Brainstorming Warum eigentlich eigene Systeme und Settings?

AW: Warum eigentlich eigene Systeme und Settings?

Skyrock schrieb:
Was ist schlecht daran, seine begrenzte Zeit so einzuteilen dass man ein Rollenspiel möglichst effektiv nutzt?
Man benötigt zum Lesen vielleicht 1% der Zeit, die das Schreiben summa summarum benötigt hat. Wenn man sich nicht einmal zum Lesen von vielleicht 50 groß bedruckten Seiten bemüßigen kann, sagt man damit aus: Ich bin nicht einmal gewillt, 1% der Zeit in dieses Spiel zu investieren, die Du investiert hast.
Das ist Punkt 1. Punkt 2 ist, daß man zum Spiel auch die Befähigung braucht, seine Spielfigur innerhalb des Hintergrundes einigermaßen darzustellen. Wenn man vom Hintergrund exakt null Kenntnisse hat, ist das nicht möglich. Mit Kaufsystemen ist es, wenn auch in weniger starkem Ausmaß, das Gleiche. Ich erwarte von Spielern, daß sie ein Minimum an Kenntnis, die notwendig für einen gemeinsamen Vorstellungsraum ist, erwerben. Und nicht, nur beispielsweise, bei DSA fragen: "Praios? Wer isn das nun wieder?"
Alle Spieler sind auch nicht so. Aber manche.

Ansonsten: Verzahne Hintergrund und mechanische Effizienz, denn bares ist wahres und fokussiert die Aufmerksamkeit besser.
Nein danke. Zu den Spielregeln beim Rollenspiel gehören wie gesagt auch grundlegende Fähigkeiten, die zur Führung der Spielfigur im Hintergrund nötig sind. Außerdem sind für mich persönlich Herangehensweisen, die Regelmechanismen und Hintergrundinformationen verquickt darstellen, ein Greuel. Das reduziert die Übersichtlichkeit gegen 0.

MfG

Tobias
 
AW: Warum eigentlich eigene Systeme und Settings?

Koshiro schrieb:
Punkt 2 ist, daß man zum Spiel auch die Befähigung braucht, seine Spielfigur innerhalb des Hintergrundes einigermaßen darzustellen. Wenn man vom Hintergrund exakt null Kenntnisse hat, ist das nicht möglich. Mit Kaufsystemen ist es, wenn auch in weniger starkem Ausmaß, das Gleiche. Ich erwarte von Spielern, daß sie ein Minimum an Kenntnis, die notwendig für einen gemeinsamen Vorstellungsraum ist, erwerben. Und nicht, nur beispielsweise, bei DSA fragen: "Praios? Wer isn das nun wieder?"
Alle Spieler sind auch nicht so. Aber manche.
Dann ist es vielleicht hilfreich sich kurz zu fassen und sich auf das wichtigste zu beschränken.
Wenn ich keine brauchbare Zusammenfassung des Hintergrunds finde und dazu genötigt werde mehr als 20 Seiten Hintergrund zu lesen um überhaupt spielen zu können dann ist das zumindest für mich ein Ausschlusskriterium.

Nein danke. Zu den Spielregeln beim Rollenspiel gehören wie gesagt auch grundlegende Fähigkeiten, die zur Führung der Spielfigur im Hintergrund nötig sind. Außerdem sind für mich persönlich Herangehensweisen, die Regelmechanismen und Hintergrundinformationen verquickt darstellen, ein Greuel. Das reduziert die Übersichtlichkeit gegen 0.
Tut es das? Also zumindest ich fand [wiki]The Pool[/wiki], [wiki]Risus[/wiki] und The Shadow of Yesterday ganz übersichtlich ;)

The Pool? Gib die Bedingung raus dass ein Teil der Traits hintergrundbezogen und nicht klassisch sein soll, und du hast was du willst.
Risus? Dank der zum Setting gehörenden Klischeeliste weiß ich gleich was Sache ist.
The Shadow of Yesterday? Fertigkeitsliste der Kultur ansehen, Keys der Kultur ansehen, Secrets der Kultur ansehen, und schon bin ich bezüglich des Hintergrunds im Bilde und habe gleichzeitig auch noch den Crunch kennen gelernt.
 
AW: Warum eigentlich eigene Systeme und Settings?

Skyrock schrieb:
Wenn ich keine brauchbare Zusammenfassung des Hintergrunds finde und dazu genötigt werde mehr als 20 Seiten Hintergrund zu lesen um überhaupt spielen zu können dann ist das zumindest für mich ein Ausschlusskriterium.
Welche Spiele spielst Du denn dann überhaupt?
D&D, DSA, WoD, Shadowrun, fällt das nicht alles schon mal per se flach?

Tut es das? Also zumindest ich fand [wiki]The Pool[/wiki], [wiki]Risus[/wiki] und The Shadow of Yesterday ganz übersichtlich
The Pool hat keinen Hintergrund, Risus hat keinen Hintergrund, The Shadow of Yesterday kenn ich nicht.

The Pool? Gib die Bedingung raus dass ein Teil der Traits hintergrundbezogen und nicht klassisch sein soll, und du hast was du willst.
Risus? Dank der zum Setting gehörenden Klischeeliste weiß ich gleich was Sache ist.
Sehr komisch. Wie soll das bei einem Hintergrund funktionieren, den man nicht schon vorher kennt?
Wenn ich bei Risus einen Typen mit den Klischees:
You scream and you leap 4
Orange Furball 3
I have a variable Sword 2
Payback for MKW I-V 1
hinstelle, verstehen die Spieler, die das nicht von vorneherein einordnen können, mit Sicherheit nur Bahnhof.
Besonders schlimm wird es bei Spielen in Genres, die schon von anderer Seite her verseucht wurden, wo man dann bei Traveller Sachen wie "Wir beamen uns einfach rüber", "Schutzschilde hoch" und "M ist eine Klassifizierung für Planeten, nicht für Sterne!" zu hören kriegt. Und das nur, weil die Spieler keine 30 Minuten ihres Lebens ins Mitspielen zu investieren gewillt sind.

MfG

Tobias
 
AW: Warum eigentlich eigene Systeme und Settings?

Koshiro schrieb:
Welche Spiele spielst Du denn dann überhaupt?
D&D, DSA, WoD, Shadowrun, fällt das nicht alles schon mal per se flach?
Wenn ich mich nicht schon eingelesen hätte: Ja, die würden dann alle flach fallen. (Wobei der Hintergrund bei D&D ohne zusätzlich eingekaufte Kampagnenwelt eher dünn ist ;) )

Derzeit leite ich [wiki]Sorcerer[/wiki] in einem pseudohistorischen Frühmittelalter-Keltensetting.

The Pool hat keinen Hintergrund, Risus hat keinen Hintergrund
Sie zeigen aber Wege wie man Hintergrund und Regeln ohne Halsbruch verknüpfen kann.

The Shadow of Yesterday kenn ich nicht.
http://www.crngames.com/the_shadow_of_yesterday/index

Regeln und Hintergrund der 1. Edition sind leider nach dem Umzug der Seite noch nicht oben, aber glücklicherweise kann ich sie anhängen.

Sehr komisch. Wie soll das bei einem Hintergrund funktionieren, den man nicht schon vorher kennt?
Wenn ich bei Risus einen Typen mit den Klischees:
You scream and you leap 4
Orange Furball 3
I have a variable Sword 2
Payback for MKW I-V 1
hinstelle, verstehen die Spieler, die das nicht von vorneherein einordnen können, mit Sicherheit nur Bahnhof.
Indem man vielsagendere Klischeelisten nimmt. Schau dir mal ein paar Settings im mitverlinkten Risus-Wiki an, da sollten genug Beispiele zu finden sein.

Besonders schlimm wird es bei Spielen in Genres, die schon von anderer Seite her verseucht wurden, wo man dann bei Traveller Sachen wie "Wir beamen uns einfach rüber", "Schutzschilde hoch" und "M ist eine Klassifizierung für Planeten, nicht für Sterne!" zu hören kriegt. Und das nur, weil die Spieler keine 30 Minuten ihres Lebens ins Mitspielen zu investieren gewillt sind.
Und solche Abweichungen vom Klischee kann man nicht in einer Zusammenfassung<20 Seiten unterbringen?
 
AW: Warum eigentlich eigene Systeme und Settings?

Skyrock schrieb:
Wenn ich mich nicht schon eingelesen hätte: Ja, die würden dann alle flach fallen.
MTV-verseuchte Jugend ohne Aufmerksamkeitsspanne, eh? :opa:
Aber da manche Spieler auch glauben, sie könnten sich über historische Ereignisse durch Fernsehreportagen informieren, paßt das ins Bild.

Sie zeigen aber Wege wie man Hintergrund und Regeln ohne Halsbruch verknüpfen kann.
Wie soll ein Spiel, das keinen Hintergrund hat, das anstellen?
Sie zeigen höchstens Wege, wie man den Hintergrund auch in die Regeln einfließen läßt. Mache ich natürlich, was aber nichts daran ändert, daß nicht alle Hintergrundinformationen oder auch nur deren größerer Teil mit Regeln verknüpft sind, was das Spiel auch monströs, gestelzt und unübersichtlich macht.

Regeln und Hintergrund der 1. Edition sind leider nach dem Umzug der Seite noch nicht oben, aber glücklicherweise kann ich sie anhängen.
Du möchtest als Beleg für Deine Thesen "Regeln und Hintergrund muß man verzahnen" und "Fürs Setting sollte eine Kurzzusammenfassung genügen" nicht wirklich ein Spiel nehmen, das:
a) In zwei Files mit den Namen "Rules" und "Setting" unterteilt ist und
b) Dessen Settinginformationen 70 Seiten in Standardschriftgröße umfassen?
(Und ja, ich habe gemerkt, daß ein paar Informationen zur Charaktererschaffung in der Setting-Datei sind und nicht in der Rules-Datei. Was unübersichtliches, schlechtes Design ist.)

Indem man vielsagendere Klischeelisten nimmt. Schau dir mal ein paar Settings im mitverlinkten Risus-Wiki an, da sollten genug Beispiele zu finden sein.
Jeder, der den Hintergrund auch nur ein bißchen kennt, weiß sofort Bescheid, und jedes der Klischees bezieht sich auf Hintergrundelemente, die man kennen muß, um diesen Typen vernünftig zu spielen.
Klar, wenn man nur: "D&D-mäßige Fantasy", "WoD-Ripoff" und "Star Trek" mit minimaler Variation als Hintergrund haben will (und zumindest im ersteren Fall ist das ja der Modus Operandi ganzer Industriezweige), dann geht's, weil einem diese Klischees an jeder Straßenecke aufgedrängt werden.

Und solche Abweichungen vom Klischee kann man nicht in einer Zusammenfassung >20 Seiten unterbringen?
(Lassen wir Deinen freudschen Verschreiber mal außen vor...) Weißt Du, die Dinge, wie ich sie aufgeführt habe, nennt man in der Fachsprache Beispiele. Das heißt, sie stehen stellvertretend für ein generelles Phänomen.

MfG

Tobias
 
AW: Warum eigentlich eigene Systeme und Settings?

Koshiro schrieb:
MTV-verseuchte Jugend ohne Aufmerksamkeitsspanne, eh? :opa:
Nein, einfach jemand dem seine Freizeit zu schade ist um Fluffmonstrositäten zu lesen.

Sie zeigen höchstens Wege, wie man den Hintergrund auch in die Regeln einfließen läßt. Mache ich natürlich, was aber nichts daran ändert, daß nicht alle Hintergrundinformationen oder auch nur deren größerer Teil mit Regeln verknüpft sind, was das Spiel auch monströs, gestelzt und unübersichtlich macht.
Man soll auch nicht alles reinpacken, sondern nur das was im Spiel selbst eine wichtige Rolle spielt.

Du möchtest als Beleg für Deine Thesen "Regeln und Hintergrund muß man verzahnen"
Moment - meine These ist dass man das verzahnen sollte wenn das Setting ein wirklich wichtiger Teil des Spiels sein sollte. Es ist keine allein selig machende Aussage, die für jedes Spiel gilt. (Sorcerer z.B. das ich derzeit leite lebt von der strikten Trennung zwischen System und Setting.)

b) Dessen Settinginformationen 70 Seiten in Standardschriftgröße umfassen?
Man beschränkt sich in der Regel auf eine Kultur, das dämpft den Leseaufwand nicht unwesentlich.
Für den Gesamtüberblick gibt es das Vorwort im Rules-Teil.

(Und ja, ich habe gemerkt, daß ein paar Informationen zur Charaktererschaffung in der Setting-Datei sind und nicht in der Rules-Datei. Was unübersichtliches, schlechtes Design ist.)
Ich stimme zu dass TSoY in Sachen Anordnung etwas suboptimal ist.
Trotzdem finde ich es gerade in der Verknüpfung von Kulturen mit Regeln schön (neben einigen anderen Dingen wie im Aufwand skalierbarer universeller Konfliktauflösung).

Klar, wenn man nur: "D&D-mäßige Fantasy", "WoD-Ripoff" und "Star Trek" mit minimaler Variation als Hintergrund haben will (und zumindest im ersteren Fall ist das ja der Modus Operandi ganzer Industriezweige), dann geht's, weil einem diese Klischees an jeder Straßenecke aufgedrängt werden.
Warum sollte man es denn anders machen? Klischees sind dein Freund.
 
AW: Warum eigentlich eigene Systeme und Settings?

Skyrock schrieb:
Nein, einfach jemand dem seine Freizeit zu schade ist um Fluffmonstrositäten zu lesen.
Du leitest also niemals irgend etwas? Das Bild fügt sich zusehends, denn meine problematischsten Spieler in dieser Hinsicht sind ebenfalls RPG-Parasiten.

Man soll auch nicht alles reinpacken, sondern nur das was im Spiel selbst eine wichtige Rolle spielt.
[...]
Moment - meine These ist dass man das verzahnen sollte wenn das Setting ein wirklich wichtiger Teil des Spiels sein sollte.
Wird bei Dir jeder, aber auch wirklich jeder Teil des Spieles über Mechanismen geregelt? Mit Leuten reden, über die Straße gehen, ein Szene auf dem Markt beobachten...

Man beschränkt sich in der Regel auf eine Kultur, das dämpft den Leseaufwand nicht unwesentlich.
... und hilft einem beim Einfühlen in die Welt generell nicht weiter. Abgesehen davon: Jede Wette, daß bestimmte Spieler nur die regeltechnischen Dinge rauspicken.

Für den Gesamtüberblick gibt es das Vorwort im Rules-Teil.
Völlig nichtssagend. Diese Art langatmige Zeitleiste in Textform habe ich explizit nicht in dem "sollten die Spieler lesen" Teil eingebaut, sondern Fragen wie: Wo leben die Leute? Was ziehen sie an? Was essen sie? Wer regiert wen? Welche Götter verehren sie und wie? Welche Feiern und Vergnügungen gibt es? etc. etc.

Trotzdem finde ich es gerade in der Verknüpfung von Kulturen mit Regeln schön
Das ist absolut miserabel. Wenn es wenigstens im Regelteil dupliziert worden wäre. So muß man einfach nur umständlicher nachschlagen (und wird auch nicht stärker motiviert, die nicht-regelrelevanten Teile zu lesen.)

Warum sollte man es denn anders machen? Klischees sind dein Freund.
Ist Geschmackssache. Manche Leute mögen mit dem 371. D&D-Fantasy-Aufguß zufrieden sein, ich bin's nicht mehr. Siehe auch: MTV-Generation.

MfG

Tobias
 
AW: Warum eigentlich eigene Systeme und Settings?

Koshiro schrieb:
Du leitest also niemals irgend etwas?
Skyrock um 16:06 schrieb:
Derzeit leite ich [wiki]Sorcerer[/wiki] in einem pseudohistorischen Frühmittelalter-Keltensetting.
Koshiro schrieb:
Siehe auch: MTV-Generation.
;)

Wird bei Dir jeder, aber auch wirklich jeder Teil des Spieles über Mechanismen geregelt? Mit Leuten reden, über die Straße gehen, ein Szene auf dem Markt beobachten...
Was ist das denn für ein lahmes Rollenspiel das sich in erster Linie darum dreht über Straßen zu gehen und Märkte zu beobachten?
Und was das mit Leuten reden angeht... Für was gibt es denn Regeln für soziale Konflikte? Oder geht es hier um EZende Tavernengespräche über das Wetter?

Völlig nichtssagend. Diese Art langatmige Zeitleiste in Textform habe ich explizit nicht in dem "sollten die Spieler lesen" Teil eingebaut
Das hast du leider den schwächsten Teil von TSoY rausgepickt, denn die Erklärung der Katastrophe hätte ich deutlich gekürzt.

Ab dem Menüpunkt "Species" folgt aber der Gesamtüberblick über die Kulturen und Rassen.

Das ist absolut miserabel. Wenn es wenigstens im Regelteil dupliziert worden wäre.
Was das angeht: Auf der HP gibt es ein PDF das alle Keys und Secrets aus allen Bereichen zusammenfasst, und im Wiki sind auch noch mal alle Fertigkeiten zusammengefasst. (Wobei ich immer noch zustimme dass hier Redundanz zumindest in der digitalen Fassung schöner gewesen wäre.)

Ist Geschmackssache. Manche Leute mögen mit dem 371. D&D-Fantasy-Aufguß zufrieden sein, ich bin's nicht mehr.
Manche Leute sind auch mit Klischees zufrieden, die mit ein paar kraftvollen Unterschieden vom Standard abgehoben werden.
 
AW: Warum eigentlich eigene Systeme und Settings?

Koshiro schrieb:
Mach Kasse, Mensch! Die Großstadt schreit: Keine Zeit, keine Zeit, keine Zeit!
Dies und die Apathie der Mitmenschen. Ich bin mit einem Großteil an Spielern geschlagen, die sich aus meinem Magnum Opus nur die 2,5% angucken, die sie zur Munchkinisierung ihres Charakters benötigen, aber die umfangreichen Informationen zum Hintergrund nicht eines Blickes würdigen. Da kommt schnell das Gefühl auf, Perlen vor die Säue zu werfen.

Mal abgesehen von den platten Allgemeinplätzen in der ersten Zeile - ich würde auch kein Regelwerk lesen das mich nicht die Bohne reizt. Wenn es mich gleich langweilt, dann lese ich auch nicht mehr weiter. Rollenspiel ist meine persönliche Form völlig trivialer Entspannung. Da will ich eben keine paraintelligenten Abhandlungen über Geschichte hören (Ich habe gelernt: Bildungsfernsehen ist schlecht), da will ich keine ellenlangen Bleiwüsten lesen, da will ich keine Alles-war-besser-als-mir-die-welt-noch-nicht-zu-schnell-war-Romantik lesen.

Gib mir was spannendes zu lesen und ich lese es. Ich wage zu behaupten das 90 % der Leute genauso denken. Und wenn es sich nur lohnt 2,5% deines Regelwerks zu lesen - dann ist MÖGLICHERWEISE das Regelwerk scheiße/uninteressant/nicht mein Geschmack.

Und die meisten selbstproduzierten Rollenspiele sind einfach genau das: Nischenprodukte. Weil alles was die Leute wirklich wollen von den großen Abgedeckt wird. D&D ist alles was ich an Fantasy will (Hier kann man auch DSA einsetzen). SciFi deckt das Star Trek RPG ab (oder von mir aus Traveller). Mir fällt spontan nichts ein, das andere nicht besser und spannender als ich selbst könnten - eben ausser den skurillen Ideen die mir selbst einfallen, bei denen ich aber auch riskieren muss baden zu gehen.
 
AW: Warum eigentlich eigene Systeme und Settings?

Skyrock schrieb:
Eine weitere fortgeschrittene Technik war das, als rhetorische Frage bekannt. Das heißt, die widersprechende Antwort wurde in diesem Falle bereits als sicher erwartet.

Was ist das denn für ein lahmes Rollenspiel das sich in erster Linie darum dreht über Straßen zu gehen und Märkte zu beobachten?
Die Frage sollte eher lauten: Was ist das für ein bescheuertes Rollenspiel, bei dem so etwas nie vorkommt?
Oder darf ich mir Eure Sitzungen so vorstellen:
"Ihr befindet euch an Handlungsknotenpunkt A. Person B und Personengruppe Y sind präsent. Wählt bitte zwischen Konflikt (bewaffnet), Konflikt (sozial), Ausweichen oder Abwarten und sagt, welche Personen ihr involvieren wollt."

Das hast du leider den schwächsten Teil von TSoY rausgepickt, denn die Erklärung der Katastrophe hätte ich deutlich gekürzt.
Das ist das einzige, was es an Hintergrund in der von Dir für diesen Zweck angepriesenen "Introduction" gibt.

Manche Leute sind auch mit Klischees zufrieden, die mit ein paar kraftvollen Unterschieden vom Standard abgehoben werden.
Ich habe neulich in einer rpg.net-Diskussion ein sehr schönes Bonmot über Shadowrun gelesen: It's the kind of setting only a gamer could enjoy.
Und die Idee, daß abgedroschene Klischees ernsthaft etwas gutes sein können, kann auch nur ein Rollenspieler (naja, oder ein bestimmter Typ TV-Junkie) haben.
Seufz... Paul Mason, where are you?

MfG

Tobias
 
AW: Warum eigentlich eigene Systeme und Settings?

Saint_of_Killers schrieb:
Mal abgesehen von den platten Allgemeinplätzen in der ersten Zeile
Walter Mehring ist ein platter Allgemeinplatz?

ich würde auch kein Regelwerk lesen das mich nicht die Bohne reizt.
Thema verfehlt, 0 Punkte.
Das Spiel reizt die Leute. Das Genre mögen sie. Mitspielen wollen sie. Nur dafür irgend etwas tun nicht.
Daß sie das Geschriebene nicht reizt, würde ja auch implizieren, daß sie bisher mehr als das Inhaltsverzeichnis und die darüber aufgespürten Kewl-Powerz-Sektionen gelesen hätten...

Gib mir was spannendes zu lesen und ich lese es. Ich wage zu behaupten das 90 % der Leute genauso denken.
Ganz im Gegenteil lesen mehrere Mitglieder der betroffenen Gruppe (die sich nicht mit den Immersionsmuffeln decken) praktisch nur unspannende Dinge, weil sie grundsätzlich nur zur Informationsgewinnung lesen.

Und wenn es sich nur lohnt 2,5% deines Regelwerks zu lesen - dann ist MÖGLICHERWEISE das Regelwerk scheiße/uninteressant/nicht mein Geschmack.
SoK, daß Du nicht einmal zur Zielgruppe gehörst, ist absolut klar. Jeder, der L5R gegenüber Sengoku bevorzugt, wird da schon mal ganz prophylaktisch ausgeschlossen, auch wenn das mit der Sache an sich nichts zu tun hat.

DD,

Tobias
 
AW: Warum eigentlich eigene Systeme und Settings?

Koshiro schrieb:
Eine weitere fortgeschrittene Technik war das, als rhetorische Frage bekannt. Das heißt, die widersprechende Antwort wurde in diesem Falle bereits als sicher erwartet.
Beißt sich zwar etwas mit dem direkt folgenden, nicht in Frageform gestellten Vorwurf des RPG-Parasitismus (SLs sind Parasiten?), aber da du gerade auf sachlicher Ebene nicht viel Land siehst will ich mal nicht so kleinlich sein.

Die Frage sollte eher lauten: Was ist das für ein bescheuertes Rollenspiel, bei dem so etwas nie vorkommt?
Ein gutes, fokussiertes Spiel, frei von Hartwurst und Stimmungsspiel.

"Ihr befindet euch an Handlungsknotenpunkt A. Person B und Personengruppe Y sind präsent. Wählt bitte zwischen Konflikt (bewaffnet), Konflikt (sozial), Ausweichen oder Abwarten und sagt, welche Personen ihr involvieren wollt."
Klingt mir nach einer spaßigen Runde der ich mich sofort anschließen würde :)

Das ist das einzige, was es an Hintergrund in der von Dir für diesen Zweck angepriesenen "Introduction" gibt.
Sind Rassen und Kulturen etwa kein Teil des Hintergrunds?

die Idee, daß abgedroschene Klischees ernsthaft etwas gutes sein können, kann auch nur ein Rollenspieler (naja, oder ein bestimmter Typ TV-Junkie) haben.
Klischees sind dein Freund. Du kannst sie nutzen, du kannst sie mißbrauchen - und du kannst sie radikal durchbrechen. Aber ganz egal was du machst, Klischees verfolgen dich immer.
 
AW: Warum eigentlich eigene Systeme und Settings?

Skyrock schrieb:
Beißt sich zwar etwas mit dem direkt folgenden, nicht in Frageform gestellten Vorwurf des RPG-Parasitismus (SLs sind Parasiten?),
Blödsinn. Sind diese beiden die einzigen RPG-Parasiten? (und ja, SLs, die nix tun, sind auch parasitär.)

Ein gutes, fokussiertes Spiel, frei von Hartwurst und Stimmungsspiel.
:rolleyes: Ein Anti-Stimmungsspiel-Kreuzritter, das hätte mir klar sein sollen. Wie so oft gibt es zur Frage "Stimmungsspiel" zwei völlig gegensätzliche radikale Standpunkte. Und wie so oft sind sie beide gleichermaßen behämmert.

Klingt mir nach einer spaßigen Runde der ich mich sofort anschließen würde
Damit wäre wohl alles gesagt. Nur...

Sind Rassen und Kulturen etwa kein Teil des Hintergrunds?
... wozu sollen die gut sein? Alles stimmungsspielerischer Kokolores.

Klischees sind dein Freund.
Höchstens die Art von "Freund", die hyperaktiv um einen rumschlawenzelt, andauernd 'n Bier trinken oder im Technoschuppen abtanzen will und auch ansonsten nicht rafft, daß man mangels gemeinsamer Interessen mit ihm nix zu tun haben will.

MfG

Tobias
 
AW: Warum eigentlich eigene Systeme und Settings?

Koshiro schrieb:
Blödsinn. Sind diese beiden die einzigen RPG-Parasiten? (und ja, SLs, die nix tun, sind auch parasitär.)
Nicht-parasitär sind also nur SLs, die ihre Spieler in die SL-Show einlullen und sie durch den Plot an der Hand führen?

Damit wäre wohl alles gesagt. Nur...
... wozu sollen die gut sein? Alles stimmungsspielerischer Kokolores.
Es spricht nichts gegen etwas Color, v.a. wenn das die Herausforderungen emotional auflädt.
Wogegen aber etwas spricht ist, die harten Entscheidungen aus dem Fenster zu werfen und nur noch Reiseführer-Stil zu zelebrieren, denn das ist Stimmungsspiel.
 
AW: Warum eigentlich eigene Systeme und Settings?

Skyrock schrieb:
Nicht-parasitär sind also nur SLs, die ihre Spieler in die SL-Show einlullen und sie durch den Plot an der Hand führen?
Wenn für Dich "Sich als SL Arbeit machen" damit gleichbedeutend ist... wie man zu diesem Schluß kommen kann, ist mir allerdings schleierhaft.

Es spricht nichts gegen etwas Color, v.a. wenn das die Herausforderungen emotional auflädt.
Etwas Color? Damit die Challenges quasi emotionally charged sind?

Wogegen aber etwas spricht ist, die harten Entscheidungen aus dem Fenster zu werfen und nur noch Reiseführer-Stil zu zelebrieren, denn das ist Stimmungsspiel.
Strohmännchen, ick hör dir trapsen.

MfG

Tobias
 
AW: Warum eigentlich eigene Systeme und Settings?

Koshiro schrieb:
Wenn für Dich "Sich als SL Arbeit machen" damit gleichbedeutend ist... wie man zu diesem Schluß kommen kann, ist mir allerdings schleierhaft.
Ich dachte das wäre der gute Gegensatz zum fiesen Anti-Stimmungsspiel-SL...

Etwas Color? Damit die Challenges quasi emotionally charged sind?
Sind die Argumente jetzt schon so weit am Ende dass die Anti-Anglizismen-Keule ausgepackt werden muß?

Solange es keine gute deutschsprachige, allgemein als solche verstandene Entsprechung für den englischen Jargonbegriff Color gibt bleibe ich dabei.

Edit: Freudscher Verschreiber im Sinngehalt.
 
AW: Warum eigentlich eigene Systeme und Settings?

Koshiro schrieb:
Walter Mehring ist ein platter Allgemeinplatz?
Alles ist ein Allgemeinplatz wenn er nur noch zum Zitate dreschen taugt.

Thema verfehlt, 0 Punkte.
Das Spiel reizt die Leute. Das Genre mögen sie. Mitspielen wollen sie. Nur dafür irgend etwas tun nicht.
Daß sie das Geschriebene nicht reizt, würde ja auch implizieren, daß sie bisher mehr als das Inhaltsverzeichnis und die darüber aufgespürten Kewl-Powerz-Sektionen gelesen hätten...

Dann, lieber Koshiro, würde ich mir Gedanken um meine Schreibe machen. Vielleicht, so meine ganz ketzerische These, ist "schwarz weiß Handbuch" DOCH nicht so toll wie 4-Farb-Mein-Gott-ist-das-geil Bücher.

Ganz im Gegenteil lesen mehrere Mitglieder der betroffenen Gruppe (die sich nicht mit den Immersionsmuffeln decken) praktisch nur unspannende Dinge, weil sie grundsätzlich nur zur Informationsgewinnung lesen.
Jaja, die Technokraten - die müssten doch eigentlich deine Schreibe lieben ;)

SoK, daß Du nicht einmal zur Zielgruppe gehörst, ist absolut klar. Jeder, der L5R gegenüber Sengoku bevorzugt, wird da schon mal ganz prophylaktisch ausgeschlossen, auch wenn das mit der Sache an sich nichts zu tun hat.

DA haben wir den Übeltäter gefunden. Du musst mit Leuten spielen die Geschmack haben!, Sengoku fand ich auch verdammt langweilig und habe es nicht ganz durchgehalten. Na gut, ich ziehe meine Einwände zurück und sage:

In dem Fall sind tatsächlich mal die Spieler schuld. ;)

Oder liegt es doch, daran das man es nicht lesen kann? Ich weiß es nicht, ich kenne dein Spiel nicht, ich kenne dein Genre nicht. Aber ich weigere mich zu glauben das jemand der Walter Mehring googlen kann mit Vollidioten spielt die nicht lesen können und wollen. Die meisten Rollenspieler lesen doch gern. Wenn ich also generell lese, aber das lesen von RPG Büchern verabscheue, dann kann das entweder kultureller Arroganz entspringen (kenne da einen Fall) oder blanker Unfähigkeit oder Faulheit zu lesen (da kenne ich mehr Fälle als ich kennen will) ODER ihn reizt nicht was er da zu lesen bekommt.

Möglicherweise, und das will ich gar nicht ausschließen, ist deine Runde aber tatsächlich ein Hort der Undankbarkeit. Das wäre natürlich schade, und dann könnte ich deinen Unwillen dein Magnum Opus "vor die Säue zu werfen" in der Tat verstehen.
 
AW: Warum eigentlich eigene Systeme und Settings?

Saint_of_Killers schrieb:
Alles ist ein Allgemeinplatz wenn er nur noch zum Zitate dreschen taugt.
Komisch, ich dachte immer, dazu wäre eine gewisse Verbreitung vonnöten.

Dann, lieber Koshiro, würde ich mir Gedanken um meine Schreibe machen. Vielleicht, so meine ganz ketzerische These, ist "schwarz weiß Handbuch" DOCH nicht so toll wie 4-Farb-Mein-Gott-ist-das-geil Bücher.
Das PDF enthält mehr Illustrationen - und zwar in Farbe, und nicht aus Amateurhand, weil ich sie nämlich aus dem Internet gezogen habe (für rein private, nicht-kommerzielle Zwecke, natürlich) - als die meisten kaufbaren Rollenspielbücher.

Jaja, die Technokraten - die müssten doch eigentlich deine Schreibe lieben
... die Du woher zu kennen glaubst?

Die meisten Rollenspieler lesen doch gern.
Zur Unterhaltung? Habe ich nicht gemacht, die Beobachtung. Da sind viele dabei, die, wenn überhaupt, nur alle Jubeljahre mal einen Roman lesen. Das bietet aber keine Korrelation mit denen, die sich weigern, irgendetwas außer den Charaktererschaffungs- und Kampfregeln zu lesen (und das machen die wie bereits erwähnt bei Kaufsystem nicht unbedingt anders.)

DD

Tobias
 
AW: Warum eigentlich eigene Systeme und Settings?

Wenn sie es aber nicht anders machen, dann war das Problem doch bereits zuvor bekannt (oder hätte bekannt sein können). Woher dann der besondere Unmut? ?(

mfG
svc
 
AW: Warum eigentlich eigene Systeme und Settings?

Ich hab bei Skyrock manchmal das Gefühl sämtliches Rollenspiel bei ihm hat die Konsistenz von Lars von Triers Dogville...
(Gleichzeitig unterstellt er unterschwellig jedem der's anders macht geistige Minderbemitteltheit...)
 
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