Anarchismus im Rollenspiel?

AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Verwechselst du Anarchismus mit Anarchie?

Beide Ideologien verfolgen nicht das gleiche Ziel, während der Kommunismus [...]

Wenn man keine Ahnung hat...

Erstens gibt es zwar die Anarchie (den Zustand der Herrschaftslosigkeit), den Anarchismus als politische Ideologie gibt es nicht. Das Gleiche gilt für den Kommunismus. Es gab auch immer wieder Anarchisten (oder Menschen, denen man das nacher angedichtet hat sie seien welche), die sich als Kommunisten (Bakunin) oder sogar Sozialisten (Landauer) gesehen haben. Erzähl mir nichts über das Thema. Troll.
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Wenn du es auf Katalonien und Aragon einschränkst und innerhalb des anarchistischen Teils der Ukraine hast du Anarchismus als dominierendes politisches System und Mehrheitsposition. In beiden Fällen mehrere Millionen Leute. Funktioniert hat es deswegen nicht weil es von außen zerschlagen wurde, was über das politische System mal gerade nil aussagt außer das es nicht wundersamerweise in der Lage war überlegenen Militärmächten zu widerstehen.

1917 bis 1922 herrschte in der Ukraine eine von Kommunisten verursachte Anarchie, es war ein kompletter Zusammenbruch der Ordnung und Ausgangspunkt zu der größten Hungerskatastrophe in der gesamten Sowjetunion und die schlimmste die Ukraine je erlebte.
Da stelltst sich die Frage welcher Vollidiot bewertet dies als positiv und welcher Trottel denkt dadurch das diese Anarchie als politisches System bezeichnet werden kann.
Millionen sind daran gestorben, ein großer Teil der Überlebenden war nur am Leben weil sie sich an Leichen gütlich taten.
Und nun kommt ein Depp daher und plärrt mit dir nichts so einen Unsinn zusammen, wenn man schon blödsinnige Propaganda loswerden will, dann bitte mit glaubwürdigeren Beispielen.
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Wenn man keine Ahnung hat...

Erstens gibt es zwar die Anarchie (den Zustand der Herrschaftslosigkeit), den Anarchismus als politische Ideologie gibt es nicht. Das Gleiche gilt für den Kommunismus. Es gab auch immer wieder Anarchisten (oder Menschen, denen man das nacher angedichtet hat sie seien welche), die sich als Kommunisten (Bakunin) oder sogar Sozialisten (Landauer) gesehen haben. Erzähl mir nichts über das Thema. Troll.

Klar du musst ja wissen, wenn man sich auf wikipedia stützt, ist man gleich der Experte und als nächstes wird noch die eigenständige Recherche für völlig überflüssig und für völligen Blödsinn gehalten.
Der Anarchismus ist eine politische Ideologie, da gibt es kein Zerreden.
Der Kommunismus ist nach dir keine politische Ideologie?!??
Aus welchen Land kommst du denn und wo warst du die letzten 200 Jahre?
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Klar du musst ja wissen, wenn man sich auf wikipedia stützt, ist man gleich der Experte und als nächstes wird noch die eigenständige Recherche für völlig überflüssig und für völligen Blödsinn gehalten.

Komm, geh woanders trollen. Durch deine Expertise zum Thema Anarchismus hast Du dich ja bereits positiv hervor getan.

Ich wüsste nicht, wieso der bloße Hinweiß darauf, dass Anarchismus genausowenig wie Anarchismus eine homogene politische Ideologie darstellt, irgendetwas über Qualifikation aussagt. Der einzige der sich hier zu sehens selbst demontiert, bist Du. Deine Post haben weder etwas mit der eingangs gestellten Frage zu tun, glänzen weder mit Fachwissen zu von der Fragestellung ansatzweise berührten Themen, noch zeugen sie von dem Willen eine sinnvolle Diskussion zu Stande zu bringen.

Ich verlange von Dir keine Antwort hier drauf, zu mindest in diesem Thread.
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Dein Fachwissen beziehst du offensichtlich nicht aus der Realität, wo du das hergekramt hast will ich es nicht wirklich wissen.
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Agro lebt eben in einem ganz anderen Universum.

Aber kennt vielleicht jemand Weisser Mars?
Fand das buch ganz gut macht nur eben als RPG setting nicht viel her.
Eine kleine ,internationale Gruppe sozial selbstverantwortlicher Menschen sind auf einer Mars Basis
von der Erde abgeschnitten als diese den 3. Weltkrieg beginnt und der Kontakt zur Basisstation sowie TV und Radio Programme
abreißen.
Die Menschen organisieren sich quasi selbst und geben sich nach Bedarf Regeln. Sie halten durch und senden selbst eine Art White Mars TV über das was in ihrer Gesellschaft passiert an die Erde.
Eine sehr schöne Utopie ohne eine Staatliche Institution.
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Topic:
Hab ich gerade gefunden, aber nicht gelesen.
Amazon.com: Hostile Takeover: S. Andrew Swann: Books
Hostile Takeover Trilogy - Wikipedia, the free encyclopedia

Kennt das jemand?

Off Topic:
Gut, anscheinend geht der Thread eh den Bach runter. Mag da jemand nen allgemeinen Anachie-Thread raustrennen wenn das möglich ist, oder machen wir einen auf? Mein nächster diesbezüglicher Post, wenn ich wirklich nochmal Lust habe einen zu schreiben wird nicht mehr hier rein kommen.

1917 bis 1922 herrschte in der Ukraine eine von Kommunisten verursachte Anarchie, es war ein kompletter Zusammenbruch der Ordnung und Ausgangspunkt zu der größten Hungerskatastrophe in der gesamten Sowjetunion und die schlimmste die Ukraine je erlebte.
Da stelltst sich die Frage welcher Vollidiot bewertet dies als positiv und welcher Trottel denkt dadurch das diese Anarchie als politisches System bezeichnet werden kann.
Millionen sind daran gestorben, ein großer Teil der Überlebenden war nur am Leben weil sie sich an Leichen gütlich taten.
Und nun kommt ein Depp daher und plärrt mit dir nichts so einen Unsinn zusammen, wenn man schon blödsinnige Propaganda loswerden will, dann bitte mit glaubwürdigeren Beispielen.

Don`t feed the troll, aber das fand ich jetzt doch zu interessant um es nicht nachzulesen.
Die Hungersnot auf die du anspielst dauerte von 1921– ca. 1924. (1932-33 gibt es dann nochmal eine die etwas bekannter ist, da verstärkt durch stalinistischen Terror. Das ist auch die schlimmste die die Ukraine je erlebte, der sogenannte "Holodomor").
Quellenangabe wär daher nicht übel interessieren würds mich schon ^^
Noch schlimmer als 1932 fänd ich dann doch sehr krass OO

Ok, die Tsentralna Rada war auch vorher nicht in der Lage ne halbwegs vernünftige Landwirtschaftspolitik zu betreiben und reich gedeckt waren die ukrainischen Tische bestimmt nicht, aber die Rada ungleich Anarchisten/Kommunisten usw.
Ohne ersteren unterstellen zu wollen bessere Politik gemacht zu haben ... naja, die Quellenlage ist sowohl für und wider eher dürftig.

Bei mir in diesem Fall nicht nur Wiki sondern momentan auch on the fly daheim Propyläen Weltgeschichte, uraltes Schulgeschichtsbuch, (beiden ist jetzt wirklich keine linke Propaganda zu unterstellen). Informationen zur politischen Bildung sind zu dürftig um was vernünftiges herzugeben sind aber auch eine landläufig "unverdächtige" Quelle. Und halt kostenlos ;)
DTV Atlas 2 hab ich leider verlegt, aber es würde mich wundern wenn da was anderes stünde.
Diverse Webseiten und rechts/links ideologisch geprägte Bücher führ ich jetzt nicht auf, das ist noch unglaubwürdiger als die (entgegen ihrem Ruf oft sehr gute) Wiki. Auch wenn manche imho sehr wissenschaftlich an die Sache rangehen. Neutrale bis annähernd neutrale Literatur hab ich leider nur zu Spanien in Reichweite.
Zur Ukraine muss man sich sowieso meistens durch Propaganda und Gegenpropaganda lesen. Ich habe mir auf der Uni damals einige ganz gute Fachliteratur zum Thema ausgeliehen aber die hab ich zumindest momentan nicht zur Verfügung. In keinem Blatt wurde die Ukraine als Ganzes als Anarchie bezeichnet oder als Ausgangspunkt der Hungersnot genannt :/

Ursachen der Hungersnot = Weltkrieg und Bürgerkrieg (schonmal dran gedacht?), Plünderung durch "Rote" und "Weiße", staatliche Requierung für die Grosstädte durch die Soviets und das Hetmanat, "Kriegskommunismus", Inflation. Was du als "Anarchie in der Ukraine" bezeichnest nennt man andernorts Krieg. Man kann natürlich jeden Bürgerkrieg auch als Revolution bezeichnen und vice versa wenn man dazu aufgelegt ist ;).
Und du hast anarchistische Bestrebungen (zB innerhalb des Kronstädter Aufstands) gerade gegen die Entrechtung der Bauern durch die Parteidiktatur Lenins...
Und wir reden hier immerhin von einer Partisanenarmee die wohl millieutechnisch zu 70% aus Bauern bestand und nicht zuletzt deshalb entstand weil diese sich gegen die Agrarpolitik der jeweiligen Systeme zur Wehr setzten.

Ich dachte auch eigentlich, dass Herd und Hauptgebiet der Hungersnot die Wolgaregion war... könnte mich irren aber ich denke nicht das ich es tue. Man nennt sie zumindest in englischsprachigen Kreisen ja nicht ohne Grund "Volga Famine".

Anarchie (keine Herrschaft usw.) hast du zu keiner Zeit längerfristig außerhalb der machnovistischen Zone (und in ihr wohl auch nicht hundertprozentig , ansonsten Herrschaft durch Menschewiki, Sozialrevolutionäre, "Weiße" Loyalisten, Deutsche, Tsentralna Rada und Hetmanat. Anarchie, keine Spur. Es sie denn du verstehst unter Anarchie die Abwesenheit eines klaren Gewaltmonopols, aber dann ist wieder jeder Krieg Anarchie.)

Das mit dem "Geschichte läuft nicht monokausal" hast du aber in der Schule mitgekriegt, oder?

Ah und nein, ich behaupte nicht das in den anarchistischen Systemen Milch und Honig geflossen seien und bewerte gerade die Machnowschtschina nicht gerade als rundum gelungenes Experiment in Anarchismus (Spanien auch nicht wirklich). Diese beiden sind aber die größten in der neueren Geschichte.
(Verweise auf irgendwelche obskuren Mystiker, alte Chinesen und Stammesvölker spare ich mir einfach weil a) zu lange her und b) noch irrelevanter).

Einige der Gründe dafür sind im Szenario im "the red star" Thread als Vorlage für ein RPG- Abenteuer um Idealismus und Zynismus zitiert.
Außer dem Funktionieren als System (und zumindestens in Spanien belegte extreme Gleichberechtigung und nicht gerade wirtschaftliche Einbußen gegenüber der Republik) über kurze Dauer hinweg von mir weiter kein "positives Statement." Und auch das würde ich persönlich eher als neutral einstufen, aber nun gut.
Man kann sich weder kritiklos positiv auf die Seite des einen noch des anderen Systems stellen ohne sich lächerlich zu machen. Gut nenn mir auch nur eins bei dem das geht :D
ich versuche hier nicht die Anarchie zu propagieren sondern lediglich festzustellen das sie möglich ist und war.
Falls es dich glücklich macht, von beiden genannten Beispielen ist Machno mit Abstand das schlechtere wenn es um Umsetzung anarchistischer Ideologie geht.

Und natürlich sind Anarchismus, Kommunismus usw Ideologien...genauso wie Demokratie, Monarchie, Faschismus, freie Marktwirtschaft, Nihilismus ... objektive Weltbilder gibt es nicht, höchstens annähernd intersubjektive und die lassen sich dann nicht in ne Schublade packen *gähn

Ah ja, das du dich durch Beschimpfung/Unterstellung als vernünftiger Dikussionspartner erledigt hast sollte sich von selbst verstehen. Ich schreibe hier auch nicht um dir nen Gefallen zu tun sondern einfach deinen Nonsense nicht so stehen zu lassen. Schönen Tag auch.
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Es sei denn, du meinst das das Ziel die Menschheit zu "verbessern" ist,aber da musst du schon sämtliche Ideologien schon mit reinpacken (bis auf den Nihilismus, aber Nationalsozialismus gehört nach dieser Definition dazu).
Nihilists! Fuck me. I mean, say what you like about the tenets of National Socialism, Dude, at least it's an ethos.
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Es wird vielleicht einige Wundern das (gerade) ich hier den moralischen raushängen lasse, aber mal im ernst hat euch schon mal eine Gruppe von Usern durch ungeniertes Off-Topic diskutieren den Thread zerstört?

Zum Thema: Was sind eigentlich die Freidenker im Horasreich? Soweit ich weiß sind die nur anti-merkantilistisch
und Revolutionär anti-royalistisch oder haben die eine ganz bestimmte Richtung? Wenn nicht kannst man ihnen doch eine mit geben.

Auf jedenfall stehen sie links von der Regierung.
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Off-Topic:Wenn jemand etwas über die ukrainische, russische und besonders über die sowjetische Geschichte wissen will, es gibt den off-Topic Bereich dafür.

On Topic: Die Freidenker des Horasreich würde ich nicht mit Anarchisten gleichsetzen.
Die sind etwa so links wie die studentischen Burschenschaften im 18. Jahrhundert und sind mehr als Philosophen zu verstehen, da sie in erster Linie die Monarchie in Frage stellen, aber nicht eine Herrschaft an sich.
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Ich möchte nicht mitreden, aber ich möchte auf einen Autor aufmerksam machen:

Iain Banks

Der schreibt Science-Fiction, und zwar sogenannte Golden Age SciFi, und beschäftigt sich dabei intensiv mit der Kultur von Weltraumbewohnern. Er sagt, daß Leben im Weltraum - im Gegensatz zum Leben auf Planeten - bedingt/erleichtert Anarchie. Genauer gesagt: "Sozialismus im Innern, Anarchie nach Außen." (I. Banks, Bedenke Phlebas, S. 735).

Es gibt da noch einen anderen sehr (SEHR!) guten SciFi, da wurden alle Anarchisten vom Planeten (royalistisch) auf den Mond geschossen und haben dort jetzt ihre Kolonie. Sehr interessant, sehr gut. Leider habe ich den Namen vergessen.

Doch noch zum Thema "Anarchismus im Rollenspiel": Ich denke, daß es sich kaum für ein planetengebundenes Rollenspiel eignet, einfach da es immer zuviele widerstrebende und militärisch effektivere andere Gesellschaftsysteme geben wird. Anarchismus hätte dann immer dieselben Probleme wie in unserer Welt, was darauf hinausläuft daß immer, wenn man Anarchisten trifft, das auch nichts weiter als bombenlegende Rebellen sind. Ausnahmen gibt es dann natürlich durch Magie. Z.B. finde ich, daß die Elben auf Mittelerde sich selber ziemlich anarchistisch organisieren. Für SciFi Settings eigent es sich viel mehr. SciFi arbeitet schließlich mit Visionen und ganz (GANZ!) anderen Umständen. Das (rpg-) Autoren es so selten zum Thema nehmen (egal ob fantasy oder scifi) liegt daran, daß es ein Tabu-Thema ist. Das ist nochmal nervenden Großlettern wert: TABU! Wenn dir (lieber Threaderöffner) dieses Thema am Herzen liegt, und du dich traust es deinen Spielern nahe zu bringen, dann hast du somit den Metaplot deines Metaplotes.
 
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Noch eine Buchempfehlung.

Das hier...
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...hab ich in meiner Jugend mal gelesen.
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

daß die Elben auf Mittelerde sich selber ziemlich anarchistisch organisieren.
Haben die nicht Könige und anderweitige Herrscher? Für DSA würd ich dir recht geben, aber Mittelerde?

An sich sollte sich Anarchie sehr gut für ein Rollenspiel eignen, weil es die Grundorganisationseinheit jeder RPG-Gruppe widerspiegelt, die dezentrale, kleine Gruppe die zumindest nominell gleichberechtigt agiert.
Auf dieser Basis größere Zusammenhänge aufzubauen die mehrere solcher Gruppen beinhalten können und zwischen denen die Mitglieder theoretisch auch fluktuieren(Gruppenwechsel, Multi User Run usw.) könnte an sich sogar ganz reizvoll sein.

Das Problem ist nur das hier ein Konfliktpotential verspielt wird, wenn die Gruppe nicht in eine wie auch immer geartete Hierarchie eingebunden ist. Shadowrun/Cyberpunk könnten so funktionieren aber dann müssten die Runner auch aus eigenem Antrieb(eigener Agenda) heraus arbeiten und nicht nur für den Auftraggeber der Woche.

An sich ließe sich auch eine Geheimorganisation, ein Kult, eine revolutionäre Bewegung oder so in einem Fantasy-System denken die so funktioniert.

Marginal und Geheim oder Illegal halten würde ich es allein schon deshalb, um nicht noch weitere Konfliktfelder zu verschließen und den Nimbus des Revolutionären und Verbotenen beizubehalten.
Ja, bombenlegende Rebellen, aber wer will schon "Agrarsyndikat 0815: the veeery long discussion" ausspielen.

*für einen Moment vor seinem inneren Auge verchromte Gestalten oder Magier und Zwerge oder beides zusammen in ner Plenarversammlung rumdiskutieren sieht ...brrr

Wenn man großflächigere Gesellschaften will braucht man halt entweder einen großflächigeren Konflikt oder ein nicht perfekt funktionierendes System in dem die Schwachstellen für Konflikte innerhalb der Gesellschaft sorgen die groß genug sind um ein abenteuerliches Szenario rein zu packen.

Aber eigentlich ist das Ganze schon reizvoll genug um es zu versuchen. Wenn man Angst vor dem "TABU" hat braucht man es ja nicht Anarchie zu nennen ... und nimmt halt ein beliebiges, anderes Fluff-Wort.
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Am interessantesten ist vielleicht, wenn die Spielergruppe auf eine anarchistische Gesellschaft trifft. Konfliktpotential sehe ich da schon, da muss diese Gesellschaft nur Xenophob sein oder irgendwelche, aus Sicht der SCs, amoralische Gewohnheiten. "Ihr gebt eure Kinder nach der Geburt direkt in ein Heim?!"
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Ich möchte nicht mitreden, aber ich möchte auf einen Autor aufmerksam machen:

Iain Banks

Der schreibt Science-Fiction, und zwar sogenannte Golden Age SciFi, und beschäftigt sich dabei intensiv mit der Kultur von Weltraumbewohnern. Er sagt, daß Leben im Weltraum - im Gegensatz zum Leben auf Planeten - bedingt/erleichtert Anarchie. Genauer gesagt: "Sozialismus im Innern, Anarchie nach Außen." (I. Banks, Bedenke Phlebas, S. 735).

Hmm. Die Culture ist nicht Sozialistisch. Ihr fehlt die Idee des Klassenkampfes völlig.

Für einen Sozialisten irdischer Prägung wären sie der Horror schlechthin.
In der Regel hedonistische Faulenzer ohne missionarischen Eifer.

Die Culture ist viel näher am libertären Gedankengut ohne den wichtige Aspekt:
Geld als Meßfaktor für Erfolg.

Durch Contact ist die Culture gar nicht anarchistisch, aber durchaus nicht homogen.
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Am interessantesten ist vielleicht, wenn die Spielergruppe auf eine anarchistische Gesellschaft trifft. Konfliktpotential sehe ich da schon, da muss diese Gesellschaft nur Xenophob sein oder irgendwelche, aus Sicht der SCs, amoralische Gewohnheiten. "Ihr gebt eure Kinder nach der Geburt direkt in ein Heim?!"
Wobei ein "Heim" im üblichen Sinne für eine anarchistische Gesellschaft nicht funktionieren würde, weil man eine derartige Organisation eigentlich nur hierarchisch leiten kann (viele Kinder + wenige Erzieher), und das den Kindern damit automatisch Prinzipien einimpfen würde, welche den Gesellschaftsnormen direkt zuwiderlaufen.
Aber nach allem, was wir wissen, haben die SC da natürlich nur die gemeinschaftliche Kindererziehung der Anarchisten fehlinterpretiert...
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

Am interessantesten ist vielleicht, wenn die Spielergruppe auf eine anarchistische Gesellschaft trifft. Konfliktpotential sehe ich da schon, da muss diese Gesellschaft nur Xenophob sein oder irgendwelche, aus Sicht der SCs, amoralische Gewohnheiten. "Ihr gebt eure Kinder nach der Geburt direkt in ein Heim?!"

ah, dazu habe ich zufaellig die perfekte buchempfehlung. "frau am abgrund der zeit" von marge piercy.
die hier dargestellte gesellschaft, ihre strukturen, moral und ideale (von der reproduktion bis zur konfliktloesung) bringen die lesenden an den rand ihres ethisch moralischen selbstverstaendnisses.
individuelle gleichheit auf hoestem niveau ...
bud be carefull. das buch ist definitiv kein action roman.

mp_frau2.jpg
 
AW: Anarchismus im Rollenspiel?

@Anarchismus im Rollenspiel: Cyberpunk 2020. Es gibt auch Andeutungen dazu in Neuromancer etc., soweit mich jetzt die Erinnerung nicht täuscht.
Ansonsten ist aber Anarchie eher was für historische Rollenspiele, die im 19. Jhd. angesiedelt sind - insbesondere in Frankreich, Spanien oder der Ukraine (Anarcho-Syndikalisten, bzw. die Machno-Bewegung).

@Anarchiedefinitionen: Rudert mal lieber alle ein paar Meter oder gar Meilen zurück, marschiert in die linke Buchhandlung / Fachbuchladen eurer Wahl und lest erstmal euren Proudhon und Bakunin, bevor wieder vorgeprescht wird.
Die Kapitalismusfeindlichkeit ist mehr ein halbmoderner Nachschub der real existierenden linken Bewegungen, darüber wurde anno dazumal eigentlich nicht viel verloren. Auch wenn jezt einer der Beiden Autoren (mit Pistole auf die Brust würde ich Proudhon raten) mal behauptet hat, "Eigentum ist Diebstahl".

Aber eigentlich geht es bei Anarchie nicht um die Abwesenheit von Herrschaft. Jedenfalls nicht bei der als Anarchie bezeichneten Ideologie. Es geht vielmehr um die Abwesenheit von monopolistischer Autorität, ergo geht es eher um die Herrschaft aller (warum hat das eigentlich niemand Panokratie genannt?) - in Form von Zivilcourage und Selbstverwaltung.
Historische Beispiele dabei eben am besten die selbstverwalteten anarchistischen Fabriken in Spanien und die Machnobewegung in der Ukraine, die bis Stalins Panzer sie plattgemacht haben (oder lass es sein Vorgänger gewesen sein, ich bin was Zeitlinien angeht recht retardiert) eigentlich so der einzige Teil der Sowjetunion waren, denen nicht das Essen ausging.

Also Kernpunkt meiner Aussage: Die ursprüngliche anarchistische Ideologie ist eine deutlich kleinere Theorie, als man so denkt, die über viele Teilbereiche nunmal einfach keine Aussage trifft.
Zu dem ganzen Hobbes'schen homo homini lupus geplänkel sei noch gesagt: Wenn der Mensch nunmal zu fiese ist, und zudem immer Herrschaft braucht - wie konnten sich dann überhaupt Millionen von Spaniern unbeherrscht und anarchisch solidarisieren? Zu viel Kiff aus Marokko eingeschifft?
Ich glaube da ist wesentlich mehr anerzogen, als angeboren.


Edit & PS: @John_Milton: Was du über die Ukraine schreibst, ist schlicht gequirlte Kacke hoch dreiundzwanzig und historisch keineswegs korrekt. Tatsächlich wurde die Hungersnot durch erzwungenen Lebensmittelexport und Misswirtschaft der sogenannten "Kommunisten" (Marx würde sich im Grabe umdrehen, bei dem was in Russland, der DDR, Kuba etc. passiert ist und in China noch passiert) ziemlich direkt herbeigeführt - jedenfalls in den Geschichtsbüchern, die ich gelesen habe.
Wie sollten ein paar Anarchisten die damit beschäftigt sind sich in der Ukraine abwechselnd die Extremitäten abzufrieren und Getreide in den milderen Gegenden anzubauen bitte eine Hungersnot auslösen, wärend sie von Panzern überrollt werden?
Get your facts straight, mate.
Zudem: What mindblasted said.

PPS: Hilfe, kann nicht schlafen.
 
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