[01.05.09] Jetzt wird es ernst

Mitra

Titan
#StandWithUkraine
Registriert
9. Februar 2003
Beiträge
27.434
Eine der Seitentüren die in die heiligen Räume der Villa führen öffnete sich plötzlich und Romero trat daraus hervor. Mit lauter, befehlsgewohnter Stimme bat er sich unter den anwesenden Gästen Ruhe aus.

"Meine sehr veehrten Damen und Herren, liebe Gäste und sonstigen Besucher. Es ist mir eine große Freude und noch größere Ehre ihnen allen die Ankunft seiner Exzellenz Prinz Buchet von Finstertal und Burgh, Ahn des ehrwürdigen Clans der Toreador und weltweit gefeierter Künstler und Mäzen anzukündigen. Erheben sie also mit mir das Glas auf den Bräutigam und Ausrichter des heutigen Abends. Für uns alle und zum Wohle der Stadt. Auf Finstertal und seine wunderbaren Bewohner!"

Nach dieser protzigen aber denoch nicht ungewöhnlichen Ansprache erhob der Ghul sein Glas, offensichtlich ebenfalls Blut und wartete das alle Gäste es ihm gleichtaten, dann leerte er das zähflüssige Getränk in einem Zug.

Augenblicke später trat aus einem anderen, unerwarteten Teil des Hauses der Prinz persönlich an die Öffentlichkeit. Er trug einen schneeweißen Frack. Einziger Farbtupfer an diesem makellosen, ja fast strahlenden Outfit war ein blutrote Fliege die seltsam ansprechend das Gesamtbild abrundete. Der alte Toreador wartete geduldig bis auch der letzte seiner Gäste seiner Anwesenheit gewahr wurde und zudem ebenfalls absolute Ruhe eingekehrt war. Dann sprach auch er, bemühte sich aber im Gegensatz zu seinem Sklaven keiner sonderlich erhöhten Stimmlage.

"Zu allererst möchte ich mich bei ihnen allen dafür bedanken das sie so zahlreich zu diesem für mich so bedeutenden Augenblick erschienen sind. Ich weiß das es vielen von ihnen nicht leicht gefallen ist, umsomehr erfüllt es mich mit Stolz sie hier zu sehen."

Buchet legte eine der für ihn so bekannten künstlerischen Pausen ein.

"Mir ist bewußt das wir in äußerst schweren Zeiten leben. Die Wölfe haben ihre Demut vergessen und begehren auf, Zacharii weigert sich sein endgültiges Ende zu akzeptieren und quält die Stadt mit seiner unheiligen Präsenz. Dies alles, wie auch alle die anderen Probleme die allein unsere Existenz mit sich bringt, ist mit hinlänglich und bis ins letzte Detail bekannt. Trotzdem möchte ich daran erinnern, dass wir trotz aller Sorgen nicht vergessen dürfen das es in unserem Dasein mehr gibt als den Kampf ums nackte Überleben. Mögen sich unsere Feinde am Blut und der Qual anderer ergötzen, sollen sie den heutigen Abend für Schwäche halten und daraus machen was immer ihnen beliebt.
Wir hier vergessen nicht was es heißt in einer zivilisierten Gesellschaft zu leben. Heute stehen nicht Kampf und Tod im Vordergrund, sondern ein von uns fast vergessenes Gefühl der Liebe. Es mag seltsam anmuten das ausgerechnet ich trotz meiner bewegten Vergangenheit von derartigen Dingen rede. Der ein oder andere mag mir dieses Gefühl sogar absprechen, mir würde es nicht anders gehen.
Lassen sie mich daher bitte eine kurze Geschichte erzählen die meine Sicht der Dinge eventuell ein wenig besser darlegt. Als ich ausgehenden, vorletzten Jahrhundert dem Weg meines Schicksals nach Spanien folgte, wurde ich auf eine wahrhaft wunderbare Schauspielerin aufmerksam. Ihr Name war Magdalena Cruiz und sie war, nein sie ist, für mich seit den ersten Sekunden in der ich sie sah das wundervollste Wesen dem ich je die Ehre hatte zu begegnen. Mich erschütterte der Gedanke eine derart wundervolle Frau altern und sterben sehen zu müssen, daher nahm ich bei mir auf und schenkte ihr von meinem Blut. Wie sie wissen scheute ich mich sehr lange sie endgültig zu einem der unseren zu machen. Ich konnte den Gedanken nicht ertragen sie sterben zu sehen. Also habe ich sie an meiner Seite behalten, habe sie ausgebildet, ihr die Feinheiten unserer Gemeinschaft näher gebracht und mich im Gegenzug an der Wärme ihres Lebens ergötzt."

Nie zuvor hatte der Prinz derart detailiert aus seiner Vergangenheit erzählt, nie zuvor derart viel von sich selber preisgegeben. Heute aber war alles anderes und Buchet sprach jedes einzelne Wort mit hörbarem Stolz.

"Irgendwann aber wurden Gefühle, Nähe und Liebe zu so etwas wie Gewohnheit. Die Zeit verging und ich vergaß was ich an Magdalena hatte. Erst als mir die zu meinem tiefsten Bedauern verstorbene Ventrueprimogena Melissa del'Abricotier den Hof machte, erwachten gewisse Gefühle in mir die ich fast vollkommen vergessen hatte. Als sie uns dann auf diese unausprechlich tragische Weise verließ wurde mir bewußt, dass ich Jahrzehnte mit einer Sehnsucht im Herzen zugebracht hatte die ich dringend füllen musste. Ich tat also das was ich schon vor einer halben Ewigkeit hätte tun sollen, ich hielt bei meiner geliebten Ghul um ihre Hand an und machte sie nur wenig später zu einer der unsren.
Aus diesem Grund sind wir also heute Nacht zusammen gekommen. Heute Nacht feiern wir die Liebe und die Güte in unseren Herzen um morgen wenn der Mond ein weiteres Mal am Himmel steht unseren Feinden mit einem neuen Gefühl der Zusammengehörigkeit entgegenzutreten."

Lächelnd trat der Prinz nun unter seine Gäste. und nur wer von ihnen ein äußerst hohes Talent für Empathie besaß, konnte sehen das sich die Bedeutung seiner bedeutsamen Worte nicht vollständig in seinen Augen wiederspiegelte.
 
AW: [01.05.09] Jetzt wird es ernst

Ferdinand erblickte Romero und hörte wie dieser den Prinzen ankündigte.

Als Ferdinand den Prinz im weißen Frack sah war er froh nicht selbst seinen eigenen weißen Frack angezogen zu haben, denn auch er hatte einen reinweißen Frack und hatte überlegt ob er diesen heute trage sollte. Eine blutrote Fliege hatte er allerdings nicht, aber es wäre in jedem Falle nicht wirklich optimal gewesen ein sehr ähnliches Outfit wie der Prinz zu tragen.

Ferdinand beobachtete den Prinzen aufmerksam während dessen Rede. Eine eigentlich bewegende Rede, dennoch fühlte Ferdinand sich nicht wirklich im Innersten berührt davon.
Kamen diese Worte also wirklich von Herzen? Die Augen des Prinzen sprachen da eine ein wenig andere Sprache, stellte der Malkavianer fest, der ein Gespür für so etwas hatte.
Wirkte so ein glücklicher Bräutigam? Besonders glücklich wirkte der Prinz irgendwie nicht, zumindest nicht auf Ferdinand. Gab es da irgendeinen Wermutstropfen oder was war los? Das würde der Malkavianer wohl nicht ergründen können.

Die Erschaffung der Ghulin des Prinzen brachte Ferdinand dazu kurz darüber nachzudenken, ob es wohl jemals für ihn in Frage käme Evelina zu erschaffen. Sie hätte dann bessere Kräfte. Aber wäre sie dennoch besser geschützt? Nein, denn dann müsste sie irgendwann ein ganz eigenes Unleben führen. Er konnte doch sein Mädchen nicht allein die böse weite Welt hinauslassen. Nur bei ihm war sie möglichst sicher, und wie könnte er jemals innere Ruhe haben wenn er seine Tochter nicht an seiner Seite wusste.
Sie war doch in vielerlei Hinsicht noch so kindlich, und empfindlich, verletzlich…nein, sie durfte auf keinen Fall sich selbst überlassen werden.
Und sein Mädchen durfte doch nicht zum Raubtier werden, sie sollte doch ihr reines Herz bewahren, sas würde sie aber verlieren nach der Erschaffung. Ja, dann würde sie sicher nach und nach all ihre Unschuld verlieren, und das durfte nicht sein.
 
AW: [01.05.09] Jetzt wird es ernst

Helena hielt sich ein wenig im Hintergrund, so konnte sie die ganze Situation besser beobachten. Das war irgendwie immer ihre Position gewesen und genau die, die sie haben wollte.
Vermutlich war sie auch in dem Saal die Kainitin, die den Prinzen am längsten kannte, denn Johardo hatte sie noch nicht gesehen.

Man konnte nicht verhehlen, daß Buchet in dem Anzug hervorragend aussah, jedoch hätte sie sich an so einem Tag eher leuchtende Augen bei ihm erwartet und sie wußte, daß er diese habe konnte, doch irgendwie sah das fast aus, wie eine Art Pflichtveranstaltung. Die meisten würden es nicht wirklich merken, denn so lange kannten ihn die meisten nicht, aber das war ein Grund noch wachsamer zu sein als sonst.

Hoffentlich machte keiner der Anwesenden hier jetzt Ärger.
 
AW: [01.05.09] Jetzt wird es ernst

Jetzt kam der Augenblick der hoffentlich schnell vorüber gehen würde. Der Augenblick in dem sich Enio mit Sicherheit am meisten langweilen würde. Man sah es dem Brujah-Primogen natürlich nicht an. Ein 08/15-Gesicht zu machen und zuzuhören viel Enio ganz sicher nicht schwer. Es war eigentlich einer seiner leichtesten Übungen.

Auch jemand wie Enio, der von Mode, Stil, Klamotten und dem entsprechenden Aufteten nun wirklich nichts verstand, viel der extravagante Anzug des Prinzen auf. Er hätte blind sein müssen wenn das nicht der Fall gewesen wäre. Der Rede von Buchet lauschte Enio trotz der Gefahr einzuschlafen. Selbstverständlich interessierte es ihn kein bißchen was Buchet dazu bewogen hatte Cruiz den Kuß zu schenken, wann und wie er sie kennen gelernt hatte und was der Alte eigentlich überhaupt für Noir empfand. Dennoch gab es aber auch den einen oder anderen interessanten Satz in der Rede des Prinzen. Worte wie „Blut“, „nacktes Überleben“ und „Probleme“ drängten sich Enio förmlich auf. Alles in einem beinhaltete das aber auch nichts Neues. Bei dem Abschluß konnte Enio Buchet nur recht geben. Er hätte es zwar aunders ausgedrückt aber für Enio stand ebenfalls fest, daß sie diesen ganzen Mist hier nur überstehen würden, wenn sie sich aufraffen und alle zusammenarbeiten würden. Nicht unbedingt die Spezialität der Kainskinder… und auch überhaupt nicht die Lieblingsbeschäftigung des Italieners. Aber trotzdem unabdingbar.

Ob die Augen des Prinzen nun seine Worte oder deren Bedeutung wiederspiegelten erschloß sich für den Sheriff nicht. Um genau zu sein achtete er eigentlich gar nicht so sehr auf Buchets Gesicht und lieh ihm nur sein Ohr. Enio interessierte sich neuerdings mehr für die Seneschall und ihr schwer zu deutendes Verhalten. Enio wurde nicht schlau aus ihr und das wurmte ihn. Irgendetwas passte da nicht. Aber was? Wenn Noir ihren großen Auftritt hinlegen würde gab es jedenfalls einen konzentrierten Beobachter, der mehr zu erkennen hoffte als das ihr Brautkleid nun ihre Figur positiv betonte oder ob sie darin wie ein vollgeschissener Strumpf aussah.
 
AW: [01.05.09] Jetzt wird es ernst

Mit sichtlichem Wohlwollen registrierte Buchet das es ihm diesmal offensichtlich erspart blieb sich um irgendwelche unbedeutenden Nichtigkeiten kümmern zu müssen. Nicht das er für sein Volk nicht stets ein offenes Ohr hatte, wenn es denn wenigstens um bedeutende Dinge ging. Was kümmerte es ihn wer wem die Butter vom Brot geklaut oder die Frisur ruiniert hatte. Seine Kainiten waren allesamt alt genug und sollten eigentlich über einen väterlichen Rat erhaben sein. Sollte man zumindest meinen. Und da wunderte es noch einen das dieser verdammte Zacharii nicht tot zu kriegen war.
Sicher gab es nicht wenige Vampire in Finstertal die sich mit einem schlicht ausgehängten Verbotsschild von ihren Vorhaben abbringen ließen. 'Do not disturb' an die Klinke und jeder noch so miese Böswicht befand sich in absoluter Sicherheit. Wo waren bloß jene die mit gradem Rücken vor brennenden Ruinen standen und schulterzuckend etwas von unvermeidbar murmelten, gleichzeitig aber ein halbes dutzend Garouschädel neben sich aufgereiht hatten? Gewalt war verabscheuungswürdig, aber nur solange sie nicht durch Erfolg aufgewertet wurde.
Buchet ließ seinen Blick über die Gesellschaft streifen.
Nun, den ein oder anderen Macher gab es wohl doch, leider waren sie jedoch meist zu wenige oder auf der falschen Seite. Oder sie kannten ihre Grenzen nicht, dabei war doch alles durch die Traditionen geregelt. War es denn so schwer? Es war ja wohl nicht so, als ob hier nicht jeder Kainit weitreichende Freiheiten genoß.

Wie es sich gehörte begrüßte Buchet alle Primogene und solche von Stand entsprechend der gültigen Etikette. Cat, Enio Pareto, Caitlin McKinney, Antonia deGroot, Helena O'Niell und sogar Lurker als Vertreter seines Clans wurden von dem Monarchen mit einem freundlich begrüßendem Lächeln bedacht. Erstaunlich das sich so wenig der höher gestellten Persönlichkeiten hier blicken ließen. Johardo bereitete die Trauung vor, Marie Wegner hatte sich abgemeldet und Lurker als Vertreter der Nosferatu entsand - als ob das wirklich jemanden interessieren würde, aber immerhin - Alexander Stahl hatte sich um den Flug nach Warschau zu kümmern und würde am späteren Abend dazustoßen. Eduard Mentesse erkannte Buchet noch, der nette Ventrue mit der Stradivari, aber er grüßte ihn nicht.

Wo war der Rest?
Justify Nox? Dominic Dargol? Roxana Dragomir?
Hoffentlich schrieb die Harpyie ebenfalls mit!

Anscheinend war die Hochzeit wenigstens den niederen Rängen einen Besuch wert. Mit leichtem erstaunen bemerkte Buchet plötzlich, das er mindestens eine Handvoll seiner Gäste überhaupt nicht kannte. Er der er immer über alles und jeden genaustens im Bilde war. Ein leises Lächeln zauberte sich auf seine Lippen und er wandte seine Schritte dem Pavillion zu unter dem die Trauung stattfinden sollte. Wenn er nachher einige Kainiten mit ihrem wahren Namen ansprechen würde, könnten sie sich selbst an ihn erinnern? Viele der Namen waren furchtbar alt und fast vergessen. Katharina Holzmann, Peter...nein Patrick Vincent (ohne nachzusehen ;) ) ? Und doch...
Buchet entschloss sich dazu, sich doch wieder etwas mehr den internen Geschäften zu widmen. Wenigstens in soweit, dass ihm zukünftig keine unbekannten Gesichter mehr in seinem eigenen Haus besuchen kamen.
Noch immer hatte niemand das Wort an ihn gerichtet, wenigstens wussten sie sich zu benehmen. Er atmete auf, sinnbildlich, denn wie atmen überhaupt ging hatte Buchet schon vor langer Zeit vergessen. Ob die Ruhe die er grade genoß daran lag, dass sich hier fast nur schwächliche Küken ein Stelldichein gaben? Waren es die alten die ihn mit ihren lächerlichen Problemen belästigten? Oder hatten die alte und der neue Sheriff die ganze Bande einfach entsprechend instruiert? Gute Leute diese beiden, also allemal denkbar!

Der Prinz erreichte sein Ziel und lächelte gewinnend. In wenigen Minuten würde er vermählt, mochte es den großen Schritt bedeuten den er sich davon erhoffte.
 
AW: [01.05.09] Jetzt wird es ernst

Wie der Prinz wohl auf die Idee kam, dass sie nicht da war, konnte er sich denn nicht vorstellen, dass auch eine Ravnosahnin einige gute Kleider besaß und ihres war nicht das schlechteste, aber sie legte es auch nicht drauf an, besonders aufzufallen.

Wer nicht auffällt, wird nicht in etwas hinein gezogen. Allerdings war es ganz klar gewesen, dass sie die Sache im Auge behalten wollte, zumal sie fand, dass sich der Prinz viel zu wenig um seine Stadt kümmerte, sondern zuviel seiner frisch gezeugten Seneschall überließ, die eine andere Primogenrunde bei der Besprechung vermutlich auseinander genommen hätte.

Sie hatte die Frau am Abend zuvor, als sie mit Lurker alleine an der Vorstellung in der Kunstakademie teilgenommen hatte, genau beobachtet und auch ihr drängte sich der Verdacht auf, dass etwas nicht stimmen konnte, doch im Moment mußte man abwarten, später am Abend würde sie sich auch noch an Enio wenden, denn noch wußte sie nicht, ob es etwas neues gab, was den Dom anging.
 
AW: [01.05.09] Jetzt wird es ernst

Unüberhörbar öffnete sich die zweiflügelige Verandatür der Villa. Die erhöhte Geräuschkulisse hatte natürlich den Zweck die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und für Ruhe zu sorgen, sie erreichte dabei aber nicht jene Grenze, das es übertrieben oder gar unangebracht genannt werden könnte. Pash und Romero tauchten plötzlich auf und sahen mit gut gelaunten Blicken in die Menge, dann froren sie plötzlich mitten in ihrer Bewegung ein. Nachdem die beiden Ghule nun so eindrucksvoll auf sich aufmerksam gemacht hatten, geschah zur allgemeinen Verwunderung auch weiterhin ...gar nichts.
Es schien fast als wäre die Zeit selbst eingefroren. Verwunderte Gesichter und verlegene Blicke wurden gewechselt und hätte der Prinz persönlich das gesamte Geschehen nicht mit finsteren Argusaugen beäugt, wären sicherlich auch erste leise Fragen geäußert worden.
So aber verharrte alles Sein, die Welt stand still.

...

Es war Cat die irgendwann, begleitet von ihrem für sie so typischen Lächelen, wieder etwas Bewegung in die Sache brachte. Verlegen und mit dem ein oder anderen entschuldigenden Blick rannte sie die Veranda empor und unterbrach mit einer bloßen Berührung ihrer Hand den stillstehenden Augenblick. In die beiden Ghule geriet wieder Leben und alle drei verschwanden nach Innen.
Natürlich war alles rein insziniert und verdeutlichte wohl, das diese Hochzeit bedeutend genug war, um die Welt selbst für Sekunden aufhorchen zu lassen. Sicher könnte es auch andere Auslegungen für die Szene geben, aber diese wurden bereits im Keim erstickt, als die Seneshall ihren ersten Schritt nach draußen tat und der Garten selbst, in tausenden kleinen Lichtern erstrahlte.
Gleichzeitig setzte Carl Orffs Camina Burana ein. Die Tonqualität war erlesen und perfekt eingestellt, bisher vollkommen unentdeckte Kerzen entzündeten sich innerhalb des Bruchteils einer Sekunde förmlich von selbst und tauchten die folgende Szene in ein unwirkliches Licht. Es hatte ein wenig was von einem Elfenreich, zumindest wenn man die häufig assotiierten Worte WÜRDE, SCHÖNHEIT UND ANMUT damit in Zusammenhang brachte.

Noir schritt langsam und mit fast greifbarer Würde auf den Prinzen zu. Die Hochzeitsmelodi gab in Gänsehaut erzeugender Weise den Takt dazu an und vervollkommnete damit die ergreifende Perfektion dieses feierlichen Augenblickes. Zweieinhalb Minuten nur, dann war alles vorbei, aber wer unter den Anwesenden auch nur noch einen Hauch Empfinden sein eigen nennen konnte, würde diesen Moment wohl niemals wieder in seinem Leben vergessen.
Man mochte über die Toreador denken was man wollte, aber dieses Schauspiel war in ihrer Perfektion nicht zu übertreffen? Dick aufgetragen? Ja sicher, aber wer absolute Pefektion erreichen will, kann sich schlecht mit halbgaren Kleinigkeiten zufrieden geben.

Noir war in ein strahlenweißes Hochzeitskleid gewandet. Darüber trug sie einen tiefscharzen aber gut durchsichtigen Schleier, der sowohl ihren Kopf als auch ihre freien Schultern bedeckte. Darunter zeichnete sich eine ebenfalls tiefschwarze Perlenkette ab. Das Arrangement war nahezu perfekt. Endlich erreichte sie ihren zukünftigen Gemahl und reichte ihm in verliebter Demut die Hand.
Buchet verbeugte sich zum ersten Mal seit mehreren hundert Jahren vor einer anderen Person und hauchte der Gemahlin in Spee einen zärtlichen Kuss auf die Hand. Dann erhob er sich wieder zur vollen Höhe und nach einer leichtfertigen Bewegung seines Zeigefingers trat augenblicklich Stille ein. Wehe dem der jetzt auch nur atmete (wörtlich zu nehmen), die Vermählung selbst stand an.
 

Anhänge

  • 31891.jpg
    31891.jpg
    62,6 KB · Aufrufe: 15
AW: [01.05.09] Jetzt wird es ernst

Es war also so weit. Der Höhepunkt des heutigen Abends wollte seinen Lauf nehmen und so flogen die Türen auf und schon mochte man eine Standarte aus einer ganzen Phalanx voller Herolde erwarten, die mit stolzgeschwellter Brust ihren Herren ankündigen. Der Sekretär der, glühend vor Eifer und sichtlich erfüllt, dann dort auftauchte legte sich dann auch dermaßen ins Zeug, das er die fehlende Bühnenmanschaft, die sich Lurker vorstellte, würdig vertrat. Es war einige Zeit her, dass er den Regenten Finstertals gesehen hatte und somit wappnete sich der Nosferatu so gut es eben ging. Das sich seine Innereien plötzlich in schlüpfrige Aale verwandelten und in ihm hin und her zappelten, war nicht sonderlich hilfreich. Er griff in seine Magengrube, wobei seine Hand problemlos seine Körpermitte umfing und versuchte tatsächlich alles an seinem Platz halten. Alle hoben ihre Gläser, aber er hatte natürlich keines zur Hand. Er war zu misstrauisch um Blut aus einer nicht genau bekannten Quelle zu trinken und außerdem war Blut aus Gläsern auch der Gipfel der Lächerlichkeit. Was kam als nächstes? Steckten sie Löffel in Eisformen und stellten das Zeug in den Tiefkühler um ein leckeres Eis mit dem werbewirksamen Namen 'A Rhesus positiv' zu bekommen? Natürlich hätte er sich einfach ein Glas von einem Tablett greifen und es in der Hand halten können, nur um damit jemandem zuprosten zu können, aber Lurkers Kenntnisse in Sachen Feierlichkeiten und wie man sich dort benahm waren begrenzt. Er bemerkte erst in dem Augenblick das ihm ein Glas fehlte, als er es erheben sollte und alle Gläser schienen genau in diesem Augenblick natürlich Meilenweit entfernt.

Gut was, nutzte es, einfach still stehen und unauffällig bleiben. Wenn es etwas gab das er konnte, dann das. Gerade rechtzeitig unterdrückte er den Impuls aus der Aufmerksamkeit der Anwesenden gänzlich zu verschwinden. Der Nosferatu reckte ein wenig den Hals und versuchte hinter Romero durch die Türe zu blicken, wo er den Prinzen vermutete. Es hätte nicht viel gefehlt und er wäre wie eine Katze auf den nächsten Baum geflüchtet, als Buchet von der ganz anderen Seite des Raumes kam. Ein leises Quicken entfuhr ihm, bevor er sich eine Hand in den Mund stopfen konnte. Zum Glück sog der Prinz die Aufmerksamkeit auf sich wie ein schwarzes Loch das Sonnenlicht, so dass es wohl niemand bemerkt hatte.

Die pure Anwesenheit des alten Toreador brandete durch den Raum und er hatte das Gefühl als wäre sie beinahe greifbar. Sie umspülte ihn und er war sich sicher, dass er sie messen könnte, wenn es dafür nur ein Gerät gäbe.
Ein weißer Anzug war natürlich mehr als nur ein wenig gewagt, aber der alte Regent trug ihn mit einer solchen Selbstverständlichkeit, dass wohl alle Modemagazine auf der Welt schnell ihre Seiten änderten, wenn sie etwas anderes als weiße Anzüge angepriesen hatten. Wenn man soviel von Mode verstand wie Lurker, war es aber ohnehin einerlei.

Der Prinz lächelte im zu. Lurkers Rückgrat verwandelte sich Augenblicklich in eine Eissäule. Er spürte förmlich wie sich sein Körper zusammenzog und kleiner wurde, immer kleiner. Gut möglich das man seine Panik tatsächlich für einen Moment in seinen Augen sah. Er hatte keine Ahnung was zu tun war, aber ein Reflex ließ ihn sich verbeugen. Es erschien natürlich sich vor diesem Mann zu verbeugen. Später in der Nacht würde er sich dafür hassen, dass jemand ein solches Gefühl in ihm erzeugen konnte.
Dann war der Augenblick vorbei und der Prinz schritt vorüber. Jetzt erst fluteten die Gedanken wieder zurück in den Kopf des Nosferatu. Kurzzeitig waren sie vor lauter Furcht scheinbar geflohen. Der Monarch hatte ihn gegrüßt, daran bestand kein Zweifel. Das letzte mal als sie ihm selben Raum waren hatte er nicht einmal in Lurkers Richtung gesehen, ein Umstand mit dem sich der Nosferatu deutlich wohler gefühlt hätte.

Die Noir hatte offenbar vor den Auftritt des Prinzen zu übertreffen. Normalerweise war dies auch ihr gutes Recht, denn Hochzeit war der Tag der Braut. Das Augenmerk aller sollte auf ihr liegen. Die Veranda Türe wurde schon beinahe mit Getöse aufgestoßen und spie die beiden Guhle aus. Was war denn das bitte für eine Vorstellung ?

Was kommt denn als nächstes? Ein Pantomime? Ein Clown vielleicht?

Lurker verzog verächtlich das Gesicht hinter seinem Schal. Das sah so inszeniert aus, dass es schon wieder perfekt in das Klichee des Rosenclans passte. Die Seneschall war Schauspielerin in der Stummfilm Zeit gewesen, soweit er sich erinnerte. Sollte vielleicht eine Hommage sein. Bestimmt würde man später einfach behaupten, alle die das Kasperle Theater nicht toll fanden, hätten einfach einen zu begrenzten, kulturellen Horizont.

Die Braut, freilich, entschädigte für das Schmierentheater. Sie hätte an den Lichteffekten sparen wollen, denn sie strahlte eigentlich genug. Die Hintergrundmusik war schon beinahe unverzeihlich banal. Lurker war sicherlich kein großer Kenner von klassischer Musik, aber das Orff Stück hätte selbst er noch benennen können. Es hier einzusetzen hatte irgendwie genauso viel Stil, als wenn man jemandem den Preis für sein Lebenswerk übergab und dazu Sinatras 'i did it my way' spielte. Ein so bekanntes und massentaugliches Stück, das man in jeder dritten Fernsehwerbung für Schokolade zu hören bekam, wirkte beinahe vulgär.
Es war einfach zu dick aufgetragen. Trotzdem gelang es der Seneschall wie die personifizierte Anmut durch den Garten zu schweben. Ihre Eleganz wirkte so mühelos und leicht, dass man beinahe glauben mochte der ganze Popanz um sie herum war nur dem verdrehtem Verstand eines kreativ durchgebrannten Hochzeitsplaners entsprungen und sie erduldete es. Mit einem Lächeln. Lurker lächelte zurück.

Erst als sie neben dem Prinzen stand wurde der Unterschied sichtbar. Er trug einen eher schlichten Anzug, rein und weiß und die Fliege um seinen Hals war sein einziges Zugeständnis an Schmuck. Die Braut wirkte in ihrem aufwendigem Kleid beinahe überfrachtet. So als versuche sie krampfhaft mit dem Stil des alten Toreador mitzuhalten, aber sie übertrieb es immer genau um ein paar Grad, so dass es irgendwie atonal wirkte. So als spielten sie ein Instrument um die Wette und sie wäre so bemüht den anderen zu übertrumpfen, dass es verkrampft wirkte, wo es eigentlich verspielt sein sollte.
Hätte sie doch nur ein schlichtes Kleid, eine leise Melodie und Kerzenlicht gewählt, ihr Anblick und ihre Bewegungen hätten den Rest besorgt. Lurker war beeindruckt und seltsam gerührt, er bemerkte sogar einigermaßen erstaunt das er dieser Person plötzlich wünschte das es eine perfekte Hochzeit würde, aber zum ersten mal wurde ihm auch bewusst das diese, selbst aus der Ferne aufregende, Frau noch eine junge und unerfahrene Vertreterin ihrer Art war.

Doch der Prinz rettete. Galant ergriff er ihre Hand, so dass Rhett Butler murrend abgezogen wäre weil er einsehen musste seinen Meister gefunden zu haben und... verneigte sich. Gespannt ergriff Lurker die Hand seiner Tochter. Das war es wohl was man Liebe nannte.
 
AW: [01.05.09] Jetzt wird es ernst

Out of Character
btw der Link zum Lied (ich fands cool zu hören beim lesen :) )

YouTube - Carl Orff: Carmina Burana


Eduard erstarrte.
Der Prinz machte seinem Rang wirklich alle Ehre, nunja Torreador konnten sowieso alles tragen, das war ja bekannt. Doch was ihn so aus der Fassung gebracht hatte das sich kein Muskel mehr bewegte war etwas viel schrecklicheres. Vor jenem Augenblick war ihm nicht klar gewesen,
dass er jetzt gerade im Moment der höchste Vertretter des Clans der Könige war.

Er schluckte seine eben noch empfundene Leidenschaft mitsamt sämlichen Menschlichen Gefühlen hinunter, zurück dahin wo sie hingehörten, ganz tief unter seinen Pflichten verstaut.
Für Schwäche war jetzt keine Zeit mehr, das Geschenk war....nun es würde herausstechen, soviel war sicher. Eigentlich gab es nur zwei Varianten, sie würden es lieben, oder seinen toten Körper direkt nach der Trauung in den Fluss schmeissen.

Beinahe hätte er vergessen wie sehr der Clan gedemütigt wurde....
Beinahe hätte er vergessen, das nichtmal seine Gedanken sicher waren vor dem Zugriff des Prinzen, das wusste er zwar nicht, aber er wäre ein Narr gewesen nicht davon auszugehen.

Eduard lächelte, ruhig, gesittet, entspannt während er geistig wie zur Abschottung und Entspannung
nebensächliche Gedanken um die Kleidung der Gäste sponn.
Er hatte sich soweit gefangen, das er überrascht wirkte als hinter ihm ein Geräusch zur weiteren Ruhe rief. Und das Abwarten konnte er sehr gut, man konnte fast sagen das es ihm im Blut lag, wenn man der Assoziation über Engländer und Tee hier glauben schenken mochte.

Eduard hatte noch nie so eine Ansammlung von Grazie, Präsenz und Schönheit auf einem Fleck gesehen.
Die Gestalt der....Königin fesselte sofort seinen Geist. Blitzartig war jeder Muskel in seinem Körper gelähmt, warscheinlich aus Selbstschutz, den sonst hätte er sich sicher irgentwie auf die Dame zubewegt.

So stark er konnte wehrte er sich gegen den störenden Teil in seinem Schädel der das gesamte Szeneario nicht akzeptieren konnte. Der Teil seines Geistes der nicht gefesselt werden wollte.
Auch wenn er es nicht definieren konnte im Moment, zu sehr geblendet von der Unwirklichen Welt um ihn herum, gab es etwas das ihn störte. Er konnte seiner Logik immer vertrauen...immer...aber er fand das Puzzlestück nicht das nicht hineinpasste.

Alles war perfekt.
Doch vielleicht war genau dass das Problem.
Perfektion war unlogisch, Perfektion konnte nicht erreicht werden, es musste etwas unstimmiges geben um wirklich Wirklichkeit zu sein.
Die Schöhnheit der Szenerie war zu erdrückend, fast nicht zu ertragen.

Stumm verfolgte er die Prozedur, unterbewusst raterte es in seinem Schädel, auf der Suche nach dem unpassendem Stück. Während sein aktiver Geist nurnoch zu Bewunderung fähig war. Sein Gesicht zeigte auch genau das, zum Glück hatte er immerhin den Mund geschlossen.

Der Bräutigam in weiß, er als unschuldiger Part in ihrer Partnerschaft?
Keine Braut trägt freiwillig einen schwarzen Schleier wenn sie nicht irgentetwas damit sagen will.


Bis es ihn traf wie ein Schlag. Beinahe hätte er sich gerührte oder geatmet, als der Prinz sich verbeugte. Ihn holte seine Erinnung ein, breitete ihre Flügel aus, umschloss ihn gänzlich.

So at this hour,
without delay,
pluck the vibrating strings;
since Fate,
strikes down the strong man,
everyone weep with me!


Der vielleicht jüngste Anwesende wusste nicht was es zu bedeuten hatte, es ging alles zu schnell, doch als der Schlussakord des ersten Chorus verstummte wusste er dass das kein Zufall sein konnte und irgentetwas nicht stimmte.
 
AW: [01.05.09] Jetzt wird es ernst

Enio war entgangen, daß es ein Moment gab in dem man das Wort an den Prinzen richten hätte können. Aber selbst wenn dem nicht so gewesen wäre, hätte der Sheriff während oder auch vor solch einer Zeremonie nichts zu sagen gehabt. Daher saß er bei den Worten und dem einen oder anderen Blick den der Toreador für seine Kainskinder übrig hatte lediglich stumm da und wartete bis es weiterging.

Schließlich kam etwas Bewegung ins Spiel und es sah zunächst so aus als ob Enio endlich diese Sache hinter sich bringen könnte. Aber nein! Wie konnte es auch anders sein. Es war wie bei der Hochzeit zweier normaler Menschen. Man denkt es geht weiter oder hat schon genug Geduld bewiesen oder kann sogar hoffen das es dem Ende zugeht… in genau dem Moment stimmt der Pfaffe wieder ein neues Lied an, die Gäste stimmen willig oder unwillig mit ein - was soll man machen, man hat ja eh keine andere Möglichkeit – und die ganze Angelegenheit wird wieder ein Stück unnötig in die Länge gezogen, während drausen vor der Tür der kaltgestellte Sekt bereits wieder warm geworden ist und die Kanapees bereits pampfig geworden sind. Irgendwie war es hier ähnlich. Die Ghule kamen… sie gingen. Jemand sagte etwas. Jemand bewegte sich… blieb wieder stehen. Es mochte ja vielleicht alles inszeniert sein aber Enios Gespür für solche Dinge war so wenig ausgeprägt, daß er es noch nicht einmal schlecht empfand oder als Schmierenkomödie bezeichnen konnte… er erkannte es schlicht und ergreifen gar nicht als Inszenierung. Er saß einfach nur leicht verwirrt da und wartete bis irgendjemand endlich sagen würde… „blablabla… erkläre ich euch hiermit für Mann und Frau… blablabla… sie dürfen die Braut jetzt beißen“… oder so ähnlich.

Eines aber fiel dem italienischen Brujah jedoch auf und da wäre es für ihn bestimmt interessant gewesen Lurkers Gedanken zu diesem Thema zu kennen. Seiner Meinung nach war nämlich die Orff-Musik ebenfalls schlecht gewählt. Enio würde niemals wagen das Lied an sich als schlecht zu bezeichnen aber der Sheriff war nunmal entgegen aller Erwartungen ein äußerst kritischer Musikliebhaber und auserdem nicht nur ein Kenner, sondern auch ein frenetischer Anhänger der italienischen Oper und ihm wären auf Anhieb mindestens ein Dutzend Musikstücke eingefallen, die allesamt passender für den Einlauf einer Braut zum Altar gewesen wären als Carmina Burana. Und das hatte seiner Meinung nach auch nichts mit Geschmack zu tun, sondern mit rudimentären Kenntnissen für ein Mindestmaß an musikbezogener Situationsdramatik. Selbstverständlich sah niemand das dem Primogen an und warscheinlich wäre auch keiner der Anwesenden Personen überhaupt auf die Idee gekommen, daß Enio sich auch nur behalten konnte wie man das Wort Oper überhaupt schrieb. Durch diesen Umstand war es für Enio etwas schwer Begriffe wie Würde, Schönheit und Anmut von der Braut und ihrem Bräutigam loszulösen und auf die Gesamtsituation zu verallgemeinern.

Jedoch passte der Rest und trotz seinem fehlenden Gespür für Inszenierungen und deren möglichen Ablauf bemerkte Enio durchaus das Knistern in der Luft, das Anhalten des Atems… nicht nur jeder einzelnen Person – zugegeben da war das vielleicht nicht sonderlich schwer – sondern des gesamten Umfeldes und der gesamten Umgebung. Enio erinnerte sich dabei an seine erste Liebe und seiner Fast-Heirat. Er hätte sich am liebsten Geschüttelt!
 
AW: [01.05.09] Jetzt wird es ernst

Rodrige Stand weit abseits des ganzen nahe an der Tür um genauzusein mochten alle glauben was sie wollten aber sicher war hir keiner er hasste es ihnen zusehn zu müssen wie sie sich in ihrem so vergänglichem glantz sulten solln sie doch aber die frau mit der er vorhin gesprochen hatte lies ihn nicht mehr los "wusste sie mehr?" er hoffte das der Prinz das ganze ohne langes tratra zu halten so das die angespannte stimmung sich bald lösen konnte ehe sie explodierte. Sein kater schien werendessen wenniger den gesten mehr dem Buffe angehtan zu sein.
 
AW: [01.05.09] Jetzt wird es ernst

Gerade ging noch die Frage durch den Kopf des Brujah wann es denn endlich losgehen würde, da kam der Moment in dem Romero die Bühne betrat.

Na kleiner, kannste dich endlich mal groß präsentieren?

Aber wäre es nur dabei geblieben, es war der Auftritt des Prinzen der ihn traf. Wo zuerst ein leichter Protest noch gewesen sein konnte, so war Max nun gefesselt vom Prinzen. Die Ansprache des Prinzen hatte etwas, die Feier wirkte für Max für einen Moment nicht unpassend sondern nahezu als Event zum Trotze der Situation, wie ein lauter Protest der Zivilisation. Und Max musste sich eingestehen das er selbst vielleicht etwas ähnliches getan hätte, nur eben mehr im Stil eines Brujah und weniger in der Art eines Torreador. Als der Prinz den höher gestellten einen Moment seiner Aufmerksamkeit widmete, hoffte Max nur das Buchet nicht zu nahe an ihm vorbeikommen würde.

Dreckspack diese Ahnen, nur Arschlöcher wenn man weit genug weg ist, in der Nähe schaffen die's fast immer wieder einen zu blenden

Max gab sich Mühe die coole Fassade nicht bröckeln zu lassen, aber es dürfte durchaus ein paar Anwesende gegeben haben die erkennen konnten wie erdrückend der Anblick des Prinzen auf Max war. Max war kein Modekenner und die Farbe des Herrschers trug er nahezu nie an sich selbst, aber an Buchet wirkte es so passend, so gut das Max fast schon daran dachte es selbst einmal damit zu probieren. Und dann diese rote Fliege. Ein Anzug in einer unschuldigen Farbe, makellos wie die Reinheit selbst und darüber die rote Fliege. Rot wie das Blut das Max trank.

Die ersten Worte des Prinzen sah Max noch ohne zu viel Bedeutung, aber als Buchet mehr über die Ereignisse der letzten Zeit in seinem Leben sprach kamen die Gedanken von Max ins stolpern. Die Informationen die er gerade erhalten hatte schlugen zu wie eine Faust und stellten neue Fragen. Wann ist die Ventrueprimogena vernichtet worden? Wie alt konnte die Braut sein, die sogar den Stand der Seneschall hatte? Konnte sie überhaupt schon eine Neugeborene sein? Max empfand dies als einen Haufen Mist der ihn wütend machte. Er konnte garnicht anders als im Kopf zu behalten der Sache ein wenig auf den Grund zu gehen.Zog der Prinz hier etwas seltsames ab? Wenn ja, konnte Max überhaupt etwas dagegen unternehmen? Oder würde es nur eine weitere sinnlose Protestaktion geben? Er legte für einen Moment den Kopf leicht zur Seite. Er hatte ein Bild vor Augen, der Vorschlaghammer der den Schädel des Prinzen zerbrach und den gesamten Anzug in ein dunkles Rot hüllte.

Nur ein einziger Schlag, nur....MIST, WAS GEHT DIR HIER DURCH DEN KOPF?!

Der Brujah erstarrte, wagte es nicht einmal den Kopf darüber zu schütteln während er die Gedanken verdrängte. Das Blut in ihm hatte noch immer einen leichten Nachgeschmack vom Vieh in sich, aber nun drohte es gefährlich zu werden. Aber sein erstarren passte glücklicherweise zur Umgebung. Erst die Musik brachte wieder Bewegung in den Brujah. Seine ersten Gedanken wirkten allerdings nicht gerade positiv.

Ist das nich die Mucke die Maske ne Weile hatte aufm Weg zum Ring?

Dann erblickte Max die Braut. Wäre er noch ein Mensch gewesen, ihm wäre nun die Kinnlade zu Boden gefallen. Der Anblick war überwältigend, alles wirkte für den Augenblick so perfekt das es Sekunden brauchte bis die Musik wieder in den Verstand von Max vordrand. Nun erkannte auch Max die Unterschiede zwischen der überwältigenden Schlichtheit im Auftritt des Prinzen, dagegen der mächtig wirkende Einmarsch der Lady. Die Beleuchtung verwandelte die Szene in etwas unwirkliches, aber nicht direkt schön für Max. Für ihn war es die Musik die einfach überhaupt nicht passte, noch weniger als der schwarze Kontrast im Auftritt der Braut. Er dachte nicht an einen Vergleich zwischen Unschuld und Sünde, Schwarz und Weiß, für ihn wirkte der gesamte Auftritt der Braut wie ein zeremonieller Einmarsch bei einer Eroberung. Als würde sie sich über ihren Gatten stellen, gewaltig wie ein römischer Kaiser der zum ersten Mal den frisch eroberten neuen Teil seiner Reiches besucht. Und dann kam der Moment in dem der Prinz niederkniete.

Was zum Geier willste mit der ganzen Show zeigen?

Die Inszenierung war großartig, sie konnte jeden Zweifel ersticken und jeden Fesseln, aber Max stellte sich für einen Moment die Frage nach dem warum? Die Braut war für Max bis hierher eindeutig die Hauptattraktion des Abends, sie stahl dem Prinzen komplett die Show. Aber wie konnte das Kind eines Torreadorahnen, eines Prinzen dies schaffen? Konnte sie es wirklich oder war es die reine Absicht des Prinzen? Etwas anderes schien unmöglich, es wäre in dieser Situation blasphemie gewesen zu denken auch nur eine Sekunde des Abends könnte ohne den Willen des Prinzen an dessen Hochzeit stattfinden, aber warum würde er das machen wollen? Max konnte sich nicht vorstellen das ein Ahn freiwillig das Rampenlicht einer anderen Person überlassen würde. Er behielt die Frage im Hinterkopf, wollte zu einer anderen Zeit mehr heruasfinden, aber jetzt konnte er sich nicht von dem Anblick dieser Vorstellung entfesseln.
 
AW: [01.05.09] Jetzt wird es ernst

Kiera beobachtete die Szene, aber beobachtete sie dann doch nicht, denn irgendwie zog es sie in dem Moment an einen anderen Abend, an einen Abend, der schon 66 Jahre vorbei war, es war mitten im zweiten Weltkrieg gewesen, eine laue Sommernacht und eine Wiese inmitten eines Waldes.

Es gab nur wenige Kainskinder, die verheiratet waren und noch weniger, die es aus Liebe taten, auf jeden Fall aber gehörte Kiera zu denjenigen und es war nicht ihr eigener Clan gewesen, der ihr diese Hochzeit ausgerichtet hatte, sondern die zu denen ihr Ehemann vielleicht irgendwann gehört hätte. Sie sah die Fakeln überall, die alles erhellten, roch den Duft des Sommers, spürte das Leben, fühlte sich selber so lebendig wie man nur sein konnte. Schade, dass Rashid nicht hatte mitkommen dürfen, aber in die Richtung hatte der Prinz wohl nur Sinn für seine eigenen Guhle. In der Nacht war ihr Mann noch garkein Guhl gewesen, das war er erst in der Nacht geworden.

Es war die Musik, die die Tremere aus den Träumen riss, diese war ihrer Meinung nach, zwar extrem gut gespielt aber nicht wirklich lebendig, irgendwie hätte sie sich da was anderes gedacht, aber sei es drum, jeder mußte wissen, was er wollte. Es war irgendwie eine Inszenierung wie in einer Oper, wie in einem Theaterstück, wie in einem Film, aber war es auch wirklich Liebe, würde es eine Bluthochzeit werden oder nur etwas um die Position zu festigen.

Sie selbst hatte damals einen Priester gehabt und Blumenkinder und ... eben alles, was auch eine menschliche Hochzeit hatte. Trotzdem war es eine ergreifende Situation und sie hatte nicht gemerkt, dass sie die Hand ihrer Schwester in der ihren hatte.
 
AW: [01.05.09] Jetzt wird es ernst

Dies war der Augenblick an dem Johardo die Szenerie betrat. Gekleidet in einen geschmackvollen schwarzen Frack betrat auch er anscheinend aus einem hinteren Teil des Gartens kommend den Pavillon und sah mit feierlicher Miene in die Runde der Anwesenden. Geduldig wartete er bis das Brautpaar sich in die gewünschte Position gebracht hatte, dann endlich begann er mit der Zeremonie.

Sehr geehrte Anwesende, liebe Freunde. Es ist mir eine große Ehre und auch Freude in der heutigen Nacht meinen langjährigen Freund und Weggefährten Oliver Buchet an die Hand dieser wunderbaren Frau zu geben. Bevor wir aber mit der Zeremonie beginnen, möchte ich ein wenig über alte Zeiten sinnieren. Nun, wie einige sicher noch aus eigener Erfahrung wissen, trafen sich unsere beiden Schicksalslinien vor einigen hundert Jahren in der wunderschönen Stadt Florenz. Zwei junge Kainiten, angefüllt mit Träumen, Plänen und horrenden Zielen für eine lange glorreiche Zukunft. Wie bei den meisten unter ihnen auch, verbanden uns zu dieser Zeit aber eher die gleichen Interessen und Vorhaben als wahrhafte Freundschaft. Eine Zweckgemeinschaft also, um besser gegen die Gefahren der untoten Gesellschaft zu bestehen.
Dies änderte sich mit dem gewaltsamen Tod unserer Erzeuger durch die damalige Prinzessin der Stadt. Die Ursachen und Hintergründe hierfür sind rein privater Natur und damit nicht Teil dieser Zeremonie, ich darf - nein ich muss - aber sagen, dass die anschließende Jagd, wie auch die Nacht in der wie die verhasste Feindin stellen und endlich vernichten konnten, uns zu wirklich engen Freunden verband. Seit diesem einen grandiosen Moment, wohl dem wichtigsten unserer bisherigen Existenz, zähle ich den Prinzen Oliver Buchet zu meinen engsten Freunden und Verbündeten.
Heute Nacht also haben wir uns alle hier versammelt um einen neuen Meilenstein in unser gemeinsames Schicksal zu verankern. Ich als ältester Freund der Familie gebe nun Oliver Buchet an die Hand der liebreizenden Magdalena Cruiz und frage daher euch Oliver Buchet, Prinz von Finstertal, wollt ihr diese Kainitin zu eurem Weibe nehmen? Auf Ewig und in Treue, bis das Müdigkeit oder Tod euch trennen? So antwortet denn mit ja…


Ja!

Und ich frage euch Magdalena Cruiz, Senshall der Stadt, wollt ihr diesen Mann zu eurem Gatten nehmen, in lieben und ehren, zu ihm stehen gegen jedes Unbill dieser Zeit? So antwortet auch ihr mit ja…

Ja!

Johardo griff hinter sich und zauberte wie aus dem Nichts einen goldenen Krug hervor, diesen hielt der dem Prinzen mit feierlicher Geste hin.

Trinkt nun beide von eurem Blut um diesen Bund in Treue zu bestätigen. Möge die mystische Kraft unseres Blutes euch stärker aneinander binden und als letztes eherne Siegel dieses heilige Bündnis besiegeln. Kain selbst wird euch nun enger aneinander heranführen und euch in eurer Gemeinschaft bestätigen.

Als erstes nahm die Senshall einen tiefen Zug aus dem Krug, dann gab sie ihn weiter an den Prinzen der es ihr gleich tat. Anscheinend hatte die beiden vor der Zeremonie eine kleine Menge Blut in den Krug laufen lassen. Dieses wurde anschließend gemischt um nach dem Verzehr die Verbundenheit dieser beiden mächtigen Vampire noch enger aneinanderzurücken.


Also dann, sofern niemand mehr einen Einwand gegen diese großartige Verbindung hat, er möge nun Reden oder auf ewig schweigen. … So erkläre ich euch hiermit zu Mann und Frau.
Ihr dürft die Braut nun Küssen.
 
AW: [01.05.09] Jetzt wird es ernst

Ein ziemlicher Pomp, na was war den anderes zu erwarten von den Rosenkindern.
Und eine wirklich hübsche Frau. Aber welcher Toreador würde eine hässliche Alte heiraten?

Aha, es wurde also ein gegenseitiges Blutsband etabliert.

Damit die Seneschall schön brav ist und ihren Mann und Erzeuger niemals verrät.

Die meisten Vorteile hatte doch der Prinz davon.
Er war der Frau ja sowieso schon haushoch überlegen. Eine Beziehung auf Augenhöhe würde das niemals sein können.

Die Frau tat Ben leid. Wusste sie überhaupt, worauf sie sich einließ? War sie diesem Mann nicht ziemlich hörig, nach x-Jahren als Ghul bei ihm? Das kam doch einer Gehirnwäsche gleich. An wahre Liebe mochte Ben da nicht glauben.

Wenn ich mir jemals so ein Frauchen nehme, dann erschießt mich.
 
AW: [01.05.09] Jetzt wird es ernst

Verdammt, verdammt, verdammt. Ausgerechnet heute Nacht passiert so etwas. Dabei hatte sie sich den Abend so schön vorgestellt. Sie war gerade dabei gewesen, sich die Frisur herrichten zu lassen, da kam der Anruf und zwang sie zu reagieren. Und sie hatte reagiert. Hart, schnell, erbarmungslos. Aber es hatte Zeit gekostet. Zeit für Telefonate. Zeit um Drohungen auszusprechen. Zeit um Gefallen einzufordern. Zeit um Gelder fließen zu lassen. Dieser Gretin dachte er könne ihre Abwesenheit nutzen und hinter ihrem Rücken agieren. Das hatte sie im ausgetrieben. Ihre Laune war dementsprechend und es würde heute Abend noch jemand zu spüren bekommen.

Und wo war Hannah? Diese war nicht zu erreichen. Sollte sie sich Sorgen machen? Aber dazu war jetzt wirklich keine Zeit mehr.

Nachdem sie sich in das rote Kleid helfen lassen hatte und sowohl Frisur als auch Make-up so waren, dass sie dem Anlass entsprachen, war die Zeit trotz aller Hektik schon weit fortgeschritten. Hoffentlich verpasste sie die Hochzeit nicht. Es war ja schon fast unverzeihbar zu spät zu kommen. Hoffentlich waren wenigstens Stahl und Sartana dort, um den Clan zu repräsentieren. Alles Dinge die sie nicht beeinflussen konnte und das missfiel ihr.

Die Fahrt verlief reibungslos und monoton, auch wenn man die geltenden Regeln des Straßenverkehrs recht stark zurechtbog. Jetzt noch eine Polizeikontrolle und sie würde ausflippen. Andrew bemerkte ihre Stimmung und verhielt sich dementsprechend ruhig. Nur nicht auffallen, dachte er sich. Keine Zwischenfälle oder es würde hässlich werden.

Als man nun endlich an der Villa angekommen war, verzichtete sie auf ihren Stuhl. Sie gab kostbares Blut aus und verließ den Wagen. Kurz das Ballkleid zurechtgemacht und dann den Summer gedrückt. Bitte lass sie noch nicht begonnen haben!

Ein ihr unbekannter Mann öffnete ihr. Seinen Namen hatte sie irgendwie sofort wieder vergessen, als sie seiner Bitte gewahr wurde, Still hinein zugehen, da die Zeremonie schon angefangen hatte. Mist!
Sie betrat wohl gleichzeitig mit dem Brautpaar den Raum, zumindest waren ihr alle Rücken zugewandt. Ein wenig Glück im Unglück.

Dort stand (!) sie nun und wartete ab. Auf ihren Stock gestützt, warf sie einen kurzen Blick in die Runde um sich einen Überblick zu verschaffen, wer denn alles Anwesend war und wen sie davon kannte. Aha, dort der Sheriff. Und dort die Ahnin vom Clan der Hexer. Dort die, … ähm …. Anarche. Zumindest hatte Jenny diesen Eindruck bei ihr hinterlassen. Ah, Helena war auch da, und diese Antonia. Bei ihr Eduard. Was sonst. Das da vorne konnte Linus sein. Sicher war sie sich aber nicht.

Dann begann die Zeremonie.

Den „Pfarrer“ kannte sie noch nicht. Aber er strahlte eine Macht aus, die dem Prinzen in nichts nachstand. Ja, beeindruckt alle. Vielleicht hatte ihr Eintreffen dann niemand bemerkt. Zumindest niemand Wichtiges. Eine Hoffnung, die fast gegen Null ging. Aber so war es nun und sie musste damit zurechtkommen.

Wo waren ihr Primogen und Sartana? Sollte sie die Einzige sein, die Älteste Anwesende ihres Clans? Was für ein verpatzter Abend. DER konnte ja nur noch besser werden. Oder jemand nutzte die Gelegenheit und sprengte die Hochzeit, stürmte den Saal, … Apropos. Sie wich ein wenig nach rechts aus, um solch einem Fall nicht im Weg zu stehen. Dann harrte sie der Dinge. Ihre Gedanken rasten. Irgendwie bekam sie nur die Hälfte mit.

„… Ihr dürft die Braut nun küssen.“

Alte in Jung ^^.jpg
 
AW: [01.05.09] Jetzt wird es ernst

Antonia war etwas abgelenkt als der Prinz angekündigt wurde, man sah ihn in der letzten Zeit nur noch selten und sie musste zugeben, der Anzug war einfach exquisit, besser hätte er es nicht erwischen können und auch seinen Worten lauschte sie hingebungsvoll, wenn auch doch ziemlich erstaunt über diese Worte. Hätte sie ihn so intensiv gekannt wie manche andere, wann wäre ihr der Blick vermutlich auch aufgefallen, doch sie kannte alte Kainiten und die waren oftmals etwas seltsam.

Und oh ja, die Braut war einfach nur eine Erscheinung in ihrem Kleid, so überragend, der Auftritt wie einstudiert … doch auch sie zuckte etwas zusammen als sie die Musik hörte, warum wählte einer für eine Vermählung ein solches Stück? War das nicht irgendwie ein Schlag ins Gesicht? Zwar konnte sie kein Italienisch, doch sie kannte Orff auch in Deutsch, spätestens zu Hause würde sie es nachschauen – allerdings meinte sie sich zu erinnern, dass dieses Stück nicht gerade eine Ode an die Freude war.

Doch im Augenblick war das nicht wichtig, darüber konnte sie sich später Gedanken machen und vielleicht auch mit anderen darüber sprechen.
 
AW: [01.05.09] Jetzt wird es ernst

Enio bemühte sich nun ein bißchen der Zeremonie zu folgen und zuzuhören. Auch wenn er für solche Szenen und diese Feierlichkeit an sich nichts übrig hatte war es dennoch die allererste Kainskinderhochzeit die er jemals erlebte. Wie gerne hätte er behauptet, daß er davon noch seinen Enkeln erzählen konnte aber die Möglichkeit bestand wohl nicht mehr.

Johardo erzählte von sich und dem Prinzen. Irgendwie interessant! Nicht das es dem Italiener irgendetwas bringen würde aber wie oft hatte man denn schon die Gelegenheit etwas über die beiden Alten der Stadt zu erfahren und sei es nur Kram aus längst vergangenen Zeiten. Leider wurde Enio dabei aber auch wieder bitter an Florenz erinnert und diese unsägliche Angelegenheit mit dieser verrückten Zeitmaschine. Total bekloppt waren sie als sie das Ding überhaupt bestiegen hatten. Und wegen was? Es war so lächerlich!

Dann kam... ja was denn eigentlich? Sie teilten sich ihr Blut! Das hätte Enio niemals Buchet zugetraut. Wer kam den auf so eine blöde Idee freiwillig sein Blut mit einem anderen zu teilen? Klar... eine Antwort gab es darauf. Der Sabbat! Enio mußte sich konzentrieren, daß er seine Mine nicht zu einer angewiederten Maske abgleiten lies. Noir und Buchet mochten ihre eigene Vorstellung haben was es für sie zu bedeuten hatte aber für Enio war das immer ein Ritual des Feindes. Vaulderie im kleinen... wer hätte das gedacht?

Warscheinlich war Enio mit diesem Gedanken alleine und niemand sonst sah das so eng wie der Turiner aber es gab in Enios Augen einfach ein paar Sachen, die machte man auserhalb von Notlagen einfach nicht und sein Blut zu teilen oder noch schlimmer das Blut eines anderen trinken standen definit recht weit oben auf der Liste.
 
AW: [01.05.09] Jetzt wird es ernst

Bevor das Prinzenpaar Gelegenheit bekam sich unter das willige Volk zu mischen, hob Cat reolut die Hand und sorgte so einmal mehr für Ruhe. Mit sichtlicher Genugtuung beobachtete wie nicht wenige die sich bereits hoffnungsvoll erhoben hatten sich nun erschrocken wieder hinsetzten.

"Moment Freunde! Es gibt noch eine Sache die wir erledigen müssen! Es mag den ein oder anderen hier beunruhigen, immerhin stehen Ringe für Unendlichkeit, etwas das unter Wesen wie uns, ein erschreckend langer Zeitraum werden kann, aber es gehört zur Tradition."

Sie ergriff die Hände des Paares und steckte ihnen mit feierlicher Miene jeweils einen silbernen Ring an den Finger.

"Diese Schmuckstücke wurden vom Clan Ventrue gestiftet und beherbergen ein wie ich zugeben muss, sehr romantisches Geheimnis. Aber was rede ich, feiert schön!"

Damit war die Zeremonie beendet.
Cat zog sich zurück und das Prinzenpaar trennte sich um in möglichst kurzer Zeit, möglichst viele Glückwünsche der anwesenden Gäste entgegen zu nehmen. Es schien als wollten die diesem Teil des Abends nur wenig Zeit widmen.

#

Ghul des Prinzen, Jason Pash:

Da jetzt endlich alle Gäste erschienen waren, konnte sich der Butler um die Geschenke kümmern. Er begab sich dazu in das Attelier und fing damit an die einzelnen Pakete auszupacken. Der Plan dahinter war, das Buchet und Noir sich einen schnellen Überblick über die Präsente verschaffen konnte, damit im Falle einiger herausragender Gaben dem betreffenden Kainit entsprechend gedankt werden konnte.
Zudem hatte Noir darauf bestanden einen Teil der Geschenke öffentlich zu zeigen, sicher hatten viele Gäste große Freude daran zu sehen was dieser besondere Abend dem ein oder anderen wert gewesen war. Oder eben auch nicht, aber damit musste man wohl rechnen wenn man bei Toreadors auf eine Feier ging.
Pash öffnete die Verpackungen, prüfte und kartographierte Inhalt und Herkunft und richtete dann alles so auf einem fahrbahren Tisch her, das von ihm aus später die einzelnen Geschenke entnommen werden konnten.
 
AW: [01.05.09] Jetzt wird es ernst

Max betrachtete das geschehen schweigend. Die gesprochenen Worte gaben Max die Sicherheit darin auch wirklich gehört zu haben was er zu hören gedacht hatte. Es war gerade diese Dame die den Posten der Seneschall innehatte. Wie lange konnte der Tod der Ventrue schon her sein? Max wusste es nicht, aber er sah sich nun darin bestätigt das er sich darum kümmern sollte. Auf einmal sah er die Protestaktionen des DJs aus einem anderen Sichtwinkel. Es war der Anblick des Kelchs der Max nun aus den Gedanken riss.

Das ist doch der Wahnsinn

Von Ritualen es Sabbath hatte Max keine große Ahnung, aber er kannte die Wirkung die das Blut eines anderen Untoten hatte. Ging der Prinz gerade wirklich einen Band ein mit seinem Kind? Wie krank und verdreht war das denn? Aber konnte es auf diese Weise wirklich funktionieren? Max konnte es nicht beantworten, seine Kenntnisse existierten nur von deutlich weltlicheren Dingen. Aber es konnte einfach nicht funktionieren, kein Ahn, kein Prinz würde sich allen ernstes Abhängig machen. Was zum Geier hatte Buchet hier für eine Vorstellung gegeben, das ganze wirkte auf Max immer seltsamer.
 
Zurück
Oben Unten