[07.05.08] Krisensitzung

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Als Lilly Ramon begrüßte nickte der Gangrel nur, und antwortete mit einem ebenfalls ironisch, sarkastischen Tonfall aber immer noch gedämpft

Wundervoll, genau das was ich an diesen Abend gebraucht habe. Aber Lilly hat recht mit unseren Geheimnissen sind wir hier fürs erste Fertig

Er wollte gerade noch etwas Fragen, als der Primogen der Malkavianer dazutrat. Steven hörte sich an was der Ahn zu ihm sagte. Innerlich verdrehte er zwar die Augen, aber nach aussen ließ seine Mimik keinen Rückschlus auf seine Gedanken zu. Auch rief er sich in Gedächtnis das der der Ahn ihn dazu auch auf irgendeinem Weg dazu zwingen konnte, und Machtdemonstrationen konnte er in seinem jetzigen Gemütszustand nicht gebrauchen. Innerlich stellte er die Camarilla und ihre Regeln in Frage. Er überlegte ob er nicht irgendwann, wenn es die Zeit zulässt, mal einen Blick zu den hiesigen Anarchen werfen sollte. Auch auf die Gefahr hin, das es seiner Liebsten nicht sonderlich gefallen würde, wenn er mit Jenny in Kontakt treten würde. Aber nach der unwahrscheinlich tollen Aktion einer Hinrichtung befand er sich auf einem sehr schmalen Steg.

Spiel ich halt Babysitter, mal sehen vieleicht kann mir der Malk irgendwann dafür einmal ein wenig helfen.

Sofern ich nicht kurzfristig durch meine Primogena zu anderen Aufageben herangezogen werde, werde ich Ihrer Bitte nachkommen und auf Albrecht aufpassen, und mich zu ihr setzen.

Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu

Gibt es denn bei Frau Albrecht irgendetwas zu beachten, wenn sie sich in diesem Apathischen Zustand befidnet?
 
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Innerlich schrie die Malkavianerin auf, als Ferdinand seine Hand löste. sich von ihr entfernte und dann zu den anderen ging um nach Beistand für sie zu fragen. Wut, etwas Angst und vor aber auch Verzeiflung gaben eine hübsche Mischung, die ihr inneres durchfluteten.

Nichts davon drang nach aussen. Es spielte sich lediglich in ihrem Inneren ab. Ihr Blick war weiter völlig leer auf den Bildschirm gerichtet. Gott, wie sie diesen Zustand hasste. Aber noch hatte sie keine Möglichkeit ihm zu entfliehen.
 
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Ferdinand wirkte erleichtert als der Gangrel sich bereit erklärte ihm zu helfen.

„Danke, das ist sehr freundlich von Ihnen.“

Ob es bei Julias apathischem Zustand etwas zu beachten gab? Wenn Ferdinand das wüsste…

„Das kann ich Ihnen leider nicht sagen, ich kenne Frau Albrecht selbst erst seit vorgestern und habe sie in einem solchen Zustand noch nicht erlebt. Aber ihre Ghulin wird sicher damit umgehen können…“

Der Primogen nahm sein Handy hervor und versuchte Henry anzurufen, aber irgendwie klappte das nicht.

„Was ist denn mit dem Telefon los? Es funktioniert nicht.
Ich werde Maya fragen ob es hier ein richtiges Telefon gibt, auf diese winzigen Telefone ist wirklich kein Verlass.“

Er blickte leicht beunruhigt zu Julia und dann zu Steven.

„Wenn Sie sich schon mal zu Frau Albrecht gesellen würden…?“

Ferdinands Tonfall hatte nichts Kommandierendes, sondern etwas Bittendes.
Der Ahn ging dann zur Theke und wirkte recht angespannt.
Der Kriegsherr war offenbar schon in den Nebenraum gegangen, also war Eile geboten.

„Maya? Mein kleines Telefon funktioniert nicht, gibt es hier vielleicht ein richtiges, funktionierendes Telefon?“

So ein kleines Ding war für Ferdinand einfach kein „richtiges“ Telefon.

„Ich würde sehr gerne jetzt zu der Sitzung. Es wäre sehr nett, wenn Sie bei meinem Ghul Henry anrufen würden und ihn bitten würden sofort zum Café zu kommen und Frau Albrecht zurück zum Hotel zu bringen. Frau Albrecht geht es nicht besonders gut, sie ist weggetreten, der Gangrel Steven wird sich freundlicherweise solange um sie kümmern bis Henry da ist.“

Ferdinands Bitte klang sehr dringlich. Er holte seinen Notizblock hervor, den er stets in der Innentasche seines Jacketts bei sich trug, schrieb die Telefonnummer auf und schob den Zettel über die Theke.

"Hier ist die Telefonnummer."
 
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Ramon war also auch nicht gerade angetan von der Hinrichtung.
Auch Lilly war recht überrascht als dann plötzlich Rothschild zu ihnen kam und Steven als Malkavianersitter haben wollte.
Sie schaute zu der Malkavianerin hinüber, die in der Tat starr da saß und so wirkte als würde sie von der Umgebung nichts mehr mitbekommen.
Na solange sie keinen Anfall bekam. Wenn sie einfach nur so dasaß war Stevens Aufgabe ja nicht so schwierig.

Rothschild hatte anscheinend Probleme mit Handys, na ja, auch Lilly war nicht gerade eine Meisterin im Umgang mit den Dingern. Oder vielleicht war der Empfang hier immer noch so saumäßig schlecht.

„Enio ist schon in den Nebenraum gegangen, vielleicht sollten wir auch langsam, Ramon?“

Als der Malkavianer zur Theke ging flüsterte sie Steven noch schnell zu: „Na dann mal viel Glück beim Malkavianersitten.“

Etwas lauter sagte sie dann: „Bis gleich.“

Dann ging die Brujah schon mal los in Richtung Nebenraum.
 
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Steven ließ sich also darauf ein auf die Malkavianerin aufzupassen.
Wenn er Glück hatte war´s ne leichte Aufgabe, und er hatte dann was bei einem Ahnen gut, das war doch eigentlich nicht schlecht.
Ramon war dennoch froh, dass er jetzt mit in den Nebenraum gehen konnte.
Als der Ahn weg war in Richtung Theke fühlte der Brujah sich gleich wesentlich entspannter.

„Ja O.K., dann wollen wir mal“, erwiderte Ramon und sagte noch zu Steven: „Viel Glück.“

Der Brujah folgte Lilly in Richtung Nebenraum und ließ ihr den Vortritt.
 
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Die anderen Anwesenden im Cafe waberten wie körperlose Gespenster neben Jenny her, ohne dass sie sie groß wahrnahm. Die üblichen Ränkespiele und Gesprächsthemen der untoten Gesellschaft kümmerten sie nicht im Geringsten. Ihr war es egal, wer wen warum nicht leiden konnte, wer wem den Schlüpfer gestohlen hatte oder wer nun wieder eine verbotene Affäre mit wem anderes hatte. Kinderkram. Brot für die stupiden Massen! Nichts um das man sich kümmern musste, nichts das sie etwas anging. Aus diesem Grund hatte sich die junge Caitiff geistig von der restlichen Welt abgekapselt und hing nun ihren eigenen Gedanken nach.

Dies hielt sich, bis plötzlich einer der Cafegäste das Wort ergriff und sich als neue Geißel outete.
Natürlich, der Moment des Ruhmes musste natürlich inszeniert und genossen werden. Selbstredend eigentlich entgegen seinen eigenen Willen, musste sich Mister Justice nun der breiten Masse zu erkennen geben. Wo er doch eigentlich völlig unauffällig seinem Handwerk nachgehen wollte. Verlogener Mistkerl, als ob das ginge! Wie viele musste man eigentlich erschlagen, dass man mal ein paar Tage Ruhe vor denen bekam? Diese Kerle waren wie Schmeißfliegen.

„Wenn du eine erschlägst, kommen gleich drei Neue um sich an der Leiche des Vorgängers zu laben!“, hatte Cockroach immer gesagt. „Das Pack wirst du nie los. Aber das heißt nicht, dass wir deswegen aufgeben dürfen…“

Missmutig und mit unverholenem Abscheu im Gesicht entzündete sich die Anarche eine Zigarette und tat einen weiteren Zug aus der Flasche. Entsetzen machte sich in ihr breit, als sie verstand was dieser Malik zu tun gedachte. Eine Hinrichtung also. Ohne Prozess? Musste Marshall Dillon seinen rauchenden Colt also direkt auf das erstbeste Ziel richten, dass ihm über den Weg lief. Stärke beweisen und den gaffenden Zuschauern deutlich machen, was für dicke Klöten man doch hatte. Jennys Blick wanderte durch das Cafe und verdunkelte sich weiter. Niemand der Anwesenden ergriff Partei für den armen Teufel, im Gegenteil. Ihr Vater war der einzige dem es nicht so zu ergehen schien, aber davon war sie eh ausgegangen. Was aber war mit dem Rest hier? Wie gebannt sie alle waren, nicht wenigen gefiel es sichtlich! Kein Wort des Protests oder des Missmutes. Nichts! Niemand wagte es. Oder waren alle hier wirklich derart abgeklärt? Alles schwieg und ergötzte sich an der grausamen Liveübertragung dieses lächerlichen Possenspiels! Angewidert spie die junge Anarche auf den Boden, dann griff sie die noch etwa halbvolle Flasche Whisky und donnerte sie mit Wucht gegen den Flatscreen.

„Ist euch Wichsern eigentlich klar, dass ihr gerade Zeuge eines verfickten Mordes geworden seid? Wischt euch die Sabberfäden aus dem Gesicht und schaltet zur Abwechslung mal euer Hirn ein ihr Penner. Wenn die Geißel wirklich angegriffen worden ist, warum hat er den Angreifer nicht direkt getötet? War die Attacke wirklich ein Mordversuch? Wo war die Verhandlung? Hat man als Kainit der ach so gerechten Camarilla kein Recht mehr auf Gerechtigkeit? Irgendwer hier der weiß was geschehen ist? Wenn ja, hat jemand unparteiisches ihn befragt? Gibt es hier kein Recht auf einen fairen Prozess? Wer sagt das morgen nicht einer von euch in diesem Loch seinen Kopf verliert? Wegen irgendeinem scheinheiligen Aussage eines Fremden!? Dieser Geißelarsch ist neu hier, weiß jemand etwas mehr über ihn als seinen Namen? Was wenn er ein sadistisches Arschloch ist, das nur zum Vergnügen tötet? Anscheinend reicht das Wort eines euch völlig Unbekannten, um bereits urteilen und verurteilen zu dürfen. Ihr Wichser seid wie Lämmer auf der Schlachtbank und merkt es nicht mal …“

Zornig und mit einem rosa Schleier der Wut in den Augen erhob sich Jenny von ihrem Sitzplatz und strebte nach draußen. Sollte sie jemand wegen der Sachbeschädigung haftbar machen wollen, war dies genau der richtige Augenblick. Die Caitiff war zu entsetzt und zu ergriffen von dem Mord und der Untätigkeit der Anwesenden, als das sie jetzt an Flucht hätte denken können.

„Echt mal, ihr tut mir leid. Ihr alle! Richtet diesem Arschloch aus, dass ich nun noch eine Rechung mit ihm offen habe. Ihr könnt hinnehmen was immer ihr wollt, ich werde es nicht tun und ich werde diesen Drecksack für seine Tat zur Rechenschaft ziehen…“

Funken sprühten aus Augen die nur mühsam die Tränen zurückhalten konnten.

„Wieso könnt ihr so etwas einfach so hinnehmen? Was ist nur aus euch geworden?“

Sie wandte sich wieder dem Ausgang zu. Auch wenn sie nicht mehr atmen musste so brauchte sie doch dringend frische Luft. Hier in den Ausdünstungen kriecherischer Gleichgültigkeit hatte sie das Gefühl zu ersticken.
 
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Gerade als Lilly unterwegs zum Nebenraum war begann Jenny mit ihrer Tirade. Die Brujah blieb stehen, drehte sich um, hörte und schaute zu.
Lilly könnte so einiges über Asgar sagen, aber doch nicht hier und jetzt. Das fehlte noch, dass sie sich hier vor Jenny rechtfertigen sollte, warum auch sie der Ansicht war, dass es gut war, dass er ausgelöscht worden war.

Sie schaute Jenny noch nach.

Wenn du Malik anrührst bring ich dich um.

Da sah man es wieder, als Geissel lebte man gefährlich. Umso dringlicher sollte Lilly an Maliks Seite sein. Ihm durfte nichts passieren.

Na ob die Harpyie jetzt nicht so langsam bereute ausgerechnet Jenny zur Ancilla ernannt zu haben?
Sie hatte soeben das Elysium gebrochen, hatte einen Amtsinhaber herabgewürdigt und eine offene Drohung gegen ihn ausgesprochen. Durfte man sich als Ancilla so verhalten?

Ihr Blick schweifte zu Helena. Ob sie den Elysiumsbruch wohl ahnden würde? Wenn sie es nicht tat, obwohl es so viele Zeugen gegeben hatte, damit machte sie sich doch als Hüterin keinen guten Namen. Durfte man hier also ohne weiteres die Einrichtung zerdeppern?

Jedenfalls hatte niemand Jenny aufgehalten. Wer denn auch, die Hüterin war kein Kraftprotz, und Lilly war noch nicht Gehilfin der Geißel und hatte daher keine Befugnis jemanden im Elysium festzusetzen. Genau diese Befugnis wäre jetzt aber verdammt praktisch gewesen. Hach was wär das schön gewesen diese Frau jetzt zu pflocken!

Lilly wartete noch ab bevor sie weiterging. Sie wollte erst noch sehen wie Helena reagierte.
Und wo blieb eigentlich Malik? Sie sollte ihm so schnell wie möglich erzählen was hier soeben vorgefallen war.
 
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Helena hatte das nur am Rande mitbekommen und sie reagierte wie immer, wenn so etwas war.

"Hey, Jenny, rief sie ihr hinterher, so nicht, darüber sprechen wir noch", rief sie ihr hinterher.

Eigentlich gab sie der Caitiff ja Recht und wenn sie hier sagen würde, was sie von der Sache hielt, dann würden hier vermutlich einige auf die Barrikaden gehen. Malik hatte sich in den Minuten einiges an Feinde gemacht und das war mit ein Grund gewesen, warum sie es hatte vorführen lassen. Je mehr Leute einen Groll gegen den Kerl verspürten, umso besser. Sie war sich sicher, Jenny hätte diesen Ansgar ungespitzt in den Boden gerammt, da wäre für den Schwarzen nichts mehr übrig geblieben.

Hatte der Kerl eigentlich eine Ahnung davon, wie knapp er eben an seiner eigenen Vernichtung vorbei geschrammt war als er unten in der Kammer war. Die Zacharii-Sache hinter sich bringen und dann sehen, wie es weiterging

****

Maya war etwas irritiert, was hatten die denn alle, zuerst unterhielten sie sich wie unreife 10jährige, die irgendwelche nicht nennenswerten Geheimnisse nur über SMS austauschten und dann beschwerte sich einer, daß sein Handy nicht ging. Die Guhlin benutzte um Henry anzurufen auch eines dieser Dinger und es hatte nicht den Hauch von Fehlfunktion.
 
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Die Gräfin hatte also den richtigen Richer gehabt, als sie nicht sofort ins Hinterzimmer geeilt war.

Eine Show jagte die andere, jetzt noch ne Schlägerei oder schlimmeres, das fehlte noch, oder ein Brujah der in Raserei fiel oder oder oder.

Also blieb sie noch einen Moment sitzen. Man wollte ja nicht zwischen die Fronten kommen.

Eines war aber interessant. Jenny hatte einen Schwachpunkt. Sie hatte wohl noch ein Herz. Da konnte man ansetzen, auch wenn man sich da wohl auf dünnem Eis bewegte und sie überhaupt sehr humorlos bei diesem Punkt reagierte. Es wäre nicht die erste Erpressung oder ähnliches.
 
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Ramon blieb auch stehen, drehte sich um und bekam mit was Jenny da veranstaltete.
Eigentlich konnte er sie ja verstehen, dass sie sich aufregte. Aber hier so ganz offen rauszuposaunen was man dachte und dann noch auf den Monitor draufzuhauen, damit war der armen Sau auch nicht geholfen, damit brachte man sich nur selbst in Schwierigkeiten.
Was hätte man denn tun können gegen so eine Hinrichtung? Als popeliger kleiner Pimpf? Wenn man vorher von der Chose gewusst hätte, dann hätte man versuchen können Enio oder Malik zu bequatschen. Bei Malik hätte es sicher nichts gebracht, und bei Enio? Fraglich.
Man musste eben nur mal wieder feststellen wie machtlos man war.
Und Ramon war ganz gewiss in so einer Situation nicht einer von denjenigen, die ihr Maul weit aufrissen. Er hielt sich lieber unauffällig im Hintergrund, so auch jetzt. Er wollte nirgendwo negativ auffallen, denn er hing an seinem Unleben, obwohl er es manchmal verfluchte.
 
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Ein letzter Blick in die Runde bevor Jenny das Cafe verlies.

Empörung (über die Caitiff, nicht etwa über diesen feigen Mord!), Erstaunen, Gleichgültigkeit, mehr gaben die Anwesenden von sich nicht preis. Die meisten versteckten sich feige hinter ihrer Machtlosigkeit. Menschen oder Kainiten, in dieser Beziehung waren sie alle gleich. Wenn eine Gruppe Betrunkener ein Opfer auf der Straße zusammentraten, sahen schon die Ersten betreten zur Seite. Wenn es sich bei den Aggressoren um Polizisten handelte, waren es gleich schon eine ganze Menge mehr. Und wenn man dann noch fürchten musste, das die Staatsdiener frei davon kommen würden, egal was sie taten, erwischte es den gesamten Rest.
Jenny war überzeugt, dass nur deshalb soviele Kainiten gegen die Werwölfe gekämpft hatten, weil sie sich ihre Menge und ihrer starken Anführer bewusst waren. Hätte man ihnen eine mögliche Niederlage und ein ausgewogenes Verhältnis in Aussicht gestellt, wäre wohl niemand mitgegangen. Erst recht nicht, wenn der Sheriff selbst nicht mitgegangen wäre.
Feiglinge eben, allessamt!

Sichtlich angewidert von ihren Mitkainiten ergriff Jenny die Türklinke. Sie sah zu Lurker hinüber und Trauer mischte sich in ihren Blick. Sie trauerte wegen der Tatsache, dass niemand hier das Leben eines anderen über das eigene stellte. Sie trauerte wegen der Tatsache, dass Vampire es im Grunde genausowenig verdient hatten zu überleben wie die Menschen. Nie war der schlechte Einfluss der Camarilla deutlicher als in diesem Augenblick.
Eine Art die nicht bereit ist sich für andere zu opfern, hat es nicht verdient zu überdauern.

Sie trat hinaus...
 
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Malik schritt mit sich zufrieden die Treppe hinauf. Er war sich ziemlich sicher, dass die meisten Kainiten im Raum nicht einmal im Ansatz begriffen hatten, was eben passiert war. Nach den wenigen Tagen in Finstertal, hatte der Schwarze sich schon ein Bild gemalt und dies sah nicht gut für die Kainiten hier aus.
Aber was sollte ihn der Pöbel schon kümmern. Menschen waren dumm und viele Kainiten waren dazu noch verblendet und hielten sich für etwas Besseres. Doch was ihn am meisten aufgefallen war, war das auch im Primogenenrat keine großen Köpfe waren. Doch umso besser für ihn...

Als er dann Geschrei von oben hörte, musste er Grinsen. Gibt es also doch hier jemanden, der offen ausruft, dass er unzufrieden ist. Wird es also bald einen weiteren Toten geben.
Malik machte sich nicht vor, dass er gerade zum Liebling aller Kainiten geworden war, doch das war für eine Geißel normal. Doch keiner dieser Stümper hatte verstanden warum es so war! Keiner von ihnen konnte das große Bild sehen...obwohl es wahrscheinlich einige sahen und ihn vielleicht auch deshalb an die Oberfläche geholt hatten.

Doch egal wie sie schrien und meckerten. Am Ende würden sie ruhig bleiben und sich seiner Macht beugen oder er würde sie einfach töten. Vielleicht sollte er auch ein paar der Stimmen, die sich gegen ihn erhoben einfach verschwinden lassen und so die anderen in Furcht zurück lassen. Ja das wäre eine schöne Sache. Die ganze Sache um Zacharii würde ihm ein wenig Dunkelheit geben und so könnte er ungestört arbeiten.

So schritt die Geißel weiter die Treppe hoch und kam dann wieder im Hauptraum an, in dem noch viele Kainiten waren. Dort am Eingang blieb er erst einmal stehen und ließ seinen Blick wieder über die Anwesenden schweifen. Er suchte nach Hass, Wut, Furcht und weiteren Gefühlen, die sie Preisgaben.
Sicher sprühte er nicht so eine subtile Präsenz aus, wie Noir oder Helena doch nun war er nicht einfach nur ein Schwarzer, der in der Tür stand. Vor allen stand ein Raubtier, welches sich nicht verleugnete, wie es viel andere taten.
Wir können nur wirklich frei sein, wenn wir akzeptieren, was wir sind. Dies waren einige der ersten Worte, die er von seinem Erzeuger mit auf den Weg bekommen hatte und Malik hatte sie sich angenommen.
 
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„Geh du ruhig schon mal rein“, sagte Lilly zu Ramon.

Sie selbst blieb noch stehen um hier Malik „abzufangen“ sobald er zum Nebenraum kam, damit sie ihm noch kurz was sagen konnte.
Wäre ja nicht schlecht, wenn sie gleich zusammen fahren würden und sie ihm dann auf der Fahrt schon mal erzählen konnte was hier vorhin vorgefallen war.

Dann sah sie ihn schließlich. Malik blieb zunächst stehen und blickte durch den Raum.
Wahrscheinlich war Lillys Blick der einzige wohlwollende Blick, der ihm begegnete, so kam es ihr zumindest vor.
In ihrem Blick lag bereits die Antwort auf das was er sie später noch fragen würde.

Ich bin bereit.
 
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Kiera wartete gerade mal, bis Anna und Max bei ihr waren und vermutlich würde es sogar noch Jenny hören, was sie diesen sagte.

"Wenn ihr mich fragt, dann sollte der Henker selber das nächste Opfer werden", sagte sie. "Zumal dieser Kerl als Abgesandter der Ventrue hier ist um die Stadt für deren Einzug vorzubereiten."

Nein, es war ihr nicht herausgerutscht, sie hatte das absichtlich gesagt, sollten die Anderen doch wissen, daß keiner in der Stadt diesen Kerl bestellt hatte.
 
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Antonia wartete noch etwas ab, sie war auch nicht gerade erfreut über das was geschehen war, doch leider war die Kainskindergesellschaft nicht gerecht, doch das war nicht in Ordnung gewesen.

Etwas von großen Ganzen? Nun, hätte sie was von den Vorstellungen der Malkavianers gewußt, hätte sie vermutlich laut gelacht. Gewalt war noch nie eine Lösung auf Dauer gewesen, sonst hätte der Sabbat schon lange gewonnen.
 
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Ramon zögerte noch, auch er ging noch nicht in den Raum rein.
Irgendwie wurde ihm das alles etwas viel.
Er sah Malik zurückkommen.
Ob es heute wohl noch zu einem Treffen mit ihm käme? Einfach mal abwarten.
Aber jetzt wo Enio Oberhaupt der Domäne war – Ramon fragte sich ob es dann wirklich so ratsam wäre heimlich für Malik irgendwelche Aufträge auszuführen. Als Enio „nur“ Sheriff war, schon da wär´s ja relativ heikel und brenzlig genug gewesen das zu tun, aber jetzt umso mehr.
Da könnte er sich üblen Ärger einhandeln, und wäre es das wert?

Wieder einmal wünschte der Brujah sich aus dieser Stadt weg. Na ja, erstmal abwarten wie es denn mit dem anderen Auftrag lief, da sollte doch heute ein Treffen stattfinden.
 
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Noch etwas anderes wurde Lilly nun klar, und diese Selbsterkenntnis traf sie schlagartig wie ein Blitz.
Die Richtung, in die sich Lillys Unleben gerade entwickelte, es war etwas Neues und gleichzeitig doch im Grunde wieder das alte Muster.
Ein Unleben voller Risiko, voller beständiger Lebensgefahr.
Eine gefährliche Gratwanderung, Gefahr jeden Moment abzustürzen.
Jetzt war eben bloß die Gefahr eine andere als früher.

Ein Waffendepot in die Luft jagen,
während eines Bombenhagels durch Berlin laufen,
die Nazis sabotieren,
ständig eine neue Zuflucht, Gefahr bei Tag von der Gestapo entdeckt zu werden,
Juden zur Flucht verhelfen die sonst deportiert werden würden,
tagsüber von der südafrikanischen Polizei in der Zuflucht entdeckt werden,
an vorderster Front gegen den Sabbat kämpfen,
im Untergrund gegen Fidel Castros Regime kämpfen,
von Geisseln Gejagten zur Flucht verhelfen, mit hohem Risiko entlarvt und selbst getötet zu werden,
eine Geissel in die Zange nehmen und und und.

Es war doch alles ein und dasselbe – ein Unleben auf Messers Schneide.
Aber verdammt, es hatte Spaß gemacht!

Und hier traten die Gefahren in geballter Menge auf. Lilly könnte theoretisch jeden Moment
von Jenny mit Klauen zerfetzt werden,
von den Nosferatu entführt und gefoltert werden,
von Steven mit Klauen zerfetzt werden, wenn er entdeckte dass sie ihn mit Malik betrog,
von Enio zerrissen werden, wenn er merkte dass sie Malik half,
als Assistentin der Geissel gehasst und ausgeschaltet werden,
von irgendeinem der vielen Feinde Finstertals vernichtet werden.

Es war eigentlich ein Wunder, dass Lilly überhaupt so lange überlebt hatte obwohl sie sich meistens ständig in Gefahr befunden hatte.
Lilly hatte niemals gezögert für eine gute Sache ihr Unleben zu riskieren, ob sie nun in Nazideutschland, Apartheid-Südafrika oder Kuba das jeweilige Regime der Menschen bekämpft hatte.
Die beständige Gefahr lähmte Lilly nicht, so wie es vielleicht bei manch einem der Fall wäre, im Gegenteil, die Gefahr gab der Brujah sogar Antrieb, innere Erfüllung. Das wurde ihr jetzt klar.
Also hätte es rein gar keinen Sinn sich mit Steven in eine Vorstadtidylle zurückzuziehen, mit Gartenzwergen im Vorgarten. Die Brujah wäre dann mitnichten glücklich, sie würde sich zu Tode langweilen, genau wie sie sich in Frankfurt gelangweilt hatte.
Allzu große Sicherheit bedeutete für Lilly Stagnation und innere Leere. Sie fühlte sich nur dann lebendig wenn sie das Gefühl hatte jeder Moment könnte ihr letzter Moment sein.
Dann genoss sie diesen Moment. Sie konnte das Unleben offenbar nur dann geniessen, wenn sie jeden Moment Gefahr lief es zu verlieren.
So wie sie Stevens Nähe, Zärtlichkeit und Leidenschaft unsagbar genossen hatte als sie dachte Jenny könnte Lillys Unleben jeden Moment ein Ende setzen.
Aber genauso war es doch auch unter den Menschen gewesen, damals in Berlin, als die Bomben fielen. Soviel Leidenschaft und schnelle Liebe hatte es sonst nicht gegeben. Man dachte jeden Moment konnte sein letztes Stündlein schlagen, also wollte man den vielleicht letzten Rest Leben ungehemmt genießen. Man stand total unter Strom. Und Lilly brauchte das anscheinend mittlerweile wie Menschen die Luft zum Atmen.
Sie ahnte, Steven würde das nicht verstehen. Er würde sich vielmehr wünschen alle Gefahren ausschalten zu können, denen Lilly ausgesetzt war.
Aber dann würde vielleicht auch Lillys Liebe dahinschwinden. Denn war die Gefahr nicht der Nährboden dafür um dieses Gefühl überhaupt empfinden zu können?

Um innere Erfüllung zu finden musste Lilly also in einer Sache aufgehen, in einer schier unerfüllbaren Aufgabe, einer „guten“ Sache, für die sie sich voll und ganz einsetzte, unter Lebensgefahr.
Und für welche gute Sache kämpfte sie also jetzt? Für die Camarilla? Ach wo.
Sie hatte zwar schon gegen den Sabbat gekämpft, aber das hatte sie getan weil sie gegen den Sabbat war und nicht weil ihr an der Camarilla besonders viel lag.
Die Camarilla war ja für sie ein Scheissverein, bei dem sie am meisten die Geisseln verabscheut hatte und zig Leuten geholfen hatte sich der Strafe von Geisseln zu entziehen.
Welch eine Ironie des Schicksals, wenn sie also nun selber zum Hilfsbluthund wurde.
Aber nicht für diesen Scheissverein sondern für Malik.
Zusammen mit Malik Erfolg zu haben, das war jetzt ihre neue gute Sache, für die sie kämpfte.
Wobei sich da Lillys Definition von gut doch sehr geändert hatte.

I will follow you even on the road to hell, my dear.

Lilly brauchte einfach das Spiel mit dem Feuer, und sich so eng mit Malik einzulassen war ein Spiel mit dem Feuer, in Bezug auf ihn selbst und den Rest der Kainiten Finstertals.
Vielleicht würde sie selbst in diesem Feuer verbrennen, oder sie würde andere verbrennen.
Es war ein sehr gefährliches Spiel, und Lilly genoss es, wünschte sich nichts anderes, wollte ganz darin aufgehen.

Sie fühlte sich eins mit sich selbst und zufrieden mit ihrem Schicksal.
Auch in ihr drin brannte nun ein Feuer, und sie fühlte sich besonders energiegeladen.
Selbst wenn Lilly so wie jetzt einfach nur hier am Rand herumstand und nichts sagte, ihr Charisma ließ sie dennoch nicht unauffällig wirken.
Von sanfter Zartheit war bei ihr keine Spur, sie war ganz die stolze Brujah, strotzend vor Selbstbewusstsein. Sie strahlte Unerschrockenheit und Entschlossenheit aus.

Die Brujah schaute wieder zu Malik und freute sich auf ihr kleines Kämpfchen. Leider war das Wetter dafür heute nicht unbedingt optimal.
 
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Steven nickte nur als er Lilly flüstern vernahm. Auch auf Ramons Gruß nickte er nur und erwiderte eine karges "Danke, auch euch viel Glück"

Gerne wäre er mit hineingekommen, da auch er gerne gewusst hätte wie Lilly kämpfen würde, schließlich würde er ihr zwar im kampf beistehen, aber kämpfen muss eine person schon selbst können. Auf zwei Leben zu achten ist in seinen Augen nahezu unmöglich. Aber er konnte nicht in die Zukunft blicken, und wusste noch nicht was die nächste Zeit alles so bringen würde. Vor allem wusste er nicht ob der Grund weshalb er nach Finstertal gekommen war nun abgeschüttelt war oder nicht. Er war zwar versucht alle Spuren zu verwischen, wußte aber das in dieser Welt nichts unmöglich war.

Auch Jennys auftritt imponierte ihn innerlich, da er zusehr an seinm Unleben hing konnte er sich zusammenreißen um nicht zu applaudieren. Dies hätte für ihn bestimmt mehr als nur ein Rausschmiss bedeutet. Auch seine große Liebe wäre daran bestimmt zerbrochen.

Er machte sich aber dann auch auf den weg zu Julia und setzte sich ihr gegenüber, so das sie ihn eventuell wahrnehmen könnte. Als er da sa? sprach er sie mit überaus verengten Pupillen an, und fängt in einem ruhigen Tonfall leise an zu sprechen.

Guten Abend Frau Albrecht, ich nenne mich Steven und ihr Primogen bat mich darum das ich mich zu ihnen gesellen soll, da er sich um dich sorgt. Ich hoffe sie können mich wahrnehmen und erschrecken nicht wenn sie aus diesem Zustand erwachen. Du kannst aber sicher sein das von mir keine Gefahr für dich ausgeht

Verdammt hast du die Malk gerade geduzt? Naja sie wirds überleben
 
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Ferdinand war irritiert über Jennys Ausbruch.
Natürlich war diese Hinrichtung äußerst schrecklich gewesen, aber hier jetzt so einen Aufstand zu machen…das war wirklich höchst unpassend.
Ein Elysiumsbruch vor vielen Zeugen, da käme die Hüterin doch sicher nicht umhin, dass das für die Caitiff Konsequenzen hatte.
Dass sie nun gar Ancilla war, davon wusste Ferdinand noch gar nichts.

Er blickte besorgt zu Julia. Hatte Jennys Wut sie wohl nachteilig beeinflusst?
Nachdem Jenny das Café verlassen hatte ging er noch schnell zu ihr hin.
Er legte ihr tröstend eine Hand auf die Schulter, in der Hoffnung, dass Julia doch noch ein wenig mitbekam.

„Meine liebe Frau Albrecht…vielleicht können Sie mich hören? Ich muss Sie nun leider allein lassen, aber seien Sie unbesorgt…Steven wird sich um Sie kümmern bis Henry Sie abholt. Henry wird Sie dann zurück zum Hotel bringen.“

Ferdinand sprach und wirkte sehr mitfühlend, und es lag ihm nichts daran dies jetzt vor Steven zu verbergen.

„Bedauerlich, dass es heute in einem Elysium soviel Gewalt gibt", sagte er mit gedämpfter Stimme zu Steven.

Offenbar schien sogar er nicht viel von der durch seinen Clansbruder durchgeführte Hinrichtung zu halten?
Das hatte er doch mit diesem Satz implizit zum Ausdruck gebracht, oder nicht?
Ferdinand schrieb für Steven noch schnell seine Handynummer auf.

„Unter dieser Nummer können Sie mich erreichen.
Es wäre schön, wenn Sie Henry dann auch Ihre Telefonnummer geben würden.
Sie können sich gern jederzeit an mich wenden…“

Der Primogen blickte ihn freundlich an, sprach dann nochmal zu Julia.

„Ich gehe jetzt zu der Sitzung, Frau Albrecht.“

Er nahm seine Hand wieder weg und nickte Steven noch wohlwollend zu, bevor er ging.
Ferdinand verließ sich darauf, dass der Gangrel sich gut um Julia kümmerte und hoffte sich nicht in ihm getäuscht zu haben.
Ach, und da war ja auch Trapper wieder, da brauchte Ferdinand gar nicht direkt hinzuschauen um zu wissen wer dort in der Tür stand.
Der Primogen würdigte ihn keines Blickes, ging an Lilly und Ramon vorbei und betrat das Nebenzimmer.
 
AW: [07.05.08] Krisensitzung

Thürmer hatte sich seit der Hinrichtung nicht vom Fleck gerührt, der Blick war immer noch auf den Monitor gerichtet.

Die Hinrichtung hatte Erinnerungen hervorgerissen, Eindrücke ähnlicher Ereignisse, die sich nun vor seinem geistigen Auge wiederholten:

Als Trapper den Caitiff enthauptete, sah Thürmer wieder Sous Lieutenant Moulin vor sich, den die Viet Minh vor versammelter Mannschaft mit einer Machete hingerichtet hatten. Auch damals hatte keiner etwas unternommen, sie alle waren zu feige gewesen aus der schützenden Masse herauszutreten. Als sich die Exekutionen fortsetzten, war es so geblieben. Als alles vorbei war, hatten sie sich schuldig gefühlt, so, als hätten sie mitgeholfen, die Männer zu töten. Und sie hatten sich ihrer Feigheit geschämt.

So wie Thürmer es jetzt tat...
 
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