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- 9. Februar 2003
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Eine der Seitentüren die in die heiligen Räume der Villa führen öffnete sich plötzlich und Romero trat daraus hervor. Mit lauter, befehlsgewohnter Stimme bat er sich unter den anwesenden Gästen Ruhe aus.
"Meine sehr veehrten Damen und Herren, liebe Gäste und sonstigen Besucher. Es ist mir eine große Freude und noch größere Ehre ihnen allen die Ankunft seiner Exzellenz Prinz Buchet von Finstertal und Burgh, Ahn des ehrwürdigen Clans der Toreador und weltweit gefeierter Künstler und Mäzen anzukündigen. Erheben sie also mit mir das Glas auf den Bräutigam und Ausrichter des heutigen Abends. Für uns alle und zum Wohle der Stadt. Auf Finstertal und seine wunderbaren Bewohner!"
Nach dieser protzigen aber denoch nicht ungewöhnlichen Ansprache erhob der Ghul sein Glas, offensichtlich ebenfalls Blut und wartete das alle Gäste es ihm gleichtaten, dann leerte er das zähflüssige Getränk in einem Zug.
Augenblicke später trat aus einem anderen, unerwarteten Teil des Hauses der Prinz persönlich an die Öffentlichkeit. Er trug einen schneeweißen Frack. Einziger Farbtupfer an diesem makellosen, ja fast strahlenden Outfit war ein blutrote Fliege die seltsam ansprechend das Gesamtbild abrundete. Der alte Toreador wartete geduldig bis auch der letzte seiner Gäste seiner Anwesenheit gewahr wurde und zudem ebenfalls absolute Ruhe eingekehrt war. Dann sprach auch er, bemühte sich aber im Gegensatz zu seinem Sklaven keiner sonderlich erhöhten Stimmlage.
"Zu allererst möchte ich mich bei ihnen allen dafür bedanken das sie so zahlreich zu diesem für mich so bedeutenden Augenblick erschienen sind. Ich weiß das es vielen von ihnen nicht leicht gefallen ist, umsomehr erfüllt es mich mit Stolz sie hier zu sehen."
Buchet legte eine der für ihn so bekannten künstlerischen Pausen ein.
"Mir ist bewußt das wir in äußerst schweren Zeiten leben. Die Wölfe haben ihre Demut vergessen und begehren auf, Zacharii weigert sich sein endgültiges Ende zu akzeptieren und quält die Stadt mit seiner unheiligen Präsenz. Dies alles, wie auch alle die anderen Probleme die allein unsere Existenz mit sich bringt, ist mit hinlänglich und bis ins letzte Detail bekannt. Trotzdem möchte ich daran erinnern, dass wir trotz aller Sorgen nicht vergessen dürfen das es in unserem Dasein mehr gibt als den Kampf ums nackte Überleben. Mögen sich unsere Feinde am Blut und der Qual anderer ergötzen, sollen sie den heutigen Abend für Schwäche halten und daraus machen was immer ihnen beliebt.
Wir hier vergessen nicht was es heißt in einer zivilisierten Gesellschaft zu leben. Heute stehen nicht Kampf und Tod im Vordergrund, sondern ein von uns fast vergessenes Gefühl der Liebe. Es mag seltsam anmuten das ausgerechnet ich trotz meiner bewegten Vergangenheit von derartigen Dingen rede. Der ein oder andere mag mir dieses Gefühl sogar absprechen, mir würde es nicht anders gehen.
Lassen sie mich daher bitte eine kurze Geschichte erzählen die meine Sicht der Dinge eventuell ein wenig besser darlegt. Als ich ausgehenden, vorletzten Jahrhundert dem Weg meines Schicksals nach Spanien folgte, wurde ich auf eine wahrhaft wunderbare Schauspielerin aufmerksam. Ihr Name war Magdalena Cruiz und sie war, nein sie ist, für mich seit den ersten Sekunden in der ich sie sah das wundervollste Wesen dem ich je die Ehre hatte zu begegnen. Mich erschütterte der Gedanke eine derart wundervolle Frau altern und sterben sehen zu müssen, daher nahm ich bei mir auf und schenkte ihr von meinem Blut. Wie sie wissen scheute ich mich sehr lange sie endgültig zu einem der unseren zu machen. Ich konnte den Gedanken nicht ertragen sie sterben zu sehen. Also habe ich sie an meiner Seite behalten, habe sie ausgebildet, ihr die Feinheiten unserer Gemeinschaft näher gebracht und mich im Gegenzug an der Wärme ihres Lebens ergötzt."
Nie zuvor hatte der Prinz derart detailiert aus seiner Vergangenheit erzählt, nie zuvor derart viel von sich selber preisgegeben. Heute aber war alles anderes und Buchet sprach jedes einzelne Wort mit hörbarem Stolz.
"Irgendwann aber wurden Gefühle, Nähe und Liebe zu so etwas wie Gewohnheit. Die Zeit verging und ich vergaß was ich an Magdalena hatte. Erst als mir die zu meinem tiefsten Bedauern verstorbene Ventrueprimogena Melissa del'Abricotier den Hof machte, erwachten gewisse Gefühle in mir die ich fast vollkommen vergessen hatte. Als sie uns dann auf diese unausprechlich tragische Weise verließ wurde mir bewußt, dass ich Jahrzehnte mit einer Sehnsucht im Herzen zugebracht hatte die ich dringend füllen musste. Ich tat also das was ich schon vor einer halben Ewigkeit hätte tun sollen, ich hielt bei meiner geliebten Ghul um ihre Hand an und machte sie nur wenig später zu einer der unsren.
Aus diesem Grund sind wir also heute Nacht zusammen gekommen. Heute Nacht feiern wir die Liebe und die Güte in unseren Herzen um morgen wenn der Mond ein weiteres Mal am Himmel steht unseren Feinden mit einem neuen Gefühl der Zusammengehörigkeit entgegenzutreten."
Lächelnd trat der Prinz nun unter seine Gäste. und nur wer von ihnen ein äußerst hohes Talent für Empathie besaß, konnte sehen das sich die Bedeutung seiner bedeutsamen Worte nicht vollständig in seinen Augen wiederspiegelte.
"Meine sehr veehrten Damen und Herren, liebe Gäste und sonstigen Besucher. Es ist mir eine große Freude und noch größere Ehre ihnen allen die Ankunft seiner Exzellenz Prinz Buchet von Finstertal und Burgh, Ahn des ehrwürdigen Clans der Toreador und weltweit gefeierter Künstler und Mäzen anzukündigen. Erheben sie also mit mir das Glas auf den Bräutigam und Ausrichter des heutigen Abends. Für uns alle und zum Wohle der Stadt. Auf Finstertal und seine wunderbaren Bewohner!"
Nach dieser protzigen aber denoch nicht ungewöhnlichen Ansprache erhob der Ghul sein Glas, offensichtlich ebenfalls Blut und wartete das alle Gäste es ihm gleichtaten, dann leerte er das zähflüssige Getränk in einem Zug.
Augenblicke später trat aus einem anderen, unerwarteten Teil des Hauses der Prinz persönlich an die Öffentlichkeit. Er trug einen schneeweißen Frack. Einziger Farbtupfer an diesem makellosen, ja fast strahlenden Outfit war ein blutrote Fliege die seltsam ansprechend das Gesamtbild abrundete. Der alte Toreador wartete geduldig bis auch der letzte seiner Gäste seiner Anwesenheit gewahr wurde und zudem ebenfalls absolute Ruhe eingekehrt war. Dann sprach auch er, bemühte sich aber im Gegensatz zu seinem Sklaven keiner sonderlich erhöhten Stimmlage.
"Zu allererst möchte ich mich bei ihnen allen dafür bedanken das sie so zahlreich zu diesem für mich so bedeutenden Augenblick erschienen sind. Ich weiß das es vielen von ihnen nicht leicht gefallen ist, umsomehr erfüllt es mich mit Stolz sie hier zu sehen."
Buchet legte eine der für ihn so bekannten künstlerischen Pausen ein.
"Mir ist bewußt das wir in äußerst schweren Zeiten leben. Die Wölfe haben ihre Demut vergessen und begehren auf, Zacharii weigert sich sein endgültiges Ende zu akzeptieren und quält die Stadt mit seiner unheiligen Präsenz. Dies alles, wie auch alle die anderen Probleme die allein unsere Existenz mit sich bringt, ist mit hinlänglich und bis ins letzte Detail bekannt. Trotzdem möchte ich daran erinnern, dass wir trotz aller Sorgen nicht vergessen dürfen das es in unserem Dasein mehr gibt als den Kampf ums nackte Überleben. Mögen sich unsere Feinde am Blut und der Qual anderer ergötzen, sollen sie den heutigen Abend für Schwäche halten und daraus machen was immer ihnen beliebt.
Wir hier vergessen nicht was es heißt in einer zivilisierten Gesellschaft zu leben. Heute stehen nicht Kampf und Tod im Vordergrund, sondern ein von uns fast vergessenes Gefühl der Liebe. Es mag seltsam anmuten das ausgerechnet ich trotz meiner bewegten Vergangenheit von derartigen Dingen rede. Der ein oder andere mag mir dieses Gefühl sogar absprechen, mir würde es nicht anders gehen.
Lassen sie mich daher bitte eine kurze Geschichte erzählen die meine Sicht der Dinge eventuell ein wenig besser darlegt. Als ich ausgehenden, vorletzten Jahrhundert dem Weg meines Schicksals nach Spanien folgte, wurde ich auf eine wahrhaft wunderbare Schauspielerin aufmerksam. Ihr Name war Magdalena Cruiz und sie war, nein sie ist, für mich seit den ersten Sekunden in der ich sie sah das wundervollste Wesen dem ich je die Ehre hatte zu begegnen. Mich erschütterte der Gedanke eine derart wundervolle Frau altern und sterben sehen zu müssen, daher nahm ich bei mir auf und schenkte ihr von meinem Blut. Wie sie wissen scheute ich mich sehr lange sie endgültig zu einem der unseren zu machen. Ich konnte den Gedanken nicht ertragen sie sterben zu sehen. Also habe ich sie an meiner Seite behalten, habe sie ausgebildet, ihr die Feinheiten unserer Gemeinschaft näher gebracht und mich im Gegenzug an der Wärme ihres Lebens ergötzt."
Nie zuvor hatte der Prinz derart detailiert aus seiner Vergangenheit erzählt, nie zuvor derart viel von sich selber preisgegeben. Heute aber war alles anderes und Buchet sprach jedes einzelne Wort mit hörbarem Stolz.
"Irgendwann aber wurden Gefühle, Nähe und Liebe zu so etwas wie Gewohnheit. Die Zeit verging und ich vergaß was ich an Magdalena hatte. Erst als mir die zu meinem tiefsten Bedauern verstorbene Ventrueprimogena Melissa del'Abricotier den Hof machte, erwachten gewisse Gefühle in mir die ich fast vollkommen vergessen hatte. Als sie uns dann auf diese unausprechlich tragische Weise verließ wurde mir bewußt, dass ich Jahrzehnte mit einer Sehnsucht im Herzen zugebracht hatte die ich dringend füllen musste. Ich tat also das was ich schon vor einer halben Ewigkeit hätte tun sollen, ich hielt bei meiner geliebten Ghul um ihre Hand an und machte sie nur wenig später zu einer der unsren.
Aus diesem Grund sind wir also heute Nacht zusammen gekommen. Heute Nacht feiern wir die Liebe und die Güte in unseren Herzen um morgen wenn der Mond ein weiteres Mal am Himmel steht unseren Feinden mit einem neuen Gefühl der Zusammengehörigkeit entgegenzutreten."
Lächelnd trat der Prinz nun unter seine Gäste. und nur wer von ihnen ein äußerst hohes Talent für Empathie besaß, konnte sehen das sich die Bedeutung seiner bedeutsamen Worte nicht vollständig in seinen Augen wiederspiegelte.