AW: Was ist das Besondere an Plot-Point-Kampagnen?
Ich will mehr Settings mit einem Ende. Es gibt zuviel geiles Zeug um nur einmal die Welt zu retten.
Genau so ist es. - Die Aktionen der Spieler haben SPÜRBARSTE EFFEKTE in den Savage-Spielwelten! - Da sieht man mal, was man als "kleiner Charakter" so alles bewegen kann.
Man wird nicht von der Spielwelt "erstickt", nicht klein gehalten, muß nicht den Duckmäuser, der von der riesigen Settingamöbe assimiliert wird, spielen, sondern kann sich mal FREI ENTFALTEN, ohne Angst zu haben, daß man durch seine Aktionen nun den Metaplot der nächsten 20 Quellenbücher des Verlages verlassen hat und man das nie wieder auf "Kanon" zurechtkitten kann. - Kein "Metaplot", sondern PLOT.
die Glorantha-Fans mit diversen Rollenspielen (RQ1-3, MRW, HeroQuest/wars) scheinen immer noch neue Fans heranzuziehen, trotzdem da kein Kampagnenende in Sicht ist.
Und wenn Glorantha immer noch neue Fans heranzieht, wieso gibt es HIER in diesem Forum dann ein SW-Unterforum und keines zu Glorantha?
Weil Glorantha ein MONSTER an Setting ist, in welches man sich WIRKLICH erst einmal hart einarbeiten muß, um überhaupt einen halbwegs passenden Charakter erschaffen und spielen zu können. - Bis man in Glorantha einen Orlanthi Barbaren halbwegs spielen kann, hat man schon in Evernight die Welt zu Dreivierteln gerettet!
Und gerade Glorantha als interessantes Setting und meine absolute Lieblingsfantasy-Welt ist ja das klassische Beispiel für ein ausgedehntes Setting mit enormer ZUGANGSHÜRDE. - Savage Settings haben kaum eine kleine "Bodenunebenheit" um Zugang zu finden, keine "Hürde". - Man VERSTEHT ein Savage Setting SOFORT. Und kann sofort STIMMIG mitspielen ohne Angst vor das Eintauchen der Gruppe störendem Fehlverhalten, vor settingimmanenten Tabus, die man erst nach mehrmonatigem Settingstudium in den entsprechenden Fußnoten lesen wird.
Zugänglichkeit ist ein Markenzeichen der Savage Settings.
Ist es zu "verkopft", kapiert man nicht sofort, worum es geht und was man spielen kann, dann ist es UN-SAVAGE.
Die Bekehrungsmentalität der Savages hält sich in Grenzen. Savage Worlds ist auch sicher nicht der heilige Gral unter den Rollenspielen.
Eben. - Savage Worlds gefällt nicht jedem. Muß ja auch nicht. - Es gibt soviele Rollenspiele, da findet sich doch bestimmt ein geeigneteres für jemanden, dem SW nicht liegt.
Ich spiele ja auch nicht nur Savage Worlds, weil andere Spiele andere Bedürfnisse bei mir befriedigen.
Kein Problem. - ICH kenne ja z.B. Glorantha gut genug, daß ich mit HeroWars/HeroQuest keine Probleme habe, wenn ich meine SPIELER erst einmal lang genug bearbeitet habe, sich das Minimum von 60 Seiten engem Text an Glorantha-Einführung mal durchzulesen, was sie wissen MÜSSEN, bevor sie auch nur über einen Charakter nachdenken. - Das klappt schon ab und an.
Für ein Savage Setting bekomme ich aber AUF ZURUF Mitspieler!
Das soll auch bitte so bleiben - Endloskampagnen kann ich überall haben. Fast! Furious! Fun! krieg ich nur bei Savage Worlds.
Und darin liegt auch meine Skepsis begründet, daß deutsche Autoren, die in Aventuristik promoviert haben, nicht die "Savageness" in ihren Settings zum Blühen bekommen werden, sondern stattdessen nur DSAvage-Settings schreiben könnten.