AW: Anarchismus im Rollenspiel?
Topic:
Hab ich gerade gefunden, aber nicht gelesen.
Amazon.com: Hostile Takeover: S. Andrew Swann: Books
Hostile Takeover Trilogy - Wikipedia, the free encyclopedia
Kennt das jemand?
Off Topic:
Gut, anscheinend geht der Thread eh den Bach runter. Mag da jemand nen allgemeinen Anachie-Thread raustrennen wenn das möglich ist, oder machen wir einen auf? Mein nächster diesbezüglicher Post, wenn ich wirklich nochmal Lust habe einen zu schreiben wird nicht mehr hier rein kommen.
1917 bis 1922 herrschte in der Ukraine eine von Kommunisten verursachte Anarchie, es war ein kompletter Zusammenbruch der Ordnung und Ausgangspunkt zu der größten Hungerskatastrophe in der gesamten Sowjetunion und die schlimmste die Ukraine je erlebte.
Da stelltst sich die Frage welcher Vollidiot bewertet dies als positiv und welcher Trottel denkt dadurch das diese Anarchie als politisches System bezeichnet werden kann.
Millionen sind daran gestorben, ein großer Teil der Überlebenden war nur am Leben weil sie sich an Leichen gütlich taten.
Und nun kommt ein Depp daher und plärrt mit dir nichts so einen Unsinn zusammen, wenn man schon blödsinnige Propaganda loswerden will, dann bitte mit glaubwürdigeren Beispielen.
Don`t feed the troll, aber das fand ich jetzt doch zu interessant um es nicht nachzulesen.
Die Hungersnot auf die du anspielst dauerte von 1921– ca. 1924. (1932-33 gibt es dann nochmal eine die etwas bekannter ist, da verstärkt durch stalinistischen Terror. Das ist auch die schlimmste die die Ukraine je erlebte, der sogenannte "Holodomor").
Quellenangabe wär daher nicht übel interessieren würds mich schon ^^
Noch schlimmer als 1932 fänd ich dann doch sehr krass OO
Ok, die Tsentralna Rada war auch vorher nicht in der Lage ne halbwegs vernünftige Landwirtschaftspolitik zu betreiben und reich gedeckt waren die ukrainischen Tische bestimmt nicht, aber die Rada ungleich Anarchisten/Kommunisten usw.
Ohne ersteren unterstellen zu wollen bessere Politik gemacht zu haben ... naja, die Quellenlage ist sowohl für und wider eher dürftig.
Bei mir in diesem Fall nicht nur Wiki sondern momentan auch on the fly daheim Propyläen Weltgeschichte, uraltes Schulgeschichtsbuch, (beiden ist jetzt wirklich keine linke Propaganda zu unterstellen). Informationen zur politischen Bildung sind zu dürftig um was vernünftiges herzugeben sind aber auch eine landläufig "unverdächtige" Quelle. Und halt kostenlos
DTV Atlas 2 hab ich leider verlegt, aber es würde mich wundern wenn da was anderes stünde.
Diverse Webseiten und rechts/links ideologisch geprägte Bücher führ ich jetzt nicht auf, das ist noch unglaubwürdiger als die (entgegen ihrem Ruf oft sehr gute) Wiki. Auch wenn manche imho sehr wissenschaftlich an die Sache rangehen. Neutrale bis annähernd neutrale Literatur hab ich leider nur zu Spanien in Reichweite.
Zur Ukraine muss man sich sowieso meistens durch Propaganda und Gegenpropaganda lesen. Ich habe mir auf der Uni damals einige ganz gute Fachliteratur zum Thema ausgeliehen aber die hab ich zumindest momentan nicht zur Verfügung. In keinem Blatt wurde die Ukraine als Ganzes als Anarchie bezeichnet oder als Ausgangspunkt der Hungersnot genannt :/
Ursachen der Hungersnot = Weltkrieg und Bürgerkrieg (schonmal dran gedacht?), Plünderung durch "Rote" und "Weiße", staatliche Requierung für die Grosstädte durch die Soviets und das Hetmanat, "Kriegskommunismus", Inflation. Was du als "Anarchie in der Ukraine" bezeichnest nennt man andernorts Krieg. Man kann natürlich jeden Bürgerkrieg auch als Revolution bezeichnen und vice versa wenn man dazu aufgelegt ist
.
Und du hast anarchistische Bestrebungen (zB innerhalb des Kronstädter Aufstands) gerade gegen die Entrechtung der Bauern durch die Parteidiktatur Lenins...
Und wir reden hier immerhin von einer Partisanenarmee die wohl millieutechnisch zu 70% aus Bauern bestand und nicht zuletzt deshalb entstand weil diese sich gegen die Agrarpolitik der jeweiligen Systeme zur Wehr setzten.
Ich dachte auch eigentlich, dass Herd und Hauptgebiet der Hungersnot die Wolgaregion war... könnte mich irren aber ich denke nicht das ich es tue. Man nennt sie zumindest in englischsprachigen Kreisen ja nicht ohne Grund "Volga Famine".
Anarchie (keine Herrschaft usw.) hast du zu keiner Zeit längerfristig außerhalb der machnovistischen Zone (und in ihr wohl auch nicht hundertprozentig , ansonsten Herrschaft durch Menschewiki, Sozialrevolutionäre, "Weiße" Loyalisten, Deutsche, Tsentralna Rada und Hetmanat. Anarchie, keine Spur. Es sie denn du verstehst unter Anarchie die Abwesenheit eines klaren Gewaltmonopols, aber dann ist wieder jeder Krieg Anarchie.)
Das mit dem "Geschichte läuft nicht monokausal" hast du aber in der Schule mitgekriegt, oder?
Ah und nein, ich behaupte nicht das in den anarchistischen Systemen Milch und Honig geflossen seien und bewerte gerade die Machnowschtschina nicht gerade als rundum gelungenes Experiment in Anarchismus (Spanien auch nicht wirklich). Diese beiden sind aber die größten in der neueren Geschichte.
(Verweise auf irgendwelche obskuren Mystiker, alte Chinesen und Stammesvölker spare ich mir einfach weil a) zu lange her und b) noch irrelevanter).
Einige der Gründe dafür sind im Szenario im "the red star" Thread als Vorlage für ein RPG- Abenteuer um Idealismus und Zynismus zitiert.
Außer dem Funktionieren als System (und zumindestens in Spanien belegte extreme Gleichberechtigung und nicht gerade wirtschaftliche Einbußen gegenüber der Republik) über kurze Dauer hinweg von mir weiter kein "positives Statement." Und auch das würde ich persönlich eher als neutral einstufen, aber nun gut.
Man kann sich weder kritiklos positiv auf die Seite des einen noch des anderen Systems stellen ohne sich lächerlich zu machen. Gut nenn mir auch nur eins bei dem das geht
ich versuche hier nicht die Anarchie zu propagieren sondern lediglich festzustellen das sie möglich ist und war.
Falls es dich glücklich macht, von beiden genannten Beispielen ist Machno mit Abstand das schlechtere wenn es um Umsetzung anarchistischer Ideologie geht.
Und natürlich sind Anarchismus, Kommunismus usw Ideologien...genauso wie Demokratie, Monarchie, Faschismus, freie Marktwirtschaft, Nihilismus ... objektive Weltbilder gibt es nicht, höchstens annähernd intersubjektive und die lassen sich dann nicht in ne Schublade packen *gähn
Ah ja, das du dich durch Beschimpfung/Unterstellung als vernünftiger Dikussionspartner erledigt hast sollte sich von selbst verstehen. Ich schreibe hier auch nicht um dir nen Gefallen zu tun sondern einfach deinen Nonsense nicht so stehen zu lassen. Schönen Tag auch.