Rollenspieltheorie Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

AW: Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

Geht gar nicht. Immer wenn ich irgendwo einen Regelmechanismus benutze, geht dafür die Stimmung ein Stück weit vor die Hunde. Regeln stören eigentlich immer das Rollenspiel, aber sie sind (im klassischen Rollenspiel) notwendig um eine gemeinsame Plattform zu haben.
Du mußt bis jetzt nur schlechte Systeme gespielt haben. Mein Beileid.
 
AW: Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

Feng Shui. Sogar von Robin D. Laws.
 
AW: Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

Geht gar nicht. Immer wenn ich irgendwo einen Regelmechanismus benutze, geht dafür die Stimmung ein Stück weit vor die Hunde. Regeln stören eigentlich immer das Rollenspiel, aber sie sind (im klassischen Rollenspiel) notwendig um eine gemeinsame Plattform zu haben.
Wobei ich nochmal darauf hinweisen will, dass es auch komplett ohne Regeln geht.
Klar kann man auch komplett ohne Regeln im Sinne von in GRW´s puplizierten Regeln spielen, aber auch das Zusammenspiel in einer Gruppe hat immer Regeln (kannst ja mal nen Psychologen fragen). Von wegen Regellos.......:D (Naja ich geh jetzt einfach mal davon aus du hast die Regeln gemeint, die man normalerweise in einem Rollenspielregelwerk findet...)

Regeln, stören wenn sie sinnvoll eingesetzt werden, eben nicht die Stimmung, sondern können die Stimmung sogar noch steigern... (wo zittert man mehr? Wenn der eSeL erklärt wie man mit Mühe und Not den Berg raufklettert und zwischendurch zweimal fast abgestürzt wäre (wissend das der eSeL einen schon nicht tot "redet".) oder wenn man würfeln muss (vielleicht mit happigen Mali) ob man es schafft und du weißt, das du wenn du jetzt patzt ,dem Ruf der Schwerkraft folgst?

Regeln sind ein wichtiges Element mit dem man Spannung aufbauen kann. Klar ist es nicht immer notwendig zu würfeln, weshalb viele RAW ja auch die Routinehandlung kennen bei der eben nicht gewürfelt wird, sondern bei einem bestimmten Kompetenzniveau von Seiten des chars ein Erfolg automatisch ist...

Gruß

Marduk
 
AW: Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

1. Was Siege der Spieler betrifft hast du wohl eine andere Auffassung als wir. Für uns ist ein Sieg eben nicht nur den Gegner zu pulverisieren.
Du hast doch selbst das Beispiel gegeben, daß Deine Spieler nur den Gegner zu ÜBERWÄLTIGEN versuchten. Wenn sie dann SIEGEN, dann bedeutet das, sie haben mit ihrer Absicht vollen ERFOLG gehabt: der Gegner ist überwältigt. - Wenn sie also eine für den Gegner nicht tötlich endende Gefangennahme beabsichtigten, dann werden sie also mit "non-lethalen" Mitteln das Überwältigen versucht haben. Und wenn man ihnen dann bei erfolgreichem Wurf das beabsichtigte Ergebnis nicht zugesteht, dann bescheißt man sie um ihren Erfolg.

Übrigens: GERADE im Pulp-Rollenspiel ist das Umhauen der Gegner durch den fairen, faustkämpfenden Helden ein typisches Merkmal.

JEDES Kampfsystem, daß etwas taugt, hat doch die ganze Palette an Handlungsmöglichkeiten vom einfachen Festhalten, über Haltegriffe, Würger, KO-Schläge, bis hin zu echtem Verletzen oder gar Töten des Gegners.

Du denkst da viel zu sehr beim Kampf als IMMER AUF DEN TOD DES GEGNERS ausgelegter Handlung. Das trifft nur dann zu, wenn es auch die ABSICHT der Spielercharaktere war, den Gegner zu töten. Gerade bei den typischen pulpigen Two-Fisted-Tales haut man dem Gegner den rechten Haken ans Kinn und der geht KO. Das ist hier geradezu eine Genre-Konvention.

das ändert nichts daran, dass ich die nWoD im Schrank stehen habe und wir sie alle immer wieder gerne spielen.
Was ihr aber augenscheinlich NUR mit Goldener Regel hinbekommt (außer ihr würdet entsprechende Hausregeln einführen, die alle die Situationen abdecken, bei denen ihr bislang zur Goldenen Regel gegriffen habt).

Vielleicht hat Castle Falkenstein Regeln für Situationen, die die nWoD nicht abdeckt. Gut, aber ich, der ich seit gerade mal vier Jahren Rollenspiele spiele, hatte es bisher noch nicht in der Hand.
Dann wird's aber mal Zeit. - Du kannst allein anhand von Castle Falkenstein viel lernen, was auch Deine WoD-Chroniken positiv beeinflussen wird.

Würde ich deadlands spielen und ein System zur moralischen Degeneration wollen das im Zentrum der Charakterentwicklung steht würde ich wahrscheinlich enttäuscht werden (korrigier mich wenns nicht stimmt).
Nennt sich Corruption und steht insbesondere für Vampire und Werwölfe im Zentrum.

Hingegen schafft es Humanity NICHT bei WoD im Zentrum zu stehen. Leider führt Humanity zumindest in V:tM ein untergeordnetes Dasein, statt DIE ZENTRALE Spielcharakteristik zu sein.

Daher spiele ich nWoD. Und da es da keine Regel für überlebende Bösewichte und Fear Ratings gibt regele ich das mit der GR.
Warum keine Hausregel? Writers Cramp?

aber mir fehlt ein Konzept dafür es regeltechnisch abzudecken (sowohl im Kopf als auch in den Regelwerken)
...
Aber ich habe trotzdem nicht das Geld, mir all diese Regelwerke jetzt sofort zu kaufen
Daß Du noch nicht viele Alternativen gesehen hast, läßt Dir die Goldene Regel als den einzigen Ausweg erscheinen. Doch ist dies nur scheinbar ein Ausweg. - Und Du brauchst noch nicht einmal viel Geld auszugeben: es gibt eine FÜLLE von Regelwerken KOSTENLOS zum Download, die ebenfalls die von Dir so problematisch empfundenen Punkte sauber mit Regelungen behandeln, ohne den Spielleiter hängen zu lassen. Saug sie Dir!

Für mich ist die GR kein Selbstzweck.
Das ist ein lobenswerter Kontrast zu denen hier im Thread, für die diese Goldene Regel augenscheinlich doch DER Selbstzweck schlechthin ist.

Ich finde, dass gute Regeln besser sind. Aber ich kann unser Spiel ohne sie (zumindest mit meinem jetzigen Wissensstand) nicht leiten.
Du bist also abhängig von etwas, was Dich und Deine Mitspieler kaputt macht, indem hier Lug und Trug einander abwechseln und jegliche Vertrauensbasis zerrütten. - Aber DU HAST DIE WAHL es zu lassen. Laß ab vom Übel.

Wer die GR verteufelt, der verteufelt also was mir und meinen Freunden Spass bringt (in dem Fall unseren individuellen Spielstil). Und das finde ich absolut nicht ok.
Klar regt sich in Dir der Widerstand, weil Du es ja nicht anders kennst. (Kennst Du eigentlich die "Brain damage"-Thematik zur WoD? Dazu gibt es auch hier im Forum etwas zu lesen.)

Das erinnert mich nämlich an meine Großeltern.
Zum einen: Auch ICH bin ALT. :opa: Aber vermutlich nicht SO alt. :D

Zum anderen: Wenn Dir Deine Großeltern von der Goldenen Regel abraten, dann vermutlich, weil sie es noch in unserer Historie erlebt hatten, wie es ist, wenn sich jemand oder eine Clique im wirklichen Leben der Goldenen Regel der Politik bedient. - Sie WISSEN, wie schlimm das ist. - Sie wollen nur Dein Bestes.

Höre auf Deine Großeltern. Sie haben Recht in ihrer Ablehnung der Goldenen Regel!
 
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wenn man würfeln muss ...ob man es schafft

Regeln sind ein wichtiges Element mit dem man Spannung aufbauen kann
Aber hier baut NICHT DIE REGEL die Spannung auf, sondern die Unsicherheit durch den ZUFALLSEINFLUSS. Die Regel sagt nur, daß und wann man den Zufall befragen MUSS (oder "sollte"). Und Spannung durch Unsicherheit über den Ausgang kann auch völlig würfelfrei aufkommen, wenn man in solchen würfellosen, aber doch crunchy Systemen wie Active Exploits spielt.

Aber Spannung - in etwas anderer Art - könnte auch beim Goldenen Regulator aufkommen, weil ja der Spieler, der seinen geübten Meisterkletterer-SC spielt, nie weiß, ob beim Hochsteigen auf einen müden Hügel nicht der Spielleiter gerade keine Lust hatte das klappen zu lassen, und ihm "hineinerzählt", daß sein Charakter in ein Karnickelloch getreten ist, umfiel, den Hügel hinabkullerte und seine Wirbelsäule an einem alten, halbvergrabenen Betonpfosten gebrochen hat. - Das kann AUCH beim Goldenen Regeln passieren. Da könnte durchaus auch ein Spieler die Unsicherheit verspüren. Aber eine andere Art der Unsicherheit.

Beim Würfeln kennt man seine Chancen, man weiß um die Kompetenz des Charakters und kann die Folgen der eigenen Handlung besser abschätzen.

Beim "Hinein-Erzählen" nach Goldener Regel kann man NICHTS abschätzen. Man muß sich auf die gute Laune und das Hätscheln durch den Spielleiter verlassen. Und wenn der mal keinen guten Tag hat und heute nicht hätscheln mag, dann geht es einem eben eventuell beschissen. Man kann das in diesem Falle NIE einschätzen. Aus Nichtigkeiten könnten echte Katastrophen entstehen, und schlimmst Katastrophen könnten "erzählerisch" glattgebügelt werden.

Man hat auf alle Fälle KEINE Chance auf ERFOLG, wenn man ihn nicht selbst erringen kann.
 
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Naja, dass es mich und meine Mitspieler kaputtmacht hab ich noch nicht gemerkt. Gibt es da etwa Studien die zeigen, dass Spielrunden an der goldenen Regel zerbrechen? Oder ist das eher ein Gefühl? Persönliche Erfahrung?

Denn das ist was mich an meine Großeltern erinnert. Die GR wird hier (wie bei meinen Großeltern Rock'n'Roll, Rollenspiel und Sex vor der Ehe) IMO mit nicht rationalen, sondern allein auf einer "Wir sind besser"-Ideologie aufgebauten Dogmen als schädlich erklärt.
Dass man damit Spass haben kann ohne irgendwem zu schaden wird dabei unter den Teppich gekehrt. Aber so ist es. Niemand wird korrupt weil er die goldene Regel einsetzt. Und nicht alle sind machtgeile Möchtegerndiktatoren.

Das sind haltlose Behauptungen nur um das eigene, starre Weltbild zu verteidigen.
Solange WIR sie brauchen setzen WIR die goldene Regel ein. Und kommt mir nicht mit Moral.
 
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@ Zornhau:
Aber ich saug mir die Regelwerke trotzdem! Um die goldene Regel seltener einzusetzen. Und meinen Tellerrand zu bezwingen.
 
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. Niemand wird korrupt weil er die goldene Regel einsetzt.

Ich schon. Zumindest bei DSA. Goldenen Regel ist wesentlich einfacher als sich mit den ganzen Regeln abzumühen. Als ich letztlich, nach langer Zeit, noch mal ein DSA Abenteuer geleitet habe, mußte ich mich wirklich beherrschen.
Und wenn man sich erstmal daran gewöhnt hat ... .

Verführerisch ist der Weg der dunklen Seite. ;)


Und unmoralisch finde ich das Ignorieren von Regeln ohne Zustimmung der Mispieler schon.
 
AW: Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

Du mußt bis jetzt nur schlechte Systeme gespielt haben. Mein Beileid.

Du hast es immer noch nicht verstanden, oder?
Regeln gehen mir so am Arsch vorbei. Sie sind da und ich benutz sie, oder auch eben nicht wenn es gerade passt. Und bei der Entscheidung ist es mir egal, ob ich das nach System gerade darf oder nicht (an dieser Stelle bitte wieder dieses lächerliche 'Willkür-GR-SLs sind der Teufel!'-Gewäsch, das ihr immer rauf und runter spult... mir würde was fehlen, wenn die ARSler damit aufhören würden).
Darum brauche ich auch keine 'besseren' Systeme oder Rollenspiele. Verschwendete Zeit, in der ich spielen könnte. Das was mir Spaß macht.
Deadlands? Western interessiert mich kein Stück.
Feng Shui? Cinematischer Krimskrams interessiert mich kein Stück.
Wushu? ... Äh, wo ist da das System? Indiskutabel.
Irgendein komisches System auf mein Lieblingssetting schneidern? Verschwendete Zeit und Inkompatibilität mit dem Rest der Spielergemeinde.

Und ja, Marduk kriegt nen Gummipunkt. Regeln sind etwas, das nicht auf eine DIN-A-5 Seite passt.
 
AW: Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

Nightwind:
Hey, so hab ich auch mal gedacht.
Aber ein gutes Setting statt mit "Regeln sind halt da um sie nach Möglichkeit wegzulassen" eben richtig mit guten Regeln zu spielen rockt WIRKLICH mehr!
Vertrauen sie mir! Ich weiß was ich tue! *_*
Und ich dachte auch mal "Pah, ARS-Heinis..." und lag in der Tat falsch.
 
AW: Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

Wushu? ... Äh, wo ist da das System? Indiskutabel.
In Wushu steckt ein genaueres und klarer geregeltes System als in so manchem 300-Seiten-Wälzer. Und - es funktioniert ganz ohne Goldene Regel.

Ansonsten: Sag uns was du suchst, und wir sagen dir was ein funktionierendes System dafür ist.
 
AW: Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

Ansonsten: Sag uns was du suchst, und wir sagen dir was ein funktionierendes System dafür ist.
Jo... Hauptsache es ist von euch abgesegnet...
Demnächst frage ich auch mal bei euch nach, ob System XY richtig für mich ist und ob ich es spielen darf.
:Sfassen:
 
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