Turning Wheel
Halbgott
- Registriert
- 5. Mai 2007
- Beiträge
- 982
AW: Wie wichtig ist euch Balance
Als Balancing bezeichnet man, so habe ich das bisher mehrfach gehört, die Ausgeglichenheit der Spielregeln, die für verschiedene Spielfiguren Gültigkeit haben und nicht die tatsächliche Situation die durch den SL hergestellt wird.
Ein Spiel kann also nur dann balanced sein, wenn es keine Instanz gibt, die Kompetenz über den Spielgegenstand hat. So wie das bei den meisten Brettspielen oder bei vielen Tabletopspielen der Fall ist. Im Rollenspiel ist der Gamedesigner-Begriff des Balancing völliger Quark. Ich frage mich, warum dieses Thema mit solcher Beständigkeit von Rollenspielanalysten aufgegriffen wird.
Ich glaube aber, dass Balancing beim Rollenspiel aus einem weiteren Grund völlig überbewertet wird: Weil das langweilig ist.
Das kommt mir vor wie die Organisation von Redezeit bei einer Party. ...dass mir bloß keiner benachteiligt wird.
Auf so eine Idee können vielleicht Leute kommen, die im Rollenspiel unter allen Umständen ihr Geltungsbedürfnis befriedigen wollen.
Kann mir jemand erklären, wo die Balance zwischen einem Waldläufer und einem Dieb bei D&D ist? Die Ausgeglichenheit kann doch von den Regeln gar nicht geleistet werden, denn es ist doch Entscheidung des SL, ob er ein Land- oder Stadtabenteuer spielt. In jedem Fall geht einer Baden.
Nein, eine ausgeglichene Spielsituation die von den Regeln auferlegt wird deutet auf eine Abwesenheit von wirklichem Rollenspiel hin. Ausgeglichenheit muss von den Leuten, die am Tisch sitzen geregelt werden. Das müsste doch allen Beteiligten schon die Lust am gemeinsamen Spiel gebieten.
Sicherlich liegt das Problem in einer unausgeglichenen Runde nicht am Balancing des Systems sondern an der mangelnden Sozialkompetenz der Anwesenden. Ein einfaches Beispiel: Wenn ich mit meinem sechsjährigen Sohn Fußballspielen gehe, dann ist es auf die Fertigkeiten bezogen, ziemlich unausgeglichen. Ich bin (noch) schneller, stärker, erfahrener usw.
Alle Balancing-Fanatiker wissen jetzt sicher was passiert. Ich gewinne Jedes Spiel gegen den Kleinen 10:0 und er heult am Ende.
Falsch!!! So ist es überhaupt nicht, wir haben jede Menge Spaß beim gemeinsamen Fußballspiel, weil ich mich an meine soziale Verantwortung erinnere und mich einfach etwas zurückhalte. Wir spielen gemeinsam und nicht gegeneinander. Wir spielen kein Turnier.
Wenn ich so manche Rollenspieler reden höre, kommt es mir aber irgendwie oft so vor, als würden sie ein Rollenspiel-Turnier spielen, wo es drauf ankommt zu gewinnen. Aber genau das ist doch eines der Kennzeichen von Rollenspiel, dass den Gewinn bzw. die Ziele jeder für sich selbst definiert. Der eine will im Rollenspiel den Oberbösewicht killen, koste es was es wolle, der andere will so viel wie möglich Gold kassieren, der nächste will unbedingt nur überleben, der nächste will zusammen mit den anderen Spielern etwas erreichen, der nächste will hauptsächlich den gruseligen Untergrundkomplex erforschen und die Spannung dabei geniesen, usw. Wo will man da etwas balancen? Wer legt fest, ob jemand gewonnen hat oder nicht? Die Regeln jedenfalls können das nicht leisten.
Also meine Meinung: Ausgeglichenheit im gemeinsamen Spiel immer gerne, wenn die Anwesenden das so wollen. Aber Balancing der Regeln bitte nicht, denn das ist ein sinnloser bzw. langweiliger Ansatz beim Rollenspiel-Design.
Als Balancing bezeichnet man, so habe ich das bisher mehrfach gehört, die Ausgeglichenheit der Spielregeln, die für verschiedene Spielfiguren Gültigkeit haben und nicht die tatsächliche Situation die durch den SL hergestellt wird.
Ein Spiel kann also nur dann balanced sein, wenn es keine Instanz gibt, die Kompetenz über den Spielgegenstand hat. So wie das bei den meisten Brettspielen oder bei vielen Tabletopspielen der Fall ist. Im Rollenspiel ist der Gamedesigner-Begriff des Balancing völliger Quark. Ich frage mich, warum dieses Thema mit solcher Beständigkeit von Rollenspielanalysten aufgegriffen wird.
Ich glaube aber, dass Balancing beim Rollenspiel aus einem weiteren Grund völlig überbewertet wird: Weil das langweilig ist.
Das kommt mir vor wie die Organisation von Redezeit bei einer Party. ...dass mir bloß keiner benachteiligt wird.
Auf so eine Idee können vielleicht Leute kommen, die im Rollenspiel unter allen Umständen ihr Geltungsbedürfnis befriedigen wollen.
Kann mir jemand erklären, wo die Balance zwischen einem Waldläufer und einem Dieb bei D&D ist? Die Ausgeglichenheit kann doch von den Regeln gar nicht geleistet werden, denn es ist doch Entscheidung des SL, ob er ein Land- oder Stadtabenteuer spielt. In jedem Fall geht einer Baden.
Nein, eine ausgeglichene Spielsituation die von den Regeln auferlegt wird deutet auf eine Abwesenheit von wirklichem Rollenspiel hin. Ausgeglichenheit muss von den Leuten, die am Tisch sitzen geregelt werden. Das müsste doch allen Beteiligten schon die Lust am gemeinsamen Spiel gebieten.
Sicherlich liegt das Problem in einer unausgeglichenen Runde nicht am Balancing des Systems sondern an der mangelnden Sozialkompetenz der Anwesenden. Ein einfaches Beispiel: Wenn ich mit meinem sechsjährigen Sohn Fußballspielen gehe, dann ist es auf die Fertigkeiten bezogen, ziemlich unausgeglichen. Ich bin (noch) schneller, stärker, erfahrener usw.
Alle Balancing-Fanatiker wissen jetzt sicher was passiert. Ich gewinne Jedes Spiel gegen den Kleinen 10:0 und er heult am Ende.
Falsch!!! So ist es überhaupt nicht, wir haben jede Menge Spaß beim gemeinsamen Fußballspiel, weil ich mich an meine soziale Verantwortung erinnere und mich einfach etwas zurückhalte. Wir spielen gemeinsam und nicht gegeneinander. Wir spielen kein Turnier.
Wenn ich so manche Rollenspieler reden höre, kommt es mir aber irgendwie oft so vor, als würden sie ein Rollenspiel-Turnier spielen, wo es drauf ankommt zu gewinnen. Aber genau das ist doch eines der Kennzeichen von Rollenspiel, dass den Gewinn bzw. die Ziele jeder für sich selbst definiert. Der eine will im Rollenspiel den Oberbösewicht killen, koste es was es wolle, der andere will so viel wie möglich Gold kassieren, der nächste will unbedingt nur überleben, der nächste will zusammen mit den anderen Spielern etwas erreichen, der nächste will hauptsächlich den gruseligen Untergrundkomplex erforschen und die Spannung dabei geniesen, usw. Wo will man da etwas balancen? Wer legt fest, ob jemand gewonnen hat oder nicht? Die Regeln jedenfalls können das nicht leisten.
Also meine Meinung: Ausgeglichenheit im gemeinsamen Spiel immer gerne, wenn die Anwesenden das so wollen. Aber Balancing der Regeln bitte nicht, denn das ist ein sinnloser bzw. langweiliger Ansatz beim Rollenspiel-Design.