Eldrige
Zombie-Survival Experte
- Registriert
- 2. März 2004
- Beiträge
- 5.858
AW: [04.05.2008] - Im Schatten des Domes
Die Option das ihm der Atem stockte gab es nicht mehr. Das war aber, wie so oft, eher ein unangenehmer Nachteil, als es das süße Versprechen einer alterlosen, ewig währenden Exitstenz ahnen ließ, denn als Lurker über die Schwelle trat, stockte an stelle des Atems scheinbar die Realität. Meistens war man sich der zahllosen Geräusche der Welt überhaupt nicht bewusst, aber sie verursachte Lärm. Es fiel auf, wenn er fehlte. Wann immer der Nosferatu dieses verfluchte Gemäuer betrat, hatte er an dieser Stelle das Gefühl gehabt, dass sich das Summen der Straßenbeleuchtung dort draußen steigerte. Es schwoll an, gemeinsam mit dem knirschen der Reifen auf dem Asphalt, den hastigen Schritten der vorbei eilenden Nachtschwärmer, der dumpfen Ahnung von Musik, die von einer gepolsterten Kneipentüre gedämpft wurde und dem hektischem Flügelschlag einer Motte, die surrend um eine strahlend helle Reklametafel schwirrte. Immer lauter wurden alle diese stillen Geräusche der Nacht, begannen sich zu drehen, um am ende wie ein scheußliches Lärmkarussel in seinem Kopf zu rotieren. Kurz bevor drinnen war, glaubte er sogar das knistern der Glühfäden in den Leuchtmitteln hören zu können. Dann trat mit einem dröhnendem Hall das absolute Schweigen des Doms ein, schnitt alles einfach ab. Die Welt schien über die Türschwelle zu stolpern.
Ein untrügliches Zeichen dafür, dass er im innerem angekommen war. Jetzt erst bemerkte er, dass er die Augen geschlossen hatte. Gut das der Brujah hinter ihm ging. Auch wenn man seine Augen gar nicht hätte sehen können, wäre es ein peinlicheres Gefühl gewesen, wenn Pareto vor ihm gewesen wäre und ihm entgegen hätte sehen können. Wie so oft, war es nur der Antrieb einer anderen Person, die ihn dazu brachte diesen Ort zu betreten. Ohne den Sheriff hinter sich, wäre er mit Sicherheit vor dem letztem Schritt zurück geschreckt.
Belustigend auch, wie die Gedanken sich auf Wanderschaft begaben, wenn das Entsetzen nur groß genug wurde und einen dazu anhielt, dass sich der Verstand bloß nicht mit der momentanen Lage auseinander setzen sollte. Er dachte daran, dass es tatsächlich am Dom gewesen war, wo er den Italiener kennengelernt hatte. Damals war er noch nicht der Sheriff der Stadt gewesen, hatte aber dennoch die Führung inne gehabt. Ein weiterer Indikator für die Führungspersönlichkeit dieses Mannes. In die richtigen Bahnen gelenkt, war das genau was die Verborgenen hier brauchten.
Konzentrier dich du Schwachkopf... und mach verdammt noch mal endlich deine Augen auf.
Auf Geheiß seiner inneren Stimme, riss er die Lider seiner fahlen, gräulichen Augen absurd weit auseinander. Sein Sprachgebrauch hatte sich nicht nur verbal an die etwas herbere Ausdrucksweise des Brujah angepasst, um diesen empathisch für sich einzunehmen, sondern machte scheinbar auch vor seiner Gedankenwelt nicht halt. Trotz seiner rüden Eigenansprache gab es aber einen wahren Kern. Es hätte wohl keinen Sinn gemacht weiter mit geschlossenen Augen und zusammengekauert im Eingangsbereich zu hocken.
Der Mittelgang des Kirchenschiffs lag vor ihm. düster melanchonisch ächzte das dunkle Holz der Kirchenbänke rechts und links von ihm, gebogen durch die Last der Jahre und unzähligen bußfertigen Knien. Weihrauch zog in wabernden Schwaden durch die Luft und dunkles Zwielicht glänzte verspielt auf den Gemälden. Einen Tick zu schnell und hektisch wandte er sich zur Seite, als sein Blick am Ende des Ganges auf den Altar gefallen war. Wäre sein Blick nur wenig weiter hinauf gewandert, hätte er das riesige Kreuz direkt angestarrt, auf dem das in Holz geschnitzte Antlitz des Heilandes mit unendlichem Bedauern auf ihn hinab blickte. Ohne sich noch einmal umzusehen schlurfte er hinüber zur Sakristei. Wenn sie nichts aufhielt, würde er dort an das Loch hinab in die Unterwelt herantreten.
Die Option das ihm der Atem stockte gab es nicht mehr. Das war aber, wie so oft, eher ein unangenehmer Nachteil, als es das süße Versprechen einer alterlosen, ewig währenden Exitstenz ahnen ließ, denn als Lurker über die Schwelle trat, stockte an stelle des Atems scheinbar die Realität. Meistens war man sich der zahllosen Geräusche der Welt überhaupt nicht bewusst, aber sie verursachte Lärm. Es fiel auf, wenn er fehlte. Wann immer der Nosferatu dieses verfluchte Gemäuer betrat, hatte er an dieser Stelle das Gefühl gehabt, dass sich das Summen der Straßenbeleuchtung dort draußen steigerte. Es schwoll an, gemeinsam mit dem knirschen der Reifen auf dem Asphalt, den hastigen Schritten der vorbei eilenden Nachtschwärmer, der dumpfen Ahnung von Musik, die von einer gepolsterten Kneipentüre gedämpft wurde und dem hektischem Flügelschlag einer Motte, die surrend um eine strahlend helle Reklametafel schwirrte. Immer lauter wurden alle diese stillen Geräusche der Nacht, begannen sich zu drehen, um am ende wie ein scheußliches Lärmkarussel in seinem Kopf zu rotieren. Kurz bevor drinnen war, glaubte er sogar das knistern der Glühfäden in den Leuchtmitteln hören zu können. Dann trat mit einem dröhnendem Hall das absolute Schweigen des Doms ein, schnitt alles einfach ab. Die Welt schien über die Türschwelle zu stolpern.
Ein untrügliches Zeichen dafür, dass er im innerem angekommen war. Jetzt erst bemerkte er, dass er die Augen geschlossen hatte. Gut das der Brujah hinter ihm ging. Auch wenn man seine Augen gar nicht hätte sehen können, wäre es ein peinlicheres Gefühl gewesen, wenn Pareto vor ihm gewesen wäre und ihm entgegen hätte sehen können. Wie so oft, war es nur der Antrieb einer anderen Person, die ihn dazu brachte diesen Ort zu betreten. Ohne den Sheriff hinter sich, wäre er mit Sicherheit vor dem letztem Schritt zurück geschreckt.
Belustigend auch, wie die Gedanken sich auf Wanderschaft begaben, wenn das Entsetzen nur groß genug wurde und einen dazu anhielt, dass sich der Verstand bloß nicht mit der momentanen Lage auseinander setzen sollte. Er dachte daran, dass es tatsächlich am Dom gewesen war, wo er den Italiener kennengelernt hatte. Damals war er noch nicht der Sheriff der Stadt gewesen, hatte aber dennoch die Führung inne gehabt. Ein weiterer Indikator für die Führungspersönlichkeit dieses Mannes. In die richtigen Bahnen gelenkt, war das genau was die Verborgenen hier brauchten.
Konzentrier dich du Schwachkopf... und mach verdammt noch mal endlich deine Augen auf.
Auf Geheiß seiner inneren Stimme, riss er die Lider seiner fahlen, gräulichen Augen absurd weit auseinander. Sein Sprachgebrauch hatte sich nicht nur verbal an die etwas herbere Ausdrucksweise des Brujah angepasst, um diesen empathisch für sich einzunehmen, sondern machte scheinbar auch vor seiner Gedankenwelt nicht halt. Trotz seiner rüden Eigenansprache gab es aber einen wahren Kern. Es hätte wohl keinen Sinn gemacht weiter mit geschlossenen Augen und zusammengekauert im Eingangsbereich zu hocken.
Der Mittelgang des Kirchenschiffs lag vor ihm. düster melanchonisch ächzte das dunkle Holz der Kirchenbänke rechts und links von ihm, gebogen durch die Last der Jahre und unzähligen bußfertigen Knien. Weihrauch zog in wabernden Schwaden durch die Luft und dunkles Zwielicht glänzte verspielt auf den Gemälden. Einen Tick zu schnell und hektisch wandte er sich zur Seite, als sein Blick am Ende des Ganges auf den Altar gefallen war. Wäre sein Blick nur wenig weiter hinauf gewandert, hätte er das riesige Kreuz direkt angestarrt, auf dem das in Holz geschnitzte Antlitz des Heilandes mit unendlichem Bedauern auf ihn hinab blickte. Ohne sich noch einmal umzusehen schlurfte er hinüber zur Sakristei. Wenn sie nichts aufhielt, würde er dort an das Loch hinab in die Unterwelt herantreten.