[05.05.2008] Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft

TR Gomer

Kainit
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Die Nacht war schon weiter vorangegangen als der BMW von Max auf dem Parkplatz der Akademie zum stehen kam.

Dann bin ich mal gespannt wie das jetzt wird

Er hatte sich immer noch den Werwolfskopf in den Schädel gesetzt und ging auf die Tür zu, die einst zum Büro von Romero gehört hatte. Wer jetzt wohl hier drinnen war? Max war ein wenig neugierig. Sein Anblick passte immer noch nicht, der Pullover musste so langsam mal durch Leder ersetzt werden.
 
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Die Akademie lag fast ungehörig friedlich da. Wenn man die Gefahren, Sorgen und Nöte der letzten Nächte überdachte, schien es beinahe falsch das hier alles so normal und ruhig seinen Gang ging.

Als sich Max den Stufen zum Büro näherte, schossen sich wie üblich die verschiedenen Kameras auf ihn ein.
Wenig später schien man ihn erkannt und als Gast genehmigt zu haben, lautstark öffnete sich die Tür in die heiligen Hallen der Macht.
 
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Dann mal rein in die gute Stube und ein wenig schleimen

Er selbst hatte die neue Ghul noch nichteinmal gesehen, aber beim betreten war er schon gespannt darauf was sich alles geändert hattte ohne Romero.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

So einiges, wenn nicht sogar alles.
Auf dem Schreibtisch und um ihn herum, befanden sich einige verschieden hohe Papierstapel und diverse Akten. Dahinter saß eine durchaus hübsche junge Frau, die ganz offensichtlich zum harten Kern der hiesigen Gothikszene zählte. Ihr Gesicht war kunstvoll schwarz geschminkt, die Haut selbst zum Kontrast hierzu bleich hinterlegt. Ihr Haar war beinahe meisterlich tupiert und schien irgendwie in die ebenso gefärbte Kleidung überzugehen. Freundlich lächelte sie zu dem Brujah hinüber.

"Herr Reeser, nicht wahr? Willkommen an der Akademie, setzen Sie sich doch bitte zu mir. Wie kann ich Ihnen helfen?"

Offensichtlich war die Frau wesentlich besser informiert als er selbst, denn die Frage nach seiner Person schien obligatorisch. Laura wusste, dass sie recht hatte.
 
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Max trat ein und war auf nahezu alles gefasst, aber nicht auf diesen Anblick. Er musste sich ein Lachen verkneifen, erlaubte sich aber zumindest ein Grinsen.

Das Gegenteil von Romero, find ich irgendwie cool

Über die Herrin dachte er allerdings ein wenig anders. Aber um die ging es ja auch nicht. Die Frau war gut informiert, was beim Ghul der Seneschall aber auch zu erwarten war. Da sie es bei einem Brujah wahrscheinlich nicht anders erwartete kam er direkt auf den Punkt.

"Zum einen wollt ich mal sehen wer das Amt von Romero jetzt übernommen hat."

Und jetzt hab ich noch was nettes für dich

"Zum andern hab ich 'n nettes Geschenk. War gestern bei der Gruppe bei die aufm Friedhof ein paar Werwölfe getötet hat. War n Riesenspaß so 'n Vieh mal im Nahkampf zu killn."

Zumindest war Max klug genug zur Verdeutlichung nicht auch noch die Waffen dabei zu haben.

"Einer davon is nach seinem Tod zu nem normalen Wolf geworden, haarig und kalt. Die Tremere ham die Kadaver untersucht, hab aber drum gebeten den Kopf vom Wolf noch nich zu entsorgen wenn die mit allem fertig sind. Dachte mir die Senschall würde sich über den Kopf eine toten Werwolfs freuen. Is noch unbearbeitet, sie könnt ihm den Blick geben den er ham soll bevor er zur Trophäe wird. Der Haken drann is, arg lang wird sich das Teil nicht mehr halten."

Noch hielt Max es für eine gute Idee, aber wer konnte schon wissen was vielleicht noch folgen sollte?
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Sichtlich angwidert wich die Sekretärin mitsamt ihrem Stuhl nach hinten. Lautstark kratzten die Stuhlbeine über den Boden und fast wäre sie sogar gestürzt. Einige Papierstapel hielten diesem überraschenden Angriff nicht stand und kippten träge zur Seite. Papier und einzelne Seiten nutzten diesen unverhofften Moment der Freiheit und schwebten fröhlich durch den Raum. Lauras Blick, sprudelte förmlich über von Entsetzen, Ekel und Abscheu.

"Sie haben was? Nehmen Sie dieses Ding von meinem Tisch, das ist ja widerlich! Bitte, gehen Sie SOFORT zur Seneshall durch, sie wird sicher erfreut sein über dieses..."

Das Wort Geschenk brachte Laura nicht mehr über die Lippen. Allein der Buchstabe G war nahe genug an einem kehligen Laut, um sie zum brechen zu bringen. Mühsam schluckte sie den Würgereitz runter und wies noch immer geschockt auf die Hintertür.

"Raus hier!"

Widerlicher Mistkerl! Das kriegste wieder!!!!
 
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Out of Character
Bin gerade ein bisschen verwirrt,hält Raabe es nichtmal aus wenn man über einen Wolfskopf redet oder kam da was falsch rüber? Wenn es falsch rüberkam gefällts mir irgendwie, dann denk ich mir noch ne große Kühltasche mit Inhalt dazu


Was hatte diese Ghul nur? Er sah sie an als sie fast aus dem Stuhl kippte, konnte sich ein LAchen aber diesmal komplett unterdrücken. Eindeutig kein Vergleich zu Romero.

Die kennt Kontanans wohl genausowenig wie ich gestern

Innerlich machte er so noch seine Witze über diese Ghul, aber was solls, es brachte ihm endlich einen Besuch bei der Senshall ein. Er ging gerade an Laura vorbei zur Hintertür um sie zu öffnen und ging hinaus, als er den Gang sah bemerkte er das er ja noch nicht bei Noir war und den Weg nicht kannte. Als er gerade ein paar Sekunden aus dem Büro draußen war öffnete er noch einmal die Tür um einen Spalt und hielt nur seinen Kopf rein.

"Sorry, wollte eigentlich nich nochmal stören, aber welche Tür isses denn?"

Es machte Max eine Riesenfreude, nach den letzten stressigen Tagen in Finstertal war es einfach so wunderbar entspannend LEute so ausflippen zu sehen wegen ihm. Nur leider rechnete er irgendwie damit das sich das ganze noch einmal rächen könnte.

Scheiß drauf, wolln die wirklich wen verlieren der Werwölfe killt?
 
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Out of Character
Ich hatte es so verstanden, das Max den Kopf dabei hat! Immerhin drängt er zur Eile...^^ Egal, auch wenn er ihn nicht dabei hat. Laura reagiert auf jeden Fall auch bei dem Gedanken an diesen Kopf so ähnlich! Würde aber dann zumindest die Sache mit dem Tisch editieren.


Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

"Zweite links!",

brachte sie gepresst hervor.

Was für ein Mistkerl. War denn die ganze Stadt voller Ärsche? Hatten sich die Untoten mit Romero auch solche perversen Spielchen erlaubt? Fehlte nur noch, dass dieser Brujah den nackten Kopf des Wolfes selbst auf den Tisch knallte und ne Eingangsbestätigung dafür verlangte. Nicht zum ersten Mal stellte Laura ernsthaft die Zweckmäßigkeit ihrer Arbeit in frage.
Waren es diese Typen echt wert gerettet zu werden?
 
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Out of Character
Er drängt auf Eile weil die Tremere ihm gesagt haben der Kopf hält sich nicht lange. Aber so hat er ihn jetzt schon dabei, in ner Kühltasche mit viel Eis. Machts irgendwie unterhaltsamer :D


Mit Romero hätte man sich sowas wahrscheilich auch erlaubt, aber der kam auch deutlich besser mit allem zurecht. Mit einem leichten

"Danke"

zog Max seinen Kopf wieder zurück in den Gang, ging zur genannten Tür und klopfte.
 
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"Herein!", erklang die freundliche Stimme der Seneshall aus dem Inneren. Dumpf drangen die Worte durch die schwere Tür und verloren dennoch nichts an ihrer sympathischen Natur. Man konnte Noir eine Menge nachsagen, aber niemals, dass man sich in ihrer Nähe nicht stets wohl und geborgen fühlte.

Als Max eingetreten war und seinen doch recht hölzernen Teil der Begrüßungsetikette hinter sich gebracht hatte, bot Noir ihm an sich zu setzen. Neugierig und leicht amüsiert sah sie auf die Kühltasche.

"Sie haben mir etwas mitgebracht? Wie nett?"
 
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Wow, die alte hat echt was

In der Tat sehr hölzern ging Max zur Begrüßung auf ein Knie, die Unterarme nicht so ganz korrent auf das eine Knie gestützt und den Kopf noch relativ gerade nach vorn gelassen.

"Max Reser, Neugeborener vom Clan der Brujah."

Endlich war es vorüber und er konnte sich setzen, die Kühltasche nahm er dabei mit und stellte sie neben sich.

"Ein kleines Geschenk, 'n Andenken an den Überfall der Werwölfe auf uns aufm Südfriedhof. Die ham uns gut zugesetzt, der den ich abgestochen hab hat mir die halbe Seite rausgerissen bevor er umgefalln is, hat denen aber nich viel gebracht. Hier..."

Er hob dabei die Kühltasche an.

"ist der Kopf von einem der Werwölfe, is nach seinem Tod zu nem normaln klein Wolf geschrumpft."

Zum Glück hatte er schon den ein oder anderen Songtext geschrieben, da konnte er es mal versuchen dick aufzutragen.

"Da dachte ich mir, was wär'n cooleres Zeichen der Überlegenheit als eine Herrscherin der Stadt, die den ausgestopften Schädel eines Feindes der sich für übermächtig hielt über ihrem Tron wachen lässt? Jeder Feind und jeder Besucher hätte die klare Botschaft, leg dich nicht mir Finstertal an."

Ein nettes Geschenk, besonders von jemandem den man gerade für einen Physikprofessor auf Steroiden hätte halten können. Max musste unbedingt wieder ein paar coole Lederklamotten kaufen.
 
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"Was für eine wundervolle Idee Herr Reeser! Ich darf doch...?"

Anerkennend nickte die Seneshall und ließ sich die Kühltasche geben. Als sie sie in Händen hielt, öffnete sie den Deckel und nahm ohne Scheu den Kopf heraus. Mit einem verstörendem Blick der sowohl offenen Hass wie auch einen gewissen unterschwelligen Sadismus zeigte, hielt sie sich den toten Kopf vors Gesicht.

"Ob dieses Vieh wohl dabei war, als mein Mann getötet wurde? Was meinen Sie Herr Reeser, haben wir es hier mit dem vermeintlichen Mörder unseres Prinzen zu tun? Und wenn nicht? Wir vermissen ein gutes Dutzend Kainiten, darunter auch Brujah, wie Sie sicher wissen? Ist dieses Tier vielleicht sogar verantwortlich für den Tod von Frau Kelly? Oder Herrn Crain?
Sie haben Recht, mir würde es gefallen wenn dieser Kopf eine Wand hier in der Akademie zieren würde. Nicht als Zeichen meiner Macht.
Nein..."

Sie schwieg plötzlich und es schien fast als tanzten für einen kurzen Moment dunkle Schatten über ihr schönes Gesicht

"...nein! Mir würde es schon reichen, wenn ich diesem ... Ding von Zeit zu Zeit meinen Hass entgegenschleudern kann. Verstehen Sie was ich meine?"
 
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Max nickte nur und reichte ihr die Kühltasche. Es schien tatsächlich so als ob es eine gute Idee gewesen wäre. Wäre es denkbar gewesen? Ein Werwolf der sich von einem Neugeborenen Brujah im Nahkampf töten liess, bei allem Spott für die Toreador, aber einem Prinze würde solch ein Wolf sicher nicht gefährlich werden. Er hielt aber den Mund und störte Lady Noir nicht in ihren Gedanken. Wäre dieser Wolf wirklich dazu in der Lage gewesen? Es hätte nicht viel gefehlt dann hätte Max die Begegnung nicht überlebt. Der Brujah versuchte für einen Moment seine eigenen Fähigkeiten im Vergleich zu anderen ernsthaft einzuschätzen, ausser seinem Ego war nichts da das ihm sagen konnte das er besser war als der Rest. Dann folgte er den Gedankengängen weiter und ja, er konnte es verstehen, dachte er zumindest.

"Denke schon, so als ob man endlich die Wurzeln allen Übels gefunden hat, als ob man endlich nich mehr nur das Gefühl hat beobachtet zu werden sondern einem ein Feind gegenüber steht, Auge in Auge. Als ob man endlich jemandem was direkt ins Gesicht sagen kann ohne das der ne Chance hat sich zu verziehn, weiler nich die Eier hat es sich anzuhören."

Aber was war mit ihr los? Für einen Moment sah sie, seltsam aus. Anders konnte Max es nicht beschreiben.

"War mir ne Freude ihn' den Kopf zu bringen, in der Ruine der Klapse dürfte auch noch was ähnliches sein, wenn ich mal die Zeit für finde hol ich mir das auch noch."

Und das meinte er ernst, der Brujah hatte noch eine offene Rechnung mit dem etwas. Er hatte nicht vor über so etwas wie einen Preis zu verhandeln, nicht gegeünber der Herrscherin der Stadt. Sollte sie ihm allerdings etwas anbieten würde er es jederzeit annehmen.
 
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„Woran hatten Sie gedacht? Möchten Sie den Kopf selbst präparieren? Wenn nicht, haben wir hier in der Akademie einige Fachleute die sich dessen sicher begeistert annehmen würden.“

Noir, inzwischen wieder normal charmant und einnehmend wie schon Minuten zuvor kam ein Gedanke. Es war fast, als hätte sie die des Brujah gelesen. Wahrscheinlicher aber, war sie nur mit ihm einer Meinung.

„Wissen Sie was? Ich überlege gerade ein Kopfgeld für getötete Wölfe auszusetzen. Zumindest für die morgige Nacht. Wie wäre es wenn ich Ihnen tausend Euro Kopfgeld entrichte? Für morgen gibt es die gleiche Summe, aber nicht für ein komplettes Haupt. Ich denke es dürfte genügen, wenn man einen vertrauenswürdigen Zeugen benennen kann. Meinen Sie, dass es motivierend wäre, diese Summe für die anstehende Schlacht auszuloben? Wir müssen siegen, stellen Sie sich vor was mit unserer Stadt geschieht, wenn wir bei diesem Kampf unterliegen? Dutzende Garou die des Tags unangefochten durch die Straßen marodieren, bis sie auch den letzten unserer Art ins Licht der Sonne gezerrt haben. Nein, wenn ich unsere Kämpfer motivieren kann, dann tue ich das auch. Geld ist profan, das weiß ich selbst, aber es ist ein Zeichen meiner Wertschätzung. Denken Sie, dass dies von den anderen auch als Geste des guten Willens verstanden wird? Ich will niemanden brüskieren…“
 
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Wollte sie gerade wirklich seine ernste Meinung hören? Nun, Geld konnte ein Anreiz sein, aber Geld allein war nicht alles. Aber er wollte nichts von dem Zeug selbst anfassen, davon hatte er keine Ahnung.

"Nein, davon hab ich zuwenig Ahnung, da sollte blos wer ran der sich gut damit auskennt. Sowas hat man nicht alle Tage."

Das Angebot war nicht schlecht, da konnte Max nicht nein sagen. Kopfgeldjäger, es klang gut genug für ihn. Aber wie würden andere darauf reagieren? Er durfte ihr nicht direkt widersprechen, aber ein schlechter Rat war genauso fehl am Platze. Und im Kopf von Max geisterte eine andere Frage.

Was bist du wirklich?

Die Ereignisse der letzten Nächte warfen diese Frage auf. Sie hatte einen extrem steilen Aufstieg, vom Ghul zur Herrscherin. Vielleicht wäre es eine gute Idee es anzutasten. Aber bei allen Gedanken, allein schon bei ihrem Anblick war es für Max enorm schwer an direkte Rebellion zu denken ihr gegenüber, ihre Augen allein waren schon niederschmetternd. Und sich dann auch noch zu bemühen so klar und deutlich zu reden wie man konnte war schwer.

Was zum Geier ist profan?

"Für mich wärs immer ein Zeichen von gutem Willen, wie's andere auffas'n würn weiß ich nich. Bei'n Ventrue würds vielleicht nich so gut ankomm, ob man denen nen Tausender für ihre Arbeit gibt oder nur nen fünfer dürfte beim Vermögen das die ham kein Unterschied machen."

Er sprach fast schon zu frei, aber es reizte den Brujah auch ein wenig. Er selbst war schon deutlich länger Vampir als sie es war, zumindest soweit er es selbst verstand, da protestierte in ihm einfach etwas dagegen mehr zu kriechen als nötig. Ja, sie war die Seneschall, aber ja verdammt in seinen Augen war sie auch noch ein Küken. Vielleicht würde er ein absoluter Kunststück schaffen, ihr ein wenig auf den Zahn fühlen und gleichzeitig Punkte sammeln in dem er gute Ratschläge von sich gab.

"Vielleicht gibts aber auch Mittel die die Gier aller mehr anspricht. Ich bin nicht vollkomm im Bilde wie's grad echt aussieht in der Stadt, ob Buchet tatsächlich tot ist oder nicht, aber vielleicht lässt sich da Unsicherheit nutzen. Jeder will 'n Prinzen ausm eigenen Clan ham, geht mir so, geht sicher auch allen andern so. 'n Primogen der den Einsatz als Bewerbung für'n Prinzenamt sieht wird sicher ne gute Motivation ham und weitergeben."

Max wusste das er sich gerade auf dünnes Eis begab. Er war kein Händler, das war klar und genausowenig ein Diplomat. Alles was er konnte war versuchen das beste rauszuholen und das tat er. Aber zuerst war die große Frage wie Lady Noir nun reagieren würde.
 
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Nun, sicherlich anders als er es vielleicht erwartete. Moir hörte ihm angestrengt und aufmerksam zu. Dann dachte sie gründlich über das was er gesagt hatte nach. Man konnte ihr nachsagen, was man wollte aber sie nahm ihn ernst. Sowohl als Gesprächspartner, als auch als Person. Nun zumindest schien es so. Aber war das nicht bereits mehr, als jeder Ventrue ihm gegenüber je vollbracht hätte?

"Sie meinen einen Wettstreit um das Amt des Prinzen? Jeder Clan setzt sich nach Kräften ein und wer am Ende den besten Kampf geliefert hat, stellt seinen Primogen für dieses Amt zur Verfügung. Nun es ist eine Idee, nicht einmal die schlechteste. Vielleicht hat Herr Pareto Ihnen bereits berichtet, dass ich nicht übermäßig an dieser Postition festhalte? Wie dem auch sei, ich hätte zwei Punkte die Ihre Idee etwas kompliziert machen könnten. Zu einen spielt es wieder nur den Mächtigen in die Hände. Wo bleiben Sie und die anderen Ancilla? Wo die Neugeborenen? Sie kämpfen für Ihren Primogen, riskieren die eigene Existenz,gehen aber am Ende vollkommen leer aus. Und der zweite Punkt, etwas das sie als Brujah gar nicht wissen können. Wen glauben Sie, werden in diesem Falle denn die Ventrue und Tremere in Wahrheit bekämpfen? Denken Sie nicht das Herr Stahl und seine Freunde, nicht alles daran setzen werden zu gewinnen? Selbst wenn dies hieße ihnen oder einem anderen Brujah von hinten ein Messer reinzurammen? Ventrue hassen es zu verlieren, ich denke Sie verstehen worauf ich hinaus will?"

Ein leiser Seufzer entrang sich der Kehle der Seneshall.
Nachdenklich steckte sie den Wolfskopf wieder in die Kühltruhe.

"Glauben Sie mir, wenn ich einen Weg wüsste die Verantwortung in gute Hände zu geben, ich würde es tun. Ich weiß das mich alle als Küken sehen das sich hochgeschlafen hat. Ich weiß auch das mich die meisten Ahnen verachten. Aber was soll ich tun? Ich habe mir diesen Posten sicher nicht ausgesucht und nun sitze ich hier fest und versuche irgendwie das Beste daraus zu machen."
 
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Was geschah da gerade, zeigte diese Seneschall gerade sowas wie Ehrlichkeit ihm gegenüber? Der Brujah hörte ihr zu und konnte einfach nicht widerstehen für einen kleinen Moment so etwas wie Mitgefühl zu empfinden. Vielleicht war seine Seele doch noch nicht ganz so verloren wie er gedacht hatte.

Fuck, lass dich jetzt blos nicht einlulln

Aber er konnte einfach nicht anders, je mehr sie sprach umso mehr erlag er zumindest zu einem Teil ihrem Charisma. Zum Glück konnte er etwas korrigieren, sie schien es anders aufzunehmen als er es meinte.Zudem nickte er, er verstand worauf Noir hinauswollte.

"Kein Wettstreit im eigentlichen Sinne, aber im Krieg folgt man gerne dem, dem man zutraut das er einen Lebend wieder rausbringt."

Aber dann drangen die Worte etwas tiefer in sein Bewusstsein.

Sag mal, spinn ich gerade oder hör ich nem andern Film zu?

Max hatte enorme Schwierigkeiten nachzuvollziehen wie es gerade gemeint war.

Sie und die andern Ancilla?! Ist das jetzt hier ne Beförderung?

"Und eigentlich bin ich noch kein Ancilla."

Die Worte waren leicht gestammelt, zu sehr drehte sich sein Verstand gerade um sich klar auszudrücken. War sie so fürsorglich gegeüber ihren Untergebenen das sie ihre Sorgen regelrecht zu erkennen schien, oder laß sie einfach in ihm wie ein offenes Buch? Und dann waren da diese Augen, es wirkte für einen Moment so als hätte Max so etwas wie Sorge darin gesehen, aber vielleicht täuschte er sich auch nur und interpretierte zu viel hinein.

Diese Augen...er konnte einfach nicht anders als den Blick zu senken als das Bild der Augen im Labor des Tzimisce in seinen Kopf drang. Er versuchte sich wieder ins Hier und Jetzt zu bringen. Natürlich spielte ein Prinzenamt nur den mächtigen zu, die anderen konnten sich garnicht erst ins Spiel bringen. Entweder war ein Teil von ihr wirklich überfordert und vielleicht sogar verzweifelt, sonst hatte Max keine Erklärung dafür das sie mit ihm so offen darüber sprach, oder er wurde gerade wirklich von der besten Täuschung reingelegt die er je erlebt hatte. Diese möglicherweise gespielte Offenheit beeindruckte ihn dermaßen das er seinen nächsten Satz einfach sprach ohne groß nachzudenken.

"Denken sie daß sich das Problem lösen lässt ohne die unter'n Ränge...leer dastehn zu lassn?"

Und jetzt reiss dich endlich wieder zusammen, du bist ja nur ne miese Spielfigur hier, werd mal wieder klarer. Das wickelt dich sonst noch sowas von ein

Es war einfach nicht sein Schlachtfeld, aber so etwas von überhaupt nicht.
 
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"Sind Sie nicht? Trotz all Ihrer Bemühungen? Unfassbar! Na da muss ich aber dringend mal ein Wörtchen mit Frau de Groote sprechen, meinen Sie nicht? Wie dem auch sei, diese kleine Unzulänglichkeit lässt sich umgehend beheben, jetzt um genau zu sein. Ich hoffe Ihr neuer Status sagt Ihnen zu, Herr Reeser! Meinen Glückwunsch!"

Ein warmes Lächeln breitete sich auf dem Gesicht der Seneshall aus.

"Und fasst scheint mir, dass ich damit auch Ihre andere Frage beantwortet habe. Die unteren Ränge, wie Sie es nennen, sollten sogar noch mehr Berücksichtigung finden. Kainiten wie Sie, die sich ohne Rücksicht auf das eigene Wohlbefinden für die Stadt einsetzen, haben es verdient, das man sie für Ihre Taten ehrt. Und vielleicht ist eben dies das Problem mit dieser Stadt? Viele Mächtige denken, sie könnten den Rest der Stadt behandeln wie es ihnen gerade gefällt. Sie manipulieren, intrigieren und stehlen wie es ihnen gefällt. Möglich das ich die Sachen etwas klarer sehe, weil ich selbst noch vor wenigen Tagen ganz unten in dieser Hackordnung gestanden habe? Ich weiß es nicht! Aber eines kann ich Ihnen zumindest versprechen. Solange ich mich mit dieser Position herumschlagen muss, werde ich einen Blick auf jeden hier haben. Unabhängig von seinem Stand sollte jeder das bekommen, dass er verdient."
 
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Max saß da und wäre beinahe vom Stuhl gekippt.

Dafür könnt ich dich knutschen.

Er hatte sein eigenes Süppchen gekocht und dabei tatsächlich Erfolg gehabt, das es so einfach wäre hätte er nicht erwartet.

"Ich danke ihnen."

Aber wieviel bedeutete der Status wirklich? Genau betrachtet war Max immer noch der gleiche, hatte mittelmäßige finanzielle Mittel und praktisch keinen Einfluss und keine politische Macht in der Stadt. Er konnte nun Neugeborene herumkommandieren und dafür eine enorme Rechnung kassieren. Realistisch gesehen hätten wahrscheinlich Neugeborene der Ventrue genügend Möglichkeiten ihm ohne sein Wissen das Fell über die Ohren zu z iehen, so betrachtet war sein neuer Status das coolste das er bisher erreicht hatte, aber auch das unnötigste. Und wer konnte schon sagen wie lange es dauern würde bis er Mist baut und den Status wieder abgenommen bekam? Zumindest hatte er vor es nicht allzusehr an die große Glocke zu hängen. Eigentlich wusste er noch nicht was er von ihr halten sollte, aber im Moment war er wie benebelt.

"Wenn sie diese Einstellung behalten, stehe ich auf ihrer Seite."

Hatte er damit endlich mal wieder eine Person gefunden die neben der Macht auch die Seite der Verantwortung verstand? Solche Herrscher waren für ihn selten, aber sie waren es Wert das man zu ihnen stand. Die Zeit würde es wohl zeigen.
 
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"Diese Einstellung wie Sie es nennen, habe ich nicht ihretwegen, sondern aufdgrund der Tatsache, dass ich selbst fast ein ganzes Jahrhundert ganz unten verbracht habe. Aber das erwähnte ich ja bereits. Nur weil jemand nicht zum angeblich elitären Kreis der oberen Zehntausend gehört, ist er doch nicht automatisch weniger wert. Im Gegenteil! Die besten, fähigsten und loyalsten Köpfe findet man einfach unter den Brujah. Mein Problem ist, dass mir niemand glaubt wenn ich das so sage. Wer Macht hat, muss Dreck am Stecken haben und wer anders ist, so wie ich, erst recht. Nicht wahr? Aber das heißt noch lange nicht, dass ich mich von diesem Wege abbringen lassen werde."

Noir erhob sich von ihrem Platz und lächelte, sichtlich gut gelaunt.

"Es war mir eine Freude Herr Reeser. Den Kopf werde ich umgehend präparieren lassen. Schauen Sie doch die Nächte mal wieder vorbei und überzeugen sie sich selbst von der Qualität unserer Arbeit."
 
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