Wichtige / Mächtige Ghule

Da ich gerade mit dem Gedanken spiele, in einer meiner Runden einen für die Story und Dynamik der Stadt relativ wichtigen Ghul einzubauen, würde mich interessieren, ob hier Jemand schon Erfahrungen damit hat.

In vielerlei Hinsicht ist das für mich Neuland. Ich hatte bisher oft Schwierigkeiten, Ghulen besondere Rollen einzuräumen. Sie sind in starker Form von ihren Domitoren abhängig und wenn auch "normalen" Sterblichen gegenüber in körperlicher Sicht überlegen, immer noch Halbsterbliche.

Ich hatte zum Beispiel immer Schwierigkeiten dabei, mir vorzustellen, dass ein Ghul in einem engeren Verhältnis zu Vampiren steht, als gewöhnliche Sterbliche. Zumal sie quasi "Besitz" und Schoßhündchen eines spezifischen Vampirs sind. Möglicherweise können Ghule von Spielercharakteren in der Gruppe sowas wie akzeptierte Verbündete oder geliebte Haustiere sein. Aber es sind immer noch keine Vampire. Sie stehen in der Hackordnung und Nahrungskette immer noch unter dem "real shit".

Habt ihr schonmal wichtige, ältere oder mächtigere Ghule eingebracht? In welchen Positionen, wie sind die angekommen?

Ich habe öfter mal Ghule mit in die Geschichte eingebaut die sehr alt waren. Ja, sie standen in der Fressordnung deutlich unter den neugeborenen Charakteren, aber ihr Alter machte sie sehr, sehr gefährlich. Ihre Herren waren eben recht alte und mächtige Vampire, und gerade diejenigen, die der Menschlichkeit anhingen waren nicht im geringsten darüber erbaut, dass ihr Anker an die sterbliche Welt, nämlich jene Ghule, die das Blut das erste mal erhielten, kurz nachdem der Ahn Vampir wurde nun plötzlich schwer verletzt oder gar tot waren. Die Gefahr, die von Ghulen ausgeht liegt meist in den Herren, die sie besitzen.

Eben, deswegen fällt es mir so schwer, einen Ghul einzubauen, der für sich steht. Eigentlich ist das unmöglich, weil sie sich über das Abhängigkeitsverhältnis definieren und aufgrund dieses Verhältnisses in ständiger, zweiter Ordnung stehen. Die einzige Möglichkeit, das umzudrehen, wäre ein Ghul, der es fertig bringt, sich einen Vampir "zu halten". Er wäre immer noch von dessen Blut abhängig, besorgt es sich allerdings so wie Vampires es auch tun würden. Er könnte den Vampir einsperren und nach Belieben anzapfen. Das große Problem hier: so ein Ghul würde, wenn das bekannt wird, sofort vernichtet. Ich kann mir jedenfalls keine Situation vorstellen, in der das anders läuft.

Halt, doch. Ein noch mächtigerer Vampir könnte von den dabei offenbarten Fähigkeiten so überzeugt sein, dass er den Ghul deckt und machen lässt, ihn dafür aber für seine Zwecke missbraucht (wissentlich oder unwissentlich). Dann stehen wir aber wieder in einem Abhängigkeitsverhältnis.

Gib dem Ghul einfach den beliebten Vorteil, dass er nicht durch Vampirblut zu binden ist. Und schon hats Du einen Ghul, der im Namen seines Herren richtig böse Sachen anstellen kann.

Also, den Guhl komplett ohne ein Abhängigkeitsverhältnis zu einem Vampir zu konzipieren halte ich für unmöglich. Widerspricht auch irgendwie dem Sinn des Ganze.

Was möglich wäre, sind wohl zum einen Guhle, die so stark von ihrem Dormitor missbraucht/geknechtet werden, dass das Blutsband pervertiert und der Guhl einen fanatischen Hass auf den Herrn entwickelt und ihn vernichten will, um jeden Preis, gleichzeitig aber immer noch in dieser psychologischen Abhängigkeit feststeckt, sprich Sucht nach Vitae und "euer Wunsch ist mir Befehl"-Haltung, aber wider Willen. (Hachja, da is er wieder, der Personal Horror....)

Eine andere Alternative wäre ev. ein Guhl, der zum Guhl wurde, weil er einstmals der sterbliche Geliebte des Kainiten war. Auf der Basis könnte der Guhl nach und nach ev. tatsächlich ernsthafte Macht über den Vampir erlangen. Ein Kainit, der unbedingt an seiner Menschlichkeit festhalten will und darum versucht sich die zerbrechliche, sterbliche Liebe zu bewahren könnte im Zweifelsfall über Tränen-Drüsen-Gehabe etc sehr gut zu steuern sein, weil er ja fürchtet, wenn er seinen Guhl verletzt, die "Echtheit" seiner Gefühle zu ruinieren. (wir reden ja wenn ich das recht verstehe von Ahnen, da muss das nüchtern betrachtet keinen Sinn machen. mit 600Jahren+ sollten Wahnvorstellungen, Neurosen und Scheuklappendenken absolut Usus sein...^^°)

Der Vorteil von Ghulen ist, dass sie überall dabei stehen, aber nie richtig ernst genommen werden. In keinem Spiel gilt das Sprichtwort, dass Wissen Macht ist ähnlich viel wie in Vampire und ein Ghul der z.B. zum Inventar des Elysiums zählt oder Sekretär des Prinzen ist kann schon einige Macht haben.

Auch ein Hausmeister eines Gildenhauses wäre ne gute Idee.

Nett fände ich ebenfalls die Idee einer unglaublich hübschen, aber verzogenen Blutpuppe die geghult wurde, weil sich ihr Herr in sie verliebte, womit eine wechselseitige Abhängigkeit besteht mit der der Ghule aber aus irgendeinem Grund besser klar kommt als der Domitor. Es muss keine Immunität gegen das Blutsband sein, ne total egoistische Weltsicht die Besitzansprüche mit Liebe verwechselt tuts auch.

Außerdem gibt es dann noch Guhle, die quasi "adoptiert" wurden, also früher oder später verwandelt werden sollen. Bloß hat der Meister irgendwie noch keinen richtigen Zeitpunkt dafür gefunden oder bekommt kalte Füße sein letztes Band zur Welt der Sterblichen zu durchtrennen. Auf der einen Seite will er keinen neuen Guhl. Auf der anderen hat er diesem hier vielleicht schon einiges beigebracht, ev kann der Guhl für deinen Plot ja auch eine Art Wiedergänger sein und beherrscht deswegen sogar niedrigstufige Diszis.
Ev sieht der Ahn diesen Guhl sogar als "Kind" an, und nicht mehr bloß als sterbliches Instrument zur Machtausübung sondern echtes Kapital. Je nach Status dieses Ahnen in der Domäne könnte ein solcher Guhl der mächtigste Char der ganzen Stadt sein weil er neben dem typischen "ich steh da dann mal rum und hör den größen bösen Blutsaugern zu"-Wissen auch ne ganze Menge echt "hartes Vamp-Zeug" über seinen Herrn erfahren/gelernt hat.

Ansonsten könnte der Guhl ja auch der Bruder/die Schwester des Ahnen zu Lebzeiten gewesen sein. Verbindung an das frühere Leben. Ev sogar der ältere Geschwisterteil der irgendwie noch immer eine seltsame Autorität über den Vampir ausüben kann.
Oder wir reden von 2 Ahnen, die etwa zeitgleich verwandelt wurden, entweder vom selben Erzeuger, also quasi "Blutsgeschwister" sind oder meinetwegen von verschiedenen Schöpfern, aber eben zu Lebzeiten geschwisterlich verbandelt waren. Eventuell war ihr Geheimrezept alt und mächtig zu werden die strikte zusammenarbeit. Ev haben sie sich auch gegenseitig Blutsgebunden um nicht gegeneinander ausgespielt werden zu können.
Und ev teilen sie sich einen Haushalt sowie die selben Guhle. Und ev. gibt es da einen bestimmten Guhl, den beide gerne embracen würden, dies aber lassen um keinen Streit zu provozieren.
DIESER Guhl hätte nen ziemlichen HAUFEN Macht.^^

Eine ganz andere Schiene wären die freien Ghule. Das sind sozusagen Vampirjäger mit Insiderwissen und Blutsucht. Was hindert so einen eigentlich daran, sich als 'Diener von XY' (ein nicht zu alter Vampir der erst vor kurzem spurlos verschwunden ist, was die Gesellschaft vielleicht noch gar nicht wahrgenommen hat..) in ein Elysium einzuschleichen?

Danke! Jetzt gibt es in meiner Stadt eine Geheimorganisation von Ghulen, die Vampire entführen, ihnen Blut abzapfen und sich in wichtige Schlüsselpositionen eingeschlichen haben. Ghule, die schlauer sind als Vampire. I like. Dreht den Spieß um, auch rein metaphorisch.

Mal gucken wie lang das gut geht. Irgendein Spielercharaktere wird sicher in einem dieser Keller landen, wo er erstmal gut abhängt, während sie zapfen. Das wird ihn sicher emotional mitnehmen. The stakes've never been higher!

Das mit dem Blutsband ist halt immer noch ein Problem. Wobei die Sucht bei Ghulen stärker sein könnte, als die individuelle Sympathie für einen der "Blutsäcke".

Dreht den Spieß um, auch rein metaphorisch.

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Nicht Spieß, Pflock. ^^


Was das Blutband angeht. Die Ghule sind dann quasi sowas wie ne mörderische Selbsthifegruppe. Der einzelne Ghul wird gezielt so eingesetzt, dass er sich nicht mit seinem eigenen Domitor befassen muss und anderen deren Herrchen vom Hals halten kann.

Jap, gefällt mir. Hat was von "Diener wenden sich gegen ihre Herren". Shoggoten, Geth. Jetzt Ghule. Könnte eine schöne Geschichte ergeben und das Verhältnis der Spielercharaktere zu ihren eigenen Ghulen in ähnlicher Weise erschüttern, wie Spartacus seinerzeit das Verhältnis der Römer zu ihren Sklaven. Nur ohne spartacusianische Führungsfigur, ist sonst zu zentriert und es fehlt der "es könnte jeden treffen" Paranoiafaktor.

alte Ghule sind Neonate ( Anfängerchars) weit überlegen!

diese Ghule sind auch über 100 Jahre oder noch weit älter; ist dann noch die Generation des Domitoren niedrig wird es richtig gefährlich. Bei Gen 7 kommt mit optionalen Regeln auf 3 mögliche Diszi-Punkte und bei Gen 6 sogar auf 4 (sonst einen Punkt weniger) ( ghouls S.71). Stellt Euch ein Ghul z.B. mit Auspex 4 und Präsenz 3 vor, der ist ohne Probleme in der Lage einen Neonate zu manipulieren.

zudem werden noch nette Fähigkeiten und Vorteile beschrieben; z.B. Maskerade ( S.82); damit ist ein Ghul in der Lage einen Vampir vorzuspielen,
3 dot Einladung zum Elysium
4 Dot man kann Ancilla mit Auspex überzeugen/narren
5 dot man kann mit den Prinzen dinieren

ich glaube jeder alte Vampir, der sich seine Menschlichkeit bewahrt hat, wird seinem alten Ghul/seine Ghule nicht wie Sklaven ansehen, eher wie einen Freund und für die tun man viel. Dies spiegelt der Vorteil Benevolent Domitor (S.83) wieder. Was passiert wenn der Ghul z.B. ein "Urenkel" des Kainiten ist, sollte allen Eltern klar sein; also Vorsicht bei den Giovannis.


Zudem können alte Ghule mehr Blut in sich tragen als ein Vampir höhrer Genration; siehe S. 29. Wird ein Ghul täglich gefüttert, f ührt der Ghul nach einem Monat nur noch Vitae in sich.

richtig lustig wird, wenn der Domitor noch eine Sicherheit einbauen lassen hat - der späte Fluch - ist zwar teuer, aber für den Lieblingsghul
dann hat man nächste Nacht einen neuen Vampir vor sich, der aber schon recht alt ist.

In meiner Duisburg Chronik, laufen einige Ghule rum, die wichtige Aufgabe für die Kainitische Gesellschaft übernehmen, da wird nicht nur der Domitor sauer reagieren. Die Vorzimmerdame des Prinzen ist so ein Beispiel. Zudem sich die Dame als "Brujah" ziemlich gut selber ihrer Haut erwehren kann.

Meine Wette gilt immer der Ghulin gegenüber einem Küken oder Neonate

Hab leider keine Zeit die Texte der Anderen zu lesen, will dich aber mit einer Idee belästigen.

Ein sehr alter und mächtiger Guhl (bla bla) tritt auf, dieser:
Kontrolliert viele/einige Sterbliche Instituionen auf die die Gruppe angewiesen sind.
Kontrolliert vielleicht die Unterkünfte der Gruppe in der Stadt
Kontrolliert das Ilysium

und
der Guhl könnte für die Ausbildung eines Kainiten verantwortlich gewesen sein.
Der Sir wurde vernichtet und der Kainit hat ihm die Treue geschworen.
D.H.: Der Guhl könnte über ein/ zwei Bruja gebietet die ihn auch Blut geben.

oder

Er war der Guhl des Seneschals und dieser sagte der Stadt, er spricht mit seiner Stimme und Autorität.
Der Kainit fiel in Starre und weil der Guhl seine Arbeit so gut machte wurde dem in Starre liegenden Kainiten nie der Titel aberkannt.

Marco Visconte schrieb:

Hab leider keine Zeit die Texte der Anderen zu lesen, will dich aber mit einer Idee belästigen.

Ein sehr alter und mächtiger Guhl (bla bla) tritt auf, dieser:
Kontrolliert viele/einige Sterbliche Instituionen auf die die Gruppe angewiesen sind.
Kontrolliert vielleicht die Unterkünfte der Gruppe in der Stadt
Kontrolliert das Ilysium

und
der Guhl könnte für die Ausbildung eines Kainiten verantwortlich gewesen sein.
Der Sir wurde vernichtet und der Kainit hat ihm die Treue geschworen.
D.H.: Der Guhl könnte über ein/ zwei Bruja gebietet die ihn auch Blut geben.

oder

Er war der Guhl des Seneschals und dieser sagte der Stadt, er spricht mit seiner Stimme und Autorität.
Der Kainit fiel in Starre und weil der Guhl seine Arbeit so gut machte wurde dem in Starre liegenden Kainiten nie der Titel aberkannt.

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Wie möchte der Ghul denn bitte das Elysium kontrollieren, oder aber die Unterkünfte der Gruppe. Bzw. welcher Vampir ist so irre, dass er irgendjemanden Einfluss über seinen, wenn auch nur zeitweisen Haven gibt? Und wie soll bitte ein Ghul über zwei Vampire gebieten???

Welche Idee ich noch ganz nett fimde, ist die aus dem Atlanta-Handbuch (wenn ich mich jetzt nicht irre), in dem der ewig alte Giovanni-Ghul im Auftrag seines Herren unterwegs ist, sprich ein "mächtiger" Ghul, dessen Strippen aus der Ferne gezogen werden und der somit ein guts Stück weit autonom agiert.

ein alter Ghul ist durchaus in der Lage einen Neonate zu manipulieren, alleine durch seine Erfahrung. Der Prinz oder auch anderen Ahnen, schätzen einen alten guten Ghul weit mehr, als einen nichtsnutzigen Neonate

Es ist durchaus denkbar, dass ein Ghul ein Besitzer vieler Immobilien ist und somit von seinem Domitor dazu angehalten wird Unterkünfte für Kainiten bereit zu stellen.

Mächtige Ghule sind auch immer solche, die von ihrem Meister geghult wurden um Einfluss auf die Welt der Sterblichen zu erlangen. Bürgermeister, Mafia Don oder Polizeichef ist eine Machtposition und wenn diese von jemandem ausgefüllt wird der über Vampire bescheid weiß, dann ist dieser Ghul schon ziemlich gut dabei. Hinzu kommt, dass man in solche Machtpositionen in der Welt der Sterblichen auch nicht selten kommt, wenn man ein Totalversager ist. Solche Ghule können einen jungen Vampir und sicher auch manchen alten sehr leicht an Einfluss überbieten und sind wahrscheinlich willensstärker als andere, geringere Personen, womit sie dem Blutsband etwas entgegen zu setzen haben.

Man stelle sich mal vor was ein Polizeichef mit einem rechtschaffenen Charakter und einer Immunität gegen das Blutsband für die vampirische Gesellschaft bedeuten könnte. Daraus könnte man ne ganze Kampagne machen. Eine solche Person wäre super als Anführer von Arlecchinos Selbsthilfegruppe geeignet.