Eldrige
Zombie-Survival Experte
- Registriert
- 2. März 2004
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- 5.858
AW: [07.05.08] Unter der Ruine
Das Gekeife in seinem Rücken hatte er beinahe vollständig ausgeblendet, während er mit den Fingerspitzen prüfend über eine Fuge in der Wand fuhr. Kam da vielleicht ein Luftzug durch? Schließlich bemerkte er, dass der Tumult in Bewegung geraten war. Verärgert wollte er gerade vorschlagen, dass die Hühner sich doch bitte draußen angackern sollten, wer denn nun ganz oben auf dem Mist sitzen durfte, als er beim umdrehen noch sah, wie die Brujah die alte Ventrue packte. Beinahe sofort explodierte die Vettel in einem heißem Ball aus Zorn und Mordlust. Lurker duckte sich ein wenig tiefer und zog sich instinktiv bis ganz an die Wand zurück, ein leises Fauchen, wie bei einer in die Ecke gedrängten Schlange, entkam seinen aufgeworfenen Lippen. Sein Blick hastete bei dem Versuch alle gleichzeitig im Auge zu behalten unstet zwischen den Anwesenden hin und her. Wieder war es Trapper, der reagierte. Schnell wie ein Schemen gingen die beiden Tiere aufeinander los und verkeilten sich im Kampf. Etwas in seinem Blut meldete sich zu Wort, etwas dass schon damals Kern seines Wesens gewesen war und das seinerzeit dafür gesorgt hatte, dass er nachgebohrt hatte, wo es gesünder gewesen wäre den Deckel auf der Büchse der Pandora zu lassen. Etwas das Schuld war, dass er überhaupt in dieser Situation steckte und das ihn prädestiniert hatte für die unsägliche Familie in die er aufgesogen worden war. Seine Neugierde. Als also der Kampf los brach, heftete sich sein Blick auf die Einzige andere Anwesende die im Raum verblieben war. Was tat die Noir? Nahm sie Abstand, wie es sich in einer solchen Situation empfahl? Was spielte sich auf ihrem Gesicht ab?
Der Kampf indessen war ungleich und so schnell vorbei wie er begonnen hatte. Mehr als ein kurzes Ausweichen und ein schnelles rammen benötigte die Geißel nicht, um die Gräfin matt zu setzen. Der kleine Schreiberling, der eben dafür gesorgt hatte, dass Lurker seine Aufmerksamkeit auf die Seneschall richtete, obwohl eigentlich der Kampf um Beachtung geheischt hatte, notierte nun eifrig, dass der Malkavianer ungewöhnlch schnell war. Zu schnell um sich auf einen offenen Kampf gegen ihn einzulassen. Es bliebe abermals keine Zeit, als sich der Leib der Ventrue nocheinmal aufbäumte. Anstatt sich aber rasend auf Trapper zu werfen, blähte sich der Körper nur ungesund auf, waberte und gurgelte schmatzend, nur um dann zu platzen wie eine gärende Eiterpustel. Konsterniert war der Nosferatu immer noch dazu verurteilt als Beobachter zu verfolgen was geschah. Als die Ereignisse endlich aufhörten sich zu überschlagen und eine ebenso verdatterte Geißel zurück ließ, zogen sich die Augen des Verborgenen zu schmalen Schlitzen zusammen. Irgendetwas stimmte nicht. Es war nicht nur der ungewöhnliche Abgang der Gräfin, das spurlose Verschwinden ihrer Freunde, die sie kurz zuvor noch gehört hatten oder das plötzliche Auftauchen der Noir, es war elementarer. All diese Dinge waren für sich genommen zwar merkwürdig, aber für Lurker ging das Gefühl tiefer. Es waren nicht nur die einzelnen Ereignisse an sich, die wie Perlen der Absurdität eine nach der Anderen aufgezogen wurden wie auf einer kruden Schnur, es war die ganze Kette, die ihm falsch erschien. Es fühlte sich so an, als würde er eine völlig falsch gespielte Melodie anhören und versuchen zu ergründen welches Lied da nur so scheußlich schräg gespielt wurde, nur um nach einem Blick in den Orchestergraben festzustellen , dass dort anstatt der Musiker eine Horde grinsender Totenschädel und dämonenhafter Fratzen auf den Gebeinen und Sehnen verstümmelter Leichen aufspielten. Etwas war falsch. Noch falscher als die Nächte ohnehin schon waren, aber jedesmal wenn er verärgert einen Schleier beiseite zog, verfing er sich nur im Nächsten. Sein Verstand sprang fiebrig hier und dort hin, versuchte die losen Enden zu erhaschen und ein sinnvolles Seil daraus zu verknüpfen, aber es wollte ihm nicht gelingen. Seine Gedanken fühlten sich zu wungescheuert an, von der andauernden Anstrengung überhaupt durch die träge, teigige Masse der Müdigkeit und der Anstrengungen in den letzten Nächten hindurch zu glühen. Es fiel ihm manches mal schwer überhaupt bei einem Gedankengang zu bleiben, geschweige denn diesen Alptraum, der sich hier wie eine kreischende Furie gebar, zu entwirren. Es blieb ihm wenig mehr als der Wunsch nach einem Moment der Ruhe. Nur für einen kleinen Augenblick. Aber die Noir konnte, oder wollte ihm diesen Moment nicht gönnen. Während er und die Geißel noch wie belämmert vor der Gräfin standen, oder vielmehr vor dem Fleck Erde, der eben noch die alte Ventrue war, geiferte und schimpfte dieses Weib schon wieder los. Er wünschte sich, jemand würde ihr das Maul stopfen. Am liebsten mit Abfällen. Das einzige was SIE im Augenblick erreichte mit ihrem hohlem Gejammer, war genau dass, was sie ihnen so beharrlich vorwarf. Nämlich das sie Zeit verschwendeten.
Und vielleicht ist es ganz genau dass, was sie will.
Ein einziger, klarer Gedankte der sich wie ein Skalpell durch die zahlreichen wimmelden anderen schnitt. Die Noir stand dort und salbaderte und versuchte sie aufzuhalten und zu blockieren. Das war es, was ihn störte und was nicht in das Gesamtbild passte. Das war das Puzzlestück das ihn gestört hatte, weil es zwar aussah als gehörte es an diese Stelle im Bild, und sich auch anfühlte, als könnte es passen, aber dann doch irgendwie um einen Jota abwich und deshalb ein winziges Stück falsch lag. Das war sein Ansatzpunkt, dort würde er seinen Hebel anbringen.
Was geschehen müsste? Etwas wirklich dramatisches. Etwas das noch niemand gesehen hat und von dem keiner glaubt, dass es geschehen könnte. Zum Beispiel, dass sie aufhören zu schwätzen, die Ärmel hochkrempeln und endlich mal nicht nur darüber reden was sie großartiges vollbringen könnten, sondern auch mal etwas davon tun.
Die Stimme des Nosferatu war beiläufig. Das war im Grunde auf die Provokation darin, denn Lurker sah die Seneschall nicht einmal an. Im Gegenteil er war von ihr abgewandt und untersuchte scheinbar konzentriert wieder den Raum. Es machte den Eindruck, als wäre für ihn gerade alles interessanter als die Noir und ihr Gewäsch und es war eine Gnade, dass er ihr überhaupt diesen einen Satz gewidmet hatte.
Herr Trapper, könnten sie bitte einmal ihr Licht hierher bringen?
Wenn es etwas gab, dass man als sein besonderes Talent bezeichnen wollte, dann war es wohl die unheimliche Fähigkeit des Nosferatu andere Leute auf die Palme zu bringen. Wahrscheinlich konnte er sogar Gandhi zu einem Gewaltausbruch reizen, wenn er wollte. Dass er nun den Malkavianer von der Seneschall abzog, und ihn versuchte mit einzuspannen in seinen Versuch die Noir soweit zu provozieren, dass sie irgendetwas tat, setzte diesem Stich nur die Krone auf. Er wusste selber nicht genau was er bezweckte. Er wusste nur, dass er den Druck erhöhen würde. Solange bis irgendwo ein Ventil aufging, oder der Kessel platzte.
Das Gekeife in seinem Rücken hatte er beinahe vollständig ausgeblendet, während er mit den Fingerspitzen prüfend über eine Fuge in der Wand fuhr. Kam da vielleicht ein Luftzug durch? Schließlich bemerkte er, dass der Tumult in Bewegung geraten war. Verärgert wollte er gerade vorschlagen, dass die Hühner sich doch bitte draußen angackern sollten, wer denn nun ganz oben auf dem Mist sitzen durfte, als er beim umdrehen noch sah, wie die Brujah die alte Ventrue packte. Beinahe sofort explodierte die Vettel in einem heißem Ball aus Zorn und Mordlust. Lurker duckte sich ein wenig tiefer und zog sich instinktiv bis ganz an die Wand zurück, ein leises Fauchen, wie bei einer in die Ecke gedrängten Schlange, entkam seinen aufgeworfenen Lippen. Sein Blick hastete bei dem Versuch alle gleichzeitig im Auge zu behalten unstet zwischen den Anwesenden hin und her. Wieder war es Trapper, der reagierte. Schnell wie ein Schemen gingen die beiden Tiere aufeinander los und verkeilten sich im Kampf. Etwas in seinem Blut meldete sich zu Wort, etwas dass schon damals Kern seines Wesens gewesen war und das seinerzeit dafür gesorgt hatte, dass er nachgebohrt hatte, wo es gesünder gewesen wäre den Deckel auf der Büchse der Pandora zu lassen. Etwas das Schuld war, dass er überhaupt in dieser Situation steckte und das ihn prädestiniert hatte für die unsägliche Familie in die er aufgesogen worden war. Seine Neugierde. Als also der Kampf los brach, heftete sich sein Blick auf die Einzige andere Anwesende die im Raum verblieben war. Was tat die Noir? Nahm sie Abstand, wie es sich in einer solchen Situation empfahl? Was spielte sich auf ihrem Gesicht ab?
Der Kampf indessen war ungleich und so schnell vorbei wie er begonnen hatte. Mehr als ein kurzes Ausweichen und ein schnelles rammen benötigte die Geißel nicht, um die Gräfin matt zu setzen. Der kleine Schreiberling, der eben dafür gesorgt hatte, dass Lurker seine Aufmerksamkeit auf die Seneschall richtete, obwohl eigentlich der Kampf um Beachtung geheischt hatte, notierte nun eifrig, dass der Malkavianer ungewöhnlch schnell war. Zu schnell um sich auf einen offenen Kampf gegen ihn einzulassen. Es bliebe abermals keine Zeit, als sich der Leib der Ventrue nocheinmal aufbäumte. Anstatt sich aber rasend auf Trapper zu werfen, blähte sich der Körper nur ungesund auf, waberte und gurgelte schmatzend, nur um dann zu platzen wie eine gärende Eiterpustel. Konsterniert war der Nosferatu immer noch dazu verurteilt als Beobachter zu verfolgen was geschah. Als die Ereignisse endlich aufhörten sich zu überschlagen und eine ebenso verdatterte Geißel zurück ließ, zogen sich die Augen des Verborgenen zu schmalen Schlitzen zusammen. Irgendetwas stimmte nicht. Es war nicht nur der ungewöhnliche Abgang der Gräfin, das spurlose Verschwinden ihrer Freunde, die sie kurz zuvor noch gehört hatten oder das plötzliche Auftauchen der Noir, es war elementarer. All diese Dinge waren für sich genommen zwar merkwürdig, aber für Lurker ging das Gefühl tiefer. Es waren nicht nur die einzelnen Ereignisse an sich, die wie Perlen der Absurdität eine nach der Anderen aufgezogen wurden wie auf einer kruden Schnur, es war die ganze Kette, die ihm falsch erschien. Es fühlte sich so an, als würde er eine völlig falsch gespielte Melodie anhören und versuchen zu ergründen welches Lied da nur so scheußlich schräg gespielt wurde, nur um nach einem Blick in den Orchestergraben festzustellen , dass dort anstatt der Musiker eine Horde grinsender Totenschädel und dämonenhafter Fratzen auf den Gebeinen und Sehnen verstümmelter Leichen aufspielten. Etwas war falsch. Noch falscher als die Nächte ohnehin schon waren, aber jedesmal wenn er verärgert einen Schleier beiseite zog, verfing er sich nur im Nächsten. Sein Verstand sprang fiebrig hier und dort hin, versuchte die losen Enden zu erhaschen und ein sinnvolles Seil daraus zu verknüpfen, aber es wollte ihm nicht gelingen. Seine Gedanken fühlten sich zu wungescheuert an, von der andauernden Anstrengung überhaupt durch die träge, teigige Masse der Müdigkeit und der Anstrengungen in den letzten Nächten hindurch zu glühen. Es fiel ihm manches mal schwer überhaupt bei einem Gedankengang zu bleiben, geschweige denn diesen Alptraum, der sich hier wie eine kreischende Furie gebar, zu entwirren. Es blieb ihm wenig mehr als der Wunsch nach einem Moment der Ruhe. Nur für einen kleinen Augenblick. Aber die Noir konnte, oder wollte ihm diesen Moment nicht gönnen. Während er und die Geißel noch wie belämmert vor der Gräfin standen, oder vielmehr vor dem Fleck Erde, der eben noch die alte Ventrue war, geiferte und schimpfte dieses Weib schon wieder los. Er wünschte sich, jemand würde ihr das Maul stopfen. Am liebsten mit Abfällen. Das einzige was SIE im Augenblick erreichte mit ihrem hohlem Gejammer, war genau dass, was sie ihnen so beharrlich vorwarf. Nämlich das sie Zeit verschwendeten.
Und vielleicht ist es ganz genau dass, was sie will.
Ein einziger, klarer Gedankte der sich wie ein Skalpell durch die zahlreichen wimmelden anderen schnitt. Die Noir stand dort und salbaderte und versuchte sie aufzuhalten und zu blockieren. Das war es, was ihn störte und was nicht in das Gesamtbild passte. Das war das Puzzlestück das ihn gestört hatte, weil es zwar aussah als gehörte es an diese Stelle im Bild, und sich auch anfühlte, als könnte es passen, aber dann doch irgendwie um einen Jota abwich und deshalb ein winziges Stück falsch lag. Das war sein Ansatzpunkt, dort würde er seinen Hebel anbringen.
Was geschehen müsste? Etwas wirklich dramatisches. Etwas das noch niemand gesehen hat und von dem keiner glaubt, dass es geschehen könnte. Zum Beispiel, dass sie aufhören zu schwätzen, die Ärmel hochkrempeln und endlich mal nicht nur darüber reden was sie großartiges vollbringen könnten, sondern auch mal etwas davon tun.
Die Stimme des Nosferatu war beiläufig. Das war im Grunde auf die Provokation darin, denn Lurker sah die Seneschall nicht einmal an. Im Gegenteil er war von ihr abgewandt und untersuchte scheinbar konzentriert wieder den Raum. Es machte den Eindruck, als wäre für ihn gerade alles interessanter als die Noir und ihr Gewäsch und es war eine Gnade, dass er ihr überhaupt diesen einen Satz gewidmet hatte.
Herr Trapper, könnten sie bitte einmal ihr Licht hierher bringen?
Wenn es etwas gab, dass man als sein besonderes Talent bezeichnen wollte, dann war es wohl die unheimliche Fähigkeit des Nosferatu andere Leute auf die Palme zu bringen. Wahrscheinlich konnte er sogar Gandhi zu einem Gewaltausbruch reizen, wenn er wollte. Dass er nun den Malkavianer von der Seneschall abzog, und ihn versuchte mit einzuspannen in seinen Versuch die Noir soweit zu provozieren, dass sie irgendetwas tat, setzte diesem Stich nur die Krone auf. Er wusste selber nicht genau was er bezweckte. Er wusste nur, dass er den Druck erhöhen würde. Solange bis irgendwo ein Ventil aufging, oder der Kessel platzte.