(08.05.) Planungen

AW: (08.05.) Planungen

"Detektivbüro Greulich! N'Abend auch, Sie sprechen mit dem Chef selbst!"

Die Stimme brummte in bester Philip Marlowe Manier durchs Telefon.
Ebenso wie sein scheinbares Vorbild stach auch Greulich durch ein recht wortkarges Verhalten hervor. Nachdem er sich gemeldet hatte, schwieg er und wartete offensichtlich darauf, das man ihn über die Hintergründe des Anrufes informierte.

Vor dem geistigen Auge sah man einen Mann Anfang Vierzig in einem abgetragegen Anzug, dem typischen dazu passenden Hut der fünfziger Jahre und einer obligatorischen Zigarette im Mundwinkel. Die Beine lagen überkreuzt auf dem Schreibtisch. Daneben stand ein mit Whisky gefülltes Glas. Qualm benebelte ein schlicht eingerichtetes Büro mit kager Einrichtung und einem Fenster hinter dem eine defekte Neonröhre das Dunkel der Nacht durchflackerte.
 
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"Guten Abend, hier spricht Schmidt. Ich möchte Sie gern für einen ähm... Auf-klä-rungs-einsatz buchen. Das heißt, wenn Sie nicht abgeneigt sind."
 
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"Das bin ich sicherlich nicht. Worum geht es denn im genauen?"

Greulich ließ keine Gefühlsanwandlungen in seiner Stimme erkennen.
Routiniert griff er zu Notizblock und Bleistift.
 
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"Mein Boß hätte gern, dass Sie eine Frau von Liebenstein oder so und ihr Haus bis zum Neunten nachts beobachten und ihm bzw. tagsüber mir Bericht erstatten. Wären Sie dazu bereit und was würde das kosten ?"
 
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"Frau von Liebenstein, ok habe ich vermerkt. Können Sie mir noch die Adresse der Dame sagen?"

Man hörte das kratzen eines Stiftes auf Papier.
Greulich schrieb eifrig mit.

"Natürlich werde ich den Fall übernehmen, wenn Sie dies wünschen. Da Sie mir für die Arbeit allerdings nur einen Zeitraum von etwas mehr als zwölf Stunden zubilligen, kann ich nicht mit Erfolg garantieren. Oft passiert bei observierten Personen über eine ganze Zeit lang gar nichts. Nur um dann wenig später den Fall oder die gesamte Überwachung innerhalb weniger Minuten abzuschließen. Wenn Ihnen dieser Umstand bewusst ist, übernehme ich die Arbeit bis morgen Abend für ...sagen wir einhundertfünfzig Euro?"
 
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Sie gab ihm die Adresse durch."Wenn wir das Ganze um einen Tag verlängern, was würde das mehr kosten ?" Guter Mann, stellt keine Fragen. Sollte man sich merken.
 
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"Verdoppeln wir das Ganze und machen bei einem Tag mehr dreihundert draus. Ich werde die Dame unter die Lupe nehmen und ihnen bei Ablauf der Nacht des Neunten einen Bericht zu ihren Aktivitäten, sowie alle nötigen Beweisfotos vorlegen. Anschließend können Sie sich ja überlegen wie Sie weiter vorgehen wollen!?"

Ein leises Schnappen im Hintergrund verdeutlichte, dass sich der Mann anscheinend gerade eine Zigarette anzündete.

"Wie kann ich Sie am Besten erreichen?"
 
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"Einen Moment, ich gebe Ihnen meine Handynummer und die von meinem Boß." Die vom Boß ist vom Handy Nr. 2 für die unwichtigeren Leute, aber das muss er nicht wissen.
 
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"Gut, ich habe es vermerkt! Ich werde mich dann umgehend an die Arbeit machen und sie morgen früh anrufen. Gibt es noch etwas auf das ich ganz besonders achten soll? Oder gar etwas vor dem ich mich in acht nehmen sollte?"

Die wichtigsten Fragen zum Schluss. Das bewies, das man mitdachte.
Dies aber ohne dem Gesprächspartner das Gefühl zu geben voreilig oder gar indiskret zu sein.
Greulich war mit sich und seinem Handeln zufrieden.
 
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"Vielleicht könnten Sie auf die Sicherheitsanlagen achten, sofern es Ihnen möglich ist." Ansonsten werden dafür ein paar Straßenverbrecher herhalten müssen.
 
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"Natürlich, dass werde ich machen! Wobei ich aber zu bedenken geben muss, dass so etwas in dieser kurzen Zeitspanne sehr schwer werden wird. Sicherheitsanlagen sind für gewöhnlich sehr gut verborgen. Hätte ich etwas mehr Zeit könnte ich mir durch einen Vorwand Zutritt zum Haus verschaffen. So etwas bedarf jedoch einer gründlichen Vorbereitung. Ich bin nicht der Typ der ohne Plan und Hintegrund an fremden Türen klingelt. Wenn ich dies tue, dann mit einer passenden Geschichte und glaubhaftem Hintergrund. Für gewöhnlich bringe ich die Leute die ich observiere sogar dazu, mich quasi unwissend einzuladen..."

Es folgte eine kurze Pause.

"Aber ich werde sehen, was sich machen lässt. Sie können mir vertrauen, wenn es etwas über die Alarmanlage zu erfahren gibt, dann finde ich es auch heraus!"
 
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"Ich vertraue Ihnen da voll und ganz, Herr Greulich."

Auch hier eine kleine Pause.

"Ich bin mir sicher, Sie bekommen das hin. Über die Art und Weise ihrer Bezahlung müßten wir uns noch einigen, nicht wahr ?"
 
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"Nur Bares ist Wahres! Wenn wir uns bezüglich der Beweise, Fotos und Berichte treffen, sollten sie genügend Scheine in der Tasche haben. Ich denke dann sollten wir keine Probleme bekommen!?"
 
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"Natürlich! Ich kann Ihnen gerne die Adresse meines Büros nennen. Wir können uns aber auch, wenn Ihnen das lieber ist, an einem öffentlichen Ort treffen? Der Stieed, die Wiesn, der Bahnhof? Ich passe mich Ihnen da gerne an!"

Greulich schien nichts dagegen zu haben, sich mit seinen Klienten auf eigenem Grund und Boden zu treffen. Er wusste jedoch, das es durchaus auch vorkam, das seine Auftrageber lieder unerkannt blieben und jeglichen Kontakt auf ein Minimum beschränkten. Der Detektiv war neugierig um was für eine Sorte es sich in diesem Fall handeln würde.
 
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"Gut, Ihr Büro klingt nicht schlecht. Machen wir es so. Haben Sie mit einem Termin ab 19.00 Uhr Probleme ? Mein Boß zieht nächtliche Treffen vor."
 
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"Überhaupt nicht!"

Eine kurze Pause folgte in der Greulich in sich hinein lachte.

"Sie bezahlen die Rechnungen, Sie bestimmen die Regeln! Also treffen wir uns morgen Abend um sieben bei mir im Büro und sehen dann was ich bis dahin erreichen konnte?"
 
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"Gut, ich werde da sein und wir werden sehen.Einen schönen Tag noch." Mit diesen Worten wurde das Gespräch beendet. Den nächsten Anruf wird der Boß selbst machen müssen. Immerhin gehöre ich nicht dazu.
Nachdem ihn eine dementsprechende Nachricht erreicht hatte, zückte Harold sein Telefon Nr. 1 und wählte die Nummer von Signore Togliatti. Es ist ein Gefallen unter Ehrenmännern, den du zurückzahlen mußt. Denk dran.
 
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Es wurde abgenommen. "Was wollen Sie ?", knurrte die Person am Telefon. "Nun ja, worum ich Sie bitten möchte ist Folgendes: Zuerst einmal einen Termin bei einem Herrn Hergül, wenn ein höheres Tier das macht, kommt es immer besser. Danach, falls er nachfragt, eine Genehmigung für und mit ihm zu arbeiten. Und, wenn er die haben will, eine Bestätigung, dass ich für den Clan arbeite und ihm angehöre. Wäre das machbar ?" Stille am anderen Ende, wohl eine Überlegungspause. Dann fing Signore Togliatti an:" Also, die Arbeitsgenehmigung ist kein Problem, wenn Sie nur die übliche Abgabe leisten. Die Bestätigung sollte nicht das Ding sein, aber der Termin könnte schwierig werden. Es heißt, in der Unterwelt in der Stadt, wo Sie sind, haben sich Veränderungen ergeben und zwar schwerwiegende. Ich werde versuchen einen Termin zu bekommen, aber das wird nicht leicht. Das heißt, der Termin wird einen Gefallen bei mir kosten. Ich rufe zurück, wenn ich Genaueres weiß. Auf Wiederhören."
Bevor er auflegte, grummelte er noch etwas von unpassenden Zeiten und Idioten, die sich immer in Schwierigkeiten stürzen müssten.
 
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