[01.06.06] Flughafen

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Sie beugte sich sehr leicht nach vorne, stützte den Ellenbogen auf dem Oberschenkel auf und das Kinn, verschwand in der Handinnenfläche, als sie die Stadt betrachtete und unbewusst versuchte, die Laternen zu zählen, welche an ihr, vorbei zogen. Sie wusste doch, was sie wollte, nur war das Ziel schwer zu erreichen, eigentlich unnahbar, verdammt. Kurz regte sie den Kopf, schaute durch den Rückspiegel auf Ernest, dessen Gesicht. Studierend, musternd und analysierend.
Eigentlich, ist er auf den ersten Eindruck ja, recht nett, man wird sehen, was einen erwartet, wer da noch so im Gildehaus kraucht oder krabbelt, sowie kniet.
„Sir Gellar?“
Fragend, leise und nachdenklich. Eine Pause folgte, als sie kurz blinzelte, welch menschliche Geste, nahezu überflüssig, aber leider irgendwo – eine Gewohnheit.
„Ihr habt davon gesprochen, dass wir eine ‚lange’ Zeit mit einander verbringen.. als was darf ich Euch nun betrachten? Als Lehrmeister, Mentor, als Sire oder doch als einen älteren Clansbruder? Dürfte ich auch erfahren, wer der Gildehausleiter ist und wer Primogen? Vielleicht auch Prinz?“ Mindestens, war sie irgendwo neugierig, Celso hat sicherlich einige Namen erwähnt, aber wahrscheinlich hatte sie ihm mal wieder nur halb zugehört.
 
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Ernests nickte verständnisvoll- das Problem nur mit Halbwissen losgeschickt zu werden war ihm mittlerweile einigermassen vertraut:"Unser Primogen honorablé ist Professor Johardo, er wurde kürzlich zum Lord von Warschau ernannt und ist- wenn sie mir die Bemerkung gestatten- ein über alle Maßen fähiger Magus. Ich vertraue ihm blind, ebenso wie Magus Thorson, meinem Erzeuger. Magus Thorsons Spezialgebiet ist der Schamanismus und das Beschwören von Geistern, aber falls die darüber näheres wissen wollen, fragen sie ihn am besten selbst- mein Wissen ist ein wenig kümmerlich was dieses Thema angeht. Er hat den 5ten Rang der Zirkel der Mysteries inne. Regent des Gildehauses ist, seitdem der Professor urprünglich nach Warschau abgeordert war Mr. Domingez, er befindet sich derzeit nicht in der Stadt..." ...und so Gott will, bleibt das auch so!, fügte er in einer kurzen Gedankenpause hinzu. Sein Aufeinandertreffen mit dem neuen Regenten war kurz und heftig gewesen und man hatte im beiderseitigen Einverständniss beschlossen sich nicht riechen zu können.
"Dann gibt es noch Magus Hellscher, adeptus primii orbi, der sich seit knapp two weeks in Finstertal aufhält. Er kennt sich gut mit Computern aus und ist quite fleissig und höflich... ich glaub, er wird eine Bereicherung sein, wenn er erst einmal auftaut. Miss von Greif ist ebenfalls eine junge Novizin und ganz reizend, aber sie dürfte bereits ihre Sachen packen und sich für ihren Flug zurück nach Warschau bereit machen. Sie hätten sie sicherlich gemocht!"

Es war kaum zu überhören, dass Ernests Verhältniss zu seinem Clan sehr harmonisch war.
"Mein voller Name lautet Ernest Jacob of Gellar V., I´ve been recently degraded to zum adeptus quarti orbi und bin einer der Hüter der Elysien dieser Stadt...", es fiel Ernest fiel leichter den Umstand zuzugeben, dass er degradiert worden war, als den, dass er mit seinen gerade mal 2 Jahren als Untoter und wenigen Tagen als Ghul einen wahrlich kometenhaften Aufstieg hingelegt hatte. Vielleicht fürchtete er aber auch nur, Alexis könnte ihn dann weniger ernst nehmen.
"Ich kann noch nicht sagen wie genau unsere Zusammenarbeit aussehen wird, aber voraussichtlich werde zumindest ich es sein, der sie im Pfad der Bewegung durch den Geist unterweist... all further entscheidet der Professor!"

"Der Prinz dieser Stadt...", fuhr Ernest in seinen Ausführungen fort:"Ist Prinz Oliver Buchet vom Clan Toreador und ebenso wie über den Professor kann ich auch über ihn nichts schlechtes sagen. Er ist ein gütiger und weiser Mann und ich glaube, wir können alle froh sein, dass wir ihn haben, sein Stellvertreter und Seneschall ist der Maler, ebenfalls vom Clan Toreador und auch er geniesst hohes Ansehen. Sheriff der Domäne ist Cat...", er lächelte versonnen:"...ich will nichts böses über sie hören!", er lachte warm- offenbar mochte er sie besonders, aber wie es schien wurde der Engländer ohnehin schnell warm mit Leuten.

"Ansonsten... wenn sie meine Meinung dazu interessiert- ich glaube, dadurch, dass diese Stadt immer wieder Gefahren von außen ausgesetzt war, sind wir ziemlich eng zusammengerückt..."
 
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Ein Lord, ein Primus? Oh… oh… oh!
Nun ja, sie hatte sich mit der ‚Pyramide’ der Tremere aus einander gesetzt, konnte den Titel ‚Lord’ und ebenfalls seinen Titel, einordnen.
Bewegung durch den Geist.. mich interessiert doch was anderes – nur nicht dieser Pfad. Es gibt andere – andere, die viel interessanter sind.
Irgendwo wäre es Alexis wohl lieber, einen anderen Pfad noch zulernen. Ihr Primärpfad war interessant und wurde in den höheren Stufen, sogar noch interessanter und effektiver. Nur – irgendwie schien sie da wohl ja nicht drum herum zukommen.
Vampire, die fliegen – man kann es ja mit dem Sinnbild, auch übertreiben.
Wieder ein sehr sachtes Blinzeln, als sie Ernest im Spiegel betrachtete, auf seine Lippenbewegungen achtete und mindestens im Moment, war sie doch sehr auf ihn konzentriert und fixiert.
„Alexis Madison Fillmore, Novizin von Haus und Clan Tremere, Child von Haus und Clan Tremere. Und falls Sie.. Sir Gellar, noch etwas wissen möchten, so bin ich doch gerne bereit, etwas von mir preis zugeben.“
Murmelnd, ein wenig Höflichkeit, Etikette – da er sich doch die Mühe macht, ihre Fragen zu beantworten.
Vielleicht, kommt sie doch mit ihm klar, sie würde sehen, wie er sich verhält, dann würde sie reagieren. Zu mindestens schien sie nicht all zu stur, oder abweisend. Sie hatte ihm durchaus gelauscht, würde sich sicherlich die Informationen merken um sie vielleicht später, zu beherzigen. Zu mindestens dann, wenn sie vor dem Lord knien wird. Gut – zuwissen. Hm, andererseits, hoffentlich macht ihr Ernest ‚klar’, wen sie da vor sich hatte, irgendein Handzeichen oder mildes Nicken, ein Augenlidaufschlag?!
„Danke.. Sir..“ Leicht lächelnd, aber irgendwie ehrlich.
 
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"Ist kein Thema...", murmelte der Engländer milde:"Wir sitzen doch alle im selben Boot!", er lachte leise:"Machen wir uns nichts vor... wenn wir erstmal 500 Jahre gelebt haben, dann werden wir vermutlich auch anders über uns kleine Kücken denken! Ich will ehrlich sein, Mrs. Fillmore- ich werde nächsten Monat 40 und ich wunder mich schon jetzt now and then über die Jugend! Gehen sie einfach auf die Knie, seien sie die paar Minuten awfully höflich und sie werden sehen, dass man sie schnell wieder vergisst. Mein Kindermädchen hat immer gesagt, dass freundlich zu sein genau so schwierig ist wie unfreundlich aber mehr Spass macht! Und wenn ihnen jemand dumm kommt schlucken sie es runter und kommen am besten zu mir, alright?"
Offenbar war dies Ernests Wort zum Sonntag gewesen.
 
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"Alright, Sir Gellar."
Er ist mittlerweile, 20 mal älter als ich. In 20 Jahren, ist er immer noch, 3 mal so alt wie ich und in 40 Jahren, ist er doppelt so alt. Wow, na hoffentlich wird man nicht all zuschnell alt..
Sie lehnte sich wieder zurück, blinzelte kurz und wendete wieder den Blick, der an ihr vorbei rauschenden Stadt zu.
Irgendwo war sie auch gespannt, wo der Gildehaus lag, wie es dort aussah, wie die Bibliothek dort aussah und ob sie doch ein ruhiges Zimmer, für sich alleine bekam.
 
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Out of Character
Die Rechnung muss ich nicht verstehen, oder? *g*


Bald wurden die anderen Verkehrsteilnehmer seltener und der schwere Rolls Royce näherte sich dem Hafenviertel, Ernest hatte irgendwann das Radio eingeschaltet und liess sich von der "World Wide Rock Show" auf BFBS beschallen, während er zwischendurch dann und wann ein wenig Konversation versuchte. Woher sie komme, wollte er wissen und wie alt sie sei- was sie bisher so gemacht, ob studiert, ob gearbeitet hatte. Belangloses Geplänkel und er bohrte auch nicht weiter nach, falls sie irgendetwas abzublocken schien.

Bald näherten sie sich einem rohen, freistehenden Industriebau und ohne, dass Ernest seine Hände vom Lenkrad genommen hätte hob sich ein massiv wirkendes Rolltor um den Luxuswagen passieren zu lassen.

Ziel der Reise war eine geräumige Garage in der neben mehreren alten Chauffeurslimousinen und einem überaus gepflegten Bentley noch etwas parkte was die neue Novizin entfernt an das Batmobil erinnerte.

"Kommen sie!", sprach der Engländer aufmunternd als er Alexis die Türe zum aussteigen öffnete: "Wir sehen mal wer alles da ist!"

Out of Character
 
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