[04.05.2008] Pater noster, qui es in caelis

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Auch Helena trat ein und wenn sie das Lichtspiel auch erblicken sollte, würde sie es einen kleinen Moment betrachten, das mußte einfach so sein, sie konnte sich als Toreador ja nicht unglaubwürdig machen. Dann senkte sie die Augen, man mußte sich Kreuzzeichen schließlich nicht absichtlich aussuchen.

Auch die Pseuditorrie ging nicht davon aus, daß sie hier oben was finden würden, es würde irgendwo einen Weg nach unten geben, das war klar. Sie lauschte, diese absolute Stille war nicht ohne, aber bis jetzt auch nicht so unangenehm, daß sie fliehen wollte. Nun sah sie sich aufmerksam um, schärfte die Sinne und wartete auf die anderen der Gruppe.
 
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Nun, man musste kein Toreador sein um sich in dieser unwirklichen Szenerie zu verlieren. Anscheinend hatte der Erbauer der Kirche das zentrale Fenster im hinteren Teil des Schiffes extra so angelegt, das es hin und wieder zu diesem faszinierenden Ereignis kam. Natürlich musste der Mond in einer einigermaßen günstigen Position stehen, wobei die große runde Scheibe da auch eine größere Abweichungen mit einfing.
Es gab eine Menge Bilder und Zeichnungen, ja sogar mehrere Filme die versuchten mit ähnlichen Mitteln einen bezaubernden, oder verzauberten Platz darzustellen. Feenwälder, Heldengräber oder auch Elfengärten waren nur eine kleine Zahl der Szenerien die einem bei dem Anblick durch den Kopf gingen. Es war nicht schön, es war einzigartig!

Sollte Zacharii tatsächlich für den Bau dieser Kirche verantwortlich gewesen sein?
Man konnte es sich anhand der Schönheit an diesem Ort beinahe nicht vorstellen. Und doch, es gab ja Anzeichen dafür, dass dieser Mann irgendwann einmal geliebt hatte. Er besaß zu irgendeinem Zeitpunkt seiner Existenz also so etwas ähnliches wie ein Herz
Eines, das ganz offensichtlich einen ausgeprägten Sinn für Romantik besaß.
Und einen ausgezeichneten Geschmack.

Ganz im Gegensatz offensichtlich, zu den beiden Kainiten die bereits eingetreten waren. Für sie blieb das Lichterspiel einzig das was es war. Ein Lichterspiel!
Nun, stattdessen konzentrierten sie ihre gesamten Anstrengungen auf die Suche nach irgendeinem versteckten Zugang oder anderen Auffälligkeiten.

Erfolglos wie es schien...?

Anscheinend hielt die Kirche für Wesen ohne Sinn für Schönheit, Liebe und Romantik keine weiteren Besonderheiten bereit.
 
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Nein, Ben hatte in der Tat keinen sonderlichen Sinn für Romantik. Er liebte die Natur, und in Naturschauspielen wie den Nordlichtern z.B. konnte er sich durchaus verlieren, aber (nicht nur) in Bezug auf Bauwerke ließ sich über ihn sagen, dass er Kulturbanause war.

Hier musste doch irgendwo eine versteckte Tür sein! Ein Durchgang, irgendwas. Also suchte der Malkavianer weiter. Irgendwann musste man hier doch wohl mal auf was stoßen. Oder musste man erst "Sesam öffne dich" murmeln, oder sowas in der Art? Na dann konnten sie ja lange suchen.
 
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Céleste folgte Helena und Konrad, wobei sie die Fassaden genau betrachtete. Die Kirche gefiehl ihr, das gesamte Bauwerk hatte Charakter - aber nicht genug, um sie ernstlich zu beeindrucken, nicht nach den Jahren in Italien, das hier war einfach ein zu kleines Kaliber. Aber eben schön - misstrauisch nahm sie wahr, dass ihre Begleiter dafür allerdings kein Auge zu haben schienen.
Die geschärften Sinne halfen ihr, jedes Detail aufzunehmen, als sie das Innere der Kirche taxierte, auch wenn ihr selber nicht ganz klar war, wonach sie suchten.
Aber wenn sie hier etwas verstecken würde, dann unter der Kirche - und ein solcher geheimer Keller machte sich am besten mit einem Eingang in der Nähe des Altars, wenn nicht gar darunter.
In bester französischer Tradition.
 
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Auch Helena ging nach vorne zum Altar, nachdem sie sicher war, daß es hier nichts gab, was sie hätte angreifen können. Es war verhext, eigentlich wußte sie genau, daß ihr irgendwelche Symbole und das Kreuz nicht wirklich etwas konnten, doch das Erlebnis gleich nach ihrer Entstehung war kaum zu verdrängen.

Einfach mal die Eindrücke wirkten lassen. Sie wirkten wirklich wie sie sie gerne beschrieben hätte, wenn sie wie ein neues Werk begann und so prägte sich das Bild in ihre Netzhaut ein.

Ja, da war vielleicht ein Zusammenhang. Vielleicht wäre auch Auspex eine gute Sache, doch ihre Fähigkeiten reichten nicht weit genug, um aus Dingen Emotionen zu spüren, so mußten die normalen geschärften Sinne reichen und der Versuch, eventuell verborgene Auren zu erkennen.

Langsam und vorsichtig trat sie an den Altar, was beleuchtete denn der Lichtstrahl da besonderes?
 
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Im Dunkel des Kirchenraumes leuchteten Konrads Augen düster rot auf als die Kräfte seines Blutes seinen Gesichtssinn verstärkten. Und auch seine Klauen waren nunmehr alles andere als menschlich zu nennen. Rasiermesserscharf waren sie wirkungsvollere Waffen gegen übernatürliche Wesen als jedes Schwert und jede Pistole. Wachsam behielt der Gangrel alles im Auge, sollten die Frauen nach Spuren suchen ...
 
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Der Lichstrahl war zu breit gefächert, um auf irgendein Detail zu zeigen. Wenn er überhaupt auf etwas zeigen sollte dann nur auf den Altar als solches. Dieser allerdings wies keine besonderen Auffälligkeiten auf, aber das musste nichts heißen. Die Kirche stand seit einer halben Ewigkeit leer. Wenn es je irgendwelche Spuren gab, dann hat sich im Laufe der Zeit eine dicke Schicht Staub darüber gelegt.
 
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Auch Ben kam nun zum Altar.

„Hab schon die ganze Kirche nach einer Geheimtür oder so was in der Art abgesucht, aber – nichts.“

Warum schauten die Frauen auf den Altar, so als verberge sich da was?
Aber wer weiß, vielleicht lag dort des Rätsels Lösung.

„Ob der Altar vielleicht einen versteckten Mechanismus hat?“

Und er begann diesen Klotz einfach mal abzutasten. Dabei flog jede Menge Staub auf. Er war zwar nicht gerade zimperlich, aber nicht, dass er gerne im Staub wühlte, das fühlte sich dann doch ein wenig eklig an.

"Da hätten wir besser auch einen Staubwedel mitgebracht. Für jemanden mit Putzfimmel wär das ja das Paradies hier, und da gäb´s ordentlich zu tun.

Ben hatte keinen Schimmer wonach genau er da suchen sollte, aber man sollte doch nichts unversucht lassen.
 
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"Dann wischen wir es doch einfach ab", sagte Helena und ging auch gleich zu Werke, irgendwie war es schon erstaunlich, wieviel Staub sich in den Jahren ansammelte.

Dabei tastete sie auch immer wieder vorsichtig die Altarplatte ab.
 
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Céleste war einen ordentlichen Schritt zurück getreten und dirigierte Giuseppe, der den Altar fachmännisch abklopfen musste, während die Toreador außerhalb der Staubwolke blieb.
"Schaut mal, ob sich das ganze Ding vielleicht verrücken lässt."
 
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Na O.K., jetzt erledigte also der Ghul die lästige Arbeit, sollte er eben.
Wozu hatten gewisse vornehme Kainskinder schließlich Ghule.

Das Ding verrücken? Dürfte etwas schwierig werden, das Ding wog doch sicher ne Menge.
Und ob es überhaupt möglich war, das so zu hinzukriegen, dass sich das Teil hin- und herschieben ließ wie ne Schiebetür? Bei dem Gewicht? Irgendwie schwer vorstellbar.

"Wenn der Tzimi regelmäßig zu seinem Labor gegangen ist früher, dann wird er doch sicher einen geheimen Eingang geschaffen haben, wo man reinkann ohne sich erst wer weiß wie abmühen zu müssen.
Und wenn der Altar dann plötzlich 2 Meter weiter rechts steht und jemand kommt rein - viel zu auffällig. Früher wurde die Kirche doch sicher noch besucht."

Und? War jetzt etwas Besonderes zu erkennen an dem Altar, jetzt wo der Staub weg war? Ben schaute genau hin.
 
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Und tatsächlich erschien unter dem Staub eine etwa handtellergroße Fläche inmitten der Oberfläche, die irgendwie nicht mit dem Rest der Platte verbunden schien. Man könnte es unter Umständen für einen etwas zu groß geratenen Druckknopf halten, es konnte aber auch einfach die Stelle verdeutlichen an der der Pastor die Schale für das Abendmahl abzustellen hatte. Andere Besonderheiten zeigte der Altar jedoch nicht.
 
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"Hm, ob wohl was passiert, wenn man da jetzt draufdrückt? Sollen wir es einfach mal ausprobieren?
Aber nicht, dass es ne Falle ist. Man weiß ja nie. Ich wär bereit es zu riskieren, alle anderen könnten ja sicherheitshalber mal außer Reichweite gehen."

Besser mit dem Schlimmsten rechnen als unbedarft in eine Falle tappen. Und konnte ja gut sein, dass dieser Tzimi hier nette Überraschungen für ungebetene Gäste vorbereitet hatte.
 
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Mit einem freundlichen Nicken in Bens Richtung trat die Toreador ein paar Schritte zurück, genau wie ihr Ghul - sie rechnete zwar nicht gerade mit einer Falle im Indiana Jones-Format, aber dann wiederum sah man alle paar Dekaden etwas deutlich verrückteres, warum also nicht aufpassen?
 
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Wenn es so gehen sollte, dann trat auch Helena einige Schritte zurück, wenn es so nicht ging mußte man an einer anderen Stelle weitermachen und nachschauen.

Sie hielt sich auch bereit in Deckung zu springen, wenn etwas unvorher gesehenes geschah.
 
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Selbst der vermeindliche Druckknopf schien darauf zu warten, dass endlich etwas geschah. Anscheinend war er der einzige der nicht zurücktrat oder zögerte, aber er konnte es sich ja auch einfach machen. Er war der Knopf und wusste was geschah! Etwas das ihn auf alle Fälle nicht betreffen würde...
Es schien fast als würde er Ben herausfordernd anblicken:

"Los drück mich...!"
 
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Ob die anderen das auch wahrnahmen, dass dieser "Knopf" irgendwie ein Eigenleben zu haben schien und etwas Herausforderndes an sich hatte?
Aber wenn nicht, dann hieße es nur, ah der Malk bildet sich was ein, also schwieg Ben lieber.

"Mal sehen ob meine normale Körperkraft reicht."

Blut pumpen konnte er im Bedarfsfall immer noch, aber wozu sollte er das tun solange es nicht unbedingt nötig war.
Als nun also alle zurückgetreten waren drückte Ben mit beiden Händen gleichzeitig auf diesen seltsamen Knopf. Und, ließ er sich jetzt runterdrücken?
Und geschah sonst irgendwas?
 
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Das ließ er sich tatsächlich!

Sogar recht einfach, wenn man das Alter des Mechanismus berücksichtigte. Anscheinend waren hier Meister ihres Handwerks am Werke gewesen. Eventuell war aber auch regelmäßig jemand hier vor Ort gewesen und hatte ihn gepflegt? War das der Grund warum es hier so "sauber" war?
Ein deutliches Schnappen erklang aus dem Inneren des Altars. Danach war wieder alles ruhig...

Sonst geschah nichts, ob dies aber ein gutes Zeichen war?
 
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Na toll, und das war´s jetzt? Das konnte doch nicht alles gewesen sein! Oder kam da noch irgendeine böse Überraschung? Irgendwas hatte sich doch in dem Steinkasten getan, aber was? Wenn man jetzt einen Röntgenblick hätte!

Vielleicht hatte er jetzt einen Selbstzerstörungsmechanismus aktiviert, und gleich explodierte der Kasten?
Ben legte sein Ohr an den Altar und lauschte angestrengt mit verstärktem Gehör. Tat sich da jetzt noch mehr? O.K., und wenn das Ding jetzt tatsächlich in die Luft flog war er als Erster hinüber, tja, das war dann eben Pech. Aber gab sich so ein alter Tzimisce mit so was recht Moderndem wie Sprengstoff ab? Aber irgendwas war doch in dem Kasten passiert! Nicht zu wissen was genau das war machte Ben schier verrückt vor Neugier, am liebsten hätte er das Teil aufgemacht und nachgeschaut, wenn das nur so einfach ginge.

Oder vielleicht falle ich gleich mitsamt dem Steinding in die Tiefe, wer weiß. Und wie war das noch? Curiosity killed the cat.
 
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Konrad duckte sich und war schon kurz davor, zurückzuspringen und wegzulaufen. Das war sein bisheriger Überlebensplan gewesen, aber hier mußte er sich das verkneifen. Er hatte Celesté zu beschützen, er hatte dieser Helena versprochen zu helfen, und außerdem wollte er nicht wie ein Feigling aussehen.

Er haßte geschlossene Räume, er hatte Angst, er wollte nur noch hier raus. Ächzend lehnte er sich an die kalte Steinmauer der Kirche und wünschte sich nur noch, daß die Nacht schnell vorbei gehen würde.
 
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