Cyberpunk 2020 Warum sind Solos als PCs so beliebt?

AW: Warum sind Solos als PCs so beliebt?

Darkwalker schrieb:
Das klärt alles.

Eigentlich nicht. In den anderen Runden werden im Gegensatz zu CP sehr gern Kämpfer gespielt. Bei CP hatten wir auch andere Kämpfer wie Nomaden, Kopfgeldjäger, etc., aber nie die klassischen Solo-Chars. Weiß nicht, warum die bei meinen Spielern unbeliebt sind.
 
AW: Warum sind Solos als PCs so beliebt?

ach ...

warum ist es eigentlich so schwer subjektive perspektiven als solche zu behandeln? warum sollte deine ansicht meine automatisch ad absurdum führen, und wozu? bleib doch bei dir. mach ich ja auch.

davon ab habe ich das gefühl das wir auf andere dinge gucken. mir ging es in erster linie um die psychologie (von berufs-killern), dir, nehme ich an, um das einsatzspektrum innerhalb des CP settings - wo ich dir was die möglichkeiten angeht absolut recht gebe.

Selbst bei der "Psychologie" finde ich die Schmalheit deiner Konzepte erschreckend eingeschränkt. Wenn Solo für dich nichts anderes bedeutet als "Psychopath" dann ist das ziemlich engstirnig. Es gibt mehr Archetypen und Konzepte als das für einen "Kämpfer" in der Literatur und im Rollenspiel.
 
AW: Warum sind Solos als PCs so beliebt?

Das Problem ist vermutlich, dass Solos viel häufiger Psychopathen sein sollten, als sie es dann letzten Endes in Spielrunden tatsächlich sind.

Dieser Thread hat meine Lust auf CP neu entfacht. Ich werde yennico nun 'liken' müssen.
 
AW: Warum sind Solos als PCs so beliebt?

Das mit dem Absaufen halt ich für'n Latrinengerücht in anbetracht der Tatsache, mit welchem Gewicht auf dem Buckel einen heutzutage schon das Militär schwimmen schickt. Und das die Dinger nicht wasserdicht sind glaub ich beim durchschnittlichen Dark-Future-Wetter ("Der Himmel hatte die Farbe eines Fernsehers, der auf einen toten Kanal geschaltet wurde, während der saure Regen langsam aber beständig die Graffitis von der Wand ätzte...") schon mal gar nicht...

In Firestorm wird explizit gesagt das die Cyberware Wasser abkann und das vercyberte Charaktere durchaus Schwimmen können.

Combat Sense ist zusammen mit Martial Arts eine der "kaputtesten" Fähigkeiten im ganzen Regelwerk (der englische begriff "broken" ist hier irgendwie der bessere), eben WEIL sie ziemlich massive spielmechanische Auswirkungen haben im Vergleich mit den meist nur schwammig definierten übrigen Fähigkeiten.

Die "Schwammigkeit" der meisten anderen Spezialfertigkeiten (Die Netrunner haben IIRC auch harte Boni) kommt daher, das nur der Solo im Basis-RW genauer definiert ist. Die anderen Chars haben ihre eigenen Quellenbücher und da bekommen die Specials dann schon "harte Regeln". Wildside etwa liefert für "Streetdeal" drei Regelsysteme (je nach dem wie "komplex" man es gerne hat) die Kontaktnetze aufbauen, Wartung/Pflege der Netzwerke liefern und auch definieren was für Spieltechnisch Vorteile rauskommen. Nomaden werden in Neotribes lebendig und in ihre Umwelt gesetzt. Da wird dann auch klar warum sie in einem primär großstädtischen Umfeld "über/falsch" sind (Da tauchen eher die Fixer und Warrior der Nomaden auf als der GRW Basisnomade)

Wenn ich einen Charakter (oder einen NSC) nicht im physischen Kampf beikommen kann, dann bleiben immer noch mentale oder soziale Angriffsmöglichkeiten - gesetzt den Fall wir wollen wirklich eine STORY mit HANDLUNG aufziehen, und nicht nur einen Schwanzvergleich Spieler gegen SL (der ist einseitig, doof, und erheblich weniger unterhaltsam als sagem wir mal ne Runde Deathmatch im 3D-Shooter eurer Wahl, den ich in solchen Fällen DRINGEND als die bessere Alternativ vorschlagen würde. Der Solo mag unkaputtbar sein, aber das Hilft ihm wenig wenn er als kleinen Denkanstoss seine Freundin in Einzelteilen in seinem Kühlschrank wiederfindet (an dieser Stelle einen Dank an Marvel Comics, ihr kranken Bastarde...).

Je nach Setting (Euro oder sogar USA/Non Combat Zone) braucht man gar nicht so brutal sein. Einfach "mit Konsequenzen" spielen. Typen die Aussehen wie Robocop kommen nicht in die besseren Restaurants, werden mehr kontrolliert/überwacht, gelten bei Fixern als "instabil" usw. Klar, er kann sich einmal seinen Weg "reinschießen" aber welcher Auftraggeber wird so einen Psycho dann einstellen? Wenn ich "sinnlose Gewalt" haben will stecke ich der nächsten Boostergang "X hat eine Lieferung Kampf-Cyberware bekommen" und lehne micht zurück. Die Charaktere stellt man an weil "subtil" eine Bedeutung hat. Wie der Screwhead so schön schreibt: Running around in MetalGear, with a Combat Rifle over your shoulder and a K-Pot with "Borne to kill" scrawled on the cover is a sure way to attract unwanted attention.

CP ist zum Glück nicht Schattenwatscheln wo ja viele Spieler inzwischen "Gewaltanwendung=Fehlschlag" denken (Ein Grund warum meine SR-Regelwerke jetzt bei Zewa sind) aber eben auch nicht Twilight:2000.

Hast du hingegen Teflon-Billy, die Spieleravatarproblemlösungsmaschine S-1000 ohne soziale Bindungen, aber dafür mit voller Kenntnis des Metaplots und der Regellücken - dann solltest du drüber nachdenken, ob du mit dem Typen wirklich spielen willst. Ich persönlich rate zu einem klärenden Gespräch, und wenn man wirklich nicht zu einem Konsens kommt zu einer Trennung. Ihr wollt beide Spass haben, solltet ihr aber nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen, dann sollte man einen Schlußstrich ziehen können.

Auch der SL darf Regellücken nutzen. Es gibt da das schöne Beispiel mit der Wache die "regelkonform" den Solo in kleine Scheibchen ballert (Screwhead) weil der SL mal die selben Lücken anwendet wie der Spieler.

Es spricht nichts dagegen, mal eine wilde Kampfsau zu spielen, und TVTropes zeigt klar, daß auch hier Charaktere mit Tiefen und Persönlichkeit machbar sind, ohne daß das "Krieger"-Konzept darunter leiden muß. Nicht jeder Solo ist ein soziopathischer Teflonbilly. Vom "Father to all his Men" über den "Blood Knight" bis hin zum "Warrior Poet", dem "Knight in Sour Armor" oder gar "Papa Wolf" oder dem "Badass & Child"-Duo.

Mach hier verdammt noch mal nicht das Regelwerk für die Unfähigkeit der Spieler verantwortlich, miteinander zu spielen anstatt einfach nur mit ihrem virtuellen Schwanz zu wedeln. Letzteres ist eine Zivilisationskrankheit.

-Silver

+1
 
AW: Warum sind Solos als PCs so beliebt?

Das Problem ist vermutlich, dass Solos viel häufiger Psychopathen sein sollten, als sie es dann letzten Endes in Spielrunden tatsächlich sind.

Dieser Thread hat meine Lust auf CP neu entfacht. Ich werde yennico nun 'liken' müssen.

Kommt darauf an wie man den Solo anlegt (und wie man Psychopathen definiert). Wenn ich mir die erste Staffel Schattenkrieger ansehe, das sind größtenteils "Solos" aber keine Psychopathen. Oder nimm Die Profis. Zumindest Bodie ist ein Solo (Doyle eher ein Cop) und trotzdem mehr als "Hirntoter Totschläger". Auch in der Literatur gibt es diverse Beispiele (Jon Lands McCrackensack und sein Indianischer Partner etwa) von Solos
 
AW: Warum sind Solos als PCs so beliebt?

Eigentlich nicht. In den anderen Runden werden im Gegensatz zu CP sehr gern Kämpfer gespielt. Bei CP hatten wir auch andere Kämpfer wie Nomaden, Kopfgeldjäger, etc., aber nie die klassischen Solo-Chars. Weiß nicht, warum die bei meinen Spielern unbeliebt sind.

Wie werden sie dargestellt. Ist auch immer die Frage "Wie verkauft der SL etwas". I.e wenn ich Western leite will niemand Indianer oder Mexikaner spielen. Denn ich mache klar das mein "Wilder Westen" der von John "Indianertreter" Wayne und Richard "Mexikanerschlächter" Widmark ist. Also Indianer als dumme Säufer oder blutrünstige Wilde, Mexikaner als (unfähige) Banditen. Genau so kann ich Solos klein und Nomaden schön reden.

Und "Dark Fantasy" sowie White Poodle Games deuten auf eine Bevorzugung bestimmter Typen hin in die "Nomaden" (Die armen Heimatlosen) etc. besser passen
 
AW: Warum sind Solos als PCs so beliebt?

Mir war so, als würde die Cyberware dafür sorgen, dass die empathischen Qualitäten immer weiter abnehmen und man somit effektiv 'nen Downward Spiral Richtung Psycho- bzw. Soziopathie anpeilt.

Ist das jetzt anders?
 
AW: Warum sind Solos als PCs so beliebt?

Mir war so, als würde die Cyberware dafür sorgen, dass die empathischen Qualitäten immer weiter abnehmen und man somit effektiv 'nen Downward Spiral Richtung Psycho- bzw. Soziopathie anpeilt.

Ist das jetzt anders?

nope. guter punkt.

Selbst beider "Psychologie" finde ich die Schmalheit deiner Konzepteerschreckend eingeschränkt. Wenn Solo für dich nichts anderesbedeutet als "Psychopath" dann ist das ziemlich engstirnig.Es gibt mehr Archetypen und Konzepte als das für einen "Kämpfer"in der Literatur und im Rollenspiel.

okay okay. ich lese du magst solos. gut. prima. ... und du magst es scheinbar nicht wenn da ne person kommt und sagt "ich mag solos nicht", oder? okay, kein dring. sag doch einfach das (und warum) dich dasstört. ich hingegen kenne deine pro solo agenda noch nicht.

und FYI, ich bin nicht der meinung das solo "nichts anderes" als psychopath bedeutet (das war dein gedanke). was ich nicht mag ist der part das es, für mich, fast immer "auch" psychopath (bzw. dissoziation) bedeutet. eine eigenschaft die sie in meiner wahrnehmung z.b. mit der cop role teilen, und etwas ist das ich dann nicht gerne, oder nur bedingt, verkörpern möchte.
 
AW: Warum sind Solos als PCs so beliebt?

Für mich wäre es gerade interessant, bei einem Solo die langsam absinkende Empathie und das wachsende Desinteresse an der Menschheit als solche auszuspielen. Wenn ich einfach bloß einen professionellen Killersoldatenninjamerc spielen will, der sich zen-mäßig unter Kontrolle hat und auf den man sich zu 110 % verlassen kann, dann spiele ich lieber was anderes. (Beziehungsweise spiele ich dann SR, da wird eh gefühlt "softer" mit den Cybergorillas umgesprungen. Aber bei CP war's Setting für mich eher weniger "großzügig".)
 
AW: Warum sind Solos als PCs so beliebt?

ja, das ist`n prima konzept. allerdings ist da die psychologie eben eng mit der cyberware und den werten verbunden. "weniger" wird die empathie eben vor allem wegen cyberware. es geht also weniger um einen den umständen geschuldeten verfall, sondern schlicht um existierende einbauten.
eine ganz andere kiste - und wie ich finde noch reizvoller - ist es den charakter menschlichkeit nach dem ausbauen der cyberware (oder therapie) wieder finden zu lassen ... .
 
AW: Warum sind Solos als PCs so beliebt?

Für mich wäre es gerade interessant, bei einem Solo die langsam absinkende Empathie und das wachsende Desinteresse an der Menschheit als solche auszuspielen. Wenn ich einfach bloß einen professionellen Killersoldatenninjamerc spielen will, der sich zen-mäßig unter Kontrolle hat und auf den man sich zu 110 % verlassen kann, dann spiele ich lieber was anderes. (Beziehungsweise spiele ich dann SR, da wird eh gefühlt "softer" mit den Cybergorillas umgesprungen. Aber bei CP war's Setting für mich eher weniger "großzügig".)

Wobei man bedenken sollte das bei CP der Menschlichkeitsverlust nicht endgültig ist. Das ist nur ein psychologisches Ding und in einem der Chromebooks sind Regeln für die Therapie drin. Auch bedeutet "niederige EMP" nicht "metzelnder Psycho" sondern kann auch in Richtung anderer Verhaltensweisen gehen.

Und eine EMP von 5 ist "Durchschnitt". Das ist für viele Solos leicht machbar (sogar ohne Therapie). Die von einigen hier beschworene "Full Metal" Strohpuppe ist einer von vielen machbaren Solos, kein Zwangsprogram. Eurosource Plus, Cromebook4, Soldier of Fortune 2 und einige andere SB haben sehr effiziente alternative Solos. Auch "DER SOLO" (Morgan Blackhand) ist ein Beispiel für "Skill over Metal", dito diverse andere offizielle Beispielcharaktere der "Oberen Liga"

Klar kann man einen Solo als "langsam verblödenden Deppen" spielen. Ist aber kein Pflichtprogram auch wenn einige das hier so sehen. Gerade jemand zu spielen der die Balance hält ist interessant.
 
AW: Warum sind Solos als PCs so beliebt?

@Asaco:

Deine "Psychosolos" verkörpern einen Charaktertypus den ich aus diversen Systemen/Settings (White Poodle, Schattenwatscheln etc) zur genüge kennen und HASSEN!!! gelernt habe. Daher bin ich da Kontra weil ich diese "Hach hat mein Charakter Probleme" Spieler zum KOTZEN finde!
 
AW: Warum sind Solos als PCs so beliebt?

welche meinung? das wiederum meine subjektiven ansichten eingeschränkt, engstirnig und flach sind? ... und das bei nem nullomaten thema wie "solos bei CP" (o boy) ...
 
AW: Warum sind Solos als PCs so beliebt?

Klar kann man einen Solo als "langsam verblödenden Deppen" spielen. Ist aber kein Pflichtprogram auch wenn einige das hier so sehen. Gerade jemand zu spielen der die Balance hält ist interessant.

Es hat doch eigentlich niemand von verblödenden Deppen und metzelnden Psychos geredet. Ausser dir, mein' ich.

Und logo kann man auch 'nen gefestigten Solo basteln, der eben keine oder kaum psychologischen Probleme hat und eher dem von mir oben angesprochenen Bild entspricht. Ich persönlich würde dann aber vermutlich eine andere "Klasse" (Beruf? Calling? Ich hab's vergessen.) wählen. Gerade im CP Setting war Cyberware in meiner Erinnerung Technik mit Konsequenzen für Körper und Geist. Ich meine, es gibt Regeln für Therapie. Das alles abzufedern und weniger konsequent zu gestalten ist natürlich immer möglich und kommt auch extrem auf die Gruppe an und worauf man Bock hat. Aber in so einem softeren Setting würde ich mich vermutlich nicht wohl fühlen, wenn ich spontan mal wieder zocken tät', da würde ich dann SR bevorzugen.

Aber irgendwie dreh' ich mich jetzt argumentativ im Kreis. Ist halt in diesem Fall wirklich bloß meine Meinung, Dark.
 
AW: Warum sind Solos als PCs so beliebt?

okay, genug kindergarten musical.

der ein oder andere mag sich gewundert haben warum ich hier so merkwürdig auf darkwalker reagiere. für so foren kram ist es ja nicht besonders unüblich auf seine art zu posten. ich wollte aber auf etwas hinaus.

ich hab mir von anfang an mühe gegebenin erster linie "ich" botschaften zu nutzen. formulierungen die keinen angreifen, und ansich keine kotroverse auslösen (kann man ja nochmal nachlesen). direkt an darkwalker bin ich dann aber immer auf die meta ebene gegangen. habe nicht kritisiert was er schreibt sondern immer wie.
was ich allerdings schon gemacht habe ist eine these in den raum zu stellen nach der menschen die gewalttätige berufe oder lebensmodelle ausüben emotional und sozial dissoziiert sind, was sich in erster linie in einem deutlichen mangel an empathie niederschlägt. ich glaube nicht das darkwalker tatsächlich, wie er sagt, meine "solo charaktere hasst" – die ich ja nicht spiele (…). ich würde eher auf schlichte wiedererkennung tippen ... ?

nehmen wir mal die art wie darkwalker geschrieben hat. erster linie negativ zuschreibungen, abwertungen und mehr oder weniger absichtliche(?) missinterpretation. wenig konstruktives.
wenn ich daraus nen charakter basteln würde, wäre das vermutlich ein ziemlicher aggro typ, der nicht besonders mit der welt zurande kommt, der lieber erst mal schiesst und dann fragt – sind ja eh alle scheisse da draussen … . das wär wohl ein ziemlicher 0/8/15 solo. … und ich finde genau so"sollten" sie sein. alles andere scheint mir unlogisch. (...).
das ist tatsächlich die genau art von solo die ich meine und vermeide. die ständige (unausgesprochene) destruktive schiene, die. ohne das gesamte charakterkonzept in fragezu stellen, für mich logisch und gefühlt nicht verlassen werden kann, und mich darum heute spielerisch nicht mehr reizt.

schönes beispiel, aber ich würde mir das grundsätzlich anders wünschen.

… und ja, ich lehne mich sehr weit aus dem fenster und mache gerade darkwalker ganz schön runter. i know ...
 
AW: Warum sind Solos als PCs so beliebt?

Ascaso:

Lass es mich einfach mal so sagen: Ich würde mit den "Dingern" die du beschreibst nicht in der selben Runde spielen UND mit den betreffenden Spielern NIE mehr spielen! Die Art Charakter die du als Solo beschreibst und die Spieler die sie bauen verderben mir den Spass am Rollenspiel und sollen bei ihrem "Storytelling" Zeug bleiben und nicht gute Rollenspielrunden versauen.
 
AW: Warum sind Solos als PCs so beliebt?

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