[09.05.2008] Kampf mit Zachs Dienern - Hintere Linie

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"Ich nehme auf dem Beifahrersitz Platz, wenn es genehm ist. Laura kann gerne nach hinten, sie mochte es zu Lebzeiten schon etwas dunkler und wird sich dort sehr wohl fühlen."

Noir hielt ihre freundlich neutrale Maske aufrecht und stieg in den Wagen. Sie hielt zwar große Stücke auf etikettegerechtes Verhalten, hielt es aber für unangebracht Derartiges an einem Ort wie diesem zu zelebrieren. Es gab genug die sich schon jetzt das Maul über sie zerrissen, die Toreador dachte gar nicht daran ihnen frisches Wasser für ihre gehässigen Mühlen zu liefern. Nachdem sie Platz genommen und sich ordnungsgemäß angeschnallt hatte blickte sie mit sorgenvollem Blick nach hinten.

"Alle gut bei dir, Laura? Es waren schreckliche Minuten voller Tod und Verderben!"

Erst als ihre Tochter nickte und zu verstehen gab dass es ihr gut ging, sah Noir wieder nach vorne. Inzwischen war der Weg zur Villa in das Navigationsgerät eingegeben und alles bereit zur Abfahrt. Die Toreador lächelte zu Anna hinüber.

"Ich bin für eine Kainitin wirklich äußerst tolerant und weltoffen eingestellt, aber an gewisse Dinge kann ich mich einfach nicht gewöhnen." Sie zeigte auf den kleinen Bordcomputer. "Wie diese Dinger. Ein Kasten der einen an jeden gewünschten Ort des Landes bringt. Mit der Stimme einer emotionslos freundlichen Nachrichtensprecherin und der Genauigkeit eines preußischen Reichsbeamten aus dem vorletzten Jahrhundert. Unheimlich, wenn Sie mich fragen!"

Das war die Stärke der Toreador. Gesellschaftliches Verhalten in seiner reinsten und brilliantesten Form. Smalltalk der sich nicht sofort als solcher erkannt werden konnte und den er Gegenüber mit einem knappen Nicken, aber auch mit einem länger gehenden Gespräch beantworten konnte. Noir gab dabei gleich zu Beginn einige Schwächen und Unvollkommenheiten preis und verdeutlichte ihrer Gegenüber, dass sie keinerlei Wert darauf legte, in irgendeiner Weise als etwas Besonderes behandelt zu werden.
 
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Laura Raabe:

Auch Laura legte keinen besonderen Wert auf eine bevorzugte Behandlung.
Gleichzeitig mit Noir nahm sie in dem Wagen der Tremere Platz und machte es sich direkt hinter ihr gemütlich. Während sie darauf wartete, dass auch Anna einstieg bestaunte die Goth die Scheiben des Gefährts. Sie hatte bisher nie in einem Wagen dieser Klasse gesessen und genoss es sichtlich. Verdunkelte Heckverglasung, bewegliche Trennscheiben mit denen sich die vorderen Sitze vom Fond abtrennen ließen, äußerst gemütliche Sitze und ein Geruch der auf der Welt seines Gleichen suchte. Der Duft eines gut gepflegten Wagens der höheren Klasse war unvergleichlich, dass spürte Laura auch ohne ihn jemals zuvor in der Nase gehabt zu haben.

In das Gespräch der beiden Frauen vor sich mischte sie sich nicht ein. Stattdessen schloß sie die Augen und genoss es still, für einen Moment etwas Besonderes zu sein.
 
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Fast wie erwartert nickte Anna knapp. In Ermangelung eines Lächelns. Wie es sich gehörte, blieb der Blick der Tremere auf die Straße gerichtet. Auch wenn derzeit kaum eine Gefahr zu erwarten war, war es dennoch besser durchaus konzentriert zu fahren. Je weniger man eine Gefahr erwartete, desto überraschender konnte sie einen treffen. Ah.. Hmmmh.. nur was sollte sie auf den Kommentar von Noir hin sagen? Ihre Stimme hatte sich schon so emotionslos freundlich angehört, bevor die Dinger auf den Markt kamen, also... eine Bemerkung, dass diese Stimme ihr unangenehm war, war.... unpassend und die preussische Genauigkeit - Noir hätte genau so gut Anna beschreiben können und das arme Ding war sich gar nicht mal so sicher, ob Noir auch genau das tat.

"Nun, sie haben ihren Nutzen und wenn man auf ihre Hilfe verzichtet, beraubt man sich selbst gewisser Vorteile. Natülich sollte man sich nie auf die Technik allein verlassen, so dass man ohne sie hilflos wäre, wie es heut zu Tage sicher auch schon einigen Autofahrern geht, die sich nur auf ihr Navigationsgerät verlassen bei einer Reise quer durch das Land und denen es dann ausfällt. Das gilt auch für anderes Gerät wie Computer und ähnlichem. Sie sind richtig eingesetzt eine deutliche Arbeitserleichterung. Wenn ihnen genehm wäre und sie mir den Weg weisen würden, stelle ich das Gerät auch gern aus. Leider kenne ich mich noch nicht genügend in der Stadt aus, um den Weg ohne Karte oder Anweisung zu finden."

Ein kurzer Blick in den Rückspiegel zeigte Laura, wie sie sich entspannte. Sie konnte wahrscheinlich jede Sekunde davon gebrauchen und sollte es genießen so lange es möglich war.
 
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"Nützlich, gewiss! Trotz allem aber nicht minder beängstigend. Zu meinen Lebzeiten setzten sich gerade das Telefon, der Film und das Automobil durch. Alles Dinge an die man sich mit etwas logischem Menschenverstand gewöhnen kann. Das allerdings ein kleiner unscheinbarer Kunststoffkasten das Sprechen beherrscht und darüber hinaus mehr über die Wege und Verkehrsanbindungen weiß als jeder Taxifahrer, weit über die Grenzen eines einzelnen Landes hinaus, ist wahrlich erschreckend. Man fragt sich wohin dieser Weg noch führen soll?"

Einmal mehr versprühte die Grand Dame etwas von ihrem angenehmen Charme.

"Aber ich will dem Fortschritt nicht im Wege stehen. Im Gegensatz zu vielen anderen Clans sind wir Toreador stets bestrebt uns den menschlichen Interessen zu öffnen und den damit zusammenhängenden Entwicklungen auf gleicher Höhe zu folgen. Das ist zwar manchmal ziemlich anstrengend und häufig sogar ermüdend, meiner Meinung nach aber der richtige Weg. Die Welt der Sterblichen unterliegt einem steten Wandel an den man -aller Abscheu zum Trotz- den Anschluß nicht verlieren darf."

Noir lehnte sich zurück und schloß einen Moment die Augen. Es wirkte eine Sekunde lang, als betrachtete sie das Gespräch als beendet, dann aber begann sie erneut zu sprechen.

"Aber genug davon! Sprechen wir über Sie und Ihren Clan? Haben Sie in der letzten Zeit etwas vom Professor gehört? Seit ihn seine Pflichten nach Warschau geführt haben, habe ich nichts mehr von ihm gehört. Sehr traurig, wenn man bedenkt, dass es Zeiten gab an dem ich einen sehr engen Kontakt zu ihm pflegte."

Zu Zeiten an dem dir ein eifersüchtiger Hexer nicht heimlich ein Messer in den Rücken rammen wollte, nur weil du seinem.... ihrem beschränkten Weltbild nicht entsprechen konntest...


"Und was mich am aller meisten interessiert! Wie geht es Judith? Ich vermisse sie sehr!"
 
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Anna nahm die Pause, die Noir machte, gar nicht richtig wahr. Normaler Weise hätte sie schon allein daran erkannt, dass sie diesen Teil des Gespräches beenden wollte, nicht so heute Nacht. Aber dankbarer Weise sprach Noir es auch direkt an und so bereite es Annakeine Schwierigkeiten nicht näher darauf einzugehen. Scheinbar schien Noir sich doch nicht auf sie zu beziehen. Das war wenigstens etwas. Die erste Frage war einfach zu beantworten. "Nein, Mylady, tut mir leid. Ich hatte nicht die Ehre, Lord Johardo bisher kennen zu lernen. In meiner ersten Nacht in der Stadt versuchte er die Regentin zu erreichen, während sie noch ihrer Reise war. Ich ließ dem entsprechend ihm eine kurze Information zu kommen, doch er nahm keinen persönlichen Kontakt zu mir auf."

Die zweite Frage war etwas diffiziler. Was sollte sie Noir sagen? Na, am besten versuchte sie es einmal mit der Wahrheit, wenigstens einem Teil von ihr. "Judith habe ich vor drei Nächten das letzte Mal persönlich gesehen. Sie war verstört und erinnerte sich kaum an das Geschehen innerhalb der Traumwelt. Meine Aufgaben ließen mir kaum Zeit im Gildenhaus, aber ich nehme an, ich werde sie morgen Abend sehen. Die Regentin bat mich im Gildenhaus in Bereitschaft zu bleiben, so fern ich nicht an anderer Stelle angefordert werde."

Jetzt war es an Anna eine Pause zu machen. Sie war sich gar nicht sicher, ob sie jetzt weiter reden sollte, vor allem, da es inzwischen nicht mehr gelten sollte. Aber dennoch. Ob Noir es wieder als Koplott betrachten würde oder ob sie es als das nehmen würde, was es war? "Bevor ich zu dem heutigen Kampfschauplatz aufbrach, wusste ich noch nicht, wie das Ergebnis aussah. Die Regentin war in großer Eile aufgrochen. Ich bat Maria Judith zu ihnen zu bringen, sollte sie von der Regentin oder mir bis morgen Abend nichts mehr hören. Ich hoffe, ich bin ihnen damit nicht zu Nahe getreten."

Würde Noir nur hören, dass ihr, der armen Frau, auf deren Schultern die gesamte Last der Stadt lag, noch mehr aufgebürdert werden sollte oder würde sie hören, was Anna zwischen den Zeilen sagen wollte: dass Anna trotz aller Umstände den Platz an ihrer Seite für Judith für den Sichersten in der Stadt hielt, wenn ihr eigener Clan sie nicht mehr beschützen konnte? Oder würde sie argwöhnen, Judith solle nur zu ihr geschickt werden um sie aus zu spionieren.
 
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"Wie wundervoll! Judith gehört zu meinen ältesten und engsten Freunden hier in der Stadt. Was immer Zacharii oder Caitlin McKinney auch vorhaben mir in den nächsten Stunden anzutun..." Noir nannte die beiden Namen derart zusammenhängend, dass man denken könnte sie hätten sich in einer stillen Stunde gegen die Toreador verbündet. "...es wird die Freundschaft zwischen ihr und mir nicht betreffen. Ich habe die Gute bereits gekannt, als uns die Engländer und Amerikaner noch mit Bomben nach uns warfen."

Noir verlor sich in ihren Gedanken und begann in sich hineinzumurmeln.
Mit Sicherheit eine Folge von Zachariis schlechtem Einfluss.

"Wie widersinnig! Ich habe im spanischen Brügerkrieg auf Seiten der Republik gekämpft und mich wie eine Löwin gegen dieses verabscheuungswürdige Faschistenpack gestemmt. Viele von ihnen kamen aus Deutschland - Legion Condor wie dieses Mörderpack sich nannte, widerlich - in meine wunderbare Heimat. Trugen den Tod und was viel schlimmer ist, den Hass in die Häuser meiner Freunde und Nachbarn. Dann beendete Buchet seine Suche im Süden und rief mich zu sich nach Finstertal. Mittlerweile war Krieg und nun bekämpften jene denen ich vorher mein eigenes Blut geopfert hatte mich und die Heimat meines Herren. Plötzlich war ich der Faschist und ich habe mich dermaßen geschämt, dass ich trotz der Tatsache ein Blutsklave zu sein jede Nacht in den Schlaf geweint habe. Nun sechzig Jahre später, bin ich nicht nur Teil einer verhassenswerten Ideologie, mir wird vorgeworfen selbst der Ursprung alles Bösen zu sein. Wie mag das enden?"

Mit einem Mal sah Noir furchtbar alt aus. Ihre Gesichtszüge waren eingefallen vor Trauer und Niedergeschlagenheit.
Von ihrem anfänglichen Charme war nichts mehr geblieben.
Sie schien alt und gramgebeugt.

Dann riss ein Knoten. Es war als hätte jemand einen Schalter umgelegt und im Inneren der Frau ein warmes Licht entzündet, dass sie förmlich zum Strahlen brachte. Das alte Lächeln schritt selbstbewusst auf ihre Lippen zurück und war bereit die Welt selbst zu verzaubern. Die Augen gewannen an Glanz und schienen Zacharii mit jedem kurzen Blinzeln herausfordern zu wollen. Die Toreador hatte ihre Maske zurück, ihr Körper straffte sich und verlieh dem Wort Würde eine neue Bedeutung.

"Eine kluge Entscheidung Frau Reeben, allein Judith in meiner Nähe zu wissen wird mich mit zusätzlicher Kraft erfüllen. Wir waren einst sehr enge Freundinnen, wissen Sie!?"
 
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Das Seufzen in Annas Kehle wurde wie gewohnt unterdrückt. Was sollte sie Noir auch sagen? 'Die Regentin wird ihnen nichts antun. Sie wird ihre Leistungen fpr die Stadt anerkennen.' Ja... sicher. Und wenn sie einen anderen Befehl vom Clan bekam? Für Anna selbst war es einfach. Noir mochte zwar eine Fähigkeit der Salubri besitzen, aber mit allem, was Noir bisher an Macht gezeigt hatte, konnte niemadn auch nur ansatzweise erwarten, dass sie selbst Noir in irgend einer Weise dingfest machte, wenn der Regentin etwas geschah und sie Befehle von ausserhalb der Stadt empfing. Wenn sie Johardo so gut kannte, wie sie sagte, mocht er seine Hand über sie halten, wenn sie Glück hatte. Wahrscheinlich hatte sie bereits alles an Kontakten aktiviert, die sie in ihrem eigenen Clan besaß. Ihr größter Schutz würde es sein, wenn es ein zu großer Affront gegen den Clan Toreador wäre ihr etwas zu tun, als dass der Clan Tremere es wagen würde. Aber Noir brauchte Anna nicht um diese Dinge zu wissen.

Es gab nichts, was sie sagen konnte um sie zu beschwichtigen oder wenigstens einige ihrer Sorgen zu nehmen. Anna glaubte nicht, dass die Regentin Noir etwas tun wollte, wenn sie sich so für die Stadt einsetzte, wie es den Anschein hatte. Leider war der Wille eines einzelnen Kainiten bei den Tremere oft nicht von belang.

"Wenn sie mich und Judith in der Nähe des Rituals und nicht im Gildenhaus möchten, könnte ich die Regentin bitten uns mit zu nehmen um auf ihren Wunsch hin für Hilfestellungen bereit zu stehen, und sei es in einem Nebenraum für den Notfall, wenn sie uns für das Ritual selbst nicht benötigen."

Judith allein würde Noir nicht kriegen können. Wie sollte sie der Regentin erklären, dass ein Kind besser helfen konnte als eine Adeptin des fünften Ranges. Aber das andere war durchaus möglich, wenn Noir es wünschte. Und ehrlich gesagt, wenn es Noir 'nur' Mut gab, Judith nah zu wissen, konnte es mehr wert sein als alles andere, was Anna für das Ritual tun konnte.

Das, mein Liebe, ist eine Freundschaft, wie du sie nie erfahren wirst. Oh, du und Judith, ihr seid so lächerlich gegen diese Frau. SIE werde ich zerquetschen wie einen elenden Käfer. Was glaubst du, was IHR für mich seid? Nichts als lästiger Dreck unter meinen Füßen!"

Anna fuhr der Schreck in die Glieder und sie konnte ein Zusammenzucken nicht ganz verhindern. Der Wagen machte einen kleinen Schlenker, bevor er wieder gerade in der Spur lag. Himmel hilf. Was war das?! Oh, sie wusste es ganz genau. Es brauchte noch nicht einmal das gehässige Lachen, das nun in ihrem Kopf ertönte um sicher zu sein. Komm, mein Schatz, ramme ihr einfach nachher, während ihr zusammen lernt, einen Pflock in den Leib. Und ich werde dich belohnen! Was willst du von mir, hmmh? Soll ich dir deinen Brujah wieder geben? Er ist jetzt gepflockt in deinem Gildenhaus. Ich sorge dafür, dass er dich liebt, meine Kleine. Wenn du mir diesen Dienst erweist und mir das Ritual sicherst, dann werde ich dir Macht schenken. Keiner wird dich mehr manipulieren. Niemand dich herum schubsen. Oh... ah.... Du willst mehr, meine Süße, nicht wahr? Du willst an meiner Seite sein. Du hast mich gesehen und Gefallen an mir gefunden, an meiner Gestalt, meiner Macht. Nun, du bist nicht unansehnlich, wirklich nicht... und was fehlt, kann ich dir schenken. Und etwas im Köpfchen hast du auch, wenn es nur richtig gefördert wird. Möchtest du meine Braut sein, Anna? Diene mir nur bis morgen Mitternacht und ich werde dich an meine Seite heben!

Anna atmete bewusst aus und rief sich das Lenkrad ins Bewusstsein. Sie verstärkte nacheinander mit den Fingern den Druck, um sich der Stellen besser bewusst zu werden, die das Lenkrad berührten. "Bitte verzeihen Sie, Mylady. Ich fürchte, dieses Mal hat mich einer der Schatten in den Augenwinkeln ausreichend genarrt. Ich muss mich mehr auf die Straße konzentrieren um nichts zu riskieren."

Es war einen Versuch wert. Nur das Auto und die Straße durften zählen. Vielleicht half das. Es war schon gemein, dass der Koldune einfach so in ihr Herz sehen konnte und alles hervor zerren, was ihm beliebte. Nur sie direkt seinem Willen unterwerfen konnte wohl nicht. Noch nicht. Angst kroch Anna langsam das Rückrat hinauf.
 
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Laura Raabe:

Die junge Goth schien von dem Gespräch und den Problemen der beiden Frauen vor sich nichts mitzukriegen.
Lächelnd saß sie mit geschlossenen Augen auf dem Rücksitz und wirkte als würde sie schlafen.

Morgen endlich würden sie Zacharii töten und damit eine neue, eine bessere Zeit einläuten. Laura würde die Gelegenheit bekommen sich emporzuarbeiten.
Vielleicht sogar bis an die Spitze von ... allem? Ihr Blut war mächtig und sie hatte soo viel Zeit!

Gott! Wie sehr sie diesen verfluchten Tzimisce hasste, er hatte ihr Leben zerstört und überall so unglaublich viel Leid verursacht. Wie hatten die angeblich mächtigen es nur soweit
kommen lassen können? Welch Ironie, da stürzten diese Hornochsen die einzige Frau die es vermochte den ganzen Spuk zu beenden und riskierten es damit, selbst unterzugehen.

Die Angst vor dem Unbekannten war auch den ältesten Kainiten nicht fremd. Warum wohl rannte ein alter Ventrue auch im einundzwanzigsten Jahrhundert noch im Mozartlook durch die Hallen seines schlecht geheizten Schlosses?
Eben! Sollten sie alle an ihren Ängsten und ihrer Dummheit ersticken. Noir würde die Welt retten und danach war alles wieder gut!

Endlich!
 
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"Für das Ritual benötige ich nur Lauras Hilfe. Sie ist durch mein Blut an mich gebunden und wird all meine Befehle daher zeitnah und ohne zögern ausführen. Außerdem habe ich ihr schon das ein oder andere wichtige Detail beigebracht. Sobald wir die Villa erreicht haben, werde ich den Rest mit ihr einstudieren. Sehen Sie sich und Judith eher als eine Art moralischer Unterstützung. Ob Sie beide dann anschließend auch bei der eigentlichen Durchführung im Kunstmuseum dabei sind, liegt nicht in meiner Entscheidung. Herr Pareto oder Frau McKinney werden entscheiden wer an dem Ritual teilnehmen wird und wer nicht. Ich mische mich da nicht ein!"

Noir sah zu Anna hinüber und lächelte verständnisvoll.

"Keine Sorge wegen Ihres Fahrstils! Uns allen geht es dieser Tage nicht besonders. Seien wir froh das niemand auf der Straße herumläuft den man versehentlich überfahren könnte..:"
 
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Innerlich stöhnte Anna auf. Ihr blieb die Konservation nicht erspart und sie musste ihre Aufmerksamkeit teilen. Es ist ganz einfach Anna. Wenn wir in der Villa sind, wirst du etwas finden, mit dem du es erledigen kannst. Sie wird keinen Angriff erwarten, nicht von dir. Sie sieht dich zwar als Tremere und damit als ihre Feindin, aber sie würde nie und nimmer glauben, dass du ihr vor dem Ritual etwas an tust. Sie ist zu wichtig für die Stadt und zu sehr vertraut sie darauf, dass die Befehle der Regentin dich binden. Nein, sie hat vor vielem Angst, aber nicht davor, vor dem Ritual durch euch zu sterben. Sie sieht dich nur als winziges Insekt an. Mit einer kleinsten Willensanstrengung könnte sie dich zertreten wie eine Schabe und sie würde nicht zögern es zu tun, würde es ihre Lage nicht komplizierter machen. Sie hasst dich, Anna. Sie hasst deine Anwesenheit. Wenn sie überlebt und ich scheitere, wird sie wieder zur Macht kommen und dann hast du sie das letzte Mal nett und freundlich erlebt. Sie spielt dir nur eine Fassade vor. Sie kocht, weil sie deine Nähe ertragen muss, man ihr immer noch nicht vertraut. Du bist ihr nur lästig. Du bist nicht Judith und kannst auch niemals werden wie sie. Ich bin deine einzige Chance, Anna. Komm, komm zu mir.

Eines musste man dem Koldunen lassen. Er wusste besser als Ziege, wie er sie locken konnte. So irrsinnig es war, ihr Erzeuger rettete heute Nacht wohl Anna das Leben oder viel mehr ihre Integrität. Gewalt an Geist und Körper war sie seid Jahrzehnten aus nichtigen Gründen gewöhnt. Anders war nur, dass der Koldune sie so gar nicht allein liess und selbst ihre Gedanken zu einem gefährlichen Ort wurde. Anna war für sein Drohen und Schmeicheln nicht empfänglich und das nur aus einem Grund: Sie hatte sich dagegen entschieden. Aber beim besten Willen schaffte sie es nicht, Noir so zeitnah zu antworten, wie es sich gehörte und so entstand eine kleine, ungehörige Pause.

Während sie den Wagen zu der Einfahrt der Villa steuerte, schaffte sie es dann doch noch Worte zu finden. "Ich danke Ihnen für ihr Verständnis, Mylady. Ohne greifbaren Grund kann ich nicht an die Regentin heran treten und sie bitten ihre Entscheidung zu überdenken. Darf ich Judith morgen von ihnen Grüßen?"
 
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"Na das hoffe ich doch!"

Ein verschwörerisches Zwinkern folgte dem Satz.
Es galt jedoch nicht ihm, sondern dem was die Toreador als nächstes sagte.

"Ich will Sie nicht in Schwierigkeiten bringen Frau Reeben. Vielleicht wäre es sogar besser, wenn Sie sich möglichst weit vom Kunstmuseum entfernt bleiben. Denn auch wenn ich willens bin mein Möglichstes zu versuchen, kann am Ende immer noch etwas schief gehen. Zacharii ist ein äußerst gerissener Stratege und beängstigend kluger Kopf. Ich habe die Befürchtung, dass wir den Sieg noch lange nicht sicher in der Tasche haben. Wenn ich also versage, könnte ich es mir niemals verzeihen, wenn Sie oder Judith ein Opfer der daraus folgenden Probleme würden. Noch dazu, weil sie nur dort waren, weil ich darum gebeten hatte."

Es folgte einmal mehr ein wundervolles Lächeln.
Stark genug um das Dunkel dieser Welt zu vertreiben.

"Solange Laura bei mir ist, habe ich alles was ich brauche um meinen Teil der Pflicht zu erfüllen. Alles weitere liegt in der Hand der Alten und Mächtigen. Ihre Regentin, Enio Pareto, Malik Tappert, Helena O'Niell. Dies sind die Namen derer, die dort handeln müssen, wo mein Einfluss versagt."

Sie blickte Anna für einen Moment tief in die Augen.

"Wo wir jetzt darüber sprechen. Mir macht die morgige Nacht schreckliche Angst!"
 
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Der Wagen hielt sanft und Anna sah zu Noir. Wie so vollkommen selten, vor allem auch unerwartet, war ihre Mimik mal wieder vollkomen neutral ernst. Kein Lächeln und kein Leuchten in den Augen begleitete ihre Worte. "Um es mit den worten anderer zu sagen: Nur Dumme kennen keine Agst. Sie warnt uns vor Fehlern und mahnt uns zur Vorsicht. Nur lähmen lassen dürfen wir uns von ihr nicht. Zacharii ist ein Wesen von beträchlicher Macht, die er zu unserem Schaden einzusetzen gedenkt und sie sind eines seiner Hauptziele, wie es scheint. Auch mit dem alten Blut und Wissen, das ihnen zur Verfügung steht, ist die Aufgabe vor ihnen alles andere als leicht. Ich bot ihnen die Nähe von Judith und mir an, weil ich den Eindruck hatte, Judiths Nähe könne sie moralisch stützen. Ich weiss zu gut, dass ich selbst nur wenig helfen kann. Die Herrschaft des Koldunen scheint mir fast mit jeder Sekunde, die vergeht, weniger erstrebenswert."

DAS WIRST DU MIR BÜßEN! Oh, du Flittchen. Ich weiss genau, was ich mit dir tun werde! Ja, ich werde dich nicht töten. Das wäre viel zu leicht für dich! Du magst nur ein kleiner Käfer sein, aber du wirst ein Käfer sein, an dem ich mich ergötze! Ich werde dich in meinem neuen Tempel verbauen und ich werde viel von dir lassen. Oh ja, vor allem deinen Mund, vielleicht auch mehr. Und Marty wird sich mit dir Vergnügen dürfen, wenn ihm die Lust danach steht. Oh Mädchen, du wirst daum betteln, dass er es tut. Das verspreche ich dir! Ja, ich werde dir einen Rest deines Selbst lassen! Du wirst immer wissen, was und wer du warst! Aber das wird alles sein, was dir bleibt. Ich werde dich brechen und du wirst mein ergebenstes Haustier!

Dieses Mal konnte Anna ein Zusammen zucken gerade so noch verhindern. Hörte sie noch mal auf ihrem Erzeuger für seine Erziehungsmethoden zu danken? Sie überspielte die Triade in ihrem Kopf, in dem sie aus dem Wagen ausstieg. Selbstverständlich war sie bereit, Noir wieder die tür zu öffnen, wenn sie ihr genügend Zeit ließ und nicht von selbst ausstieg. Den Knaben in ihrem Kopf ließ sie wüten. Sie konnte ihn ohnehin nicht darin hindern. Aber sie konnte versuchen ihn so weit wie möglich ignorieren. Immerhin hatte er ihr jetzt mit ihrem schlimmsten Alptraum gedroht. Womit konnte er sie jetzt schon noch ängstigen?

"Allerdings scheint er mir seinerseits auch ziemlich verzeifelt zu sein und nach jedem Strohhalm zu greifen.", nahm Anna das Gespräch trocken wieder auf. Denn was war sie selbst denn anderes als ein besonders dünner Strohalm.
 
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"Ich sehe keine Verzweifelung auf seiner Seite! Er hat beinahe gesiegt und das weiß er. Wir sind es, die mit einem uralten Ritual nach einem Strohhalm greifen. Niemand von uns weiß mit Sicherheit ob es überhaupt klappen kann. Wer kann sagen, ob Zacharii nicht längst über unsere Pläne bescheid weiß und sich entsprechend vorbereitet hat? Vielleicht hat das Ritual auch nie wirklich funktioniert? Möglicherweise mache ich einen großen Fehler!? Nein, dieser Mistkerl hat nach wie vor alle Trümpfe auf der Hand. Das was wir hier erleben, ist seine Art uns zu verhöhnen. Denken Sie nicht er würde viel größere Geschütze auffahren wenn er wirklich besorgt wäre? Nein, er hat in wenigen Stunden gewonnen. Und -wie gesagt- das weiß er!"

Noir seufzte und stieg selbstständig aus dem Auto.
Als sie draußen war, sprach sie weiter.

"Aber das heißt natürlich in keinster Weise, dass wir aufgeben, nicht wahr? Wir kämpfen bis zum Schluß und werden ihn mit unserem verbliebenen Strohhalm einfach erwürgen!"
 
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"Sie können ihn wahrscheinlich besser einschätzen, Mylady. Nur bleibt die Frage, ob er zur Zeit überhaupt größere Geschütze auffahren kann? Offensichtlich bereitet es ihm je nach seiner Konzentration wenig Mühe in unsere Verstand einzudringen und uns zu manipulieren. Aber es will mit scheinen, als ob er letzten endes noch auf unsere Entscheidung angewiesen ist, ihm dienen zu wollen. Er ist sehr mächtig, ja. Aber warum hat er bei der Fabrik nicht noch mehr Wesen in die Wagschale geworfen? Ich bezweifel nicht, dass er sich morgen Nacht noch einmal aufbäumen wird. Aber es scheint einiges nicht so zu laufen, wie er wünscht. Zum Beispiel lebt ihr noch und könnt an dem Ritual arbeiten. Vergebt mir, wenn ich es so unverblümt äußere. Aber ich glaube schlicht weg nicht, dass er uns mit euch täuscht und ihr in Wahrheit für ihn arbeitet. Ihr hättet bereits zu viele unauffällige Gelegenheit gehabt. Ich glaube, es wird sich erweisen, dass dieser Strohhalm die Stärke von Seide besitzt, Mylady."

Ja, warum sollte sich Zacharias bemühen, immer noch die Leute auf seine Seite zu zerren, wenn sein Sieg so verflucht scher war? Aber sie würde den Teufel tun und zu geben, wie aktiv er in ihr wütete. sie musste nur Acht geben, nicht zu wichtige Dinge zu erfahren. Anna traf einen Entschluß. Trotz ihrer unsäglichen Neugier und Wißbegierde würde sie nicht einen einzigen Blick auf das Ritual geben. Sie wollte ihre Chancen nicht durch so eine Schusseligkeit verderben. Anna verschloß den Wagen mit einem Klick und wartete darauf, dass sie hinein gingen.
 
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Einmal mehr ein gekonntes Lächeln.
Charmant, gefühlvoll, unerschütterlich.

"Sie haben sicherlich Recht, meine Liebe!"

Die Redewendung ihres Mannes Oliver Buchet. Wer den alten Monarchen kannte wusste, dass er es liebte am Ende seiner Sätze eine driekte oder indirekte Anrede anzufügen.
Noir benutzte den gleichen Stil vollkommen unbewusst. Sie hatte einfach vielzuviel Zeit mit dem mächtigen Toreador verbracht.

"Wollen wir hineingehen? Die Nacht ist weit fortgeschritten und ich bin Müde. Wir sollten zusehen, dass wir uns ein wenig mit dem Ritual beschäftigen und uns dann ausruhen, damit wir für den morgigen Tag bei Kräften sind. Lassen Sie uns hoffen, das keine unvorhergesehenen Probleme auftauchen."

Ihr sympatisches Lächeln wuchs in die Breite.

"Auch ich habe das Schreiben nie wirklich gesehen. Alles was ich weiß sind meine Erinnerungen. Erinnerungen an eine Tat die ich nie selbst begangen habe. Unheimlich, nicht wahr?"


Laura saß noch immer auf der Beifahrerseite des Rücksitzes und hatte die Augen geschlossen. Es wirkte als würde sie schlafen.
Wenn Anna also die Freundlichkeit besitzen würde die Türen zu öffnen, blieb ihr wohl nur diese. Noir war zu selbstständig um sich der Hilfe anderer zu bedienen.
Sie hatte fast einhundert Jahre lang einem Herren gedient und mehr als die Hälfte davon das Cafe de Trois geleitet. Wenn es etwas gab, das die Toreador nicht leiden konnte, dann war es auf die Hilfe anderer angwiesen zu sein.
Egal ob es freiwillige, bezahlte oder versklavte waren.
 
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Selbstverständlich öffnete Anna der Goth die Tür. Es geschah ganz nebenbei und selbstverständlich, während Noir mit ihr redete und sie schaffte es sogar, dabei auch den Kontakt zu Noir aufrecht zu halten. Ihr Gehirn war so matsch, dass sie sch keine Gedanken darum machte, ob es sich schickte einem Kind die Wagentür zu öffnen oder nicht. Letztendlich wäre es aber zum gleichen Ergebnis gekommen, denn Laura war nicht allein und Höflichkeit ihr gegenüber auch immer eine Höflichkeit gegen Noir. "Ihre Erfahrungen und ihre gewonnenen Fähigkeiten sind in der Tat bemerkenswert, Mylady. Ich kann keinen Vergleich aus Erfahrung ziehen, aber es scheint bei ihnen anders zu sein als in anderen Fällen, von denen ich hörte, wobei natürlich die Art des Zustande kommens eine andere war." Nein, Anna würde sicher nicht das Wort 'Diablerie' in den Mund nehmen, aber damit liess sich Noirs Zustand nun mal am besten vergleichen.

Wenn die Goth nun Austieg, schwieg sie. Wenn sie weiter im Wagen blieb, würde sie zu nächst versuchen, mit ansprechen ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und sie höflich bitten mit ihnen zu kommen.
 
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Laura Raabe:

Erst als sich die Tür des Wagens öffnete, geschah das gleiche auch mit den Augen der jungen Frau. Ein kurzes Lächeln huschte über ihre Lippen, dann stieg sie aus.

"Vielen Dank Frau Reeben. Ich war wohl in Gedanken!"

Zusammen mit Noir strebte sie auf die Villa zu. Allerdings nicht Richtung Haupteingang, sondern Richtung Garage.
Ein kurzer Druck auf einen Sender am Schlüsselbund ließ das Tor hochgleiten. Offensichtlich wollten die Damen durch die Hintertür ins Gebäude eintreten.
 
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Anna nickte Laura nur leicht zu. Die Hierachien und Regeln der Etikette waren kompliziert. Unter normalen Umständen hätte man es entweder als seltsame anwandlung von Anna betrachten können einem Kind die Tür auf zu halten. Laura selbst stand es von kener Seite aus zu, abgesehen von potentieller Nettigkeit. Aber war so etwas wie 'nett sein' von Anna zu erwarten? Genau genommen hatte dieses Tür aufhalten herzlich wenig mit Laura zu tun, sondern war Teil des Respektes, den Anna Noir zwar zur Zeit nicht schuldete aber zu zeigen gewillt war.

Sie sortierte sich wortlos auf der anderen Seite von Noir ein. Die Garage kam ihr bedrohlich vor. Planten die anderen beiden Frauen einen Hinterhalt, sie dort einzusperren? Anna tat genau das mit dem Gedanken, was er verdiente. Sie drängte ihn zurück und beachtete ihn nicht weiter. Er war nicht relevant. Ihre nerven waren wegen der ständig zuckenden Schatten eh angespannt und die ganze Zeit darauf getrimmt im Notfall zu reagieren. Noch mehr war kaum möglich.
 
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Die beiden Toreadorfrauen gingen vor.
Ächzend öffnete sich das metallische Tor nachdem Noir es mittels einer Fernbedienung die sich an ihrem Schlüsselbund befand geöffnet hatte. Während sie darauf wartete der sich der Zugang soweit nach oben geöffnet hatte, das man hindurchschreiten konnte, fiel ihr plötzlich etwas ein. Sie wandte sich mit einem entschuldigenden Lächeln an Anna.

"Ich wohne seit über siebzig Jahren in diesem Haus und habe es die gesamte Zeit über nur auf diesem Wege betreten. Man kommt über die Garage direkt in die Küche. Man kann also das Haus betreten, ohne die Herrschaften zu stören. Butch konnte es nicht leiden, wenn ich durch den Haupteingang eingetreten bin. Er sagte immer das dies nur Kainiten und geladenen Gästen gestattet sei."

Ihr fiel ein, dass ihre Worte vielleicht mißverständlich sein konnten. Immerhin war Anna noch nicht so lange in der Stadt.
Das entschuldigende Lächeln hielt sich also noch eine Weile.

"Ich meine natürlich während meiner Zeit als Ghul. Wissen Sie, ich war derartig lange der Diener meines Herren, dass mir einfach gewissen Dinge so ins Blut übergegangen sind, dass ich sie nicht mehr abstellen kann."

Wörtlicher konnte man den Umstand nicht beschreiben.
Mitterlweile hatte sich das Tor zur Gänze geöffnet. Laura und Noir traten ein. Wie beschrieben, befand sich neben einem teuren Mercedes S-Klasse tatsächlich eine Art Hintereingang den die beiden auch sofort durchschritten. Sollte Anna ihnen folgen wollen, befand sie sich wenig später im Inneren des wohl bedeutungsvollsten Gebäudes der Stadt. (Neben dem Dom und der Kunstakademie natürlich...) Die Küche war penibel sauber aufgeräumt und sehr teuer eingerichtet. Neben den modernen Einrichtungsgegenständen befanden sich dort natürlich -ganz kunstverständiger Fachmann- auch jede Menge antike Möbelteile und kostbare Kunstwerke. Alles zusammen war mit hervorragendem Geschmack ausgesucht und arrangiert worden.

Noir wandte sich an Anna.

"Wären Sie bitte so freundlich und übergeben mir jetzt das Ritual? Die Nacht neigte sich beinahe dem Ende und ich möchte keine weitere Minute verschwenden!"
 
AW: [09.05.2008] Kampf mit Zachs Dienern - Hintere Linie

Anna nickte leicht auf die Erklärung von Noir. Sie hatte es sich schon seid langem als ein mögliches Zeichen der Bestätigung angewöhnt, wo andere ein Lächeln nutzen. Sie akzeptierte ihre Erklärung und führte sogar den Smalltalk ein wenig fort. "Alte Gewohnheiten lassen sich oft schwer ändern, Mylady." Anna lerlaubte sich in der Küche, die einfach ein Traum war, wenn man für Küchen schwärmte, nicht einen einzigen Rundblick. Noir hatte sich schon bald zu ihr gedreht und so ein Verhalten war nicht angebracht. Noir brauchte keine kleine Tremere, die sie zu ihrem Geschmack oder dem ihres Mannes oder des angestellten Einrichters beglückwünschte. In anderen Nächten mochte es vielleicht angemessen sein, heute jedoch auf keinen Fall.

"Selbstverständlich, Mylady." In ihrer völlig neutralen Sprechweise wirkte die Respektbekundung noch nicht mal übertrieben oder gar ironisch. Für Anna war es schlicht eine Selbstverständlichkeit höher gestellte Kainiten den nötigen anstand entgegen zu bringen. Noir mochte offiziell jetzt diese Stellung nicht haben, ihre Macht allein reichte jedoch schon aus um es sinnvoll erscheinen zu lassen. Und dann gingen Anna ja auch gewisse Worte eines menschlichen Unrats nicht. Ja, ihr eigener Beitrag war wirklich ein bescheidener, aber sie tat, was in ihrer Macht stand.

Schon fast gleichzeitg mit ihren Worten nahm sie ihre Laptoptasche mit. Komisch. Wann hatte sie das Ritual dort hinein getan? Fleissige Liesschen finden immer Momente, in denen sie so etwas erledigen können, selbst wenn sie unter fast ausdauernder Beobachtung stehen. Jedenfalls zog sie es dort heraus und es war sogar noch zusätzlich zum Schutz in einer Platikhülle. Wie profan, aber dennoch wirksam. Das PErgament war alt und schützenswert. Anna ahnte ja nicht, wie schwer es zu kopieren oder zu zerstören war.

Ihr eigener Blick auf das Ritual war nur flüchtig, denn sie reichte es direkt an Noir weiter. "Bitte sehr, Mylady."
 
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