[03.05.] Tiefer in den Abgrund...

Andrew lächelte leise, legte die Fingerspitzen aneinander und wartete im Hammer.
Die Kundschaft ließ ihn kalt und machte größtenteils einen großen Bogen um den alten, konservativ und altmodisch gekleideten Herren, den diese beeindruckende Aura zu umgeben schien.

Er saß in einer Ecke des Hammer an einem Tisch, wie üblich einen Kristallbecher mit Blut vor sich.

Er sah auf die Uhr...

Nina wird bald kommen...

Um 21:55 Uhr betritt Nina das Black Hammer. Die Türsteher hatten sie ohne Murren und Knurren herein gelassen und noch nichtmal eine Unqualifizierte Bemerkung gemacht, was sie sehr überraschte. So stand sie an der Theke und sah sich nach Andrew um. Der erste Blick genügte um ausfindig zu machen, und dass obwohl ihr die sicht auf ihn von zwei Metallern verspärt wurde. Sie konnte quasi seine Anwesenheit spühren. So ging sie zu dem Tisch an dem er saß hinüber.

" Guter Abend, Herr Cherieur. Darf ich mich setzen? "

Sie wollte ja nichts falsch machen und achtete auf extrem gutes Benehmen. Etwas zu gut für das Hammer, aber bestimmt noch nicht gut genug für Andrew, hatte sie zumindest das Gefühl.

Andrew lächelte erfreut. Erhob sich, breitete die Hände aus.

"Nina, schön dass du kommen konntest!"

Was für ein Widerspruch zu dem so beherrschenden Tonfall gestern Abend!

"Setz dich doch, meine Liebe."
Andrew deutete auf den freien Stuhl am Tisch. Lächelte immer noch. Ja, heute sollte sich Nina in seiner Zuneigung sonnen - vorerst zumindest. Und um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen:
"Nenn mich bitte Andrew, Nina."

Was gutes Benehmen angeht... nun, nicht schlecht... wir können daran arbeiten und mehr daraus machen... wenn der Tag deiner Vorstellung kommt, wirst du es brauchen, Kleine!

"Wie war dein Tag, Nina?"

So weit Frickendale berichtet hat, hat sie nichts auffälliges unternommen... gut...

Nina legte auch ein freundliches und charmantes Lächeln auf. Als Andrew ihr den Platz anbot, setzte sie sich auch auf diesen. Sie war heute nicht sonderlich auffallend gekleidet. Eine Jeansbaggy, ein schwarzes Top und ihre schwarz-weißen Vans. Ihre Augen hatte sie etwas getont, aber nicht so extrem wie sonst. Make-up und so ein Zeug wahren noch nie ihr fall und dementsprechend nicht vorhanden.

" Andrew, stört es sie wenn ich rauche? "

Fragte sie, bevor sie anfig in ihrer Hosentasche zu kramen.

" Mein Tag? Nun... ich habe bis vorhin geschlafen. Da ich nich auf der Uni angenommen wurde und zur Zeit auch ohne Job bin, habe ich viel Zeit. Ich hab also den ganzen Tag geschlafen und bin seit acht Uhr erst wach. Da habe ich lediglich 'versucht' einbisschen Music zu machen. "

Sie versuchte es mit ein bisschen Ironie und Witz herüber zu bringen.

Andrew lachte kurz wohlklingend auf.

Nina's Frage hatte er mit einem lächelnden Kopfschütteln abgetan.
Ich kann ja nicht mehr daran sterben... und du nun erst mal auch nicht, mein Kind.

Wortlos reichte er ihr mit einem kleinen Druck-Gas-Sturmfeuerzeug mit winziger, blauer Flamme Feuer.

"So, Musik also... Maria hat das erwähnt."
Nein, hat sie nicht, aber das tut nichts zur Sache und du freust dich, dass ich es sage...
"Was die Universität angeht, wir werden sehen."
Wenn du dich als würdig erweist, kannst du gerne dort studieren... wenn du noch das Verlangen danach hast...
"Und auch in Bezug auf einen Job kann ich dir helfen, aber immer der Reihe nach...

Wie würde es dir gefallen, hier im Hammer zu arbeiten?"

Du wärst die ganze Zeit in meiner Nähe, Kind...

"Nicht ab sofort, das ist klar, aber in einigen Tagen wird hier der einstige Betrieb wieder aufgenommen. Es wird dann eine Weile lang sehr viel zu tun geben. Ich kann also jede helfende Hand gebrauchen..."

Wieder dieses freundliche Lächeln.

Sie schaute etwas verwundert, freute sich aber innerlich, als sie erfuhr, dass Maria über sie geredet hatte und Andrew es für mehr oder weniger wichtig empfunden hat, um es sich zu merken.

" Hat sie? Cool.
... was die Uni angeht... naja... soviel Lust hab ich darauf auch nich mehr, aber das mit dem Job hört sich gut an. Dann hab ich wenigstens was zutun. "

Sie grinste übers ganze Gesicht. Ein Job währe genau das richtige, um ihre Langeweile zu bekämpfen. Und ihr 'Taschengeld' konnte sie auch noch etwas aufbessern.

" Ich bin dabei. Wann soll ich dann anfangen? Und von wieviel bis wieviel Uhr würde ich dann Arbeiteun und als was..."

Nina amtete einmal tief ein und aus. Irgendwie verfiehl sie immer in den selben Redeschwall, mit dem sie Andrew nicht überfallen wollte. In zukunft musste sie da besser drauf achten.

"Am besten, ich zeige dir das ganze hier einmal..."

Andrew erhob sich und deutete Nina an, es ihm gleich zu tun. Würdevoll schritt er zwischen den mehr oder weniger wild aussehenden Metallern - das Spektrum reichte von pickeligen Informatik Studenten bis hin zu gewalttätig blickenden Biker-Gangs - auf die Theke zu.
Der Keeper nickte Andrew nur wissend zu. Höflich. Auf Korrektheit bedacht.

"Hier an der Theke können wir natürlich immer Hilfe gebrauchen. Eventuell ist auch einmal eine Bedienung nötig, du weißt ja, wie du dich den Gästen hier gegenüber zu verhalten hast... Ich habe mir sagen lassen, dass trotz all dem martialischen Getue diese... Leute..."
Andrew hatte Menschen sagen wollen
"mehr oder weniger ungefährlich sind. Solltest du einmal Schwierigkeiten bekommen, ist stets die Security zur Stelle. Von mir selbst natürlich ganz zu schweigen."

Wieder ein Winken, ihm zu folgen.

"Hier die Treppe herunter geht es in den Keller, dort werden die meisten Getränke gelagert." Und nicht nur das... auch die Blutreserven werden hier hin kommen und ich selbst werde meine private Zuflucht hier einrichten...

"Wie gesagt, das ist alles noch nciht vollkommen durchorganisiert... das Hammer gehört mir erst seit kurzem...

Ach ja, und nun noch der erste Stock!"

Andrew führte NIna über eine Treppe nach oben. Dort schien es mehrere Zimmer zu geben, die schon fast einen Hauch von 'Hotel' hatten. Er öffnete eines davon. Zu Tage kam ein vielleicht 8 auf 10 Meter großes Zimmer mit seperatem Bad, ein riesiger Fernseher stand an einer Wand, ein breites Doppelbett an einer anderen. Der Ausblick war trotz der etwas... abgelegenen Lage... des Hammer nicht unschön.

"Wenn du willst, kann das hier dein Zimmer werden, Nina..."

Leise und unauffällig schloss Andrew die Tür hinter den Beiden...

Nina sah sich alles genau an um spätere Fehler zu vermeiden.
Als sie dann in den ersten Stock kamen, sah Nina sich in dem Zimmer genauer um. Es war nett. Nicht so schön, groß und gut eingerichtet wie ihre momentane Wohnung, aber durchaus gemütlich. Es könnte ihr hier auch gefallen, allerdings müssten dann kleine Veränderungen vorgenommen werden.

" Es is nett. Könnte mir gefallen. Aber... ich wohne doch lediglich 10 Minuten vom Hammer weg. Muss ich da echt umzeihen? "

Sie sah Andrew habei nur mit einem Auge an. Mit dem Anderen wanderte sie weiter durch den Raum. So bemerkte sie auch nciht, dass Andrew die Tür geschloßen hatte.

"Du musst nicht unbedingt umziehen."

Du WIRST umziehen, sobald ich es auch nur wünsche, Kleines!

Aber das hat noch Zeit...

"Nein, es wird dich keiner zwingen."

Du wirst das alles ganz von alleine machen, Menschlein...



Andrew betrachtete Nina eingehend.

"Wie fühlst du dich heute, Nina?"

Schon wieder Durst? Oder nur die Euphorie, von Vampirblut getrunken zu haben?

" Dann is gut. Meine Wohnung is nämlich recht hübsch.
...ach ja... mir geht es recht gut. Okay, etwas aufgedreht seit gestern Abend, aber ansonsten. Im vergleich zu den letzten Nächten ist es heute recht erholsam. "

Dabei dachte sie an marcos Beerdigung und an das 'Treffen' mit Martin. Und als wenn das nicht reichen würde, hat sie sich auch noch dazu bereit erklärt, mit diesem 'Monster' Martin mehr oder weniger Hand in Hand arbeiten.

Für Marco!!!

Andrew betrachtete Nina genau.

"Was quält dich? Dir ist doch irgend etwas unangenehm?"

" Ach. Geht schon. Musste nur an neulich denken. Das war nich so nen tolles Erlebnis, aber es geht schon wieder. "

Sie glitt sich mit der Hand über die Stirn um sicher zu gehen, dass auch keine Beule vorhanden war. Vergebens! Auf ihrer Stirn erfühlte sie ein wunderschönes, ncht all zu großes Horn.

Na warte! Das kriegst du wieder du Ratte!!! Denk mal nich, das ich schiss vor dir hab, nur weil du nen Vampir bist! Ich hab auch meine Tricks...

Intensiv beobachtete Andrew Nina, konnte aber ihre Gedanken nicht ergründen.

"Ich hoffe, es war nichts schlimmes. Wenn ich dir helfen kann..."

Er nickte freundlich.
Dann wurde er wieder ernst.

"Was hast du seit gestern für neue Fragen? Was willst du lernen? Oder soll ich einfach weiter erzählen?"

" Es geht schon. Werd' mich allein darum kümmern. Nix wildes.
...
Neue Fragen? "

Wiederholte sie ihn.

" Eigentlich nich. "

Sie verdrehte leicht die Augen. Es war doch schon recht viel, was sie wusste und sich zu merken hatte, aber anscheinend noch nicht alles und schließlich hatte sie es sich ja selbst ausgesucht.

Na dann... Augen zu und durch!

" Aber wenn es ihnen nix ausmachen würde, würde ich gerne noch ein bisschen hören. "

Ihre ganze Aufmerksamkeit gehörte wieder Andrew.

Gut, denn...

Andrew setzte an zu sprechen.

"Nina, du weißt nun also, dass es Vampire gibt, dass sie nicht unbedingt wie die Monster im Film reagieren und sie die Straßen dieser und so gut wie aller anderer Städte unsicher machen.
Zumindest Nachts.

Wie du dir denken kannst, ist Sonnenlicht tödlich. DIESES KLischee stimmt."

Das sollte genug Information sein, wie sie mich beseitigen kann...

"Die Vampire sind in eine sehr starre, aber vielleicht auch sichere Gesellschaftsform gebunden, zumindest die meisten von uns. Sie ist in etwas vergleichbar mit dem feudalen System des Mittelalters: In jeder Stadt gibt es einen Prinzen, oder wie hier in dessen Abwesenheit einen Seneschall, der über die Stadt herrscht und nahezu uneingeschränkte Macht hat.
Vergiss, was du über Menschenrechte weißt, es gibt die 10 Traditionen der Maskerade, wer diese nicht hält, muss mit dem Tode rechnen... wenn er Glück hat, mit einer etwas milderen Strafe.

Eines dieser Gesetzte besagt, dass jeder Vampir für seine Kinder und Ghoule verantwortlich ist. DU bist mein Ghoul. Egal wie sich das für dich anhören mag. Ich bin für dich verantwortlich. Das schützt dich persönlich vor einer Bestrafung. So lange du nicht vorgestellt wurdest bist du aber auch gleichzeitig in dieser Gesellschaft nichts wert. Ich bitte dich also, mir zu vertrauen und langsam, Schritt für Schritt, deinen Weg in dein neues Leben zu gehen..."

Andrew lehnte sich zurück und bedachte seine Worte. Sie waren vielleicht voreilig, aber andererseits... er konnte Nina jederzeit dazu zwingen, zu tun, was er wollte... aber so hatte es fast schon einen grö0eren Reiz.

"Es mag für dich vielleicht alles recht ungewöhlich klingen, aber das Problem ist, dass du nun, da du davon weißt, nicht mehr heraus kommst... jedenfalls nicht, ohne dein Leben zu verlieren... es gibt viele Vampire, die dich für dein Wissen am liebsten töten würden... und ich bin im Moment der einzige, der dich wirklich schützen kann...

Martin und Carola sind vielleicht ganz nett, aber nur Martin ist stark genug, deinen Schutz zu gewährleisten... wenn er denn will, so richtig traue ich ihm immer noch nicht...

Carola ist das, was wir ein Kücken nennen... gerade ein mal 2 Jahre tod und weiß immer noch nicht genug über das Vampir-Dasein, um sich aus Ärger herauszuhalten...

Doch nun zu dir und den Veränderungen, die du durchmachen wirst...

Geh zu diesem Schrank und hebe ihn an!"

Der Tonfall war schon fast ein Befehl...

Out of Character

NIna hat Stärke °

Nina sah den Schrank an, der fast einen Meter größer als sie war.

" Den? "
Fragte sie misstrauisch.
" Das schaffe ich nie. Tut mir leid. "

Sie fühlte sich schlecht. Richtig elendig und unfähig, da sie es nie schaffen würde. Innerlich hoffte sie, das Andrew es nicht schlimm finden wurde, aber irgendetwas in ihr behauptete das Gegenteil.

"Du sollst ihn nicht heben, sondern nur anheben, Nina.

Früher hättest du das nicht geschafft. Tu es.


Bitte."

Andrew's Worte waren sanft... noch!

Ok...tu ich ihm den Gefallen und versuch es wenigstens mal...

" Okay, ich versuchs... "

Sie ging zu dem Schrank, fasste ihn an den Seiten an, atmete tief ein und hielt die Luft an, während sie versuchte den Schrank anzuheben.