
 
"Hallo... Enio am Apparat. Bin seit heute wieder in Finstertal und wollt mich mal bei dir melden. Hast ein paar Minten Zeit? Ich bin gerade im Black Hammer.... falls du in der Nähe bist..."

Der unvollendete Satz schloß nicht aus, daß Enio nicht auch in der Lage war das Hammer zu verlassen und zu Helena zu gehen aber womöglich hatte die Hüterin ja ein wenig Lust sich die Füße zu verteten. Für Enio war es nicht zwingend notwendig, daß sie sich treffen würden aber ein paar Dinge waren einfach am Telefon schwierig zu besprechen und man vermiede es am besten ganz.
 
"Hey, schön von dir zu hören. Ich bin gerade auf der Fahrt nach Finstertal, im Tunnel hat es einen Unfall gegeben, also wird es etwas dauern, außerdem müßte ich vorher noch mit Caitlin was erledigen, wie lange bist du denn zu erreichen?" fragte Helena zurück.

Nein, sie würde auch einiges nicht am Telefon besprechen wollen.
 
"Ich hab im Prinzip heute Nacht nicht mehr vor das Hammer zu verlassen. Könnte aber sein, daß ich mich nachher noch kurz mit jemand am Güterbahnhof treffe und noch für eine Weile weg bin." Ja das war wohl nicht so schwer zu eraten wer das wohl sein könnte.
"Klingel einfach durch wenn du soweit bis... wir schauen ob das timing passt."
 
"Ja, das können wir gerne so machen, bis nachher, irgendwie bekomme ich das bestimmt in den Zeitplan rein", erwiderte Helena.

Gut, es stand noch einiges auf ihrem Plan.
 
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