Wie lieb muss man seine Charaktere haben?

AW: Wie lieb muss man seine Charaktere haben?

Agree Nightwind. Ich bin eventuell etwas flexibler/inkonsequenter, aber prinzipiell: Ja. Was für den Charakter Sinn ergibt, ist für mich gut. Wenn der Charakter als logische Konsequenz seines Wesens und der Handlung in Todesgefahr muss - dann werde ich nicht zögern. Genau wie ich einen Mit-SC umbringen würde, wenn ich IT einen guten Grund dafür hätte. Was mir gar nicht shcmeckt ist, wenn man OT und IT mischt.
Wenn meinen Charakter IT nen guten Grund für etwas hat, wird ihn kein OT-Grund davon abbringen.
 
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Ich muss mich nochmals zu Wort melden. Wie gesagt, ich habe seit langer Zeit nur noch einen SC in einer anderen Runde, weil ich sonst immer leite. Vielleicht erkennt jemand mit einem ähnlichen Problem meine Zwickmühle.

An diesem einen Charakter arbeite ich schon sehr lange Zeit, er ist mir sogar richtig ans Herz gewachsen (vielleicht, weil dieser Charakter viele meiner Persönlichkeitszüge widerspiegelt). In diesem Konzept steckt so viel Detail, so viel Schweiß, Herzblut und Zeitaufwand... Ich wäre wirklich traurig, wenn er einen sinnlosen Tod erleiden würde, nur weil die SL gerade mal einen schlechten Tag hat. Würde er aber einen "heldenhaften Tod" sterben (indem er einer anderen Person das Leben rettet, o.Ä.), hätte ich damit kein Problem. Ich muss zugeben, dass ich mit dem Charakter relativ vorsichtig geworden bin. Zwar gibt es in unserem System (Slaughterhill) Fatepoints (was bedeutet, dass man diese einsetzen kann, um seinen Tod zu verhindern), aber auch mit diesen bin ich sehr sparsam. Das Gute ist, dass es sich nicht mit dem Konzept des Charakters beißt. Er ist von Natur aus vorsichtig, schüchtern, zurückhaltend, ehrlich und kollegial (übernimmt in unserer Runde hauptsächlich Backup-, Versorgungs- und Rettungsfunktionen).
Zu der Zeit, in der ich selbst immer Spieler sein konnte, hat mir der Tod eines Charakters überhaupt nichts ausgemacht, aber das hat sich durch meine andauernde SL-Funktion geändert. Vielleicht bin ich auch deshalb sehr zögerlich, wenn ein Charakter es wirklich verdient zu sterben - ich gewähre meinen Spielern immer eine zweite Chance für ihre Charaktere, weil ich weiß, dass man an einem bestimmten Char wirklich hängen kann.
Grüße!
 
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Nun, einen Charaktertod, wie z.B. von Swafnir beschrieben, könnte ich auch nicht gut verknusen. So ein Ereignis scheint mir in meiner Runde allerdings auch unvorstellbar. Wenn man dem Diktat von Charakterentwicklung und Geschichte folgt, sollte man eigentlich mit jedem Ereignis gut leben können.
 
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Nun, einen Charaktertod, wie z.B. von Swafnir beschrieben, könnte ich auch nicht gut verknusen .
Also glaube bei so was wäre ich auch generell stinkig.
Mary Sue NSCs die Spieler töten gehören wirklich nicht an den Tisch

Verträglichkeit von Charaktertoden hängt bei mir stark vom Konzept ab.
Wenn ich in DnD einen Kämpfer habe und der stirbt finde ich das vollkommen okay, wenns nicht gerade durch stolpern etc. war.
Ist es ein Kensai, dessen Burg ich noch ausbauen wollte, ist es eher ärgerlich.
 
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Genau so sehe ich es auch. Eigentlich sind nur sinnfreie Tode von Charakteren ärgerlich. Wenn einer meiner Charaktere stirbt um andere zu retten-dann ist das eher cool und freut mich.

Momentan hänge ich am meisten an meinem SCION-Charakter (Tochter von Bastet). Sie hatte eine Vision von ihrem (vermeindlichen) Tod (ein Titanspawn durchbohrte sie mit einem Katana). Ihr war aber klar: Wenn ich das nicht mache trifft es aber einen meiner Kameraden oder einen Unschuldigen, also hat sie alles dafür getan die Vision auch so stattfinden zu lassen. Am Ende hat die es dann ganz knapp überlebt. Wäre sie da gestorben wäre ich das in Ordnung gefunden. Dafür hat sie jetzt den unrühmlichen Spitznamen "Messerblock" abbekommen :D .
 
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Ich find halt generell dass NPCs vor den SCs zurückzustecken haben - so schwer mir's selber als SL fällt, aber ich finde es einfach nur scheiße, wenn man den Spielern permanent ihre mittelmäßigkeit ins Gesicht drückt, während die NPCs die ganze Zeit kinowürdige Coolness demonstrieren.
Mary-Sueness stört immer, aber nirgendwo mehr, als bei NPCs.
 
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Was mich ja mal wirklich so richtig geärgert hat in meiner ersten Spielrunde (mein 3ter Char im System) war bei V:tM. Mein Charakter hat alles getan, um die Veschwörung innerhalb der Domäne zu klären, hat jede Vorsichtsmaßnahme getroffen, etc. Doch weil der Spielleiter und einer unserer Spieler beide scharf auf meine damalige Freundin waren (deren Char die Erzfeindin meines Chars war), haben sie meinen Char trotz Allem umgelegt. Einfach so. Logik? Fehlanzeige. Begründung? Ebenfalls nicht vorhanden. Da hätte ich echt durch die Decke gehen können. Zum Glück habe ich nie wieder etwas mit dieser Spielrunde zu tun gehabt.
 
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Ich find halt generell dass NPCs vor den SCs zurückzustecken haben - so schwer mir's selber als SL fällt, aber ich finde es einfach nur scheiße, wenn man den Spielern permanent ihre mittelmäßigkeit ins Gesicht drückt, während die NPCs die ganze Zeit kinowürdige Coolness demonstrieren.

Vorallem wenn man dann auch noch das System kennt und weiß das solche NPCs weit außerhalb der reichweite der Spielercharaktere stehen.
 
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Das hat mich auhc an der alten WoD immer angekotzt. Die per default übermächtigen NPCs die jeden Aspekt der Welt geschmissen haben. Dadurch fing jede Runde mit einer breiten Erklärung an, dass alles was über Metaplot irgendwo geschrieben stand bei mir nicht wahr ist. Lästig.

Wenn ich leite, sollen meine Spieler das Gefühl haben, das Geschehen nicht nur am Rande zu beeinflussen.
 
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@Cry In einer meiner anderen Spielrunden haben wir auch so nen Mary-Sue-NSC. Am Besten einfach ignorieren :rolleyes: Mein coolster NSC ist einer der Skjalmö unserer Thor-Tochter. Die hätte gegen keinen der SCs auch nur den Hauch einer Chance und trotzdem spuren sie alle wenn die was sagt :D

Aber zurück zum Thema:

ich glaube auch nicht dass es auf den Charakter ankommt ob man sich nach vorne spielt. Ich denke es liegt hauptsächlich an den Spielern selbst. Ich bin ein sehr aktiver Spieler, habe viele eigenen Ideen und möchte einfach etwas machen. Daraus resultiert dass ich meistens viele Spotlights und Aktionen habe. Das ist aber so gut wie immer charakterunabhängig.
 
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Ich bin ein sehr aktiver Spieler, habe viele eigenen Ideen und möchte einfach etwas machen. Daraus resultiert dass ich meistens viele Spotlights und Aktionen habe. Das ist aber so gut wie immer charakterunabhängig.

Joa, kenne ich. Noch dazu weil ich ein Spieler bin der eher andere Spieler nicht irgendwo in Probleme hinein ziehen will, was wiederum bedeutet das meine Chars durchaus des öfteren mal Alleingänge machen wenn ich einer Theorie folge.
 
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Swafnir schrieb:
Ich bin ein sehr aktiver Spieler, habe viele eigenen Ideen und möchte einfach etwas machen. Daraus resultiert dass ich meistens viele Spotlights und Aktionen habe. Das ist aber so gut wie immer charakterunabhängig.
Joa, kenne ich. Noch dazu weil ich ein Spieler bin der eher andere Spieler nicht irgendwo in Probleme hinein ziehen will, was wiederum bedeutet das meine Chars durchaus des öfteren mal Alleingänge machen wenn ich einer Theorie folge.

Kenne ich auch, nicht den Teil mit andere nicht in Probleme hineinziehen, aber ich habe ungerne einen Fehlschlag der auf die Kappe eines anderen geht;
hab da zu oft mit-Spieler die lieber Handeln als denken.

Nomma zu der Eingangsfrage.
Zu viel kann Schaden würde ich denken, zu wenig vll auch.
Wegwerf Charaktere ( "uh ich brauch diplomatie, hab ich aber nicht, tja neuer charakter" ) mag ich nämlich auch nicht.
 
AW: Wie lieb muss man seine Charaktere haben?

Joa, kenne ich. Noch dazu weil ich ein Spieler bin der eher andere Spieler nicht irgendwo in Probleme hinein ziehen will, was wiederum bedeutet das meine Chars durchaus des öfteren mal Alleingänge machen wenn ich einer Theorie folge.

Das kenn ich auch gut. Man will ja seine Freunde schützen und nicht in Gefahr bringen- und schon heißt man "Messerblock" oder wird "lebensmüde" genannt:D

Aber wegen dem Hängen am Charakter:
Wir spielen auch öfters mal Oneshots und da kann man dann auch schön auf die Kacke hauen. Ich finde das auch mal ganz schön. Man hat einen vorgegebenen Charakter (den man vielleicht nichtmal selbst gebaut hat) und stellt eben diesen dar. Den Charakter mag ich dann auch, aber ich hänge nicht so an ihnen wie die die ich selbst kreiiert habe. Da hab ich ne n Char gegen Ende auch schonmal nen Herzinfarkt bekommen lassen, weil ich es passend fand. Das würde ich bei einem an dem ich hänge wohl eher nicht machen:D
 
AW: Wie lieb muss man seine Charaktere haben?

Zur Originalfrage: Genau so sehr dass man ihn gerne spielt. So lieb MUSS man ihn haben. Alles andere ist Bonus (oder Malus wenns zu weit geht....).

Was die Lebensmüdigkeitsvorwürfe angeht: kenne ich. Manche meiner "Kleinen" haben das "Problem" auch (gehabt ;) ).........
Andere waren alles andere als selbiges, sind aber trotz massiv vorsichtiger Ader (mit ein zwei Aussetzern, die überlebt wurden...) recht schnell draufgegangen.

So ist das (imaginäre)Leben.......
 
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Ich würde da eher unterscheiden. ;) Ich spiele auch Charaktere, die ich definitiv nicht liebhabe, die aber interessant zu spielen sind und die ich genausowenig verlieren will wie meine Mary Sues. Ja, ich gebs wenigstens zu! :p
 
AW: Wie lieb muss man seine Charaktere haben?

Ich finde ja alle meine Charatkere ziemlich geil - sonst hätte ich sie nicht generiert :)

Und ja, ich finde es immer sehr Schade wenn ich einen nicht weiterspielen kann, nicht zuletzt weil ich dazu neige, zumindest im Kopf, die Persönlichkeit weiter abzurunden.

(Und, hey - ich laufe nicht Gefahr eine Mary Sue zu spielen. In meinem Leben bin ICH die Mary Sue - da muss ich nichts mehr mit meinen Charakteren kompensieren ;) )
 
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Im Grunde könnte man noch 'nen Zwillingsthread aufmachen, wo die Frage behandelt wird, wie lieb ein Spielleiter seine NPCs haben darf.

Aber dafür gibt's schon den unantastbaren Thread, oder?
 
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Wer seine (Auto- aber seien wir ehrlich, es gibt doch gar nichts anderes für Rollenspieler...) Sexualität nicht mit seinem Char auslebt, ist kein echter Rollenspieler.
 
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Mhh also ich bin in Spielrunden mit mehreren Frauen und habe auch in der Vergangenheit auch schon mit einigen anderen ind längeren Kampagnen gespielt.
Es gibt da durchaus ein paar von denen die bei Charaktertod wirklich geheult haben und hin und wieder war dann der Spielabend (für sie) auch vorbei. Sprich zu aufgewühlt für neuen Charakter man sieht sich, viel Spaß noch.
Beim nächsten TReffen war dann aber immer alles ok und man hat einen neuen Char gemacht und gut war.

Genauso habe ich bei Männern zwar noch keine Träne gesehen, aber durchaus schon starke emotionale Rekationen. Egal ob sauer/bockig sein oder einfach nur sehr einsilbig/traurig bis hin zu plötzlichen Terminen die erst dann entstehen wenn der Char dann Tod ist.

Ich denke die Männer haben das Problem genauso oft wie das schöne Geschlecht. Nur das sie versuchen es mehr zu verstecken.
Ich finde das auch nicht schlimm. Solange es nur ein absehbare Traurigkeit ist und nicht gleich zerbrochene Freundschaften mit dem SL... was solls!
Ich selber habe auch schon im stillen Kämmerlein eine Träne gehabt wenn in einem Buch mein Lieblingscharakter qualvoll stirbt oder sich heldenhaft opfert. Genau das gleiche bei Fernsehserien/Filmen/usw.
Und ja ich bin auch immer sehr unglücklich wenn mein Charakter stirbt. (bei mir hält das aber nur etwa 15 Minuten bis ich mich auf einen neuen Charakter freue *G*)

Ich denke nicht, dass das problematisch ist.
Im Gegenteil, wenn ich viel Zeit für etwas aufbringe und dann keine emotionale Bindung aufbaue wäre das seltsam.
Könnt ihr euch einen ECHTEN Fußballfan vorstellen der beim Abstieg nicht unglücklich ist oder vielleicht heult? Einen Hobby RC-Flugzeug Flieger (der viel Zeit damit verbringt), dessen Flugzeug Totalschaden hat und dem es am Arsch vorbeigeht?

Natürlich gibts das. Aber grade die Leute die viel Zeit in ein Hobby stecken sind eher meistens anders gepolt.
Warum sollten RPGler da anders sein?
 
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