[04.05.2008] Pater noster, qui es in caelis

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"Vielleicht hat sich eine Sperre gelöst und wir können jetzt den Altar verschieben oder so", überlegte Helena laut und ging wieder näher, dabei betrachtete sie sorgfältig den Boden vor sich.

Vielleicht gab es auch eine Fliese, die nun lose war und als Abdeckung für eine Stiege diente, wobei sie diese eher hinter dem Altar vermutete. Es mußte hier was geben und das galt es zu finden, ein Labor, na mal sehen, wie ein Labor von Zach so aussah. Allerdings gruselte sie auch davor.
 
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Auffällig war auch bein genauster Betrachtung nichts weiter. Auch hatte sich nichts ersichtliches verändert. Vielleicht hatte der seltsame Schalter tatsächlich nur etwas mit dem Altar zu tun?
 
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Gut, dann also wohhl doch irgendwie der Altar, den hätte sie vermutlich auch genommen, wenn sie an Zachariis Stelle gewesen war, blieb nur die Frage, was man nun damit machen konnte. Wegschieben vielleicht, gab es einen weiteren Hebel?

Es hatte sich jedenfalls was getan, jetzt hieß es nur zu suchen, wie es weiterging. Daß hier was war, war immerhin schon mal ein Anfang, das sollte sich auch irgendwie finden lassen. Neugierde war doch was feines. Oder nicht? Jedenfalls war das ein Punkt an dem die Caitiff ihre Finger nicht bei sich behalten konnte, sondern einfach mal auf die Suche ging, dabei hatte sie sich schon die eine oder andere blutige Nase geholt, doch das konnte sie kaum abhalten, überall nachzuschauen, auch unter dem Altar, wo sie schauen konnte und am Unterbau desselbigen.
 
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Das war doch zum Haareraufen!

"Ich hab da doch so ein Schnappen gehört! Das muss doch irgendwas bewirkt haben.
Vielleicht lässt sich das Ding jetzt doch wegschieben?"

Ben stemmte sich einfach mal gegen den Altar und versuchte ihn zu schieben, und wenn sich nichts tat würde er es auf allen vier Seiten ausprobieren.
 
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Es war die gegenüberliegende Längsseite, jene die dem großen Fenster mit dem wunderbaren Lichterspiel zugewandt war, die sich schließlich bewegte. Der Altar schwang bereits bei leichtem Druck zu Seite. Anscheinend war der Menchanismus in einem ausgezeichneten Zustand. Ben hatte keinerlei Schwierigkeiten den versteckten Zugang freizulegen.

Das so bloßgelegte Loch wies eine tiefgehende Webdeltreppe auf. Ein eiskalter Hauch leicht modriger Luft schlug den untoten Vampiren entgegen und ließ sie frösteln. Die steinernen Stufen zogen sich um einen wuchtigen Pfeiler herum und verschwanden bereits nach wenigen Metern außer Sicht.
Von hier aus war es unmöglich zu sagen wie tief die Öffnung hinab führen würde.

Eines jedoch fiel auf.
Die eben schon etwas unnatürlich wirkende Stille war nun beinahe unheilverheißend. Irgendwie standen die noch immer wundervoll einnehmenden Lichtspiele im krassen Gegensatz zu dieser Ruhe zu stehen. Wie schön hätte es hier wirklich sein können, wenn ein Lüftchen ging oder wenigstens ein Vogel sang?
 
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Ben lächelte.

"Sie hatten doch Recht, Frau von Grimm, der Altar lässt sich tatsächlich verrücken, oder besser gesagt verschieben."

Ben schaute hinab, und es wurde ihm mulmig zumute. Irgendwie sah es da ziemlich eng aus.

"Ähm jaaa...ich denke es wäre angebracht zu erwähnen, ich leide unter Klaustrophobie, und ich hab keine Ahnung wie lange ich es da unten aushalte. Wenn ich plötzlich wegrase, also nicht wundern. Und ob ich mich dann überwinden kann nochmal runterzukommen, das kann ich auch nicht versprechen. Als ich mich für die Hochzeit im Hotel duschen und rasieren wollte, das hab ich erst nach mehreren Versuchen geschafft, und zwischendurch war ich ein paar Stunden nicht in der Lage das Hotel zu betreten."

Ben war das offensichtlich etwas peinlich.
Wer nicht selbst davon betroffen war konnte sich das sicher schwer vorstellen wieviel Mut und Selbstbeherrschung man dann für eine solch eigentlich simple Angelegenheit wie Duschen und Rasieren brauchte.
Es ärgerte Ben, dass er durch sein Handycap manches Mal ziemlich eingeschränkt war.
Und ausgerechnet jetzt ging es also nach unten, in fensterloses Terrain.
 
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"Ich kann geschlossene Räume auch nicht besonders leiden", krächzte Konrad und rieb sich nervös die Finger. Immer mehr wurde ihm bewußt, wie selten er in den letzten Jahrzehnte sich in Häusern aufgehalten hatte. Lediglich Schiffsreisen hatten da eine Ausnahme gebildet, aber da konnte er sich wenigstens einbilden, Teil des riesigen Ozeans zu sein.

"Trotzdem denke ich, halte ich wohl länger durch als Sie", meinte er mit gequält-schiefem Grinsen zu Ben. "Also gehe ich vielleicht voran und Sie bilden die Nachhut?"
 
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"Naja, wir werden es schon schaffen und sie gehen wirklich am besten als letzter Ben, dann können sie umkehren und rauslaufen, wenn es zu schlimm wird", stimmte Helena zu und machte sich bereit.

Es war wie früher Adrenalin ihn ihren Adern, diese Mischung aus Angst und Neugierde, die sie erfasst hatte. Es gab jetzt eigentlich nur noch den Drang nach vorne für sie und nur die unterbewußte Furcht würde verhindern, daß sie unvorsichtig wurde. Sie atmete einige Male tief durch und wartete, daß Konrad den ersten Schritt hat.

"Wer soll als nächstes folgen?" fragte sie in die Runde und hoffte eigentlich, daß sich Celeste nicht meldete.
 
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Ja, auch etliche Gangrel mochten geschlossene Räume nicht, und das war nicht das einzige was Ben mit Gangrel gemeinsam hatte. Nicht selten hatte er sich gewünscht zu diesem Clan zu gehören, in den er eigentlich viel besser gepasst hätte.

„Gut, dann gehe ich ganz hinten. Hat wenig Sinn, wenn ich ganz vorne bin und dann alle umrenne. Diesen Ausgang lassen wir dann doch auf, denke ich, denn ansonsten kommt man vielleicht nicht wieder raus.“

Der Fluchtweg musste offen bleiben, unbedingt.
Zu der Angst mischte sich jedoch auch wieder die Abenteuerlust, und so war Ben innerlich zerrissen. Dort unten wartete das Labor darauf gefunden zu werden. Es drängte Ben dorthin zu kommen und gleichzeitig hätte er am liebsten diese Kirche augenblicklich verlassen. Aber er würde diesem Fluchtinstinkt jetzt nicht nachgeben! Den konnte er hoffentlich möglichst lange im Zaum halten.
 
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Witternd streckte Konrad den Kopf vor und näherte sich vorsichtig der Treppe. Sein Unbehagen nahm noch zu, trotzdem setzte er entschlossen den Fuß auf die Stufen. Sein Blick durchdrang das Dunkel, spähte nach Feinden und Fallen aus. Langsam, Schritt für Schritt, tastete er sich nach unten.
 
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Helena blieb hinten dran und wartete bis sie folgen konnte. In der Hand hielt sie eine starke Taschenlampe, denn mit einem Lichtschalter rechnete sie nicht wirklich.

Die Nerven waren bei ihr bis zum Zerreissen gespannt und sie atmete, obwohl sie es nicht wirklich mußte.
 
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Die Luft die von unten herauf nach oben stieg hatte einen unverkennbar modrigen Geruch.
Hier kamen ganz offensichtlich nicht oft Leute her, soviel war sicher.

Die Treppe führte den Trupp etwa in zehn Meter Tiefe.
Dort angekommen endete die Wendeltreppe ien einem circa acht mal acht Meter großen sechseckigen Raum.
An jeder der Wände befand sich eine verschlossene Tür. Der seltsame Raum war vollkommen schmucklos, die Türen waren ohne Schloß, aber mit einer Art rundem Knauf versehen.

Sonst gab es nichts von Interesse...
 
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Es ärgerte Ben, dass er nicht als erster gehen konnte.
Dieses verdammte Handicap hinderte ihn daran, was sollte man machen.
Er schärfte seine Sinne und folgte als Letzter die Wendeltreppe hinunter.
Hoffentlich musste er nicht allzu bald die Fliege machen, bevor sie dieses Labor überhaupt gefunden hatten.
Na ja, im Moment ging´s noch, der Raum in den sie kamen war ja zum Glück recht geräumig. Aber hier blieben sie sicher nicht lange, sie mussten ja weiter, und wer weiß was hinter den Türen war.

Ein sechseckiger Raum, auch mal was Neues, und komisch, dass die Türen kein Schloss hatten. Konnte man da wohl überhaupt einen Hebel ansetzen falls man versuchen wollte sie aufzubrechen? Ben ging einfach mal zu einer der Türen und zog an dem Knauf, und wenn sich dann nichts tat versuchte er den Knauf zu drehen.
 
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Drehen funktionierte, die Tür öffnete sich.

Sie gab den Blick in einen etwas drei Meter langen Flur frei welcher ohne weiteres Hindernis in einem kleinen Raum endete.
Von Bens Standort aus konnte man an der gegenüberliegenden Wand den vollkommen verroteten Körper eines menschlichen Wesens erkennen.
Irgendjemand hatte ihn, ... nein es war eine sie, man konnte Rest eines einfachen Leinenkleides erkennen, mit Ketten an die Wand gefesselt.
Nun hing sie an knöchernen Gelenken und mit herabhängendem Schädel an der Wand.
Das schlaff herabhängende, schüttere Haar, wie auch die ärmliche Bekleidung vervollkommneten das Bild und unterstrichen die traurige Szenerie.

Mehr konnte der Malkavianer von seinem derartigen Standpunkt aus nicht sagen.
Außer vielleicht das es keinen Verwesungsgeruch mehr gab. Da der Raum keine ersichtlichen Fenster mehr besaß, ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Frau dort bereits eine geraume Zeit hing.
 
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"Oh mein Gott, dieser Typ ist ja pervers!" entfuhr es Ben.

Schon allein der Anblick dieser winzigen Zelle, da überkam Ben das Grausen. Da hinten hingehen würde er also bestimmt nicht.
Er wandte sich angewidert ab, ging ein paar Schritte zurück und hatte jetzt erstmal keinen Bedarf mehr eine weitere Tür zu öffnen.

"Da hängt ne verrottete Leiche in einer Zelle. Wohl ne Frau, die kann einem echt nur leid tun. Sadistischer Widerling!"

In so einer winzigen Zelle langsam zu sterben, was Schlimmeres konnte es kaum geben, zumindest nicht für den Malkavianer.
Dieser Tzimisce war offenbar aus demselben Holz geschnitzt wie Bens eigener Erzeuger, aber noch zehnmal schlimmer.
 
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"Was zum Teufel hat der hier gemacht", entfuhr es Helena, doch dann fiel ihr ein, daß sie das eigentlich nicht wirklich wissen wollte. Das was sie wußte reichte schon, daß ihr das untote Blut in den Adern gefror, wie man so schön sagte.

Trotzdem machte sie vorsichtig einen Schritt in den Raum hinein und dabei fiel ihr wieder mal auf, daß sie endlich üben sollte aus Gegenständen was herauszulesen, das hatte sie schmählich vernachlässig, aber was nicht war, konnte ja noch werden. Mit geschärften Sinnen betrachtete sie die Szene und kämpfte das Unbehagen damit nieder, daß das alles schon ewig lange her war und die Leiche ihnen vermutlich nichts mehr tun konnte, hoffentlich schon tod war, als sie aufgehängt wurde und die ganzen andern gnädigen Lügen einer Schriftstellerin, die wußte, daß es Lügen waren.

Alleine der Zustand zeigte, daß es schon sehr lange her sein mußte. Wer das wohl gewesen war? Wie lange es wohl her war? Gab es irgendwo einen Hinweis? Mit der Taschenlampe leuchtete sie die Wände und den Boden, sowie die Decke ab. Dabei formten ihre Lippen stumm die Worte eines alten Gebets, auch wenn sie wohl verflucht war, hatte sie es nie geschafft, den Glauben ganz abzulegen.
 
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Als Helena weiter durch den Gang in den Raum hineintrat, entdeckte sie, dass in dem Raum insgesamt drei Frauen angekettet waren. Die beiden anderen waren links und rechts der Tür aufgehängt, so das man sie von außen nicht hatte sehen können. Auch sie waren bereits seit geraumer Zeit hier gefangen und stark verwittert. Alle drei entstammten der Kleidung nach einfachen Verhältnissen.

Mit Ausnahme eines kleinen Tischchens direkt neben dem Zugang war der Raum vollkommen leer. Auch bei näherer Betrachtung fiel in ihm nichts Besonderes mehr auf. Blieb also nur noch die Oberflächen des Tisches. Hierauf lagen drei eiserne Halsbänder mit jeweils zwei ausgehölten Schrauben an den Seiten.
Einst war wohl eine Art Schlauch über sie gestülbt welcher - in der Form ähnlich eines Stethoskops - in einer Art Zapfhahn endete. Dieser Teil war durch die Jahre stark verwittert und unbrauchbar, aber er zeigte wozu das grausame Werkzeug einst gedient hatte. Mit dieser perversen Fessel konnte man warmes Blut direkt aus einem Lebewesen entnehmen und es in Gläser oder Flaschen abfüllen.
Oder es gar für schlimmeres verwenden, aber das entzog sich Helenas Kenntnis. So tief sie die Abgründe ihrer eigenen verborgenen Bosheit auch einschätzte. Gegen Zacharii waren es bestenfalls unbedeutetende Senken in einem ansonsten vollkommen ebenem Land.
 
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Nein, das überstieg Helenas Vorstellung an Boshaftigkeit wirklich, es sei denn es kam in ihren Romanen vor, aber dann war es schließlich nur Fantasie und sie hatte das nie in der Realität getan. Doch Zacharii tat das alles wirklich und noch schlimmeres.

Sie würde dafür sorgen, daß die Überreste der Frauen bestattet wurden, mehr konnte man da nicht mehr tun. Die Teile auf dem Tisch nahm sie mit einem Tuch auf, vielleicht fand sie jemanden, der sie analysieren konnte. Denn was sie nicht konnte, konnten bestimmt andere.

Was die Boshaftigkeit anging, so legte die Caitiff auch absolut keinen Wunsch, diese soweit auszubauen, wie der Koldune, sie war zwar kein Engel, schoß ab und zu übers Ziel raus, hatte auch einen Hang dazu im Trüben zu fischen und die Gesetze, auch die Gesetze der Kainskindergesellschaft etwas zu ihren Gunsten zu interpretieren und zu verändern, doch alles hatte Grenzen und die sollten auch Grenzen bleiben. Trotzdem blieb ein inneres Grauen, in dem sich die innere Bestie gerne waiden wollte und sie mußte dieser schon einen kräftigen Stoß in den Hintergrund verpassen.

Sie wartete, ob sonst noch einer Lust hatte, den Raum zu untersuchen, wenn nicht, dann würde sie sich der nächsten Tür zu wenden.
 
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„War da sonst noch irgendwas Besonderes drin? Habe ja nicht alles gesehen von der Tür aus. Aber die Frau sollte man doch wirklich nicht noch sehr viel länger dort hängen lassen.“

Ben zögerte immer noch ob er eine weitere Tür aufmachen sollte. Und was war denn mit dem Gangrel und der Toreador, hielten die bloß Maulaffenfeil?
Der Malkavianer war aber dann doch neugierig. Was Gutes war hier wohl nicht zu erwarten, aber wenn sie nicht hinter die Türen schauten standen sie übermorgen noch hier.
Vorsichtig öffnete er eine der anderen Türen.
 
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"Da sind noch 2 andere Frauen im selben Zustand, aber um die werden wir uns kümmern, wenn wir sicher sind, daß uns hier nichts passieren wird", sagte Helena dann und war als einzige wohl daran interessiert, was sich hinter der Tür befand.

Gut es war nunmal so, daß für die die Stadt nicht so wichtig war, sie waren nur wenige Stunden da, da konnte man auch wieder gehen. Sie war sehr angespannt.
 
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