[07.05.08] Unter der Ruine

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Das Gekeife in seinem Rücken hatte er beinahe vollständig ausgeblendet, während er mit den Fingerspitzen prüfend über eine Fuge in der Wand fuhr. Kam da vielleicht ein Luftzug durch? Schließlich bemerkte er, dass der Tumult in Bewegung geraten war. Verärgert wollte er gerade vorschlagen, dass die Hühner sich doch bitte draußen angackern sollten, wer denn nun ganz oben auf dem Mist sitzen durfte, als er beim umdrehen noch sah, wie die Brujah die alte Ventrue packte. Beinahe sofort explodierte die Vettel in einem heißem Ball aus Zorn und Mordlust. Lurker duckte sich ein wenig tiefer und zog sich instinktiv bis ganz an die Wand zurück, ein leises Fauchen, wie bei einer in die Ecke gedrängten Schlange, entkam seinen aufgeworfenen Lippen. Sein Blick hastete bei dem Versuch alle gleichzeitig im Auge zu behalten unstet zwischen den Anwesenden hin und her. Wieder war es Trapper, der reagierte. Schnell wie ein Schemen gingen die beiden Tiere aufeinander los und verkeilten sich im Kampf. Etwas in seinem Blut meldete sich zu Wort, etwas dass schon damals Kern seines Wesens gewesen war und das seinerzeit dafür gesorgt hatte, dass er nachgebohrt hatte, wo es gesünder gewesen wäre den Deckel auf der Büchse der Pandora zu lassen. Etwas das Schuld war, dass er überhaupt in dieser Situation steckte und das ihn prädestiniert hatte für die unsägliche Familie in die er aufgesogen worden war. Seine Neugierde. Als also der Kampf los brach, heftete sich sein Blick auf die Einzige andere Anwesende die im Raum verblieben war. Was tat die Noir? Nahm sie Abstand, wie es sich in einer solchen Situation empfahl? Was spielte sich auf ihrem Gesicht ab?

Der Kampf indessen war ungleich und so schnell vorbei wie er begonnen hatte. Mehr als ein kurzes Ausweichen und ein schnelles rammen benötigte die Geißel nicht, um die Gräfin matt zu setzen. Der kleine Schreiberling, der eben dafür gesorgt hatte, dass Lurker seine Aufmerksamkeit auf die Seneschall richtete, obwohl eigentlich der Kampf um Beachtung geheischt hatte, notierte nun eifrig, dass der Malkavianer ungewöhnlch schnell war. Zu schnell um sich auf einen offenen Kampf gegen ihn einzulassen. Es bliebe abermals keine Zeit, als sich der Leib der Ventrue nocheinmal aufbäumte. Anstatt sich aber rasend auf Trapper zu werfen, blähte sich der Körper nur ungesund auf, waberte und gurgelte schmatzend, nur um dann zu platzen wie eine gärende Eiterpustel. Konsterniert war der Nosferatu immer noch dazu verurteilt als Beobachter zu verfolgen was geschah. Als die Ereignisse endlich aufhörten sich zu überschlagen und eine ebenso verdatterte Geißel zurück ließ, zogen sich die Augen des Verborgenen zu schmalen Schlitzen zusammen. Irgendetwas stimmte nicht. Es war nicht nur der ungewöhnliche Abgang der Gräfin, das spurlose Verschwinden ihrer Freunde, die sie kurz zuvor noch gehört hatten oder das plötzliche Auftauchen der Noir, es war elementarer. All diese Dinge waren für sich genommen zwar merkwürdig, aber für Lurker ging das Gefühl tiefer. Es waren nicht nur die einzelnen Ereignisse an sich, die wie Perlen der Absurdität eine nach der Anderen aufgezogen wurden wie auf einer kruden Schnur, es war die ganze Kette, die ihm falsch erschien. Es fühlte sich so an, als würde er eine völlig falsch gespielte Melodie anhören und versuchen zu ergründen welches Lied da nur so scheußlich schräg gespielt wurde, nur um nach einem Blick in den Orchestergraben festzustellen , dass dort anstatt der Musiker eine Horde grinsender Totenschädel und dämonenhafter Fratzen auf den Gebeinen und Sehnen verstümmelter Leichen aufspielten. Etwas war falsch. Noch falscher als die Nächte ohnehin schon waren, aber jedesmal wenn er verärgert einen Schleier beiseite zog, verfing er sich nur im Nächsten. Sein Verstand sprang fiebrig hier und dort hin, versuchte die losen Enden zu erhaschen und ein sinnvolles Seil daraus zu verknüpfen, aber es wollte ihm nicht gelingen. Seine Gedanken fühlten sich zu wungescheuert an, von der andauernden Anstrengung überhaupt durch die träge, teigige Masse der Müdigkeit und der Anstrengungen in den letzten Nächten hindurch zu glühen. Es fiel ihm manches mal schwer überhaupt bei einem Gedankengang zu bleiben, geschweige denn diesen Alptraum, der sich hier wie eine kreischende Furie gebar, zu entwirren. Es blieb ihm wenig mehr als der Wunsch nach einem Moment der Ruhe. Nur für einen kleinen Augenblick. Aber die Noir konnte, oder wollte ihm diesen Moment nicht gönnen. Während er und die Geißel noch wie belämmert vor der Gräfin standen, oder vielmehr vor dem Fleck Erde, der eben noch die alte Ventrue war, geiferte und schimpfte dieses Weib schon wieder los. Er wünschte sich, jemand würde ihr das Maul stopfen. Am liebsten mit Abfällen. Das einzige was SIE im Augenblick erreichte mit ihrem hohlem Gejammer, war genau dass, was sie ihnen so beharrlich vorwarf. Nämlich das sie Zeit verschwendeten.

Und vielleicht ist es ganz genau dass, was sie will.

Ein einziger, klarer Gedankte der sich wie ein Skalpell durch die zahlreichen wimmelden anderen schnitt. Die Noir stand dort und salbaderte und versuchte sie aufzuhalten und zu blockieren. Das war es, was ihn störte und was nicht in das Gesamtbild passte. Das war das Puzzlestück das ihn gestört hatte, weil es zwar aussah als gehörte es an diese Stelle im Bild, und sich auch anfühlte, als könnte es passen, aber dann doch irgendwie um einen Jota abwich und deshalb ein winziges Stück falsch lag. Das war sein Ansatzpunkt, dort würde er seinen Hebel anbringen.

Was geschehen müsste? Etwas wirklich dramatisches. Etwas das noch niemand gesehen hat und von dem keiner glaubt, dass es geschehen könnte. Zum Beispiel, dass sie aufhören zu schwätzen, die Ärmel hochkrempeln und endlich mal nicht nur darüber reden was sie großartiges vollbringen könnten, sondern auch mal etwas davon tun.

Die Stimme des Nosferatu war beiläufig. Das war im Grunde auf die Provokation darin, denn Lurker sah die Seneschall nicht einmal an. Im Gegenteil er war von ihr abgewandt und untersuchte scheinbar konzentriert wieder den Raum. Es machte den Eindruck, als wäre für ihn gerade alles interessanter als die Noir und ihr Gewäsch und es war eine Gnade, dass er ihr überhaupt diesen einen Satz gewidmet hatte.

Herr Trapper, könnten sie bitte einmal ihr Licht hierher bringen?

Wenn es etwas gab, dass man als sein besonderes Talent bezeichnen wollte, dann war es wohl die unheimliche Fähigkeit des Nosferatu andere Leute auf die Palme zu bringen. Wahrscheinlich konnte er sogar Gandhi zu einem Gewaltausbruch reizen, wenn er wollte. Dass er nun den Malkavianer von der Seneschall abzog, und ihn versuchte mit einzuspannen in seinen Versuch die Noir soweit zu provozieren, dass sie irgendetwas tat, setzte diesem Stich nur die Krone auf. Er wusste selber nicht genau was er bezweckte. Er wusste nur, dass er den Druck erhöhen würde. Solange bis irgendwo ein Ventil aufging, oder der Kessel platzte.
 
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Noir hatte den Kampf mit völliger Gemütsruhe verfolgt. Es war ihr nicht anzusehen, ob sie den Zweikampf begrüßte oder ablehnte. Ohne jede Regung hatte sie abgewartet bis der Kampf entschieden war. Nun aber war sie wieder voll da.

"Auch wenn Sie mir nicht glauben Lurker, das tue ich! Ich kann Ihnen zum Beispiel versichern, dass es in diesem Kellerloch keine geheimen Gänge oder Verstecke gibt. Vergessen Sie nicht, das ich die Erinnerungen der Frau in mir trage, die zu Zeiten in dieser Burg gelebt hat, als sie gerade erbaut worden war. Ihre Verzweifelte Suche also, ist vollkommen sinnlos. Werfen Sie mir daher nicht vor, ich würde mich nicht genug einsetzen. Ich scheitere am Ende ausschließlich immer wieder an der allgemein vorherrschenden Borniertheit!"

Sie lächelte humorlos.

"Kommen Sie endlich aus Ihrem Loch hervorgekrochen Lurker, damit wir das Problem dort angehen können wo es Sinn macht!"
 
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Ganz sachte nur bewegte sich die Kapuze. Gut möglich, dass der Nosferatu ihr gerade den Kopf ein wenig zugewandt hatte. Mehr Aufmerksamkeit wollte er ihr anscheinend nicht widmen.

So? Und ich dachte sie scheitern immer nur an ihrem geschwollenem Ego und der Tatsache dass ihre Fähigkeiten diesem nicht gerecht werden? Aber sie werden schon recht haben. SIE sind ja schließlich so grandios erfolgreich in allem gewesen was sie angepackt haben und haben nicht in einem Beliebtheitswettbewerb gegen einen Proleten und eine Hexe verloren.

Lurker gab sich alle Mühe ganz der ekelige Verborgene zu sein. Seine Stimme triefte vor falscher Liebenswürdigkeit und gleichzeitig hörte man sein höhnisches Lächeln deutlich heraus. Dabei erhob er sich, nur um seine Suche einige Schritte weiter erneut aufzunehmen. Sie war unwichtig und konnte dort von ihm aus solange stehen und gackern, bis Zacharri persönlich mit einer Parade hier hinab kam und die 'Wacht am Rhein' sang. Mehr als ein blasiertes Schmunzeln schien der miese, kleine Nosferatu nicht für sie übrig zu haben. Sie, die einstmalig so mächtige Rosenprinzessin, die Frau von Prinz Buchet, die uralte Hüterin zu deren Füßen sich Könige gewunden haben mochten während sie um ihre Gunst buhlten, konnte genauso gut ein Kleiderständer sein, auf den der kleine, unwichtige Nosferatu nicht einmal seinen Mantel hängen wollte. Jemand der wirklich etwas unternehmen wollte, hätte schon lange etwas getan. Sie aber stand immer noch dort und lamentierte. Sie war in etwa so glaubwürdig wie ein Staubsauger Vertreter für Lurker und daher schöpfte er weiterhin die Kraft nicht zu ihr hinzusehen und ihr Klar zu machen, dass sie entweder eine Schaufel nehmen und graben konnte um ihnen zu helfen, oder genauso gut hier an Ort und Stelle zu einer stinkenden Wolke verdampften konnte. Er würde keine weitere Sekunde an sie vergeuden. Der einzige Grund warum sie ihnen bislang nichts konkretes gesagt hatte war, der dass sie gar nichts zu sagen hatte. Der Nosferatu wusste, wann jemand eine Information für ihn hatte und wann er nur versuchte zu schachern. Das war sein verdammter Job.
 
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Als Malik sich wieder ein wenig vom Anblick der verwesenden Ventrue getrennt hatte und Noirs Worte hörte, war er kurz davor ihr an die Kehle zu springen. Diese Frau brachte ihn noch zur Weißglut, doch dann schaltete sich Lurker ein.
Seine Worte trafen genau ins Schwarze und Maliks Wut legte sich etwas. Wie es doch dem Gemüt half, wenn andere zur Sau gemacht wurden. Der Nosferatu hatte in Malis Ohren mit allem Recht und so ging er ihm gern zu Hilfe und leuchtete ihn. Noir ignorierte er dabei erst einmal und überließ dem Primogenen das Feld.

Nicht nur Lurker konnte im Hintergrund verschwinden und so versuchte es nun auch die Geißel, sonst würde es wohl bald noch einen anderen Toten geben. Um die Sache mit der Gräfin würde er sich später kümmern, doch war dies für ihn eigentlich kein großes Problem. Es gab genug Zeugen, die gesehen hatten, was passiert war und so wiegte sich Malik auf dem Trockenen.
 
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"Sie starren auf Wände oder töten sich gegenseitig! Wie konstruktiv, wie geistreich Sie doch sind! Ersparen Sie sich diese lächerlichen Vorwürfe, Lurker! Hätten Sie mich einen Blick auf das Pergament werfen lassen, wären wir hier schon lange fertig. Höchstwahrscheinlich sogar bevor unser kleiner mordlustiger Freund hier angefangen hätte sich die Zeit mit dem töten seiner Kameraden zu vertreiben! Ich.... ach was soll das alles noch?"

Die falsche Noir konnte sich ein Grinsen des Triumpfes nicht länger verkneifen. Sie hatte tatsächlich gewonnen, es war fast geschafft! Die Taktik war aufgegangen. Jeden einzelnen der Kainiten die zur Burg gekommen waren, hatte sie aufhalten können. Auch wenn es 'hier' nicht so aussah und auch wenn 'sie' eigentlich nicht 'sie' war, es waren in der Realität nur noch wenige Minuten bis zum Sonnenaufgang. Zacharii wusste, dass er sich eigentlich noch nicht offenbaren durfte, noch war es zu früh. Aber er konnte einfach nicht mehr an sich halten. Der Hass gegen diese widerlichen Störenfriede brodelte unkontrollierbar in seinem Inneren und er wollte... nein er musste ihn dieses kochende Gift entgegenspeien! Er wollte das sie wussten, dass er es war der sie getötet hatte. Er wollte die Angst in ihren Augen sehen und ihre Furcht schmecken.

Er wollte sie alle leiden sehen!!!

Schwarze Tentakeln wuchsen aus dem Boden empor und schlungen sich unlösbar um die Füße der anwesenden Kainiten. Mit übermenschlicher Kraft hielten sie ihre Opfer an Ort und Stelle. An Bewegung war nicht mehr zu denken.
Weitere Tentakeln schossen empor und legten sich zielsicher und schnell um die Handgelenke ihrer Opfer. Mit übermenschlicher Kraft zogen sie die Körperglieder nach unten und hielten sie so in einer Pose in der eine Gegenwehr unmöglich schien.

Mit einer Geste des Unwillens riss er sich die falsche Haut vom Gesicht. Nackte Muskeln und rohes Fleisch formten sich zu einem neuen Gesicht und zum ersten Mal seit Jahrhunderten wurde ein Kainit Zeuges des wahren Äußeren von Zacharii te Zlodúch. Wie gut es doch tat, wieder man selbst zu sein. Noch reichte es nicht für die reale Welt, aber immerhin konnte er seine Opfer hierherzerren. Hier war er der unumstößliche König, der Meister allen Geschicks! Er blickte seinen Gegnern direkt in die Augen. Oh wie sehr er diese widerlicher Wesen doch hasste!!!

"Ihr stinkenden kleinen Insekten! Wie ihr euch doch in eurer Rolle als Widerständler gefallt. Und was hat es bewirkt! Wie eure Freunde auch seit ihr in meiner Welt gefangen, während eure wahren Körper hilflos auf dem Boden meines alten Heimes verrotten. Ein paar Worte meinerseits reichen aus, das ihr euch gegenseitig das Leben nehmt. Moment, das bringt mich auf einen Gedanken! Ja! Lasst uns ein Spiel spielen. Nur ein kleines Spiel! Selbst dem Dümmsten unter euch dürfte ja inzwischen aufgegangen sein, das ihr alle unwiederruflich des Todes seid. Doch ich biete euch eine kleine Gefälligkeit. Amüsiert mich! Wenn ihr jetzt erwacht und ihr euch ordentlich beeilt mag es euch noch gelingen, einen sonnensicheren Unterschlupf zu finden. Schnell schnell!"

Zacharii kicherte böse, in seinen Augen funkelte kalte Abscheu.

"Wer von euch sich also bereit erklärt seine Kameraden in der Wirklichkeit zu erdolchen, dem schenke ich die Freiheit! Er kann gehen und darf sich gewiss sein, dass er fortan nichts mehr vor mir zu befürchten hat. Im Gegenteil! Ich werde ihm übernatürliche Kraft und sogar weitere Mächte schenken, wenn er sich auch fortan zu mir bekennt. Wie klingt das für euch? Nur der Erste der zustimmt, kann gewinnen! Es dürfte eure einzige Chance sein zu überleben! Denkt und handelt schnell, meine Freunde! Sicher, ich mag lügen! Aber welche Wahl bleibt euch ihr Laborratten? Tötet eure Freunde oder sterbt mit ihnen, mehr ist da nicht mehr für Euresgleichen!"

Zacharii lachte schallend, dann wartete er auf eine Reaktion seiner Opfer.
Wie sehr der doch jeden einzelnen von ihnen hasste. Am liebsten hätte er jeden einzelnen sofort hier an Ort und Stelle getötet. Er wollte ihr Blut auf seinen Händen spüren, wollte ihr kläglichen Schreie hören! Nein! Noch nicht, erzwang sich zur Ruhe! Dann nämlich wären sie frei gewesen und dafür war es einfach noch ein wenig zu früh. Nur einen kleinen Moment noch, hier in seiner Welt gingen die Uhren anders...


lucius-malfoy-robes.jpg
 
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"ach was soll das alles noch!" die Worte rasselten durch Maliks Geist und brachten ihn dazu, sich wieder Noir zuzuwenden. Doch eh er genau verstehen konnte, was diese Worte nun bedeuten sollten, brachen die Tentakel aus dem Boden und schlugen ihn in Ketten.
Mit all seiner Macht versuchte er sich aufzustemmen und die Ketten zu sprengen, doch gelang es ihm nicht. Sein Tier und er heulten wütend auf und starrten den Koldunen an. Eigentlich hatte der Malkavianer nichts gegen diesen Zacharias. Er kannte ihn nicht einmal und hatte immer nur von den anderen gehört, wie ach so grausam dieser doch war. Doch welcher alte Kainit war dies nicht?

Haßen konnte er ihn immer noch nicht ganz. Er war ein Mann der Macht hatte und schon immer waren die Starken zum Herrschen bestimmt. Doch schoss die Wut in dem Malkavianer hoch, da er nun in Ketten lag und seine Freiheit war ihn vieles Wert, vielleicht war es sogar noch sein einziges Gut, was er hatte. Doch gab der Koldune ihm wieder die Illusion seine Freiheit zu wählen.

Doch war dies vielleicht wieder nur eine Finte? Wie konnte Malik wissen, ob er hier die Wahrheit hörte? Er musste sich nun also zwischen Pest und Cholera entscheiden. Doch einen kleinen Trumpf hatte der Malkavianer noch! Wenn dies hier nicht die Realität war, so könnte er vielleicht mit seiner Kraft entschlüsseln, ob es noch einen weiteren Ausweg gab.
So öffnete Malik sich der Welt um ihn herum. Sein Tier würde seine Fackel im Sturm sein, an der er sich orientieren konnte, falls er den Kontakt zu seinem Ich verlieren würde. Das Heulen des Sturmes würde ihn umfangen und er würde auf seinen Winden durch ihn reiten.
Er war ein Kind des Mondes und nicht wenige behaupten, dass diese Gottes Plan einmal gesehen hatten und daher nun nur noch Scherben sind. Egal was Zacharias auch für eine Macht hatte, so war diese sicher nicht so groß wie die Gottes. Warum also nicht einmal einen Blick riskieren und versuchen hinter den Schleier zu blicken, der sie alle umgab. Was hatte Malik schon zu verlieren?

Wenn dieser Mann vor ihm die Wahrheit sagte und wirklich über die Macht verfügte, die er immer wieder in seinen Illusionen zeigte, dann war er es wert der Herrscher über Finstertal zu sein und Malik würde ihm nicht im Weg stehen. Doch wenn dies nicht der Fall war, so würde er Kämpfen und untergehen, wenn es so sein sollte.

Maliks Blick bliebt hart auf Zacharias gerichtet. Kein Wort kam mehr über seine Lippen. Wenn Zacharias Angst, Haß oder Abscheu sehen wollte, so war er bei der Geißel an der falschen Adresse. Malik hatte lange genug im Krieg gekämpft, um so etwas abzulegen. Angst vor dem Tod hatte er schon lange nicht mehr, da er Jahrzehnte lang mit ihm rechnen musste und wenn man in einem Kampf vor Angst gelähmt wurde, so würde der Tod wirklich kommen. Wenn Zacharias wirklich so mächtig war, wie er behauptete, dass würde es eine Ehre sein gegen ihn zu Kämpfen und der Sieg würde noch süßer sein!
 
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Out of Character
Kein Wurf erforderlich! Ich bitte um Verzeihung, wenn ich für einen Moment einen fremden Charakter übernehme, aber die Ereignisse überschlagen sich halt und eine andere Reaktion wäre unmöglich...



.

Maliks geschulter Sinn für Wahnsinn und Chaos glitt an Zacharii ab, wie Wassertropfen auf einer Lotusblüte. Der Koldune besaß nichts auf das der Malkavianer hätte zugreifen können. Rein gar nichts! Es war, als befänden sich seine Gedanken, sein Geist und seine Seele hinter einer zentimeterdicken Glasscheibe. So etwas Unangreifbares hatte die Geißel noch nicht erlebt. Niemals! Mehr noch, bis heute hatte er nicht einmal gedacht das so etwas überhaupt möglich wäre.

Dann kam es ihm!

Nicht nur Zacharii war abgeschirmt, ...ja nicht einmal richtig existent, ....alles hier war es! Da dies aber völlig unmöglich war, konnte dies nur eines bedeuten. Nichts hier war echt! Sie befanden sich gar nicht hier in der Ruine. Doch schon, natürlich, sie waren ja hergekommen. Sie befanden sich aber nicht so hier, wie sie derzeit annahmen! Dies war eine Art Traumwelt, ein Hirngespinst. Zacharii hatte sie reingelegt um sie daran zu hindern das Pergament zu finden. Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag!

Bevor Malik aber in der Lage war auch nur ein einziges Wort zu verlieren, schoß eine widerlich schwarze Tentakel aus dem Boden und druchschlug seinen Unterkiefer bis hoch zur Schädeldecke. Er starb innerhalb weniger Augenblicke mit zusammengenageltem Mund.

Das letzte was der Malkavianer hörte, war das gehässige Lachen Zachariis in seinem Geist...



Sekunden später verging er, ähnlich wie die Gräfin, bis nichts mehr von ihm übrig war...
 
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Out of Character
Ich bringe es dann hier mal zu Ende! ;)



.

Zacharii sah mit perverser Freude dabei zu, wie die Malkavianer Geißel verging. Aus irgendeinem Grund zerfiel Tapert nicht direkt zu Staub, sondern wand sich noch sterbend für einige endlos scheinende Sekunden unter der Knute des ihn durchbohrenden Stabes. Erst als der Tod endgültig jede Bewegung aus seinem Körper gesogen hatte, ließ der Koldune von ihm ab.
Welchen Spaß es machte, andere leiden und sterben zu sehen. Zacharii hatte fast vergessen wie es sich anfühlte zu morden. Hatte fast vergessen, wie köstlich diese Macht schmeckte. Er war der Herr über Leben und Tod! Er war der Meister, der unbesiegbare König der Welt. Er war Schicksal, Schnitter, König, der Herr der Gezeiten.

Hier war er… Gott!

Der Koldune wusste, dass es seine Hinhaltetaktik noch nicht ganz aufgegangen war. Es fehlten noch einige Minuten bis die aufgehende Sonne die Körper seiner Opfer verbrannte. Zacharii aber vermisste daran den Spaß. Er liebte die Folter und war stets betrübt, wenn es einem seiner Opfer gelang sich in die Sicherheit des Todes zu retten. Dann war er zu Ende der Spaß und leider neigten Menschen dazu viel zu schnell zu sterben. Diese Gnade gönnte er seinen Feinden einfach nicht. Nein! Sie würde nicht sterben, würden sich nicht einfach so davon machen. Er wollte, dass sie schrien und ihn in ihrer Panik, in ihrer Agonie um Milde anbettelten. Er wollte das Leid in ihren Augen sehen und sich an der Erkenntnis ergötzen, wenn sie begriffen das Mitleid für sie nicht mehr in Frage kam!

Dieses Mal würde er seine Spielzeuge eben entkommen lassen. Sollten sie noch einige Stunden mit der Erinnerung an den eigenen Tod zurecht kommen müssen. Sie würden begreifen, dass sie ihm von dieser Stunde an hilflos ausgeliefert waren. Er war es der ihr Schicksal bestimmte und den Zeitpunkt festlegte an dem sie qualvoll zu sterben hatten. Niemand sonst!

Ohne dass eine Geste nötig gewesen wäre, schossen weitere schwarze Schemen aus dem Boden und stürzten sich auf alles was sich im Umkreis von zweihundert Metern um ihn herum befand. Menschen, Tiere, Insekten starben innerhalb weniger Minuten unter grausamen Qualen. Die fast unwirklich wirkenden Schatten – Wesen die Plagen oder auch Dämonen sein mochten – zerrissen ihre Opfer ohne das auch nur die geringste Gegenwehr möglich gewesen wäre.

Dann als alle tot waren, brach Zacharii in schallendes Gelächter aus.

Er war zurück!

Endlich!
 
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Es gab Dinge, die sollte man nicht belächeln. Am besten verbannte man sie sogar direkt aus dem Gedächtnis. Mit ziemlicher Sicherheit gehörte zu diesen Dingen, die Beschwörung des Phantoms, Geistes, der shpärischen Entinität, der spirituellen Energie eines grausamen, Untoten Hexenmeisters aus dem Mittelalter, der seit Jahrhunderten die Region geknechtet hatte. Auch nicht in Form eines losen Spruches wie 'und wenn Zacharii persönlich hier einfährt. Egal wie auch immer man das metaphysische Gebilde das der Koldune mittlerweile war nun nennen wollte und egal ob man diesem Etwas schon einmal gegenüber getreten war, so eine Begegnung gehörte wirklich und wahrhaft zu den Dingen über die man sich nicht lustig machte. Nicht mal im Spaß. Doch der Reihe nach.

Zunächst einmal sollte Lurker Gelegenheit haben ausgiebig entsetzt darüber zu sein, dass die Noir zum Angriff überging und aus der Dunkelheit Schemen zusammen flossen die schließlich so sehr an Konsistenz gewannen, dass sie sich um den Nosferatu wickelten, ihn zusammen zurrten und zu Boden rangen. Zu sehen, dass es nichts als schwarze Finsternis war, die ihn umschlungen hielt, rief das ungute Gefühl hervor das Nebel in einem verursachte. Man konnte ihn sehen und irgendwie auch fühlen, aber dennoch war er unwirklich und nicht greifbar. Diese Dunkelheit aber hatte die entsetzliche Eigenschaft, dass sie zwar eigentlich keinen Widerstand bieten sollte, aber einen trotzdem zu greifen und halten vermochte. Für den Verborgenen kam das einem Verrat gleich, denn eigentlich war es die Dunkelheit die ihm Schutz und Unterschlupf bot. Es war nicht richtig, wenn sie sich gegen ihn wandte.

Die Seneschall verhöhnen und reizen bis sie die Beherrschung verliert...und dann? Ein grandioser Plan, gratuliere dir.

Ja, er hatte es geschafft das Muster zu durchbrechen und ja, irgendwie hatte das nagende Gefühl am Rande seine Bewusstseins auch recht gehabt, wie er völlig ohne Freude nun feststellen konnte. Es brachte ihm freilich nichts, als Schrecken und Pein, denn was ihn die ganze zeit gestört hatte, war wohl die Tatsache gewesen, dass sich der Feind Zacharii irgendwie als die Noir ausgegeben hatte um sie aufzuhalten. Diesen Plan hatte er also durchschaut und sah sich nun völlig ohne Möglichkeiten am Ende seiner schlauen Ideen, gegen das Monster.

Ob sich das Wesen an ihn erinnerte? Irgendwie hoffte er, dass das nicht der Fall sein würde. Schließlich waren sie nicht unbedingt im gutem auseinander gegangen. Aber wenn man ein Jahrhunderte alter, ätherischer Schemen war, dann war sicher ein Nosferatu so wie der Andere.

Sicherlich hätte er gerne später an einem Kamin gesessen und erzählt, wie er dem Monster einen schmissigen Kommentar an den Kopf geknallt und sich ebenso trotzig dem Untergang gestellt hatte, wie er eben der Noir gegenüber aufgetreten war. Tatsächlich rettete ihn wohl nur der Fakt, dass er nicht mehr über Körperflüssigkeiten im eigentlichen Sinne verfügte davor, sich spontan zu entleeren und in einem peinlichem See und weichen Knien vor dem Koldunen zu zittern. Gut auch, dass er festgehalten wurde, denn so entging er ebenfalls der Schmach, das ihm die Beine nachgaben, als er so plötzlich mit dem Schrecken den der Unhold immer noch verbreitete konfrontiert wurde.

Wie hatte er sich nur der dümmlichen Illusion hingeben können, dass sie etwas gegen diesen Feind ausrichten konnten? Furcht brandete in ihm auf um floss rasend schnell in jeden Zipfel seines Selbst, um ihn auszuhöhlen, zu schrumpfen und ihn machtlos zurück zu lassen. Sie waren nichts, gegen den schrecklichen Glanz dieses Dings, dass selbst der Vernichtung seines untoten Körpers getrotzt hatte. Lurkers Kiefer klapperte unkontrolliert aufeinander, weswegen er nichts hätte erwidern können auf das Angebot des Monstrums, selbst wenn er wirklich den Inhalt der Worte hätte erfassen können. Leider schossen seine Gedanken wie aufgeschreckte Vöglein in einem Käfig umher, so dass er nicht einen einzigen, klaren Moment hatte. Als neben ihm die Geißel dann einfach auseinander gerissen wurde, entfuhr dem Nosferatu ein sehr unrühmliches, panisches Quieken. Es war reiner Instinkt, der ihn schließlich handeln ließ.

Er war kein Krieger, weswegen er nichts mutiges tun konnte, wie die Fesseln zu sprengen und zum Angriff über zu gehen.

Er war auch kein Poet, weswegen er nichts heroisches zu sagen vermochte um den Anderen herauszufordern oder ihn in ein Wortgefecht zu verwickeln.

Das uralte Erbe, dass ihn seinem Blut schlummerte war es, dass ihn auf die einzige Art und Weise reagieren ließ, die für ihn richtig war. Er zog sein ganzes Selbst in sich zusammen, konzentrierte sich ganz darauf immer kleiner und unwirklicher zu werden und versuchte dann die Wahrnehmung der Welt von sich wegzuzerren. Es war natürlich außergewöhnlich schwierig jemandem vorzugaukeln, dass man aus dem Raum verschwunden war, wenn derjenige einen am Schlafittchen gepackt hatte, aber wenn er es schaffte den Koldunen davon zu überzeugen, dass er ihm sinnbildlich durch die Finger geschlüpft und davongelaufen war, würde dieser seine Aufmerksamkeit vielleicht auf etwas anderes lenken. Die Alternative hatte er gesehen. Entweder dies hier gelang, oder er würde hier das zeitliche segnen. Der Nosferatu tat, was alle Ratten taten, wenn man sie nur genug in die Ecke drängte. Er griff an. Mit feinen Fäden, zart und dünn wie Spinnweben flocht er seine Gedanken um sich herum wie einen Kokon. Faser um Faser von belangloser Alltäglichkeit wob er ein Muster, das sich dem Blick immer entzog, wenn man versuchte es zu betrachten. Er war nicht mehr als ein flüchtiger Gedanke, der einem nur von wichtigerem ablenkte und über den man verärgert den Kopf schüttelte, wenn man sich selber beim träumen erwischte, ein Schemen, ein Streich, der einem von der eigenen Phantasie gespielt wurde. Eben noch hatte er fest in dem unwirklichem Griff der Schwärze gehangen, aber jetzt wollte er plötzlich seltsam und schlüpfrig werden. Ein Ärgernis war er, aber im Grunde eher wie eine summende Fliege nach der man schlug und wenn man versuchte sie mit dem Blick einzufangen, stellte man fest, dass sie bereits weiter geflogen war. Zacharii hatte gewonnen, wie es zu erwarten gewesen war. Der kleine Kriecher von einem Nosferatu war schließlich unwichtig und sowieso keine Gefahr. Warum sollte man sich nicht bedeutenderem zuwenden?

Dann wurde Lurker allerdings selber abgelenkt. Ein scharfer Ruck fuhr in sein Rückgrat und sein Körper erbebte durch den Stoß. Erstaunen löste die Panik ab und erlaubte ihm einen nüchternen Gedanken. Er war getroffen. Das nächste was er hörte, war das Bersten von Stoff und das leise Sprühen von Blut und Innereien. Langsam, mit äußerster Vorsicht, senkte er den Blick, als befürchte er, dass alles was er dort zu sehen bekommen mochte, dadurch erst Wirklichkeit werden würde, dass er hinsah. Ein schwarzer, wimmelnder Strang ragte aus seiner Magengrube und schnalzte verspielt hin und her. Beinahe empört beobachtete der Nosferatu das obszöne Ding, wie es sich aus seinem Körper heraus räkelte ähnlich eines großen Schattenwurmes, als er ein Drängen und zerren in seinem Körper feststellte. Es folgte die Übelkeit, die sich einstellte, wenn Organe und Gewebe sich verschoben und die Plätze tauschten, die eigentlich an Ort und Stelle bleiben sollten, auch wenn sie schon seit langer Zeit keine Funktion mehr inne hatten. Das wimmeln in seinem Körper machte eine harte Bewegung nach rechts und er spürte wie der Rest von ihm hinterhergezogen wurde. Mit zitternden Fingern schaffte er es die Kleidung an einer Stelle anzuheben und er sah, dass eine schwarze Masse, die gleichzeitig Flüssigkeit, Nebel und teeriger Brei zu sein vermochte, sich aus den Poren seiner Haut hervorpresste, schließlich eine Beule bildete, die die Haut dehnte und aufblähte und dann schließlich platzte und einen Haufen kleinerer Tentakel gebar, die ihrerseits sofort damit begannen das umliegende Fleisch abzutasten und sich dann hineinzufressen. Überall in ihm und an ihm brodelte es und es stand zu befürchten, dass er gleich Zeuge Dutzender solcher widerwärtigen Schlüpfungen werden würde. Er öffnete den Mund um einen apathischen, tierischen Laut des Unwillens und der Abscheu von sich zu geben, als er noch bemerkte, wie etwas aus der Dunkelheit schoss und ihm kalt in den Schlund hinein klatschte, diesen sofort komplett ausfüllte und damit begann ihn mit der tintenschwarzen Finsternis vollzupumpen über die der Hexenmeister gebot. Schnell dehnte sich sein Schädel unter dem Druck und er fühlte das reißen seiner Haut. Es begann an den Mundwinkeln und die Schwärze begrüßte den unnatürliche erweiterten Zugang den sie sich geschaffen hatte und drängte noch stärker nach. Es würde ihn einfach aufblähen bis er platzen würde. Bei vollem Bewusstsein.

Oh Gott...hilf mir doch jemand. Bitte...
 

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