Zitateraten

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Da mir, wie angekündigt, der Text unbekannt war, aber er mir so gut gefallen hat, daß ich zu neugierig war um auf des Rätsels Lösung zu warten, habe ich bereits am Freitag Google bemüht.
Und da bisher auch sonst keiner der Anwesenden den Text zuordnen kann, versuche ich es mit dem dort gefundenen.

Das Zitat müßte aus Ernst Theodor Amadeus Hoffmanns "Die Elixiere des Teufels" sein.

MfG
Uisge
 
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E.T.A. Hoffmann ist absolut richtig, mein Lieber! Freut mich, daß er Dir gefällt! Und jetzt gib' uns 'mal neues Futter!
 
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Nun denn, nehmt dies! ;)

Über die Berge hob sich die Sonne, leuchtete in klarer Majestät in ein freundliches, aber enges Tal und weckte zu fröhlichem Leben die Geschöpfe, die geschaffen sind, an der Sonne ihres Lebens sich zu freuen. Aus vergoldetem Waldessaume schmetterte die Amsel ihr Morgenlied, zwischen funkelnden Blumen in perlendem Grase tönte der sehnsüchtigen Wachtel eintönend Minnelied, über dunkeln Tannen tanzten brünstige Krähen ihren Hochzeitreigen oder krächzten zärtliche Wiegenlieder über die dornichten Bettchen ihrer ungefiederten Jungen.
In der Mitte der sonnenreichen Halde hatte die Natur einen fruchtbaren, beschirmten Boden eingegraben; mittendrin stand stattlich und blank ein schönes Haus, eingefaßt von einem prächtigen Baumgarten, in welchem noch einige Hochäpfelbäume prangten in ihrem späten Blumenkleide; halb stund das vom Hausbrunnen bewässerte üppige Gras noch, halb war es bereits dem Futtergange zugewandert. Um das Haus lag ein sonntäglicher Glanz, den man mit einigen Besenstrichen, angebracht Samstag abends zwischen Tag und Nacht, nicht zu erzeugen vermag, der ein Zeugnis ist des köstlichen Erbgutes angestammter Reinlichkeit, die alle Tage gepflegt werden muß, der Familienehre gleich, welcher eine einzige unbewachte Stunde Flecken bringen kann, die, Blutflecken gleich, unauslöschlich bleiben von Geschlecht zu Geschlecht, jeder Tünche spottend.

MfG
Uisge
 
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Ich steh' ja auf das eintönende Minnelied der sehnsüchtigen Wachtel! O.K., ich denke ich weiß es, aber da alle Bücher schon in Kisten stecken... warte ich noch 'nen Moment...
 
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ich denk das ist ma langsam verjährt..d.H. ich stell eine neue Frage:


"Klar hatte ich damit gerechnet dass mich irgendein Trottel mit spitzem Hut wieder mal beschwört, aber doch nicht derselbe wie beim letzten Mal!"
 
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Hm, bißchen tot hier im Thread, was? Wie wär's, wenn jemand die beiden letzten auflöste und was neues brächte?
 
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Hm. Das Zitat von Soma kann eigentlich nur aus Jonathan Strouds Bartimäus-Trilogie stammen - genauer gesagt aus Das Auge des Golems, die minnige Wachtel wurde in Jeremias Gotthelfs Die schwarze Spinne verewigt. Manul, Archäologe verschollener Rätselthreads... spielt das außer uns überhaupt noch jemand?

Na gut, versuchen wir's:

Für meine Ohren klang dieses Kämpfen seltsam urtümlich, denn es wurde in einem Wettstreit des Witzes von beiden Seiten, mit einer Flut von Worten eingeleitet. Nach den unflätigsten Schmähungen in der Sprache, die sie kannten, kam der Höhepunkt, wenn die Türken in ihrer Wut die Araber "Engländer" nannten und die Araber ihnen "Deutsche" zurückschrien. Es gab natürlich keine Deutschen im Hedschas, und ich war der erste Engländer; aber beiden Parteien wr das Fluchen eine Wonne, und bei diesen Künstlern der Zunge wurde jedes Attribut zu einem Giftstich.
 
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Hm, ich kenn's zwar nicht, aber das hier
...wenn die Türken [...] die Araber "Engländer" nannten und die Araber ihnen "Deutsche" zurückschrien. Es gab natürlich keine Deutschen im Hedschas, und ich war der erste Engländer;...
erinnert mich vom Hintergrund her arg an Thomas Edward Lawrence.

Die sieben Säulen der Weisheit?

MfG
Uisge
 
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Die Sieben Säulen der Weisheit ist... riiiiiiiiiiiiiiiiiiichtig! Und wir sind schon drei! Whisky, alter Quizgenosse! Dein Spiel!
 
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Tja, zu meinem Glück heißt das hier "Zitateraten" und nicht "Zitatekennen"! ;)

Und weiter geht's...

Denn mit den Stricken der Liebe
fesselt man oft genug
auch einen noch so starken Mann,
den anders keiner gefangen nehmen könnte.
So manchen Mann gibt es auf der Welt,
der sich niemals
zu irgendeiner Untat hinreißen ließe,
solange er von der Liebe verschont bleibt.
Und machte sie uns das Herz nicht so reich,
nichts wäre besser für die Menschen
und nichts vorteilhafter,
als wenn man sie abschaffen würde.

MfG
Uisge
 
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Na, da ist aber jemand verdrossen, wie? Ich habe bloß keine Ahnung, wer - spätes 18., frühes 19. Jahrhundert? Bring doch ein bißchen Licht in's literarische Dunkel, bitte, oh Whisky!
 
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Bring doch ein bißchen Licht in's literarische Dunkel, bitte, oh Whisky!
Aber gerne!
spätes 18., frühes 19. Jahrhundert?
Ne, vieeeel früher. Der Text stammt aus der Übersetzung eines mittelhochdeutschen Romans, der seinerseits bereits eine Adaption eines altfranzösischen Versromans war, ins Neuhochdeutsche.
Der namensgebende Held ist übrigens dem selben Sagenkreis zuzuordnen wie ein gewisses "Questentier" und dessen Jäger.

Wird's heller?

MfG
Uisge
 
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In der Konstellation... ja! Da würde ich beim Sagenkreis meines Namenspatrons und dem Tier Glatisant in der Thematik spontan auf eine der beiden großen tragischen Minnethemen tippen - Lancelot/Guinevere oder Tristan/Isolde. Hm. Gottfried von Straßburgs Tristan?
 
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Nein, weder Lancelot noch Tristan, aber du bist definitiv in der richtigen Richtung unterwegs.
Allerdings endet das gesuchte Werk meines Wissens nach nicht tragisch.

MfG
Uisge
 
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Auch das ist es nicht.

Vom gesuchten Werk heißt es, es wäre das erste deutschsprachige aus dem bereits erwähnten Sagenkreis, und der Autor sagt, in anderem Zusammenhang, von sich selbst:

Ein ritter sô gelêret was
daz er an den buochen las
swaz er dar an geschriben vant:
der was ....... genant,
dienstman was er zOuwe

MfG
Uisge​
 
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Ein ritter sô gelêret was, aus dem Prolog des Armen Heinrich, das ist Hartman der Ouwære, Hartmann von Aue, und der erste deutschsprachige Artusroman ist Erec... Na, Donnerwetter!
 
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Besten Dank! Dann lassen wir 'mal die Fingergelenke knacken... und stellen ein neues Rätsel. Der hier beschriebene junge Mann hat einen Spitznamen, der es ausgesprochenen Kennern des Textes (oder der Verfilmung) vielleicht zu leicht machen würde, deswegen habe ich den Spitznamen in der Textpassage durch den Rufnamen Pippin ersetzt - na, dann wollen wir 'mal:

Äußerlich gesehen bildeten Pippin und der Pfannkuchenjunge ein eigenartiges Gespann, ein weißes und ein schwarzes Pony von gleicher Gestalt, doch von unterschiedlicher Farbe. Während aber der unglückselige Pfannkuchenjunge seinem Wesen nach stumpf und wenig wendigen Geistes war, zeichnete sich Pippin trotz seiner übergroßen Empfindlichkeit durch eine angenehme, muntere Aufgewecktheit aus, wie sie ja seiner Rasse eigentümlich ist, einer Rasse, die alle Festlichkeiten und Feiertage mit ungezwungener Freude genießt, als dies andere vermögen. Den Schwarzen wäre es am liebsten, das ganze Jahr bestünde nur aus Nationalfeiertagen wie der vierte Juli oder aus Neujahrsfesten. Pippin liebte das Leben, vor allem das des Friedens und der Sicherheit, und jenes schreckenumwitterte Gewerbe, zu welchem er auf unerklärliche Weise gestoßen war, hatte daher seine strahlende Heiterkeit bedenklich getrübt. Wie sich aber noch zeigen wird, sollte aber sein angeborener Frohsinn, der vorübergehend in ihm unterdrückt worden war, gegen das Ende zu bisweilen noch in sonderbar wilden Flammen aufleuchten.
 
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Hübsch. Allerdings habe ich zwar immer wieder das Gefühl, ganz hinten im Hinterkopf klingele leise was, tappe aber, ehrlich gesagt, völlig im Dunkeln.

Irgendwelche Hinweise?
 
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