[07.05.2008] Noch kurz bei der Bibliothek und bei Julia vorbeischauen

Leo

Johnny Steinberg
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7. März 2008
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Ferdinand hatte die Sache mit dem Schloss also nun hinter sich und wollte wie vorgehabt noch schnell bei der Bibliothek vorbeischauen. Henry fuhr ihn dorthin und hielt auf dem Parkplatz.

Der Malkavianer stieg aus und fragte sich was ihn dort wohl erwartete.
Wann war er zuletzt hier gewesen? Als er sich mit Trapper hier verabredet hatte, oder nicht?
Und da war es nahezu unerträglich gewesen hier. Ob es immer noch so schlimm war?
Nun ja, schlecht fühlte er sich ohnehin schon, aber sicher war da noch eine Steigerung möglich.
 
AW: [07.08.2008] Noch kurz bei der Bibliothek und bei Julia vorbeischauen

Ja, es konnte schlimmer werden, schon im Auto spürte Ferdinand, daß hier einiges nicht in Ordnung war, es gab hier etwas, was nicht natürlich war.

Als er dann ausstieg fühlte er sich sofort vom Haus her beobachtet. Es war als würden ihn 1000 Augen verfolgen und er merkte ganz deutlich, wie sich das Tier duckte, nicht so wie bei Zacharii, aber dennoch in einer Art, die mehr als nur unangenehm war. Wenn sein Blick auf das Haus fiel, würde er auch kurzfristig immer wieder den Eindruck haben, als würde er aus dem Augenwinkel etwas sehen, etwas, was ihm Angst machte.

Out of Character
Du siehtst aus dem Augenwinkel, was Ferdinand in Angst und Schrecken versetzt. Ich denke, du kannst das gut ausspielen, muß ich nicht beschreiben.
 
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Es war noch schlimmer als beim letzten Mal.
Irgendwas oder jemand war hier, aber nicht nur einer, sondern tausende, so schien es.
Doch es war nicht Zacharii, es fühlte sich anders an. Dort lauerte also irgendwas anderes. Aber anscheinend etwas nicht minder Schlimmes.

Hatte er da nicht was gesehen?
Eine Gestalt? Ferdinand drehte verschreckt seinen Kopf in die Richtung wo er was gesehen hatte, aber dann war da nichts mehr. Aber dort war etwas! Doch jedes Mal, wenn er einen genaueren Blick darauf erhaschen wollte war es weg.
Dem Malkavianer wurde äußerst mulmig zumute. Sein Tier wollte eindeutig nichts als weg hier. Und er eigentlich auch.

Warum war denn seine Stirn so feucht? Ferdinand wischte sich über die Stirn, blickte auf seine Hand und sah, dass sie blutig war. Da erst begriff er, dass er sozusagen Angstschweiß auf der Stirn hatte, der aus Blut bestand.

Ferdinand ging ein paar weitere Schritte in Richtung Bibliothek, doch das fiel ihm sehr schwer.
Das Tier stemmte sich mit aller Gewalt dagegen hier auch nur eine weitere Minute zu bleiben.
Dennoch rang er sich dazu durch bis zum Haupteingang der Bibliothek zu gehen. Wurde es nun noch schlimmer?
War die Tür noch im selben Zustand wie zu dem Zeitpunkt als er nach Herrn Nox hatte schauen wollen?
 
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An der Tür hatte sich nichts verändert, die war noch genauso wie beim letzten Besuch, allerdings wurde es nicht besser, eher schlimmer.

Vorallem für einen Vampir schlimmer, es schien fast als ginge gerade die Sonne auf und Stimmen drangen an sein Ohr. Kinderstimmen, doch sie klangen nicht fröhlich, sondern als kämen sie direkt aus einem feuchten kalten Grab. Und sie sangen - sie sangen eine Weise, die nicht gerade Mut machte.

".... dreht dich nicht rum .... der schwarze Mann geht um .... du kannst dich nicht verstecken .... er wird dich rasch entdecken .... komm lauf weg .... du kommst doch nicht vom Fleck ...."

Out of Character
Ich glaube an der Stelle wäre ein Rötschreck-Wurf fällig
 
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Eine Steigerung des Grauens war offenbar noch möglich.
Ferdinand spürte wie die Panik des Tiers immer größer wurde und konnte dem Drang blindlings zu fliehen kaum noch widerstehen.
Das war einfach nicht mehr zum Aushalten. Wenn er noch länger hier blieb würde er bestimmt gleich doch noch in Rötschreck fallen, denn er spürte, er stand schon kurz davor.
Bloß weg hier!
Ferdinand drehte sich auf dem Absatz um und ging schnellen Schrittes zurück zum Auto. Eilig stieg er ein. Er war noch blasser als sonst, und schon wieder hatte er neues Blut auf der Stirn.

„Fahr schnell hier weg“, wies er Henry mit gepresster Stimme an.

"Zum Hotel."

Er nahm ein Taschentuch aus seiner Tasche und wischte sich das Blut von der Stirn.

Eine Expedition in dieses Gebäude? Völlig undenkbar. Es hätte doch nicht viel gefehlt und er wäre in blinder Panik weggerannt. Gegen das Vorhaben dieses Gebäude zu betreten sträubte sich alles in ihm.

Das geht nicht, ich kann doch nicht meinen gesamten Clan in diese Hölle führen, das ist völlig ausgeschlossen.

Das wäre einfach nur verantwortungslos. Nicht auszudenken, was dort alles geschehen könnte.
Und bestimmt würden sie schon in Rötschreck davonrennen bevor sie überhaupt die Tür aufgebrochen hatten. Und wenn es dort drin noch schlimmer war als direkt vor der Tür, das würde doch selbst der Mutigste nicht lange aushalten.

Aber wie sollte er das Julia beibringen? Am besten sagte er es ihr noch nicht, jedenfalls noch nicht jetzt, damit sie einen geruhsamen Tagesschlaf hatte.

Je weiter sie sich von der Bibliothek entfernten, desto mehr beruhigte Ferdinand sich wieder. Aber der Schreck saß ihm noch immer in den Gliedern.
Ob das Ganze was mit Voodoozauberei zu tun hatte? Oder dann doch eher mit dem Malkavianer Ahn Chezmoi, der mitsamt seiner Anstalt verbrannt war aber noch nicht so ganz tot war? Aber Ferdinands Hirn war zu träge um darüber nachzudenken.

Beim Hotel angekommen stieg Ferdinand aus und sagte zu Henry:

"Geh du schon mal zurück zu Evelina. Ich schaue noch kurz bei Frau Albrecht vorbei."

Er fühlte sich zerschlagen, jedoch wollte er sich noch vergewissern, dass es Julia gut ging.
Henry hatte sie ja schon mal zu ihrem Zimmer gebracht, also wusste auch Ferdinand nun Julias Zimmernummer, er ging dorthin und klopfte an.
 
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Es dauerte durchaus sechs oder gar acht Augenblicke, bevor die Tür sich dann endlich öffnete. Vor Ferdinand stand aber nicht Julia, sondern eine Frau in den 50ern. Recht offensichtlich hatte er sie aus dem Bett geholt, den sie stand im Morgenmantel vor ihm. Natürlich war sie noch einmal kurz mit der Bürste über ihre Haare gefahren, bevor sie die Tür öffnete.

"Ja, bitte?", grüßte Emilie Sachs den ihr unbekannten Herren.
 
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Er war doch hier richtig? Die Nummer müsste eigentlich stimmen. Dann war das wohl die Ghulin von Julia. Hatte Ferdinand nicht schon mal mit ihr am Telefon gesprochen? Aber jedenfalls konnte er sich nicht mehr an ihren Namen erinnern.

„Oh, hrrm, entschuldigung, dass ich Sie geweckt habe, Frau…?
Ich bin Ferdinand von Rothschild, und ich wollte eigentlich nach Frau Albrecht schauen und mich vergewissern, dass es ihr gut geht.“
 
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Als Ferdinand seinen Namen nannte, lächelte Emilie spontan herzlich auf und trat einen Schritt beiseite, damit er in das Zimmer kommen konnte. "Aber das macht doch nicht, Herr von Rothschild. Dafür bin ich ja da. Bitte treten sie doch ein. Ich bin Frau Sachs, die Assistentin von Frau Albrecht, aber sie können mich auch gern Emilie nennen.

Bitte... setzten sie sich doch.", sagte sie und deutete auf die Sitzgruppe im Wohnzimmer. Dabei lauschte sie schon mal, ob sie von irgend wo verdächtige Geräusche hörte. Tatsächlich rauschte im Bad das Wasser. Ich schaue rasch nach Julia. Nur einen Augenblick."

Wenn Ferdinand sich jetzt vorkommen sollte, wie ein junger Bursche, der die Tocher einer Mutter besuchen wollte und die Mutter sich über ihn freute, weil sie ihn für guten Umgang hielt, so kam das nicht von ungefähr. Natürlich wusste Emilie, wie sie sich zu verhalten hatte, aber sie konnte sich den einen oder anderen Blick nicht verkneifen. Sie eilte zu der Badezimmertür und klopfte daran. "Julia, Herr von Rothschilod ist hier und möchte dich sprechen. "Oh... bitte ihn darum, einen Augenblick zu warten, Emilie. Ich bin gleich bei ihm. Ich brauche nur einen Moment." Während Julia sich beeilte unter der Dusche fertig zu werden, begab sich Emilie wieder zu dem hohen Herren. "Frau Albrecht kommt gleich zu ihnen, Herr von Rothschild. Kann ich ihnen in der Zwischenzeit etwas zu trinken anbieten?" Emilie hatte gar nicht gemerkt, dass sie ihre Julia in seiner Gegenwart schon beim Vornamen genannt hatte.
 
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Der Primogen trat in die Suite.

„Einen schönen guten Morgen…Emilie.“

Ferdinand zögerte, nannte die Ghulin dann aber doch beim Vornamen und wirkte sehr freundlich.

„Ein wirklich schönen Vornamen haben Sie, der leider heutzutage den Mädchen nicht mehr gegeben wird. Und es werden leider nur noch wenige Jungen Ferdinand genannt.“

Der Primogen setzte sich und wartete.
Dann kam Emilie zurück.

„Etwas zu trinken? Haben Sie denn Blutkonserven da? Nun, gegen ein Glas davon hätte ich nichts einzuwenden…“
 
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Die Bemerkung von Ferdinand ging bei Emilie runter wie warmer Honig und sie errötete sogar etwas. Als sie zurück kam, sah sie dann aber bedauernd drein. "Oh, leider kann ich ihnen nur normale Getränke anbieten, Herr von Rothschild. Julia zieht es vor, nur frisch zu trinken. Ich könnte höchstens... " Just in diesem Moment kam Julia dann aus dem Bad. Sie war abgeschminkt, haate jetzt aber nochmal ihre Kleidung von vorhin an. Sie würde Ferdinand sicher nicht im Negligé empfangen. Um ihre Haare war ein Handtuch gewickelt, weil sie noch nass waren. Sie hatte sich nun extra für Ferdinand beeilt.

"Guten Morgen, Herr von Rothschild. Bitte entschuldigen sie meine ungeziemende Kleidung. Was kann ich für sie tun?"
Obwohl sie abgespannt wirkte, lächelte sie für Ferdinand auf.
 
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„Guten Morgen, Frau Albrecht.
Ich wollte mich eigentlich nur vergewissern ob es Ihnen gut geht. Wie ich sehe, sind Sie wohlauf. Jedoch wirken Sie ein wenig erschöpft?“

Dann wandte er sich noch an Emilie:

„Ich brauche nicht unbedingt etwas zu trinken, lassen Sie mal.“

Zu Julia sagte er:

„Ich war mir nicht sicher ob es Ihnen im Café wieder gut genug ging, daher wollte ich, dass sicherheitshalber jemand anders Sie zum Hotel fährt. Aber wie ist es denn im Allgemeinen, erholen Sie sich recht schnell, wenn Sie in so einen Zustand geraten? Gibt es etwas Bestimmtes womit man Sie da wieder rausholen kann? Sie waren ja zunächst gar nicht mehr ansprechbar. Haben Sie da also rein gar nichts mehr mitbekommen?“
 
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Julia setzte sich zu Fedinand auf einen Sessel und lächelte ann erst mal Emilie zu. "Du kannst ruhig wieder schlafen gehen, Emilie. Danke, das du die Tür aufgemacht hast."

Mit einem Kopfnicken und einem freundlichen Lächeln verschwand Emilie dann auch schon wieder in ihrem Zimmer, während Julia sich Ferdinand zu wandte.

"Ehrlich gesagt ist es sehr unterschiedlich, wie es mir nach so etwas geht und auch, was ich mit bekomme. Dieses Mal habe ich den Eindruck, noch recht viel wahr genommen zu haben. Vertrautes ist meistens der beste Weg für mich aus so einer Phase heraus zu kommen. Deshalb hatte ich sie ja auch gebeten im Zweifelsfall Emilie zu holen. Steven war allerdings auch ein Glücksfall. Das Fell an seinem Arm weckte gute Erinnerungen.

In der Regel kann ich gut einschätzen, was ich mir zumuten kann. Manchmal lassen sich aber einige Dinge nicht vermeiden, so wie heute. Ich würde mich ausser in höchster Not nicht ans Steuer setzten, wenn ich das nGefühl hätte, es wäre riskant. Das führt im Zweifelsfall höchstens zu lästigem Papierkram.

Steven hat mich aber gut zum Hotel gebracht. Wir hatten uns noch ein wenig unterhalten." Jetzt lächelte sie ein wenig verlegen und entschuldigend. "Ich weiss, sie hätten es am liebsten gehabt, ich wäre dann hier geblieben, aber ich musste noch ein paar Dinge erledigen, unter anderem Jagen. Ich halte es nicht für ratsam, in dieser Stadt hungrig ins Bett zu gehen, wenn sie verstehen, was ich meine. Und auch wegen morgen konnte ich nicht untätig bleiben. Haben sie eigentlich einen Schlüssel zu der Bibliothek?"
 
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„Schlafen Sie gut, Emilie“, verabschiedete sich Ferdinand von der Ghulin.

„Ihre Ghulin hatte mir ja angeboten sie Emilie zu nennen. Ein wirklich schöner Name übrigens.
Hrrm, sagen Sie…wäre es für Sie in Ordnung, wenn ich Sie Julia nenne? Wenn es Ihnen nicht zusagt werde ich es nicht tun, Sie brauchen also nicht Ja zu sagen nur weil Sie mir nicht vor den Kopf stoßen wollen.“

Ferdinand hoffte, dass Julia nicht Nein sagen würde.

„Sie hatten mir gesagt ich soll mich in Zweifelsfall an Emilie wenden? Ich fürchte, das muss mir entfallen sein, oder ich habe es nicht richtig registriert. Ich hätte natürlich auch selbst darauf kommen können.
Steven hat sich also gut um Sie gekümmert? Er machte auf mich bislang einen guten Eindruck, es freut mich, wenn Sie bei ihm gut aufgehoben waren.
Es war vielleicht etwas übertriebene Vorsicht, dass ich darauf bestanden habe, dass Steven Sie zurück zum Hotel fährt. Sie sind mir jedoch in der kurzen Zeit in der ich Sie kenne bereits sehr ans Herz gewachsen, und ich hätte es mir nicht verziehen wenn Ihnen etwas zugestoßen wäre. Zudem...Frauen am Steuer, ich bin was das angeht leider recht vorbelastet, da vor vielen Jahrzehnten meine geliebte Gemahlin bei einem Unfall ums Leben gekommen ist während sie am Steuer saß. Aber ein Kainskind kann natürlich einiges überleben was ein Sterblicher nicht überleben würde, auch die meisten Autounfälle.
Ich sollte Ihnen da wirklich nichts vorschreiben, verzeihen Sie wenn ich Sie da zu sehr eingeengt habe. Sie werden sicher selbst am besten wissen wann Sie sich imstande fühlen zu fahren.“

Ferdinand ahnte, dass er da wohl ein wenig zu weit gegangen war.
Leider brachte Julia dann auch noch das Thema Bibliothek zur Sprache. Dieses Thema hätte Ferdinand am liebsten vermieden.

„Inwiefern sind Sie wegen Morgen nicht untätig geblieben?
Nein, einen Schlüssel für die Bibliothek habe ich nicht. Man müsste die Tür aufbrechen um hinein zu gelangen.“
 
AW: [07.08.2008] Noch kurz bei der Bibliothek und bei Julia vorbeischauen

Julias Lächeln konnte sogar richtig süß sein, wenn sie sich wohl und sicher fühlte, so wie jetzt. Da war kein Unbehagen zu entdecken und sie lächelte sogar noch mehr auf und ihre Augen weiteten sich leicht, als Ferdinand fragte, ob er sie beim Vornamen nennen durfte. Sie nickte und schloß dabei kurz die Augen. "Aber natürlich, Herr von Rothschild."

Er konnte sehen, dass seine Entschudigung angenmmen wurde und Juilia bemühte sich seine Sorgen deswegen zu verwischen. "Oh, das tut mir leid." sprach sie aber zunächst ihr Mitgefühl für den tragischen Tod seiner Frau aus. "Sie brauchen wirklich kein schlechtesn Gewissen zu haben, Herr von Rothschild. Ich weiss ja, dass sie aus Sorge um mich handelten. Um so wichtiger ist es ja, dass wir offen miteinander reden und sie mich kennen lernen. Damit sie wissen, was sie mir zu trauen können. Ich möchte ihnen wirklich keine unnötigen Sorgen bereiten. Nur leider bietet unsere Welt wenig Sicherheit für unsereins und es ist mir unmöglich einfach in der Sicherheit von meinen vier Wänden zu verweilen. Zum einen wäre es ja auch nur ein vergoldeter Käfig, aber zum anderen... selbst, wenn ich wollte. Sie haben ja selbst gesehen, wie es mir gestern ging. Ich bezweifel, dass ich überleben würde, wenn ich mich diesen Rufen verweigern würde..."

Sie lächelte ein wenig traurig und wischte es mit einem Zucken ihrer Schulter weg. Dieses Mal schien es ihr keine Schmerzen zu bereiten.

"Nach ihren Hinweisen war es kein Problem, die Bibliothek zu finden und ich habe sie mir von aussen angesehen." Julia erschauerte bei dem Gedanken daran. "Es war genau wie bei den Bildern. Ich hatte das Gefühl, beobachtet zu werden und ein totes Mädchen rief mich zu sich. Es ist ganz sicher kein angenehmer oder ungefährlicher Ort. Wenn ich eine Wahl hätte... Aber das geht nicht. Es würde nur noch mehr Unheil daraus erwachsen, als wenn wir uns darum kümmern. Die Türen sind recht gut gesichert und zum Teil zusätzlich vernagelt. Aber im Innenhof im ersten Stock gibt es wirklich das zerschlagene Fenster, das ich gesehen habe. Ich habe Emilie gebeten, Kletterausrüstung zu besorgen, insbesondere auch Seil und Wurfhaken. Ich weiss nicht. Ich würde gern so wenig beschädigen wie möglich. Und wenn Fallen dort sind, dann sind die normalen Eingänge wahrscheinlich besonders gut gesichert... Hinweise auf eine Alarmanlage habe ich bisher nicht entdeckt."

Wie es schien, hatte Julia durchaus die eine oder andere Hausaufgabe erledigt, damit die morgige Nacht etwas einfacher wurde. Und noch schlimmer: Sie war völlig arglos in Bezug auf Ferdinands Stimmungswechsel in Bezug auf die Bibliothek.
 
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„Das freut mich, Julia. Auch Ihr Vorname ist sehr schön.“

Zum ersten Mal nannte er sie nun also beim Vornamen.

„Natürlich würde ich nicht von Ihnen erwarten, dass Sie die ganze Zeit nur auf ihrem Zimmer sitzen.“

Kletterausrüstung?

„Sie waren heute bei der Bibliothek? Wie lange denn? Sie haben das Gebäude umrundet?
Haben Sie es denn so lange ausgehalten bei dem Gebäude? Hat Ihr Tier denn keine Panik bekommen?“

Er konnte es ihr jetzt unmöglich sagen – dass er doch nicht dorthin gehen wollte oder besser gesagt konnte.
Welchen Sinn hätte das, wenn er nach fünf Minuten in Panik fliehen musste?
Aber wenn er ihr das jetzt sagte, dann würden doch bei ihr wieder die Schmerzen einsetzen?
Was für eine vertrackte Situation. Ferdinand fühlte sich sehr unwohl.
Er kam sich vor als würde er seine Clansschwester im Stich lassen. Aber was sollte er denn tun? Es war dort doch für ihn einfach nicht auszuhalten, er wäre dort keine große Hilfe.
Und er bezweifelte, dass es dort morgen angenehmer war.

„Ich halte es jedoch für keine so gute Sache, dort hineinzuklettern. Dann sollte man doch besser eine Tür aufbrechen. Bei der Vordertür sollte das zu bewerkstelligen sein.
Wann ich morgen Zeit habe kann ich noch nicht sagen, ich soll am frühen Abend zum Kriegsherrn kommen, und vielleicht hat er einen Auftrag für mich.“

Julia wirkte gerade so ruhig und gelassen, da wollte er sie eigentlich nicht beunruhigen, indem er jetzt sagte, dass aus der Aktion bei der Bibliothek wohl nichts wurde. Sollte er das nicht besser auf Morgen verschieben?

„Sie wollten mir doch noch das Exposé zeigen? Haben Sie es denn zur Hand?“ lenkte er vom Thema Bibliothek ab.
 
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