Das Bild vom Straßensamurai, was das GRW vermittelt ist im Grunde genommen das eines armen (allerdings nicht in finanzieller Hinsicht) Irren, eines Subjektes, das sämtliche Menschlichkeit hinter sich gelassen hat, und die Leere durch eine auf der Straße vollkommen selbstmörderische und romatisierte Philosophie aufzufüllen.
Mal ehrlich, wer glaubt den Kack? Ehre? Kann sich keiner leisten. Was ehrenhaft ist, und was nicht, bestimmt die lokale Gang. Wer da mitspielt - gut für ihn. Wer nicht, bekommt in irgendeiner überfüllten Bar ein Messer in die Nieren, in einem Hinterhof ein paar Slugs ins Rückenmark oder auf offener Straße etwas 5,45er-Hochgeschwindigkeitsblei in den Hinterkopf. Aber mit nem Katana rumlaufen, antiqierte Sprüche klopfen, und nem behämmerten Kodex folgen... das ist vielleicht ein Zeichen von Debilität, hat aber nix mit Ehre zu tun.
Die Yaks können sich vielleicht Ehre leisten - wenn auch eine teils sehr verzerrte und pervertierte Form davon, aber der kleine Stinker von der Straße sicher nicht. Und unter Runnern? Trotz allem, was man Jemand ehrenhaftem zugute halten muss, ist sowas für die Straßen der 60er völlig weltfremd.
Söldner sind damit nicht zu vergleichen. Söldner ist ein Beruf; Straßensamurai oder Messerklaue sind eher eine archetypische Klassifizierung. Was mich betrifft, gibt es zwischen letzteren Beiden keine signifikanten Unterschiede. Straßensamurai sind arrogant, abgehoben und meist nicht ganz dicht, während Messerklauen eher vercyberte Produkte einer Jugend in den übelsten Bezirken der Stadt sind.