Wie Spiele wirklich funktionieren

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Als Sozialwissenschaftler (von da kommt der Begriff ursprünglich):
Lies Kapital eines Menschen
nicht
menschliches Kapital.

Nutzung des Humankapitals bedeutet also den Menschen mit all seinen Fähigkeiten zu nutzen und nicht nur auf ein Maschine zu reduzieren.

Wenn die Leute dem Begriff eine andere Bedeutung geben. Kann man nichts machen wurde schon bei vielen Begriffen gemacht, aber da wird halt auch viel in einem Topf geschmissen.

Btw. nicht alle Firmen sind böse.
 
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Auf Wikipedia steht wiederum, dass die Kritik an dem Terminus "Humankapital", den die Redaktion der Unwort-Wahl zum Ausdruck brachte, sich auf die sprachliche Ähnlichkeit zu dem Unwort des Jahrhunderts, "Menschenmaterial", versteife, und dabei verkenne, dass der vielleicht unglückliche Ausdruck "Humankapital" jedoch gerade nicht das individuelle Sein des Menschen abqualifizieren, zur bloßen Verfügungsmasse deklarieren wolle, sondern im Gegenteil zum ersten Mal Wissen, Fertigkeiten, Kompetenzen des jeweiligen Menschen als für ein Unternehmen wertvolles Gut wissenschaftlich anzuerkennen und auf die Weise vielmehr eine Aufwertung des jeweils einzelnen Angestellten bedeute, der nun aus ökonomischer Sicht nun endlich mehr sei als eine Ansammlung von geleisteten Arbeitsstunden auf einem Zettel.

Und was machst Du mit den Leuten, die nichts anderes können, außer stumpf Stunden für einen Zettel zu kloppen?
Davon gibts nämlich auch nicht wenig, gerade im produzierenden Gewerbe!
 
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Lies einfach weiter Lobo, reib dich dran und hau dir auf die Schulter, was für ein großer Blicker du bist.

Wenn du die Begriffsentstehung von HR und Humankapital beobachtet hättest, könntest du das auch in den geschichtlichen Kontext und damit in das richtige Licht rücken. Lies argots Post, der hat Recht.

Der Schlesische Weberaufstand war 1844, du kannst die Zeiten ja gerne mal vergleichen und dann noch mal wiederkommenposten. Ich freu mich schon drauf. Lobo würde nämlich auch den Weberaufstand mit heute gleichsetzen.

Achso, du bestimmt, was das "richtige" Licht ist, weil du in der HR arbeitest?
Du gehst ebenso wenig wie argot darauf ein, dass der Begriff rein auf VERWALTUNG/Management des Menschenmaterials (denn für nichts anderes kann der Euphemismus "Humankapital" stehen, ansonsten ist dieser Begriff ökonomisch betrachtet nur heisse Luft) abstellt, und jegliche humane Komponente aus der Semantik herausfällt, da die Betriebswirtschaft den Menschen nicht als solchen betrachten kann(!), sondern rein als Zahl, als Leistungsfaktor sieht.

Das Schlimme ist, dass da Sprache bewusst FALSCH verwendet wird, und dann wundern sich die beteiligten Personen, wenn sich jemand daran stößt!
 
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@Jace. Ich breche jetzt mal ganz bewusst mit meinen Internetmanieren. Du kannst dich angegriffen fühlen oder auch nicht. Gewählt ist der Ton bewusst um hoffentlich den Inhalt hängen zu lassen. Ecken und Kanten sind also dazu da von einem evtl vorliegenden Teflon.-Idealismus nicht abzugleiten.

|Arschlochmodus an|

Du Idiot?! Les mal was geschrieben wurde.
Kaptial des Menschen nicht menschliches Kapital ist gemeint.
Das Gegenteil von dem was du laberst ist gemeint du stupider Marktschreier!
In der Betriebswirtschaft sind Menschen eben oft /= zahlen.
Was dich hier voll ankotzt ist eben auch das was die Arbeiter ankotzt.
Betriebswirtschaft weiß das. Deswegen ist die so krass und behandelt Menschen oft auch.. jetzt kommts... Menschen!
Hängen geblieben?
Nochmal in langsam für blöde:
Egoistischer Chef behandelt Leute gut damit sie besser arbeiten. Ist also betriebswirtschaftlich klug, da sie dann besser arbeiten.
Also wenn ich Menschen als Output zahlen sehe, dann behandele ich sie nicht wie Zahlen sondern wie Menschen (oder zumindest so dass meine Arbeiterdrohnen das denken Muaaaahahaha).
Dein verständnis von Betriebswirtschaft ist voll verstaubt!

|Arschlochmodus aus|

Der Begriff entstammt ursprünglich aus dem Kreis von dem Sozialwissenschaftler Pierre Bourdieu. Der gute Mann hat gesagt das Menschen viele Arten von Kapital haben. Monetäres (Geld), soziales (Vitamin B und so), intellektuelles (Wissen und Fähigkeiten) und kulturelles (sozial nutzbares Wissen). Was da genau hintersteckt ist hier gar nicht wichtig, aber es ging eben um Gesellschafts- und von mir auch aus Klassenanalyse. Das wurde dann mehrfach in Fachartikeln als Humankapital zusammengefasst und dann hat sich die Betriebswissenschaft den Begriff geschnappt. Eigentlich bedeutet er immer noch dasselbe. Leider haben die Medien sich darauf gestürzt und den Begriff missverstanden. Jetzt ist die fehlerhafte Bedeutung so verbreitet, dass es schon fast die richtige ist.

Bei Ausnutzung des Humankapitals der Firma geht es darum den Arbeitern genau in das Umfeld zu stecken in das er reingehört und möglich viel dieser Kapitalsorten zu mobilisieren (kulturelles Kapital spielt hier nur eine untergeordnete Rolle, da es firmenintern nur schwer nutzbar ist). Das heißt um deine Worte zu benutzen "das Menschenmaterial" wird so "verwaltet", dass es sich a)wohlfühlt b)gefordert aber nicht überfordert ist.
Was ist daran bitte schlecht?
 
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Ein Sozialwissenschaftler ohne Ahnung von Ökonomie sollte dann keine ökonomischen Begriffe benutzen, wenn er keine Ahnung von ihrer Semantik besitzt, und da kannst du mir noch so oft ein X für ein U vormachen, das ändert die Realität der Wortbedeutung nicht.

Aus "human resources" kann(!) man sprachwissenschaftlich nicht "Kapital des Menschen" machen, das geht sprachlich (noch) nicht. Sonst müsste es anders formuliert sein. Ist es aber nicht, und damit ist die Sache abgehakt.

Zitat deinerseits:
Bei Ausnutzung des Humankapitals der Firma geht es darum den Arbeitern genau in das Umfeld zu stecken in das er reingehört und möglich viel dieser Kapitalsorten zu mobilisieren (kulturelles Kapital spielt hier nur eine untergeordnete Rolle, da es firmenintern nur schwer nutzbar ist). Das heißt um deine Worte zu benutzen "das Menschenmaterial" wird so "verwaltet", dass es sich a)wohlfühlt b)gefordert aber nicht überfordert ist.
Was ist daran bitte schlecht?

Das entscheidende Wort hab ich mal etwas hervorgehoben.
Ausnutzung... ein Synonym für Ausbeutung.
Das "kulturelle Kapital" interessiert die Firma ja nicht, weil es aus diesem keine Kohle ziehen kann. Das Menschenmaterial wird nicht zum Wohle der Firma und des Mitarbeiters verwaltet, sondern zur Profitmaximierung und dem Wohlwollen der Shareholder.

Die HR hat ein ganzes Füllhorn an Euphemismen geschaffen um dem "Menschenmaterial" das Gefühl zu geben, es sei eben NICHT nur ein Posten in der Bilanz, sondern hätte tatsächlich einen Wert abseits der für das Unternehmen bereitgestellten Arbeitsleistung.

Ein paar Beispiele für gängige Euphemismen:

"job enrichment" ("Arbeitsbereicherung", was nach meiner Recherche in einem Personalmanagementglossar eigentlich nur höherqualifizierte Mehrarbeit bedeutet, die nicht unbedingt zusätzlich entlohnt werden muss.)

"commitment" (Hingabe, Verpflichtung, an das Unternehmen)

"diversity mangement" (Verwaltung zur Einhaltung der Quotenregelung)

"Restrukturierungsmaßnahmen" (einsparungsbedingte Mitarbeiterkündigungen)

"Mitbewerb" (Konkurrenz im Wettbewerb)

"Personalfreistellung" (Kündigung von Angestellten&Arbeitern)
 
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Ja, ja, die böse böse Wirtschaft! So unmenschlich und brutal.

Ist ja nicht so, dass Unternehmen Menschen tatsächlich mittlerweile als Kapital (und damit meine ich nicht bilanziell gesehen Umlaufvermögen), sondern eher als Anlagevermögen ansehen. Es gibt ja schließlich diese ganzen tollen Fortbildungskurse und es wird auch verstärkt auf ein angenehmes Betriebsklima gelegt (was leider nicht immer funktioniert).

Es mag sich unmenschlich und gemein anhören, aber ein Angestellter ist immer eine Investition wie eine CRC-Maschine und so wie die CRC-Maschine gut behandelt werden muss, muss auch ein Angestellter gut behandelt werden, damit das Unternehmen etwas von diesem Teil des Anlagevermögen hat. Diese Erkenntnis setzt sich schon seit geraumer Zeit langsam bei der Wirtschaft durch.

Btw. Restrukturierungsmaßnahmen gehen manchmal mit Rationalisierungsmaßnahmen einher, aber oft sind es einfach bloß Restrukturierungen.

Ich find Steampunk und das viktorianische Zeitalter ja auch ganz cool, aber in Sachen BWL bleib ich lieber up to date.
 
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Ich weiß nicht genau, ob ich es recht verstehe, aber ich für meinen Teil würde nie einen Ökonomen dafür abmahnen wollen, dass er seine Theorien "versprachlicht", indem er Begriff aus dem Wortumfeld des Gewerbes verwendet. Was ihn "interessiert" ist eben das, was er ökonomisch erfassen kann, dass ist nicht der Geist, nicht die Menschenwürde, nicht die Gnade eines Gottes. Das tut er, weil er systemisch eben eingebunden ist in die Sprache und Analysefähigkeit innerhalb des Ökonomischen.

Genauso, wie Kirchenleute den Menschen in religiösen Begriffen zu erfassen versuchen, Philosophen ethisch, ästhetisch, logisch an sein "Sein" herantreten, und Psychologen dessen Träume und Wünsche zergliedern.

Problematisch wird es doch nur, wenn nun Politiker, Vordenker etc. sich allein auf das Ökonomische stürzen. Den Finanzwissenschaftlern ist das aber doch nicht vorzuwerfen, wenn sie versuchen, in ihrem Bereich zutreffende Aussagen über "den Menschen" zu machen - aus ihrer Linse betrachtet eben.

Ich sehe mich nicht als geistiges Wesen "gedemütigt", nur weil ich weiß, dass in der Ökonomie solche Fachtermini existieren.
 
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Ich habe nur die Euphemismen kritisiert, in ihrer Art und Aussage, die dahinterstehenden Konzepte möchte ich nicht kritisieren. Dazu hab ich zu wenig Ahnung von BWL, obwohl ich das als Teilfach in der Schule hatte.
Mir ging es nur um die Heuchelei und Augenwischerei der Begrifflichkeiten und dem Begriff der "human resources" an sich. Nicht mehr und nicht weniger.

Ein Ökonom der sich nicht einmal im Ansatz darüber im Klaren ist, was sein von ihm geprägter Neologismus für eine Semantik hat, der ist meines Erachtens nach ein törichter Ökonom ohne Bezug zu realem Sprachgebrauch.
Solch eine Person ohne Sprachgefühl sollte jemanden mit Ahnung von gelebter Sprache fragen(!), ob solch ein negativ konnotierter Begriff zur Kennzeichnung eines eigentlich positiv gedachten Konzepts taugt.

Wenn er das nicht berücksichtigt, dann hat er kurzsichtig gehandelt, und war sich der Tragweite seines Tuns nicht bewusst, und müsste den Fehler eigentlich korrigieren.
 
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Ich verstehe nicht ganz, warum das ein Euphemismus sein soll. Welche unangenehme Wahrheit wird denn durch diesen Begriff verschleiert?

Euphemismen gibt es freilich überall, vor allem beim Militär. Aber HR finde ich persönlich vielleicht kein schönes Wort, aber ein Glimpfwort ist es für mich zumindest nicht.
 
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Die übersetzung Kaptial des Menschen bezog sich auf das Wort Humankapital nicht Human Ressources.

Ausnutzung ist nicht immer ein Synonym für ausbeutung. Wenn ich die schöne Nachtluft für einen Spaziergang ausnutze beute ich sie nicht aus.
Wenn ich die gute wirtschaftliche Situation für ein Start Up nutze, beute ich es nicht aus.
Wenn ich ausnutze, dass mein Angesteller Japanisch kann nutze ich ihn nicht aus.

WEiter mit dir argumentieren werde ich allerdings nicht Jace.
Du bist mir objektiven Argumenten gegenüber zu resistent und liest das heraus was du gerade willst.
Wahlweise lese ich deine Posts falsch und du meine. So oder so hat es für mich keinen Sinn mit dir zu reden.
Viel Spaß noch ;)
 
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Ja, ja, die böse böse Wirtschaft! So unmenschlich und brutal.
richtig

Ist ja nicht so, dass Unternehmen Menschen tatsächlich mittlerweile als Kapital (und damit meine ich nicht bilanziell gesehen Umlaufvermögen), sondern eher als Anlagevermögen ansehen. Es gibt ja schließlich diese ganzen tollen Fortbildungskurse und es wird auch verstärkt auf ein angenehmes Betriebsklima gelegt (was leider nicht immer funktioniert).
das ist so neu nicht und unter anderem ein grund für das einführen (und damit gleich outsourcen) der schulpflicht. natürlich verbinden sichd amit auch humanisierungstendenzen (zumindest hier im weißen westen), aber am ende steht selbstredend die -meinetwegen nachhaltige- verwertbarkeit der menschlichen arbeitskraft.
Das steckt übrigens garnicht in einer vermeintlichen differenz zwischen Kapital und Anlagevermögen drin...

Es mag sich unmenschlich und gemein anhören, aber ein Angestellter ist immer eine Investition wie eine CRC-Maschine und so wie die CRC-Maschine gut behandelt werden muss, muss auch ein Angestellter gut behandelt werden, damit das Unternehmen etwas von diesem Teil des Anlagevermögen hat. Diese Erkenntnis setzt sich schon seit geraumer Zeit langsam bei der Wirtschaft durch.
und hab ich bereits bei marxisten der 60er, wenn nicht sogar marx selber gelesen. die sklaverei war nicht nur deswegen überfällig weil sie unmenschlich war, sondern weil sie unökonomisch war, was u.a. daran zu sehen ist, dass der sklave ohne beziehung zum arbeitsgegenstand die geräte zu schnell zerbrauchte und so das festkapital zerschredderte...
was ich damit meine: neu ist das mitnichten.
 
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