[Help - Topic] SW - Kurze Fragen - Kurze Antworten

Habt ihr schon Erfahrungen gemacht mit Kämpfen gegen riesige Monster wie zum Beispiel Drachen?
Ja, erst neulich mit einem übergroßen Dämonen. Resultat: fünf Charaktere von Legendärem Rang tot. Total Party Kill.

Ja, der Dämon hatte -2 auf seinen Angriff und wir SCs hatten +2 auf unsere Angriffe. Genutzt hat uns das wenig!

Ich stell mir das problematisch für für das riesige Monster. Ein Monster mit Größe +8 hätte nach den Standardregeln -4 auf ihre Angriffe gegen Menschen.
Das ist so nicht richtig. Die Monstereigenschaft "Größe +X" gibt nur einen Bonus auf die Robustheit an, ist aber UNABHÄNGIG von der Größenkategorie "Klein/Groß/Riesig", welche Abzüge/Boni in Bezug auf das Treffen/Getroffenwerden beinhaltet. - Man kann also eine Kreatur erschaffen, die zwar Größe+8 hat, aber eben NICHT "Riesig" ist und somit auch nicht unter -4 auf ihre Angriffe gegen Menschengroße leidet. Dieser "Schalter" durch die Monstereigenschaft der Größenkategorie dient dazu die besonders kleinen bzw. die besonders großen Kreaturen eben hinsichtlich ihrer "Überlebensdauer" gegen menschliche Gegner abzustimmen.

Ein Drache hat daher einen Angriff von W10-4. Es ist aber nicht besonders schwer hohe Paraewerte zu bekommen, ein guter Kämpfenskill, ein Schild, eventuell Blocktalent und schon haben wir eine Parade von 8-9 (oder gar 10). Ein Drache trifft also bestensfalls bei jeden 10 Angriff aber das würde ihm doch dramatisch seiner Gefährlichkeit berauben. Selbst normale Soldaten mit Schild, Parade 6, werden so für den Drachen eine wahre Herausforderung.
Ein Drache ist erst einmal ein Wildcard, hat also seinen Wild Die und eigene Bennies.
Dann kann ein Drache auch auf alle frei verfügbaren Kampfmanöver zurückgreifen, wie Rücksichtsloser Angriff (+2 auf den Angriff UND den Schaden), Tricks, Willensduelle, usw.
Ein Drache hat eine sehr hohe Robustheit, so daß ihn die gesenkte Parade beim Rücksichtslosen Angriff nicht kratzt.

Damit greift ein Drache ein menschengroßes Ziel mit W10/W6 -4 (Riesig) +2 (Rücksichtslos) an.
Ein Charakter mit einer Parade von 9 (Kämpfen W12 plus Schild) wird somit pro Angriff des Drachen mit einer Chance von 15% getroffen.
Der Drache macht dann einen Schaden von W12+9(Stärke)+W8(Klaue)+2(Rücksichtslos) = W12+W8+11, im Schnitt und ohne Explodieren der Schadenswürfel also 22 Punkte Schaden PRO TREFFER!
Diese Menge Schaden reicht aus, um einen Extra-NSCs mit Plattenrüstung (+3) und Konstitution W12 (Robustheit 8) sofort Außer Gefecht zu setzen. Bei einem Wildcard wird ein Wildcard mit Robustheit 6 "ge-onehittet", bei höherer Robustheit bekommt er "nur" drei Wunden oder mit Glück "nur" zwei. - Und dies ohne daß der Schadenswurf des Drachen überdurchschnittlich gut ausgefallen wäre! Bei den Schadenswürfeln wären aber durchaus auch OHNE Explodieren 29 Punkte Schaden drin, was einen Wildcard mit Robustheit 13 (Plattenrüstung und Konstitution W12 und Kräftig Talent und noch irgendwas, das seine Robustheit raufsetzen könnte) per "One-Hit-Kill" Außer Gefecht setzen kann.

Sooooo ungefährlich ist ein Drache, der TRIFFT also nicht. - Sondern eher im Gegenteil: Er ist TÖDLICH!

Jetzt die Frage: Möchte man, möchtest DU, daß ein solcher Drache als KILLER-NSC wirklich ÖFTER trifft als "nur" mit 15%?

Trefferchance gegen Parade 9 (was schon einen extrem austrainierten Charakter mit entsprechender Ausrüstung darstellt) von 15%.
Bei einem weniger legendären Extra-NSC mit Kämpfen W8 und Schild haben wir eine Parade von 7 vorliegen. Die triff der Drache mit 29%, also etwa doppelt so oft. Und nach solch einem Treffer ist ein solcher, kompetenter Extra dann TOT!

Die Größenkategorie als Monstermerkmal wirkt deshalb in BEIDEN Richtungen, um Drachen und ähnliche Riesige Monster WENIGER TÖDLICH zu machen!

Das ist ein "Fairness"-Aspekt, da sie ja mit extrem hoher Robustheit, mit dem Merkmal "Zäh", mit dem Wildcard-Status und eigenen Bennies eh schon verdammt hart zu knacken sind. Man will nicht, daß solch eine Kreatur einfach mal ein halbes Dutzend Wildcard-SCs, die jahrelang hochgespielt wurden, in wenigen Kampfaktionen "wegdrischt".

Sogar der Schwanzhieb des Drachen, der eine ganze FLÄCHE abdeckt und somit mehrere Gegner auf einmal erwischen kann, macht immer noch W12+7 Punkte Schaden (ohne Rücksichtslosen Angriff, was den Schaden wieder auf W12+9 heben würde). Das ist HEFTIG! Für einen je nach Positionierung bis zu 18 Mann umfassenden Trupp Extras-NSCs wären die im Schnitt anfallenden 16 Punkte Schaden beim Rücksichtslosen Schwanzhieb TÖDLICH. Damit ist der gesamte Trupp weg!

Und der Drache hat ja auch noch seinen Flammenatem, der NICHT gegen die Parade geht, sondern einen Geschicklichkeitswurf (mit Abzug!) erfordert, um 2W10 Schaden (ignoriert Rüstungen) zu entgehen. Die hierbei anfallenden im Schnitt 11 Punkte Schaden gegen Robustheit OHNE Rüstung reichen auch für Extras aus um zu sterben - d.h. erst einmal Außer Gefecht zu gehen und ggf. Feuer zu fangen.

Außerdem hat der Drache allein durch seinen Anblick noch die Fähigkeit in seinen Gegner eine Furchtprobe mit -2 auszulösen, was eine Formation von Extras schnell in Auflösung durch heillose Flucht bringen wird und was mit dem -2 Abzug ja auf der Furchttabelle sogar den Tod durch Herzinfarkt bei Wildcards bewirken kann!

Mit Einschüchtern W12 kann ein Drache einen legendären Drachentöter-SC, der erst einmal die Furchtprobe bestehen muß, auch noch einschüchtern, ihn Angeschlagen bekommen und +2 auf die nächste Aktion erhalten. Das erleichtert auch das Treffen sehr paradestarker Gegner deutlich.

Und der Drache kann FLIEGEN! Damit muß er sich nicht einmal den Nahkampfangriffen aussetzen, sondern kann aus der Luft mit sehr hoher Bewegungsweite einfach im Überflug den Flammenodem einsetzen, gegen den noch so hohe Paradewerte der Charaktere nichts helfen.

So etwas ist alles andere als "zu wenig gefährlich", finde ich.

Wie gesagt, ein einzelner Dämon mit nicht ganz so hoher Robustheit wie der Drache und nur "Groß" als Monstermerkmal hat dieses Wochenende erst eine Gruppe von drei Kämpfern (Nah- bzw. Fernkampf-Experten) und zwei Zauberern (mit Blast, Bolt, usw.) von Legendärem Rang (alle 100+ EP) AUSGELÖSCHT. - Und dieser Dämon war nicht so kompetent wie ein Drache!

Soooo "problematisch" sind also die Abzüge von Großen oder Riesigen Kreaturen gegen menschengroße Gegner nicht.

Zumindestens wenn diese Soldaten in Formation antreten sollte dieser Malus für riesige Mosnter nicht gelten.
Siehe oben: Flammenodem oder Schwanzhieb als Rundumschlag - nur in solchen Situationen kann ein Drache eine GRUPPE von Gegnern angreifen. Andere Monster haben ähnliche Flächeneffekte. - Normale Angriffe ohne Rundumschlag oder andere Talente oder besondere Monstereigenschaften gehen IMMER nur gegen EINE EINZELNE Person!

Du könntest natürlich auch die Formation der Soldaten als "Schwarm" abbilden, so daß sie mit einem einzigen Angriff komplett ausgelöscht werden kann. Aber das geht, wie gesagt, auch mittels Flammenodem oder Schwanzhieb ohne weiteres.
 
Vielen Dank für die ausführliche Antwort, das hilft mir sehr weiter. Da ich jetzt Titan für SW umsetze und dieses Setting voller riesiger Echsen und anderer gewaltiger Monster ist, wollt ich sicherstellen, dass die auch gefährlich sind.
 
Ein Drache geht nicht in den Nahkampf, wenn er es vermeiden kann. Er ist hochintelligent, kann fliegen und hat eine eingebaute Fernkampfwaffe. Warum in den Nahkampf? Er kann z. B. einfach Dinge auf seine Gegner regnen lassen - außerhalb jeder Reichweite von Magie oder Fernwaffen.
Wenn er denn wirklich in den Nahkampf muss, ist sein Schwanzhieb (Str.-2 Schaden) in einem 3x6 Feld nicht zu verachten.

Aber nochmals: warum sollte ein so intelligentes Wesen (das womöglich auch noch über Zaubersprüche verfügt) überhaupt in den Nahkampf?

Hochachtungsvoll,
Ollie

Edith: was Zornhau sagt!
 
@Chrisael:

Auch wenn die meisten Regelsysteme sowas ignorieren: Ab einer gewissen Monstergröße ist es (realistisch gesehen) einfach nicht mehr ratsam dessen Angriffe zu parieren. Wenn jemand ernsthaft versucht einen Angriff der Gebäude zerstören kann mit einem Schild zu blocken dann sollte allermindestens mal geguckt werden ob der Schild nicht hinüber ist... wahrscheinlicher ist allerdings das der Schildträger zumindest einen Teil des Schadens bekommt wenn er durch den Angriff beiseitegefegt wird. Immer vorausgesetzt der Angriff kommt nicht von oben und rammt das arme Opfer in den Boden... mit dem Schild als Deckel :D
 
Ein Drache geht nicht in den Nahkampf, wenn er es vermeiden kann. Er ist hochintelligent, kann fliegen und hat eine eingebaute Fernkampfwaffe. Warum in den Nahkampf? Er kann z. B. einfach Dinge auf seine Gegner regnen lassen - außerhalb jeder Reichweite von Magie oder Fernwaffen.
Wenn er denn wirklich in den Nahkampf muss, ist sein Schwanzhieb (Str.-2 Schaden) in einem 3x6 Feld nicht zu verachten.

Aber nochmals: warum sollte ein so intelligentes Wesen (das womöglich auch noch über Zaubersprüche verfügt) überhaupt in den Nahkampf?

Hochachtungsvoll,
Ollie

Edith: was Zornhau sagt!

Schon klar! Der Drache war nur mal stellvertretend für alle großen Monster. Primär gings darum wie sich Kämpfe "riesige Monster gegen Menschen" in SW auswirkt.

@Runenstahl

Wäre natürlich eine Überlegung Wert das riesige Monster Schilde ignorieren. Fragt sich nur wie sich das aufs Balancing auswirkt. Da es im Titan-Setting AUCH (nicht ausschließlich) um die Jagd auf große Monster geht muss das Systemmässig auch einfach funktionieren.
 
Und die nächste Frage: In der GER ist zu Lesen das es Settings gibt wo man mit Legendären Talenten auch Burgen erhalten kann. Gibt es schon Beispiele für solch ein Setting? Wie sieht ein solches Talent aus? Und wird sowas überhaupt angenommen? Ich könnte mir gut vorstellen das viele Spieler sowas lieber Ingame durch Rollenspiel erhalten wollen.
 
Auch wenn die meisten Regelsysteme sowas ignorieren: Ab einer gewissen Monstergröße ist es (realistisch gesehen) einfach nicht mehr ratsam dessen Angriffe zu parieren.
Der Parade-Wert eines Charakter beinhaltet ja auch Ausweichen und aus dem Weg Springen, so daß man nicht befürchten muß, daß der paradestarke Rapierfechter den Drachenkiefer bei dessen Bißangriff mit einer klassischen Kreisparade aus dem Weg biegt.

Andererseits ist hier eh ein GENRE-"Realismus" anzuwenden. Und da sind die Klischees eindeutig: Der Ritter mit Schild und Schwert steht einfach im Nahkampf gegen den Drachen seinen Mann und siegt womöglich noch heldenhaft gegen dieses Monstrum. Und genau das abzubilden treten ja die allermeisten Fantasy-Rollenspieler an.

Interessanterweise ist da altes D&D "realistischer" (lies: tödlicher), da hier Charaktere einfach verdammt schnell sterben, Drachen auch mit ihrer Odemwaffe ordentlich was austeilen und über eine Vielzahl an Angriffen pro Runde verfügen, welche die Krieger-SCs kaum jemals auf höchsten Erfahrungsstufen erhalten werden. - Aber D&D tritt EBENFALLS an die Klischee-Ritter-gegen-Drachen-Kämpfe abzubilden. Wie so gut wie jede (EDO-)Fantasy im Rollenspiel.



Savage Worlds hat den Drachen in den meisten Settings als hartes, aber noch nicht als "Godzilla-großes" Monster angelegt. Somit wird ein Drache noch halbwegs auf einzelne Ziele gerichtete Angriffe ausüben. - Anders sieht es bei den Monstern mit dem Merkmal "Gigantisch" aus:
"Diese Kreaturen können ihr immenses Gewicht zum Tragen bringen, wenn sie sich über Kreaturen oder Hindernisse hinwegbewegen, oder einfach auf diese treten (nach Ermessen des Spielleiters). Addiere in diesem Fall ihre Größe zu ihrem Schadenswurf (in der Regel Stärke), ziehe aber auch die Größe ihres Gegners ab."
Solche Gigantischen Kreaturen haben Größe +9 oder mehr und meist Stärke-Werte in der Größenordnung W12+10. Ein solcher Angriff macht somit einen Schaden von W12+19 oder mehr. Das sind mindestens 20 Punkte. Das reicht für viele Wildcards für ein Außer Gefecht Resultat und für ALLE Extras mit einer Robustheit von 16 oder weniger (und das ist schon verdammt viel auch für einen Extra: Streitroß hat Robustheit 10, Minotaurus 11, Oger 12, somit sichere One-Hit-Kills durch ein solches Monstrum).

Und schlimmer noch: Die Panzerung solcher Giganten zählt als Schwere Panzerung, kann also von normalen, leichten Waffen NICHT durchdrungen werden! Damit erhalten diese Giganten keinen Schaden außer er erfolgt durch eine Schwere Waffe wie eine Panzerfaust, ein Feldgeschütz oder besondere Magie, die auch wie eine Schwere Waffe zählt.

Das macht solche "Dicken Brocken (tm)" auch in SW zu wirklich SEHR SCHWEREN Gegnern.
 
Und die nächste Frage: In der GER ist zu Lesen das es Settings gibt wo man mit Legendären Talenten auch Burgen erhalten kann. Gibt es schon Beispiele für solch ein Setting? Wie sieht ein solches Talent aus? Und wird sowas überhaupt angenommen? Ich könnte mir gut vorstellen das viele Spieler sowas lieber Ingame durch Rollenspiel erhalten wollen.
In Hellfrost gibt es im Rahmen des Ressource-Managements schon auf Novice Rank Edges für solche Arten "wertiger Ressourcen".

Man muß dazu sagen, daß derartiges Spiel mit den Ressource-Management-Regeln in Hellfrost oft lokationsgebunden ist (man verwaltet sein Dorf, seinen Landstrich als Ressource) oder ökonomisch ausgerichtet ist (man hat seine Handelsflotte, sein Handelskontor, entsendet seine Karawanen, etc.). Daher können die Charaktere bereits auf Novice Rank entscheiden, ob sie sich eher als der "Verwaltungsexperte" dieser Ressource verstehen, und müssen nicht bis zu einem Legendären Rang warten, um dort eine Festung oder irgendeine andere Ressource zu erhalten.

Wenn man mit SW klassisches AD&D abbildet, dann wäre die Festung, der "Stronghold", tatsächlich ein Legendäres Edge für Kämpfer, der Tempel das Legendäre Edge für Kleriker, der Turm das Legendäre Edge für Zauberer und die Diebesgilde das Legendäre Edge für Diebe. - Das entspricht den klassischen "Name Level"-Ressourcen, die das Spiel vom Dungeon-Crawl weg zum politischen Spiel tragen.

Natürlich kann man sich auch Gefolgsleute, auch Wildcards (wenn man es richtig anstellt), im Spiel durch normales Charakterspiel erspielen. Die Legendären Edges Followers oder Sidekick sind nur dazu da, wenn der Spieler das Ausspielen und Erspielen nicht machen wollte oder konnte, trotzdem für angemessene Gefolgsleute zu sorgen.

Winterweir ist ein Fantasy-Setting für SW, das das Legendary Edge "Monarch" bietet, welches als Voraussetzung hat, daß der Charakter ein Adeliger ist, der ein "Holding" Edge für seinen Landstrich (ab Novice Rank zugänglich) aufweist, "Followers", sowie einen Wert im settingspezifischen Spielwert "Honor" von über 40 Punkten mitbringt. Auf Legendärem Rang zieht solch ein als sehr ehrenhaft bekannter Adeliger mit eigenem Kernland andere Adelige unter seine Herrschaft, so daß er es zum lokalen Monarchen bringen kann. - Das ist in diesem Fantasy-Setting mit einem gewissen Hang zum Spielen bei Hofe durchaus ein angemessenes Legendary Edge, finde ich.
 
Der Parade-Wert eines Charakter beinhaltet ja auch Ausweichen und aus dem Weg Springen, so daß man nicht befürchten muß, daß der paradestarke Rapierfechter den Drachenkiefer bei dessen Bißangriff mit einer klassischen Kreisparade aus dem Weg biegt.

Da gebe ich dir völlig recht. Nur der Schildbonus, Blocktalent etc. sollten dann halt entfallen.

Und da sind die Klischees eindeutig: Der Ritter mit Schild und Schwert steht einfach im Nahkampf gegen den Drachen seinen Mann und siegt womöglich noch heldenhaft gegen dieses Monstrum.

In ganz klassischer Fantasy ja. In Videospielen auch (da pariert man ohnehin oftmals alles und tötet Riesen auch durch kontinuirliches in-den-Zeh-stechen).
Aber gerade in modernerer Fantasy sind Drachen oftmals recht gewaltig und dort paßt solch ein Verhalten einfach nicht. Besonders wenn man es realistischer darstellen möchte. Bei Game Of Thrones z.B. ist es nur schwer vorstellbar einen "fairen" Kampf gegen einen ausgewachsenen Drachen (oder ein vergleichbar großes Monster) zu gewinnen. Und im Herrn der Ringe findet sich im Kampf zwischen Eowyn und dem Nazgul ein tolles Beispiel dafür, das das Parieren mit dem Schild nicht immer die beste Lösung ist (auch wenn Eowyn am Ende trotzdem siegt).

Kommt halt ganz drauf an was man abbilden möchte. Grundsätzlich hast Du natürlich recht das Savage Worlds sich halt eher für "pulpige" Fantasy eignet.
 
Warum? Wie dir Zornhau bestätigen kann, gibt es Schild- und Paradetechniken, die auch gegen starke Attacken eingesetzt werden können. Aber so feingranular ist das Kampfsystem nicht, daß es aufgedröselt werden müsste.

Von Realismus wollen mir mal nicht sprechen. Bei LoT kacken sie schon gegen die Babydrachen ab, weil die eben ihren Feueratem einsetzen, der kaum pariert werden kann. Bei Eowyn gegen den Nazgul hatte dieser ihren Schild gezielt angegriffen - eine Möglichkeit, die man im Spiel wegen der Wahrscheinlichkeiten leider viel zu wenig einsetzt. Alles in allem ist es bei den deinen Beispielen alles "for the show" und eben auch ihren Genres geschuldet.

Hellfrost kennt übrigens noch Umwerfen-Regeln, wo Kreaturen ab 2 Stufen Größenunterschied kleinere Ziele zusätzlich durch die Weltgeschichte schleudern - alleine weil sie treffen (Schaden muss keiner verursacht werden). Dieser Effekt kann nicht geblockt oder ausgewichen werden. Da kugelt ein erwachsener Helfrostdrache mit SIZ8 sein Opfer dann gerne nochmal 1d8" durch die Gegend. Es liegt am Ende normalerweise nur auf der Nase, aber wenn ein Fels, ein Baum oder ein Abgrund im Weg sind, kann das ganz schön weh tun, da man dann (verletzend) Angeschlagen wird.

Nebenbei ist imA nix unfairer, als ein Angriff, gegen den man nix tun kann. Fielen Block und Parade weg, ist man fast definitiv Matsch bei solchen Monstern. Und das macht einfach keinen Spaß.

@Burgen: Der Name-Level entspricht in gewissem Sinne den Talenten Reich und Adlig. So wie man früher in AD&D auch nicht unbedingt seine Gefolgsleute und die Burg bekam, wenn man es nicht wollte, muss man bei SW sich einfach nur die Hintergrundtalente zulegen. Das kann man entweder in seinem Setting fest verregeln oder dem Spieler überlassen.
 
Gibt es eigentlich ein Savage Worlds Setting mit dem man ähnlich wie in z.B. Mechwarrior auch "BattleMechs" regeltechnisch eingebunden bzw spielbar gemacht hat?
 
Das Science-Fiction Gear Toolkit hat Regeln und Beispiele für Mechs. Da es sich dabei nur um Bausteine handelt, brauchst du immer noch ein Setting und etwas Conversionarbeit, um das ganze spielbar zu machen.

Auf Savage Heroes finden sich Conversions zu Heavy Gear, Mech Warrior sowie generische Mecha-Regeln von Clint Black. Was die taugen, kann ich nicht sagen.
 
In den letzten zwei Tagen übe ich mich in der Disziplin "wie setze ich Settings nur mit den vorhandenen Regeln um". Auch weil ich von der technischen Seite bei Titan bei Null angefangen habe aber auch weil ich jetzt Spaß daran gefunden habe:

Ein besonders komplizierter Brocken ist ja scheinbar Shadowrun weil das System grobgranular, die Technik und der Bodytech in SR aber doch recht fein gestrickt ist. Letztens hab ich dann wieder MGS Rising gesehen und da hab ich mich gleich wieder gefragt wie setzt ich das mit SW um. Der erste Gedanke war: Sowas geht damit nicht. Aber dann kam mir der Gedanke, warum Cyberware nicht mit dem Powers im Superheldencompanian darstellen. Die Powers müssten entsorechend zurecht geschnitten, mit entsprechenden Trappings versehen werden und sie kosten natürlich Geld udn sind nicht angeboren. Eventuell könnte man für SR noch einen Essenzwert einführen der die Anzahl dieser Powers begrenzt.
Das ganze ist natürlich nicht durch gedacht oder gar feingeschliffen aber was haltet ihr prinzipiell von der Idee?
 
Interface Zero bekannt?
Und düsen da draussen nicht schon gefühlt Dutzende Shadowrun-Konversionversuche rum?

Bevor du mit was Neuem anfängst, bring erstmal das andere Projekt richtig auf die Straße... ;)
 
Ah nein, ich fang nix neues an. XD Ich spiel nur mit Ideen rum, nur so zur Übung, was alles mit schon vorhandenen Regeln machbar ist.
 
Wie Rinas es schon richtig bemerkt; die Regeln taugen zwar nicht für alles, aber sehr, sehr vieles...
 
Gibt es SW-Regelumsetzungen zur Leitung/Lenkung von Organisationen (Gilde, Baronie, Weltkonzern) durch SCs? Wenn ja, wo verfügbar?

Habe gehört, dass Hellfrost sowas enthält, aber die Klappentextbeschreibung schweigt sich dazu aus.
 
Da hast du sicherlich an der falschen Stelle geschaut, denn diese Regeln waren Teil der derzeit nur in Englisch verfügbaren Rassilon Expansion.

Es gibt sie aber auch als einzelne PDF:



Momentan gilt noch der alljährliche Jahresendaktionspreis von €2,54.

Nicht dass Du es falsch verstehst; diese Regeln sind ersteinmal nur dazu da Leuten mit den Talenten Adlig, Reich und Stinkreich Einflußmöglichkeiten auf ihre ansonsten "gesichtslosen" Geldquellen (Güter, Investitionen etc) zu geben - hier eben meist Güter bis etwa zur Größe einer kleinen Baronie oder Stadt.

Die Regeln sind auf heroische Fantasy im Allgemeinen und Hellfrost im Besonderen zugeschnitten. Für andere Fantasysettings bzw. Genres kann demnach einiges an Anpassungsarbeit auf Dich zukommen, insbesondere wenn Du in Richtung Weltkonzern etc gehst.
 
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