AW: [07.08.2008] Noch kurz bei der Bibliothek und bei Julia vorbeischauen
Julias Lächeln konnte sogar richtig süß sein, wenn sie sich wohl und sicher fühlte, so wie jetzt. Da war kein Unbehagen zu entdecken und sie lächelte sogar noch mehr auf und ihre Augen weiteten sich leicht, als Ferdinand fragte, ob er sie beim Vornamen nennen durfte. Sie nickte und schloß dabei kurz die Augen. "Aber natürlich, Herr von Rothschild."
Er konnte sehen, dass seine Entschudigung angenmmen wurde und Juilia bemühte sich seine Sorgen deswegen zu verwischen. "Oh, das tut mir leid." sprach sie aber zunächst ihr Mitgefühl für den tragischen Tod seiner Frau aus. "Sie brauchen wirklich kein schlechtesn Gewissen zu haben, Herr von Rothschild. Ich weiss ja, dass sie aus Sorge um mich handelten. Um so wichtiger ist es ja, dass wir offen miteinander reden und sie mich kennen lernen. Damit sie wissen, was sie mir zu trauen können. Ich möchte ihnen wirklich keine unnötigen Sorgen bereiten. Nur leider bietet unsere Welt wenig Sicherheit für unsereins und es ist mir unmöglich einfach in der Sicherheit von meinen vier Wänden zu verweilen. Zum einen wäre es ja auch nur ein vergoldeter Käfig, aber zum anderen... selbst, wenn ich wollte. Sie haben ja selbst gesehen, wie es mir gestern ging. Ich bezweifel, dass ich überleben würde, wenn ich mich diesen Rufen verweigern würde..."
Sie lächelte ein wenig traurig und wischte es mit einem Zucken ihrer Schulter weg. Dieses Mal schien es ihr keine Schmerzen zu bereiten.
"Nach ihren Hinweisen war es kein Problem, die Bibliothek zu finden und ich habe sie mir von aussen angesehen." Julia erschauerte bei dem Gedanken daran. "Es war genau wie bei den Bildern. Ich hatte das Gefühl, beobachtet zu werden und ein totes Mädchen rief mich zu sich. Es ist ganz sicher kein angenehmer oder ungefährlicher Ort. Wenn ich eine Wahl hätte... Aber das geht nicht. Es würde nur noch mehr Unheil daraus erwachsen, als wenn wir uns darum kümmern. Die Türen sind recht gut gesichert und zum Teil zusätzlich vernagelt. Aber im Innenhof im ersten Stock gibt es wirklich das zerschlagene Fenster, das ich gesehen habe. Ich habe Emilie gebeten, Kletterausrüstung zu besorgen, insbesondere auch Seil und Wurfhaken. Ich weiss nicht. Ich würde gern so wenig beschädigen wie möglich. Und wenn Fallen dort sind, dann sind die normalen Eingänge wahrscheinlich besonders gut gesichert... Hinweise auf eine Alarmanlage habe ich bisher nicht entdeckt."
Wie es schien, hatte Julia durchaus die eine oder andere Hausaufgabe erledigt, damit die morgige Nacht etwas einfacher wurde. Und noch schlimmer: Sie war völlig arglos in Bezug auf Ferdinands Stimmungswechsel in Bezug auf die Bibliothek.