[03.05.08] Keep it rollin'

Grinsekind

Antonin Philippe Tesnos
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22. Juni 2005
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Fabian war durch den Hintereingang -auch bekannt als VIP-Eingang- ins Black Hammer gekommen und durch einen der versteckten Gänge tauchte er irgendwann hinter dem Mischpult auf. Er hatte seinen Tasche mit Platten und zwei Effektgeräten dabei, mehr benötigte er heute nicht. Er wollte ein minimales Set aufbauen, passend zu seiner neuesten CD. Das dazu sogar passend im ab-18-Berreich Portishead aufgelegt wurde, konnte er ja nicht ahnen.

Der Brujah sah von der Ecke aus zu dem DJ, der gerade auflegte. Minimalistischer Techno. Ganz tanzbar aber ein wenig langweilig. Zumindest auf Dauer. Wenn man jedoch ein paar bunte Pillen intus hatte, sah das schon wieder anders aus, den dann war der Beat genau richtig um im Raum zu verschwinden und das eigene Ego aufzulösen.
Er stellte die Tasche neben das Pult und nickte dem auflegenden DJ kurz zu. Dieser lachte ihn an und wandte sich dann wieder den Turntabels zu, den Kopfhörer zwischen Schulter und Ohr geklemmt.

Mit verschränkten Armen an die Wand gelehnt beobachtete der Brujah die tanzende Menge und wartete ab bis er an der Reihe war. Die Menschen hüpften auf und ab und wackelten energisch mit den Armen. Viele hatten die Augen geschlossen, manche standen nur herum und hatten einen Drink in der Hand. Aber es schien als hätte der DJ die Menge im Griff.

Nach einer Weile jedoch nickte der DJ ihm zu und brüllte ihm etwas entgegen. Fabian nickte auch und zog eine erste Platte heraus. Er wollte die Menge langsam überleiten zu gebrochenen Beats, daher wählte er einen Titel, der passte, die Sache aber ironisch anpackte.
Nachdem er den Song in die richtige Geschwindigkeit der gerade laufenden Platte gemischt hatte, bedankte er sich kurz bei dem DJ, der gerade gespielt hatte und zog dann sein Korg Kaosspad heraus, um es an den Mixer anzuschließen. Danach stöpselte er seine Kopfhörer ein und zog eine neue Platte heraus, ebenfalls langsamer Breakbeat. Nachdem er diese Platte mit eingemischt hatte, schloss er letztendlich noch seinen Laptop an und öffnete das Mischprogramm sowie ein externes virtuelles Sampleprogramm.

Nachdem er die Vorbereitungen abgeschlossen hatte,lies er seinen Blick über die Menge schweifen, die scheinbar noch nicht einmal registriert hatte, das inzwischen ein anderer DJ auflegte. Um dem nachzuhelfen kniete sich der Brujah vor seine Plattencase und suchte nach einer ganz speziellen LP. Als er the Rolling Stones und die richtige Seite gefunden hattelegte er sie auf die Drehscheibe und knipste die Rotation an. Den Regler umgeschaltet, so das die Schallplatte auf dem Kopfhörerkanal gelegt war, begann er die Scheibe so hinzudrehen, dass der Rhythmus auf den bisherigen Beat passte. Als er dies geschafft hatte, ging er schnell zum Computer und begann die Liedzeile 'you can't always get what you want' vom gleichnamigen Song einzufangen und zu loopen. Das geloopte Sampel legte er auf einen der Audiokanäle und begann es ein wenig zu bearbeiten, so das die Stimme klar heraushörbar war, die rhythmusgebende Trommel jedoch nicht. Dann befreite er die Schallplatte wieder aus dem Loop und begann langsam die Überleitung zu beginnen, indem er den Fader von rechts nach links schob. Das Intro des Songs war hörbar.
Fabian griff zu dem Kaosspad und begann das Intro manuel zu verändern. Er begann einige Parameter mit dem Finger über dem Pad zu verziehen und sie dann durch die Holdfunktion einzufrieren, wenn er den gewünschten Effekt ereicht hatte.

Zufrieden griff er wieder nach den Kopfhörern und griff erneut nach einer Platte mixte sie ein paar BPM zu langsam, loopte die ersten Beats erneut mit dem virtuellen Mixer und glich das vorher aufgenommene Sampel an den Beat an. Nachdem beides angeglichen war entlies er die Platte aus ihrem Loop und wartete bis zum ersten Break.
Als der Break mit dem Voicesample wieder in den Beat wechselte, spielte er dazu den aufgenommen Loop. Das Endprodukt war dem DJ sogar ein Grinsen wert. Mit nickendem Kopf drehte er kurz an einem knopf am Mixer um einen Effekt auszuwählen und schaltete ihn gleich darauf zu, den Valueknopf dabei stark drehend.
Danach schaltete er den Effekt wieder aus und hüpfte mit nickendem Kopf zu seinen Platten.

Er zog eine seiner eigenen heraus und mischte sie in den Beat. Er fuhr die Lautstärke des Roiling Stones Sampels herunter, bis es am Nullpunkt angelangt war und lies dann die erste Platte schneller und schneller werden. Als er einen Höhepuntk erreicht hatte, drehte er sie auf dem Plattenteller zum Rewind.
Die Menge gröhlte. Jetzt lies er seine eigene Platte anlaufen, auf halber Geschwindigkeit, so dass die pumpenden Beats plötzlich ganz anders klangen. Dazu veränderte er die Bassläufe an seinem Kaosspad so, dass sie noch dumpfer klangen und der Snarebeat wurde durch eine Veränderung der Algorithmuskurve flacher gedrückt.
So entlies Fabian den Beat wieder die Menge und begann selbst hinter dem Mischpult zu tanzen, nur um nach kurrzer Zeit nach einer weiteren Platte zu greifen. Das Ganze war schon recht langsam -zumindest für seine Verhältnisse- doch später wollte er noch langsamer werden und sich dann wirklich Trip-Hop-Beats zuwenden. Dafür hatte er auch den Laptop mitgebracht, mit dem er viele der Platten manipulieren wollte. Er hatte extra ein paar jazzige LPs dabei.
 
AW: [03.05.08] Keep it rollin'

Irgendwann hatte Fabian sein Set durch. Es war ein kurzes Set gewesen, all zu viel Platz war in der Tasche nicht, doch trotzdem war er zufrieden. Und die Menge schien es ebenso zu sehen. Doch alles gute hatte einmal ein Ende und so verabschiedete sich der Marquis mit einer formvollendeten Verbeugung vor den Tanzenden. Dass ihm dies sehr leicht fiel, als Mitglied einer Gesellschaft, die immer noch diese Respektsbekundungen benutze konnte ja niemand ahnen.

Und schon betrat ein neuer DJ das Pult und die Nacht ging weiter, bis zum Morgengrauen. Im Hammer rollte der Rubbel und Fabian war Teil davon. Wieder einmal wurde ihm klar, wie stark Fabian mit dieser Stadt verbunden war. Er war sich bewusst warum er das Tat was er tat. Jenny würde es vielleicht Verrat an Idealen oder Ideen nennen, doch letztendlich war er nie Anarch gewesen. Und das hatte sie sicherlich auch gewusst. Vielleicht hatte sie es nicht realisiert, aber er zumindest hatte es nie verborgen.

Am ende stimmten die ganzen Klischees, die sich in den Köpfen der Einwohner Finstertals festgesetzt hatten eben doch. Fabian war lediglich an seinem Spass interessiert und ihm ging es alleine darum seine Langeweile zu vertreiben. Wenn auch jetzt noch ein weiteres Ziel dazu gekommen war, und zwar zu überleben. Wahrscheinlich war er einfach gereift, in die Camarilla hineingewachsen, oder hineingepresst worden. Vielleicht waren die Aktionen der vergangenen Nächte einfach nur rebellische Jugendsünden?
Wie auch immer, wer ihn jetzt gesehen hatte, hatte ihn in seinem Element gesehen.

Der Brujah schulterte die schwere DJ-Tasche und trat in den Gang, der direkt hinter dem Pult endete. Dort ging er ein paar Schritte und wollte gerade einen seperaten Zugang, der hinter die Bar im Elektrobereich führte, nehmen, als er von einem der Securitys und zwei junger Damen überascht wurde. Die Frauen schienen mit dem Security zu streiten und dieser versuchte alles mögliche um sie zu beruhigen. Scheinbar ging es darum Backstage zu gelangen um DJdeSade zu besuchen.
Fabian grinste so breit wie er lange nicht mehr gegrinst hatte.
Er näherte sich dem Trio und wand dann das Wort an den Türsteher.
"Schon in Ordnung, lass den Mädels ruhig ein bisschen Spass."
Der Security sah ihm in die Augen und hatte einen Ausdruck im Blick, der wohl soviel sagte wie 'Bist du völlig durchgeknallt, wenn das mein Chef erfährt fliegen wir beide raus', doch schon hatte Fabian die Gruppe mit seiner Präsenz eigenfangen.
"Wir versprechen auch nicht zu viel Lärm zu machen."
Das grinsen wurde breiter und fast konnte man meinen der alte Fabian war zurück. Das lag sicher daran, dass der DJ gerade aufgelegt hatte und bester Laune war, all die Sorgen und all die bösen Dinge waren vergessen. Nunja, fast zumindest.
Der Security nickte nur und ging wieder zurück in den Tanzbereich. Die zwei Damen kicherten und winkten ihm hinterher.
"Bis später Loooser..."
Sie gingen die wenigen Schritte auf Fabian zu und die Eine warf sich ihm sofort um den Hals.
"Das war echt richtig cool. So richtig hardcore aber eben chillig."
Wenn Fabian nicht schon das Blut riechen konnte, und die Situation allgemein so komisch finden würde, hätte er sich nach diesem Kommentar sofort jemand anders gesucht. Aber einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul, richtig?
Von daher lies er die Tasche auf den Boden gleiten und griff mit einem Arm um diejenige, die sich an ihn angeschmiegt hatte.
"Danke, ist nett ein wenig Resonanz von den eigentlichen Hauptpersonen zu bekommen."
Er lächelte breit und einnehmend.
"Was haltet ihr davon, wir ziehen uns in einen Bereich zurück, der ein wenig abgelegen ist und dann unterhalten wir uns über den Abend."
"Yeah, das wäre suuuper deSade."
Die wussten wahrscheinlich nicht einmal wie er mit richtigem Namen hieß. Aber das war auch nicht wichtig. Gerade sah Fabian in ihnen sowieso nicht mehr als lebendige Blutkonserven, die nur darauf warteten getrunken zu werden. Er konnte die warme Flüssigkeit förmlich auf den Lippen spüren.
Er führte die Damen in den Ab-18 Berreich und würde sich intensiv mit ihnen beschäftigen.

Out of Character
So, damit hier Mal wieder alle Regler auf Maximum geschoben werden:
Blut +5
Willenskraft (Zelebrant) +1 (wobei das sowieso voll sein sollte)
Hoffe das geht so in Ordnung
 
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