Warum sollte man BoL spielen?

Durro-Dhun

Erklär(wer)bär
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Hi Leute,



ich habe den Thread hier absichtlich unter eine solch reißerische Überschrift gestellt.

Ich möchte Euch als versierte B.o.L.-Spieler fragen, was einen dazu bewegen könnte, in BoL einzusteigen.

Und antwortet jetzt bitte nicht tumb mit "naja, weils Spass macht!".


Warum soltle ich BoL spielen?
Ist das Hintergrundsetting so faszinierend, oder ist das Regelsystem so gut gelungen?
Was ist an BoL "besser" als an anderen Systemen?
 
AW: Warum sollte man BoL spielen?

Sollen sollte man gar nichts.

Die Hintergrundwelt von BoL ist darüber hinaus so gut wie nicht vorhanden. Ein paar grobe Pinselstriche und mehr nicht.

Was BoL liefert ist ein sehr simples Regelsystem, dass ohne viel Schnickschnack auskommt. Das macht es sympathisch.
 
AW: Warum sollte man BoL spielen?

BoL sollte man spielen, wenn man ein vom Grundkonzept her schon perfekt auf Sword&Sorcery-Fantasy ausgelegtes Rollenspiel spielen möchte.

BoL sollte man spielen, wenn man leichte, eingängige Regelsysteme mag, die viel Wert auf das Beschreiben und sehr freies Ausschmücken der Handlungen legen, statt endlose Listen an Modifikatoren und dicke Kapitel voller Regeltechnik zu erfordern. - Die BoL-Regeln sind einfach, bieten aber sehr viele Möglichkeiten trickreiche Aktionen wie in den Sword&Sorcery-Geschichten umzusetzen. GERADE die überlebensgroßen, zähen, beeindruckenden HELDEN-Figuren aus der Sword&Sorcery-Fantasy werden vom BoL-Regelsystem meines Erachtens IDEAL umgesetzt.

BoL verwendet eine klassische Rollen- und Aufgabenverteilung von Spielleiter und Spielern. Im Gegensatz zu anderen "Indie-Games" ist BoL ein recht "normales" Rollenspiel, das nicht erfordert, daß die Spielgruppe erst noch ihr eigenes Regelwerk, ihr eigenes Setting usw. bastelt. Es gibt nur "mildes" Player-Empowerment in BoL durch Helden-Punkte, mit denen man Schaden vermeiden kann, Erfolge hochstufen kann, dem Tode von der Schippe springen kann, oder eben in begrenztem Maße Fakten in einer Szene einführen kann.

BoL kommt ohne lange Zauberlisten aus, da das Magiesystem völlig frei ist. Der Spieler eines Magiers schildert den beabsichtigten Effekt, dieser wird in eine der "Ordnungen" der Zauber (je nach Heftigkeit der Wirkung) eingeordnet, und dann stellt sich der Spieler das Ritual, mit dem der Zauber gewirkt werden soll, selbst zusammen. - Diese Art der Magieumsetzung führt dazu, daß jeder Zauber einzigartig und allein schon das Ritual zu wirken richtig spannend ist, ohne daß die Magier gegenüber den Kämpfern übermächtig würden. - Wie in Sword&Sorcery-Geschichten üblich, so haben Schwertschwinger durchaus eine Chance gegen einen Zauberer anzukommen, weshalb auch jeder Zauberer seine Nah- und Fernkampffähigkeiten nicht vernachlässigen sollte (alle Charaktere in BoL können kämpfen - auf unterschiedliche Arten unterschiedlich gut, aber jeder hat die gleiche Menge Punkte zu verteilen; den kampfuntauglichen Zauberer gibt es hier nicht).

BoL sollte man spielen, wenn man exotische Hintergrundwelten mag. Die SpielweltLemuria ist eine sehr exotische Welt, kaum normale heutige irdische Tiere sind hier zu finden, dafür viele Echsenwesen und Kreaturen aus magischen Bruttanks der Zaubererkönige.
Die Welt ist dünn besiedelt, weite gefährliche Wege, wenige, aber sehr große Stadtstaaten als Hort der Zivilisation (mit all ihren Problemen).
Die Historie der Welt ist eine der Gewalt. Die Gegenwart ist geprägt von Gewalt und Bedrohung von außen und innen. Die Zukunft verspricht einen blutigen Pfad zur eigenen LEGENDE in die Welt zu schnitzen, auf daß die HELDEN von späteren Generationen über ihre Sagas in Erinnerung gehalten werden.

Es wird eine exotische, rauhe Spielwelt vorgestellt, die zwar auch ihre leichten, angenehmen, liebreizenden Seiten hat, bei der aber Intrigen, dunkle Rituale und schlitzohrige Betrüger nicht weit weg sind.

Wenn man die Thongor-Geschichten von Lin Carter kennt, dann dürfte einem BoLs Lemuria bekannt vorkommen. Es ist sehr eng an das Cartersche Lemuria angelehnt. Und das wurde nie so tief herausgearbeitet, wie dies Robert E. Howard mit Hyborien getan hatte.

Wenn man die Dying Earth Geschichten kennt, dann dürfte einem Lemuria auch bekannt vorkommen. Es ist nämlich die Erde in 500.000 Jahren. Eine Zukunft, bei der man nichts mehr von Technik (jedenfalls nichts offensichtliches) findet, dafür aber eine so fremdartige Welt, daß man sich wie auf einem anderen Planeten vorkommen könnte. - Vieles der Stimmung in Lemuria ist mit Vances Dying Earth vergleichbar.

Ich MAG ja die Spielwelt Lemuria besonders gerne, weil ich mich hier bei den Beschreibungen der Geschichten von Vance, Carter usw. inspirieren lassen kann und so eine wirklich fremdartige, exotische Fantasy-Welt entsteht, zu der man aber guten Zugang hat, weil hier alle klassischen Versatzstücke der Sword&Sorcery-Fantasy zu finden sind.

Wer eher eine "normalere" Sword&Sorcery-Welt haben möchte, sollte sich mal Legends of Steel in der BoL-Ausgabe anschauen. Dort ist auch das gesamte Regelsystem abgedruckt, so daß man nur eines der beiden Spiele braucht (aber Legends of Steel ist nur auf Englisch verfügbar, während die deutsche BoL-Ausgabe nicht nur aktualisiert, fehlerbereinigt, sondern einfach aufwendig erweitert, klarer formuliert und wundervoll illustriert wurde).
In Legends of Steel gibt es normale Tiere, klassische Monster wie Hydras, Drachen usw. und eine Spielwelt, Erisa, die auch überall Reibungsflächen für Abenteuer bietet, dabei aber eben "normaler" wirkt (ein wenig wie ein vereinfachtes Hyboria).

BoL sollte man spielen, wenn man gerne KOMPETENTE Startcharaktere spielen mag. Die SCs frisch aus der Charaktererschaffung sind schon HELDEN. Nicht etwa "Möchtegern-Helden", die nichts reißen, sondern HOCHKOMPETENTE Charaktere, die eine HISTORIE haben. Sie haben bereits einen gewissen Lebensweg zurückgelegt und sind über ihre Herkunft und ihrer bisherigen Laufbahnen bereits in der Welt verankert. - BoL eignet sich daher auch für kleine Gruppen, z.B. spiele ich meist mit 3 Spielern, weil hier noch die Interaktionen innerhalb der Gruppe groß genug sind, aber die hohe Kompetenz sich für mich als Spielleiter noch als gut handhabbar erweist. Bei 5 oder 6 Spielern hat man schon eine wirklich GEFÄHRLICHE Gruppe, die im Handstreich auch schon mal einen Stadtstaat erobern könnte.




BoL sollte man NICHT spielen, wenn man eine hochdetailliert ausgearbeitete Spielwelt als Lesestoff erwartet, wenn man gerne weniger exotische Spielwelten bespielt, wenn man sehr "involvierte" Regelmechaniken mag, wenn man mit Bodenplan und Miniaturen spielen möchte, wenn man hochtaktische Kampfmanöver braucht, wenn man lange Zauberlisten braucht, wenn man Player Empowerment möchte, wenn man viele vorgefertigte Abenteuer möchte, wenn man lange Ausrüstungslisten möchte.

BoL sollte man AUF JEDEN FALL spielen, wenn man Sword&Sorcery-Fan ist.

Ich habe früher Sword&Sorcery gerne (und GUT!) mit Savage Worlds gespielt. - BoL ist für Sword&Sorcery BESSER geeignet!


Und: BoL als Regelsystem wird auch von vielen Fans für andere Spielwelten verwandt. Ich selbst habe mit BoL-Regeln Star Frontiers, Engel, WH40K Deathwatch, und andere Settings bespielt. Das Regelwerk ist einfach eines, das SEHR kompetente Charaktere ermöglicht. Und jedes Setting, das nicht auf gering-kompetente "Normalos" als SCs, sondern auf HELDEN ausgelegt ist, kann man auf BoL-Regeln mit sehr wenig Aufwand konvertieren.

BoL hat auch eine sehr rege Fan-Community.

Wirf einfach mal einen Blick in den BoL-Blog oder das Lords of Lemuria-Forum. Da gibt es wirklich viele interessante Conversions und neue Projekte, sowie bereits veröffentlichte BoL-Produkte wie Barbarians of the Aftermath (Endzeit-Postapokalypse-Toolkit) oder Dicey Tales (BoL-Pulp-Action-Fanzine).
 
AW: Warum sollte man BoL spielen?

Wenn man das Genre mag, bietet Barbarians of Lemuria ein schnell zu erlernendes, unkompliziertes, und robustes Regelwerk, dass nahezu perfekt das "Feeling" von Sword & Sorcery (besonders was die Zauberei angeht) einfängt. Sprich: Es macht genau das, was es soll, und zwar sehr gut.

Die Spielwelt ist imho gerade genug ausgearbeitet, um zum losspielen anzuregen, aber vieeel Freiraum für eigene "Sagas" zu lassen.

Vor allen Dingen sollte man es spielen, um sich selbst ein Bild zu machen. ;D
 
AW: Warum sollte man BoL spielen?

OK, ich gebe es zu, ich hatte so ein bißchen darauf spekuliert, dass Zornhau so ausführlich antworten wird... (gerade bei dem Thema).

Vielen Dank für den guten "Einsteigerüberblick" :D (y) :respekt:


Also, um es mal zusammen zu fassen:
Conan-artige Hintergrundwelt (in der Grundversion) mit viel Platz für Fantastisches und Zauberei; Spielercharaktere sind Helden; einfaches aber solides, leicht auf andere Settings adaptierbares Regelsystem.

Klingt insgesamt schon sehr sexy...

Ich bevorzuge zwar tedenziell bei Fantasy-Settings eher low-Power-Charaktere, aber der "fast-schon-Superhelden-Ansatz" hat natürlich auch was für sich... Das System werde ich auf jeden Fall im Hinterkopf behalten.

Danke! Vor allem an Zornhau!
 
AW: Warum sollte man BoL spielen?

Man sollte BoL spielen, damit man die ganzen (teils schlechten) Serien und Filme wie Beastmaster, Conan, Krull, Red Zora, Die Barbaren, Der Zauberbogen, Clash of Titans etc. um ihre coolen Elemente berauben und in eine exotische, abgefahrene und vor allem Spaß machende Kampagne überführen kann, die nicht davon lebt, dass sich Charaktere/Spieler über die unwichtigen Dinge Gedanken machen müssen, da "Low Fantasy meist auf eine weltumfassende Handlung (verzichtet). Nicht die Weltrettung steht im Vordergrund, sondern das persönliche Schicksal der Hauptfiguren. An die Stelle höherer Konflikte treten direkte Konfrontationen mit Gegnern und Gefahren. Betont werden Action-, Sex- und Gewaltszenen, die die Handlung schnell vorantreiben. Die Geschlechterzeichnung folgt oft den chauvinistischen Mustern der Pulpliteratur: Heldentum, Mut und körperliche Stärke werden als männliche Tugenden propagiert, Frauen tauchen häufig als Sexualobjekte oder als Amazonen auf, wie etwa das Conan-Pendant Red Sonja. Die Fantasywelt selbst wird oft als rückständiger, archaischer und unorganisierter als in der High Fantasy beschrieben. Dies verbindet sich oft mit einer zynischen Weltsicht, in der zivilisatorische Strukturen und Errungenschaften als überholt und verkommen dargestellt werden, so etwa bei Jack Vance oder Robert E. Howard." (Quelle: Low Fantasy)
 
AW: Warum sollte man BoL spielen?

low-Power, nicht low-Fantasy ;)

Aber du hast recht, da scheint BoL sehr gut für geeignet zu sein...
Muss ich mir dann wohl bei Gelegenheit doch noch mal besorgen, das Regelwerk...
 
AW: Warum sollte man BoL spielen?

Ich finde es dahingehend interessant, dass ich immer noch nach einem kompetenten Regelwerk für Engel suche.
Mit WoD habe ich es versucht, allerdings war ich immer unzufrieden. Savage Worlds ist als System klasse, aber es fühlt sich irgendwie nicht "richtig" an für eine Verwendung bei Engel.
Wenn Zornhau meint, dass man mit BoL so ein wunderbares postapokalyptisch-barbarisches Setting hat und das System prima funktioniert, dann will ich der Sache mal ne Chance geben. Kannst du vielleicht kurz deine Erfahrungen mit dem BoL-System in Verbindung mit Engel schildern? Würde mich wirklich interessieren.
 
AW: Warum sollte man BoL spielen?

Savage Worlds ist als System klasse, aber es fühlt sich irgendwie nicht "richtig" an für eine Verwendung bei Engel.
Ich habe drei verschiedene Ansätze einer Engel-Conversion auf SW ausprobiert. Keiner hatte mich überzeugt.

Kannst du vielleicht kurz deine Erfahrungen mit dem BoL-System in Verbindung mit Engel schildern? Würde mich wirklich interessieren.
Hier hatte ich ja davon ein wenig berichtet: http://www.blutschwerter.de/f664-ba...-engel-bol-conversion-als-rpc-spielrunde.html

Ich habe eine für mich und von mir geleitete Runden spielbare Conversion vorliegen, die ob der Knappheit und Unvollständigkeit nicht für andere brauchbar ist. Ich wollte die schon länger mal im BoL-Blog in mehreren Teilen vorstellen, aber - wie es so ist - kamen da dann andere Projekte, andere Themen dazwischen.

Falls ich - nicht in den nächsten Wochen! - mal die Zeit finde, arbeite ich das auf dem BoL-Blog aus.

Meine Erfahrungen mit Engel nach BoL-Regeln waren jedenfalls durchweg SEHR GUT. - Mir fehlt nur noch eines: Eine Einbindung von Arkana-Karten für wohldefinierte Effekte in das ansonsten ja mit 2+ W6 und Heldenpunkten zu spielende BoL-System. Eventuell könnte man die Heldenpunkte-Einsätze mit einem Arkana-Karten-Ziehen verbinden. Aber das muß ich noch ausprobieren und sehen, ob dabei nicht der Spielfluß zu sehr gebremst wird. Denn BoL ist eines der Spiele, die wirklich sehr flott von der Hand gehen, wo der Spielfluß nicht durch unnötig komplizierte Regeln oder umständliche Mechaniken verlangsamt wird. Und diese Qualität möchte ich auch bei meinen BoL-Conversions beibehalten.
 
AW: Warum sollte man BoL spielen?

Ich möchte mich der knappen Aussage von Orakel anschließen. Die von Zornhau gelobte Hintergrund Welt existiert IMHO zwar eher als Summe der paar Informationen aus dem Regelwerk, den erwähnten Romanen und viel eigener Fantasie nur in seinem Kopf, als dass ich sie im angenehm dünnen A5-Buch wieder finden würde, aber dafür sind die Regeln so einfach, dass sie für einen Vortrag auf drei Folien passten (bei 40pt Schrift). Gleichzeitig ist aber nicht so simpel, dass es langweilig wird und spricht somit sowohl Anfänger als auch "Profis" an. Auf 160 Seiten für 20€ erhält man ein gut geschriebenes, schnell durchzulesendes, leicht erlernbares, deutschsprachiges Spiel für mehr als S&S.

Ohne es schon ausprobiert zu haben könnte ich mir vorstellen, dass das Spiel ohne die Regel, Gesindel mit mächtigen Erfolgen gleich im Dutzend zu besiegen, auch für "normale" Fantasy funktioniert. Und mit entsprechenden (nur auf englisch verfügbaren) Regeln steht dann auch einem SF-Abenteuer nichts im Wege. Ähnlich wie SavageWorld kann man BoL wie ich finde durchaus auch für andere Settings benutzen. So etwas gefällt mir, denn ich bin müde geworden, immer wieder neue Regeln zu lernen und ein umfangreiches Regelwerk wie z.B. Pfathfinder es notwendig macht, finde ich eher abschreckend.

Stefan
 
AW: Warum sollte man BoL spielen?

Mit recht wenig Änderungen kann man aus der deutschen BoL-Regelbasis sehr schön unterschiedliche Settings auch anderer Genres adaptieren. - Man braucht dazu nicht unbedingt die englischsprachigen Produkte.

Endzeit: Wenn es etwas heroischer und actionreicher sein darf, dann geht die Setting-Adaption zumindest bei Engel und MADDRAX prächtig.

Western: Geht eigentlich "out of the book", da viele der Sword&Sorcery-Geschichten ja verkappte Pulp-Western waren. Hier habe ich zwar eine Western-Adaption in der Mache, aber da ja von Simon Washbourne selbst die Guns of Laredo Adaption in den Dicey Tales erscheinen soll, möchte ich doch erst einmal warten, wie der Entwickler von "Go fer yer gun!" (gute D20-Western-Rollenspielumsetzung) das in seinem eigenen Haussystem BoL macht.

Sci-Fi: Solange es nicht so sehr auf Kleinlichkeiten ankommt, geht Sci-Fi sehr einfach. Star Frontiers war kein Problem umzusetzen.

Pulp-Sci-Fi: Flash Gordon, Buck Rogers - das ist eigentlich nur das Lemuria-Setting "in Space" mit Raketenraumschiffen statt Himmelsschiffen und "Monden" statt der Stadtstaaten. Hawkmen und dergleichen liefert BoL ja gleich mit.

Sword&Planet: Ob Michael Kane oder John Carter, solange es auf fremden Planeten mit Pistole und Säbel gilt vielarmige, riesige Ureinwohner niederzumachen und splitternackte Frauen zu retten, geht das mit BoL mit so gut wie keinem Aufwand.

Pulp-Action: Die 30er- und 40er-Jahre Pulp-Action-Abenteuer sind nicht erst seit Erscheinen von Dicey Tales #1 mit BoL spielbar. Einfach eine Risus-Liste an Klischees für Pulp-Abenteuer als Laufbahnen nehmen und die Gaben und Schwächen entsprechend frei auswählen. Dann kann man schon gleich losspielen.

Militärisches Sci-Fi-Rollenspiel: Warhammer 40K Deathwatch geht mit BoL-Regeln locker umzusetzen und im Spiel stimmiger und den Darstellungen in den entsprechenden Romanen entsprechender, als mit den WH40K-Regeln.


Andere Settings sind im Lords-of-Lemuria-Forum in Arbeit bzw. werden angekündigt. Darunter Hyboria-Adaptionen, antikes Griechenland, Cthulhu, Mantel&Degen, Mechkrieger-Sci-Fi, u.a.mehr.


BoL ist zwar nicht als generisches Regelsystem konzipiert worden, aber die Regelbasis ist so klar herausgearbeitet, daß es sich geradezu anbietet sie für andere Settings zu verwenden. Und man kann leicht, je nach Setting und Geschmack, auch mal mehr "Crunch" einbauen. So ist in Honor&Intrigue (Mantel&Degen-Setting) das Kampfsystem um etwas invoviertere Möglichkeiten ein Degenduell umzusetzen erweitert worden, in Guns of Laredo ist das Schnellziehen für Revolverduelle wichtig, in Dogs of W.A.R. sind Regeln für automatische Waffen und Fahrzeugverfolgungen hinzugekommen. - Je nach Setting kann man BoL ziemlich leicht erweitern.

Und das, OHNE so schnell auf Zusammenwirkungsprobbleme zu stoßen, wie das bei Savage Worlds der Fall ist. Die SW-Regeln sind im Kern sehr fein und subtil aufeinander abgestimmt, so daß man mit groben Änderungen schnell mal etwas ausbremst oder das System zu einem knirschenden Halt kommt. BoL geht mehr von Spielleiter-Entscheidungen und "weichen" Systemelementen aus, so daß hier der Kern einfach normal weiterläuft, auch wenn man ein paar größere Änderungen (wie z.B. W10 statt W6 zu verwenden) vorgenommen hat. BoL halte ich für ein gegenüber eigenen Änderungen ausgesprochen ROBUSTES System.
 
AW: Warum sollte man BoL spielen?

Was ich mir für eine Adaption wünschen würde, wäre eine Liste mit ca. 20 auf das Setting abgestimmten Laufbahnen, passende Gaben und Schwächen in ähnlichem Umfang und vielleicht sortiert nach Herkunft wie bei Lemuria, alles, was zu Magie und Laufbahnen mit Sonderregeln zu sagen ist und typische NSCs und Kreaturen. Dazu dann vielleicht noch spezielle Kampfregeln (zu Pferd, per Streitwagen, im Raumgleiter) und passende Waffen und Rüstungen.

Das kann man sich alles ad hoc ausdenken, aber dies für ein neues Setting zusammenzustellen ist aus meiner Sicht dann doch etwas mehr Arbeit als "sehr einfach" und "kein Problem". Bei den Laufbahnen musste ich gerade an Traveller denken, das Konzept könnte dort recht gut passen: ein Beamter, Raummariner, Scout, Kauffahrer. Doch was sind gute Waffenschäden? W6+4 für eine Projektilwaffe - vielleicht noch einmal +2 für automatisches Feuer? Und dann eben auch W6+2 für Schutzwesten?

Stefan
 
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