[07.05.08] Unter der Ruine

Azraella

Regentin der Tremere Seneshall zu Finstertal
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12. Juli 2005
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Hier war sie wieder, am Ort der großen Schlacht. Gestern waren hier noch Kainiten und Garou aufeinandergeprallt und dort oben auf der Turmspitze hatte das Ritual von Noir stattgefunden, dass mit ihrer Hilfe ganz knapp beendet wurde. Zum Glück erfolgreich. Heute regnete es in Strömen, sodass die Sicht vom Parkplatz kaum bis zu Burgruine reichte. So ein Schmuddelwetter, doch gestern wäre es perfekt gewesen um die die Feuer zu löschen. Doch man konnte nicht alles haben. Die Hauptsache war, die Finstertaler Kainiten waren siegreich gewesen. Heute nützte der Starkregen wenigstens dazu, die letzten Kampfspuren auszutilgen.

Caitlins silberner Audi mit den verdunkelten Scheiben parkte seit wenigen Minuten auf dem Parkplatz. Ihr hellgrauer Anzug war bereits Jeans und T-Shirt, sowie der Lederjacke aus dem gestrigen Kampf, gewichen. Das große Loch in der Seite hatte der gute Engel des Gildehauses Maria bereits ausgewaschen und geflickt, sodass sie wieder maskeradetauglich war. Nun wartete sie auf Kiera, Max und Anna. Sie war etwas nervös und hatte leicht Kopfschmerzen. Seltsam eigentlich, nahezu "matt" könnte sie ihren Zustand beschreiben. Ob der Krieg gegen Zacharias sie so sehr mitnahm? Seltsam. Irritiert rieb sie sich die Schläfen.
 
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Es ist doch eigentlich erst kurz nach 12, wenn überhaupt


Es würde nicht lange dauern, bis auch die anderen ankommen würden. Alles in allem sah es im Moment hier fast friedlich aus, zumal von dem Kampf nichts mehr zu sehen war.

Doch es war ja nicht so, dass die überaus sensible Voodoohexe nicht noch die Schwingungen gespürt hätte, die nicht wegzuwischen waren, manches Mal waren empfindliche und gescharfte Sinne schon ziemlich störend. Aber drauf verzichten? Nein, das wollte sie nicht wirklich.

Sie sah sich nach ihrer Schwester um.
 
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Tatsächlich kamen sie sogar alle drei zusammen an, weil sie in Max Auto gefahren waren. Anna hatte sich nach hinten gesetzt und der Caitiff den vorderen Sitz überlassen. Heute war kein guter Tag. Anna hatte die Gesetze der kainitischen Gesellschaft schon seid langem akzeptiert. Sie hatte selbst schon getötet um zu überleben. Sie hatte einfach keine Wahl gehabt. Gut, sie hatte die Welt von etwas Abschaum bereinigt. Aber machte das ihre Taten wirklich besser?

Die Hinrichtung des Caitiffs ging ihr doch mehr an die Nieren, als sie zugeben wollte und sie brauchte einige Zeit um diese Gefühle sicher dort hin zu sperren, wohin sie gehörten. Im übertragenen Sinne musste sie die Türschlitze mit Silikon abdichten, damit sie nicht weiter hervor sickerten. Mitleid mit dem Mann hatte sie nicht. Er hatte gegen die Gesetzte verstoßen und musste die Konsequenzen tragen. Aber es führte ihr ihre eigene Vergänglichkeit vor Augen, wenn sie versagte. Und versagen konnte man bei den Tremere recht schnell.

Als sie endlich angekommen waren, ging es Anna besser. Jetzt konnte sie sich auf eine Aufgabe konzentrieren und ihre Gedanken darauf fokussieren. Hoffentlich.
 
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Caitlin sah erleichtert, wie das Auto mit den drei insassen auf den Parkplatz fuhr. Wunderbar, sie waren sehr zügig gekommen und so bestand wenigstens die Chance, dass sie das einstündige Ritual hinter sich brachte, ohne, dass Enio auf musste. Flucks verlies sie ihren Wagen und ging auf Kiera, Max und Anna zu.

"Hallo ihr drei. Wunderbar, dann können wir ja sofort los." begrüßte sie die Neuankömmlinge und sprach gleich weiter, während sie schon Richtung Ruine ging. Sie hatten es eilig. "Ich muss zur Kellertür, die Enio Pareto gestern noch verriegelt hat. Unsere Mission lautet: schauen, was dahinter liegt und ggf. Fallen entdecken. Dazu werde ich mich ca. 1 h stark konzentrieren müssen und muss von jeglichen Angriffen geschützt werden. Alleine würde ich wohl verpassen, wenn eine Horde Werwölfe mit Trompeten hereinstürmt." Führte Caitlin aus.

Dann wurde sie leiser, denn sie näherten sich der verfallenen Ruine. "Wir können nicht wissen, ob unsere Feinde schon auf uns warten, daher müssen wir sehr vorsichtig sein."
 
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"Guten Abend", erwiederte Anna den Gruß der Regentin und neigte tief ihren Kopf. Eine Verbeugung war wohl angesichts der Situation nicht angemessen.

Aufpassen also. Also sollten wohl zwei nach aussen absichern und einer davon wäre wahrscheinlich Max und der dritte sollte die Tür im Auge behalten. Die war sicher nicht ohne Grund verriegelt.
 
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"Wie machen wir das jetzt?" erkundigte sich Kiera. "Weißt du eigentlich, dass dieser großmäulige Ventruespeichellecker gerade einen Mann einfach exekutiert hat. Ich fürchte, dem Kerl hat es sogar Spaß gemacht."

Man konnte den Widerwillen und den Hass auf die neue Geissel in den Augen der Voodoohexe sehen, als sie sich zu ihrem Zwilling gesellte.
 
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Max hörte am Rande bei den Gesprächen zu. Der Auftrag war damit klar, aber das Gerede der Tremere wirkte unpassend. Die Mimik und die Stimme des Brujah wirkten dabei irgendwie ein wenig anders als gewohnt.

"Dann halten wir mal die Augen offen."

Dabei zog Max Messer aus der Jacke und sah sich kampfbereit um. Es herrschte Krieg, da war es relativ einfach zu erkennen was man machen sollte. Jetzt war es Wache halten. Man musste funktionieren bis der Mist vorbei war, wer aus der Reihe tanzte musste dafür bezahlen. So wie der Caitiff. Je mehr Max darüber nachdachte umso sinnvoller erschien es ihm sogar. Der Clanlose hatte sein Recht auf Existenz verwirkt, sowas passierte nunmal. Max würde vielleicht einmal ähnliches passieren, nur würde bei ihm kein Trapper übrig bleiben für die Strafe, das müsste schon jemand anderes erledigen. Entsprechend sprang er auf das Gespräch an das sich hier noch entwickeln wollte.

"Passt doch wenn jemand seinen Job mag. Gibt grad kein Platz für Querschläger, wer trotzdem meint so nen Mist machen zu müssen ist selbst schuld wenn ers nicht durchziehen kann."
 
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Als sich die Gruppe der Ruine näherte, schien alles vollkommen friedlich dazuliegen.

Mittlerweile hatte sich der Regen verstärkt und dachte offensichtlich auch keinen Augenblick daran in naher Zukunft wieder aufzuhören. Grugelnd liefen die von den verbliebenen Dachteilen abgeleiteten Fluten frisch herabgefallenen Wassers die kupfernen Dachrinnen hinab. An anderen Stellen, dort wo die Gebäudeteile zerbrochen oder verfallen waren, Spritzen die Tropfen eben ohne Leitung auf den bereits arg aufgewichten Boden hinab.

Andere Geräusche oder Aktivitäten gab es an der alten Ruine nicht. Oder waren zumindest nicht zu erkennen. Hinter dem Regenvorhang und geschützt durch den Lärm des Regens konnte sich allerlei verbergen, aber dies musste natürlich nicht heißen, das auch wirklich etwas in den Schatten lauerte.
 
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Wenigstens war Feuer in dieser Nacht wohl eine geringere ihrer Sorgen. Das hoffte Anna wenigstens. Zwar hatte sie zur Not noch die Kerze dabei, aber sie hatte das Ritual an diesem Abend nicht durch geführt.

Ob die Hinrichtung der Geißel Spaß gemacht hat, konnte Anna nicht beurteilen. Er war also von den Ventrue geschickt worden, wenn die Information stimmte. Das war interessant. Interessanter aber war noch, dass Kiera diese Sache vor Anna und Max erwähnte. Gut, Anna selbst war etwas weniger erstaunlich, aber Max? Immerhin zeigte die Schwester der Regentin damit einen Teil ihrer politischen Richtung und viel mehr noch, gab damit auch gewisse Hinweise auf die Einstellung der Regentin. Und das vor einem Clansfremden. Anna schwieg einfach zu dieser Angelegenheit. sie war nicht um ihre Meinung gefragt worden, also oblag es ihr auch nicht, sie einfach kund zu tun.
 
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Caitlin hatte Annas Nicken knapp erwidert. Dann antwortete sie auf Kieras Aussage: "Ob jemand exekutiert wird oder nicht, obliegt nuneinmal der Rechtssprechung unserer Geißel. Solange es sich dabei um einen Caitiff handelt, jedenfalls. Für alle anderen wäre im Moment Enio Pareto als Kriegsherr zuständig. Ich kann von hieraus nicht beurteilen, ob die Vernichtung des jungen Kainiten richtig war, Malik Trapper bot sie jedenfalls sicher eine gute Plattform sein Amt zu offenbaren."

Caitlin hatte nicht gewusst, dass Trapper derartiges vorhatte, aber er war nuneinmal im recht. Genau das war sein Job, sonst würde es bald von alleingelassenen Neugeborenen nur so wimmeln. Es war an ihm, zu beurteilen, ob sie eine Gefahr für die Maskerade und damit für die Stadt darstellten. Deswegen versuchte sie ja schon seit Monaten Kiera zu den Tremere zu holen. Als Caitiff war sie Freiwild und nur ihr eigener Ruf bot ihrer Schwester ein wenig Sicherheit.
Was genau sie von Malik hielt, würde sie allerdings hier und jetzt nicht erörtern. Das konnten die beiden Schwestern unter sich klären. Jetzt stampften sie durch den nassen Rasen - schon fast sumpfartig - Richtung Ruine. Waren andere Fußspuren zu erkennen? Dennoch wagte es Caitlin nicht, ihre Sinne zu aktivieren und versuchte mit ihren herkömmlichen Sinnen, alle Gefahren zu erkennen. Sie verlies sich auf ihr Bauchgefühl.

Sollten sie ohne Zwischenfall die Ruine erreichen, wandte sich Caitlin direkt Richtung Kellertür. Sie sprach kein Wort, sondern wartete ab, ob die anderen wussten, was sie zu tun hatten. Sie selbst hatte nun eine große, sehr scharfkanntige Spiegelscherbe in der Hand, die sie vorsichtig hielt, um sich nicht zu schneiden.
 
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'Na, dann kann ich ja auch gehen, wenn du so über die Sache denkst', dachte Kiera und konnte sich des Gedankens nicht erwehren, dass die Schwester damit wohl bald wieder ankäme, sie müßte sich zur Sklavin des Clans machen. Irgendwie war Caitlin seid sie hier Regentin geworden war, einfach nur noch eiskalt. Nur, was konnte man dagegn tun, wenn die es für gut und richtig hielt und nicht mal merkte, wie sie gelenkt wurde. Als ob der Clan ihr Schutz bieten würde, ihre Überlebenschancen waren als Caitiff immer noch höher als im Clan, dem sie nicht blind gehorsam geben würde, wenn es sich vermeiden ließ.

Der Regen störte sie nicht sonderlich, sie versuchte trotzdem keinen Lärm zu machen, denn wußte man, wie gut die Ohren von Wolflingen waren?

Viel helfen konnte sie hier nicht, deswegen blieb sie einige Schritte weiter zurück und versuchte den Weg zu sichern. Wäre sie mit ihrem Wagen unterwegs gewesen, hätte sie den kleinen Feuerlöscher mitgenommen, der könnte jemanden schon etwas behindern, wenn man ihm das Zeug ins Gesicht sprühte.
 
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Die kleine Gruppe erreichte den verbarrikadierten Zugang ohne größere Probleme. Sollten die Wölfe sie beobachten, so leisteten sie großartige Arbeit.
Es blieb bei allen zwar ein seltsames Gefühl einer latenten Bedrohung im Nacken, sie irgendeinem Ort oder gar einem Wesen zuzuordnen war jedoch nicht möglich.

Wenigstens griff sie niemand an.

Eventuelle Spuren hatte der Regen längst fortgespült, selbst die Abdrücke, die die herankommenden Kainiten hinterließen, verschwanden im Nass kaum das sie da waren.
 
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So unterschiedlich konnten Meinungen von zwillingen sein. Aber vielleicht war es Vorurteil der Caitiff, die nie die wahre Stärke und den Zusammenhalt von HuC kennen gelernt hatte, vielleicht war es aber auch die indoktrierte Grundmeinung einer Clansschwester, die seit über 150 Jahren quasi der Gehirnwäsche unterlag. Vielleicht aber auch ganz klar ein Stück von beidem? Wer konnte das schon sagen.

Wenigstens war es im Kellerbereich dieses verfallen Gemäuer halbwegs trocken. Zwar tropften Wasserrinnsale die Wand entlang, versickerte aber auch schnell wieder im rissigen Boden, wo Wurzelwerk sich seinen Weg gebahnt hatte. Caitlin bedauerte, dass er jetzt womöglich langweilig für ihre Begleiter werden würde, doch sie brauchte sie nuneinmal dort. Jeden einzelnen mit seinen Fähigkeiten. Die Gefahr war deutlich präsent und sie waren nicht allein. Nicht ihr verstand, sondern ihr Instinkt sagten ihr das und es fiel ihr schwer, sich hier in eine solche Abhängigkeit zu begeben. Doch allesamt waren Leute, denen Caitlin vertraute. Ja sogar Max. Sie hatte in seinen Verstand gesehen. Sie kannte den Brujah. Vielleicht besser als er sich selbst.

Darauf vertrauend, dass man ihr den Rücken freihielt, lies sich die Regentin in einen Schneidersitz sinken und fing an, einige Lateinische Phrasen zu murmeln. Nahezu unhörbar immer leiser werdend. Das ging viele Minuten lang, bis man sie nicht mehr hörte und ... weniger sah?! Tatsächlich. Caitlin, die ihren starren Blick auf das Spielstück in ihren Händen gerichtet hatte, schien immer weniger präsent zu sein. Irgendwann wirkte sie wie ein Geist, bis man irgendwann glauben konnte sie wäre nicht mehr da. Nach etwas über einer halben Stunde - sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren und vertraute auf ihr nur Gefühl- war nichts als ein Schemen von ihr übrig geblieben und sie stand auf. Jetzt kam es darauf an, es fühlte sich richtig an, doch hatte das Ritual wirklich geklappt? War sie unstofflich? Ohne den Blick aus dem Spiegel zu lassen, ging sie Richtung Kellertür um es zu testen und streckte vorsichtig einen Finger durch die Tür, der mühelos hindurchglitt. Erst dann folgte der Arm und schließlich der Rest von dem Umriss, den man mit Müh und Not erkennen konnte, bis Caitlin komplett durch die Tür getreten war. Was mochte sie erwarten?
 
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Der schmale Gang führte bereits nach weniger als zwei Metern einige Stufen in die Tiefe hinab. Caitlins unstofflicher Körper glitt die Treppe hinunter und bemerkte dabei, dass dieser Weg, dieser einzige Weg in die Katakomben mit gut versteckten und raffiniert angelegten Fallen gesäumt war. Jede einzelne so tödlich wie die davor und besonders verhängnsivoll für Vampire. Hier hatte sich jemand talentiertes daran gemacht, sich vor Kainiten zu schützen. Auch jetzt wo einige der gemeinsten Stellen bekannt waren, würde es ein waghalsiges Unternehmen werden, hierher hinabzusteigen.

Als die Regentin endlich vollends hinabgeglitten war, durchschritt sie eine weitere massive Holztür. Dank ihrer derzeitgen Lage konnte sie unmöglich sagen ob diese Tür verschlossen war oder nicht. Unzerstörbar wirkte sie aber auch nicht.

Der Raum der sich diesem Zugang anschloss besaß sechs Ecken und war mit einer Vielzahl von Regalen gesäumt. Urlate Bücher, kostbare Schriften und fast zerfallene Pergamente türmten sich in diesen Möbeln fast hinauf bis zur Decke. In der Mitte des etwas sechs Meter durchmessenden Raumes befand sich ein steinernes Podest. Einst hatte es wohl etwas kostbares aufbewahrt, das an dieser Stelle hervorgehoben werden sollte. Heute aber war es leer und unscheinbar. Auch konnte Caitlin weder Ziege ausmachen, noch einen der hier unten vermuteten Garou.

Es gab hier nichts weiter. Caitlin mochte die Wände, den Boden, ja sogar die Decke abtasten, nirgendwo eröffnete sich ihr ein weiterer Zugang. Außer diesem Raum gab es hier nichts weiter. Aber das konnte doch so nicht stimmen, gestern in der Nacht hatten einige Kainiten gesehen wie Ziege hierher hinabgeflüchtet war. So viele waren sich absolut sicher, es musste so sein. Oder nahmen das nur alle an, weil es die einzige logische Schlußfolgerung war? Wer hatte wirklich gesehen, dass der Lude sich hier herunter verkrochen hatte? Was war mit den Garou? Konnte wer wirklich sicher bezeugen, dass sie diesen und keinen anderen Weg genommen hatten? Hatten sich die Kainiten Finstertals an einem Luftschloß festgebissen oder hatte die Tremere ein wichtiges Detail übersehen?

Es war zum aus der Haut fahren!
 
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Es war nicht nur zum aus der Haut fahren, sondern auch sehr frustrierend. Eigendlich hatte sie ihren Job erfüllt, sie wüsste von den Fallen und konnte Enio entsprechend warnen. Sie sah sich also genau an, ob es eine Möglichkeit gab, die Fallen zu entschärfen. Denn in den Raum selbst mussten sie sowieso, denn hier irgendwoe war mit Sicherheit das geheime Pergament, auf dem das Ritual zu finden war. Sie konnte nur hoffen, dass es nicht in dem Gegenstand verborgen war, der einst auf dem Podest getront hatte.

Was Caitlin allerdings sehr irritierte war, dass die Fallen allesamt scharf waren. Wie hatte der Lude es geschafft herüber zu gehen ohne sie auszulösen? Hieß dass, er war nie hier vorbei gekommen? Sie versuchte Staub auf dem Boden zu sehen? Gab es frische Fuß oder Krallenabdrücke? Oder schon vorher, da wo die Fallen begonnen, war der Lude und seine Wolfsbande vielleicht an der Wand oder der Decke entlang gehangelt? Die Tremere überprüfte alles, fehlende Gründlichkeit konnte ihr keiner vorwerfen.

Das einzige, was sie nicht überprüfen konnte, war, ob sich an den Wände eine Illusion befand. Wenn würde ihre Hand hineingleiten, würde sie den Unterschied nicht bemerken, denn sie war ja nicht stofflich. Das war eine der wenigen Erklärungen, die ihr einfielen. Konnte sie hier es wagen, einen Geist zu befragen? Zacharias war geschwächt, aber dennoch traute sich sich einfach nicht. Sie befand es nicht für feige, sondern für klug, diese Möglichkeit nicht zu nutzen. Wer wusste schon, was sie in Zacharias Keller für Geister erwarten würden. Innerlich ging sie weiter ihre Möglichkeiten durch. Die Zeit drängte zwar nicht besonders, aber irgendetwas musste es doch geben! Es war so hinderlich, alles nur durch einen verdammten Spiegel sehen zu können! Mühsam unterdrückte sie einen Fluch.

Waren die Gegner wirklich hier herein gelaufen? Sie selbst hatte es nicht gesehen. Aber warum sollte Enio sonst diese Tür derart verrammelt haben, dass ein entweichen nicht möglich war? Es war ihm sehr wichtig gewesen, daran erinnerte sich Caitlin genau. Warum sonst, wenn nicht, um die Gegner einzusperren? Nun, Wölfe konnen über das Umbra entfliehen, meinte sich Caitlin ebenfalls zu erinnern. Aber Ziege? Ein Wiedergänger? Wo war er dann hin?

Das brachte alles nichts.
Sie merkte sich nocheinmal die Fallen und evtl, wie man sie z.B. mit Hilfe von Levitation entschäfen könnte, und verlies dann den Keller.
 
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Der Staub auf dem Boden zeigte sehr deutlich, das wenigsten drei Personen kürzlich die Treppe hinabgegangen waren. Ob es sich ausnahmslos um Schuhabdrücke handelte war im Zwielicht und aufgrund des stark verwirbelten Staubes nicht zu erkennen. Die Fallen lagen bei genauerer Betrachtung weit genug auseinander, dass jemand der wusste wie sie angelgt waren problemlos drüber steigen konnte. Leider waren sowohl die Mechanismen, als auch die Auslöser perfekt getarnt, nicht wenige waren dank modernster Technik vielleicht gar nicht zu entschärfen. Es würde Caitlin also schwer fallen die Situation auf der Treppe so zu beschreiben, dass die Fallen entschärft oder umgangen werden konnten. Das Beste würde sein, sie aus sicherer Entfernung einfach auszulösen!?
 
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Caitlin wollte grade den Keller verlassen als ihr Blick auf die Fußabdrücke fiel. Bingo. Sie entschied sich um und folgte den Abdrücken, soweit sie sie verfolgen konte. Wo führten die Abdrücke hin? Wo endeten sie? Gut war jedenfalls, dass sie selbst keine dieser Abdrücke hinterlies und damit auch nicht die vorhandenen verwischte. Sie wagte sogar jetzt Auspex 1 zu aktivieren, um die Spuren besser verfolgen zu können.
 
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Wo die Spuren endeten ließ sich unmöglich sagen. Anscheinend hatte sich die Gruppe einige Zeit in dem sechseckigen Raum aufgehalten und war dann, wie sollte man es anders sagen, einfach verschwunden. Als Caitlin ihre übersinnlichen Fähigkeiten benutzte, um ihre sensorischen Fähigkeiten zu verstärken, fiel ihr auf, dass der gesamte Raum von einer schwächer werdenden magischen Signatur erfüllt war. Anscheinend hatte hier irgendetwas stattgefunden, nur was es war lies sich natürlich nicht genau sagen.
Sicher war, dass es sich um eine Art Zauber gehandelt haben musste.

Kaum hatte Caitlin das erkannt, da beschlich sie auch schon das deutliche Gefühl beobachtet zu werden. Damit aber nicht genug. Da sie mittlerweile dafür gesorgt hatte, dass irgendetwas mächtiges - möglicherweise Zacharii selbst - auf sie Aufmerksam geworden war, lies sich die nun folgende Kettenreaktion nicht mehr aufhalten. Die Tremere spürte wie etwas an ihrem unstofflichen Körper zu zerren begann. Gleichsam überzog sich der Spiegel draußen in ihrem eigentlichen Körper mit einer feinen Schicht Raureif. Noch war diese zu dünn um für wirkliche Probleme zu sorgen, aber lange würde das sicher nicht mehr so sein.

Gewaltsam drang eine Stimme in ihren Kopf und erfüllte für einen Moment ihr gesamtes denken.

"KEINE SORGE ZAUBERLEHRLING, ICH WERDE DIR NICHTS TUN! WIE DU DEUTLICH SPÜREN WIRST, WÄRE ES MIR EIN LEICHTES DICH HIER AN ORT UND STELLE IN MEIN REICH ZU REISSEN UND DORT ZU VERSCHLINGEN. DEINE VORSICHTSMAßNAHMEN SIND MEHR ALS NUR LÄCHERLICH! ABER ZU DEINEM GLÜCK HABE ICH ANDERE PLÄNE. SAG DEINEN SPIEßGESELLEN DAS ICH SIE ERWARTE. SIE SOLLEN KOMMEN UND ES HIER UNTEN MIT MIR AUFNEHMEN. ES WIRD MIR EIN VERGNÜGEN SEIN EUER DAMPFENDES BLUT ZU SAUFEN...."

Die Stimme verschwand und hinterließ nichts als einen unsagbaren Schmerz der aus Caitlins Seele selbst zu strömen schien. Nur mit Mühe gelang es ihr eine Ohnmacht zu vermeiden. Dies hätte sicherlich fatale Folgen gehabt. Möglich das es sogar der alte Koldune war, der verhinderte das sie hier an Ort und Stelle starb. Eines jedoch war sicher, noch ein Wort der ihren gemarterten Geist auf diese Weise vergewaltigte und sie würde endgültig zusammenbrechen...
 
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Anna hatte ihr Augenmerk eher auf den Bereich der Tür gerichtet und stand neben der Regentin. So konnte sie im Zweifelsfall schnell vor sie gelangen, störte aber auch nicht ihre Reise. Selbstverständlich versuchte sie das Latein aufzuschnappen, welches die Regentin murmelte. Aber es gelang ihr schon zu Anfang nur sehr bruchstückhaft. Es war einfach zu leise und sie wagte es nicht, ihre sinne auf übernatürlichem weg zu schärfen. Die Warnung war ihr noch all zu klar im Kopf. Und sie war bisher auch noch nicht aufgehoben worden. Die Regentin selbst verblasste mit der Zeit immer mehr. Irgend wann war sie kaum noch wahr zu nehmen. Und dann war dieses scheinbare nichts fort zusammen mit dem Spiegel. Anna konnte nichts tun als warten und aufpassen. Es war ein ziemlich langweiliger Job. Bei vielen würden bei so etwas wohl die Gedanken abschweifen und sich eventuell noch mal mit dem Geschehen im Café beschäftigen. Nicht so jedoch bei Anna. Sie konzentrierte sich auf ihre Aufgabe, auch wenn sie kaum wusste, was sie tun sollte.

Eines jedoch war seltsam. Wie bei Menschen schienen bei ihr mit der Zeit Ermüdungserscheinungen auf zu treten. Es begann sehr schleichend und langsam. Aber es viel ihr immer schwerer die Konzentration aufrecht zu erhalten, je länger die Regentin verschwunden blieb.

Anna begann sich Sorgen zu machen.
 
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Warum habe ich dein breites Grinsen vor mir gehabt, als ich schrieb: Sie nutzt Auspex1??? ;P


Fast reflexartig krümmte sich Caitlin zusammen und nahm einen Arm um ihren Kopf zu schützen. Doch welch sinnlose, menschliche Schutzmaßnahme, die in keinster Weise gegen den unsäglichen Schmerz im Inneren ihres Kopfes half. Wiedereinmal ging Caitlin zu Boden und war nahezu dankbar, dass sie dabei den Spiegel nicht aus dem Blick verlor. Reines Glück. Dass er sich plötzlich mit Raureif überzog und ihr nur wenige Minuten, wenn nicht sogar nur Sekunden blieben, bemerkte sie allerdings trotz heftigster Schmerzen.
Diesen Restverstand hatte sie sich wohl nur aufgrund der Schutzreaktionen ihres geschulten Geistes bewahrt, der sofort zu allen möglichen Maßnahmen griff, um sich abzuschotten. Zen-Meditation war nur eine davon, wenngleich die effektivste. Sie kämpfte sich auf die Beine und schleppte sich aus dem Keller heraus.

Zacharias antwortete sie nicht, im Gegenteil, sie sagte kein Wort, sondern fing draußen an zu zittern und sank vorerst in sich zusammen. Es dauerte nur Sekunden, bis sie wieder vollkommen sichtbar und stofflich war, aber bis man mit ihr reden konnte, würden einige Minuten vergehen.
 

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