Anarchismus im Rollenspiel?

AW: Anarchismus im Rollenspiel?

ach doch, diverse selbstdefinierte anarchisten waren sich nicht selten in der judenfrage gerne mit volkes stimme einig. ebenso wie in der frauenfrage oder das man den neger zu seinem glueck irgendwie zwingen muss etc. pp.

ich hingegen stelle mir die frage, mein lieber johan milton, wie ich dir am nettesten sagen kann wie unglaublich wenig ich von deinen beitraegen halte. dummerweise wuerde dies von keiner netiquette mehr gedeckt und es wiederstrebt mir insgesammt so verletztend und ausfallend zu werden.
mir waere damit weitergeholfen, falls es dich interessiert, wenn du in deinen beitraegen woerter wie "auch", "einzelne", "manchmal", "zum teil", "selten", "meines wissens", "finde ich" und dergleichen verwenden wuerdest. danke fuers lesen.
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Sippengesellschaften sind nichtanarchistisch organisiert (sei es durch Häuptling, Matriachin oder durch einen Patriachen).

Falsch. Es gibt eine ganze Reihe von Inuit Sippen die ohne jegliche Häuptlings- und/oder Anführerrolle klarkamen und nicht einmal eine passende Bezeichnung in ihrem Dialekt hatten, ehe Europäer angefangen haben mit ihnen zu handeln. Sippengesellschaften sind MEISTENS nichtanarchistisch organisiert, aber definitiv NICHT immer.
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Falsch. Es gibt eine ganze Reihe von Inuit Sippen die ohne jegliche Häuptlings- und/oder Anführerrolle klarkamen und nicht einmal eine passende Bezeichnung in ihrem Dialekt hatten, ehe Europäer angefangen haben mit ihnen zu handeln. Sippengesellschaften sind MEISTENS nichtanarchistisch organisiert, aber definitiv NICHT immer.

Zumal man als Spielleiter ja auch Einfluss darauf nehmen kann. Der Edle Wilde dessen Sippe von der Zivilisation bedroht wird, ist auch eine Möglichkeit Anarchismus im Rollenspiel ein zu setzen.
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Falsch. Es gibt eine ganze Reihe von Inuit Sippen die ohne jegliche Häuptlings- und/oder Anführerrolle klarkamen und nicht einmal eine passende Bezeichnung in ihrem Dialekt hatten, ehe Europäer angefangen haben mit ihnen zu handeln. Sippengesellschaften sind MEISTENS nichtanarchistisch organisiert, aber definitiv NICHT immer.


Ich nehme an, das war weit in der Vergangenheit, und damit heute nur noch schwer nachprüfbar? Aber ich bin kein Experte.

Aber wenn es stimmt: Vielleicht funktioniert es auch ohne Regierung... wenn auf jedem Quadratkilometer weniger als ein Mensch herumläuft, wie es dort der Fall ist.
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Zumal man als Spielleiter ja auch Einfluss darauf nehmen kann. Der Edle Wilde dessen Sippe von der Zivilisation bedroht wird, ist auch eine Möglichkeit Anarchismus im Rollenspiel ein zu setzen.
Das schöne daran ist das die Sippengessellschaften ganz ohne Ideologen oder Weltverbesserer auskämen, was sie auf jeden Fall schon mal Sympathisch macht.
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

ich hingegen stelle mir die frage, mein lieber johan milton, wie ich dir am nettesten sagen kann wie unglaublich wenig ich von deinen beitraegen halte. dummerweise wuerde dies von keiner netiquette mehr gedeckt und es wiederstrebt mir insgesammt so verletztend und ausfallend zu werden.
mir waere damit weitergeholfen, falls es dich interessiert, wenn du in deinen beitraegen woerter wie "auch", "einzelne", "manchmal", "zum teil", "selten", "meines wissens", "finde ich" und dergleichen verwenden wuerdest. danke fuers lesen.

Volle Zustimmung. Soviel Pauschalisierung und "Natur des Menschen" geht auf keine Kuhhaut mehr.

Mit derselben Logik müsste ich jetzt wohl festlegen das alle Deutschen immer noch Nazis sind und eine schnellstmögliche Durchführung des Morgenthau-Plans einfordern.

Falsch. Es gibt eine ganze Reihe von Inuit Sippen die ohne jegliche Häuptlings- und/oder Anführerrolle klarkamen und nicht einmal eine passende Bezeichnung in ihrem Dialekt hatten, ehe Europäer angefangen haben mit ihnen zu handeln. Sippengesellschaften sind MEISTENS nichtanarchistisch organisiert, aber definitiv NICHT immer.

Es ist auc hdie Frage in wie weit "Häuptlinge" und dergleichen eher Moderatorenrollen ausfüllen als wirklich die von Herrschern. Das ist vor allem in kleinen Gesellschaften oft nicht unhinterfragt drin. Ich könnte mir jetzt auch die Arbeit machen und zig historische Beispiele zu irgendwelchen ohne Eigentum und Hierarchie lebenden Indianerstämmen und irgendwelchen Mystikerzirkeln rauszukramen damit wir uns dann anschließend über 5 Threadseiten hinweg die Köpfe einschlagen, aber das ist an sich irrelevant.

Es geht ja um phantastische Kulturen. Wenn man da so eine "Eingeborenen-Romantisierung" will ... warum nicht.

Mich würde mal interessieren ob ihr der Meinung seid das eine Spielergruppe hierarchiefreie Aktionen durchhält und wie sie das bewerkstelligen kann. Zornhau war ja zB gegenteiliger Meinung.

Ah ja, ob des Mangels an einem Sandkasten für Anarchisten, Gegner usw. hab ich mal einen aufgemacht.
Da dürft ihr euch dann gerne weiter gegenseitig die Sandburgen eintreten wenn ihr wollt und beide Threads würden übersichtlicher.

http://www.blutschwerter.de/f13-off-topic/t37132-jetzt-oder-nie-anarchie.html#post1106512
 
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Anarchismus im Rollenspiel diskutieren? Hier? Dieser Thread stinkt nach Tod, Verwesung und Sperma! Den könnt ihr gern wieder haben!
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Vielen Dank für deinen wertvollen Beitrag, Sylandryl.

Zu den Stämmen. Dort wurde ja auch oft der tagesaktuelle (<-- das ist eine Übertreibung) Anführer gewählt. Und wenn mehrere Anführer wählen dann einen Oberanführer und mehrere Oberanführer wählen einen König. Für so manchen Feudalisten/Royalisten ist das auch schon pure Anarchie, vor allem wenn es keinen Unterschied zwischen Adel und Volk gibt, oder zumindest eine totale Verkehrung der Welt. Der König ist ja von Gott eingesetzt, wer könnte daran zweifeln...

Einen schönen Kulturschock für die klassisch feudalistische SC-Gruppe mit Paladin & Co. kann es dann werden, wenn der König in der fremden Kultur, in der sie sich gerade aufhalten, auf einmal abgewählt wird. Oder sie bekommen beim first contact in einem kleinem Stamm eine Wahl zum Häuptling mit, gleich so als Einstieg, und lernen dann das Staatssystem so nach und nach kennen...

Sehr interessant wird es dann, wenn die SC das System der fremden Kultur irgendwie besser finden. Vielleicht finde sie es besser, weil es sie als Spieler an Demokratie erinnert, vielleicht finden sie es besser, weil der SL die SC in ihrer Kultur mehrfach mit der Hierarchie ihres Feudalismus' drangsaliert hat - dafür gibt es ja Möglichkeiten genug. Wenn nämlich derart geläuterte SC zurückkehren in ihre Kultur, und dann plötzlich voller Eifer von dem Staate der Anderen sprechen, sind sie ganz schnell auf der Seite der Gotteslästerer, Ketzer, Anarchisten...

Ist halt auch alles eine Frage des Blickwinkels.
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Kuck dir eins dieser Bilder an, in denen ein König dargstellt ist, der von einer großen Hand, meist silbern oder golden gemalt, aus dem Himmel die Krone auf den Kopf gesetzt kriegt.

Das sei der typische König.

Und sowas abwählen? In den Augen eines Paladins, der seine Kraft von quasi derselben Hand erhält, ist das Blasphemie. Der einzige, der den König absetzen kann, ist die Hand. Alles andere ist Rebellion.

Jetzt Kulturschock verständlich?
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Wenn der König des Paladins zB Herrscher von Gottes Gnaden ist und Vertreter seines Gottes auf Erden ist das ein ganz schöner Schritt der der Paladin wahrscheinlich für ziemlich abscheulich hält.
Denke Mal killerpfiffi meinte das.

Da ich gerade überlege meine Vampire-Runde aus Spanien 1492 irgendwann mal als untote Conquistadoren in die neue Welt zu schicken finde ich das Thema schon interessant. Ich glaube das könnte lustige moralische Problemchen nach sich ziehen wenn der neu gegründete Sabbat da seine wahre Fratze zeigt.
Denke ich werde Hierarchien ganz gezielt zum Thema machen (womit sich der Thread gelohnt hätte, yeah :p)
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Ja ich denke Agroschim sollte seine Ansprüche in Fantasywelten von dem Hoch theoretischen Gesellschaftsmodell das die Anarchisten voran zu treiben versuchen, zurrück nehmen. Ein Demokratisches Modell ist denke ich mal wesentlich leichter einem Feudalistischem Modell gegenüber zu stellen und dafür dürften sich doch mehr Anhänger aus dem einfachen Volk(Leibeigene Bauern) finden lassen als für ein Anarchistisches Modell.

In Sciencefiction Szenarios dagegen kann es solche Gesellschaften durchaus geben nicht nur Terroristen die dafür Kämpfen.
Wie sind die Ur-Obun und Ur-Ucar eigentlich organisiert?
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Jetzt Kulturschock verständlich?
Teilweise. Es kommt auf den Paladin an und deswegen halte ich eine pauschale Aussage für nicht zutreffend.

Um das konkrete Beispiel aufzugreifen, könnte ich mir auch Paladine vorstellen, die dies keineswegs abscheulich finden, denn die Abwahl findet ja nach Recht und Gesetz statt, was für manche Paladine einen hohen Stellenwert haben kann. Außerdem wenn der König noch von dem Gott beschützt werden würde, wäre es gar nicht zur Abwahl gekommen - es scheint also der Wille des Gottes zu sein. Und was könnte frevelhafter sein, als den Willen des Gottes infrage zu stellen?
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

zu den "anarcho sippen" haette ich noch einen beitrag zu leisten.

es gibt da ein recht interessantes buch zum thema. Barclay, Harold
Völker ohne Regierung: Eine Anthropologie der Anarchie
.

zumindest fuers rollenspiel einige nette ideen dabei. insgesamt hat es
mich jedoch nicht so recht ueberzeugt, da ich zu oft den eindruck hatte
etwas ueber den "edlen wilden" zu lesen, auch wenn sich der autor
duchaus muehe gibt dies zu unterbinden und weitestgehend kritisch bleibt.
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Barclay, Harold
Völker ohne Regierung: Eine Anthropologie der Anarchie.

Coole Empfehlung. Steht da irgendwas zu zentralamerikanischen/südamerikanischen Kulturen oder müsste ich mir das restlos aus den Fingern saugen?

Ich hab ja drüber nachgedacht "Stammesanarchismus" mit freiwilligem rituellen Kannibalismus zu würzen
(so die verstorbenen Verwanten aufessen und sowas) um den Spielern, die dem Vorgehen irgendwelcher Conquistadoren wahrscheinlich schon sowieso kritisch gegenüberstehen, moralische Entscheidungen ein wenig schwerer zu machen.
Aber spätestens da werde ich mich wohl ewig weit von jedem historischen Beispiel entfernt haben...naja.

Was das mit dem "edlen Wilden" angeht ist natürlich schade.

Kommt er aus der Primitivisten-Ecke?
(der Wiki-Eintrag zu denen ist jetzt mit der einzige Verweis auf das Buch den Google mir spontan ausspuckt)
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Ich hab ja drüber nachgedacht "Stammesanarchismus" mit freiwilligem rituellen Kannibalismus zu würzen
(so die verstorbenen Verwanten aufessen und sowas) um den Spielern, die dem Vorgehen irgendwelcher Conquistadoren wahrscheinlich schon sowieso kritisch gegenüberstehen, moralische Entscheidungen ein wenig schwerer zu machen.
Aber spätestens da werde ich mich wohl ewig weit von jedem historischen Beispiel entfernt haben...naja.

Nicht notwendigerweise.

Es gibt zeitgenössische Berichte über rituellen Kannibalismus in der Karibik, und ein "Stammesanarchismus"
wäre bei diesen Kulturen wohl auch gut vorstellbar. Du müßtest dann allerdings den Zeitrahmen Deines Set-
tings etwas verschieben, so von der Cortez-Epoche zurück in die Kolumbus-Epoche, denke ich.

Edit.:
Hier ein Link zu den Tainos (vermutlich keine Kannibalen), von da aus kommt man gut weiter:
http://de.wikipedia.org/wiki/Taino
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Naja momentan ist im Spiel halt Columbus Aufbruchsjahr und die Anarchen bzw. der Prä-Sabbat batteln sich in Valencia mit dem Status Quo und der ebenfalls in Entstehung begriffenen Camarilla. Dabei mischt dann die Inquisition noch ein wenig mit.
Das dürfte also hingehen.

Ist ja eh noch die Entscheidung der Spieler ob sie in der Stadt bleiben, in die neue Welt aufbrechen oder ganz was anderes machen. Wenn sie sich aber für den Conquistadoren-Trip entscheiden (angesichts des daheim herrschenden Chaos nicht so unwahrscheinlich) ist das mit der Stammesanarchie eine sehr feine Idee.
Mhh das bringt mich auf die Idee für einen weiteren Thread den ich schon länger mal aufmachen wollte.
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

@mindblastet: so wild isses mit den "edlen wilden" auch nicht, aber eben ein leicht
eurozentristischer touch der zuweilen mitschwingt. ansich ganz informativ.





ABSTRACT:
Der kanadische Anthropologe Harold Barclay beschreibt in seiner Arbeit "Völker ohne Regierung" verschiedene sog. "primitive" Gesellschaften, deren politische Strukturen als anarchisch charakterisiert werden können. Obwohl es sich bei diesen Völkern vorwiegend um kleinere archaische Gruppen von Jägern, Sammlern, Pflanzern, Ackerbauern und Hirten handelt, weisen auch größere Bevölkerungsgruppen mit komplexeren Gesellschaftsstrukturen anarchische Merkmale in ihren politischen Beziehungen auf. Der Autor gibt einen Überblick über das historisch und regional breite Spektrum von Gesellschaften mit libertären Tendenzen. //

INHALT: Einleitung / 1. Über das Wesen der Anarchie: Über Anarchie und Anarchismus / Soziale Ordnung und Autorität / Soziale Sanktionen / Regierung und Staat / Schlußfolgerung / 2. Einige Bemerkungen zur Vorgehensweise / 3. Anarchie bei Jägern und Sammlern: Die Inuit / Die San / Die Pygmäen / Australische Jäger und Sammler / Andere Wildbeuter / Die Yurok / Die Indianer der Nordwestküste / 4. Anarchische Gartenbauern: Gartenbautreibende Völker in Afrika südlich der Sahara / Die Lugbara / Die Konkomba / Die Tiv / Die Plateau- Tonga / Zwei Grenzfälle: Die Anuak und die Ibo / Neuguinea / Die Ifugao / Die Land-Dayak / Südamerikanische Indianer / 5. Anarchische Hirtenvölker: Die Nuer / Egalitarismus und Hirtentum / Die Samen / 6. Anarchie in agrarischen Gesellschaften: Die frühen isländischen Siedler / Die Imazighen / Die Santal / Die freie Stadt des Mittelalters / Faschistischer Korporativismus, Syndikalismus und die mittelalterliche Kommune / Die Wiedertäufer und die Anarchie / 7. Anarchie in der modernen Welt: Die Machnowstschina / Die Spanische Revolution / Die anarchistischen Siedlungsprojekte / 8. Was können wir von anarchischen Gemeinwesen lernen? Einige allgemeine Merkmale anarchischer Gemeinwesen / Kulturelle Blüte und Anarchie / Techniken zur Aufrechterhaltung der Ordnung / Entscheidungsfindung in der Gruppe / Führertypen in anarchischen Gemeinwesen / Über die Ursprünge des Staates / Hat Anarchie eine Zukunft oder ist die Geschichte eine Einbahnstraße? Anhang.
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Vielen Dank für deinen wertvollen Beitrag, Sylandryl.
Einen schönen Kulturschock für die klassisch feudalistische SC-Gruppe mit Paladin & Co. kann es dann werden, wenn der König in der fremden Kultur, in der sie sich gerade aufhalten, auf einmal abgewählt wird. Oder sie bekommen beim first contact in einem kleinem Stamm eine Wahl zum Häuptling mit, gleich so als Einstieg, und lernen dann das Staatssystem so nach und nach kennen...

Naja, kommt darauf an welches Land und welche Periode man für "feudalistisch" als Grundannahme wählt.

Gerade in feudalistischen Gesellschaften war die Wahl eines Königs durchaus gang und gäbe.
Und das sind ja die Gesellschaften die in Rollenspielen durchaus einen gewissen Vorbildcharakter haben. Zumindest wenn man Adel und Ritter mit hineinbezieht.
Da wäre, leider, eine Königswahl und ein anschließender Bürgerkrieg ( naja, Raufen der Adeligen untereinander mit dem Leiden der ländlichen Bevölkerung als Kollateralschaden... ) durchaus ein Abenteuer wert.

Eine feudale Gesellschaft kommt auch durchaus ohne Erbadel aus, das wurde erst von den Königen eingeführt als sie sich eine größere Treue Ihrer adeligen Unterstützer versprachen.

Also Adel nach Befähigung und tatsächlichen eigenen Verdiensten. Wäre sicherlich ein anarchistisches(?) Element.

Absolute Monarchen in ebensolchen Monarchien gab es erst de fakto ab so 149x ( hier sind die Spanier mal Vorbild ), dem Namen nach aber erst später. Das ging auch, in der Regel, mit der Entmachtung des Landadels, mit der Bindung der einflußreichen Adeligen an den Hof (z.B. bei Louis XIV) und mit der Einführung eines bürokratischen Staatsapparats einher.
Absolute Monarchien sind aber weniger der Quell von Rollenspielhintergründen.

Zurück zum Feudalismus.

In einigen Ländern gab es quasi erbliche Monarchien, aber das war mehr dem Beziehungsgeschlecht der Treue schwörenden Lehnsträger geschuldet als einer tatsächlichen Erblichkeit des Königs-Titels.

Was man sicher untersuchen könnte:

welches Bild machen sich die Spieler von dem Staatswesen aus dem sie stammen (angenommen die Kampagne hat starken Bezug zu diesem Land).

  1. Gibt es einen König?
  2. Wie wurde der Herrscher bestimmt?
    • Durch Erbfolge?
    • Durch Wahl?
    • Durch göttliche Zeichen?
    • Durch ein Wunder?
    • Als Sieger eines Wettstreits?
  3. Gibt es Adel?
    • Sind die Titel erblich?
    • Gibt es überhaupt Titel?
    • Ist Adel nur auf eine Rasse beschränkt?
    • Ist Adel nur an einen Glauben beschränkt?
  4. Wie ist das Rechtssystem?
    • Sind alle vor dem Gesetz gleich?
    • Wer Richtet?
    • Kann ein Urteil angefochten werden?
    • Wie sehen typische Strafen aus?
    • Gibt es Gefängnisse für gewöhnliche Verbrecher?
    • Sind die Gesetze festgeschrieben?
    • Wie sehen typische Strafen aus?
    • Wie werden Streitigkeiten beigelegt?
    • Darf man Recht kaufen?

  5. Wer gehört zu Staatsvolk?
    • Sind bestimmte Rassen oder Glauben ausgeschlossen?
    • Gibt es Unfreie?
    • Gibt es lokale Strukturen im Staat? (Länder, Herzogtümer, Grafschaften, Städte, Gerichtsbezirke, Steuerbezirke, etc.)
  6. Wie finanziert sich der Staat?
    • Gibt es Steuern?
    • Gibt es Spenden?
    • Beutezüge?
    • Rechteverkauf?
    • Titelverkauf?
    • Privilegienverkauf?
  7. Wie wird hauptsächlich gewirtschaftet?
    • Gibt es Geld?
    • Ist Münzprägung ein Privileg?
    • Sind Währungen lokal?
    • Was sind die Exportschlager?
    • Was wird importiert?

Ich kann mir vorstellen das zwischen den meisten Spielern und den Spielleitern durchaus von Unterschiedlichen Annahmen ausgegangen wird.

Für einen Dungeoncrawl interessiert das nicht, aber sobald man diese Örtlichkeiten verläßt wird das schon bedeutend.
 
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