Verlage/Händler Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Ein paar lebensfähige Zellen ergeben noch keinen lebensfähigen Organismus.
Ein Mißverständnis, ich bezog mich auf "vor dreißig Jahren", nicht auf die Magira-Zeit. :)

Und 1978 gabe es schon mehr als nur "lebensfähige Zellen", denn Traveller war bereits im Vorjahr
erschienen und im Zusammenhang mit Star Wars schon von etlichen Leuten aus der damaligen
KoSim-Szene aufgegriffen worden, und 1978 kam dann für den Fantasy-Bereich auch Runequest
hinzu.
Also, auch ohne Scherz, die Szene war zwar weit kleiner als heute, und die Kommunikationsmög-
lichkeiten waren schlechter, aber die Szene existierte durchaus, und war durchaus lebensfähig.

Edit.:
Ach ja, und dann gab es irgendwie auch noch dieses andere Fantasy-Dings, D&D oder so, aber
das hat uns eigentlich nie interessiert ...
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Ein Mißverständnis, ich bezog mich auf "vor dreißig Jahren", nicht auf die Magira-Zeit. :)

Und 1978 gabe es schon mehr als nur "lebensfähige Zellen", denn Traveller war bereits im Vorjahr
erschienen
In den USA. Andere Baustelle.
Das es 1978 schon eine amerikanische Rollenspielszene gab, ist unbestritten.
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

In den USA. Andere Baustelle.
Das es 1978 schon eine amerikanische Rollenspielszene gab, ist unbestritten.
Keineswegs USA, Bundesrepublik Deutschland natürlich - obwohl hier vor Ort die Anwesenheit
amerikanischer Soldaten so manchen Einkauf erleichtert hat. :)

Edit.: Woher stammt eigentlich diese merkwürdige Vorstellung, ausgerechnet die Deutschen,
die jede US-Modeerscheinung binnen Wochen übernahmen, hätten bei den Rollenspielen wo-
möglich jahrelang abseits gestanden ?
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Keineswegs USA, Bundesrepublik Deutschland natürlich
Nein, Traveller ist 1977 nicht in Deutschland erschienen.

Ich find's ja übrigens ganz toll, daß Du so ein Megaveteran bist. Aber ich bin nun mal, wenn's um historisches geht, eher nüchtern. Und den Zustand von 1978 als eigenständig lebensfähige deutsche Rollenspielszene zu bezeichnen, halte ich angesichts dessen, was ich über die dafür vorhandenen Voraussetzungen weiß, für irrational.
(Ob man die heutige deutsche Rollenspielszene als eigenständig lebensfähig ansehen kann, selbst das scheint mir manchmal zweifelhaft.)

Irrelevant ist es obendrein auch noch, weil die Behauptung ja war: Zu der Zeit, als Rollenspiele hierzulande so richtig populär wurden, gab's noch kaumn Fernsehen und Videospiele. (Und als ich dann das für die ursprünglichen "10, 20 Jahre" schlüssig angezweifelt habe, wurde eben auf "30 Jahre" umgesattelt.) Indes: Wer selbige Zeit nicht irgendwo in den 80ern ansetzt, leidet an nostalgiebedingtem Realitätsverlust. Und wer in diesem Zusammenhang an DSA vorbeischaut, auch.
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Nein, Traveller ist 1977 nicht in Deutschland erschienen.
Nun, das habe ich auch nicht behauptet. :)

Es war aber (wie auch alle Bücher, Schallplatten, und so fort, aus den USA) problemlos zu bekom-
men, wenn auch wegen des damaligen Dollarkurses "sauteuer".

Und die DSA-Spieler waren bereits die "zweite Generation" der deutschen Rollenspieler, von denen
der "ersten Generation" ist DSA nicht besonders gut aufgenommen worden - genauer: In meinem
Bekanntenkreis gibt es niemanden, der es gespielt hätte, weil wir alle es viel zu "verregelt" fanden.

Aber wir sind sowieso off-topic, denke ich, und letztlich ist es herzlich egal, ob Du mir glaubst. :D
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Es soll damals sogar schon recht aktive Cons in DE gegeben haben.
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Gibt es eigentlich belastbare Statistische Zahlen über Rollenspieler
zb über ihre Anzahl am besten noch Länderweise getrennt?
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Natürlich nicht.
Nachher käme noch raus das wir gar keine bedrohte Spezies sind.
Da fälsch ich mir meine Statistiken lieber selbst.
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

@Tobrise

Kein Marathon ... das ist die normale herangehensweise, wenn man sich nicht verletzen will und vielleicht ein Ziel hat und sei es etwas so marginales wie "abnehmen". Das unterschätzen die meisten lediglich und denken: Man läuft halt einfach los. ;)

Ansonsten: Einstiegsabenteuer gibts doch auch en masse und wie bereits gesagt sind sie in einigen Publikationen auch Standardmäßig im Hauptwerk drin. Andere Systeme trennen büchermäßig strikt SL und Spielerpart.

@Skar

Die Umsetzung ist bereits das Spielen. Ein bisschen was lesen muss man schon, außer man findet einen unheimlich netten Märchenonkel, der einem den ganzen Kram vorträgt. Aber Rollenspiele so völlig ohne Einarbeitung seitens der Spieler klappen nur im Hier und Jetzt, wobei der Fokus nur um ein minimales Detail geändert wurde oder die Charaktere selbst völlig ahnunglos sind. Cthulhu Now, Witchcraft, Hunter the Reckoning ... DAS könnte funktionieren. Wer aber Superheldenrollenspiele spielt, sollte schon mal nen Comic gelesen haben und zumindest wissen wie und auf welche Weise seine Kräfte funktionieren. Wer einen Fantasy-Paladin unter einer bestimmten Gottheit spielt, sollte auch wissen wie sich so ein Paladin verhält und wofür die Gottheit steht. Jetzt gibts entweder Werke, die so einfach gestrickt sind, dass man niemals en Detail lesen kann was ein Paladin ist und was seine Gottheit macht - wobei aber eine Menge Flair auf der Strecke bleibt oder man hat Spieler die sich mit sowas nicht belasten wollen, die einfach nur bespaßt werden wollen - so hat Rollenspiel aber noch nie funktioniert. Das unterscheidet es von Mensch-ärgere-dich-nicht.
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Aber Rollenspiele so völlig ohne Einarbeitung seitens der Spieler klappen nur im Hier und Jetzt,

...was aber fast völlig untauglich ist, wenn man eben die alten Spieler mit bedienen will. Rollenspiel ist quasi Fantasy. Da hilft auch Augen zu Machen und Füße Stampfen nichts.

Wer einen Fantasy-Paladin unter einer bestimmten Gottheit spielt, sollte auch wissen wie sich so ein Paladin verhält und wofür die Gottheit steht. Jetzt gibts entweder Werke, die so einfach gestrickt sind, dass man niemals en Detail lesen kann was ein Paladin ist und was seine Gottheit macht - wobei aber eine Menge Flair auf der Strecke bleibt oder man hat

...ein Spiel bei dem es dazu gehört, sich das selbst auszudenken.

...ein Spiel bei dem es dazu gehört, das am Anfang nicht zu wissen.

...ein Spiel...

mfG
mpu
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Nun, das habe ich auch nicht behauptet.
Doch, aber ich drösele das jetzt nicht auf.

Es war aber (wie auch alle Bücher, Schallplatten, und so fort, aus den USA) problemlos zu bekom-
men, wenn auch wegen des damaligen Dollarkurses "sauteuer".
Bestimmte japanische Medien sind hierzulande genau so problemlos zu bekommen, und es gibt auch Fans, die sich das organisieren - deswegen gibt es hier noch lange keine "deutsche Szene" für sowas.
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Habe nun nicht alle 14 Seiten Beiträge durchgelesen - wenn's also gedoppelt ist - Tschuldigunk!

Rollenspiele fehlen günstige Einsteigerboxen, die mit Pappfiguren/ -plättchen /Miniaturen, Verlies-/Abenteuerposterkarten, Würfeln und fertigen Szenarien zum praktisch Drauflosspielen ausgelegt sind.
Diese Box heißt dann "Baisspiel", "Einsteigerset" oder so und wird nach einem halben Jahr schon von der "Expertenbox" abgelöst (mit Überlandabenteuern!!!), die die Regeln ausbauen (neue Charakterklassen, Optione, Zauber usw.). Weitere Boxen folgen. Diese sind aber nicht Teile eines Ganzen, ohne das das Spile nicht richtig funktioniert (ohne Zauberbox kanste nicht zaubern, ohne Geweihtenbox nicht ... geweihen?), sondern erweitern das Spiel einsteigerfreundlich.

So eine Mischung aus den Alten D&D-/ DSA-Sets und der D&D 3.5 Einsteigerbox (die aber nicht ausbausfähig war).

Dazu gibt es dann noch (etwas spater), die Alles-in-einem-Alte-Hasen-Ausgabe in Kunstleder zum Armmachen der Leute mit Job und zuviel Freizeit.

So kann man, so amn denn möchte, sicherlich neue Leute zum Rollenspiel bringen. Wenn das ganze dann noch bei Karstadt in der Spielzeugabteilung zu finden ist - BINGO! Ich kaufte mein erstes Rollenspiel 1983 bei Karstadt - D&D, die rote Box. Geht also (gute Werbung und Vertrieb vorausgesetzt).

An und für sich kann es einem ja egal sein, ob neue Leute mit dem Hobby anfangen - ich Habe Spiele für die nächsten 200 Jahre und ob da noch neue Leute nachkommen, kann mir wurscht sein - ist es aber eigentlich nicht. Mache in den Herbstferien einen Rollenspielnachmittag in einem Jugendtreff ... (sollte öfter mal das Maul halten - anderes Thema).

Aber ich denke, die Einsteigerfreundlichkeit muss man Seitens der Verlage wollen und schauen, auf welche Zielgruppe man schielt: Seit Jahren bin ich die Zielgruppe: Rollenspielwahnsinniger seit Jahrzehnten, hohe Bereitschaft und Möglichkeit viel zu viel Geld für viel zu viele Spiel auszugeben, von denen ich einen Bruchteil spiele (kann denen ja egal sein, Huaptsache ich kaufe). Aber ich weder eben nicht mehr und dass ich noch mehr Geld ins Hobby stecke ist unwahrscheinlich (und kaum möglich).

Wollen die also auch in Zukunft jeden Tag drei Mhalzeiten, dann sollten sie den Jugendlichen die Euronen aus der Tasche locken. Oder sie verschieben ihr Geschäft, z.B. in den Buchbereich.
Ob das klappt ... ist auch deren Sache.

So, mein Senf.
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Ich glaube das PnP-Rollenspiel wird es schwer haben sich zu halten.

Natürlcih gibt es eine Menge Dinge, die am Tisch besser gehen als am PC. Aber wenn man sich das genauer anschaut- gerade die Dinge, die einen am Anfang in das Spiel gezogen haben, kann der PC inzwischen besser.
Und damit geht auch ein Haufen Leute verloren, die damit ganz zu Frieden sind und bleiben (wohl primär auch die casual gamer) und übrig bleibt ein kleiner Rest darüber hinaus Interessierter, von denen ein Teil Angesichts der geringer werdenden öffentlichen Präsenz auch seltener den Sprung vom PC zum Tisch finden.
Dazu scheint mir die Zeit schon von Jugendlichen deutlcih mehr verregelt zu sein als früher und die individuelle Bereitschaft etwas zu tun und sofortige Befriedigung zurückzustellen ebenfalls stark nachgelassen zu haben, was auch schlehct für die Rollenspielzukunft ist.

Ein Wachstum sehe ich so nicht mehr als möglich an, höchstens eine Verlangsamung des Trends, insbesondere durch eben Informationen im Rahmen der Beilage oder im sonstigem Umfeld von PC-Spielen. Dort sehe ich allerdings keinen Sinn mit den PC-Spielen in ihrem Feld konkurrieren zu wollen, sondern man müßte die Felder ansprechen, die am PC etwas zu kurz kommen.
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Mal eben ein paar Stufen steigen, Schätze finden, Verliese durchrennen und "Blut! Blut!" schreien, das geht am PC tatsächlich besser. Praktisch keine Vorbereitung und schon geht's los.

Allerdings: Freundschaften pflegen, mit anderen interagieren - das können MMORPs schlechter. Allerdings denken 14jährige nicht in solchen Kategorien - sie nehmen sie als gegeben/nicht gegeben hin.
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Ich habe mit 10 angefangen, von daher sehe ich keinen Grund das 14jährige nicht spielen können. Und ich habe bedauerlicherweise schon einen Haufen Spieler erlebt die, obwohl sie erwachsen waren, keinen erkennbaren Fortschritt gegenüber Vierzehnjährigen zeigten was ihre Spielweise anging.
Ich für meinen Teil begrüße den Versuch von Firmen wie WotC oder Midgard Press neue Spieler zu gewinnen. Nicht weil ich Angst haben würde dass das Hobby ausstirbt. Aber es ist eine Sache an der ich als Kind Spaß hatte und von daher habe ich keinen Grund anderen nicht auch die Möglichkeit zu gönnen.
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

blut_und_glas schrieb:
ArchangelGabriel schrieb:
Aber Rollenspiele so völlig ohne Einarbeitung seitens der Spieler klappen nur im Hier und Jetzt,
blut_und_glas schrieb:
...was aber fast völlig untauglich ist, wenn man eben die alten Spieler mit bedienen will. Rollenspiel ist quasi Fantasy. Da hilft auch Augen zu Machen und Füße Stampfen nichts.

Ich verstehe nicht was du sagen möchtest. :nixwissen: (in Bezug auf meinen Satz gesetzt)

...ein Spiel bei dem es dazu gehört, sich das selbst auszudenken.

...ein Spiel bei dem es dazu gehört, das am Anfang nicht zu wissen.

Ersteres ist für Anfänger wiederum in den allermeisten Fällen ungeeignet (und ein großes Problem laut diesem Fred ist ja, dass die Einsteigerfreundlichkeit unter aller Sau ist).

Letzteres ist durchaus eine Möglichkeit, setzt aber voraus, dass mindestens EINER (im Idealfall der SL) genau bescheid weiß. Und wieder musste einer lesen und seine Lesebegeisterung ins Spiel einfließen lassen.

Du kannst es drehen und wenden wie du willst: Wenn da keiner Bock drauf hat, dann wird das nichts mit dem Rollenspiel.

Der Rote Baron schrieb:
Allerdings: Freundschaften pflegen, mit anderen interagieren - das können MMORPs schlechter.

Bei World of Warcraft werden ganze Ehen nur über den Server geführt, nahezu 24/7 minus das bisschen Geld verdienen für Miete, Nahrung und DSL Anschluss und Schlaf.
Weniger extrem gibt es Rollenspiel Server, die ebenfalls auf Basis klassischen RPGs funktionieren. Das ist anders als im P&P aber trotzdem Rollenspiel.

Nicht, dass ich jetzt groß Ahnung hätte - ich zock ja kein WoW ... trotzdem gibts diese Phänomene fernab des ausschließlichen Levelns und Kämpfens.

Jadeite schrieb:
Und ich habe bedauerlicherweise schon einen Haufen Spieler erlebt die, obwohl sie erwachsen waren, keinen erkennbaren Fortschritt gegenüber Vierzehnjährigen zeigten was ihre Spielweise anging.

Was ist denn dieser Fortschritt? Wenn man jetzt auch noch die Dimension Spielstil mit reinnimmt, dann wuchert das ganze ja ins unendliche aus.
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Was ist denn dieser Fortschritt? Wenn man jetzt auch noch die Dimension Spielstil mit reinnimmt, dann wuchert das ganze ja ins unendliche aus.
Ich weiß nicht, wie das anderen geht, aber ich würde nicht nur gerne wieder so viel spielen wie damals als Teenager, sondern auch in dem Stil. Die naive, natürliche Herangehensweise an so viele Dinge, ungetrübt von 1000 Theoriediskussionen im Netz... hachja.
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Ich weiß nicht, wie das anderen geht, aber ich würde nicht nur gerne wieder so viel spielen wie damals als Teenager, sondern auch in dem Stil. Die naive, natürliche Herangehensweise an so viele Dinge, ungetrübt von 1000 Theoriediskussionen im Netz... hachja.
Eigene Hausregeln haben den positiven Effekt, dass man sie selbst gut findet. Ob das auch objektiv positiv anmutet, sei mal dahingestellt.

Eine wenig vorbeugen und gleich gute Regeln mitliefern, sollte schon drin sitzen.
 
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