GUMSHOE System Was zum Henker ist Gumshoe, und warum brauche ich es?

AW: Was zum Henker ist Gumschoe, und warum brauche ich es?

Hallo,

Eine Gruppe Polizisten wird zu einer Leiche gerufen. Mit Medizin findet der Forensiker eine Menge heraus und der SL sagt ihm: Du kannst 2 Punkt ausgeben und erfährst mehr.

Das Gumshoe-System ist so gedacht, das man alle Informationen erhält, die benötigt werden, um im Szenario voranzukommen, wenn man eine investigative Fertigkeit einsetzt (man muss nicht mal einen Punkt ausgeben). Alle ausgegebenen Punkte geben dem Charakter einen Vorteil, lassen den Charakter gut aussehen oder eröffnen eine Abkürzung. Aber extensiell für die Lösung ist die Ausgabe von Punkten nicht. Der Spieler muss sich entscheiden wie er seinen Charakter spielen möchte. Weiterhin ist es ebenfalls sinnvoll investigative Fertigkeiten auch etwas über die Gruppe zu streuen.

Jetzt findet beim Spieler die Abwägung statt. Die Frage ist ob er diese Punkte später im Abenteuer noch braucht. Nur weiß er das jetzt noch nicht.

Eigentlich muss er sich nur entscheiden, ob er jetzt oder später glänzen will.

Und noch eine Sache, Gumshoe emuliert Detektivgeschichten, wie man sie auch diversen Fernsehserien kennt und nicht die Realität.

MfG

Stefan
 
AW: Was zum Henker ist Gumschoe, und warum brauche ich es?

. o O (Nachdem ich GUMSHOE nun schon so vehement verteidige, muss ich's wohl auch irgendwann mal spielen... *grübel*)
 
AW: [Gumshoe] Was zum Henker ist Gumshoe, und warum brauche ich es?

Dieser Thread ist schon recht alt... daher die Frage: Gibt es schon Erfahrungsberichte?
 
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Ja - ich find's sehr klobig bei üblichen Abenteuern. Ausserdem ist die vorbereitungszeit sehr hoch.
 
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Hm, ich hatte schon befürchtet, dass eine Konvertierung der BRP Abenteuer Probleme (im Sinne von erheblichen Aufwand) bereiten würde. :-/

Die Lektüre des Regelwerkes an sich, insbesondere das Kapitel über den Aufbau von investigativen Abenteuern, soll aber empfehlenswert sein und ggf. den Kauf rechtfertigen. Kannst du das bestätigen?
 
AW: [Gumshoe] Was zum Henker ist Gumshoe, und warum brauche ich es?

Also, ich habe das Basisgumshoe und Trail of Cthulhu. Ich würde letzteres wegen Kenneth Hite uneingeschränkt empfehlen, es ist schön geschrieben, die Tips taugen was - und es ist eine interessante Sicht auf den Cthulhumythos. Ausserdem gibt's ein paar Ideen die ich so für BRP gestohlen habe (bzw. plane zu stehlen, BRP hab ich seitdem nicht mehr gespielt).

Das Basisgumshoe ist da etwas blasser, aber auch nicht so schlecht.

Konvertieren kannst du übrigens vergessen - die Abenteuerphilosophie ist eine andere. Bei BRP suchst du irgendwelche Clue's die dann recht selbsterklärend sind. Da du bei Gumshoe alles automatisch findest musst du da GANZ anders denken.
 
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Frage: Können diese Plot/investigations/whatever-punkte den auch leicht mal ausgehen? Oder hat man für gewöhnlich ausreichend davon?
Im ersteren Falle wäre damit doch dann das Problem, das behoben werden sollte, letztlich nur aufgeschoben worden, oder?
 
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So wie ich es verstanden habe können die zwar durchaus ausgehen, aber der "Clou" bei Gumshoe ist es, dass man grundsätzlich (also auch ohne Punkte auszugeben) die grundlegenden Hinweise findet. Man kann also nicht an den wichtigen Grundhinweisen aus Versehen vorbei laufen oder diese nicht finden, weil man einen Würfelwurf versiebt hat. Mit der freiwilligen Ausgabe zusätzlicher Punkte erhält man dann zusätzliche Informationen, die bei der Interpretation des Hinweises helfen.

Ein Beispiel nach meinem Verständnis:
Am Tatort liegt ein Zigarettenstummel, der auf den Täter hinweist. Mit Cthulhu müsste man z.B. einen Wurf auf "Verborgenes erkennen" schaffen. Bei ToC würden die Spieler vom SL auf den Stummel aufmerksam gemacht werden. Diese vermuten jetzt, dass der Täter ein Raucher ist, genau wie 2 der 4 Verdächtigen. Der Fokus konzentriert sich nun auf zwei Verdächtige. Ein Spieler hat in einer entsprechende Fertigkeit Punkte und möchte welche ausgeben. Daraufhin teilt ihm der SL mit, dass es sich um eine Zigarette der Marke Morley handelt. Nur einer der beiden übrig gebliebenen Verdächtigen raucht Morley Zigaretten...
 
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DIe können ausgehen, sind aber eher... unnötig. Es gibt immer nur Zusatzinformationen von diesen Punkten. Die sind niemals wichtig für die Lösung des Szenarios. Das macht das ganze GumShoe dann auch zu einer ziemlich akademischen Übung bei der es um gar nichts geht.
 
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Hallo,

Das macht das ganze GumShoe dann auch zu einer ziemlich akademischen Übung bei der es um gar nichts geht.

Ja, wenn man es als akademische Übung ansieht seinen Charakter rollengerecht darzustellen oder sich über diese Punkte Spotlighttime zu kaufen.

Man sollte aber nicht in den Irrglauben verfallen, dass mit GUMSHOE keine Hinweise übersehen werden. Man bekommt den Hinweis nur, wenn der Spieler auch auf die Idee kommt die entsprechende Fertigkeit einzusetzen. Doofe Spieler würden dann nat. anfangen in jeder Szene ihre Fertigkeitenliste runterzurasseln.

MfG

Stefan
 
AW: [Gumshoe] Was zum Henker ist Gumshoe, und warum brauche ich es?

DIe können ausgehen, sind aber eher... unnötig. Es gibt immer nur Zusatzinformationen von diesen Punkten. Die sind niemals wichtig für die Lösung des Szenarios. Das macht das ganze GumShoe dann auch zu einer ziemlich akademischen Übung bei der es um gar nichts geht.

Das ist mit Sicherheit richtig, aber ich denke auch, dass es durchaus ein legitimer Spielstil ist und für ein erzählerisches Grusel-/Detektivspiel gut passt. Meine Spielrunde möchte bei Cthulhu lieber spannende Geschichten erleben bzw. aufdecken, weshalb ich ToC demnächst mal eine Chance geben werden. Wobei, ich habe noch Fear Itself hier rumfliegen. Das basiert ja auch auf Gumshoe, das könnte mal als Testballon herhalten :)
 
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Ein Beispiel nach meinem Verständnis:
Am Tatort liegt ein Zigarettenstummel, der auf den Täter hinweist. Mit Cthulhu müsste man z.B. einen Wurf auf "Verborgenes erkennen" schaffen. Bei ToC würden die Spieler vom SL auf den Stummel aufmerksam gemacht werden. Diese vermuten jetzt, dass der Täter ein Raucher ist, genau wie 2 der 4 Verdächtigen. Der Fokus konzentriert sich nun auf zwei Verdächtige. Ein Spieler hat in einer entsprechende Fertigkeit Punkte und möchte welche ausgeben. Daraufhin teilt ihm der SL mit, dass es sich um eine Zigarette der Marke Morley handelt. Nur einer der beiden übrig gebliebenen Verdächtigen raucht Morley Zigaretten...

So ungefähr ist es gedacht. Die wichtigen Spuren (Spine) finden die Charaktere immer, wenn ein Charakter mit der passenden Fähigkeit danach sucht. Wie man diese Suche im Spiel gestalten will, muß sich die Gruppe selbst überlegen. Mit den "Spends" (Ausgaben für Zusatzpunkte) erlangt man Hintergrundwissen, das zum Einordnen der Hinweise hilfreich ist oder kann das Szenario sogar abkürzen.

Konvertieren kannst du übrigens vergessen - die Abenteuerphilosophie ist eine andere. Bei BRP suchst du irgendwelche Clue's die dann recht selbsterklärend sind. Da du bei Gumshoe alles automatisch findest musst du da GANZ anders denken.

Das sehe ich anders. Ich habe schon vor Gumshoe dafür gesorgt, dass meine Spieler, in investigativen Szenarien, alle wichtigen Hinweise ziemlich sicher finden können. Ansonten wäre die ganze Sache ja nur ein Variante der alten Rätsel im Rollenspiel. Allerdings habe ich mich auch bemüht, einige Probleme in die Szenarien einzubauen, die die Spieler nur elegant lösen können, wenn sie vorher halbwegs richtige Schlüsse aus den Hinweisen gezogen haben.
Auch als Spieler hab' ich noch nicht erlebt, dass der SL die Spieler wegen eines vergeigten "Spot Hidden" Wurf ins Leere hat laufen lassen, wenn es keine Möglichkeit gab, die Sache auszugleichen.
 
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Auch als Spieler hab' ich noch nicht erlebt, dass der SL die Spieler wegen eines vergeigten "Spot Hidden" Wurf ins Leere hat laufen lassen, wenn es keine Möglichkeit gab, die Sache auszugleichen.

Ja, das macht wohl keiner - das ist auch die falsche Ausgangslage von der man ausgeht.

Aber ich habe beim Gumshoe System den Eindruck das überhaupt kein Druck auf die Spieler erzeugt wird, das man nicht versagen kann, das man nicht wirklich sterben kann, das es keine Konsequenzen gibt wenn man einfach die Clues entlang läuft.

Bei BRP konnte man wenigstens mal etwas verpassen.
 
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Ja, das macht wohl keiner - das ist auch die falsche Ausgangslage von der man ausgeht.

Aber ich habe beim Gumshoe System den Eindruck das überhaupt kein Druck auf die Spieler erzeugt wird, das man nicht versagen kann, das man nicht wirklich sterben kann, das es keine Konsequenzen gibt wenn man einfach die Clues entlang läuft.

Bei BRP konnte man wenigstens mal etwas verpassen.

Da liegst Du falsch. ToC ist mindestens so tödlich wie CoC.

In meinem ersten Gumshoe Szenario fanden die SCs am Ende den Zombie, der ihr "Opfer" umgebracht hat (das Opfer hatte diesen Zombie, seinen Liebsten selbst wieder ins (Un-)Leben zurückgeholt), ein Charakter kam ums Leben, konnte aber den Zombie noch mit ins Grab nehmen, der zweite SC wurde schwer verletzt, der dritte Mann nahm die Beine in die Hand, als es ihm zu gefährlich wurde.
 
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*schieb*
ToC bietet ja auch diverse möglichkeiten an, das setting hart oder pulpig zu bespielen. daher würde ich die tödlichkeit nicht als problem sehen.
der investigative teil geht aber in der tat davon aus, dass immer ein netz vorhanden ist. man kann sagen dass punktaufwand und aktivität der spieler 'spotlighttime' geben, anstatt über sieg oder niederlage zu entscheiden.
ich würde aber behaupten dass man diesen punkt in der abenteuerkonstruktion steuern kann. zudem soll ja das verbinden der clues, das schlüssezehen das spannende sein, und wenn ich da sackgassen bzw. falsche wege einbaue sieht die sache schon wieder ganz anders aus.


davon ab mal ne allgemeine frage. Gibt es gumshoe shortrules, oder eine (tabellarische) zusammenstellung der regeln, für hinter meinen sl-schirm?
 
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Es gibt einen Spielleiterschirm für ToC.
 
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Es gibt einen "Cheat Sheet": http://www.pelgranepress.com/trail/files/ToC-rules-cheat-sheet_final.pdf

Weitere Downloads für ToC findet man hier: Pelgrane Press Ltd

Ich habe vorgestern erst die Gelegenheit gehabt den Trail of Cthulhu Player Guide intensiver querzulesen (war im Gamers Help Haiti Paket drin). Ich bin zur Zeit ausgesprochen angetan von ToC.

Was mich noch interessieren würde wäre eine Übersicht über die Unterschiede zwischen klassisch und pulp in ToC. Die Varianten werden ja über das Regelwerk verteilt vorgestellt, was das zusammen suchen ein wenig mühselig macht...
 
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Ich habe vorgestern erst die Gelegenheit gehabt den Trail of Cthulhu Player Guide intensiver querzulesen (war im Gamers Help Haiti Paket drin). Ich bin zur Zeit ausgesprochen angetan von ToC.
wortwörtlich das gleiche ;)

der cheat sheet war genau das was ich suchte.
der SL schirm steht irgendwo hintena uf meiner wunschliste. ichw erd mir ggf. das ToC hauptbuch holen, den sl schirm bastel ich mir lieber selber.
 
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Ich werde mir wohl auch das ToC Regelwerk zulegen, weiß bloß noch nicht wann. Eventuell ergibt sich für mich schon davor die Möglichkeit das freie Abenteuer "The Murderer of Thomas Fell" zu leiten (gibt es auch auf der Seite als Download), um die Regelmechaniken zu testen.
 
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Bis vor kurzem gab's glaub 25% Ermäßigung auf alle Pelgrane Press Artikel. Zumindest über PDF Download Stores und den Verlag.

Ich war leider mit den Sachen die mich interessiert haben zu früh dran ... X(
Und du zu spät ... :)

Aber ich mag das Gumshoe System, es unterstützt technisch gesehen einen SL Stil den ich sowieso schon pflege.
Für investigative Spiele is es meiner Meinung nach hervorragend.
 
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