Was war noch mal Rollenspiel?

m4lik

triebfeder
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So, dies ist ein Mitmachthread mit bestimmten Regeln.

Also bitte kein Gebashe, keine fundamentalen Tiraden, etc. Ziel ist eine grundlegende Definition von Rollenspiel. Als Quellenangaben (falls gewünscht) sind alle mehr oder weniger unabhängigen Quellen wie wissen.de oder sonstige, sich nicht explizit auf Rollenspiel beziehenden Wissenshorte erlaubt. Wikipedia entsprechend nur eingeschränkt. Die Qualität der Quellen kann man zwar eh nicht prüfen, aber damit müssen wir leben. Rollenspieltheorieblogs sind explizit ausgeschlossen, um auch nicht Belesenen das Mitmachen zu ermöglichen.

Es geht in den einzelnen Posts nicht um explizites Feedback, sondern um die Weiterentwicklung eines Ansatzes von Rollenspiel. Wer Bock hat, mitzumachen, macht das wie folgt:

Ich starte mit einem Post, in dem ich einen ersten Versuch platziere, Rollenspiel grob zu definieren. Wer mit dieser Definition nicht ganz einverstanden ist, kann sie modifizieren und in einem eigenen Post posten. Mit etwas Glück haben wir hinterher eine runde, breit angelegte B!-Definition. Vielleicht auch nur Gedankenbrei. :)
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Rollenspiel leitet sich vom englischen Role-Playing-Game ab und meint ein 'Rollen darstellendes Spiel'. Dabei handelt es sich um ein Gesellschaftsspiel im Sinne eines 'unterhaltenden Spiels für mehrere Personen' (wissen.de). Ziel dieses Spiels ist Unterhaltung durch das Spielen von Rollen.

Wichtigster Bestandteil eines Rollenspiels sind entsprechend Regeln, die den Mitspielern das Ausspielen von Rollen in einer Spielwelt ermöglichen. Mit Rollen sind fiktive Persönlichkeiten gemeint, deren Eigenschaften, Fähigkeiten und identitätsstiftenden Merkmale anhand der gegebenen Regeln in ein Spielwertgerüst konvertiert und somit untereinander vergleichbar gemacht werden.

Zweites grundlegendes Element aller Rollenspiele ist soziale Interaktion mit einem Schwerpunkt auf sprachlicher Kommunikation. Diese dient zur Beschreibung der Spielwelt, zur Beschreibung von Rollenhandlungen und zur sinngemäßen Anwendung der Regeln. In den meisten Rollenspielen wird zu diesem Zweck eine Aufgabenverteilung vorgenommen. Um das Spielerlebnis einer ausgespielten Rolle zu intensivieren, übernehmen alle Spieler bis auf einen eine einzelne Rolle. Der Spieler, der übrig bleibt, übernimmt die Aufgabe eines Moderators zwischen Regeln, Spielwelt und Einzelrollen. In dieser Funktion stellt er alle übrigen Rollen der Spielwelt dar und zeichnet für die grundlegende Beschreibung der Spielwelt samt ihrer Prozesse verantwortlich.
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Soweit der Anfang. Jemand Lust, weiterzumachen, umzuschmeißen, sonstwas zu machen? :)

m4lik

PS: Ja, ich weiß, es gibt zig Versuche, die alle irgendwo zu finden sind. Wer nicht will, muss nicht. Ich tausche mich halt gerne mit Leuten aus und nutze Foren für eine aktive Unterhaltung, passives Thread lesen befriedigt mich daher nicht. Und der Einsatz von SuchFu auch nicht.
 
AW: Was war noch mal Rollenspiel?

Ich finde dieses Eingangsposting schon einmal sehr gut, gerade auch die ausgesprochenen Mitmachregeln.

Auch finde ich den ersten Definitionsversuch als Ausgangsbasis bereits sehr gelungen. Ich werde mir das jetzt noch einmal zu Gemüte führen und etwas darüber nachsinnen und dann noch ein paar Gedanken dazu schreiben. :)

Aber Grundsätzlich würde ich den folgenden Ansatz überarbeiten wollen:

Ziel dieses Spiels ist Unterhaltung durch das Spielen von Rollen.

indem ich den Anhang hizufügen möchte "und damit einhergehend das gemeinsame erspielen und erleben von Geschichten und Abenteuern." so dass sich am Ende folgender Satz ergibt:

Ziel dieses Spiels ist Unterhaltung durch das Spielen von Rollen und damit einhergehend das gemeinsame erspielen und erleben von Geschichten und Abenteuern.
 
AW: Was war noch mal Rollenspiel?

Lieber m4lik,

die Definition von Rollenspiel, die mich am meisten überzeugen konnte, kommt von Settembrini. Da der hier sicher nicht auftaucht (ich weiß nicht einmal, warum ich mich hier herumtreibe), werde ich mal den Kern hier zusammenfassen:

I.
Rollenspiel ist erst einmal eine Methode, die auch außerhalb der Freiezitgestaltung Verwendung findet.
Definition: Mündliche Verhandlung des weiteren Verlaufs fiktiver Situationen.
siehe auch diesen Post (im Tanelorn)

II.
Unser Hobby, hier Abenteuerrollenspiel (denkt jetzt hier bitte nicht die ganzen Konnotationen mit, die Ihr mit der ARS-Debatte verbindet, es geht eher um die Abgrenzung zu Planspielen etc.) genannt, ist dann folgendermaßen zu verstehen:

Settembrini schrieb:
unser Hobby = Abenteuerrollenspiele = Methode + Genre (Fantasy, SciFi, Superhelden) + Usancen (DM, Charakter, Würfel)
siehe auch diesen Post im Tanelorn.

Ich finde das sehr stringend gedacht. Zudem trifft es meines Erachtens den KERN von Rollenspielen und ihr ihre Beonderheit, die sie von anderen Spielformen abhebt, am besten.

Viele Grüße
kirilow
 
AW: Was war noch mal Rollenspiel?

Themen, wo Settembrini zitiert wird, sind - so Leid es mir tut! - nicht ernstzunehmen.
 
AW: Was war noch mal Rollenspiel?

Kirilow: sicherlich ein guter Ansatz aber nicht gemäß den vom Eingangsposting geforderten Regeln. Du bist jedoch herzlich eingeladen, den Ansatz weiter (mit) zu entwickeln.

1of3, ich weiß dass du in deinem Blog eine eigene Definition hast, wenn ich mich recht entsinne, aber es wäre dennoch schön, wenn du mitmachen würdest. Generell möchte ich aber darum bitten, die Metadiskussion in einem gsonderten Thread zu führen.
 
AW: Was war noch mal Rollenspiel?

Kirilow: sicherlich ein guter Ansatz aber nicht gemäß den vom Eingangsposting geforderten Regeln. Du bist jedoch herzlich eingeladen, den Ansatz weiter (mit) zu entwickeln.

Inwiefern? Vielleicht habe ich die Regeln auch einfach nicht verstanden. Aber wenn es um die Quellen geht: der Eingangspost folgt diesen doch auch nicht?

Ansonsten kann ich gerne 'mal (hab's aber gerade nicht zur Hand) eine Definition aus irgendwelcher Fachliteratur bringen. Das ist aber Quatsch, denn es gibt kaum ernstzunehmende Forschung in dem Bereich. WIR wissen besser was Rollenspiel ist.

Hätte aber noch 'was anzubieten: Aus dem Gutachten von Gero Pappe (im Auftrag von Prometheus) im Verfahren NS ./. Prometheus:

Gutachten Gero Pappe schrieb:
Das sogenannte "P & P-Rollenspiel" bezeichnet ein verbales Kommunikationsspiel mit einer schriftlichen Vorlage, die Regeln und inhaltliche Vorgaben enthält. "P & P" ist eine verkürzte Schreibweise von "Pen & Paper".
Synonyme Bezeichnung sind "rpg", eine Abkürzung des englischen Begriffes "roleplaying game", sowie "Papier-Rollenspiel" und "Fantasy-Rollenspiel".
Der Ausdruck "Fantasy-Rollenspiel", der noch bei Ritter1, Schmidt, Nagel und Kathe verwendet wird, gilt inzwischen als veraltet, da die Literaturgattung Fantasy nur noch eines von vielen Genres im Rollenspiel darstellt.
[...]
Bei einem P & P-Rollenspiel handelt es sich um ein kollektiv durchgeführtes Gesellschaftsspiel, das auf rein verbalen Weg durchgeführt wird, wobei aus dem Brettspiel übernommene Elemente wie z.B. Würfel als Zufallselement integriert sein können.
Ein P & P-Rollenspiel findet üblicherweise derart statt, dass ein Spieler die Rolle des Spielleiters übernimmt, während die übrigen Spieler jeweils einen sogenannten "Charakter" übernehmen.
Bei diesen "Charakteren", die auch als "Figuren", "Helden" oder anders bezeichnet sein können, handelt es sich um fiktive Personen, die von ihrem jeweiligen Spieler erfunden werden.
Jeder Spieler ist für die Aktionen seines Charakters verantwortlich, er oder sie beschreibt sprachlich, welche Aktionen der erfundene Charakter durchführt, oder welche Äußerungen er von sich gibt.
Der Spielleiter wiederum ist für alle weiteren Ereignisse oder fiktive Personen verantwortlich, die im Verlauf einer mit den Spielern gemeinschaftlichen erschaffenen Geschichte auftreten können.

So besser?

Kann meine Posts aber auch gerne löschen, wenn die hier falsch sind. Würde aber bitten, dass Ihr nicht einfach dran rumeditiert.

Grüße
kirilow
 
AW: Was war noch mal Rollenspiel?

Meines Wissens nach hat niemand an deinen Postings herumeditiert. Und per sé falsch sind sie ja gar nicht. Du stützt dich nur auf bereits vorhandene Definitionen, wir versuchen jedoch eine neue Definition zu erarbeiten, die sich explizit nicht auf bestehende Definitionen aus dem P&P-Bereich stützen soll. Quellen dürfen aber gerne allgemeine Wissenshorte sein, wie Lexika und dergleichen, und ich bin mir sicher, auch Fachliteratur zu Gesellschafstspielen (da gibt es nämlich schon wissenschaftliche Ansätze) oder auch Dinge wie das von dir gebrachte Gutachten. Der Hintergrund ist dabei meines Erachtens nach, sofern ich m4lik richtig verstehe, eine Definition zu finden, die jeder versteht, die nicht vorraussetzt, irgendwelche Blogs oder alte Foreneinträge von diversen Quellen zu kennen und die möglichst neutral ist. So, und jetzt bitte zurück zum Thema hier, bei weiteren Fragen entweder eigenen Diskussionsthread über die (un-)sinnigkeit dieses Versuchs oder PM an mich.
 
AW: Was war noch mal Rollenspiel?

Ziel dieses Spiels ist Unterhaltung durch das Spielen von Rollen und damit einhergehend das gemeinsame erspielen und erleben von Geschichten und/oder Abenteuern.

Farblich hervorgehobene Ergänzung durch mich, um die etwas ambivalente Beziehung mit dem Begriff "Abenteuer" innerhalb des Hobbys noch einmal zu verdeutlichen.
 
AW: Was war noch mal Rollenspiel?

@ kirilow: Ah, Du hast das missverstanden. Es ging darum, als Quellen nicht unbedingt andere Rollenspielexperten heranzuziehen, sondern mit 'neutralen' Quellen zu arbeiten. Trotzdem guter Input, aber was die Definition von Rollenspiel als Methode angeht, bin ich völlig konträr. Erziehungswissenschaftlich gesehen ist Rollenspiel eine Methode. Im Sinne eines Spiels ist Rollenspiel jedoch eine Spielart, die selbst einen Gesamtkontext mit eigenen Methoden darstellt.

Dieses 'Gutachten' ist ziemlich umständlich verfasst und wenig konkret, oder sehe ich das falsch?
___

Zu folgender Erweiterung: Ziel dieses Spiels ist Unterhaltung durch das Spielen von Rollen und damit einhergehend das gemeinsame erspielen und erleben von Geschichten und/oder Abenteuern.

Hm. Ist dem so? Für eine allgemeine Definition ist mir das zu spezifisch. Meine Anmerkungen:
Ziel dieses Spiels ist Unterhaltung durch das Spielen von Rollen und damit einhergehend das gemeinsame
Warum unbedingt gemeinsam? Es gibt viele Rollenspielrunden, die auch sehr gut mit Einzelaktionen ihren Spaß haben. Ist das also grundsätzlich gegeben? Oder nur sehr wahrscheinlich? Muss Rollenspiel eine Kooperation beinhalten?

erspielen und erleben von Geschichten und/oder Abenteuern
Warum Geschichten und Abenteuer? Geschichten und Abenteuer folgen bestimmten Mustern. Geschichten haben zumeist einen bestimmten Spannungsbogen, Abenteuer drehen sich um Wagnisse. Eigentlich ist es im Rollenspiel nicht notwendig, einem solchen Skript zu folgen. Das passiert zwar sehr häufig, aber im Grunde sind das nur Methoden innerhalb des Rollenspiels.

Neutraler könnte man sagen, es geht um ein 'überwiegend gemeinschaftlich wahrgenommenes, fiktives Erlebnis in einer Spielwelt in der Rolle einer fiktiven Persönlichkeit'. Bei diesem Erlebnis kann es sich um ein Abenteuer, eine Geschichte oder aber auch um eine lose Folge erdachter Ereignisse handeln'.

m4lik
 
AW: Was war noch mal Rollenspiel?

Warum unbedingt gemeinsam? Es gibt viele Rollenspielrunden, die auch sehr gut mit Einzelaktionen ihren Spaß haben.
Das "Gemeinsam" dreht sich darum, dass es sich hierbei um ein gemeinsames Erlebnis im sozialen Kontext dreht. So sehr das auch immer ignoriert werden könnte, auf einer Metaebene ist Rollenspiel grundsätzlich ein Spiel in gesellschaftlichem Ambiente. Von daher kann man das nicht streichen. (Selbst wenn man die kleinste Annehmbare RPG-Runde von gerade mal 2 Spielern - einem SL und einem Spieler - annimmt handelt es sich dabei immer noch um gemeinsames Erleben. (Und nein: Abenteuerbücher sind eine dem Rollenspiel verwandte Kategorie, aber selbst noch kein Rollenspiel an sich.)
 
AW: Was war noch mal Rollenspiel?

Das "Gemeinsam" dreht sich darum, dass es sich hierbei um ein gemeinsames Erlebnis im sozialen Kontext dreht. So sehr das auch immer ignoriert werden könnte, auf einer Metaebene ist Rollenspiel grundsätzlich ein Spiel in gesellschaftlichem Ambiente. Von daher kann man das nicht streichen. (Selbst wenn man die kleinste Annehmbare RPG-Runde von gerade mal 2 Spielern - einem SL und einem Spieler - annimmt handelt es sich dabei immer noch um gemeinsames Erleben. (Und nein: Abenteuerbücher sind eine dem Rollenspiel verwandte Kategorie, aber selbst noch kein Rollenspiel an sich.)
Okay. Dann ist alles klar. In Hinsicht auf das Erlebnis im Rahmen eines Gesellschaftsspiels ist das selbstverständlich richtig und wichtig. Also in etwa so: 'Ziel dieses Spiels ist Unterhaltung durch das gemeinsame Spielen von Rollen.' Right?

Darüber lässt sich auch hervorragend streiten. ;)
Damit soziale Interaktion stattfinden kann, müssen zwei Personen zugegen sein. Laut o.g. Ansatz scheidet ein Abenteuerspielbuch (das ja eigentlich auch schon alles notwendige sagt) damit als Rollenspiel aus.

Also entweder kritisierst Du den Ansatz im Kern und sagst, dass Rollenspiel soziale Interaktion nicht voraussetzt - oder Du konntest ganz einfach dem Drang nicht widerstehen, einen weiteren Ein-Satz-Post mit Deinem Senf einzustreuen, obwohl dieser explizit nicht gefragt ist. Ist ersteres der Fall - schieß los. Ist zweiteres der Fall, mach nen neuen Thread auf oder schreib ne PN. Danke.

m4lik
 
AW: Was war noch mal Rollenspiel?

Okay. Dann ist alles klar. In Hinsicht auf das Erlebnis im Rahmen eines Gesellschaftsspiels ist das selbstverständlich richtig und wichtig. Also in etwa so: 'Ziel dieses Spiels ist Unterhaltung durch das gemeinsame Spielen von Rollen.' Right?
Unter dem sozialen Interaktionsaspekt ja.


Ich bin gerade nochmal am Überlegen, was deine Einwände bezüglich Serafins Erwähnung von "Geschichten-Abenteuer" (was ich ja um den "oder"-Einwurf nur ergänzt übernommen hätte) angeht. Vermutlich haben wir da einfach eine zu unterschiedliche Sichtweise auf den Begriff "Geschichte" an sich. Da ich den Begriff durchaus negativ und nicht positiv definieren würde. (Für mich ist zum Beispiel schon die Rahmenbedingung, dass meine Mitspielerin mit ihrem Char auf dem Wochenmarkt einkaufen geht eine Geschichte, obwohl diese zu ansatzweise 99%-100% aus momentbezogener, improvisierter Handlung besteht. Aber darüber kann man dann auch durchaus streiten.)
 
AW: Was war noch mal Rollenspiel?

Meiner Ansicht nach steht beim Rollenspiel nicht eine Geschichte sondern ein Erlebnis im Mittelpunkt. Anders als bei zum Beispiel Büchern, die ich trotz Identifikation aus einer Beobachterperspektive erlebe, bin ich in einen Rollenspielprozess direkt involviert - es ist wesentlich näher an einem Theaterstück oder Schauspiel, als an einer Geschichte. Für den Zuschauer wird dort eine Geschichte 'erzählt', die Teilnehmer 'erleben' sie, wenn auch in ihrer Fantasie.

Was die Unterschiedung Geschichte und Abenteuer angeht, so sehe ich das ziemlich differenziert. Ich habe mal irgendwann zwecks Hausgebrauch ein vier Ebenenmodell für Erlebnisstrukturen im Rollenspiel erdacht, vielleicht macht das deutlich, warum ich diese Begrifflichkeiten so scheue:

Erste Ebene ist die 'Individuelle Erlebnisebene', in die Erlebnisse fallen, die nur die Weiterentwicklung eines einzelnen Charakters an sich betreffen, wie zum Beispiel persönliche Questen, etc. Zweite Ebene ist die 'Kooperative Erlebnisebene', in der eine Spielrunde gemeinsam Aufgaben und Herausforderungen besteht, die nicht für jeden eine persönliche Komponente haben - das gemeine Abenteuer. Die dritte Ebene ist die 'Mikro-Metaerlebnisebene', die sich aus einer Folge von Erlebnissen der Ebene eins und zwei ergibt, und in der die Spieler Einfluss auf ihr direktes Umfeld in der Spielwelt, etwa eine Stadt, eine Region, etc. nehmen und verändern. Die vierte und letzte Ebene ist die 'Makro-Metaerlebnisebene', die sich wiederum aus einer Folge von Erlebnissen der ersten, zweiten und dritten Ebene zusammesetzt und für die Spielwelt an sich durch die Handlungen der Spieler Veränderungen mit sich bringt.

So oder so, was ich sagen will: Ziel eines Rollenspiels ist es nicht ausschließlich, Geschichten oder Abenteuer zu erleben. Es kann durchaus weiter gehen. Muss es aber nicht. Oder was meint ihr?

m4lik
 
AW: Was war noch mal Rollenspiel?

Damit soziale Interaktion stattfinden kann, müssen zwei Personen zugegen sein. Laut o.g. Ansatz scheidet ein Abenteuerspielbuch (das ja eigentlich auch schon alles notwendige sagt) damit als Rollenspiel aus.

Ja. Nach oben genannten Ansatz. Da stimme ich voll und ganz zu. Der Einwurf von Orakel, den ich kommentiert habe, liest sich allerdings so, als ob unabhängig vom Ansatz Abenteuerspielbücher generell nie als Rollenspiele in Frage kämen, folgerichtig jeder Ansatz, und auch jede Weiterentwicklung des zur Diskussion gestellten Ansatzes, zur Erklärung, was Rollenspiel denn nun ausmache, diese ausschließen müsse. Dem kann ich so nicht zustimmen. Modifikationen des Ansatzes, die dieses Ausschlußkriterium aushebeln müssen also denkbar sein ebenso natürlich wie gänzlich andere Ansätze. (Und mehr als das wollte ich dazu zunächst auch nicht sagen - funktioniert übrigens auch mit einem Satz.)

mfG
mpu
 
AW: Was war noch mal Rollenspiel?

Hm, okay. Dazu eine Frage: Ist ein wichtiger Bestandteil von Rollenspiel nicht auch, dass man eine selbst kreierte fiktive Persönlichkeit spielt und eigene Entscheidungen trifft?

In Abenteuerspielbüchern ist es ja nun meistens so, dass man eine vorgefertigte Rolle übernehmen muss. Außerdem steht das Spielen dieser Rolle nicht im Mittelpunkt, sondern eher die Auswahl aus vorgegebenen Entscheidungsmöglichkeiten, mit dem Ziel, das niedergeschriebene Abenteuer zu lösen.

Oder ist Entscheidungsfreiheit und das Erschaffen eigener 'Charaktere' irrelevant?

m4lik
 
AW: Was war noch mal Rollenspiel?

Selbst erschaffen ist egal. Eigenständig entscheiden muss auch nicht durchgängig sein.

Wichtig ist: Eigenständig ausgestalten und eigenständig ausformen.
 
AW: Was war noch mal Rollenspiel?

Ist World of Warcraft ein Rollenspiel? Meiner Meinung nach nein, du übernimmst zwar einen Charackter, aber dann läufst du doch nur rum und kämpfst vor dich hin. Ein Rollenspiel ist für mich immer noch eine Kreuzung zwischen Gesellschaftsspiel und Laientheater. Ich finde Rollenspieltheorie schön und gut, aber um ein paar Stunden mit Mitspielern zu verleben, in denen man fiktive Szenarien erlebt und in diesen einen Charackter verkörpert, dafür braucht es in erster Linie Muse und inspiration. Regeln verleihen dem Phantastischen nur eine Gesetzmässigkeit und damit Glaubhaftigkeit. Gut, brauchbare Regeln inspirieren auch wieder Szenarien und somit auch wieder die Art wie die Characktere verkörpert werden. Wieder der alte Quatsch von Diskussion, den ich mit mir austrage. Man könnte ebenso gut, rumagumentieren ob die linke oder rechte Gehirnhälfte wichtiger ist.
 
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