Brainstorming Zombies damals und heute

Eieiei, schon wieder...

ich meinte, das mich die Sichtweise auf eine "effektive Kampfweise mit authentischen, mittelalterlichen Waffen" eines Menschen der Moderne, der sich hobbymäßig damit beschäftigt, weniger interessiert, als Aussagen darüber, wie Krankheiten in diesen Zeiten sich verbreiteten, im Hinblick auf das durchaus interessante Eingangsthema. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt vor die sicherlich völlig legitime Praxis des Baus und der Benutzung mittelalterlicher Ausrüstung und Waffen zu Hobbyzwecken zu diskreditieren oder Menschen, die das in ihrer Freizeit tun - oder, auch wenn es sich vielleicht so liest, die Meinung solcher Menschen als Ganzes abzulehnen. Mich interessiert bei dem Thema weniger welche Fußstellung eingehalten muss, um einen Zombie mit einem Buckler auf Distanz zu halten oder welche Phantasiewaffe am Effektivsten wäre, sondern andere Aspekte. So als Einwurf einer Meinung in das .. offen zugängliche Diskussionthema. Entschuldigung, falls ich damit Jemandem vor den Kopf gestoßen habe.
 
Naja, es war zwei ";)" dabei, ich hatte gestern Abend zur später einfach nur keine Lust näher ausführlicher zu posten. :p ;) Reenactors wissen i.d.R. nämlich auch über die histrorischen Zusammenhänge sehr gut bescheid! ;) ;) ;)

Der Pesterreger ist heutzutage sehr gut bekannt und erforscht, wie man z.B. bei der Uni Tübingen nachlesen kann.

Um sich ein gutes Bild von "damals" machen zu können muss man die Welt durch die Augen eines Menschen aus der Zeit sehen und nicht durch die moderne, aufgeklärte Brille schauen.

Im Mittelalter wurde die Pest auch als eine Strafe Gottes für sündhaftes Verhalten angesehen, und so wurden deshalb um die Pest anzuwenden auf Akte der Buße, Wahlfahrten, Prozessionen, Gelübde, Gebete, Fürbitten, Litaneien, Messen, Almosen, wohltätige Werke, Flagellation, u.ä. zurückgegriffen, meist von der Weltlichen oder geistigen Obrigkeit initiiert.

Also, wie hätte ein Mensch den Mittelalters also auf das Auftreten eines Zombies reagiert? Nun ist nicht jeder Mensch von damals gleich, ob Ritter, Mönch, Bauersleute, Stadtbürger, Klerus, Hochadel usw., alle hatten einen anderen grad der Bildung und damit auch eine etwas andere Sicht auf die Welt, wobei natürlich die Grundausrichtung geprägt durch eine tiefe Frömmigkeit - Stichwort "Seelenheil" - geprägt war. Für den einfachen Menschen wie Bauern wäre Zombies bestimmt wie böse Dämonen erschienen, während ein Kleriker vlt. darin die Apokalypse gesehen hätte, also das die Toten auferstehen, aber nicht so wie er es eigentlich dachte. Man hätte Zombies als Werk des Böses, des Teufels oder von Dämonen angesehen, vlt. auch als eine Art Besessenheit interpretiert. Vlt. hätte man Exorzismen versucht, was natürlich nicht gewirkt hätte. Danach hätte man vermutlich den Zombie auf den Scheiterhaufen verbracht. Das alles geht nur, sofern nur Einzelfälle auftreten, also am Anfang der Epedemie.Ds Ende der Welt hätte man so vor Augen gehabt, und ob man es hätte abwenden können ist fraglich.

Ein Knackpunkt für mich wäre ob ein Mensch von damals den Zusammenhang mit Biß und/oder Verletzung durch einen Zombie mit dem anschließenden Tod und Wiederauferstehung als Zombie in Verbindung hätte bringen können. Die Weltsicht mag nach heutigen Gesichtspunkten vlt. simpel oder besdhränkt erscheinen, doch dumm waren diese Leute deswegen nicht zwangsläufig! Heilkundige wie zum Beispiel in Klöstern hätten u.U. solche Entdeckungen mit den richtigen Schlußfolgerungen durchaus ziehen können, wobei wahrscheinlich man angenommen hätte das durch den Biß der Teufel oder ein Dämon in das neue Opfer fährt.
 
Es ist ja nicht nur die Pest oder gar DIE PEST, das Problem ist das alle möglichen Krankheiten und Seuchen als Pest beschrieben wurden, das Wort Pest ist halt einfach synonym für alle beliebigen Seuchen verwendet wurden. Wobei mit der Pest am häufigsten noch die Beulenpest bezeichnet ist, der Schwarze Tod. (Die Sache mit den Rattenflöhen und den dicken Schwarzen Beulen)

Sicher wird man Aussätzige isolieren und wenn die Kranken erst einmal beginnen sich auszubreiten wie schon gesagt versuchen sich selbst zu isolieren.
Es ist belegt das ganze Dörfer bis auf den Letzten Bewohner ausgestorben sind. In Mitteleuropa hat es die Bevölkerung in einigen Regionen halbiert.
Das Thema hatte ich mir zur letzt vor ein paar Jahren geben als ich für eine Chronik in Siebenbürgen, also dem Bevölkerungsarmen Tranzelvanien "Nur" etwa einen Pro Famile erwischt hat (Hochgerechnet) während die Pestwelle Mittelalterliche Ballungszentren nahezu entvölkert hat und 2 von 3 dran gestorben sind.

Dann gab es noch ähnliche Wellen von Grippeartigen Krankheiten, Schweisfieber und ähnliches, das meist unter der schlechter ernährten unteren Klasse gewühtet hat während die Oberschicht "lediglich" um ihre Alten und Kinder wie sonstig geschwächte trauern musste.


Denkt man über geistigen Zustände im Mittelalter nach, so erscheint es doch recht eindrucksvoll das in den Zeiten der Größten Not die Kirche jedem Leihen erlaubte (Selbst Frauen!, ich will nicht Sexistisch klingen aber das ist doch selbst Heute net besser mit den Katholen.....) einem Sterbenden die letzte Beichte abzunehmen und eine art Leihen Absolution zu sprechen.


Alles in allem hat man schnell und schon sehr früh in der Menschheitsgeschichte erkannt das der beste Weg ist Verstorbene so schnell wie irgend möglich zu verbrennen, oder wenigstens in Massengräber zu verscharren.
(Pestfriedhöfe gibt es in recht vielen Metropolen, auch wenn man nach ihn suchen muss. Nicht selten sind die Gräberfälder nicht mal verzeichnet.)

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Übrigens: Das alte Zombie Problem das Angehörige nicht bereit waren ihren "Verstorben" oder "Kranken" die notwendige Behandlung zu kommen zu lassen und die Zombies so Zeit haben wieder los zu legen, ist in allen Zeiten ein Problem gewesen. Immer wieder mussten die Bestimmungen für Schnelle Bestattungen mit scharfen Gesetzen durchgedrückt werden, zuletzt noch in der Frühen Neuzeit in Wien und London liegen berichte darüber vor.

Also auch im Kruden Mittelalter das ja als abgestumpft und verroht gilt, und selbst im mitten des großen Sterbens wird es immer noch Menschen geben die sich weigern Opa seinen scheiß Kopf abzuhauen.

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Ein anderer Gedanke den man im Bezug auf Mittelalter und die Auferstehung von Toten haben sollte ist genau diese ja zumindest im Frühen bis Hochmittelalter sowie selbst in der frühen Neuzeit noch als Wortwörtlich behandelt wurde (In Verschieden Auslegungen) Der Christliche Glaube ist ja im Prinzip ein Totenkult bei dem es ja zu 90% darum geht eine Belohnung im Leben NACH dem Tod zu erlangen. Wenn Tote wieder auf Erden Wandeln ist das sicher ein klares Zeichen dafür das Gott zum jüngsten Gericht ruft.
Auch wenn ich mich jetzt nicht an sie werden kommen und euer Fleisch fressen erinnere, ist das sicher für viele Gläubige ein Zeichen von Gottes Plan, sicher werden troz des HORRORS Viele der meinung sein die Wandelnden Toten (Oder bis aufs scheinbar Lebensunfähige entstellten Kranken) handeln als Teil von Gottes Plan und rufen die lebenden zum Jüngsten Gericht.

Es ist sogar Denkbar das sich immer wieder Sekten bilden die sich deswegen den Zombies hin geben.
Andere Werden es als Zeichen der letzten Schlacht sehen, die Heiden vieleicht als Ragnarök und die Christen als Armagedom.

Das wird die gezielte bekämpfung sicher nicht einfacher machen.
 
Also, korrekterweise müsste es heißen "nicht besser als bei der katholischen Kirche", denn es gibt durchaus viele Katholiken, die anders denken, gerade bei den Laien. ;) Und dem Gerechten kann auch schon auf Erden Gutes widerfahren bzw. kann er selbst dafür sorgen. Es geht nämlich darum auch schon auf Erden für das Reich Gottes zu arbeiten, ganz so einfach ist das nicht alles auf das Jenseits zu verschieben, und eigentlich sollte man gute Taten nicht aus einer "Söldnermentalität" heraus vollbringen weil man auf eine "Belohnung" scharf ist sondern aus eigenem Willen und Überzeugung heraus; Eschatologie bedeutet jednefalls mehr. Laien können nicht die Beichte abnehmen - Du meinst wahrscheinlich eine letzte Beichte das Sakrament der Krankensalbung, umgangssprachlich auch "letzte Ölung" genannt obwohl es nicht zwangsläufig einem sterbenden gespendet werden kann. Buße und Krankensalbung sind Sakramnete welche nur ein Geweihter spenden. Ausnahmen bei den Sakramenten ist die Nottaufe und das Ehesakrament. Welche Quellen gibt es für Deine Aussage?
Ansonsten halte ich diese Simplifizierung des christlichen Glaubens in dieser Form jedenfalls nicht richtig, aber das würde jetzt vom Zombiethema wegführen.
Wobei im Mittelalter der einfache Bauer nur noch sein Seelenheil hatte und damit die Hoffnung, daß es ihm nach dem Tode besser gehen wird im Reich Gottes, was aber nicht dem christlichen Glauben sondern eher den soziologischen und ökonomischen Gegebenheit dieser Zeit geschuldet ist. Die Offenbarung des Johannes ("Apokalypse" heißt nach dem griech. Ursprung nichts anderes als Enthüllung, Offenbarung, wird heutzutage aber in anderen Kontext gebraucht) enthält zwar viel Informationen über das sog. jüngste Gericht, jedoch war es nicht jeden zugänglich, und es ist auch keine einfache Lektüre wie die meisten johanneischen Schriften. Auf jeden Fall dürfte es für den Mittelaltermenschen wie das Ende der Welt ausgesehen haben wenn sich die Toten erheben, gruseligerweise auch Angehörige, aber diese eben nicht vor den Thron Gottes ziehen wie es in der Offenbarung steht sondern auf die Lebenden losgehen um diese aufzufressen, und das könnte evt. auch den ein oder anderen in eine mittelschwere Sinnkrise stürzen oder die Frage aufwerfen, wozu diese neue Strafe von Gott auf die Erde gesandt wurde.
Wie gut "Apokalypse" und "Zombies" zusammenpassen sieht man Vorspann von "Dawn of the Dead" wo Johnny Cash mit dem Song "The Man comes round" die Apokalypse besingt. Das Lied beginnt und endet im Original sogar mit Zitaten auf der Johannesoffenbarung.
 
Hinsichtlich des christlischen Glauben setzt das ganze im dreizehnten Jahrhundert an.
Das heißt deutlich vor der Reformation und einer Übersetzung der Bibel.

Davon abgesehen predigt die Kirche die Auferstehung des Fleisches.
Deshalb wurden Leichen auch nicht verbrannt. Schließlich würden die sich dann nicht erheben.
Nun oder wie es bei uns im Eifelort scherzhaft hieß wenn einer zu dürr war:
"Bei der Auferstehung des Fleisches kann der Liegen bleiben."
Insofern ist es eigentlich aus christlicher Sicht nicht besonders negativ wenn sich die Leichen aus den Gräbern erheben.
Auch das diese die Lebenden erst umbringen, bevor wiederum sich deren Leichen erheben, passt irgendwo.
Schließlich sollte zum jüngsten Gericht doch jeder Tod und wieder auferstanden sein. ^^;
Wobei man erst von Jesus, dem Sohn gerichtet wird, bevor man zum Vater und Heiligen Geist kommt?
 
Im Credo, dem Glaubensbekenntnuis heißt es:

"... er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten. ..."

Also musst Du vorher nicht zwangsweise sterben. ;)

Feuerbestattung, also Kremation, kam wie im Judentum, wo es nach lehre im Tanach zumindest der Knochen bedurfte zu einer Auferstehung (und deshalb die Krematorien in den Konzentrationslager in doppelter weise schaändlöich macht da eben so die Wiederaufertsehung verwehrt wurde), nicht in Frage, es stand sogar streckenweise unter Strafe; Auch Karl der Große erließ ein verbot der Leichenverbrennungen. Und man bedenke, das der der Tod auf dem Scheiterhaufen so eine schwerwiegende Strafe darstellte. Er seit dem späten 20 Jh. werden Feuerbestattungen geduldet.
 
Bei dem Thema würde mich weniger interessieren, was Gruftis mit Waffenfetisch oder Reenacter zu sagen haben.
Willkommen auf /b/. Du wirst dich daran gewöhnen, dass wir jedes Problem darauf herunterbrechen wie es sich mit einer Klinge lösen lässt, und dann die Meriten und Defizite der verschiedenen Klingenarten für die spezifische Problemart mehr oder minder fachkundig, aber stets mit großem Enthusiasmus debattieren :p
 
Willkommen auf /b/. Du wirst dich daran gewöhnen, dass wir jedes Problem darauf herunterbrechen wie es sich mit einer Klinge lösen lässt, und dann die Meriten und Defizite der verschiedenen Klingenarten für die spezifische Problemart mehr oder minder fachkundig, aber stets mit großem Enthusiasmus debattieren :p
Na das Mittelalter seting schließt doch einen ordentlich Boomstick von vorne herrein aus! Natürlich Fechtwaffen und Dinge zum drauf Prügeln.

Aber na ja bei Zombies stehen und Fallen Nahkampfwaffen daran wie mächtig das Manöver Packen im bevorzugten System ist,,,,
 
Die Frage ist ja vor allem, wie schnell die Zombieepidemie ablauft, das heißt, ob die Leute im Mittelalter genug Zeit hatten, sich auf die "Krankheit" einzustellen, bevor ihre Kultur zerbrach. Auch andere Krankheiten wurden ja durchaus mit Quarantäne usw. bekämpft.

Was Untote angeht: Im Volksglauben gab es vermutlich nichts schlimmeres als Untote. Damit rechnete man sozusagen allerorten. Daher dürfte (außer vielleicht ein paar total verkopften Klerikern) niemand im Mittelalter auf die Idee kommen, dass diese komischen Gestalten, die aus ihren Gräbern steigen und ihre Nachbarn fressen, die zum Jüngsten Gericht erwachten Verstorbenen seien. Da würde vermutlich eher der geweihte Eichenpflock rausgeholt und Begrabene sicherheitshalber erstmal im Grab festgenagelt.

Bei einer derart hoch ansteckenden Seuche wie im Ursprungspost beschrieben, die sich zudem noch selbst verbreitet (weil die Infektoren auch nach ihrem Tod noch rumlaufen), dürfte es allerdings ein schnelles Ende der Menschheit bedeuten. Denn, seien wir mal ehrlich, sobald die Kommunikationswege zusammenbrechen (was hier schnell der Fall sein dürfte) ist auch ein Zombieausbruch im Mittelalter bloß ein Endzeit-Survival ohne die Möglichkeit irgendwo Konservendosen zu plündern.
 
@ Skyrock: Die Feder ist mächtiger als das Schwert - vorallem in der Form von Befiederung an einem Langbogenpfeil mit (Needle-)Bodkinspitze. ;) ;) ;)

Sehr interessant sind auch Gräberfunde in Irland und Rumänien, wo man Skelette mit Steinen im Mund gefunden hat, die zum Teil auch gefesselt begraben wurden. Läßt auf Vampirglauben oder glauben an Wiedergänger - für sowas hätte die Leute damals die Zombies auch halten können! - schließen.

http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2011/09/archaologen-finden-wiederganger_21.html

http://www.arte.tv/de/acc/244,em=046341-000.html

 
wenn sich eine Seite nicht verteidigen muss sondern ohne Kompromisse angreifen kann ist es für mich eigentlich klar, dass die Schlacht in kürzester Zeit rum sein muss.
Das ist übrigens der Grund, warum Max Brooks im Zombie Survival Guide plausibel argumentiert, dass ein Flammenwerfer (und alle anderen Formen von Feuer) tatsächlich völlig kontraproduktiv sind. Ein brennender Zombie ist noch gefährlicher als ein nichtbrennender. Das Feuer wird ihn ja nicht am Angreifen hindern. Und es verlangsamt (oder gar zerstört - bis ein menschlicher Körper verbrannt ist, das dauert seine Zeit, der ist ja voller Feuchtigkeit) ihn nicht schnell genug, als dass er nicht in den Nahkampf käme.

Mich würde an dem Setting (durchaus im Rahmen des Threadtitels: Zombies damals und heute) bei dem Szenario auch sehr interessieren, wie sich das in der Jetztzeit so spielt. Oder sagen wir vielleicht am Ende des 19. Jhd. Also schon in der Moderne, aber in einer Moderne, in der Zombies in den abgelegenen Winkeln der Erde ein zu erwartender Teil des Lebens sind. Besonders auch, wie sich die Gesellschaften so verändern. Auch der europäische Kulturchauvinismus des 19. Jhd. wäre da interessant: Sind Nichteuropäer und Zombies aus europäischer Perspektive das selbe? Was macht nach all den theologischen Erwägungen von oben die Zombierealität eigentlich im Lauf von Jahrhunderten und Generationen von Päpsten mit dem christlichen Glauben? Gibt es eine Reformation? Wenn ja, wann, warum, und wie sieht die aus?
Das müsste ich mal mit MicroScope bespielen.
 
Der Thread ist sehr interessant. Generell denke ich aber, dass man die Wehrhaftigkeit des mittelalterlischem Menschen doch überschätzt. Das waren fast alles Bauern und auch wenn die vielleicht Mistgabeln haben (auch nicht jeder), sind die definitiv nicht kampferprobt (dafür gab es ja Ritter) und auch schlecht geschützt (nur normale Kleidung). Als Leute, die eher keine Kriege gesehen haben so lange keine Heere durchzogen, hatten die damals bestimmt auch ihre Skrupel. Klar, dass so ein mordgewohnter Söldner schnell so einen gefährlichen Zombie tötet, aber der Bauer wird doch eher zögern und dann wohl auch nicht gleich voll zuschlagen. Generell sind die hygienischen Bedingungen schlechter, also sollten wir von einer Tröpfcehninfektion ausgehen, würde das zur Verbreitung beitragen.
Auch bei Rittern wäre die Frage, was für welche man da nimmt. Mit schwerem Blattenpanzer auf einem Pferd? Zombies greifen das Pferd an, der Ritter liegt in der zu schweren Rüsten wehrlos herum... danke! Rüstungsschutz gut und schön, wenn es nicht der berittene ist, aber bei einer Zombiehorde von allen Seiten hat er ebenso wie in der heutigen Zeit Leute schlechte Karten. Das Kämpfen in solchen Rüstungen ist auch anstrengend, also die gibt es die interessante Frage, wieviele Zombies der ausschalten kann bis er erst wieder nach einer Pause richtig kämpfen kann - Schwertkämpfe in Filmen sind meisten viel zu lange für einen realen Kampf...
 
Das mit der Schmerzunempfindlichkeit macht einen riesigen Unterschied. Es macht zum Beispiel eine die effektivsten Formationen der (Nahkampf-)Geschichte, die Pikenphalanx (egal ob man die makedonische oder die frühneuzeitliche nimmt), völlig wirkungslos, weil eine Pikenspitze im Bauch den Zombie nicht davon abhält, weiter zu laufen, bzw. sich am Schaft langzuangeln.

Mal ganz davon abgesehen, habe ich ein großes Problem mit der Prämisse an sich. Es passt für mich einfach nicht, dass die Zombies a) keinen Überlebensinstinkt mehr haben (weil sie Schmerzen und damit tödliche Verletzungen ignorieren und blindlings angreifen), aber b) Nahrung jagen, um nicht zu verhungern. Entweder sind sie hirnlose Amokläufer - oder noch "klar" genug, dass man sie im Zweifelsfall zur Vernunft bringen kann.

Was essen sie eigentlich? Nur Tiere? Dann dürften sie ziemlich schnell verhungern, denn zu Fuß werden sie kaum ein Tier fangen können und die Nutztiere werden ziemlich agressiv bewacht...
 
Kam gestern im TV, ist vlt. noch interessant ... mit einem ";)" ... das Mythbusters Zombiespecial
Ich hab gerade mal nur in den Mittelteil reingeskippt, aber der Vergleich Axt/Feuerwaffen ist ja mal sowas von behämmert. Es ist traurig, wie scheiße Mythbusters geworden ist.

Natürlich schmatzt er ab, wenn er in sonem blöden Kreis bleiben muss. Dafür wurden Feuerwaffen aber auch nicht erfunden. Mit ein bisschen Verstand, hätte er eine Lücke in den Kreis aus Zombies geballert und sie dann rückwärtsgehend weiter dezimiert.
 
Wieso sollten Zombies neben dem Jagdinstink einen Überlebensinstinkt bzw. eine grundlegende Intelligenz haben?
Zumal Zombies in der Regel nicht essen um zu überleben. Das heisst ein Zombie der keine Menschen findet verhungert nicht. Ein wohl an Menschen genährter Zombie hat dadurch keine Vorteile.
 
Wieso sollten Zombies neben dem Jagdinstink einen Überlebensinstinkt bzw. eine grundlegende Intelligenz haben?
Zumal Zombies in der Regel nicht essen um zu überleben. Das heisst ein Zombie der keine Menschen findet verhungert nicht. Ein wohl an Menschen genährter Zombie hat dadurch keine Vorteile.
Allgemeine Spekulationen helfen hier aber nicht weiter ;) Im Startpost hat Arashi klar definitiert, um was für Zombies es geht und dass sie "Nahrung jagen und deswegen nicht verhungern". Sprich: Sie brauchen Nahrung, um zu überleben. Sofern sie nicht körperlich deutlich schneller sind als Menschen, habe sie haber kaum eine Chance wilde Tiere zu fangen.
 
Die Menschen wissen ja ggf. garnicht das die Zombies Zombies sind und sie fressen sollen.
Ansonsten haben sie Filmen nach mitunter Stealthtechniken wo sie so einfach im Rücken auftauchen oder sind, sofern nicht ganz verottet, recht fit...
 
...verglichen mit heute waren in der Zeit praktisch alle Menschen bis an die Zähne bewaffnet, spätestens wenn man Sicheln, Sensen und so weiter dazu nimmt, dazu haben nicht nur viel mehr Menschen taugliche Rüstungen besessen sondern auch die normale Kleidung war stabiler und widerstandsfähiger.

Gartengeräte gibt es heute auch. Die meisten Hausbesitzer haben einen ganzen Schuppen voller Sägen, Hacken, Forken, Spaten und anderer Werkzeuge. Heutige Küchenmesser dürften ihren mittelalterlichen Verwandten auch weit überlegen sein. Insofern glaube ich nicht das man damals besser bewaffnet war.

Was die Kleidung angeht: Glaubst Du das heute Kleidung wirklich weniger Widerstandsfähig ist als mittelalterliche Gewebe ? Ich bin kein Fachmann, aber gerade bei den Bauern dürfte es damals doch vor allem Wolle und Leinen gewesen sein ? Das ist in keinem Fall genug um einen Zombiebiß zu verhindern.

...nicht zuletzt gab es gemessen an der Bevölkerung mehr von Zombies kaum stürmbare Festungen, Wehrkirchen und so.

Das stimmt wohl, aber es hilft leider in keiner Weise sich in einer Kirche zu verkriechen wenn den Zombies draußen so schnell nicht die Lust bzw die Nahrung ausgeht. Anders als heute ist die mittelalterliche Vorratshaltung ja nicht soooo effizient.

Zu den Schilden: Wie schon erwähnt wurde sind Schilde vermutlich nicht allzu praktisch im Kampf gegen Zombies. Die meisten Zombies sind ja sehr stark. Da will man denen möglichst wenig hinhalten was die packen können.

Das mMn größte Problem aber:
Bei einer Zombieapokalypse im 20ten und 21ten Jahrhundert kann man die Leute über Radio, Fernsehen und Smartphone informieren. Wenn sich z.B. in Hintertupfingen Zombies ausbreiten, dann kann man darüber alle möglichen Organisationen und Nachbargemeinden sehr schnell informieren. Man kann die Menschen dirigieren, ihnen Verhaltensmuster nahelegen und sehr schnell Quarantäne-Maßnahmen koordinieren (wie viel davon funktioniert steht auf einem anderen Blatt).

Im Mittelalter können Zombies sich zwar einerseits nicht so schnell ausbreiten (Flugzeuge, Eisenbahnen etc. auf denen Infizierte ihre Krankheit weiter ausbreiten können fehlen), aber (anders als heute) fehlen verläßliche schnelle Möglichkeiten der Nachrichtenübermittlung. Heißt: Die Nachricht eines Zombieausbruchs kann zu Pferd nur unwesentlich schneller verbreitet werden als die Zombies schlurfen können (insbesondere wenn man berücksichtigt das die Zombies 24 Stunden am Tag aktiv sind). Das macht es fast unmöglich z.B. ein Heer zu versammeln um schnell mal den Zombieausbruch in Wales einzudämmen bevor dieser in andere Regionen überschwappt.
 
Jede Zombiediskussion ist dazu verdammt sich ergebnislos im Kreise zu drehen, wenn man nicht eingangs ganz genau definiert wie die Zombies funktionieren und ob sie übernatürlich sind.

Allein in den letzten paar Posts gab es Formulierungen wie "zumal Zombies in der Regel", "haben Zombies Filmen nach mitunter" oder "die meisten Zombies sind ja".

Wir müssen über einen ganz konkret definierten Typ Zombie reden - oder die ganze Diskussion ist für die Katz.
 
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